Junge Leute fragen sich:

Wie komme ich über die Trennung hinweg?

„Wir waren fünf Jahre lang wirklich gute Freunde gewesen, und das letzte halbe Jahr waren wir sogar richtig fest zusammen. Als er die Beziehung dann beenden wollte, hat er es noch nicht mal nötig gehabt, mir das offen zu sagen. Er hat einfach nicht mehr mit mir geredet. Ich fühlte mich richtig hilflos. Meine Enttäuschung war unbeschreiblich! Immer wieder hab ich mich gefragt, was ich nur falsch gemacht habe“ (Rachel). *

DAS Ende einer Beziehung kann dich aus einer absoluten Hochstimmung in ein totales Tief stürzen. Jeff und Susan zum Beispiel waren zwei Jahre lang zusammen. Ihre Gefühle füreinander wurden in dieser Zeit ziemlich intensiv. Mehrmals am Tag schrieb Jeff Susan die zärtlichsten SMS. Und mit kleinen Geschenken zwischendurch zeigte er ihr, dass er an sie dachte. „Jeff konnte richtig gut zuhören und hat immer versucht, mich zu verstehen“, schwärmt Susan. „Er hat mir einfach das Gefühl gegeben, etwas ganz Besonderes zu sein.“

Bald sprachen die beiden vom Heiraten und malten sich aus, wo sie einmal zusammen leben würden. Jeff erkundigte sich sogar nach Susans Ringgröße. Dann plötzlich beendete er die Beziehung! Susan war völlig am Boden. Irgendwie absolvierte sie zwar ihren Alltag, fühlte sich aber wie betäubt. „Ich war fix und fertig — mit den Nerven und auch körperlich“, erzählt sie. *

Warum es so wehtut

Wenn du gerade etwas Ähnliches durchmachst, fragst du dich bestimmt: „Werde ich jemals darüber hinwegkommen?“ (Psalm 38:6).  Dass du jetzt tieftraurig bist, ist nur zu gut zu verstehen. Eure Trennung ist vielleicht das Schlimmste, was du je erlebt hast. Manche sagen sogar, das Ende einer Liebe sei ein bisschen wie sterben. Gut möglich, dass du gerade regelrechte Trauerphasen durchlebst, wie . . .

Nicht-wahr-haben-Wollen. „Es kann einfach nicht vorbei sein. In ein paar Tagen, da hat er sichs bestimmt wieder anders überlegt.“

Wut. „Wie konnte er mir so etwas bloß antun! Ich hasse ihn!“

Traurigkeit. „Mich mag sowieso niemand. Ich werde nie jemand finden, der mich liebt.“

Akzeptieren. „Es tut zwar noch weh, aber langsam gehts besser. Ich werd darüber hinwegkommen!“

Auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst: Irgendwann wirst du so weit sein, dass du die Trennung akzeptieren kannst. Wie viel Zeit du brauchst, hängt zum Teil davon ab, wie lange ihr zusammen wart und wie tief eure Freundschaft ging. Aber wie kannst du mit deinem momentanen Schmerz klarkommen?

Wie du darüber hinwegkommen kannst

Die Zeit heilt alle Wunden. Den Spruch hast du bestimmt auch schon gehört. Ist die Trennung allerdings noch relativ frisch, klingt das für dich wohl eher hohl. Es liegt eben nicht nur an der Zeit. Ein Beispiel: Wenn du eine Schnittwunde hast, wird sie natürlich mit der Zeit verheilen, aber jetzt, jetzt tut es weh. Du musst die Blutung stillen und den Schmerz lindern. Außerdem musst du dafür sorgen, dass sich keine Infektion breitmacht. Das Gleiche gilt für emotionale Wunden: Am Anfang tut es erst mal richtig weh. Du kannst aber etwas unternehmen, um den Schmerz zu lindern, und dafür sorgen, dass sich keine Bitterkeit breitmacht. Die Zeit wird dann ihren Teil tun. Was kannst du jetzt tun?

▪ Unterdrücke deine Trauer nicht. Es ist völlig in Ordnung, sich so richtig auszuweinen. Schließlich steht in der Bibel, dass es „eine Zeit zum Weinen“ und sogar „eine Zeit zum Klagen“ gibt (Prediger 3:1, 4). Tränen zu vergießen hat überhaupt nichts mit Schwäche zu tun. Als David, der ja ein mutiger Kämpfer war, einmal emotional ganz am Boden war, sagte sogar er von sich: „Ich weine die ganze Nacht, mein Bett ist durchnässt von Tränen“ (Psalm 6:7, Gute Nachricht [6:6, Neue-Welt-Übersetzung]).

▪ Tu etwas für deine Gesundheit. Der ganze Trennungsschmerz hat dich bestimmt viel Energie gekostet. Etwas Sport und vernünftige Ernährung wird dir daher guttun. Schließlich sagt auch die Bibel, dass „Leibesübung“ einen gewissen Nutzen hat (1. Timotheus 4:8).

Wie könntest du auf deine Gesundheit achten?

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▪ Bleib aktiv. Geh weiter deinen Interessen nach. Vor allem jetzt darfst du dich nicht verkriechen (Sprüche 18:1). Wenn du mit Menschen zusammen bist, denen du am Herzen liegst, wirst du wieder auf positivere Gedanken kommen.

Was könntest du dir konkret vornehmen?

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▪ Schütte Gott im Gebet das Herz aus. Das ist nicht immer leicht. Manche fühlen sich sogar von Gott betrogen, wenn ihr Freund mit ihnen Schluss gemacht hat. Sie sagen sich: „Erst bete ich immer und immer wieder, dass ich jemand finde, und dann . . . was kommt dann dabei heraus?“ (Psalm 10:1). Aber darf man denn wirklich Gott einfach nur als Ehevermittler sehen? Natürlich nicht. Und er ist auch nicht dafür verantwortlich, wenn der andere die Freundschaft beenden  will. Eins steht jedoch fest: Jehova kümmert sich um dich! (1. Petrus 5:7). Bete also unbedingt zu ihm und sag ihm alles, was du auf dem Herzen hast. In der Bibel heißt es: „Lasst . . . eure Bitten bei Gott bekannt werden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7).

Worüber könntest du konkret mit Jehova sprechen, um über deinen Trennungsschmerz hinwegzukommen?

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Nach vorn schauen

Hat der erste Schmerz nachgelassen und ist die Wunde einigermaßen verheilt, dann wäre es gut, wenn du dich ganz bewusst damit auseinandersetzt, was in eurer Freundschaft schiefgelaufen ist. Wenn du innerlich so weit bist, könntest du versuchen, die nächsten Fragen zu beantworten.

▪ Hat dir dein Freund einen Grund für die Trennung genannt? Schreib ihn hier auf, egal ob du ihn berechtigt findest oder nicht.

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▪ Was könnte deiner Meinung nach noch alles eine Rolle gespielt haben?

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▪ Hättest du rückblickend irgendetwas anders machen können? Wenn ja, was?

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▪ Hat dir diese Erfahrung vielleicht geholfen zu sehen, wo du emotional noch wachsen kannst oder wie du dein Verhältnis zu Gott und deine christlichen Eigenschaften noch ausbauen kannst?

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▪ Würdest du bei einer nächsten Freundschaft etwas anders machen? Was?

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Aus eurer Freundschaft ist zwar nicht das geworden, was du dir erträumt hast, aber weißt du: Mitten in einem Sturmtief sieht man oft nur die grauen Wolken und den Regen. Doch irgendwann hört es auf zu regnen und der Himmel wird wieder hell. Auch Rachel und Susan sind mit der Zeit über ihre zerbrochene Beziehung hinweggekommen. Und du wirst es genauso schaffen. Ganz bestimmt sogar!

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du unter www.watchtower.org/ypx

[Fußnoten]

ETWAS ZUM NACHDENKEN

▪ Was hast du aus der Freundschaft im Nachhinein über dich selbst gelernt?

▪ Was hast du über das andere Geschlecht dazugelernt?

▪ Wem könntest du dich anvertrauen, wenn dich der Kummer über die Trennung fast überwältigt?

[Kasten auf Seite 20]

VORSCHLAG

Susan hat sich eine Liste mit Bibelstellen angelegt, die sie sich immer dann durchlesen konnte, wenn sie ihre Gefühle nicht mehr in den Griff bekam. Du könntest dir vielleicht ebenso Bibeltexte aus diesem Artikel aufschreiben und griffbereit halten.

[Bild auf Seite 19]

Eine Trennung tut weh — wie eine Schnittwunde. Aber Wunden verheilen mit der Zeit.