Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Religion

Religion

Definition: Eine Form der Anbetung. Dazu gehört ein System von Vorstellungen, Glaubenslehren und Bräuchen, die von Einzelpersonen oder einer Gemeinschaft für richtig gehalten werden. Eine Religion schließt gewöhnlich den Glauben an einen Gott oder an eine Anzahl von Göttern ein, oder aber man vergöttert Menschen, Gegenstände, Triebe oder bestimmte Kräfte. Viele Religionen stützen sich auf das, was der Mensch durch ein Studium der Natur gelernt hat; aber es gibt auch Offenbarungsreligionen. Es gibt wahre und falsche Religion.

Warum gibt es so viele Religionen?

Aus einer vor kurzem veröffentlichten Aufstellung geht hervor, daß es zehn Hauptreligionen gibt und etwa 10 000 Sekten, ungefähr 6 000 davon in Afrika, 1 200 in den Vereinigten Staaten und Hunderte in anderen Ländern.

Viele Faktoren haben zur Entstehung neuer Religionsgemeinschaften beigetragen. Manche Leute sagen, die verschiedenen Religionen seien lediglich unterschiedliche Möglichkeiten, die religiöse Wahrheit darzustellen. Ein Vergleich ihrer Lehren und Bräuche mit der Bibel zeigt jedoch, daß die Unterschiedlichkeit darauf zurückzuführen ist, daß man, statt auf Gott zu hören, Menschen nachgefolgt ist. Beachtenswert ist, daß die meisten Lehren, die sie gemeinsam haben, die aber mit der Bibel nicht übereinstimmen, aus dem alten Babylon stammen. (Siehe Seite 53, 54 unter dem Thema „Babylon die Große“.)

Wer ist der Anstifter dieser religiösen Verwirrung? Die Bibel kennzeichnet Satan, den Teufel, als den „Gott dieses Systems der Dinge“ (2. Kor. 4:4). Sie weist warnend darauf hin, daß „die Dinge, die die Nationen opfern, sie Dämonen opfern und nicht Gott“ (1. Kor. 10:20). Wie wichtig ist es doch daher, sich zu vergewissern, daß man wirklich den wahren Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, anbetet und daß man dies auf eine Weise tut, die ihm wohlgefällig ist!

Sind alle Religionen für Gott annehmbar?

Ri. 10:6, 7: „Die Söhne Israels gingen wieder dazu über, zu tun, was böse war in den Augen Jehovas, und sie begannen den Baalen zu dienen und den Aschtoret-Bildnissen und den Göttern Syriens und den Göttern Sidons und den Göttern Moabs und den Göttern der Söhne Ammons und den Göttern der Philister. So verließen sie Jehova und dienten ihm nicht. Darauf entbrannte Jehovas Zorn wider Israel.“ (Wer einen Gegenstand oder jemand anders als den wahren Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, anbetet, dessen Anbetung ist für Jehova also offensichtlich nicht annehmbar.)

Mar. 7:6, 7: „Er [Jesus] sprach zu ihnen [den jüdischen Pharisäern und Schriftgelehrten]: ,Jesaja hat treffend von euch Heuchlern prophezeit, so wie geschrieben steht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.“ ‘ “ (Ungeachtet dessen, wen eine Glaubensgemeinschaft anzubeten vorgibt, ist ihre Anbetung vergeblich, wenn sie an Menschengeboten statt an Gottes inspiriertem Wort festhält.)

Röm. 10:2, 3: „Ich bezeuge ihnen, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis; denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes.“ (Jemand mag Gottes geschriebenes Wort besitzen, aber keine genaue Erkenntnis seines Inhalts haben, weil er nicht richtig belehrt wurde. Er denkt vielleicht, er habe Eifer für Gott, tut aber nicht das, was Gott verlangt. Könnte seine Form der Anbetung Gott gefallen?)

Stimmt es, daß an allen Religionen etwas Gutes ist?

Die meisten Religionen lehren zwar, daß man beispielsweise nicht lügen oder stehlen darf. Genügt das aber? Wärst du bereit, ein Glas vergiftetes Wasser zu trinken, nur weil man dir versichert, daß das meiste, was du trinkst, Wasser ist?

2. Kor. 11:14, 15: „Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an. Es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener immer wieder die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen.“ (Hier werden wir warnend darauf hingewiesen, daß nicht alles, was von Satan stammt, abscheulich erscheinen mag. Eines der Hauptmittel, die er benutzt, um Menschen irrezuführen, ist die falsche Religion in ihren verschiedenen Erscheinungsformen, von denen er einigen einen gerechten Anstrich gibt.)

2. Tim. 3:2, 5: „Die Menschen werden ... eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen; und von diesen wende dich weg.“ (Die Angehörigen der Glaubensgemeinschaft, der man angehört, mögen zwar vorgeben, Gott zu lieben; wenn sie sich aber nicht aufrichtig bemühen, nach seinem Wort zu leben, sollte man der Aufforderung der Bibel folgen und eine solche Verbindung abbrechen.)

Darf man die Religion seiner Eltern aufgeben?

Wenn das, was uns unsere Eltern gelehrt haben, wirklich aus der Bibel ist, sollten wir daran festhalten. Unsere Eltern verdie­nen auch dann noch unseren Respekt, wenn wir erfahren, daß ihre religiösen Gewohnheiten und Ansichten mit Gottes Wort nicht übereinstimmen. Was aber, wenn wir erführen, daß eine bestimmte Gewohnheit unserer Eltern gesundheitsschädlich wäre und unser Leben verkürzen könnte? Würden wir diese Gewohnheit annehmen und auch unsere Kinder dazu ermuntern, oder würden wir den Eltern respektvoll sagen, was wir erfahren haben? Die Erkenntnis der biblischen Wahrheit bringt eine ähnliche Verantwortung mit sich. Wir sollten, wenn möglich, das Gelernte mit unseren Familienangehörigen teilen. Wir müssen uns entscheiden: Lieben wir Gott wirklich? Möchten wir Gottes Sohn wirklich gehorchen? Wenn ja, dann müssen wir vielleicht die Religion unserer Eltern aufgeben, um uns der wahren Anbetung zuzuwenden. Bestimmt wäre es nicht angebracht, die Eltern mehr zu lieben als Gott und Christus. Jesus sagte: „Wer zum Vater oder zur Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig; und wer zum Sohn oder zur Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig“ (Mat. 10:37).

Jos. 24:14: „Und nun, fürchtet Jehova, und dient ihm in Untadeligkeit und in Wahrheit, und entfernt die Götter, denen eure Vorväter jenseits des STROMES und in Ägypten dienten, und dient Jehova.“ (Bedeutete das nicht, daß sie die Religion ihrer Vorväter aufgeben mußten? Um Jehova auf annehmbare Weise zu dienen, mußten sie sämtliche Bilder, die in dieser Religion verwendet wurden, beseitigen und jedes Verlangen nach diesen Dingen aus ihrem Herzen entfernen.)

1. Pet. 1:18, 19: „Ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, von eurer fruchtlosen Art des Wandels befreit worden seid, die euch von euren Vorvätern her überliefert wurde, sondern mit kostbarem Blut gleich dem eines makellosen und fleckenlosen Lammes, nämlich Christi.“ (Die ersten Christen wandten sich also von den vorväterlichen Überlieferungen ab, die ihnen kein ewiges Leben geben konnten. Dankbarkeit für das Opfer Christi bewog sie, alles aufzugeben, was zu einem fruchtlosen Leben, zu einem Leben ohne eigentlichen Sinn, geführt hatte, weil sie Gott nicht geehrt hatten. Sollten wir nicht genauso eingestellt sein?)

Wie steht die Bibel zum Interkonfessionalismus?

Wie dachte Jesus über religiöse Führer, die vorgaben, gerecht zu sein, Gott aber mißachteten? „Jesus sprach zu ihnen: ,Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und bin hier. Auch bin ich ja nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sondern jener hat mich ausgesandt. ... Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Weil ich dagegen die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. ... Darum hört ihr nicht zu, weil ihr nicht aus Gott seid‘ “ (Joh. 8:42-47).

Wären Gottes Diener ihm und seinen gerechten Maßstäben gegenüber loyal, wenn sie sich mit Personen, die etwas, was Gott verurteilt, selbst praktizieren oder stillschweigend dulden, zu einer Glaubensbruderschaft verbänden? „[Habt] keinen Umgang mehr mit jemandem ..., der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen. ... Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben“ (1. Kor. 5:11; 6:9, 10). „Wer immer ... ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar“ (Jak. 4:4). „O ihr, die ihr Jehova liebt, haßt das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten“ (Ps. 97:10).

2. Kor. 6:14-17: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? ... , „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und hört auf, das Unreine anzurühren“ ‘; , „und ich will euch aufnehmen.“ ‘ “

Offb. 18:4, 5: „Ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: ,Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht.‘ “ (Weitere Einzelheiten sind unter dem Thema „Babylon die Große“ zu finden.)

 Muß man unbedingt einer Religionsgemeinschaft angehören?

Die meisten Religionsgemeinschaften haben schlechte Früchte hervorgebracht. Nicht der Umstand, daß Gruppen organisiert sind, ist schlecht. Doch viele von ihnen haben Anbetungsformen entwickelt, die auf Irrlehren fußen und bei denen mehr Nachdruck auf das Ritual gelegt wird als auf echte religiöse Belehrung; solche Gemeinschaften werden dazu gebraucht, die Menschen zu beherrschen und auszubeuten; man ist mehr an Kollekten und prunkvollen Anbetungsstätten interessiert als an geistigen Werten, und viele der Mitglieder dieser Gemeinschaften sind Heuchler. Bestimmt möchte niemand, der Gerechtigkeit liebt, zu einer solchen Gemeinschaft gehören. Die wahre Religion ist in dieser Hinsicht jedoch wohltuend anders. Damit sie aber den biblischen Anforderungen entsprechen kann, ist eine Organisation erforderlich.

Heb. 10:24, 25: „Laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Damit wir dieses biblische Gebot befolgen können, müssen christliche Zusammenkünfte abgehalten werden, die wir regelmäßig besuchen können. In diesen Zusammenkünften werden wir angespornt, andere zu lieben, nicht nur an uns selbst zu denken.)

1. Kor. 1:10: „Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein mögt.“ (Eine solche Einheit käme nie zustande, wenn die einzelnen nicht zusammenkommen, aus demselben geistigen Ernährungsprogramm Nutzen ziehen und die Einrichtung, durch die sie belehrt werden, respektieren würden. Siehe auch Johannes 17:20, 21.)

1. Pet. 2:17: „Habt Liebe zur ganzen Bruderschaft.“ (Schließt das nur Personen ein, die sich vielleicht in einem bestimmten Privathaus zur Anbetung versammeln? Keineswegs; es handelt sich dabei um eine internationale Bruderschaft, wie das aus Galater 2:8, 9 und 1. Korinther 16:19 ersichtlich ist.)

Mat. 24:14: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Damit alle Nationen die Gelegenheit erhalten, diese gute Botschaft zu hören, muß die Predigttätigkeit systematisch und unter einer entsprechenden Aufsicht durchgeführt werden. Liebe zu Gott und zum Nächsten hat Menschen auf der ganzen Erde veranlaßt, sich zusammenzuschließen, um dieses Werk zu tun.)

Siehe auch das Thema „Organisation“.

 Genügt es, seinen Nächsten zu lieben?

Die Nächstenliebe spielt ohne Zweifel eine wichtige Rolle (Röm. 13:8-10). Ein Christ zu sein schließt jedoch mehr ein, als gütig und freundlich zu seinem Nächsten zu sein. Nach den Worten Jesu sollten seine wahren Jünger besonders daran zu erkennen sein, daß sie einander, das heißt ihre Glaubensbrüder, lieben (Joh. 13:35). Die Wichtigkeit dieses Merkmals wird in der Bibel wiederholt betont (Gal. 6:10; 1. Pet. 4:8; 1. Joh. 3:14, 16, 17). Jesus zeigte aber, daß unsere Liebe zu Gott, die wir durch unseren Gehorsam gegenüber seinen Geboten beweisen, noch wichtiger ist (Mat. 22:35-38; 1. Joh. 5:3). Eine solche Liebe können wir nur beweisen, wenn wir Gottes Wort studieren und danach handeln und uns mit anderen Dienern Gottes zur Anbetung versammeln.

Ist ein persönliches Verhältnis zu Gott wirklich das Wichtigste?

Es ist bestimmt wichtig. Der rein gewohnheitsmäßige Besuch von Gottesdiensten ist dafür kein Ersatz. Wir müssen aber vorsichtig sein. Warum? Im 1. Jahrhundert gab es Personen, die dachten, sie hätten ein gutes Verhältnis zu Gott, die aber von Jesus darauf hingewiesen wurden, daß sie im Irrtum waren (Joh. 8:41-44). Der Apostel Paulus schrieb über einige, die offensichtlich Eifer für ihren Glauben hatten und dachten, sie hätten ein gutes Verhältnis zu Gott, die jedoch nicht verstanden, was wirklich erforderlich ist, um Gott wohlzugefallen (Röm. 10:2-4).

Könnte man ein gutes persönliches Verhältnis zu Gott haben, wenn man seine Gebote nicht beachtete? Eines dieser Gebote besagt, daß man sich regelmäßig mit seinen Glaubensbrüdern versammeln sollte (Heb. 10:24, 25).

 Genügt es, die Bibel für sich zu lesen?

Viele, die die Bibel für sich lesen, können dabei sehr viel lernen. Wenn sie es in der Absicht tun, die Wahrheit über Gott und seine Vorsätze zu erfahren, so sind sie sehr zu loben (Apg. 17:11). Kann man aber, ehrlich gesagt, ohne Hilfe wirklich alles richtig verstehen? Die Bibel berichtet von einem Mann, der eine prominente Stellung innehatte, aber demütig genug war zuzugeben, daß er Hilfe benötigte, um eine biblische Prophezeiung zu verstehen. Diese Hilfe wurde ihm von einem Angehörigen der Christenversammlung geboten (Apg. 8:26-38; vergleiche andere Hinweise auf Philippus in Apostelgeschichte 6:1-6; 8:5-17).

Natürlich nützt es jemandem nicht viel, die Bibel zu lesen, wenn er sein Leben nicht danach ausrichtet. Wenn er daran glaubt und danach handelt, wird er den regelmäßig stattfindenden Versammlungszusammenkünften der Diener Gottes beiwohnen (Heb. 10:24, 25). Er wird sich ihnen auch in der Verbreitung der „guten Botschaft“ anschließen (1. Kor. 9:16; Mar. 13:10; Mat. 28:19, 20).

  Wie kann man die richtige Religion herausfinden?

(1) Worauf stützen sich ihre Lehren? Sind sie von Gott, oder stammen sie größtenteils von Menschen? (2. Tim. 3:16; Mar. 7:7). Man frage sich zum Beispiel: „Wo lehrt die Bibel die Dreieinigkeit Gottes? Wo sagt sie, die Menschenseele sei unsterblich?“

(2) Macht sie den Namen Gottes bekannt? Jesus sagte in einem Gebet zu Gott: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (Joh. 17:6). Er erklärte: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen“ (Mat. 4:10). Man frage sich: „Hat mich meine Religion gelehrt: ,Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten.‘? Habe ich die mit diesem Namen bezeichnete Person — ihre Vorsätze, ihre Taten und ihre Eigenschaften — kennengelernt, so daß ich ihr vertrauen kann und mich zu ihr hingezogen fühle?“

(3) Ist echter Glaube an Jesus Christus zu beobachten? Ein solcher Glaube schließt ein, daß der Wert des geopferten menschlichen Lebens Jesu und die Stellung, die er heute als himmlischer König einnimmt, anerkannt wird (Joh. 3:36; Ps. 2:6-8). Diese Anerkennung zeigt sich darin, daß man Jesus gehorcht, das heißt, daß man sich eifrig an dem Werk, das er seinen Nachfolgern übertragen hat, beteiligt. Die wahre Religion zeichnet sich durch einen solchen mit Werken verbundenen Glauben aus (Jak. 2:26).

(4) Beruht sie größtenteils auf Riten, ist sie reine Formsache, oder ist sie ein Lebensweg? Gott mißbilligt entschieden eine Religion, die lediglich Formsache ist (Jes. 1:15-17). Anstatt den allgemeinen Trends zu folgen, halten sich die Bekenner der wahren Religion an den Sittenmaßstab der Bibel und führen dementsprechend auch eine reine Sprache (1. Kor. 5:9-13; Eph. 5:3-5). Ihr Leben spiegelt die Früchte des Geistes Gottes wider (Gal. 5:22, 23). So können also diejenigen, die an der wahren Anbetung festhalten, daran erkannt werden, daß sie aufrichtig bemüht sind, sich an die biblischen Maßstäbe zu halten, und zwar nicht nur in ihren Versammlungsstätten, sondern auch in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule und in der Freizeit.

(5) Herrscht unter ihren Anhängern tatsächlich Liebe? Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:35). Diese Liebe überwindet Rassenvorurteile sowie gesellschaftliche und nationale Schranken und verbindet Menschen zu einer echten Bruderschaft. So stark ist diese Liebe, daß sich die Betreffenden auffallend von anderen Menschen unterscheiden. Wer liebt denn seine christlichen Brüder in anderen Ländern so sehr, daß er sich im Kriegsfall weigert, eine Waffe in die Hand zu nehmen, um sie zu töten? Die ersten Christen verhielten sich so.

(6) Hat sie wirklich nichts mit der Welt zu tun? Jesus sagte, daß seine wahren Nachfolger „kein Teil der Welt“ seien (Joh. 15:19). Gott auf eine ihm wohlgefällige Weise anzubeten bedeutet, sich „von der Welt ohne Flecken zu bewahren“ (Jak. 1:27). Kann das von den Anhängern der Religionen gesagt werden, deren Geistliche und andere Mitglieder sich mit Politik befassen, oder von Personen, deren Leben sich hauptsächlich um die Befriedigung materieller Wünsche und fleischlicher Begierden dreht? (1. Joh. 2:15-17).

(7) Legen ihre Anhänger Zeugnis ab von Gottes Königreich? Jesus sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Mat. 24:14). Welche Religion verkündet tatsächlich Gottes Königreich als einzige Hoffnung der Menschheit und fordert nicht dazu auf, die Lösung der Probleme von menschlichen Regierungen zu erwarten? Man frage sich: „Hat mich meine Religion so ausgerüstet, daß ich mich an dieser Tätigkeit beteiligen könnte, und zwar von Haus zu Haus, wie Jesus es seine Apostel lehrte?“ (Mat. 10:7, 11-13; Apg. 5:42; 20:20).

Glauben Jehovas Zeugen, daß sie allein die richtige Religion haben?

Siehe Seite 233, 234 unter dem Thema „Jehovas Zeugen“.

Warum sind einige Menschen gläubig und andere nicht?

Siehe das Thema „Glaube“.

Jemand könnte sagen:

„Ich bin nicht interessiert an Religion.“

Darauf könnte man erwidern: „Das überrascht mich nicht. Es gibt viele Menschen, die so denken. Wenn ich aber fragen darf: Haben Sie schon immer so gedacht?“ Dann könnte man hinzufügen: „Was mich besonders beeindruckt hat, war die Feststellung, daß fast alle wichtigen Lehren der Kirchen in der Bibel nicht zu finden sind. [Man könnte den Stoff auf Seite 233, 234 unter „Jehovas Zeugen“ verwenden und dabei besonders das Königreich hervorheben. Durch eine Gegenüberstellung könnte man auf das hinweisen, was Jehovas Zeugen glauben, wie auf Seite 228—230 dargelegt.]“

Siehe auch Seite 16, 17.

„In der Religion wird zuviel geheuchelt.“

Darauf könnte man erwidern: „Ich muß Ihnen recht geben. Viele leben nicht nach dem, was sie predigen. Was halten Sie aber von der Bibel? [Ps. 19:7-10].“

„Ich führe ein anständiges Leben und tue niemandem etwas zuleide. Das ist meine Religion.“

Darauf könnte man erwidern: „Wenn Sie, wie Sie sagen, ein anständiges Leben führen, lieben Sie dann nicht das Leben? ... Was würden Sie davon halten, unter Verhältnissen zu leben, wie sie hier in Offenbarung 21:4 beschrieben werden? ... Was man tun muß, um dies zu erleben, wird in Johannes 17:3 gesagt.“

Siehe auch  Seite 351.

„Ich halte nichts von den Kirchen. Ich halte es für wichtig, wie man persönlich zu Gott steht.“

Darauf könnte man erwidern: „Das ist interessant. Haben Sie schon immer so gedacht? ... Haben Sie je einer Religionsgemeinschaft angehört? ... [Dann könnte man den Stoff auf  Seite 349—352 verwenden.]“

„Ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was meine Kirche lehrt, aber ich sehe keine Notwendigkeit, zu einer anderen überzutreten. Ich finde, es wäre besser, man würde in der eigenen auf Verbesserungen hinwirken.“

Darauf könnte man erwidern: „Ich schätze Ihre Offenheit. Sicherlich sind Sie auch der Meinung, daß es für uns wichtig ist, in Gottes Gunst zu stehen.“ Dann könnte man hinzufügen: (1) „Hier in Offenbarung 18:4, 5 macht uns Gott auf etwas aufmerksam, was uns zu denken geben sollte. ... Die Bibel zeigt also, daß wir uns durch die Unterstützung dieser Einrichtungen mitschuldig machen, selbst wenn wir persönlich nichts tun, was verkehrt ist. [Siehe auch das Thema „Babylon die Große“.]“ (2) (Ferner könnte man den Stoff auf  Seite 352, 353 verwenden.) (3) „Gott sucht Menschen, die die Wahrheit lieben, und führt sie zur vereinten Anbetung zusammen [Joh. 4:23, 24].“

„Alle Religionen sind gut; Sie haben Ihre, und ich habe meine.“

Darauf könnte man erwidern: „Sie sind offensichtlich sehr tolerant. Dennoch geben Sie sicher zu, daß wir alle Gottes Wort als Richtschnur benötigen. Haben Sie nicht gerade deshalb eine Religion?“ Dann könnte man hinzufügen: „Die Bibel gibt uns eine sehr wertvolle Empfehlung in Matthäus 7:13, 14, wo wir folgende Worte Jesu lesen: ... [Lies den Text.] Warum ist das wohl so?“

Siehe auch  Seite 346, 347.

„Es kommt nicht darauf an, welcher Kirche man angehört, vorausgesetzt, man glaubt an Jesus.“

Darauf könnte man erwidern: „Zweifellos ist der Glaube an Jesus sehr wichtig, und ich nehme an, Sie meinen damit, daß man alles akzeptiert, was er lehrte. Ohne Zweifel haben auch Sie beobachtet, daß viele, die sich Christen nennen, nicht nach der Bedeutung dieses Namens leben.“ Dann könnte man hinzufügen: (1) „Beachten Sie, was Jesus in Matthäus 7:21-23 sagt.“ (2) „Allen, die sich bemühen, Gottes Willen kennenzulernen, und ihn dann tun, steht eine wunderbare Zukunft in Aussicht [Ps. 37:10, 11; Offb. 21:4].“

„Wie kommen Sie dazu, zu glauben, es gäbe nur eine richtige Religion?“

Darauf könnte man erwidern: „Ohne Zweifel gibt es fast in jeder Glaubensgemeinschaft aufrichtige Menschen. Es kommt aber schließlich darauf an, was Gottes Wort sagt. Von wie vielen wahren Glauben spricht es? Beachten Sie, was hier in Epheser 4:4, 5 geschrieben steht.“ Dann könnte man hinzufügen: (1) „Das stimmt mit dem überein, was in anderen Texten gesagt wird [Mat. 7:13, 14, 21; Joh. 10:16; 17:20, 21].“ (2) „Das Problem besteht also darin, diese Religion herauszufinden. Wie kann man das tun? [Man könnte den Stoff auf  Seite 352, 353 verwenden.]“ (3) (Man beachte auch den Stoff auf Seite 228—230 unter dem Thema „Jehovas Zeugen“.)

„Ich lese meine Bibel für mich und bitte Gott darum, mir zu helfen, sie zu verstehen.“

Darauf könnte man erwidern: „Haben Sie die Bibel schon einmal vollständig durchgelesen?“ Dann könnte man hinzufügen: „Wenn Sie noch dabei sind, werden Sie in Matthäus 28:19, 20 eine interessante Feststellung machen. ... Das ist wichtig, denn es zeigt, daß Christus andere Menschen gebraucht, um uns verständlich zu machen, was es bedeutet, ein echter Christ zu sein. Deshalb sind Jehovas Zeugen bereit, Personen, die es wünschen, wöchentlich zu besuchen, um mit ihnen unentgeltlich für etwa eine Stunde biblische Gespräche zu führen. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit, damit ich Ihnen zeigen könnte, wie wir dabei vorgehen?“

Siehe auch  Seite 351, 352.

„Meiner Meinung nach ist Religion Privatsache.“

Darauf könnte man erwidern: „So denken heute viele, und wenn jemand an der biblischen Botschaft wirklich nicht interessiert ist, gehen wir einfach an die nächste Tür. Wußten Sie aber, daß ich zu Ihnen gekommen bin, weil Jesus seinen Nachfolgern gebot, das zu tun? ... [Mat. 24:14; 28:19, 20; 10:40].“