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Bibellesen mit Gewinn: 7 Schritte

Bibellesen mit Gewinn: 7 Schritte

Bibellesen mit Gewinn: 7 Schritte

„Die Bibel ist nicht nur das meistverkaufte Buch aller Zeiten, sie ist auch jedes Jahr die Nummer eins auf der Bestsellerliste“ (ZEITSCHRIFT TIME).

„Ich lese manchmal in der Bibel, aber es langweilt mich zu Tode“ (BEKANNTER ENGLISCHER MUSIKER).

ES IST schon paradox, dass viele zwar eine Bibel besitzen, es ihnen aber anscheinend wenig bringt, darin zu lesen. Anderen wiederum gibt das Bibellesen sehr viel. Nancy sagt zum Beispiel: „Ich habe mir angewöhnt, frühmorgens immer ein bisschen in der Bibel zu lesen und darüber nachzudenken. Dann hab ich das Gefühl, dass der Tag kommen kann, ganz egal was er bringt. Dieses konsequente Bibellesen hat mir mehr geholfen, meine depressiven Phasen zu überwinden, als alles andere, was ich die letzten 35 Jahre versucht habe.“

Selbst wer noch nie einen Blick in die Bibel geworfen hat, wird vielleicht hellhörig, wenn er erfährt, dass anderen dieses Buch weitergeholfen hat. Und wer bereits ein Bibelleser ist, würde vielleicht gern für sich noch mehr herausholen. Warum also nicht einmal diese sieben Schritte ausprobieren?

Schritt 1: Mit der richtigen Motivation lesen

▪ Man könnte die Bibel einfach nur lesen, weil man sie als gute Literatur ansieht, aus reinem Pflichtgefühl oder weil man sich davon eine Orientierungshilfe in unserer unsicheren Welt verspricht. Am meisten hat man allerdings davon, wenn man es macht, weil man die Wahrheit über Gott erfahren möchte. Wenn es einem dann noch darauf ankommt, herauszufinden, wie die Botschaft der Bibel im eigenen Leben wirken kann, wird das ein unglaublicher Gewinn sein.

Dass es wichtig ist, an das Bibellesen mit der richtigen Motivation heranzugehen, sagt die Heilige Schrift selbst. Im Jakobusbrief wird sie nämlich mit einem Spiegel verglichen: „Wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, so ist dieser wie ein Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel beschaut. Denn er beschaut sich und geht dann weg und vergisst sogleich, was für ein Mensch er ist. Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist“ (Jakobus 1:23-25).

Der Mann, von dem hier die Rede ist, hat sich zwar im Spiegel angesehen, aber keine Korrekturen vorgenommen. Vielleicht hat er nur einen flüchtigen Blick hineingeworfen oder er wollte von vornherein nichts verändern. Genauso wird man nur wenig davon haben, wenn man die Bibel flüchtig, aufs Geratewohl liest oder gar nichts bei sich verändert. Schaut man dagegen in die Bibel hinein, weil man das Gelesene gern in die Tat umsetzen möchte, kann man echtes Glück finden, lässt man doch zu, dass Gottes Gedanken das eigene Denken und Handeln formen.

Schritt 2: Eine zuverlässige Übersetzung wählen

▪ Meist hat man ja mehrere Bibelübersetzungen zur Auswahl. Welche soll man nun nehmen? Das Lesen in Gottes Wort bringt einem natürlich immer etwas. Allerdings drücken sich manche Bibelübersetzungen eher altertümlich aus oder benutzen eine Gelehrtensprache, wodurch der Text schwer verständlich sein kann (Apostelgeschichte 4:13). In gewissen Übersetzungen wird die reine Botschaft der Bibel sogar abgeändert, indem man sich auf Traditionen stützt. Wie beispielsweise unter dem Titelthema bereits ausgeführt, wurde in Bibelübersetzungen der Gottesname, Jehova, oft durch Titel wie „Gott“ oder „Herr“ ersetzt. Bei der Wahl einer Übersetzung ist es also gut, darauf zu achten, dass sie den Text korrekt, in einer leicht verständlichen Sprache wiedergibt, die Lust aufs Lesen macht.

Auf der ganzen Welt sind Millionen Bibelleser der Meinung, dass genau das auf die Neue-Welt-Übersetzung * zutrifft. Da ist zum Beispiel ein älterer Mann in Bulgarien. Er ging zu einer Zusammenkunft von Jehovas Zeugen und bekam eine Neue-Welt-Übersetzung. Hinterher sagte er: „Ich lese seit vielen Jahren in der Bibel, aber noch nie hatte ich eine Übersetzung, die so leicht verständlich ist und direkt das Herz anspricht.“

Schritt 3: Beten

▪ Die Bibel lässt sich noch besser verstehen, wenn man sich an ihren Autor um Hilfe wendet. So bat der Psalmenschreiber Gott darum, ihm die Augen für „die wunderbaren Dinge“ aus seinem Gesetz zu öffnen (Psalm 119:18). Daher spricht man am besten jedes Mal, wenn man die Bibel liest, ein Gebet und bittet Gott, dass er einem hilft, sein Wort zu verstehen. Und warum sich bei ihm nicht auch für die Bibel bedanken? Ohne sie würden wir Gott ja gar nicht kennen (Psalm 119:62).

Geht Gott denn auf solche Bitten ein? Interessant ist da, was zwei Geschwister in Uruguay erlebt haben. Die Mädchen waren von dem, was sie in Daniel 2:44 lasen, ziemlich verwirrt. Deshalb beteten sie darum, dass Gott jemand schickt, der ihnen den Text erklärt. Sie hatten die Bibel noch aufgeschlagen, als auch schon zwei Zeugen Jehovas vor ihrer Tür standen und ihnen genau diesen Vers vorlasen. Wie sie ihnen dann erklärten, würden die Regierungen auf der Erde von Gottes Königreich abgelöst. * Den beiden Mädchen war völlig klar: Das war die Antwort auf ihr Gebet!

Schritt 4: Jeden Tag lesen

▪ Ein Buchverleger stellte fest, dass nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 der „Absatz von Bibeln“ in den Vereinigten Staaten „explosionsartig angestiegen war“. Viele Menschen wenden sich dem Wort Gottes tatsächlich nur in schlechten Zeiten zu. In der Bibel wird uns jedoch empfohlen, sie jeden Tag zu lesen. So heißt es dort: „Dieses Buch des Gesetzes sollte nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf achtest, nach allem zu tun, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du deinen Weg zum Erfolg machen, und dann wirst du weise handeln“ (Josua 1:8).

Um sich den Gewinn, den man aus dem regelmäßigen Bibellesen zieht, besser vorstellen zu können, vielleicht folgender Vergleich: Ein Mann, der einen Herzinfarkt hatte, beschließt, sich von nun an gesünder zu ernähren. Würde es ihm etwas bringen, sich immer nur dann an seinen Diätplan zu halten, wenn er einen stechenden Schmerz in der Brust spürt? Sicher nicht. Er muss sich konsequent jeden Tag gesund ernähren, um den besten Effekt zu erzielen. Genauso ist tägliches Bibellesen der Schlüssel, um seinen Lebensweg „zum Erfolg“ zu machen.

Schritt 5: Unterschiedlich herangehen

▪ Die Bibel von 1. Mose bis Offenbarung durchzulesen kann gut funktionieren. Aber vielleicht tut man sich auch leichter, anders an die Sache heranzugehen. Hier ein paar Vorschläge:

Sich eine Person herauspicken. Man liest sämtliche Kapitel oder Bibelbücher, in denen man etwas über einen ganz bestimmten Diener Gottes findet. Zum Beispiel:

Joseph: 1. Mose 37-50.

Ruth: Ruth 1-3.

Jesus: Matthäus 1-28; Markus 1-16; Lukas 1-24; Johannes 1-21. *

Thematisch herangehen. Man liest die Texte, die für ein bestimmtes Thema relevant sind. Will man sich zum Beispiel das Thema Gebet erarbeiten, dann liest man die Texte, die etwas über das Beten sagen, sowie einige der vielen in der Bibel aufgezeichneten Gebete. *

Laut lesen. Enorm profitiert man davon, wenn man die Bibel laut liest (Offenbarung 1:3). Das könnte man auch gemeinsam als Familie machen, indem man sich beim Lesen absatzweise abwechselt oder mit verteilten Rollen liest. Der eine oder andere hört sich auch gern Bibelaufnahmen an. Dazu sagte eine Frau: „Zuerst habe ich mich mit dem Lesen der Bibel richtig schwergetan. Deshalb habe ich dann angefangen, sie mir anzuhören. Jetzt finde ich die Bibel spannender als einen guten Roman.“

Schritt 6: In Ruhe nachdenken

▪ Unsere moderne Lebenswelt mit ihrem rasanten Tempo und ihren vielen Ablenkungen ist nicht gerade das Umfeld, das zum Nachdenken animiert. Trotzdem: So wie unser Körper die Nahrung verdauen muss, um gut zu funktionieren, so muss man das, was man in der Bibel liest, auch verarbeiten, damit man wirklich etwas davon hat. Das tut man, indem man sich das Gelesene durch den Kopf gehen lässt und sich zum Beispiel fragt: Was sagt mir der Text über Jehova Gott? Wie kann ich das für mich umsetzen? Wie könnte ich damit anderen helfen?

Dadurch geben wir der Bibel die Chance, unser Herz von ihrer Botschaft berühren zu lassen, und es macht uns immer mehr Freude, darin zu lesen. In Psalm 119:97 steht: „Wie liebe ich doch dein Gesetz! Den ganzen Tag befasse ich mich damit.“ Da sich der Psalmenschreiber den ganzen Tag gedanklich so intensiv mit dem Wort Gottes beschäftigte, wurde es ihm lieb und teuer.

Schritt 7: Sich Unterstützung suchen

▪ Gott erwartet nicht, dass man sein Wort ganz im Alleingang versteht. Die Bibel räumt selbst ein, dass auf ihren Seiten „einige Dinge schwer zu verstehen“ sind (2. Petrus 3:16). Die Apostelgeschichte berichtet von einem äthiopischen Beamten, den eine Bibelpassage vor ein Rätsel stellte. Gott sandte einen seiner Diener, um dem Mann weiterzuhelfen. Das Ergebnis? „Er zog freudig seines Weges weiter“ (Apostelgeschichte 8:26-39).

Auch Sie, lieber Leser, können vom Bibellesen noch mehr profitieren, wenn Sie sich Unterstützung suchen. Erkundigen Sie sich doch bei einem Zeugen Jehovas nach einem kostenlosen Bibelkurs, der bei Ihnen zu Hause stattfinden kann. Sie können auch gern an die auf Seite 4 angegebene Adresse schreiben.

[Fußnoten]

^ Abs. 12 Die Neue-Welt-Übersetzung (herausgegeben von Jehovas Zeugen) gibt es als Gesamt- oder Teilausgabe in 83 Sprachen. Online kann man sie in 11 Sprachen unter www.watchtower.org lesen.

^ Abs. 15 Weitere Informationen darüber, was das Königreich Gottes ist und was es bewirken wird, findet man in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?, Kapitel 8 (herausgegeben von Jehovas Zeugen).

^ Abs. 24 Einen guten Einstieg ins Bibellesen bildet das Bibelbuch Markus mit seiner mitreißenden Schilderung der Tätigkeit Jesu.

^ Abs. 25 Das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? war vielen eine Hilfe, thematisch an die Bibel heranzugehen. In Kapitel 17 geht es zum Beispiel darum, was die Bibel über das Gebet sagt.