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Der Messias: Durch ihn bewirkt Gott Rettung

Der Messias: Durch ihn bewirkt Gott Rettung

Der Messias: Durch ihn bewirkt Gott Rettung

„So, wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden“ (1. KOR. 15:22).

1, 2. (a) Was taten Andreas und Philippus, nachdem sie Jesus begegnet waren? (b) Warum können wir sagen, dass wir heute mehr Beweise für die Messianität Jesu haben als die Jünger im 1. Jahrhundert?

„WIR haben den Messias gefunden“, berichtete Andreas seinem Bruder Petrus, voller Überzeugung, dass Jesus von Nazareth der Gesalbte Gottes war. Philippus, ebenfalls davon überzeugt, suchte seinen Freund Nathanael auf und sagte zu ihm: „Wir haben den gefunden, von dem Moses im GESETZ und die PROPHETEN schrieben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth“ (Joh. 1:40, 41, 45).

2 Sind wir genauso fest davon überzeugt, dass Jesus der verheißene Messias ist, Jehovas „Hauptvermittler . . . [der] Rettung“? (Heb. 2:10). Wir haben heute weit mehr Beweise für seine Messianität als seine Nachfolger im 1. Jahrhundert. Das Wort Gottes, das Jesu Leben von seiner Geburt bis zu seiner Auferstehung nachzeichnet, identifiziert ihn eindeutig als den Christus. (Lies Johannes 20:30, 31.) Wie die Bibel außerdem zeigt, sollte Jesus seiner Aufgabe als Messias später auch vom Himmel aus nachkommen (Joh. 6:40; lies 1. Korinther 15:22). In übertragenem Sinn können sogar wir sagen, dass wir „den Messias gefunden“ haben. Doch zunächst einmal wollen wir uns damit befassen, warum diese Jünger richtigerweise zu dem Schluss gekommen waren, den Messias gefunden zu haben.

Das „heilige Geheimnis“ über den Messias nach und nach enthüllt

3, 4. (a) Wieso konnten Jesu erste Jünger so sicher sein, den Messias gefunden zu haben? (b) Warum konnte deiner Meinung nach nur Jesus die messianischen Prophezeiungen erfüllen?

3 Wie konnten Jesu erste Jünger so sicher sein, dass er der Messias war? Jehova hatte durch seine Propheten nach und nach die Erkennungsmerkmale des erwarteten Messias offenbart. Ein Bibelgelehrter verglich diesen Vorgang mit dem Zusammensetzen einer Marmorstatue aus vielen verschiedenen Teilen. Stellen wir uns vor, viele Männer, die sich noch nie begegnet sind, würden jeder ein Stück Marmor in einen Raum tragen. Passen sämtliche Stücke zusammen und bilden eine vollständige Statue, würde man logischerweise schlussfolgern, dass irgendjemand die einzelnen Teile detailliert gezeichnet hat und jedem der Männer einen Plan zukommen ließ. Jedes einzelne Stück der Statue steht sozusagen für eine messianische Prophezeiung, die eine wesentliche Information über den Messias geliefert hat.

4 Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Mensch rein zufällig sämtliche Prophezeiungen über den Messias erfüllen würde? Wie ein Gelehrter erklärte, ist die Chance so verschwindend gering, dass man diesen Fall ausschließen kann. Seine Schlussfolgerung: „Und doch schaffte es Jesus — und nur Jesus!“

5, 6. (a) Wie sollte das Urteil an Satan vollstreckt werden? (b) Wie offenbarte Gott nach und nach, aus welcher Abstammungslinie der verheißene „Same“ kommen sollte?

5 Im Mittelpunkt der messianischen Prophezeiungen steht ein vielschichtiges „heiliges Geheimnis“ von universeller Bedeutung (Kol. 1:26, 27; 1. Mo. 3:15). Ein Bestandteil dieses Geheimnisses war das Urteil über Satan, den Teufel, die „Urschlange“, der die Menschheit in Sünde und Tod stürzte (Offb. 12:9). Wie sollte dieses Urteil vollstreckt werden? Nach Jehovas Worten würde eine „Frau“ einen „Samen“ hervorbringen, der Satan den Kopf zermalmen sollte, um die Ursache von Rebellion, Krankheit und Tod zu beseitigen. Doch zuvor würde Gott zulassen, dass Satan dem „Samen“ der Frau eine sinnbildliche Fersenwunde zufügt.

6 Im Lauf der Zeit offenbarte Jehova einiges über die Abstammung des verheißenen „Samens“. Er schwor Abraham: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen“ (1. Mo. 22:18). Wie Moses schrieb, würde der Erwartete ebenfalls „ein Prophet“ sein, und dieser sollte größer sein als er selbst (5. Mo. 18:18, 19). Und David wurde zugesichert, dass der Messias einer seiner Nachkommen wäre. Dieser sollte den davidischen Thron dauerhaft erben, was Propheten später bestätigten (2. Sam. 7:12, 16; Jer. 23:5, 6).

Woran Jesus als Messias zu erkennen war

7. Inwiefern entstammte Jesus der „Frau“ Gottes?

7 Gott nahm seinen Sohn, seine erste Schöpfung, aus der himmlischen Gemeinschaft von Geistgeschöpfen (seine „Frau“) heraus, damit er der verheißene „Same“ werden konnte. Dafür musste sich Gottes einziggezeugter Sohn des himmlischen Lebens „entäußern“ und als vollkommener Mensch geboren werden (Phil. 2:5-7; Joh. 1:14). Da der heilige Geist Maria „überschattete“, war gewährleistet, dass der „Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden“ konnte (Luk. 1:35).

8. Welche messianische Prophezeiung erfüllte Jesus durch seine Taufe?

8 Aus den messianischen Prophezeiungen ging hervor, wo und wann der Christus erscheinen würde. Jesus wurde, wie vorausgesagt, in Bethlehem geboren (Mi. 5:2). Im 1. Jahrhundert waren die Juden tatsächlich voller Erwartung. Sie rechneten so fest mit dem Erscheinen des Messias, dass sich manche fragten, als Johannes der Täufer auftrat: „Ist er vielleicht der Christus?“ Johannes antwortete jedoch: „Es kommt . . . der, welcher stärker ist als ich“ (Luk. 3:15, 16). Jesus kam im Herbst 29 u. Z. zu Johannes, um sich im Alter von 30 Jahren taufen zu lassen. Damit erschien er genau zur festgelegten Zeit als Messias (Dan. 9:25). Seinen ereignisreichen Dienst begann er dann mit den Worten: „Die bestimmte Zeit ist erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht“ (Mar. 1:14, 15).

9. Wovon waren Jesu Jünger fest überzeugt, obwohl sie noch nicht alles verstehen konnten?

9 Die Erwartungen der Menschen mussten jedoch korrigiert werden: Sie hießen Jesus zwar zu Recht als König willkommen, seine Herrschaft lag aber noch in der Zukunft und würde vom Himmel aus sein. Das wurde erst später richtig verstanden (Joh. 12:12-16; 16:12, 13; Apg. 2:32-36). Doch als Jesus seine Jünger fragte: „Was sagt ihr, wer ich sei?“, antwortete Petrus ohne zu zögern: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mat. 16:13-16). Petrus äußerte sich ähnlich, als sich viele von Jesus abwandten, weil sie an einer seiner Lehren Anstoß nahmen. (Lies Johannes 6:68, 69.)

Auf den Messias hören

10. Warum forderte Jehova ausdrücklich, auf seinen Sohn zu hören?

10 Gottes einziggezeugter Sohn war im Himmel eine mächtige Geistperson. Auf der Erde war Jesus der „Vertreter des Vaters“ (Joh. 16:27, 28). Er sagte: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Joh. 7:16). Bei der Umgestaltung bestätigte Jehova die Messianität Jesu durch die Aufforderung: „Hört auf ihn!“ (Luk. 9:35). Wir sollen also auf seinen Auserwählten hören, das heißt ihm gehorchen. Das verlangt Glauben in Verbindung mit guten Werken — nur so kann man Gott gefallen und von ihm ewiges Leben erhalten (Joh. 3:16, 35, 36).

11, 12. (a) Warum lehnten die Juden Jesus als den Messias ab? (b) Wer glaubte an Jesus?

11 Obwohl Jesus eindeutig nachweisen konnte, dass er der Messias war, lehnte ihn die Mehrheit der Juden im 1. Jahrhundert ab. Warum? Weil sie ihre eigene vorgefasste Meinung über den Messias hatten. Unter anderem erwarteten sie einen politischen Messias, der sie vom römischen Joch befreien würde. (Lies Johannes 12:34.) Sie wollten gar keinen Messias annehmen, der — wie prophezeit — verachtet und von Menschen gemieden werden würde, der bestimmt war für Schmerzen und das Vertrautsein mit Krankheit und der schließlich getötet werden sollte (Jes. 53:3, 5). Selbst einige Jünger Jesu waren enttäuscht, weil er keine nationale Befreiung herbeiführte. Doch sie blieben treu und erlangten mit der Zeit ein genaues Verständnis (Luk. 24:21).

12 Jesu Lehren waren ein weiterer Grund, warum man ihn als den verheißenen Messias ablehnte. Vielen fiel es schwer, diese zu akzeptieren. Wer in das Königreich eingehen wollte, musste beispielsweise sich selbst „verleugnen“, Jesu Fleisch und Blut „essen“, „wiedergeboren“ werden, und er durfte „kein Teil der Welt“ sein (Mar. 8:34; Joh. 3:3; 6:53; 17:14, 16). Den Stolzen, den Reichen und den Heuchlern erschienen diese Anforderungen unerfüllbar. Demütige Juden dagegen nahmen Jesus als den Messias an, genau wie einige Samariter, die sagten: „Dieser [ist] bestimmt der Retter der Welt“ (Joh. 4:25, 26, 41, 42; 7:31).

13. Wie erlitt Jesus die sinnbildliche Fersenwunde?

13 Jesus sagte voraus, dass er von den Oberpriestern verurteilt und von Nichtjuden an den Pfahl gebracht werden würde; am dritten Tag würde er jedoch auferweckt (Mat. 20:17-19). Als er vor dem Sanhedrin bejahte, „der Christus, der Sohn Gottes“ zu sein, bezichtigte man ihn der Gotteslästerung (Mat. 26:63-66). Pilatus fand an ihm zwar „nichts, was den Tod verdient“, aber als die Juden ihn dann auch noch der Aufwiegelung beschuldigten, „übergab er [Jesus] ihrem Willen“ (Luk. 23:13-15, 25). Dadurch „verleugneten“ sie „den Hauptvermittler des Lebens“ und sie verlangten seinen Tod, obwohl es überwältigende Beweise dafür gab, dass Gott ihn gesandt hatte (Apg. 3:13-15). Wie vorausgesagt, wurde der Messias „abgeschnitten“, als er am Passahtag des Jahres 33 u. Z. an einen Pfahl gebracht wurde (Dan. 9:26, 27; Apg. 2:22, 23). Durch diesen grausamen Tod erlitt er die in 1. Mose 3:15 vorausgesagte „Fersenwunde“.

Warum der Messias sterben musste

14, 15. (a) Aus welchen zwei Gründen ließ Jehova zu, dass Jesus den Tod erlitt? (b) Was tat Jesus nach seiner Auferstehung?

14 Jehova ließ aus zwei gewichtigen Gründen zu, dass Jesus den Tod erlitt. Zum einen wurde durch Jesu Treue bis in den Tod ein wesentlicher Aspekt des „heiligen Geheimnisses“ enthüllt. Er bewies bis zur letzten Konsequenz, dass ein vollkommener Mensch seine „Gottergebenheit“ bewahren und für Gottes Souveränität eintreten kann, selbst wenn er von Satan aufs Äußerste erprobt wird (1. Tim. 3:16). Zum anderen geschah es, weil, wie Jesus sagte, „der Menschensohn . . . gekommen ist, um . . . seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Mat. 20:28). Dieses „entsprechende Lösegeld“ kaufte uns von der Sünde los, die wir als Adams Nachkommen geerbt haben. Außerdem ermöglicht es allen, die Jesus als Gottes Mittel zur Rettung akzeptieren, ewiges Leben zu erlangen (1. Tim. 2:5, 6).

15 Nach drei Tagen im Grab wurde Christus auferweckt und erschien während der nächsten 40 Tage seinen Jüngern, um zu beweisen, dass er lebte, und um ihnen weitere Anleitung zu geben (Apg. 1:3-5). Dann fuhr er in den Himmel auf, um Jehova den Wert seines kostbaren Opfers darzubieten; danach wartete er seine Einsetzung als messianischer König ab (womit seine Gegenwart begann). Bis zum dafür festgelegten Zeitpunkt war er allerdings nicht untätig.

Wie der Messias seine Rolle vollständig erfüllt

16, 17. Was tat Jesus in seiner Rolle als Messias nach seiner Himmelfahrt?

16 In den Jahrhunderten seit seiner Auferstehung hatte Jesus stets ein wachsames Auge auf die Tätigkeit der Christenversammlung, über die er als König herrscht (Kol. 1:13). Zur vorgesehenen Zeit sollte er seine Macht als König des Königreiches Gottes übernehmen. Wie biblische Prophezeiungen und die Weltereignisse bestätigen, begann seine Gegenwart als König und ebenso der „Abschluss des Systems der Dinge“ im Jahr 1914 (Mat. 24:3; Offb. 11:15). Kurz danach führte er die heiligen Engel an, als Satan und seine Dämonen aus dem Himmel hinausgeworfen wurden (Offb. 12:7-10).

17 Das Predigt- und Lehrwerk, mit dem Jesus 29 u. Z. begann, steht heute vor seinem großartigen Höhepunkt. Bald wird er alle Lebenden richten. Menschen mit schafähnlichen Eigenschaften, die ihn als Jehovas Mittel zur Rettung annehmen, lädt er ein: „Erbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist“ (Mat. 25:31-34, 41). Wenn Jesus die himmlischen Heerscharen gegen alles Böse führt, werden die vernichtet werden, die ihn als König ablehnen. Anschließend wird Jesus Satan binden und ihn zusammen mit seinen Dämonen „in den Abgrund“ werfen (Offb. 19:11-14; 20:1-3).

18, 19. Was erreicht Jesus dadurch, dass er seine Rolle als Messias erfüllt? Was haben gehorsame Menschen davon?

18 Während seiner Tausendjahrherrschaft wird Jesus all seinen Titeln vollkommen entsprechen, wie zum Beispiel „Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ (Jes. 9:6, 7). Durch die Herrschaft seines Königreiches werden die Menschen schließlich Vollkommenheit erlangen, auch die von den Toten Auferweckten (Joh. 5:26-29). Der Messias wird willige, gehorsame Menschen zu „Wasserquellen des Lebens“ führen und ihnen ermöglichen, in einem friedlichen Verhältnis mit Gott zu leben. (Lies Offenbarung 7:16, 17.) Nach der letzten Bewährungsprobe werden alle Rebellen, Satan und seine Dämonen eingeschlossen, „in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert“ — der zermalmende, tödliche Schlag gegen den Kopf der „Schlange“ (Offb. 20:10).

19 Wie wunderbar und vollkommen Jesus seine Rolle als Messias erfüllt! Auf der paradiesischen Erde werden die erlösten Menschen für immer leben — völlig gesund und glücklich. Jehovas heiliger Name wird von aller Schmach befreit und die Rechtmäßigkeit seiner universellen Souveränität wird vollständig gerechtfertigt sein. Was für ein großartiges Erbe doch allen in Aussicht steht, die dem Gesalbten Gottes gehorchen!

Haben wir den Messias gefunden?

20, 21. Welche Gründe haben wir, mit anderen über den Messias zu sprechen?

20 Seit 1914 leben wir in der Zeit der parousía oder Gegenwart Christi. Seine Gegenwart als König des Königreiches Gottes ist zwar unsichtbar, wird aber durch erfüllte Prophezeiungen eindeutig bestätigt (Offb. 6:2-8). Heute ignorieren die meisten Menschen die Beweise für die Gegenwart des Messias, nicht anders als die Mehrheit der Juden im 1. Jahrhundert. Sie wünschen sich ebenfalls einen politischen Messias oder zumindest einen, der durch menschliche Herrscher wirkt. Wir haben dagegen erkannt, dass Jesus bereits als König des Königreiches Gottes regiert. Waren wir nicht begeistert, als wir das erfuhren? Wie die Jünger des 1. Jahrhunderts fühlten wir uns gedrängt auszurufen: „Wir haben den Messias gefunden“!

21 Wenn wir heute über die Wahrheit sprechen, stellen wir dann Jesu Rolle als Messias heraus? Dadurch wird sich unsere Wertschätzung für das vergrößern, was er für uns getan hat, gegenwärtig tut und noch tun wird. Wie Andreas und Philippus haben wir bestimmt schon mit unseren Verwandten und Freunden über den Messias gesprochen. Könnten wir mit frischem Eifer einen weiteren Anlauf machen, um ihnen zu zeigen, dass Jesus Christus tatsächlich der verheißene Messias ist, durch den Gott Rettung bewirkt?

Können wir es erklären?

• Wie konnte jemand im 1. Jahrhundert den Messias finden?

• Aus welchen zwei gewichtigen Gründen ist Jesus gestorben?

• Was wird Jesus noch tun, um seine Rolle als Messias zu erfüllen?

[Studienfragen]

[Bilder auf Seite 21]

Woran konnte man im 1. Jahrhundert erkennen, dass Jesus der verheißene Messias war?

[Bild auf Seite 23]

Stellen wir im Gespräch mit anderen Jesu Rolle als Messias heraus?