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KAPITEL 4

Maria — unverheiratet, aber schwanger

Maria — unverheiratet, aber schwanger

MATTHÄUS 1:18-25 LUKAS 1:56

  • JOSEPH ERFÄHRT VON MARIAS SCHWANGERSCHAFT

  • MARIA WIRD JOSEPHS FRAU

Maria war in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft zu Besuch bei ihrer Verwandten Elisabeth im Bergland von Judäa. Jetzt ist sie im vierten Monat und wieder zu Hause in Nazareth. Bald werden alle sehen können, dass sie ein Kind erwartet. Das muss ihr ziemliche Sorgen bereiten!

Was die Sache noch schlimmer macht — sie ist verlobt. Und sie weiß, was Gottes Gesetz für Israel besagt: Eine verlobte Frau, die freiwillig sexuelle Beziehungen mit einem anderen Mann hat, muss gesteinigt werden (5. Mose 22:23, 24). Auch wenn Maria nichts Schlechtes getan hat, fragt sie sich jetzt bestimmt, wie sie ihrem Verlobten Joseph, einem ortsansässigen Zimmermann, alles erklären soll und wie es dann weitergeht.

Maria ist drei Monate lang weg gewesen und Joseph hat bestimmt schon Sehnsucht nach ihr. Als sie sich wiedersehen, erzählt sie ihm wahrscheinlich, dass sie ein Kind erwartet. Sie tut ihr Bestes, ihm zu erklären, dass sie durch Gottes heiligen Geist schwanger geworden ist. Doch wie man sich vorstellen kann, ist das für Joseph nur schwer zu begreifen, geschweige denn zu glauben.

Joseph weiß, dass Maria ein guter Mensch ist und einen ausgezeichneten Ruf hat. Und er liebt Maria sehr. Doch trotz ihrer Erklärungen muss bei ihm der Eindruck entstehen, sie sei von einem anderen Mann schwanger. Er will aber nicht, dass sie öffentlich bloßgestellt oder gesteinigt wird. Darum beschließt er, sich heimlich von ihr scheiden zu lassen. Damals galten Verlobte als verheiratet, und um eine Verlobung zu lösen, war eine Scheidung nötig.

Nachdem Joseph alles durchdacht hat, geht er schlafen. Da erscheint ihm im Traum ein Engel Jehovas und sagt: „Hab keine Angst, deine Frau Maria zu dir nach Hause zu holen, denn was in ihr gezeugt worden ist, kommt durch heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von Sünden befreien“ (Matthäus 1:20, 21).

Als Joseph aufwacht, ist er sehr erleichtert! Er verliert keine Zeit und tut, was der Engel ihm aufgetragen hat: Er holt Maria zu sich nach Hause. Das ist eine öffentliche Handlung, die als Hochzeitszeremonie gilt und anzeigt, dass Joseph und Maria nun verheiratet sind. Allerdings hat er keine Beziehungen mit ihr, solange sie mit Jesus schwanger ist.

Einige Monate später müssen sich Joseph und Maria, die inzwischen hochschwanger ist, auf eine Reise machen. Aber wohin müssen sie denn, so kurz vor Marias Entbindung?