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Von Kurukshetra nach Harmagedon — Wie kannst du überleben?

Von Kurukshetra nach Harmagedon — Wie kannst du überleben?

Von Kurukshetra nach Harmagedon — Wie kannst du überleben?

1. Welchen natürlichen Wunsch haben viele, warum ist es aber schwierig, ihn zu erfüllen?

MÖCHTEST du gern in Glück und Frieden auf einer Erde leben, auf der überall Gerechtigkeit herrscht? Zweifellos wirst du diese Frage mit Ja beantworten, denn das ist schon immer der natürliche Wunsch aller gerechtigkeitsliebenden Menschen gewesen. Doch solange es schlechte und ungerechte Menschen gibt, kann niemand ständig Herzensfrieden und Freude genießen.

2. Was hat der Mensch unternommen, um Leid und Ungerechtigkeit auszumerzen?

2 Leider ist es deshalb in der Vergangenheit immer wieder zu Kriegen gekommen, die dem Zweck dienen sollten, der Ungerechtigkeit ein Ende zu machen und für die Gerechten glückliche Zustände herbeizuführen. Einer dieser Kriege soll auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra im alten Indien stattgefunden haben. Der Wunsch des Menschen, Gottes Güte über das Böse triumphieren zu sehen, trug dazu bei, daß das Schlachtfeld von Kurukshetra schließlich den geschichtlichen Rahmen für Indiens berühmtes religiöses Epos, das Mahabharata, bildete, vor allem für dessen Kernstück, die Bhagawadgita. Nach dem indischen Schriftsteller K. M. Sen weichen die für die Entstehung der Gita angegebenen Daten beträchtlich voneinander ab; nach den Schätzungen einiger soll sie auf die Zeit zwischen den Jahren 400 und 200 v. Chr. zurückgehen.

3—6. (a) Wie soll man das im alten Indien zu erreichen versucht haben? (b) Wieso wissen wir, daß noch keine dauerhafte Lösung erzielt worden ist?

3 Ardschuna (Arjuna), ein Anführer der Verbündeten, soll, wie es heißt, entsetzt gewesen sein, als er bei einer Besichtigung der Schlachtreihen sah, daß sich nahe Verwandte in den feindlichen Linien gegenüberstanden. Daher heißt es in der Bhagawadgita, Erster Gesang, Vers 26-29 und 47: „Dort sah der Partha [Beiname des Arjuna] Väter, Großväter und Lehrer, Oheime, Brüder, Söhne, Enkel und Gefährten, die Schwiegerväter und auch Freunde in beiden Heeren stehen. Als Arjuna all die Verwandten dort erblickte, ergriff ihn tiefstes Mitleid und voll Kummer sprach er also: Erblick ich diese, meine Anverwandten, o Krishna, wie sie voll Kampflust dort zusammen stehen, versagen mir die Glieder und mein Mund ist ausgedorrt; frostgeschüttelt ist mein Körper, und es sträubt sich mir das Haar ... Nachdem Arjuna auf dem Schlachtfeld dies gesprochen und Pfeil und Bogen fortgeschleudert hatte, sank er, von Kummer überwältigt, auf seines Wagens Sitz.“

4 Um Ardschuna zu veranlassen, seiner militärischen Pflicht nachzukommen, und um den Bürgerkrieg zu rechtfertigen, soll der Gott Wischnu in der Gestalt Krischnas, des Wagenlenkers Ardschunas, gesagt haben: „Wenn du jedoch dich diesem Kampf nicht stellst, so gibst du deinen guten Ruf und deine eigene Bestimmung auf und wirst Übel erwerben. Gilt dir als gleich Freude und Leid, Gewinn und Verlust, Sieg oder Niederlage, dann stelle dich dem Kampf, so wirst kein Übel du erwerben“ (Gita 2:33, 38).

5 Wie es heißt, tobte die Schlacht 18 Tage, und Ardschuna blieb als einziger bedeutender Befehlshaber am Leben und mit ihm seine vier Brüder sowie Krischna. Man folgert daher, daß diejenigen, die auf der Seite des Rechts waren, den Krieg von Kurukshetra überlebten und dadurch der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Danach herrschte eine Zeitlang Frieden. Aber wie lange?

6 Heute leidet bedauerlicherweise die ganze Menschheit in größerem und stärkerem Ausmaß unter Ungerechtigkeit und Not als je zuvor in der Geschichte. Es muß daher zugegeben werden, daß die Auseinandersetzung zwischen der Gottesherrschaft und den menschlichen Regierungsformen, die so viel Böses verursacht haben, durch keinen der vergangenen Kriege für immer beendet wurde. Dauerhafter Frieden und Sicherheit lassen immer noch auf sich warten. Der Sache der Gerechtigkeit muß auch heute noch Genüge getan werden. Doch wie?

7. Wie wird eine dauerhafte Lösung erzielt werden?

7 Genauso, wie man glaubt, daß man es bei Kurukshetra zu tun versuchte: durch einen Entscheidungskrieg, der aber weit größere Ausmaße annehmen und zu wirklich dauerhaften Ergebnissen führen wird. Es muß ein Krieg sein, den gerechte Menschen überleben, so daß der Fortbestand des Menschengeschlechts gesichert ist. Ein solcher Krieg ist vorhergesagt worden, und Millionen rechnen damit, daß er irgendwann ausbrechen wird. Die Weltverhältnisse zeigen an, daß die Zeit für diesen Krieg reif ist. In der Bibel (Offenbarung 16:14, 16) heißt es: „Sie sind tatsächlich von Dämonen inspirierte Äußerungen und vollbringen Zeichen, und sie ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“

8. Was ist unter Harmagedon zu verstehen, und was alles wird davon betroffen werden?

8 Aus der Bibel geht hervor, daß die verbündeten Streitkräfte der Könige der ganzen bewohnten Erde in diesen Krieg verwickelt sein werden, wodurch er zu einem globalen, einem weltweiten Krieg wird. Har-Magedon oder Harmagedon ist somit kein örtlich begrenzter Kampfplatz wie Kurukshetra. Der Name Harmagedon hat daher eine sinnbildliche Bedeutung; er bezeichnet keinen buchstäblichen Ort, sondern einen Bereich, in dem die Politiker als Gesamtheit mit den heiligen Interessen Gottes, dessen Name Jehova ist, zusammenstoßen (Psalm 83:18).

9, 10. Warum muß Harmagedon kommen, und wer wird vernichtet werden?

9 Der Krieg von Harmagedon wird im Interesse der Wahrheit und der Gerechtigkeit geführt werden. Das wird uns in einem von Gott inspirierten Lied aus der vorchristlichen Zeit zugesichert, wo von Gottes Heerführer gesagt wird: „In deiner Pracht zieh hin zum Erfolg; fahre einher in der Sache der Wahrheit und Demut und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich in furchteinflößenden Dingen unterweisen“ (Psalm 45:4). Wie im Krieg von Kurukshetra wird es zu einer Massenvernichtung kommen. Über den „Kampfplatz“ des Krieges von Harmagedon sagt die Bibel:

10 „ ‚Ein Lärm wird gewißlich bis zum fernsten Teil der Erde dringen, denn einen Rechtsstreit hat Jehova mit den Nationen. Er wird bestimmt persönlich mit allem Fleisch ins Gericht gehen. Was die Bösen betrifft, er muß sie dem Schwert hingeben‘ ist der Ausspruch Jehovas. Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Siehe! Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein großer Sturm selbst wird von den entlegensten Teilen der Erde her erweckt werden. Und die von Jehova Erschlagenen werden schließlich an jenem Tag gewißlich von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde sein. Sie werden nicht beklagt, noch werden sie zusammengesammelt, noch begraben werden. Zu Dünger auf der Oberfläche des Erdbodens werden sie werden‘ “ (Jeremia 25:31-33).

11. Wer wird den Krieg von Harmagedon überleben?

11 Glücklicherweise wird es aber Überlebende geben, wie dies auch bei Kurukshetra der Fall gewesen sein soll. Die Überlebenden des Krieges von Harmagedon werden gerechte Menschen sein, die von unserem Schöpfer für würdig gehalten werden, das Menschengeschlecht am Leben zu erhalten. Diese gerechten Überlebenden werden sich an der Auseinandersetzung jedoch nicht beteiligen. Jesaja, ein Diener Jehovas der alten Zeit, sagt in einer Prophezeiung darüber folgendes: „Geh, mein Volk, tritt ein in deine inneren Gemächer, und schließ deine Türen hinter dir zu. Verbirg dich für nur einen Augenblick, bis die Strafankündigung vorübergeht. Denn siehe, Jehova kommt hervor aus seiner Stätte, um das Vergehen des Bewohners der Erde wider ihn zur Rechenschaft zu ziehen, und die Erde wird gewißlich ihr Blutvergießen enthüllen und wird nicht mehr ihre Getöteten zudecken“ (Jesaja 26:20, 21). Daraus geht deutlich hervor, daß Harmagedon nicht lediglich ein Kampf zwischen Menschen, also ein „Weltkrieg“, ist, sondern ein Krieg, an dem Gottes unsichtbare Heere beteiligt sein werden.

DIE ZEIT FÜR HARMAGEDON

12, 13. Welche Frage wurde vor langer Zeit gestellt, und was wollten die Wahrheitssucher in Wirklichkeit wissen?

12 Wann soll es zu Gottes Krieg von Harmagedon kommen? Was wird das Zeichen für seinen nahe bevorstehenden Ausbruch sein? Eine ähnliche Frage warfen aufrichtige Fragesteller schon vor langer Zeit auf, und wir sollten die Antwort, die sie erhielten, unbedingt einer Prüfung unterziehen. Ihre Frage lautete: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3). Der Ausdruck „System der Dinge“ ist eine Wiedergabe des griechischen Wortes aiṓn, das manchmal auch mit „Zeitalter“ übersetzt wird. In der Elberfelder Bibel wird Matthäus 24:3 wie folgt wiedergegeben: „Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft [oder: Gegenwart] und der Vollendung des Zeitalters?“ In der Bibel in Sanskrit wird das Wort aiṓn in Matthäus 24:3 mit „yuga“ wiedergegeben. Yuga [od. Juga] wird als „Weltzeitalter“ erklärt oder als „großes Weltalter, das aus vier Zeitaltern besteht, von denen die drei ersten abgelaufen sind, während wir jetzt im Kali leben“. Deshalb wird in der New Hindi Bible (1978) in Matthäus 24:3 der Ausdruck yuganth, „Ende des Zeitalters“, gebraucht.

13 Jene Wahrheitssucher fragten also dem Sinne nach: „Was ist das Zeichen des Endes des gegenwärtigen Zeitalters?“ Damit ist das gemeint, was einige als das Kali-Juga bezeichnen.

14. Was soll gemäß der Tradition der Hindus ein Zeichen für das Ende des gegenwärtigen Zeitalters sein?

14 Das Wischnupurana (ein religiöser Text des Hinduismus) gibt folgende Antwort: „Das Kastenwesen, die Rangordnung und das dazugehörige Brauchtum werden nicht die Oberhand behalten ... die Religion wird hauptsächlich in der Verschwendung von Reichtum bestehen ... Könige werden ihre Untertanen berauben, statt sie zu beschützen, und werden die Kaufleute unter dem Vorwand der Steuererhebung um ihren Reichtum bringen. Im letzten Zeitalter der Welt werden die Menschenrechte verdreht werden, kein Besitz wird mehr sicher sein, weder Freude noch Wohlstand werden von Dauer sein.“ Der Schriftsteller A. L. Basham schreibt: „Das Ende des Kali-Juga wird gemäß vielen epischen Texten durch die Vermischung der Klassen gekennzeichnet sein, durch die Aufhebung bestehender Normen, durch die Abschaffung sämtlicher religiöser Riten und durch die Herrschaft grausamer, fremder Könige.“ Trifft diese Beschreibung nicht in etwa auf die Zustände unseres 20. Jahrhunderts zu? Durch die Ausbreitung atheistischer Ideologien geraten die Regierungen immer mehr unter radikale, antireligiöse Einflüsse. Feststehende Normen werden über Bord geworfen: Abtreibung und Homosexualität werden gesetzlich anerkannt, und kaltblütiger Terrorismus sowie sittliche Entartung nehmen in der ganzen Welt überhand.

15. Entsprechen die gegenwärtigen Verhältnisse den traditionellen Erwartungen?

15 Darüber hinaus haben Industrie und Technologie eine Vermischung der traditionellen Klassen der menschlichen Gesellschaft hervorgerufen. Fabrikbetriebe, Krankenhäuser samt Ärzteschaft sowie allgemein zugängliche Bildungseinrichtungen und moderne Verkehrsmittel bringen es mit sich, daß die verschiedensten Leute zusammengewürfelt und die überkommenen gesellschaftlichen Unterschiede aufgehoben werden. Die Hektik unserer industrialisierten Welt zwingt Millionen, viele zeitraubende Bräuche und religiöse Riten aufzugeben. Diese Verhältnisse sind ein Zeichen dafür, daß das Ende des gegenwärtigen Zeitalters schnell herannaht. Natürlich ist die Zeitfolge allein nicht ausschlaggebend. Was Gott veranlaßt, den Krieg von Harmagedon auszulösen, ist vielmehr die Entwicklung, die zum Zusammenbruch der gegenwärtigen menschlichen Ordnung führt.

16. (a) Wie beschreibt die Bibel die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Zeitalters? (b) Wie hat sich das auf das Familienleben ausgewirkt?

16 Die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Zeitalters und die sie kennzeichnenden Merkmale werden in der Bibel (2. Timotheus 3:1-5) im einzelnen erwähnt. Beim Lesen dieses Textes ist es gut, darauf zu achten, was über die Gesetzlosigkeit und die Zerrüttung der Familie gesagt wird. „Dieses ... erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen; und von diesen wende dich weg.“ Zu den Unmenschlichkeiten, die die „letzten Tage“ kennzeichnen, gehören also unter anderem das Fehlen von natürlicher Zuneigung oder Liebe zu den Angehörigen und der Ungehorsam der Kinder gegenüber den Eltern. Der Zerfall der Familie — der Keimzelle der Gesellschaft — hat für die Allgemeinheit schädliche Folgen. Die Achtung vor der Autorität schwindet immer mehr, und die Gesetzlosigkeit nimmt überhand. Gottes Gebote werden mißachtet, und ganze Familien kommen mit dem Gesetz in Konflikt.

17. Welche Verhältnisse sind ein Zeichen für die Nähe des Krieges von Harmagedon?

17 In ähnlichem Sinne wird in der Gita gesagt: „Zugrunde geht mit der Familie Zerstörung die uralte Familien-Ordnung, und ist die Ordnung erst geschwunden, dann wahrlich überkommt Gesetzlosigkeit dieses ganze Geschlecht“ (1:40). Diese Verhältnisse sollen zum Krieg von Kurukshetra geführt haben. Wichtiger für uns ist jedoch, daß solche Verhältnisse in unseren Tagen um sich greifen und sie als die „letzten Tage“ des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge kennzeichnen. Sie sind das Zeichen für die Nähe des Krieges von Harmagedon. Gerechtigkeitsliebende Menschen werden Gottes Eingreifen begrüßen, durch das die Bösen beseitigt und für die Überlebenden Frieden und Sicherheit herbeigeführt werden.

18. Welche Fragen erheben sich im Hinblick auf die „letzten Tage“?

18 Da das 20. Jahrhundert im Zeichen der „letzten Tage“ steht, magst du dich mit Recht fragen: „Wann haben diese Tage begonnen? Wie lange werden sie dauern? Wieso weiß man, daß der Krieg von Harmagedon noch zu unseren Lebzeiten stattfinden wird, so daß man ihn überleben kann, sofern man für würdig gehalten wird?“ Die Antwort erhalten wir, wenn wir Matthäus, Kapitel 24 in der Bibel weiterverfolgen. Du wirst dich noch an die Frage erinnern: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“

19, 20. (a) Was alles sagt die Bibel als einen „Anfang der Bedrängniswehen“ voraus? (b) Wieso kann gesagt werden, die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Zeitalters hätten im Jahr 1914 n. Chr. begonnen?

19 Als Erwiderung heißt es in der Prophezeiung weiter: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen ... und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten“ (Matthäus 24:7, 8, 12). Welches Jahr des 20. Jahrhunderts würdest du als einen „Anfang der Bedrängniswehen“ bezeichnen? Brach mit dem Ersten Weltkrieg, der 1914 begann, nicht eine Flut unvergleichlicher Leiden herein, die seither an Ausmaß und Heftigkeit noch zugenommen hat? Noch nie haben Kriege für Millionen Menschen Elend, Kummer und Tod verursacht wie seit 1914. Millionen sind, wenn nicht durch Kriege, so doch durch Hungersnöte umgekommen und, wenn nicht durch Hungersnöte, dann durch Erdbeben, Seuchen, Gesetzlosigkeit oder brutalen Terrorismus. Die meisten haben heute die Liebe zu Gott und zum Nächsten aus den Augen verloren. Noch nie zuvor hat die Menschheit innerhalb einer solch kurzen Zeit so viel Leid erfahren und hat sich der Atheismus so stark ausgebreitet.

20 Das Jahr 1914 war tatsächlich der größte Wendepunkt in der Geschichte! Im Leitartikel einer Zeitung konnte man lesen: „Niemand außer die immer kleiner werdende Zahl derer, die in dem Sonnenschein der Welt vor 1914 lebten, kann den traurigen Gegensatz zwischen damals und heute richtig erfassen.“ Die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Juga begannen demnach im Jahr 1914 n. Chr.

21. Wie lange werden diese „letzten Tage“ dauern, und warum muß der Krieg von Harmagedon gefährlich nahe sein?

21 Wie lange werden diese „letzten Tage“ dauern? Die Bibel antwortet: „Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen“ (Matthäus 24:33, 34). Anders ausgedrückt: Die Generation von 1914, das heißt die jetzt „immer kleiner werdende Zahl“ derer, die den Beginn dieser Bedrängnisse erlebten, wird noch am Leben sein, wenn Gottes Krieg von Harmagedon ausbricht. Die Dauer der „letzten Tage“ ist somit auf die e i n e Generation beschränkt, die im Jahr 1914 schon am Leben war. Diese Generation von Augenzeugen ist nun bereits im fortgeschrittenen Alter — in den 70er oder 80er Jahren. Demnach muß der Ausbruch des Krieges von Harmagedon gefährlich nahe sein. Viele gerechtigkeitsliebende Menschen in der ganzen Welt bereiten sich jetzt auf den Ausbruch des unvermeidlichen Krieges Gottes vor.

22. Was sagen sowohl die Bibel als auch die Gita über den genauen Zeitpunkt der Vernichtung der Bösen?

22 Ist es möglich, genau vorherzusagen, wann Harmagedon beginnt? Nein. Die Bibel sagt lediglich: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Matthäus 24:36). Auch die Gita gibt das Jahr nicht an. Es heißt darin nur: „Wenn immer Mein Gesetz im Schwinden ist, o Bharata [Ardschuna], und Gesetzlosigkeit zunimmt, dann bringe Ich Mich selbst hervor. Zum Schutz der Guten, um die Bösen zu vernichten, und um der Einsetzung des Dharma willen erstehe Ich von Zeit zu Zeit [yuge-yuge] aufs neu“ (4:7, 8). Viele glauben daher, daß, wenn die Gerechtigkeit im Schwinden sei und die Gesetzlosigkeit zunehme, Gottes Eingreifen zu erwarten sei. Die Zeit für Gottes Vollstreckung seines Urteils an den Bösen ist jetzt da!

GESCHICHTLICHE VORSCHAU AUF HARMAGEDON

23. Welches historische Ereignis liefert uns eine Vorschau auf Harmagedon?

23 Die Geschichte liefert uns eine Vorschau auf das, was von Harmagedon zu erwarten ist. Diese Vorschau auf Gottes herannahenden Krieg war die große Flut zur Zeit Noahs. In der ganzen Welt gibt es über 90 verschiedene Erzählungen von einer historischen weltweiten Flut, die unter den Hindus als jalapralaya bekannt ist. Jal bedeutet „Wasser“ und pralaya „Auflösung“ — also eine „Auflösung durch Wasser“. Es wird angenommen, daß in der jalapralaya alle Lebewesen umkamen. Manu fand jedoch Gunst in den Augen seines Gottes und baute aufgrund einer göttlichen Warnung ein Schiff, um sich selbst und sieben andere Rischis (Weise), insgesamt acht Personen, zu retten. Als sein Schiff auf einem nördlichen Berg aufsetzte, sank das Wasser, und Manu kam heraus, um seinem Gott im gegenwärtigen Juga das erste Opfer darzubringen. Manu gilt auch als erster Gesetzgeber der Menschheit. Nach verschiedenen Legenden der Hindus soll der Stammvater jedes einzelnen der sich folgenden Menschengeschlechter Manu geheißen haben.

24, 25. Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen dem Bibelbericht über die Sintflut und der Überlieferung der Hindus von der Flut?

24 Nach einer Version der Hindus wurde Manu vom Gott Wischnu gewarnt und am Leben erhalten. Interessanterweise lautet der Name Wischnu ohne das Digamma Isch-nuh, was in der chaldäischen Sprache „der Mann Noah“ oder „der Mann der Ruhe“ bedeutet. Nach der indischen Überlieferung „schläft“ oder „ruht“ Wischnu auf einer in einem Meer treibenden zusammengerollten Schlange, Schesha genannt. Schesha bedeutet „Überrest“, und gemäß gewissenhaften Forschern stellt Schesha das „Übriggebliebene“ des Universums nach dessen Zerstörung am Ende eines Zeitalters dar. Diese Legende spielt offensichtlich auf den historischen Bibelbericht über die Sintflut und die Arche an, deren Insassen gerettet wurden.

25 Alles, was mit Manu, der Verkörperung verschiedener legendärer Gestalten, zusammenhängt — das Überleben der jalapralaya, seine Rolle als Stammvater des gegenwärtigen Menschengeschlechts und als erster Gesetzgeber sowie die Darbringung des ersten religiösen Opfers nach der Flut —, ist eine Bestätigung von Einzelheiten aus dem Leben des biblischen Noah. (Vergleiche 1. Mose 6:8, 13-22; 8:4, 18 bis 9:7; 10:32.) Darüber hinaus stimmt der Hindubericht über die jalapralaya mit einigen in dem inspirierten Bibelbericht erwähnten Hauptpunkten überein: 1. ein Zufluchtsort für ein paar Überlebende, 2. eine weltweite Vernichtung allen Lebens durch Wasser und 3. die Bewahrung eines Samens der Menschheit.

26. (a) Welche Zustände herrschten gemäß der Bibel vor der Sintflut? (b) Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen der historischen Sintflut und Gottes Krieg von Harmagedon?

26 Über diese historische Vorschau auf Harmagedon sagt die Bibel: „Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn so, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein“ (Matthäus 24:37-39). Zur Zeit des Endes unserer Weltordnung in Harmagedon wird es demnach ähnlich sein wie zur Zeit der Sintflut: 1. Der Planet Erde und seine Tierwelt werden überleben. 2. Die meisten Menschen sind mit den Dingen des täglichen Lebens so beschäftigt, daß sie die Bedeutung unserer Zeit nicht erkennen. 3. Der größte Teil der Menschheit schenkt der göttlichen Warnung vor Harmagedon keine Beachtung. 4. Die Mehrheit wird deshalb in Harmagedon vernichtet werden. 5. Nur eine kleine Minderheit wird Gottes Gunst erlangen und den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben (Offenbarung 16:14). Weise Menschen werden daher gut daran tun, sich über diese Botschaft von Gottes Krieg und davon, wie man ihn überleben kann, weiter zu informieren.

WER WIRD ÜBERLEBEN?

27. Worüber sollten wir uns informieren, wenn wir den Krieg von Harmagedon überleben möchten?

27 Um Erfolg zu haben und weise zu handeln, sollte Ardschuna wahre Erkenntnis erwerben. Die Gita sagt: „Erkenne dieses durch Gehorsam, durch Fragen und durch Dienen. Diese Erkenntnis werden dich die Weisen lehren, die Wahrheit-Schauenden“ (4:34). Schon früher wies das Bibelbuch Zephanja (2:3) auf den einzigen weisen Weg hin mit den Worten: „Sucht Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr SEINE eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tag des Zornes Jehovas geborgen werden.“ Kurzum, Harmagedon ist Jehovas Krieg. Folglich werden nur diejenigen Harmagedon überleben, die sich demütig über Jehova und seine Gerechtigkeit informieren. Wer ist aber Jehova? Wie können wir uns Erkenntnis über ihn verschaffen?

28. Welche Frage über Gott wird im Rigweda aufgeworfen?

28 Die Wichtigkeit der Erkenntnis oder des Wissens wird in dem oben angeführten Text aus der Gita hervorgehoben. Bei den Hindus stand religiöses Wissen schon immer hoch im Kurs. Das Wort Weda selbst bedeutet Wissen. Die vier Weden sollen daher göttliches Wissen enthalten. Die älteste Sammlung der Erkenntnis oder des Wissens der Hindus ist der Rigweda, der größtenteils in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. zusammengestellt worden sein soll. In den letzten Teilen der Sammlung des Rigweda lassen seine Dichter erkennen, daß sie sich darüber Gedanken machten, wer Gott ist. So ist das Rigweda-Lied 10, 121 „dem ungenannten Urgott“ gewidmet. Jede seiner Strophen endet mit der Frage: „Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?“ So lautet zum Beispiel die 9. Strophe: „Nicht möge er uns schädigen, der der Schöpfer der Erde ist, oder der den Himmel erschaffen hat mit gültigen Gesetzen, und der die schimmernden hohen Gewässer erschaffen hat.“ „Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?“

29. Was erkannten Hindus schon damals über Gott?

29 Wie lautet die wahrheitsgemäße Antwort auf diese Frage im Rigweda? Wer ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, den die wedischen Dichter unwissentlich göttlich verehrten? Nach einer jahrhundertelangen religiösen Entwicklung versuchte man, diese Frage in der Bhagawadgita folgendermaßen zu beantworten: „Höchstes Brahman, höchste Stätte, höchste Reinheit bist Du, Erhabener! Als ewiges, göttliches Wesen, als Ur-Gottheit, als ungeborenen Herrn ... Gott der Götter“ (10:12, 15). Demnach gab es damals Hindus, die erkannten, daß es nur einen ewigen, höchsten Gott gibt, die Ur-Gottheit, den Gott der Götter.

30—32. (a) Mit welchem Ausdruck beschreibt S. Radhakrishnan Gottes Unermeßlichkeit? (b) Wen bezeichnet die Bibel mit diesem Ausdruck?

30 Der berühmte indische Philosoph S. Radhakrishnan versuchte das unermeßliche Wesen des Brahmans mit folgenden Worten zu erklären: „Wir können nur sagen: ‚Ich bin, der ich bin.‘ “ Professor Radhakrishnan bringt dadurch die Unermeßlichkeit des Brahmans mit der Erklärung in Verbindung, die wir über den göttlichen Namen Jehova in der Bibel lesen, nämlich in 2. Mose 3:13, 14, wo es heißt: „Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden: Welches ist sein Name? was soll ich zu ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: ‚Ich bin‘ hat mich zu euch gesandt“ (Elberfelder Bibel).

31 In der genaueren und moderneren Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift wird 2. Mose 3:14, 15 folgendermaßen wiedergegeben: „Darauf sprach Gott zu Moses: ‚ICH WERDE MICH ERWEISEN, ALS WAS ICH MICH ERWEISEN WERDE.‘ Und er fügte hinzu: ‚Dieses sollst du zu den Söhnen Israels sagen: „ICH WERDE MICH ERWEISEN hat mich zu euch gesandt.“ ‘ Dann sprach Gott nochmals zu Moses:

32 ‚Dies sollst du zu den Söhnen Israels sagen: „Jehova, der Gott eurer Vorväter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.“ Dies ist mein Name auf unabsehbare Zeit, und dies ist mein Gedenkname für Generation um Generation.‘ “

33. Welche Merkmale werden Jehova Gott zugeschrieben?

33 Man könnte daher denken, Professor Radhakrishnan wollte durch die Verwendung des Ausdrucks „Ich bin, der ich bin“ zur Beschreibung des unermeßlichen Brahmans versuchen, das höchste Brahman mit Jehova, dem Gott der Bibel, gleichzustellen. Einige Merkmale, die dem Brahman zugeschrieben werden, weist Jehova, der Gott der Bibel, ebenfalls auf. Zum Beispiel ist die Bezeichnung „Gott der Götter“, die in der Gita (die zwischen dem 5. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. abgefaßt worden sein soll) auf das Brahman angewandt wird, eine Wiederholung der Worte, die in der Bibel in 5. Mose 10:17 zu lesen sind und die schon im 15. Jahrhundert v. Chr. (1473 v. Chr.) aufgezeichnet wurden: „Denn Jehova, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und furchteinflößende Gott, der niemand parteiisch behandelt noch eine Bestechung annimmt.“

34. Wer erschuf die Himmel und die Erde?

34 JEHOVA ist somit der Name, den sich Gott selbst gegeben hat. Die Bibel führt deshalb in den folgenden Worten die Schöpfung auf Jehova Gott zurück: „Dies ist die Geschichte der Himmel und der Erde zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tag, an dem Jehova Gott Erde und Himmel machte“ (1. Mose 2:4). Jehova ist also der ‘Schöpfer des Himmels und der Erde’.

35. (a) Welchem Gott brachten unsere Vorfahren, die Überlebenden der Flut, Opfer dar? (b) Wie lautet also die Antwort auf die alte Frage im Rigweda?

35 Jehova war es auch, der damals die Sintflut verursachte und der die Gottlosen vernichtete und acht Seelen am Leben erhielt. Die Bibel berichtet: „Nach diesem sprach Jehova zu Noah: ‚Geh in die Arche, du und alle deine Hausgenossen, denn dich habe ich als gerecht vor mir ersehen unter dieser Generation. Denn in nur noch sieben Tagen lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte auf die Erde regnen; und ich will alles Bestehende, was ich gemacht habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen.‘ Und Noah tat dann gemäß allem, was Jehova ihm geboten hatte“ (1. Mose 7:1, 4, 5). Da alle heute lebenden Menschen von diesen acht gerechten Überlebenden abstammen, sollten wir dankbar sein und ihr gutes Beispiel nachahmen. Beachtenswert ist ferner, daß die Überlebenden jener Flut nach dem Verlassen der Arche, die zu ihrer Rettung gedient hatte, Jehova ein Dankopfer darbrachten. Der Bericht lautet: „Und Noah begann Jehova einen Altar zu bauen und einige von allen reinen Tieren und von allen reinen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und auf dem Altar Brandopfer zu opfern. Und Jehova begann einen beruhigenden Wohlgeruch zu riechen“ (1. Mose 8:20, 21). Das ist also die wahrheitsgemäße Antwort auf die alte Frage im Rigweda: „Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?“

36. (a) Nur wer wird im Krieg von Harmagedon am Leben bleiben? (b) Wie werden sie informiert werden?

36 Jehova, der Gott des Himmels und der Erde, wird dem gegenwärtigen bösen Juga durch den großen Krieg von Harmagedon ein Ende machen. Alle, die Jehova Gott wirklich kennen, die eifrig für seinen Namen eintreten und seine außergewöhnliche Persönlichkeit nachahmen, werden Harmagedon überleben und danach auf der gereinigten Erde wohnen. Die Bibel sagt: „Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht ausgesandt worden sind? So wie geschrieben steht: ‚Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft guter Dinge verkünden!‘ “ (Römer 10:13-15). Wir sollten uns daher unbedingt über Jehova, den Gott des Himmels, und über das, was er in seiner Liebe für die Menschheit vorgesehen hat, informieren.

37. (a) Was muß vor dem „Ende“ geschehen? (b) Wie geschieht dies heute?

37 Das ist der Grund, weshalb Jehovas Zeugen heute auf der ganzen Erde die Warnung vor dem Krieg von Harmagedon verkünden und die gute Botschaft von einem möglichen Überleben predigen. Als Bestandteil des Zeichens für die Nähe Harmagedons wurde ein weltweites Predigtwerk vorausgesagt, das unmittelbar vor dem Ende des gegenwärtigen Juga durchgeführt werden würde. Wir lesen in der biblischen Prophezeiung in Matthäus 24:14: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Zur Zeit führen Jehovas Zeugen diese äußerst wichtige Tätigkeit in über 200 Ländern und in über 160 Sprachen durch. Und nun hat die Botschaft, die durch dieses lebensrettende Werk übermittelt wird, auch dich erreicht.

WAS KOMMT NACH HARMAGEDON?

38. Was folgt gemäß der Überlieferung dem Kali-Juga?

38 Allgemein glaubt man, daß dem Kali-Juga das Krita-Juga folgen wird. Das Krita-Juga soll das „Goldene Zeitalter“ sein. Es gibt nichts Böses mehr in der Welt, und alle Menschen beten nur noch e i n e n Gott an. Dieses Zeitalter ist auch als satyayuga bekannt, als das Zeitalter der Wahrheit, die Ära, in der es keine Unwahrheit gibt.

39. (a) Welche Eigenschaft der Überlebenden wird der neuen Ordnung zu einem guten Anfang verhelfen? (b) Was für Verhältnisse werden das Ergebnis weltweiter Gerechtigkeit sein?

39 Die Überlebenden des Krieges von Harmagedon, die dann den Kern einer neuen menschlichen Ordnung bilden, werden der Gerechtigkeit unverbrüchlich ergeben sein. Durch Harmagedon wird die Erde von aller Ungerechtigkeit gereinigt sein, und die Menschheit wird einen neuen Anfang erhalten. In Gottes Wort heißt es deshalb: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13). Jehova Gott wird den Bewohnern der Erde den Nutzen seiner Loskaufsvorkehrung zukommen lassen, um sie von ihren Sünden und Unvollkommenheiten sowie von ihren geistigen und körperlichen Gebrechen zu befreien. Schließlich wird das Recht auf Leben in einem irdischen Paradies wieder uneingeschränkt bestehen. Armut und Teuerung wird es nicht mehr geben, keinen Hungertod, keine Obdachlosigkeit und keine Elendsviertel, weder Lepra noch Tuberkulose, keine Säuglingssterblichkeit und keinen Bedarf an Krankenhäusern. Es wird weder Sklaven, Kulis noch Bettler mehr geben, keine Arbeitslosigkeit, kein Kastensystem und keine Diskriminierung. Statt dessen wird man sich blühender Gesundheit, ewiger Jugend, einer Fülle von guter Nahrung, befriedigender Arbeit und einer sicheren Umwelt erfreuen können.

40—42. Was wird im neuen Zeitalter geschehen, was (a) die Nahrungsmittelversorgung anbelangt, (b) Krankheit und Tod, (c) die Wohnverhältnisse, (d) Erwerbsmöglichkeiten und (e) das Verhalten wilder Tiere?

40 Lies doch einmal die herzerfreuenden Zusicherungen des Bibelpropheten Jesaja. Er schrieb: „Jehova der Heerscharen wird bestimmt für alle Völker auf diesem Berg ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl, machen, ein Festmahl ... von gefiltertem Wein, der auf den Hefen stehengelassen wurde. Und auf diesem Berg wird er sicherlich die Oberfläche der Umhüllung verschlingen, die alle Völker umhüllt, und das Gewebe, das über alle Nationen gewoben ist. Er wird tatsächlich den Tod für immer verschlingen, und der Souveräne Herr Jehova wird gewiß die Tränen von allen Gesichtern abwischen. Und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegnehmen, denn Jehova selbst hat es geredet.“ „Zu jener Zeit werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln“ (Jesaja 25:6-8, Neue-Welt-Übersetzung, Studienausgabe; 35:5, 6).

41 Ferner schrieb Jesaja: „Denn siehe, ich [Jehova] schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen. Und sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen, noch werden sie zur Bestürzung gebären; denn sie sind der Nachwuchs, bestehend aus den Gesegneten Jehovas, und ihre Nachkommen mit ihnen. Und es wird tatsächlich geschehen, bevor sie rufen, daß ich selbst antworten werde; während sie noch reden, werde ich selbst hören“ (Jesaja 65:17, 21-24).

42 „ ‚Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie der Stier; und was die Schlange betrifft, ihre Speise wird Staub sein. Sie werden nicht Schaden tun noch irgendwelches Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg‘, hat Jehova gesprochen“ (Jesaja 65:25).

43, 44. (a) Was wird mit unseren verstorbenen Vorfahren geschehen, und wodurch? (b) Wem werden diese wunderbaren Segnungen zuteil werden?

43 Selbst der Toten wird gedacht werden. Unzählige Millionen — Angehörige aller Rassen und Religionen — werden aus dem Todesschlaf ins Leben zurückgerufen. Das hat nichts mit einer Wiedergeburt oder mit Seelenwanderung zu tun, sondern Gott, der Allmächtige, wird neue menschliche Körper erschaffen und ihnen aufgrund seines unfehlbaren Gedächtnisses ihr früheres Lebensmuster und ihre frühere Persönlichkeit verleihen, so daß sie von ihren Angehörigen wiedererkannt werden. Welche Freude! Die Auferstandenen werden die Gelegenheit erhalten, gemäß Gottes ewigem Vorsatz vollkommen wiederhergestellt zu werden. Die Bibel enthält die zuversichtlichen Worte: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme [die des Sohnes Gottes] hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5:28, 29).

44 Möchtest du diese Wunder nicht miterleben? Ist es nicht dein innigster Wunsch dabeizusein? Du kannst an diesen Freuden und Wohltaten teilhaben. Diese Segnungen stehen allen in Aussicht, die den Krieg von Harmagedon überleben, der nun eilends auf uns zukommt.

45, 46. Wieso können wir davon überzeugt sein, daß diese Verheißungen vertrauenswürdig sind?

45 Kann man sich aber auf diese Verheißungen von einer Welt nach Harmagedon verlassen? Wieso können wir davon überzeugt sein, daß Harmagedon kein Mythos ist? Weil die Sintflut kein Mythos war. Der Mensch ist kein Mythos. Der Schöpfer des Menschen, Gott, ist kein Mythos. Wir können uns auf seine Verheißungen verlassen, weil es unmöglich ist, daß Gott lügt (Titus 1:2). Überlege einmal! Warum vertrauen kleine Kinder gütigen und liebevollen Eltern? Im allgemeinen würden sich kleine Kinder von ihren Spielgefährten nicht einreden lassen, sie könnten der liebevollen Fürsorge ihrer Eltern nicht vertrauen. Sie haben keinen Grund, den Versprechungen ihrer Eltern zu mißtrauen. Haben ihre Eltern bis jetzt nicht für sie gesorgt? Laß daher nicht zu, daß deine Bereitschaft, an Gottes liebevolles Interesse an der Menschheit zu glauben, durch die Erfolglosigkeit menschlicher Versprechungen und die Enttäuschung über menschliche Philosophien zerstört wird. Prüfe doch bitte die vorhandenen Beweise. Sei versichert, daß das Vertrauen zu Gottes Verheißungen nicht unangebracht ist. Jehova allein hat die Weisheit, die Macht und den erforderlichen Willen, den Krieg von Harmagedon herbeizuführen und ein neues System der Dinge zu schaffen. Jehova gibt folgende tröstliche Zusicherung:

46 „ ‚Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘ Und der, der auf dem Thron saß, sprach: ‚Siehe! Ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ‚Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr‘ “ (Offenbarung 21:3-5; vergleiche Hebräer 6:18).

47. Wegen welcher Eigentümlichkeit der „Zeit“ ist der ewige Bestand der von Gott geschaffenen neuen Ordnung nicht gefährdet?

47 Doch wie lange werden diese guten Dinge bestehen? Lediglich ein weiteres Juga oder Zeitalter, wie manche sagen? Warum sollte dem so sein? Die Zeit dreht sich nicht im Kreis. Der Strom der Zeit fließt nur in eine Richtung — vorwärts. Die Zeit an sich ist etwas Unreales, Abstraktes. Sie hat keinen Einfluß auf das, was während ihres Verlaufs geschieht. Die Merkmale, die ein bestimmtes Juga oder Zeitalter kennzeichnen, sind auf den Einfluß äußerer intelligenter Mächte zurückzuführen. Wenn daher die Mächte und der Einfluß des Bösen für immer zerstört sein werden, wird es in alle Ewigkeit nur noch eine Macht des Guten geben.

48. Was vor allem bestimmt die Dauer des neuen Systems der Dinge?

48 Wichtig ist vor allem, daß der Wille Gottes die Dauer des bevorstehenden Systems der Dinge bestimmt, nicht irgendeine automatische Universaluhr. Wenn wir also wirklich daran interessiert sind zu erfahren, wie lange diese guten Dinge bestehen werden, fragen wir uns sicher: „Was soll gemäß dem Willen Gottes aus der Erde und der Menschheit werden?“

49. Wo nur können wir Aufschluß darüber finden, wie Gott die Zukunft gestalten wird? Welchen anderen Aufschluß erhalten wir ebenfalls nur aus dieser Quelle?

49 Können wir die Antwort auf diese Frage in irgendeinem der heiligen Bücher finden? Können wir sie überhaupt irgendwo finden? Ja, aber nur in der Bibel. In der Bibel finden wir Gottes Antwort auf die Frage, die im Rigweda aufgeworfen wird: „Wer ist der Gott, dem wir mit Opfer dienen sollen?“ Die Bibel sagt uns, daß Jehova der Name des Schöpfers aller Dinge ist. Nur die Bibel berichtet unzweideutig darüber, wie Gott in der Vergangenheit mit den Menschen gehandelt hat. Die Bibel ist auch das einzige heilige Buch, das uns wirklich deutlich vor Augen führt, wie es in den letzten Tagen — in unseren Tagen — sein wird, und sie erklärt uns auch, wie Gott die Zukunft gestalten wird.

50. Welche wunderbare Aussicht auf die Zukunft vermittelt uns eine Erkenntnis des Willens Gottes?

50 Was sich Jehova Gott zu tun vorgenommen hat, ist wirklich wunderbar. Gemäß der Bibel will er ein gerechtes System der Dinge herbeiführen, das nicht nur während eines Juga oder Zeitalters besteht, sondern in alle Ewigkeit. Jedem von uns wird die Gelegenheit geboten, die Segnungen dieses neuen Systems zu genießen (Psalm 37:10, 11, 27-29). Die Bibel sagt, daß jeder, den seine Angehörigen wegen seiner Treue zu Gott verlassen haben, „in dieser Zeitperiode vielmal mehr empfangen wird und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben“ auf einer paradiesischen Erde (Lukas 18:29, 30; Habakuk 2:14).

51. Wie nur kann die Menschheit in den Genuß von Gerechtigkeit und Zufriedenheit kommen?

51 Seit der legendären großen Schlacht von Kurukshetra ist tatsächlich schon viel Zeit vergangen. In dieser Zeit ist das Glück des Menschen durch viele Kriege beeinträchtigt worden, und seine Versuche, Unrecht auszumerzen und den Frieden zu sichern, sind größtenteils erfolglos gewesen. Menschliche Bemühungen haben leider nicht zu dauerhaftem Frieden und beständigem Glück geführt. Warum nicht? Weil man nur in den Genuß dieser Segnungen kommen kann, wenn man den Rat Jehovas befolgt, der in der Bibel — diesem einzigartigen Buch — zu finden ist. Was wirst du daher jetzt tun?

52. Was mußt du jetzt tun, um an Jehovas Tag, im Krieg von Harmagedon, geborgen zu werden?

52 Wirst du die göttliche Einladung, ‘Jehova sowie Gerechtigkeit und Sanftmut zu suchen’, annehmen? Wenn ja, dann wirst du ‘wahrscheinlich am Tag des Zornes Jehovas geborgen werden’. Es ist unser innigster Wunsch, daß dies auf dich zutrifft und du zu den Glücklichen gehören wirst, die den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Harmagedon, überleben werden (Zephanja 2:3; Offenbarung 16:14, 16).

[Studienfragen]

[Kasten/Bild auf Seite 14]

ALLES IN E I N E R GENERATION

1914

WELTKRIEGE

GEWALTVERBRECHEN

SCHWERE HUNGERSNÖTE

EPIDEMISCHE KRANKHEITEN

UMWELTVERSCHMUTZUNG

ENDE DIESES SYSTEMS

[Bild auf Seite 6]

Harmagedon wird ein globaler Krieg sein, durch den die Erde gereinigt wird

[Bild auf Seite 8]

Die Überlebenden des Krieges von Harmagedon werden von unserem Schöpfer für würdig befunden, das Menschengeschlecht am Leben zu erhalten

[Bild auf Seite 13]

Das Zeichen, das den Krieg von Harmagedon ankündigt, ist seit 1914 zu sehen

[Bild auf Seite 18]

Wischnu schläft auf Schesha, die nach der Tradition der Hindus der Rettung diente

[Bild auf Seite 19]

Die biblische Sintflut — Vorschau auf Harmagedon

[Bild auf Seite 25]

Das weltweite lebensrettende Predigtwerk der Zeugen Jehovas kündigt das Ende des gegenwärtigen Juga an

[Ganzseitiges Bild auf Seite 32]