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Was ist das Erfolgsgeheimnis im Leben?

Was ist das Erfolgsgeheimnis im Leben?

Was ist das Erfolgsgeheimnis im Leben?

„ERFOLG“ — ein vielversprechendes Wort! So manche sind auf der Erfolgsleiter immer weiter hochgeklettert, sind reich geworden und groß herausgekommen. Andere haben vom Erfolg geträumt, sind dann aber auf der ganzen Linie gescheitert.

Wovon hängt Erfolg ab? Zum großen Teil davon, was man zum Dreh- und Angelpunkt seines Lebens macht. Zwei weitere wichtige Faktoren sind, wofür man seine Zeit und Energie einsetzt und ob man initiativ ist.

Viele von uns wissen aus eigener Erfahrung, dass es rundum zufrieden macht, wenn man sich ganz und gar im Dienst für Jehova einbringt. Ob jung oder alt: Wer sich den Vollzeitdienst zum Lebensziel gesetzt hat, befindet sich auf Erfolgskurs. Nur: Manche empfinden den Dienst nicht gerade als sehr spannend oder aufregend. Er läuft deshalb in ihrem Leben eher nebenher und sie haben andere Ziele im Kopf. Wie kann so etwas passieren? Was kann man tun, damit man die wahren Werte im Leben nicht aus den Augen verliert? Und wie kann man sein Leben oder seinen „Weg“ „zum Erfolg machen“? (Jos. 1:8).

Schulzeit — Freizeitaktivitäten und Hobbys

Junge Menschen stehen vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen dem Dienst für den wahren Gott und anderen Aktivitäten zu finden. Wer diese Herausforderung meistert, hat wirklich ein dickes Lob verdient und bringt sein Lebensschiff auf Erfolgskurs.

Es kann allerdings passieren, dass man als junger Mensch in seinen Hobbys und allen möglichen Aktivitäten nach dem Schulunterricht ziemlich aufgeht. Gegen solche Aktivitäten an sich ist vielleicht nichts einzuwenden. Der Punkt ist nur: Wie zeitintensiv sind sie? Mit was für Leuten ist man da zusammen? Was für einer Atmosphäre wäre man ausgesetzt? Worum würde sich das Leben dann eventuell nur noch drehen? Fragen, die sich ein junger Christ wirklich stellen sollte. Denn wie wahrscheinlich jeder weiß, können einen solche Aktivitäten derart einspannen, dass einem letztlich nur noch wenig Zeit und Energie bleibt, etwas für seine Freundschaft mit Gott zu tun. Da versteht man, wieso es ganz wichtig ist, die richtigen Prioritäten im Leben zu setzen (Eph. 5:15-17).

Wiktor * erzählt zum Beispiel: „Mit 12 bin ich in einen Volleyballverein gegangen. Ich habe viele Preise und Urkunden bekommen und hätte ein Volleyballstar werden können.“ Nach einer Weile merkte er, wie sich sein sportliches Engagement auf sein Verhältnis zu Jehova auswirkte, und das machte ihm zu schaffen. Einmal schlief er sogar beim Bibellesen ein. Und auch der Predigtdienst machte ihm kaum noch Freude. „Meine ganze Energie ging in den Sport, da hatte ich über kurz oder lang kaum noch Kraft und Elan für Jehova. Mein Dienst für ihn ließ echt zu wünschen übrig.“

Akademische Laufbahn — ja oder nein?

Als Christ ist man nach der Bibel natürlich verpflichtet, für seine Familie zu sorgen, und zwar auch materiell (1. Tim. 5:8). Braucht man dazu aber wirklich einen Hochschul- oder Universitätsabschluss?

Eine Frage hilft da vielleicht weiter: Wie könnte sich eine akademische Laufbahn auf die Freundschaft mit Jehova auswirken? Ein Beispiel aus der Bibel verdeutlicht das recht gut.

Baruch war der Sekretär des Propheten Jeremia. Ab einem bestimmten Punkt im Leben sah er nicht mehr so sehr, was er alles für Jehova machen durfte, sondern entwickelte ehrgeizige Pläne. Jehova fiel das auf und er versuchte ihn durch Jeremia aufzurütteln: „Du suchst für dich ständig nach großen Dingen. Suche nicht weiter“ (Jer. 45:5).

Was waren das für „große Dinge“? Vielleicht wollte er in der damaligen jüdischen Welt etwas darstellen — oder materiell gut dastehen. Auf jeden Fall hatte er aus den Augen verloren, was wirklich wichtig im Leben war: alles, was ihm half, Jehova nahe zu bleiben (Phil. 1:10). Doch Baruch hat sich Jehovas Worte ganz offensichtlich zu Herzen genommen und sich von ihm durch Jeremia die Augen öffnen lassen. Das rettete ihm das Leben (Jer. 43:6).

Was können wir aus seiner Geschichte für uns ableiten? Nach dem, was Jehova Baruch sagte, war sein Problem seine Suche nach „großen Dingen“. Dazu eine Frage: Angenommen jemand hat bereits einen Beruf, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Ist es da wirklich dringend erforderlich, rein aus persönlichen Ambitionen oder weil die Eltern oder andere Verwandte ihn aus Ehrgeiz dazu drängen, Zeit, Geld und Energie in eine zusätzliche Ausbildung zu stecken?

Gregor ist Programmierer. Seine Kollegen redeten ihm zu, einen intensiven Lehrgang für eine spezielle Fachrichtung zu belegen. Schon bald blieb ihm für nichts anderes mehr Zeit. Er sagt: „Ich fühlte mich wie ein Hamster im Rad. Und ich hatte Gewissensbisse, weil ich das, was ich mir für Jehova vorgenommen hatte, einfach nicht auf die Reihe brachte.“

Wenn einen das Berufsleben voll in Anspruch nimmt

Christen sollen laut Gottes Wort fleißige und verantwortungsvolle Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein. Der Apostel Paulus schrieb: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen“ (Kol. 3:22, 23). Hart zu arbeiten ist durchaus lobenswert, doch um ein guter Christ zu sein, ist noch mehr erforderlich: ein gutes Verhältnis zu unserem Schöpfer (Pred. 12:13). Lässt man sich zu sehr von seiner Arbeit vereinnahmen, könnte die Wahrheit schnell in den Hintergrund rücken.

Dann bleibt einem nämlich kaum noch Energie, dafür zu sorgen, dass der eigene Dienst für Jehova nicht zu kurz kommt — geschweige denn, dass man auf diesem Gebiet eine Hilfe für die Familie ist. Wie König Salomo erklärte, geht „eine doppelte Handvoll harter Arbeit“ oft mit einem „Haschen nach Wind“ einher. Wer sich von seiner Arbeit zu sehr in Beschlag nehmen lässt, gerät über kurz oder lang in schweren Dauerstress. Seine Karriere kann ihm sogar so wichtig werden, dass er sich völlig dafür aufreibt und ausbrennt. Von „sich freuen“ und „Gutes sehen . . . für all seine harte Arbeit“ kann da wohl eher nicht die Rede sein (Pred. 3:12, 13; 4:6). Und vor allem: Ob er dann noch körperlich und emotional in der Lage ist, seinen Familienpflichten nachzukommen und sich im Dienst für Jehova einzubringen?

Janusz, ein Bruder in Osteuropa, ging ganz in seinem Geschäft auf. Er erzählt: „Ich bekam viel Anerkennung, weil ich voller Ideen steckte und immer jeden Auftrag zur vollsten Zufriedenheit der Kunden erledigte. Aber mein Dienst für Jehova hat darunter gelitten — irgendwann ging ich nicht mehr predigen und besuchte dann auch nicht mehr die Zusammenkünfte. Aus Stolz schlug ich aber jeden Rat der Ältesten in den Wind und zog mich von der Versammlung zurück.“

Sein Leben zum Erfolg machen ist möglich!

Wir haben in diesem Artikel einmal drei Lebensbereiche angesprochen, in denen sich ein Christ auf Kosten der Wahrheit zu sehr in Beschlag nehmen lassen könnte. Vielleicht wäre jetzt Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme? Ein paar persönliche Fragen, Bibeltexte und Erfahrungswerte sind wahrscheinlich eine Hilfe, herauszufinden, ob man das Erfolgsrezept fürs Leben wirklich anwendet.

Schulzeit — Freizeitaktivitäten und Hobbys: Wie sehr gehe ich darin auf? Stehlen sie mir Zeit, die ich sonst für Jehova eingesetzt habe? Bin ich nicht mehr so gern mit meinen Glaubensbrüdern zusammen? Falls man hier bei sich etwas entdeckt, was korrekturbedürftig ist, könnte man Jehova um dasselbe bitten wie König David: „Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte“ (Ps. 143:8).

Wie Wiktor erzählt, öffnete ihm ein reisender Aufseher die Augen, als er zu ihm sagte: „Wenn du von deiner Volleyballkarriere sprichst, spürt man richtig, wie leidenschaftlich du dabei bist.“ Wiktor meint: „Da ging mir auf, dass ich mich zu sehr in alles hineingesteigert hatte. Ich gab dann meine Freunde aus dem Verein auf und suchte mir Freunde in der Versammlung.“ Heute legt er in den Dienst für Jehova sein ganzes Herz hinein. Seine Empfehlung? „Frag Freunde, deine Eltern oder die Ältesten, ob sie das Gefühl haben, dass dich deine Hobbys und Freizeitaktivitäten Jehova näherbringen oder dich eher von ihm wegschieben.“

Man könnte den Ältesten in der Versammlung signalisieren, dass man gern mehr für Jehova tun würde. Gibt es ältere Brüder oder Schwestern, die etwas Gesellschaft oder Unterstützung brauchen könnten? Denen man beim Einkaufen oder bei Arbeiten im Haus zur Hand gehen könnte? Das wäre doch eine gute Sache. Und selbst wenn du noch jung bist: Wie wäre es mit dem Vollzeitdienst? So hättest du viel Schönes mit anderen zu teilen.

Akademische Laufbahn: Jesus sprach sich ja dagegen aus, die „eigene Ehre“ zu suchen (Joh. 7:18). Wie sieht es da bei mir aus? Gehe ich bei meinen Plänen, wie weit ich meine berufliche Ausbildung ausdehnen will, sicher, dass die „wichtigeren Dinge“ nicht zu kurz kommen? (Phil. 1:9, 10).

Gregor hat deshalb in seinem Leben etliches geändert. Der Programmierer erzählt: „Ich habe mir den Rat der Ältesten wirklich zu Herzen genommen und mein Leben vereinfacht. Mir ist klar geworden, dass ich auf diese zusätzliche Ausbildung nicht angewiesen war, sie kostete mich nur Zeit und Energie.“ Von da an engagierte er sich mehr in der Versammlung. Nach einer Weile durfte er sogar die Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung mitmachen (jetzt: Bibelschule für ledige Brüder). Diese zusätzliche Ausbildung bei Jehova war die beste Zeitinvestition überhaupt (Eph. 5:16).

Berufsleben: Nimmt mich meine Arbeit mittlerweile so sehr in Anspruch, dass die Wahrheit immer mehr an den Rand gedrängt wird? Lässt sie mir genug Zeit für meine Familie? Kommen wir wirklich zum Reden? Leiden meine Aufgaben auf der Bühne darunter? Tue ich anderen gut durch meine Gespräche mit ihnen? „Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote“, lautet der Aufruf in Prediger. Wer das tut, wird von Jehova sehr gesegnet und sieht für all seine harte Arbeit Gutes (Pred. 2:24; 12:13).

Janusz hatte mit seinem Geschäft am Ende kein großes Glück. Stattdessen hatte er viele Schulden und kein Einkommen. Er wandte sich wieder ganz Jehova zu, klärte seine Verhältnisse und ist heute allgemeiner Pionier und Ältester. Sein Fazit? „Wer sich mit dem Wichtigsten zufriedengibt und sich gleichzeitig für Jehova einbringt, verspürt innere Ruhe und Gelassenheit“ (Phil. 4:6, 7).

Nimm dir doch ein wenig Zeit und bewerte einmal ganz ehrlich deine Motive und Prioritäten. Das Erfolgsrezept für dein Leben ist der Dienst für Jehova. Mach ihn deshalb doch zum Dreh- und Angelpunkt deines Lebens!

Vielleicht musst du dazu das eine oder andere in deinem Leben verändern — dich eventuell von manchem, was nicht sein müsste, trennen. Überprüfe, was „der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes“ ist (Röm. 12:2). Eins steht jedenfalls fest: Du kannst Jehova mit ganzer Seele dienen — und das ist das Erfolgsgeheimnis im Leben!

[Fußnote]

^ Abs. 8 Einige Namen wurden geändert.

[Kasten/Bild auf Seite 31]

Mein Erfolgsrezept fürs Leben:

Wie schafft man es bei all dem, was einen heute so in den Bann ziehen will, die wahren Werte im Leben nicht aus den Augen zu verlieren? Nimm dir doch ein wenig Zeit und überprüfe einmal deine Motive und Prioritäten mithilfe ein paar persönlicher Fragen:

SCHULZEIT — FREIZEITAKTIVITÄTEN UND HOBBYS

▪ Was für einer Atmosphäre bin ich dabei ausgesetzt?

▪ Wie zeitintensiv sind sie?

▪ Könnte es passieren, dass sich mein Leben nur noch darum dreht?

▪ Stehlen sie mir Zeit, die ich sonst für Jehova eingesetzt habe?

▪ Mit was für Leuten bin ich da zusammen?

▪ Bin ich mit ihnen lieber zusammen als mit meinen Glaubensbrüdern?

AKADEMISCHE LAUFBAHN

▪ Ist es wirklich dringend erforderlich, Zeit, Geld und Energie in eine zusätzliche Ausbildung zu stecken, wenn ich schon einen Beruf habe, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdienen kann?

▪ Brauche ich, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, wirklich einen Hochschul- oder Universitätsabschluss?

▪ Was wäre mit dem Besuch der Zusammenkünfte?

▪ Würden die „wichtigeren Dinge“ zu kurz kommen?

▪ Muss ich mehr Vertrauen entwickeln, dass Jehova für mich sorgen kann?

BERUFSLEBEN

▪ Trifft der Punkt, dass man „sich freuen“ und „Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit“, auf meine Arbeitssituation zu?

▪ Bleibt mir körperlich und emotional genug Kraft, um Familienpflichten nachzukommen und mich im Dienst für Jehova einzubringen?

▪ Bleibt mir genug Zeit für meine Familie? Kommen wir wirklich zum Reden?

▪ Nimmt mich die Arbeit derart in Anspruch, dass die Wahrheit immer mehr an den Rand gedrängt wird?

▪ Leidet die Qualität meiner Aufgaben auf der Bühne darunter?

[Bild auf Seite 30]

Jehova führte Baruch vor Augen, wie gefährlich persönliche Ambitionen sind