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Die Wasserkrise: Was wird unternommen?

Die Wasserkrise: Was wird unternommen?

Die Wasserkrise: Was wird unternommen?

Die Wasserkrise hat globale Ausmaße. Sie bedroht die Gesundheit von Milliarden. Was wird getan, um mit dem vorhandenen Wasser verantwortungsbewusst umzugehen?

SÜDAFRIKA: „Durbans Armenviertel erhalten endlich die lang verwehrte Wasserversorgung“, verkündete eine Titelzeile in der Zeitschrift Science. Wie dort erklärt wurde, hatten die Bewohner dieser Viertel infolge der früheren Apartheidpolitik jahrzehntelang keine angemessene Trinkwasserversorgung. Noch 1994 „verfügten eine Viertel Million Haushalte im Bereich Durban weder über direkten Zugang zu sauberem Wasser noch über sanitäre Anlagen“.

Um etwas dagegen zu unternehmen, startete ein Ingenieur 1996 eine Initiative mit dem Ziel, jedem Haushalt täglich rund 200 Liter Wasser zur Verfügung zu stellen. Ist das gelungen? „Bis auf 120 000 Menschen haben mittlerweile alle 3,5 Millionen Einwohner Durbans Zugang zu sauberem Wasser“, berichtet Science. Heute ist der nächste Wasserhahn nur wenige Schritte entfernt — eine enorme Verbesserung gegenüber früher, als viele ihr Wasser bis zu einem Kilometer weit schleppen mussten.

In Science wird auch erklärt, was zur Verbesserung der Sanitärsituation getan wird. „Die alten Plumpsklosetts werden schrittweise durch Doppelkammertoiletten ersetzt, die den Urin vom Kot trennen, sodass Letzterer schneller trocknen und sich zersetzen kann.“ Anfang 2008 waren bereits 60 000 dieser Toiletten installiert; in 2 Jahren sollen alle Haushalte über eine eigene Toilette verfügen.

Brasilien: In der Stadt Salvador litten ständig Hunderte von Kindern an Durchfallerkrankungen, weil es in manchen Vierteln weder Kanalisation noch Toiletten gab. * Um Abhilfe zu schaffen, ließ die Stadt für rund 300 000 Haushalte ungefähr 2 000 Kilometer Abwasserleitung verlegen. Was wurde dadurch erreicht? Im Stadtgebiet gingen Durchfallerkrankungen um 22 Prozent zurück und in den stärker betroffenen Vierteln sogar um 43 Prozent.

Indien: Zu bestimmten Jahreszeiten haben einige Regionen nutzbares Wasser im Überfluss; das wenigste wird jedoch für späteren Gebrauch aufgefangen. 1985 ließ sich eine Gruppe indischer Frauen in Dholera (Gujarat, Nordwestindien) dann etwas einfallen, um das wertvolle Wasser zu sammeln. Sie taten sich zusammen und legten ein Auffangbecken an, das größer war als ein halbes Fußballfeld. Sie dichteten das Becken mit stabiler Plastikfolie ab. Ihre Rechnung ging auf. Noch Monate nach der nächsten Regenzeit hatten sie Wasser — und das, obwohl sie auch „andere eingeladen hatten, sich mit Trinkwasser zu versorgen“.

Chile: Dieses südamerikanische Land erstreckt sich über fast 4 300 Kilometer; im Westen grenzt es an den Pazifik, im Osten an die Anden. Die Wasserrechte sowie der Bau von Dämmen und Kanälen unterstehen staatlicher Aufsicht. Mit welchem Ergebnis? Heute haben 99 Prozent der Stadtbewohner und 94 Prozent der Landbevölkerung Zugang zu ausreichend Trinkwasser.

Die wahre Lösung

Offenbar hat jedes Land seine eigene Methode, mit der Wasserkrise fertig zu werden. In einigen Ländern mit günstigen Windverhältnissen werden Windräder betrieben, um Grundwasser an die Oberfläche zu pumpen oder Strom zu erzeugen. In wohlhabenderen Nationen gilt das Entsalzen von Meerwasser als eine vertretbare Lösung. Vielerorts wurden gewaltige Dämme errichtet, um Flüsse aufzustauen und Regenwasser aufzufangen — eine recht wirksame Maßnahme, auch wenn in trockenen Regionen bis zu 10 Prozent des Wassers aus den Stauseen verdunsten.

Jehovas Zeugen, die diese Zeitschrift herausgeben, sind jedoch überzeugt, dass die wahre Lösung der Wasserkrise in Gottes Hand liegt und nicht in der des Menschen. In der Bibel heißt es: „Jehova [Gott] gehört die Erde und das, was sie erfüllt, das ertragfähige Land und die, die darauf wohnen. Denn auf den Meeren hat er selbst sie fest erstellt, und auf den Strömen hält er sie befestigt“ (Psalm 24:1, 2).

Gott hat den Menschen die Verantwortung für die Erde übertragen (1. Mose 1:28). Doch der Missbrauch der wertvollen Ressourcen unseres Planeten — und die katastrophalen Folgen dieser Misswirtschaft — bestätigen einmal mehr, dass „es dem Menschen nicht gegeben ist, seinen Gang zu bestimmen und seine Schritte zu lenken“ (Jeremia 10:23, Jerusalemer Bibel).

Was wird Jehova unternehmen, um in der Natur wieder ein vollkommenes Gleichgewicht herzustellen? Die Bibel sichert uns zu, dass er „alle Dinge neu“ machen wird (Offenbarung 21:5). Malen wir uns das einmal aus: Eine Welt ohne Armut, ohne Dürren und ohne Wassermangel. Eine Welt ohne katastrophale Überschwemmungen, die jedes Jahr Tausende von Menschen das Leben kosten. Unter der Herrschaft seines Reiches wird Gott all das, was er versprochen hat, Wirklichkeit werden lassen. Gott selbst versichert uns: „So wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiss das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:11).

Gemäß der Bibel wird Gott auf der Erde alles vollständig wiederherstellen. Der folgende Artikel hilft uns, mehr darüber zu erfahren.

[Fußnote]

^ Abs. 6 Jedes Jahr sterben weltweit rund 1,6 Millionen Kinder an Durchfallerkrankungen. Das sind mehr als an AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammengenommen.

[Herausgestellter Text auf Seite 5]

„Ohne Wasser kein Leben. . . . Unser Leben liegt in der Hand des Wassers“ (Michael Parfit in National Geographic).

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

Für 1 Tonne Getreide werden 1 000 Tonnen Wasser benötigt

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

70 Prozent des Gesamtverbrauchs von Wasser dienen nur einem Zweck — der Bewässerung (Lester R. Brown, Plan B 2.0)

[Diagramme/Bilder auf Seite 7]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Wie viel Süßwasser steht zur Verfügung?

Gesamtmenge

97,5 % Salzwasser

2,5 % Süßwasser

Süßwasser

99 % Gebunden in Gletschern, Eisbergen und unterirdischen Wasservorkommen

1 % Für die fast 7 Milliarden Menschen und Zigmilliarden anderen Lebensformen verfügbar

[Bild auf Seite 7]

Rohre werden verlegt, um die Menschen mit sauberem Wasser zu versorgen (Durban, Südafrika)

[Bildnachweis]

Courtesy eThekwini Water and Sanitation Programme

[Bild auf Seite 7]

Frauen bauen an einem Auffangbecken für Regenwasser (Rajasthan, Indien, 2007)

[Bildnachweis]

© Robert Wallis/Panos Pictures

[Bild auf Seite 7]

Dorfbewohner arbeiten an einer neuen Wasserleitung (bei Copán, Honduras)

[Bildnachweis]

© Sean Sprague/SpraguePhoto.com