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Eine Quelle höherer Weisheit

Eine Quelle höherer Weisheit

Kapitel 12

Eine Quelle höherer Weisheit

„Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse“ (Psalm 104:24). Ja, von der Großartigkeit des unermeßlichen Universums bis hin zur zarten Schönheit einer Blume zeugt die Schöpfung von der unvergleichlichen Weisheit ihres Schöpfers. Neben Gottes Werken verblaßt selbst die Technologie unseres 20. Jahrhunderts zur Bedeutungslosigkeit. Wenn die Bibel Gottes Wort ist, sollte man daher erwarten können, daß sie eine Weisheit offenbart, die der Weisheit des Menschen überlegen ist. Ist das der Fall?

1 (und Einleitung). (a) Wo sehen wir Beweise für Gottes unvergleichliche Weisheit? (b) Welchen Rat gibt die Bibel in bezug auf Weisheit?

DIE Bibel legt großen Nachdruck auf Weisheit. Es heißt in der Bibel unter anderem: „Weisheit ist das Erste“ und: „Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis“ (Sprüche 4:7). Allerdings wird auch eingeräumt, daß es den Menschen oft an Weisheit fehlt, weshalb folgende Aufforderung ergeht: „Wenn es ... einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig“ (Jakobus 1:5).

2. Wie kann jemand mehr Weisheit erlangen?

2 Auf welche Weise gibt Gott ‘großmütig Weisheit’? Unter anderem indem er uns ermuntert, die Bibel zu lesen und daraus zu lernen. Im Bibelbuch Sprüche heißt es: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen und meine eigenen Gebote bei dir verwahren wirst, indem du der Weisheit dein Ohr leihst, ... dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova selbst gibt Weisheit“ (Sprüche 2:1, 2, 5, 6). Wenn wir den Rat der Bibel anwenden und dabei feststellen, wie wirkungsvoll er ist, können wir erkennen, daß es sich wirklich um göttliche Weisheit handelt.

Weise Aussprüche

3, 4. (a) Was sagt die Bibel über die Sinnlosigkeit der Geldliebe? (b) Inwiefern offenbart die Bibel in Verbindung mit ihrem Rat über den Wert des Geldes Ausgewogenheit?

3 Zum besseren Verständnis wollen wir uns mit einigen Bibeltexten näher befassen. In einem Vers heißt es beispielsweise: „Die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden ... Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ (1. Timotheus 6:9, 10). Man vergleiche dies mit der heute vorherrschenden Einstellung der Menschen, die — zumindest in der westlichen Gesellschaft — darin besteht, in erster Linie nach dem Erwerb von Reichtum zu streben. Doch viele, die den erstrebten Wohlstand erlangen, verspüren trotzdem ein Gefühl der Leere und keine Befriedigung. Ein Krankenhauspsychologe sagte einmal: „Ganz oben zu stehen und reich zu sein gibt einem weder das Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit noch das Gefühl, wirklich respektiert oder geliebt zu werden.“1

4 Ein realistischer Mensch weiß natürlich, daß man auf Geld nicht völlig verzichten kann. Die Bibel offenbart in dieser Hinsicht eine wirklich ausgewogene Weisheit, denn es heißt darin: „Weisheit dient zum Schutz, ebenso wie Geld zum Schutz dient; aber der Vorteil der Erkenntnis ist, daß die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält“ (Prediger 7:12). Die Bibel läßt uns somit erkennen, daß Geld zwar wichtig, aber nicht das Wichtigste ist. Es ist lediglich ein Mittel zum Zweck, und es ist nur von begrenztem Wert, wenn es einem an Weisheit fehlt, richtig damit umzugehen.

5, 6. (a) Weshalb ist der Rat der Bibel, sich vor schlechter Gesellschaft zu hüten, weise? (b) Inwiefern ist es für uns von Nutzen, ‘mit Weisen zu wandeln’?

5 Folgende biblische Aussage ist ebenfalls wahr: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20). Haben wir schon einmal bemerkt, welchen nachhaltigen Einfluß Menschen auf uns ausüben, mit denen wir Umgang haben? Der Gruppenzwang hat junge Leute in die Arme des Alkohols, des Drogenmißbrauchs und der Unmoral getrieben. Wenn wir uns mit Personen einlassen, die eine schmutzige Sprache sprechen, werden wir über kurz oder lang bestimmt genauso reden. Mit unehrlichen Menschen Gemeinschaft zu pflegen kann uns veranlassen, ebenfalls unehrlich zu werden. Treffend wird an anderer Stelle in der Bibel gesagt: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33).

6 Gute Gemeinschaft kann sich dagegen positiv auf uns auswirken. Wer „mit Weisen wandelt“, wird selbst weise werden. Gute Gewohnheiten färben nämlich genauso ab wie schlechte. Auch hierin offenbart die Bibel Weisheit, da sie uns ermuntert, sorgfältig auf den Umgang zu achten.

7. Wieso ist die Bibel als Ratgeber einzigartig?

7 Die Bibel enthält viele solcher Regeln, die uns auf unserem Lebensweg eine Hilfe sein sollen. Sie ist eine einzigartige Quelle des Rats. Ihr Rat ist immer von Nutzen. Er ist niemals lediglich graue Theorie, und er wirkt sich auf keinen Fall zu unserem Schaden aus. Der weite Bereich, den der biblische Rat umfaßt, ist ohnegleichen. Diejenigen, die ihn in ihrem Leben anwenden und erkennen, daß er sich stets zu ihrem Guten auswirkt, schätzen die Bibel als einzigartige Quelle der Weisheit.

Weise Grundsätze

8. Wie kann uns die Bibel selbst bei Situationen helfen, die sie nicht direkt erwähnt?

8 Wie verhält es sich jedoch bei Situationen, die in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt werden? Oft finden wir eine ganze Reihe allgemeiner Grundsätze, die uns entsprechende Hinweise liefern. Viele werden in ihrem Leben beispielsweise irgendwann mit der Entscheidung konfrontiert, ob das Rauchen etwas für sie ist. Da Tabak in Jesu Tagen im Nahen Osten unbekannt war, sagt die Bibel nichts darüber. Es gibt jedoch passende biblische Grundsätze, die einem helfen, in dieser Hinsicht eine weise Entscheidung zu treffen.

9—11. Wie helfen uns biblische Grundsätze, in bezug auf den Tabakgenuß eine weise Entscheidung zu treffen, und welchen Nutzen bringt es, diese Grundsätze zu beherzigen?

9 Man sagt zwar, daß das Rauchen etwas Angenehmes ist. Doch bekanntlich gelangen dabei unweigerlich konzentrierte Giftstoffe in die Lunge. Ein Raucher verunreinigt seinen Körper, seine Kleidung und die ihn umgebende Luft. Außerdem ist das Rauchen eine Sucht. Und wenn jemand damit aufhören möchte, fällt es dem Betreffenden oft sehr schwer. Mit diesen Tatsachen im Sinn können wir nun in der Bibel nach Hinweisen suchen, um eine weise Entscheidung in bezug auf das Rauchen zu treffen.

10 Betrachten wir zunächst das Problem der Sucht. Der Apostel Paulus sagte mit Bezug auf bestimmte Nahrungsmittel: „Ich will mich nicht in die Gewalt von irgend etwas bringen lassen“ (1. Korinther 6:12). Paulus stand es zwar frei, jede Art von Speisen zu genießen, aber er wußte, daß damals gewisse Leute ein empfindliches Gewissen hatten. Deshalb sagte er, daß er von gewissen Speisen nicht so „abhängig“ war, daß er nicht nötigenfalls darauf verzichten konnte, um andere nicht zum Straucheln zu bringen. Wenn jemand nicht aufhören kann, Tabak zu rauchen oder zu kauen, ist er eindeutig ‘in der Gewalt’ des Tabaks. Daher ist die Erklärung, die Paulus in bezug auf Nahrungsmittel gab, eine gute Richtschnur in Verbindung mit dem Tabakgenuß. Niemand sollte sich von einer Gewohnheit versklaven lassen.

11 Nun zu dem Problem der Verunreinigung. In der Bibel heißt es: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“ (2. Korinther 7:1). Das Rauchen ist zweifellos eine Befleckung oder Verunreinigung des Fleisches. Wie schwerwiegend sie ist, ist daraus zu ersehen, daß gemäß der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr über eine Million Menschen an den Folgen dieser Verunreinigung sterben. Wenn man den biblischen Grundsatz befolgt, sein Fleisch nicht zu verunreinigen, wird einen das vor der ernsten Gefährdung der Gesundheit durch das Rauchen bewahren sowie vor Drogen und anderen Verunreinigungen.

Nützliche Worte

12. Warum dient der Rat der Bibel stets zu unserem physischen und psychischen Wohl?

12 Es sollte uns nicht überraschen, daß es auch in physischer Hinsicht von Nutzen ist, den biblischen Rat zu befolgen. Dieser Rat stammt von Gott, unserem Schöpfer, der ganz genau weiß, wie wir beschaffen sind und was wir benötigen (Psalm 139:14-16). Sein Rat dient stets unserem physischen und psychischen Wohl.

13, 14. Warum ist es ein Zeichen von Weisheit, den biblischen Rat, nicht zu lügen, zu befolgen?

13 Ein Beispiel dafür ist der Rat, nicht zu lügen. Lügen wird zu den sieben Dingen gezählt, die Jehova haßt, und gemäß der Offenbarung haben Lügner in Gottes neuer Welt keinen Platz (Sprüche 6:19; Offenbarung 21:8). Trotzdem ist das Lügen weit verbreitet. In einem Wirtschaftsmagazin hieß es: „Die USA erleben gegenwärtig die ungeheuerlichste Zunahme von Betrug, Täuschung und ähnlichen Vergehen in ihrer Geschichte.“2

14 Auch wenn das Lügen üblich ist, wirkt es sich trotzdem nachteilig auf die Gesellschaft und auf den einzelnen aus. Der Kolumnist Clifford Longley stellte ganz richtig fest: „Lügen verletzt den Lügner und den Belogenen im tiefsten Innern, da es die wichtige Verbindung zwischen dem Sinn und der Realität zerreißt.“3 In der Zeitschrift The American Journal of Psychiatry hieß es: „Wenn Personen die Folgen einer Lüge tragen müssen, kann das verheerende psychische Auswirkungen auf sie haben. Lebenswichtige Entscheidungen wurden möglicherweise auf Falschinformationen gestützt, auf die man sich verlassen hat. Lügen können sich auch auf den Lügner negativ auswirken.“4 Wieviel besser ist es doch, den vernünftigen Rat der Bibel zu befolgen und die Wahrheit zu sagen!

15, 16. In welcher Hinsicht ist es uns von Nutzen, den biblischen Rat, andere zu lieben, anzuwenden?

15 Wenden wir uns nun einem positiveren Thema zu, nämlich der Aufforderung der Bibel, sich um andere zu kümmern, ihnen gegenüber Liebe zu bekunden und ihnen zu helfen. Folgende Worte Jesu sind gut bekannt: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12).

16 Wieviel besser sähe es in der Welt aus, wenn sich jeder an diese Regel halten würde! Wie eine psychologische Studie ergab, die in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, würden sich die Menschen außerdem besser fühlen. Die 1 700 Befragten, die regelmäßig anderen halfen, berichteten, daß ihnen diese Betätigung ein Gefühl der Ruhe vermittelte und einen Rückgang von streßbedingten Störungen wie Kopfschmerz und Stimmverlust bewirkte. Man kommt daher zu folgendem Schluß: „Seinen Mitmenschen zu helfen und sich um ihr Wohl zu kümmern, ist ebenso Teil der menschlichen Natur wie die Sorge um das eigene Wohl.“5 Das erinnert uns an folgendes biblische Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:39; vergleiche Johannes 13:34, 35). Es ist natürlich, sich selbst zu lieben. Die Bibel zeigt jedoch, daß wir diese Eigenliebe mit der Liebe zu anderen im Gleichgewicht halten müssen, um psychisch gesund zu bleiben.

Ehe und Moral

17. Warum scheint der biblische Rat manchmal altmodisch zu sein?

17 Der Rat der Bibel offenbart wirklich tiefgründige Weisheit; allerdings besagt er nicht immer das, was die Menschen gern hören möchten. Oft bezichtigt man die Bibel deshalb, altmodisch zu sein. Wieso? Weil sich der Rat der Bibel auf lange Sicht zwar zum Guten für uns auswirkt, ihn anzuwenden jedoch oft Zucht und Selbstverleugnung erfordert; so etwas ist heute allerdings unpopulär.

18, 19. Welche strengen Maßstäbe werden in der Bibel in bezug auf die Ehe und die Moral vertreten?

18 Nehmen wir nur einmal das Gebiet der Ehe und der Moral. Die biblischen Maßstäbe sind hier sehr streng. Sie schreiben die Monogamie vor — e i n Mann für e i n e Frau. Die Bibel nennt zwar gewisse Extremfälle, in denen eine Scheidung oder Trennung möglich ist, weist sonst jedoch darauf hin, daß die Ehe ein Bund fürs Leben ist. „Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie von Anfang an männlich und weiblich gemacht hat und sprach: ‚Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch sein‘, so daß sie nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch sind? Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander“ (Matthäus 19:4-6; 1. Korinther 7:12-15).

19 Außerdem zeigt die Bibel, daß Intimbeziehungen nur in der Ehe zulässig sind. Außereheliche Beziehungen werden ausnahmslos untersagt. In der Bibel heißt es: „Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, ... werden Gottes Königreich erben“ (1. Korinther 6:9, 10).

20. Inwieweit werden die biblischen Sittenmaßstäbe heute außer acht gelassen?

20 Diese Maßstäbe werden heute weitgehend außer acht gelassen. David Mace, Professor für Soziologie, erklärte: „In diesem Jahrhundert hat unsere Kultur tiefgreifende Veränderungen durchgemacht, und viele uralte Sitten und Institutionen sind bis in ihre Grundfesten erschüttert worden. Die Ehe ist davon nicht ausgenommen.“6 Eine lockere Geschlechtsmoral ist weit verbreitet. Intime Beziehungen zwischen befreundeten Jugendlichen werden oft als normal betrachtet. Häufig lebt man schon vor der Ehe zusammen — „um sich genau kennenzulernen“. Und selbst wenn ein Paar heiratet, sind außereheliche Beziehungen nichts Ungewöhnliches.

21. Wozu hat es geführt, daß die biblischen Maßstäbe in bezug auf die Ehe und die Moral vielfach mißachtet werden?

21 Hat dieses freizügige Sexualverhalten das Glück gebracht? Nein, es hat einzig und allein Probleme verursacht — sogar teure Probleme — und ist für Unglück und zerbrochene Familien verantwortlich. Auch daß sexuell übertragbare Krankheiten in der ganzen Welt grassieren, ist unmittelbar auf die gelockerte Moral zurückzuführen. Die Ausbreitung der Gonorrhöe, Syphilis und Chlamydieninfektionen — um nur einige zu nennen — ist außer Kontrolle geraten. In den letzten Jahren haben Prostitution und homosexuelle Praktiken die Verbreitung von Aids beschleunigt. Unglaublich viele unverheiratete junge Mädchen bekommen Kinder, obwohl sie selbst fast noch Kinder sind. In der Zeitschrift Ladies’ Home Journal hieß es: „Die Betonung des Sex — ein Kennzeichen der sechziger und siebziger Jahre — hat den Menschen kein grenzenloses Glück beschert, sondern ernste Probleme.“7

22. Was bringt in bezug auf die Moral das größte Glück?

22 Daher werden heute Äußerungen laut wie die folgende, die von Carlfred B. Broderick, Professor für Soziologie, stammt: „Vielleicht sind wir reif genug, um zu erwägen, ob es für uns alle nicht besser wäre, die voreheliche Enthaltsamkeit zu fördern, da diese Verhaltensweise den Bedürfnissen unserer Bürger und ihrem Recht auf Freiheit am ehesten entgegenkommt: frei zu sein von Krankheiten und frei von unerwünschten Schwangerschaften.“8 Der Maßstab der Bibel in bezug auf die Moral bringt auf lange Sicht erwiesenermaßen das größte Glück.

Grundsätze, die sich wirklich zum Guten auswirken

23. (a) Ist bei einer unglücklichen Ehe die Scheidung die einzige Lösung? (b) Welches sind zwei der Schlüssel für eine glückliche, stabile Ehe?

23 Da die Ehe das ganze Leben dauern soll, müssen wir wissen, wie wir sie zu einem Erfolg machen können. Einige halten es für das beste, eine schlechte Ehe zu beenden, statt sie bestehenzulassen und unglücklich zu sein. Die Alternative wäre jedoch, sich zu bemühen, die Probleme zu lösen, die für den unglücklichen Zustand verantwortlich sind. Das ist ein weiteres Gebiet, auf dem die Bibel hilft. Wir haben bereits gesehen, daß geraten wird, dem Ehepartner treu zu bleiben; das ist ein Schlüssel zu einer glücklichen, stabilen Ehe. Anzuerkennen, daß in der Ehe nur einer das Haupt sein kann — die Bibel bestimmt den Mann für diese Stellung —, ist ein weiterer Schlüssel. Der Frau wird geraten, ihren Mann zu unterstützen und nicht an seiner Stellung zu rütteln. An den Mann ergeht allerdings auch die Aufforderung, seine Stellung zum Guten seiner Frau zu gebrauchen und nicht selbstsüchtig zu sein (1. Korinther 11:3; 1. Timotheus 2:11-14).

24, 25. Wie ermuntert die Bibel Eheleute, die ihnen zugedachte Rolle in der Ehe zu übernehmen?

24 Dem Mann wird in der Bibel gesagt: „Männer [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt“ (Epheser 5:28, 29). Ein liebevoller Mann übt seine Autorität auf rücksichtsvolle Weise aus. Er denkt daran, daß er zwar das Haupt ist, seine Frau jedoch berücksichtigt und zu Rate gezogen werden sollte. Die Ehe ist eine Partnerschaft und keine Diktatur.

25 Der biblische Rat für die Frau besagt auch folgendes: „Die Frau [sollte] tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“ (Epheser 5:33). Sie respektiert ihren Mann aufgrund seiner Stellung, und sie wird ihren Respekt dadurch zeigen, daß sie ihn unterstützt; ihr Mann wird seine Liebe zu ihr wiederum zeigen, indem er sich um sie kümmert. Viele fortschrittlich denkende Personen halten einen solchen Rat für unannehmbar. Aber Partnerschaften, deren Verhältnis auf Liebe und Respekt gegründet ist — wie es die Bibel rät —, sind stets glücklich.

26. Wirken sich die biblischen Maßstäbe für die Ehe wirklich zum Guten aus? Wie läßt sich das veranschaulichen?

26 Daß sich der Rat der Bibel auf diesem Gebiet wirklich zum Guten auswirkt, zeigt ein Bericht aus der Südsee. Ein Ehepaar hielt nach zehn gemeinsamen Jahren seine Ehe für gescheitert und dachte an eine Trennung. Dann sprach die Frau mit einer Zeugin Jehovas. Sie betrachteten gemeinsam den Rat der Bibel für Eheleute. Der Mann berichtete: „Sobald meine Frau die biblischen Grundsätze kennenlernte, bemühte sie sich, diese im täglichen Leben anzuwenden. Nach ein paar Wochen fielen mir gewisse Änderungen auf.“ Aus Neugier erklärte er sich bereit, an dem Bibelstudium seiner Frau teilzunehmen, und lernte auf diese Weise den Rat der Bibel für Ehemänner kennen. Wozu führte dies? Er sagte: „Jetzt haben wir die Grundlage für ein wirklich glückliches Familienleben gefunden.“

27. Die Anwendung welcher biblischen Grundsätze kann armen Christen helfen?

27 Auch in bezug auf die Frage, wie man mit Armut fertig werden kann, hat sich der Nutzen des Rates der Bibel gezeigt. Beispielsweise würde jemand, der raucht und sich betrinkt — was beides biblischen Grundsätzen widerspricht —, das wenige Geld, das er hat, verschwenden (Sprüche 23:19-21). Die Bibel empfiehlt, fleißig zu sein, da es jemandem, der hart arbeitet, eher möglich ist, seine Familie zu ernähren, als einem Faulen oder jemandem, der sich der Verzweiflung hingibt (Sprüche 6:6-11; 10:26). Den Rat zu beachten, ‘nicht die zu beneiden, die Ungerechtigkeit tun’, bewahrt einen davor, Verbrechen oder Glücksspiel als Ausweg aus der Armut zu betrachten (Psalm 37:1). Sie mögen scheinbar eine schnelle Lösung finanzieller Probleme bieten, aber langfristig wirken sie sich sehr bitter aus.

28—30. (a) Wie hat die Anwendung biblischer Grundsätze einer Christin geholfen, mit Armut fertig zu werden? (b) Was bezeugen die Erfahrungen von Tausenden von Christen, die materiell arm sind?

28 Hilft dieser Rat wirklich armen Menschen, oder ist er nur eine idealistische Theorie? Wie viele Erfahrungen aus der ganzen Welt belegen, ist es ein Rat, der wirklich etwas nützt. Ein Beispiel aus Asien: Als der Mann einer Christin starb, war sie ohne Einkommen; sie mußte jedoch irgendwie für sich und ihren minderjährigen Sohn sorgen. Wie half ihr der Rat der Bibel dabei?

29 Sie war fleißig, wie die Bibel rät, und fing an, Kleidung herzustellen, die sie dann verkaufte. Da sie ehrlich und vertrauenswürdig war, wie es die Bibel ebenfalls empfiehlt, hatte sie bald einige Stammkunden (Kolosser 3:23). In einem kleinen Zimmer ihres Hauses richtete sie eine Imbißstube ein, um sich etwas Geld hinzuzuverdienen; jeden Morgen stand sie um vier Uhr auf und bereitete die zum Verkauf bestimmten Speisen vor. „Trotzdem müssen wir ein einfaches Leben führen“, sagte sie. Allerdings dachte sie an folgenden Rat der Bibel: „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein“ (1. Timotheus 6:8).

30 Außerdem gab sie zu verstehen: „Obwohl ich nahe an der Armutsgrenze lebe, bin ich nicht unzufrieden oder verbittert, denn die biblische Wahrheit erfüllt mich mit Zuversicht.“ Des weiteren konnte sie feststellen, daß sich ein bemerkenswertes Versprechen Jesu in ihrem Fall tatsächlich bewahrheitete. Er sagte: „Fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge [materielle Bedürfnisse] werden euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6:33). Sie verspürte am eigenen Leib, daß ihre materiellen Bedürfnisse stets auf die eine oder andere Weise befriedigt wurden, wenn sie den Dienst für Gott in ihrem Leben an die erste Stelle setzte. Die Erfahrungen dieser Christin sowie ungezählter weiterer materiell armer Christen legen ein beredtes Zeugnis dafür ab, daß sich der Rat der Bibel wirklich zum Guten auswirkt.

31. Was geschieht, wenn man den Rat der Bibel befolgt, und was wird durch diese Tatsache bezeugt?

31 In diesem Kapitel haben wir die Fülle des Rates, den die Bibel enthält, lediglich gestreift, und wir haben nur einige wenige Fälle betrachtet, in denen sich dieser Rat zum Guten ausgewirkt hat. Es könnten noch Tausende ähnlicher Erfahrungen angeführt werden. Wenn sich Menschen an die Bibel halten, ziehen sie stets Nutzen daraus. Lassen sie sie außer acht, geht es ihnen schlecht. Keine andere Sammlung von Ratschlägen, ob aus alter Zeit oder aus der Neuzeit, ist in dieser Weise durchweg von Nutzen und für Menschen aller Rassen anwendbar. Ein solcher weiser Rat kann unmöglich nur auf Volksweisheit beruhen. Die Tatsache, daß die Bibel eine reiche Quelle solcher Weisheit ist, ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, daß sie Gottes Wort ist.

[Studienfragen]

[Herausgestellter Text auf Seite 168]

Hilfsbereitschaft ist für beide Seiten von Nutzen

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Mit Weisen zu wandeln macht uns weise, aber mit Unvernünftigen Umgang zu pflegen wird sich nachteilig auf uns auswirken

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Man sollte nicht rauchen, da es biblischen Grundsätzen widerspricht

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Diejenigen, die sich in der Ehe an den biblischen Rat halten, haben eine solide Grundlage für das Glück

[Bild auf Seite 173]

Biblische Grundsätze anzuwenden hilft den Menschen, mit den schweren Problemen der Armut fertig zu werden