Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Jehova leitet unser weltweites Lehrwerk

Jehova leitet unser weltweites Lehrwerk

„Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten lässt, auf dem du wandeln solltest“ (JES. 48:17)

1. Vor welchen Herausforderungen standen die Bibelforscher?

IM SPÄTEN 19. und frühen 20. Jahrhundert standen die Bibelforscher * vor vielen Herausforderungen. Wie die Christen im 1. Jahrhundert verkündeten sie eine weitgehend unbeliebte Botschaft. Sie waren nur wenige und im Allgemeinen betrachtete man sie als nicht sehr gebildet. Zudem sollten sie bald die „große Wut“ des Teufels zu spüren bekommen (Offb. 12:12). Und sie würden das Predigtwerk „in den letzten Tagen“ durchführen, einer Zeitspanne, geprägt durch „kritische Zeiten . . ., mit denen man schwer fertig wird“ (2. Tim. 3:1).

2. Was hat Jehova in der Gegenwart getan, um das Predigtwerk zu fördern?

2 Jehova wollte jedoch, dass sein Volk die gute Botschaft in unserer Zeit in einem beispiellosen Ausmaß predigt, und von diesem Vorhaben kann ihn nichts abhalten. Genauso wie er die Nation Israel aus Babylon befreite, hat Jehova seine heutigen Diener aus Babylon der Großen befreit, dem Weltreich der falschen Religion (Offb. 18:1-4). Er hat uns zu unserem Guten belehrt, uns mit Frieden gesegnet und uns geholfen, anderen seine Lehre zu vermitteln. (Lies Jesaja 48:16-18.) Das bedeutet aber nicht, dass Jehova sein Vorherwissen dafür einsetzt, sämtliche Entwicklungen auf der Erde vorherzusehen und dann zu beeinflussen, um so das Königreichspredigtwerk zu fördern. Einige Umstände haben zwar unser Zeugnisgeben begünstigt, doch nur durch die Hilfe Jehovas konnten wir Verfolgung und andere Schwierigkeiten ertragen, die es uns erschweren, unseren Auftrag in der Welt Satans auszuführen (Jes. 41:13; 1. Joh. 5:19).

3. Wie kam es, dass die „wahre Erkenntnis“ überströmte?

3 Jehova ließ den Propheten Daniel voraussagen, dass die „wahre Erkenntnis“ in der Zeit des Endes überströmend sein würde. (Lies Daniel 12:4.) Jehova half den Bibelforschern, grundlegende biblische Wahrheiten zu verstehen, die durch die Lehren der Christenheit lange verschleiert waren. Heute gebraucht er sein Volk, um auf der ganzen Welt die wahre Erkenntnis bekannt zu machen. Fast 8 000 000 Menschen haben die biblische Wahrheit angenommen und verkündigen sie weltweit. So können wir heute die Erfüllung der Prophezeiung Daniels erleben. Welche Faktoren haben dieses weltumspannende Verkündigungswerk ermöglicht?

DIE ÜBERSETZUNG DER BIBEL

4. In welchem Umfang wurde die Bibel im 19. Jahrhundert übersetzt?

4 Ein Faktor, der das Verkündigen der guten Botschaft begünstigte, ist der weitverbreitete Zugang zur Bibel. Jahrhundertelang war die Geistlichkeit der Christenheit dagegen, dass Menschen die Bibel lasen, und leistete ihnen Widerstand. Sie war sogar für den Tod einiger Bibelübersetzer verantwortlich. Im 19. Jahrhundert jedoch machten Bibelgesellschaften die Bibel ganz oder teilweise in etwa 400 Sprachen zugänglich. Ende jenes Jahrhunderts besaßen daher viele Menschen eine Bibel, aber sie verstanden die biblischen Lehren nicht genau.

5. Was haben Jehovas Zeugen im Bereich Bibelübersetzung geleistet?

5 Den Bibelforschern war klar, dass sie predigen mussten, und sie sprachen unermüdlich darüber, was die Bibel lehrt. Jehovas Diener verwendeten und verbreiteten außerdem verschiedene Bibelübersetzungen. Ab 1950 haben sie die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift ganz oder teilweise in über 120 Sprachen herausgegeben. Die englische Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung von 2013 macht die Übersetzung in andere Sprachen wesentlich einfacher. Eine verständliche, leicht zu lesende Bibel wiederum erleichtert unser Predigen.

RELATIVER FRIEDEN

6, 7. (a) Welches Ausmaß erreichten Kriege in unserer Zeit? (b) Wie hat der relative Frieden in manchen Ländern das Predigtwerk begünstigt?

6 Manch einer fragt sich vielleicht: „Gab es denn überhaupt jemals Frieden in der Welt?“ Im 20. Jahrhundert starben beispielsweise Millionen Menschen durch Kriege, und das besonders in den beiden Weltkriegen. Aber 1942, während der Zweite Weltkrieg noch tobte, hielt Nathan Knorr, der damals die Führung unter Jehovas Zeugen übernahm, den Kongressvortrag „Weltfriede — ist er von Bestand?“. In diesem Vortrag lieferte er aus Offenbarung, Kapitel 17 Beweise dafür, dass der Krieg nicht in Harmagedon übergehen würde, sondern in eine Zeit des Friedens (Offb. 17:3, 11).

7 Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte jedoch keinen vollständigen Frieden. Gemäß einer Zählung gab es 331 bewaffnete Konflikte zwischen 1946 und 2013. Millionen starben. Dennoch herrschte in diesen Jahren in vielen Ländern relativer Frieden, den Jehovas Volk nutzte, um die gute Botschaft zu verkündigen. Mit welchem Ergebnis? 1944 gab es weltweit weniger als 110 000 Verkündiger. Doch heute gibt es etwa 8 000 000! (Lies Jesaja 60:22.) Sind wir nicht dankbar, wenn wir unter friedlichen Verhältnissen predigen können?

MODERNE VERKEHRSMITTEL

8, 9. Welche Fortschritte hat es auf dem Gebiet der Fortbewegung gegeben, und wie wurde dadurch das Predigtwerk gefördert?

8 Auch der Fortschritt auf dem Gebiet der Fortbewegung ist dem Predigtwerk zugutegekommen. Im Jahr 1900, über 20 Jahre nachdem der erste englische Wachtturm gedruckt worden war, gab es in den gesamten Vereinigten Staaten nur 8 000 zugelassene Automobile und gerade einmal ein paar Hundert Kilometer befahrbare Straßen. Heute gibt es weltweit mehr als anderthalb Milliarden motorisierte Fahrzeuge und Millionen Kilometer gute Straßen. Autos und Straßen erleichtern es vielen von uns, die gute Botschaft zu Menschen zu bringen, die in entlegenen Gebieten leben. Aber auch wenn wir nicht bequem reisen können, sondern große Strecken zu Fuß zurücklegen müssen, strengen wir uns an, Menschen zu finden, die Jünger Jesu werden möchten (Mat. 28:19, 20).

9 Viele andere Verkehrsmittel haben sich für das Werk ebenfalls als hilfreich erwiesen. Lkws, Schiffe und Züge machen es möglich, innerhalb weniger Wochen biblische Veröffentlichungen in die entlegensten Regionen zu befördern. Flugzeuge ermöglichen es Kreisaufsehern, Zweigkomiteemitgliedern, Missionaren und anderen, schnell zu Kongressen zu reisen oder andere theokratische Aufgaben wahrzunehmen. Zudem fliegen Mitglieder der leitenden Körperschaft und andere Brüder der Weltzentrale in viele Länder, um Mitchristen zu ermuntern und anzuleiten. Moderne Verkehrsmittel haben somit dazu beigetragen, die Einheit unter Jehovas Volk zu fördern (Ps. 133:1-3).

WELTSPRACHE UND ÜBERSETZUNG

10. Warum kann man Englisch als eine Weltsprache bezeichnen?

10 Im 1. Jahrhundert war Koine oder die griechische Gemeinsprache im Römischen Reich weit verbreitet. Gibt es auch heute eine so weit verbreitete Sprache? Viele würden Englisch als eine solche Sprache bezeichnen. In dem Buch English as a Global Language ist zu lesen: „Fast ein Viertel der Weltbevölkerung spricht fließend oder zumindest gut Englisch.“ Englisch ist die am meisten gelehrte Fremdsprache und wird für die internationale Kommunikation in der Politik, Technik, Wirtschaft und der Wissenschaft verwendet.

11. Wie hat Englisch zur Förderung der reinen Anbetung beigetragen?

11 Der weltweite Gebrauch der englischen Sprache hat zur Förderung der reinen Anbetung beigetragen. Jahrelang wurden Der Wachtturm und andere biblische Veröffentlichungen zuerst in Englisch gedruckt. Englisch ist die offizielle Sprache in der Weltzentrale von Jehovas Zeugen. Und der Unterricht im Wachtturm-Schulungszentrum in Patterson (New York) findet ebenfalls in dieser Sprache statt.

12. In wie viele Sprachen übersetzen Jehovas Diener biblische Veröffentlichungen, und wie macht die Technik das möglich?

12 Weil wir den Auftrag haben, die gute Botschaft Menschen aller Nationen zu predigen, übersetzen wir unsere Veröffentlichungen in etwa 700 Sprachen. Fortschritte in der Computertechnik, einschließlich der Entwicklung von MEPS (Multilanguage Electronic Publishing System), haben uns bei dieser gewaltigen Aufgabe unterstützt. All das hat dazu beigetragen, die Königreichsbotschaft zu verbreiten und unsere weltweite Einheit zu fördern. Aber vor allem sind wir deshalb vereint, weil wir die wichtigste Sprache überhaupt sprechen: die „reine Sprache“ der biblischen Wahrheit. (Lies Zephanja 3:9.)

GESETZE UND GERICHTSENTSCHEIDE

13, 14. Wie haben Gesetze und Gerichtsentscheide uns als Christen geholfen?

13 Wie wir im vorherigen Artikel gesehen haben, profitierten die ersten Christen von dem römischen Recht, das im ganzen Reich gültig war. Auch wir profitieren heute von rechtlichen Bestimmungen. Ein Beispiel: In den Vereinigten Staaten — dem Sitz unserer Weltzentrale — garantiert die Verfassung Religions-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. So haben die Brüder dort die Freiheit, zusammenzukommen, die Bibel zu betrachten und das Gelernte an andere weiterzugeben. Die Freiheit, von bestimmten Rechten Gebrauch zu machen, musste jedoch gesetzlich befestigt werden (Phil. 1:7). Wurden in den Vereinigten Staaten rechtliche Schritte gegen Jehovas Zeugen unternommen, haben sie sich immer wieder an höhere Instanzen gewandt, wodurch ihr Recht, Königreichsverkündiger zu sein, aufrechterhalten wurde.

14 In anderen Ländern haben Gerichte unsere Religionsfreiheit und unser Recht, öffentlich zu predigen, ebenfalls anerkannt. Auch wenn wir in einigen Ländern vor Gericht nicht erfolgreich waren, konnten wir uns an internationale Gerichtshöfe wenden. Zum Beispiel wurde am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bis Juni 2014 in 57 Fällen zu unseren Gunsten entschieden. Diese Urteile sind für alle Mitgliedsstaaten des Europarats bindend. Obwohl wir „Gegenstand des Hasses aller Nationen“ sind, haben Gerichte in vielen Ländern entschieden, dass wir das Recht haben, die wahre Anbetung auszuüben (Mat. 24:9).

NÜTZLICHE ERFINDUNGEN

Wir machen biblische Veröffentlichungen Menschen weltweit zugänglich

15. Welche Fortschritte gab es im Druckwesen, und wie kam uns das zugute?

15 Fortschritte im Druckwesen haben unser weltweites Predigen der guten Botschaft begünstigt. Jahrhundertelang hatte sich das Prinzip der Tiegeldruckpresse, die um 1450 von Johannes Gutenberg erfunden wurde, kaum verändert. Während der letzten zwei Jahrhunderte hat sich das Druckwesen jedoch wesentlich geändert. Druckpressen sind heute größer, schneller und hoch entwickelt. Die Papierherstellung und das Buchbinden sind günstiger geworden. Der Offsetdruck hat das Hochdruckverfahren abgelöst und so nicht nur den Herstellungsprozess beschleunigt, sondern auch die Qualität der Abbildungen gesteigert. Wie hat all dies das Werk beeinflusst? Der erste Wachtturm (Juli 1879) hatte eine Auflage von 6 000 Exemplaren, er hatte keine Bilder und wurde nur in einer einzigen Sprache, nämlich in Englisch, gedruckt. Heute, 136 Jahre später, werden pro Ausgabe des Wachtturms über 50 000 000 Exemplare gedruckt und verbreitet. Er ist farbig bebildert und erscheint in mehr als 200 Sprachen.

16. Welche Erfindungen haben uns dabei geholfen, weltweit zu predigen? (Siehe Anfangsbild.)

16 Gottes Volk hat viele Erfindungen der vergangenen 200 Jahre beim Predigen der guten Botschaft genutzt, darunter Züge, Autos und Flugzeuge, aber auch Fahrräder, Schreibmaschinen, Braille-Geräte, Telegrafen, Telefone, Fotoapparate, Audio- und Video-Aufnahmegeräte, Rundfunk, Film und Fernsehen, Computer und das Internet. All dies trug dazu bei, unseren Auftrag, Jünger zu machen, zu erfüllen. Gemäß der Prophezeiung Jehovas würde sein Volk „die Milch der Nationen saugen“. Wir haben also Erfindungen der Nationen, wie die moderne Technik, weise genutzt, um Bibeln und biblische Veröffentlichungen in vielen Sprachen herzustellen. (Lies Jesaja 60:16.)

17. (a) Was ist für uns deutlich zu erkennen? (b) Warum erlaubt uns Jehova, seine Mitarbeiter zu sein?

17 Der Segen Jehovas ist wirklich deutlich zu erkennen. Natürlich ist Jehova nicht auf unsere Hilfe angewiesen, um sein Vorhaben zu verwirklichen. Doch unser liebevoller himmlischer Vater erlaubt uns, seine Mitarbeiter zu sein, und so unsere Liebe zu ihm und zu unserem Nächsten zu zeigen (1. Kor. 3:9; Mar. 12:28-31). Nutzen wir also unsere Möglichkeiten, uns am wichtigsten Werk auf der Erde — der Verkündigung der Königreichsbotschaft — zu beteiligen. Wie dankbar wir Jehova doch sind, der das weltweite Lehrwerk leitet und segnet!

^ Abs. 1 1931 nahmen die Bibelforscher den Namen Jehovas Zeugen an (Jes. 43:10).