1. Wie dürfen treue Menschen Jehova nennen?

ZUR Familie Jehovas gehören Jesus, der „Erstgeborene der gesamten Schöpfung“, und unzählige Engel (Kol. 1:15; Ps. 103:20). Und als Jesus auf der Erde war, machte er deutlich, dass auch treue Menschen Jehova als ihren Vater betrachten dürfen. Im Gespräch mit seinen Jüngern bezeichnete er Jehova als „meinen Vater und euren Vater“ (Joh. 20:17). Durch unsere Hingabe und Taufe werden wir außerdem Teil einer liebevollen Familie von Brüdern und Schwestern (Mar. 10:29, 30).

2. Worum geht es in diesem Artikel?

² Manchen fällt es schwer, Jehova als lieben Vater zu sehen. Andere wissen nicht so recht, wie sie ihren Brüdern und Schwestern Liebe zeigen sollen. Wir werden sehen, wie Jesus uns hilft, Jehova als liebevollen Vater zu betrachten, zu dem wir eine enge Bindung aufbauen können. Außerdem geht es in diesem Artikel darum, wie wir im Umgang mit unseren Brüdern und Schwestern Jehova nachahmen können.

3. Warum bringt uns das Mustergebet Jehova näher?

³ Jehova ist ein liebevoller Vater. Jesus möchte, dass wir ihn so sehen, wie er ihn sieht: als einen warmherzigen, zugänglichen Vater, nicht als unnahbare Autoritätsperson. Das zeigte sich, als er seinen Jüngern beibrachte, wie sie beten sollen. Er begann das Mustergebet mit den Worten: „Unser Vater“ (Mat. 6:9). Jesus hätte uns auch auffordern können, Jehova mit „Allmächtiger“, „Schöpfer“ oder „König der Ewigkeit“ anzusprechen, was alles passende biblische Bezeichnungen sind (1. Mo. 49:25; Jes. 40:28; 1. Tim. 1:17). Doch er wählte die herzliche Anrede „Vater“.

4. Woher wissen wir, dass Jehova uns nah sein möchte?

⁴ Fällt es dir schwer, Jehova als lieben Vater zu sehen? Einigen von uns geht es so. Es kann sein, dass uns die Vorstellung von einem lieben Vater fremd ist, weil wir als Kind keine Geborgenheit erfahren haben. Jehova versteht voll und ganz, wie wir uns fühlen, und er möchte uns nah sein. Deshalb fordert uns die Bibel auf: „Kommt Gott näher und er wird euch näherkommen“ (Jak. 4:8). Jehova liebt uns und möchte für uns der beste Vater sein, den man sich nur denken kann.

5. Wieso kann Jesus uns gemäß Lukas 10:22 helfen, Jehova näherzukommen?

⁵ Jesus kann uns helfen, Jehova näherzukommen. Er kennt ihn so gut und spiegelt seine Eigenschaften so perfekt wider, dass er sagen konnte: „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“ (Joh. 14:9). Jesus ist für uns wie ein großer Bruder, von dem wir lernen können, unseren Vater zu respektieren und auf ihn zu hören. Wir erfahren von ihm, was Jehova missfällt und worüber er sich freut. Aber vor allem vermittelt er uns ein Bild davon, wie freundlich und liebevoll Jehova ist. (Lies Lukas 10:22.) Gehen wir nun näher darauf ein.

6. Bei welchen Gelegenheiten hat Jehova Jesus zugehört?

⁶Jehova hört seinen Kindern zu. Das tat er auch bei seinem erstgeborenen Sohn. Als Jesus auf der Erde war, hörte Jehova bestimmt viele Gebete von ihm (Luk. 5:16). Er hörte zu, als Jesus vor wichtigen Entscheidungen zu ihm betete, zum Beispiel bei der Auswahl der zwölf Apostel (Luk. 6:12, 13). Auch als Jesus unter großem Druck zu ihm betete, hörte er zu. Kurz bevor Jesus verraten wurde, sah er eine schwere Prüfung auf sich zukommen und betete inbrünstig zu seinem Vater. Jehova hörte seinem geliebten Sohn nicht nur zu, sondern schickte auch einen Engel, um ihn zu stärken (Luk. 22:41-44).

7. Wie berührt es dich zu wissen, dass Jehova deinen Gebeten zuhört?

⁷ Jehova hört den Gebeten seiner Diener noch immer zu. Und er erhört sie zur richtigen Zeit und auf die bestmögliche Weise (Ps. 116:1, 2). Genau das hat eine Schwester in Indien erlebt. Sie hatte mit schweren emotionalen Problemen zu kämpfen und betete deshalb intensiv zu Jehova. Sie schreibt: „Die JW Broadcasting^®-Sendung von Mai 2019 über Ängste und Sorgen war wie für mich gemacht. Es war die Antwort auf meine Gebete.“

8. Wie zeigte Jehova Jesus seine Liebe?

⁸ Jehova liebt uns und ist für uns da, genauso wie er Jesus liebt und ihm bei seiner schwierigen Aufgabe hier auf der Erde zur Seite stand (Joh. 5:20). Er sorgte für alles, was Jesus brauchte, um körperlich, emotional und im Glauben stark zu bleiben. Auch ließ er ihn immer wieder wissen, dass er ihn liebt und sich über ihn freut (Mat. 3:16, 17). Jesus fühlte sich nie allein, weil er wusste, dass er immer auf seinen lieben himmlischen Vater zählen konnte (Joh. 8:16).

9. Woran sehen wir, dass Jehova uns liebt?

⁹ Wie Jesus hat jeder von uns Jehovas Liebe schon oft verspürt. Jehova hat uns zu sich gezogen und uns in eine liebevolle, geeinte Familie aufgenommen, die uns glücklich macht und in schweren Zeiten für uns da ist (Joh. 6:44). Außerdem stellt er kontinuierlich geistige Nahrung zur Verfügung. Und er hilft uns sogar, für unseren Lebensunterhalt zu sorgen (Mat. 6:31, 32). Je mehr wir über Jehovas Liebe nachdenken, desto mehr gewinnen wir ihn lieb.

10. Was können wir daraus lernen, wie Jehova mit unseren Brüdern und Schwestern umgeht?

¹⁰ Jehova liebt unsere Brüder und Schwestern. Uns fällt es allerdings nicht immer so leicht, für sie Liebe zu empfinden und sie ihnen zu zeigen. Schließlich kommen wir aus verschiedenen Kulturkreisen und sind unterschiedlich aufgewachsen. Und wir alle machen Fehler, die andere verärgern oder enttäuschen. Dennoch können wir alle zu einer liebevollen Familienatmosphäre beitragen. Wie? Indem wir uns daran orientieren, wie Jehova unseren Brüdern und Schwestern Liebe zeigt (Eph. 5:1, 2; 1. Joh. 4:19). Sehen wir uns an, was wir uns von Jehova abschauen können.

11. Wie spiegelte Jesus das „innige Mitgefühl“ Jehovas wider?

¹¹Jehova hat „inniges Mitgefühl“ (Luk. 1:78). Einen mitfühlenden Menschen lässt es nicht kalt, wenn er andere leiden sieht. Er will helfen und trösten. Jesus spiegelte durch die Art, wie er andere behandelte, Jehovas Empfindungen wider (Joh. 5:19). Als er einmal eine Menschenmenge sah, „empfand er tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie geschundene und herumgestoßene Schafe, die keinen Hirten haben“ (Mat. 9:36). Jesus empfand aber nicht nur Mitgefühl, er unternahm auch etwas. Er heilte die Kranken und gab denen, die sich abplagten und belastet waren, neue Kraft (Mat. 11:28-30; 14:14).

12. Wie können wir Mitgefühl zeigen?

¹² Um unseren Brüdern und Schwestern Mitgefühl zeigen zu können, müssen wir wissen, vor welchen Herausforderungen sie stehen. Vielleicht gibt es da eine Schwester, die schwer krank ist. Sie beklagt sich zwar nie, aber wahrscheinlich würde sie sich über ein bisschen praktische Hilfe freuen. Wie schafft sie es, sich um ihre Familie zu kümmern? Wäre es für sie eine Erleichterung, wenn wir mal für sie kochen oder ihr beim Saubermachen helfen? Oder der Bruder, der arbeitslos geworden ist. Würde ihm ein kleines anonymes Geldgeschenk über die Runden helfen, bis er wieder Arbeit hat?

13, 14. Wie können wir uns an Jehovas Großzügigkeit ein Beispiel nehmen?

¹³Jehova ist großzügig (Mat. 5:45). Ergreifen wir wie er die Initiative und zeigen wir unseren Brüdern und Schwestern nicht erst dann Mitgefühl, wenn sie uns um Hilfe bitten. Jehova lässt jeden Tag die Sonne aufgehen, ohne dass wir ihn darum bitten müssen. Und sie scheint für jeden, nicht nur für die Dankbaren. Siehst du an Jehovas Fürsorge seine Liebe zu uns? Wir können wirklich dankbar sein, dass Jehova so großzügig ist.

¹⁴ Viele unserer Brüder und Schwestern nehmen sich an Jehovas Großzügigkeit ein Beispiel. 2013 richtete der Supertaifun Haiyan auf den Philippinen immense Schäden an. Etliche Brüder und Schwestern verloren ihr Zuhause und ihren ganzen Besitz. Doch ihre internationale Familie wurde sofort aktiv. Viele spendeten Geld oder beteiligten sich an den gewaltigen Aufräumarbeiten. So konnten in weniger als einem Jahr fast 750 Häuser repariert oder wiederaufgebaut werden. Auch während der Covid-19-Pandemie haben sich Jehovas Zeugen sehr füreinander eingesetzt. Wenn wir in Notsituationen sofort zur Stelle sind, zeigen wir unseren Brüdern und Schwestern, dass wir sie lieben.

15, 16. Wie können wir gemäß Lukas 6:36 unseren Vater Jehova nachahmen?

¹⁵Jehova ist barmherzig und vergibt gern. (Lies Lukas 6:36.) Das erleben wir jeden Tag (Ps. 103:10-14). Auch Jesus war barmherzig und verzieh seinen Jüngern bereitwillig, obwohl sie immer wieder Fehler machten. Er opferte sogar sein Leben, damit unsere Sünden vergeben werden können (1. Joh. 2:1, 2). Fühlst du dich nicht auch zu Jehova und Jesus hingezogen, weil sie so barmherzig sind?

¹⁶ Wenn wir einander großzügig vergeben, bleibt unsere Familie von Glaubensbrüdern in Liebe miteinander verbunden (Eph. 4:32). Manchmal kann Vergeben allerdings sehr schwer sein und man muss sich wirklich anstrengen. Eine Schwester fand den Wachtturm-Artikel „Vergebt einander bereitwillig“ * sehr hilfreich. Sie schreibt: „Dieser Artikel hat mir eine ganz andere Sichtweise eröffnet, eine viel positivere. Dort stand, dass Vergeben nicht heißt, verkehrtes Verhalten zu billigen oder den angerichteten Schaden herunterzuspielen. Vergeben bedeutet vielmehr, negative Gefühle loszulassen und sich seinen Herzensfrieden zu bewahren.“ Großzügig zu vergeben ist ein Zeichen von Liebe und wir ahmen damit unseren Vater Jehova nach.

17. Wie können wir gemäß Matthäus 5:16 unserem himmlischen Vater Ehre machen?

¹⁷ Wir können uns so glücklich schätzen, zu einer liebevollen, internationalen Familie zu gehören. Und wir wünschen uns, dass sich uns so viele wie möglich in der Anbetung Jehovas anschließen. Deshalb möchten wir alles vermeiden, was ein schlechtes Licht auf unseren himmlischen Vater oder sein Volk werfen könnte. Wir wollen uns so verhalten, dass sich Menschen von der guten Botschaft angezogen fühlen. (Lies Matthäus 5:16.)

18. Was kann uns helfen, furchtlos über unseren Glauben zu sprechen?

¹⁸ Es kann sein, dass wir kritisiert oder sogar verfolgt werden, weil wir tun, was unser himmlischer Vater möchte. Deshalb kann es uns Angst machen, über unseren Glauben zu sprechen. Was dann? Wir können auf die Hilfe Jehovas und seines Sohnes zählen. Jesus versicherte seinen Jüngern, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchen, wie oder was sie reden sollen. Warum nicht? Er erklärte: „In dieser Stunde wird euch eingegeben, was ihr sagen sollt, denn ihr redet dann nicht allein, sondern der Geist eures Vaters redet durch euch“ (Mat. 10:19, 20).

19. Welches Beispiel zeigt, dass man mutig für seinen Glauben einstehen kann?

¹⁹ Robert hatte gerade erst begonnen, die Bibel zu studieren, und wusste noch nicht viel, als er vor einem südafrikanischen Militärgericht erscheinen musste. Mutig erklärte er dem Gericht, dass er neutral bleiben will, weil er seine Brüder liebt. Er schätzte seinen Platz in Jehovas Familie wirklich sehr. „Wer sind denn Ihre Brüder?“, fragte der Richter plötzlich. Mit dieser Frage hatte Robert nicht gerechnet, aber ihm fiel sofort der Tagestext ein. Es war Matthäus 12:50: „Wer das tut, was mein Vater im Himmel möchte, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“ Obwohl Robert noch nicht viel Bibelwissen hatte, half ihm Jehovas Geist, diese und eine ganze Reihe anderer unerwarteter Fragen zu beantworten. Wie stolz muss Jehova auf ihn gewesen sein! Und er ist bestimmt auch stolz auf uns, wenn wir in schwierigen Situationen mutig für unseren Glauben einstehen.

20. Wozu bist du entschlossen? (Johannes 17:11, 15).

²⁰ Vergessen wir nie, wie schön es ist, zu Jehovas liebevoller Familie zu gehören. Wir haben den besten Vater, den man sich nur vorstellen kann, und viele Brüder und Schwestern, die uns lieben. Nehmen wir das nie für selbstverständlich! Satan und seine hasserfüllten Anhänger wollen in uns Zweifel an Jehovas Liebe säen und unsere Einheit zerstören. Doch Jesus hat unseren Vater darum gebeten, über uns zu wachen, damit unsere Familie vereint bleibt. (Lies Johannes 17:11, 15.) Jehova erhört dieses Gebet. Zweifeln wir wie Jesus nie an der Liebe und Unterstützung unseres himmlischen Vaters. Und seien wir entschlossen, uns immer eng an Jehova und seine Familie zu halten.