STUDIENARTIKEL 24

Du kannst den Schlingen des Teufels entkommen

Du kannst den Schlingen des Teufels entkommen

„Sie ... entkommen der Schlinge des Teufels“ (2. TIM. 2:26)

LIED 51 Jehova, dir gehört mein Leben!

VORSCHAU *

1. Warum kann man Satan mit einem Fallensteller vergleichen?

EIN Fallensteller hat ein ganz klares Ziel: seine Beute zu fangen oder zu töten. Fallen können ganz unterschiedlich beschaffen sein, wie schon einer von Hiobs falschen Tröstern bemerkte (Hiob 18:8-10). Was unternimmt ein Jäger, um ein Tier in seine Falle zu locken? Er studiert das Verhalten des Tieres. Wo hält es sich auf? Was sind seine Vorlieben? Wann ist es unachtsam? Satan ist wie so ein Jäger. Er studiert uns regelrecht. Er achtet darauf, wo wir uns aufhalten und wofür wir uns interessieren. Dann legt er eine Falle aus, von der er hofft, dass wir aus Unachtsamkeit hineintappen. Die Bibel versichert uns jedoch, dass es möglich ist, sich aus einer solchen Falle zu befreien. Auch hilft sie uns, ihm gar nicht erst in die Falle zu gehen.

Stolz und Gier sind zwei der wirkungsvollsten Fallen des Teufels (Siehe Absatz 2) *

2. Was sind zwei der wirkungsvollsten Fallen des Teufels?

2 Zwei der wirkungsvollsten Fallen des Teufels sind Stolz und Gier. * Seit Tausenden von Jahren nutzt er diese unschönen Charakterzüge erfolgreich für seine Zwecke. Satan ist wie ein Vogelfänger, der seine Beute in eine Falle lockt oder mit einem Netz fängt (Ps. 91:3). Aber wir sind ihm nicht schutzlos ausgeliefert. Warum nicht? Weil Jehova uns über die Taktiken Satans aufgeklärt hat (2. Kor. 2:11).

Wir können aus warnenden Beispielen lernen und so Satans Fallen aus dem Weg gehen oder entkommen (Siehe Absatz 3) *

3. Warum ließ Jehova warnende Beispiele in die Bibel aufnehmen?

3 Jehova warnt uns durch Beispiele aus dem echten Leben vor Stolz und Gier. Wir werden sehen, dass sogar reife Diener Jehovas in diese Fallen getappt sind. Heißt das, wir haben keine Chance, diesen Fallen zu entgehen? Absolut nicht. Jehova hat solche Berichte als „warnende Beispiele“ für uns in die Bibel aufgenommen (1. Kor. 10:11). Er weiß, dass wir aus den Erfahrungen anderer lernen können. Dadurch sind wir in der Lage, den Fallen des Teufels aus dem Weg zu gehen oder zu entkommen.

DIE FALLE DES STOLZES

Siehe Absatz 4

4. Wozu kann Stolz führen?

4 Satan möchte, dass wir einen ungesunden Stolz entwickeln. Er weiß: Wenn wir uns von Stolz beherrschen lassen, werden wir wie er und verlieren unsere Aussicht auf ewiges Leben (Spr. 16:18). Paulus warnte vor der Gefahr, dass man „vor Stolz aufgeblasen wird und das Urteil erhält, das über den Teufel gefällt worden ist“ (1. Tim. 3:6, 7). Das kann jedem von uns passieren, ob wir neu in der Wahrheit sind oder Jehova schon seit vielen Jahren dienen.

5. Wie kann Stolz gemäß Prediger 7:16, 20 zum Ausdruck kommen?

5 Stolz ist eine Form von Egoismus. Satan möchte uns dazu bringen, uns mehr auf uns selbst zu konzentrieren als auf Jehova, besonders bei Problemen. Hat man dir beispielsweise zu Unrecht etwas vorgeworfen? Oder wurdest du ungerecht behandelt? Der Teufel würde es nur zu gern sehen, dass du Jehova oder deinen Brüdern die Schuld dafür gibst. Er möchte dir einreden, die einzige Lösung wäre, deinen eigenen Weg zu gehen, statt dich von Jehova durch sein Wort anleiten zu lassen. (Lies Prediger 7:16, 20.)

6. Was zeigt dir das Beispiel einer Schwester aus den Niederlanden?

6 Eine Schwester in den Niederlanden hat sich sehr über die Fehler anderer geärgert. Sie hatte das Gefühl, die Situation nicht mehr ertragen zu können. „Ich habe es nicht geschafft, etwas an meinen Gefühlen zu ändern, und war sehr einsam“, erzählt sie. „Ich sagte zu meinem Mann: ‚Wir müssen die Versammlung wechseln.‘“ Doch dann sah sie auf JW Broadcasting® die Monatssendung vom März 2016. In dieser Sendung wurden Anregungen gegeben, wie man mit den Fehlern anderer besser zurechtkommt. Sie sagt: „Mir wurde klar, dass ich Demut brauchte und mich ehrlich mit meinen eigenen Fehlern auseinandersetzen musste, statt die Brüder und Schwestern in der Versammlung ändern zu wollen. Das Programm hat mir geholfen, mich auf Jehova und seine Souveränität zu konzentrieren.“ Worauf kommt es also an? Konzentriere dich bei Problemen weiter auf Jehova. Bitte ihn inständig, andere mit seinen Augen sehen zu können. Dein himmlischer Vater sieht ihre Fehler, aber er ist bereit, ihnen zu vergeben. Und das wünscht er sich auch von dir (1. Joh. 4:20).

Siehe Absatz 7

7. Wie erging es König Usija?

7 Aus Stolz ignorierte König Usija von Juda eine Warnung und maßte sich etwas an, das ihm nicht zustand. Usija war ein sehr fähiger Mann. Er konnte auf militärischem Gebiet, bei Bauprojekten und in der Landwirtschaft große Erfolge verbuchen. Wie die Bibel sagt, „schenkte der wahre Gott ihm Erfolg“ (2. Chr. 26:3-7, 10). „Als er dann mächtig war, wurde sein Herz jedoch überheblich. Das war sein Untergang.“ König Usija maßte sich an, im Tempel Räucherwerk darzubringen, obwohl das nur Priester tun durften. Jehova gefiel das gar nicht und er bestrafte diesen stolzen Mann mit Aussatz. Usija blieb für den Rest seines Lebens ein Aussätziger (2. Chr. 26:16-21).

8. Wie hilft uns 1. Korinther 4:6, 7, nicht stolz zu werden?

8 Könnten wir aus Stolz in eine ähnliche Falle tappen wie Usija? Das passierte José. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann und ein geachteter Ältester. Er hielt Vorträge auf Kongressen und Kreisaufseher baten ihn um Rat. „Ich habe mich auf meine Fähigkeiten und meine Erfahrung verlassen“, gibt José zu. „Jehova hatte ich beiseitegeschoben. Ich hielt mich für stark und so habe ich Jehovas Warnungen und seinen Rat in den Wind geschlagen.“ José beging eine schwere Sünde und wurde ausgeschlossen. Vor einigen Jahren wurde er wiederaufgenommen und sagt jetzt: „Jehova hat mir gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, eine bestimmte Stellung zu haben, sondern das zu tun, was er von uns erwartet.“ Vergessen wir nie, dass wir unsere Fähigkeiten und Dienstvorrechte Jehova verdanken. (Lies 1. Korinther 4:6, 7.) Mit stolzen Menschen kann Jehova nicht arbeiten.

DIE FALLE DER GIER

Siehe Absatz 9

9. Was taten sowohl Satan als auch Eva aus Gier?

9 Bei dem Wort Gier kommt einem wahrscheinlich Satan in den Sinn. Als Engel Jehovas muss er viele schöne Aufgaben gehabt haben. Aber er wollte mehr. Er wollte angebetet werden, was nur Jehova zusteht. Der Teufel möchte, dass wir so werden wie er. Deshalb versucht er, in uns Unzufriedenheit zu säen. Damit begann er schon bei Eva. Jehova hatte Adam und Eva mit Nahrung in Hülle und Fülle versorgt. Sie durften „von jedem Baum im Garten essen“ – außer von einem (1. Mo. 2:16). Trotzdem gelang es Satan, Eva Glauben zu machen, sie müsste unbedingt von diesem einen verbotenen Baum essen. Eva war mit dem, was sie hatte, nicht zufrieden. Sie wollte mehr. Wozu das führte, wissen wir. Eva sündigte und musste schließlich sterben (1. Mo. 3:6, 19).

Siehe Absatz 10

10. Wie geriet König David in die Falle der Gier?

10 Gier führte dazu, dass König David vergaß, was Jehova ihm gegeben hatte, unter anderem Reichtum, Ansehen und viele Siege über seine Feinde. David hatte einmal voller Dankbarkeit gesagt, Gottes Geschenke seien „zu zahlreich, um sie aufzuzählen“ (Ps. 40:5). Doch irgendwann vergaß er, was Jehova ihm alles geschenkt hatte. Er war nicht mehr zufrieden. Er wollte mehr. Obwohl David mehrere Frauen hatte, ließ er ein egoistisches Verlangen nach der Frau eines anderen Mannes in seinem Herzen aufkommen. Sie hieß Bathseba und war mit dem Hethiter Uria verheiratet. David hatte sexuelle Beziehungen mit ihr und sie wurde schwanger. Als ob dieser Ehebruch nicht schon schlimm genug gewesen wäre, sorgte David auch noch dafür, dass Uria umgebracht wurde (2. Sam. 11:2-15). Was hat sich David bloß dabei gedacht? Dachte er, Jehova sieht ihn nicht? Dieser treue Diener Jehovas ließ sich von Egoismus und Gier überwältigen und zahlte dafür einen hohen Preis. Glücklicherweise gab er seinen Fehler später zu und bereute. Wie dankbar muss er gewesen sein, wieder Jehovas Anerkennung zu haben! (2. Sam. 12:7-13).

11. Was schützt uns laut Epheser 5:3, 4 vor Gier?

11 Was lernen wir aus dem, was David erlebt hat? Ein wirksames Gegenmittel gegen Gier ist Dankbarkeit für alles, was Jehova uns gegeben hat. (Lies Epheser 5:3, 4.) Seien wir mit dem, was wir haben, zufrieden. Bibelschüler werden angeregt, sich jeden Tag etwas zu überlegen, wofür sie Jehova danken möchten. Nach einer Woche haben sie in ihren Gebeten dann sieben verschiedene Themen erwähnt (1. Thes. 5:18). Wäre das auch etwas für dich? Wenn du über all das nachdenkst, was Jehova für dich getan hat, fördert das deine Dankbarkeit. Dankbarkeit führt zu Zufriedenheit. Und Zufriedenheit schützt vor Gier.

Siehe Absatz 12

12. Wozu führte Gier bei Judas Iskariot?

12 Aus Gier wurde Judas Iskariot zu einem niederträchtigen Verräter. Doch das war er nicht immer (Luk. 6:13, 16). Jesus wählte ihn als Apostel aus. Judas muss ein fähiger, zuverlässiger Mann gewesen sein, denn ihm wurde die Kasse anvertraut. Mit diesen Geldern finanzierten Jesus und die Apostel ihre Predigttätigkeit. Man könnte sie mit den heutigen Spenden für das weltweite Werk vergleichen. Irgendwann wurde Judas jedoch zum Dieb, obwohl Jesus wiederholt vor Gier gewarnt hatte (Mar. 7:22, 23; Luk. 11:39; 12:15). Diese Warnungen ließ Judas außer Acht.

13. Wann wurde Judas’ Gier erkennbar?

13 Kurz vor Jesu Tod kam es zu einem Vorfall, bei dem Judas’ Gier erkennbar wurde. Jesus war mit seinen Jüngern bei Simon, dem Aussätzigen, eingeladen. Zu den Gästen gehörten auch Maria und ihre Schwester Martha. Während des Essens stand Maria auf und goss Jesus ein teures duftendes Öl über den Kopf. Judas und die anderen Jünger ärgerten sich darüber. Die anderen Jünger dachten vielleicht, man hätte dieses Geld besser den Armen geben sollen. Judas ging es jedoch um etwas anderes. Er war ein Dieb und wollte Geld aus der Kasse stehlen. Später brachte ihn Gier dazu, Jesus für den Preis eines Sklaven zu verraten (Joh. 12:2-6; Mat. 26:6-16; Luk. 22:3-6).

14. Wie hat sich ein Ehepaar Lukas 16:13 zu Herzen genommen?

14 Jesus führte seinen Jüngern eine grundlegende Tatsache vor Augen: „Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“ (Lies Lukas 16:13.) Daran hat sich nichts geändert. Ein Ehepaar aus Rumänien nahm sich diese Worte zu Herzen. Sie erhielten das Angebot, vorübergehend in einem wohlhabenderen Land zu arbeiten. „Wir dachten: ‚Das muss von Jehova kommen‘, denn wir hatten große Schulden“, erzählen sie. Die Sache hatte allerdings einen Haken. Sie hätten sich dann nicht mehr wie gewohnt für Jehova einsetzen können. Nachdem sie den Artikel „Von Herzen kommende Loyalität bewahren“ im Wachtturm vom 15. August 2008 gelesen hatten, trafen sie eine Entscheidung. Sie berichten: „Wenn es uns einfach darum gegangen wäre, im Ausland mehr Geld zu verdienen, hätten wir Jehova den zweiten Platz in unserem Leben gegeben. Wir wussten, dass das auf Kosten unseres Glaubens gehen würde.“ Sie lehnten das Angebot also ab. Wie ging es weiter? Der Bruder fand in ihrem Heimatland eine Arbeit, die ihre Bedürfnisse abdeckte. Seine Frau sagt: „Jehovas Hand ist nie zu kurz.“ Die beiden sind froh, dass sie Jehova und nicht das Geld zu ihrem Herrn gemacht haben.

GEH SATAN NICHT IN DIE FALLE

15. Warum können wir sicher sein, dass wir den Fallen des Teufels entkommen können?

15 Was, wenn wir feststellen, dass wir bereits in die Falle von Stolz oder Gier getappt sind? Wir können uns befreien. Wenn der Teufel jemand „lebendig gefangen hält“, kann derjenige nach den Worten von Paulus wieder entkommen (2. Tim. 2:26). So war es auch bei David. Er hörte auf Nathan, bereute sein gieriges Verhalten und stellte seine Freundschaft zu Jehova wieder her. Vergessen wir nie: Jehova ist stärker als Satan. Wenn wir uns also von Jehova helfen lassen, können wir jeder Schlinge oder Falle des Teufels entkommen.

16. Was hilft uns, die Fallen des Teufels zu meiden?

16 Am besten ist es natürlich, Satan gar nicht erst in die Falle zu gehen. Das gelingt uns nur mit Gottes Hilfe. Aber wir dürfen uns nie in Sicherheit wiegen. Selbst langjährige Diener Jehovas haben Stolz oder Gier entwickelt. Bitte Jehova deshalb jeden Tag, dir erkennen zu helfen, ob diese unschönen Eigenschaften angefangen haben, dein Denken und Handeln zu beeinflussen (Ps. 139:23, 24). Lass nie zu, dass Stolz oder Gier Macht über dich bekommen.

17. Wie wird es unserem Feind, dem Teufel, bald ergehen?

17 Seit Jahrtausenden ist Satan auf der Jagd. Doch schon bald wird er selbst gefesselt und schließlich vernichtet werden (Offb. 20:1-3, 10). Diesen Tag sehnen wir herbei. Aber bis dahin müssen wir uns vor den Fallen Satans in Acht nehmen. Kämpfen wir entschlossen gegen Stolz und Gier an, und nehmen wir den Rat ernst: „Stellt euch dem Teufel entgegen und er wird vor euch fliehen“ (Jak. 4:7).

LIED 127 Was für ein Mensch sollte ich sein?

^ Abs. 5 Satan ist ein raffinierter Fallensteller. Ganz gleich, wie lange wir Jehova schon dienen, er versucht, uns in die Falle zu locken. Wir werden sehen, wie Satan Stolz und Gier benutzt, um unsere Freundschaft mit Jehova zu zerstören. Außerdem befassen wir uns damit, wie einige dem Stolz und der Gier zum Opfer gefallen sind und wie wir uns vor diesen Fallen schützen können.

^ Abs. 2 KURZ ERKLÄRT: In diesem Artikel geht es um unangebrachten Stolz, das Gefühl anderen überlegen zu sein, und um Gier, ein übertriebenes Verlangen nach Geld, Macht, Sex oder Ähnlichem.

^ Abs. 53 BILDBESCHREIBUNG: Aus Stolz lehnt ein Bruder biblischen Rat ab. Eine Schwester, die mit Shoppingtüten voll beladen ist, will immer noch mehr kaufen.

^ Abs. 55 BILDBESCHREIBUNG: Stolz wurde einem Engel und König Usija zum Verhängnis. Eva aß von der verbotenen Frucht, David beging Ehebruch mit Bathseba und Judas wurde zum Dieb – hinter alldem steckte Gier.