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Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)

C3

Verse im 2. Korintherbrief, in denen der Gottesname kein Teil eines direkten oder indirekten Zitats ist

2. KORINTHER 3:16 „wenn sich jemand Jehova zuwendet“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Paulus spielt hier auf 2. Mose 34:34 an, wo es gemäß dem Hebräischen heißt: „Ging Moses jedoch hinein, um vor Jehova zu treten und mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder hinausging.“ Als in späteren Abschriften der Septuaginta der Gottesname durch das Wort kýrios („Herr“) ersetzt wurde, fügte man an dieser Stelle interessanterweise keinen bestimmten Artikel ein, obwohl es die Grammatik verlangt hätte. Dadurch wirkt kýrios wie ein Eigenname. Das griechische Verb epistréphō, das mit „zuwenden“ übersetzt ist, beinhaltet im positiven Sinn verwendet den Gedanken, zu Gott umzukehren oder zurückzukehren (Apostelgeschichte 3:19; 14:15; 15:19; 26:20; 1. Thessalonicher 1:9). In der Septuaginta werden mit diesem Verb manchmal hebräische Ausdrücke wiedergegeben, in denen der Name Gottes vorkommt (5. Mose 4:30; 1. Samuel 7:3; 2. Chronika 24:19; 30:9; Psalm 22:27 [21:28, LXX]; Jesaja 19:22; Hosea 6:1). Aus dem Zusammenhang, dem Hintergrund in den Hebräischen Schriften und dem Fehlen des bestimmten Artikels vor dem Wort kýrios kann man schließen, dass an dieser Stelle ursprünglich der Gottesname stand. Daher wird er im Haupttext verwendet.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • In The Expositor’s Bible Commentary, 1976, Band 10, schreibt Murray J. Harris in einer Anmerkung zu 2. Korinther 3:17: „der Herr [= Yahweh] aus V. 16“.

  • Die NIV Zondervan Study Bible, überarbeitet von D. A. Carson, 2015, erklärt zu 2. Korinther 3:16: „‚der HERR‘ (d. h. Yahweh) aus Ex [2. Mose] 34:34, dem sich der Ungläubige zuwenden muss“.

  • In dem Werk A Critical and Exegetical Commentary on the Second Epistle to the Corinthians von Margaret E. Thrall, 2004, heißt es auf Seite 272 in einem Kommentar zu 2. Korinther 3:16: „Wie manche annehmen, bezieht sich κύριος [kýrios] in alttestamentlichen Zitaten von Paulus nahezu ausschließlich auf Yahweh.“ Über Paulus wird gesagt: „Seine Wortwahl scheint die Ansicht zu stützen, dass sich κύριος im vorliegenden Vers auf Gott bezieht.“

  • Siehe auch Victor Paul Furnish, The Anchor Bible—II Corinthians, Translated With Introduction, Notes, and Commentary, 1984, Seite 211, 212, 234, 235, Anmerkungen zu 2. Korinther 3:16.

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16, 22, 24, 28-33, 61, 65, 88, 90, 93, 96, 100, 101, 115, 117, 136, 144, 146, 236, 258, 265, 271, 273, 310, 322

2. KORINTHER 3:17a „Jehova nun ist der Geist“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Im Vers zuvor bezieht sich Paulus auf 2. Mose 34:34, wo es heißt: „Ging Moses jedoch hinein, um vor Jehova zu treten und mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder hinausging.“ (Siehe Erklärung zu 2. Korinther 3:16.) Der unmittelbare Kontext und der Hintergrund in den Hebräischen Schriften sprechen dafür, an dieser Stelle im Haupttext den Gottesnamen zu verwenden.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • In The Expositor’s Greek Testament, herausgegeben von W. Robertson Nicoll, 1903, Band 3, Seite 57, 58, heißt es zu 2. Korinther 3:17a: „der HERR, d. h. der Jehovah Israels, von dem im vorhergehenden Zitat die Rede ist“. Weiter heißt es in dem Werk: „ὁ Κύριος [ho kýrios] ist hier nicht Christus, sondern der Jehovah Israels, von dem in Ex [2. Mose 34:34] die Rede ist.“

  • In The Expositor’s Bible Commentary, 1976, Band 10, schreibt Murray J. Harris in einer Anmerkung zu 2. Korinther 3:17a: „Im paulinischen Gebrauch ist mit ὁ Κύριος (ho Kyrios) im Allgemeinen ‚Christus‘ gemeint und mit Κύριος (Kyrios) Yahweh. In diesem Vers bezieht sich ὁ κύριος jedoch auf Yahweh, da der Artikel rückweisend aufzufassen ist und auf das artikellose κύριοv (kyrion = Yahweh) in V. 16 zurückverweist.“

  • In The MacArthur Study Bible von John MacArthur, 1997, wird über die Formulierung „der Herr ist der Geist“, die dort in 2. Korinther 3:17 steht, gesagt: „Yahweh aus dem AT [Alten Testament] ist derselbe Herr, der mittels des Heiligen Geistes Menschen im Neuen Bund rettet.“

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16, 28-32, 65, 66, 88, 93, 96, 100, 101, 115, 117, 136, 144-147, 258, 310, 322

2. KORINTHER 3:17b „der Geist Jehovas“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Wie aus der Erklärung zu 2. Korinther 3:16 hervorgeht, kann man davon ausgehen, dass mit kýrios („Herr“) in diesem Kontext (2. Korinther 3:16-18) Jehova gemeint ist. Der hier verwendete griechische Ausdruck pneuma kyríou („Geist [des] Herrn“) erscheint auch in Lukas 4:18 in einem Zitat aus Jesaja 61:1. Dort findet man im hebräischen Urtext nicht nur das Wort für „Geist“ und „Herr“, sondern auch das Tetragramm. (Siehe Anmerkung zu Lukas 4:18.) Der Ausdruck „der Geist Jehovas“ oder „Jehovas Geist“ kommt in den Hebräischen Schriften häufig vor. (Beispiele: Richter 3:10; 1. Samuel 10:6; 2. Samuel 23:2; 1. Könige 18:12; 2. Könige 2:16; 2. Chronika 20:14; Jesaja 11:2; Hesekiel 11:5; Micha 2:7.) Die Kombination der hebräischen Wörter für „Geist“ und „Herr“ gibt es in den Hebräischen Schriften dagegen nur in Jesaja 61:1, wo, wie bereits erwähnt, auch das Tetragramm steht („der Geist des Souveränen Herrn Jehova“). Darüber hinaus fehlt im vorliegenden Vers im Griechischen vor dem Wort kýrios („Herr“) der bestimmte Artikel, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Dadurch erscheint kýrios wie ein Eigenname. Der unmittelbare Zusammenhang, die Ausdrucksweise in den Hebräischen Schriften sowie das Fehlen des bestimmten Artikels deuten darauf hin, dass der Gottesname hier durch kýrios ersetzt wurde.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • In The Anchor Bible—II Corinthians, Translated With Introduction, Notes, and Commentary von Victor Paul Furnish, 1984, heißt es über den griechischen Ausdruck, der in 2. Korinther 3:17b mit „der Geist Jehovas“ wiedergegeben wird: „Diese Wendung ([to] pneuma Kyriou) kommt in der LXX [Septuaginta] häufig vor (z. B. in Richter 3:10; 11:29; oft in 1. Königtümer [1. Samuel]; 2. Königtümer [2. Samuel] 23:2; 3. Königtümer [1. Könige] 19:11 usw.) und erscheint im NT [Neuen Testament] auch in Lukas 4:18 (als Zitat aus Jesaja 61:1) und in Apostelgeschichte 8:39 (in Anlehnung an LXX [Septuaginta] 3. Königtümer [1. Könige] 18:12 und 4. Königtümer [2. Könige] 2:16). Da der Genitiv (Kyriou, ‚des Herrn‘) Ursprung und Besitz anzeigt, sind Herr und Geist eindeutig nicht gleichgestellt …; demnach ‚der Geist des Herrn‘. … Sowohl die Verwendung dieses Ausdrucks in der LXX [Septuaginta] als auch der Kontext hier in Kap. 3 sprechen dafür, dass Paulus den Geist Gottes im Sinn hat.“ Im Hebräischen Urtext erscheint in allen oben genannten Versen der Gottesname.

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16, 22, 24, 28-33, 52, 61, 65, 66, 88, 93, 96, 100, 101, 106, 115, 117, 136, 144-147, 273, 299, 322

2. KORINTHER 3:18a „die Herrlichkeit Jehovas“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Das entsprechende hebräische Wort für „Herrlichkeit“ erscheint in den Hebräischen Schriften über 30 Mal zusammen mit dem Tetragramm. (Beispiele: 2. Mose 16:7; 3. Mose 9:6; 4. Mose 14:10; 1. Könige 8:11; 2. Chronika 5:14; Psalm 104:31; Jesaja 35:2; Hesekiel 1:28; Habakuk 2:14.) In einer frühen Abschrift der Septuaginta (datiert auf die Zeit zwischen 50 v. u. Z. und 50 u. Z.), die in einer Höhle im Nachal Chever in der Judäischen Wüste beim Toten Meer gefunden wurde, steht in Habakuk 2:14 mitten im griechischen Text das Tetragramm in althebräischen Buchstaben. In späteren Abschriften der Septuaginta ersetzte man zwar den Gottesnamen durch kýrios („Herr“), fügte aber dort und in vielen anderen Versen keinen bestimmten Artikel ein, obwohl es die Grammatik verlangt hätte. Dadurch erscheint das Wort kýrios wie ein Eigenname. Unter Berücksichtigung der Ausdrucksweise in den Hebräischen Schriften und weil im Griechischen der bestimmte Artikel fehlt, wird in 2. Korinther 3:18 im Haupttext der Gottesname verwendet. (Siehe Erklärung zu Lukas 2:9.)

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • In The Anchor Bible—II Corinthians, Translated With Introduction, Notes, and Commentary, 1984, von Victor Paul Furnish wird zu dem Ausdruck, der in 2. Korinther 3:18 mit „die Herrlichkeit Jehovas“ wiedergegeben ist, gesagt: „Die Wendung erscheint häufig in der LXX [Septuaginta], oft in Verbindung mit dem Dienst von Moses (z. B. Ex [2. Mose] 16:7; 40:34-35; Lev [3. Mose] 9:23) und sogar im konkreten Fall in Zusammenhang mit seinem Aufstieg auf den Sinai (Ex [2. Mose] 24:17). Man beachte insbesondere Num [4. Mose] 12:8a, wo der Herr sagt: ‚Von Mund zu Mund werde ich mit ihm [Moses] reden, offen und nicht rätselhaft …; und er hat die Herrlichkeit des Herrn [tēn doxan Kyriou] gesehen‘ … Es gibt noch viele weitere Bezugnahmen des Apostels auf die Herrlichkeit Gottes (z. B. Rö 3:23; 5:2; 1Ko 11:7); berücksichtigt man diese Tatsache, den Hintergrund der Wendung Herrlichkeit des Herrn in der LXX [Septuaginta] und die Wahrscheinlichkeit, dass Herr in V. 17, 18 auf Gott Bezug nimmt, scheint auch hier Yahweh und nicht Christus gemeint zu sein.“

  • In The New Interpreter’s Bible Commentary, 2015, Band 9, kommentiert J. Paul Sampley 2. Korinther 3:18 wie folgt: „Die Identität des ‚Herrn‘ muss hier, wie überall in den paulinischen Briefen, vom Kontext und von der Ausdrucksweise des Paulus abgeleitet werden. Wenn Paulus auf die Schriften Bezug nimmt wie in dieser Exodus [2. Mose] 33 und 34 entlehnten Passage, übernimmt er häufig das in der griechischen Übersetzung für ‚Yahweh‘ verwendete κύριος (kyrios) als Titel für Gott (vgl. Röm. 9:28, 29; 1. Kor. 14:21). Der Kontext ab [2. Korinther] 2:14 (wo Paulus Gott dankt, der Paulus und andere durch Christus führt) sowie 3:4 (wo Paulus Gottvertrauen durch Christus zum Ausdruck bringt) und 3:5 (wo Paulus sein Vertrauen auf Gott zurückführt) bis zum Ende der Passage in 4:6 … legt nahe, dass sich ‚Herr‘ in 3:18 auf Gott bezieht.“ Weiter heißt es: „Darüber hinaus wird in 4:6 unmissverständlich auf Gottes Herrlichkeit Bezug genommen, sodass die ‚Herrlichkeit des Herrn‘ aus 3:18 ebenfalls auf Gott bezogen werden sollte.“

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16, 22, 24, 28-33, 41, 61, 65, 66, 88, 93, 96, 100, 101, 106, 115, 145-147, 236, 265, 271, 322

2. KORINTHER 3:18b „wie es durch Jehova, den Geist, geschieht“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: In 2. Korinther 3:16 spielt Paulus auf 2. Mose 34:34 an, wo es heißt: „Ging Moses jedoch hinein, um vor Jehova zu treten und mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder hinausging.“ (Siehe Erklärung zu 2. Korinther 3:16.) Zudem fehlt im griechischen Text im vorliegenden Vers hier vor dem Wort kýrios („Herr“) der bestimmte Artikel, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Dadurch erscheint das Wort kýrios wie ein Eigenname. Der unmittelbare Zusammenhang und dessen Hintergrund in den Hebräischen Schriften sprechen somit dafür, im Haupttext nicht „Herr“, sondern den Gottesnamen zu verwenden.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN: Siehe Erklärungen zu 2. Korinther 3:16, 17.

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16, 22, 24, 28-33, 61, 65, 66, 88, 93, 96, 100, 101, 115, 117, 144-147, 310, 322

2. KORINTHER 6:17 „sagt Jehova“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: In diesem Vers zitiert Paulus mehrere Formulierungen aus Jesaja 52:11. Dort geht aus dem Zusammenhang hervor, dass die Botschaft von Jehova Gott kam (Jesaja 52:4, 5). Paulus verbindet die Zitate mit einer Wendung, die in der Septuaginta Hunderte Male als Übersetzung für hebräische Wendungen vorkommt, die „erklärt Jehova“ oder „sagt Jehova“ bedeuten. Einige Beispiele: Jesaja 1:11; 48:17; 49:18 (zitiert in Römer 14:11); 52:4, 5. Zudem fällt auf, dass im Griechischen vor dem Wort kýrios kein bestimmter Artikel steht, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Dadurch wirkt kýrios wie ein Eigenname. Unter Berücksichtigung des Sprachgebrauchs in den Hebräischen Schriften und der Tatsache, dass im Griechischen der bestimmte Artikel fehlt, wird in diesem Vers im Haupttext der Gottesname verwendet.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, gibt 2. Korinther 6:17 als einen Vers an, in dem „Jahwe/Gott … als κ. [kýrios] bezeichnet“ wird.

  • In The Interpretation of St. Paul’s First and Second Epistles to the Corinthians von R. C. H. Lenski heißt es auf Seite 1088 zu diesem Vers: „‚Kommt aus ihrer Mitte heraus und sondert euch ab!‘, sagt der Herr (Κύριος = Yahweh).“ Auf Seite 1090 schreibt Lenski in Bezug auf Vers 18: „Die LXX [Septuaginta] gibt ‚der Herr der Heerscharen‘ mit Κύριος παντοκράτωρ wieder: Yahweh, der alles in seiner Gewalt hat.“

  • In The Expositor’s Bible Commentary, 1976, Band 10, fasst Murray J. Harris in einer Anmerkung zu 2. Korinther 6:16 den Kontext aus 2. Korinther 6:17 mit den Worten zusammen: „‚Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein‘ ist ein wiederkehrendes Versprechen Yahwehs gegenüber seinem Bundesvolk.“

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 11, 12, 14, 16-18, 22-24, 28-35, 38, 40, 42, 43, 46, 47, 52, 61, 65, 66, 88, 90, 93, 95, 96, 100-103, 105, 106, 108, 114, 115, 117, 125, 136, 138, 144-147, 154, 164-167, 178, 195, 196, 203, 209, 210, 217, 237-239, 244, 250, 265, 271, 273, 275, 287, 290, 295-297, 300, 310, 322-324

2. KORINTHER 8:21 „nicht nur vor Jehova“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: In erhalten gebliebenen griechischen Handschriften steht hier kýrios („Herr“). Wie aus dem Kontext hervorgeht, ist damit Gott gemeint. Paulus lässt hier Sprüche 3:4 anklingen, wo gemäß dem hebräischen Text steht: „bei Gott und den Menschen“. Seine Formulierung ähnelt der Septuaginta-Wiedergabe dieses Verses: „vor dem Herrn und den Menschen“. Die griechische Wendung für „vor dem Herrn“ (enṓpion [tou] kyríou, wtl. „im Angesicht [des] Herrn“), die in 2. Korinther 8:21 und in Sprüche 3:4 (LXX) vorkommt, erscheint in erhalten gebliebenen Abschriften der Septuaginta über 100 Mal an Stellen, wo im hebräischen Urtext das Tetragramm steht. (Beispiele: Richter 11:11; 1. Samuel 10:19; 2. Samuel 5:3; 6:5; 2. Könige 12:2 [12:3, LXX]; 2. Chronika 14:2 [14:1, LXX]; 36:12; Maleachi 2:17.) Zudem fällt auf, dass im Griechischen an dieser Stelle vor dem Wort kýrios kein bestimmter Artikel steht, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Dadurch wirkt kýrios wie ein Eigenname. Berücksichtigt man die Ausdrucksweise in den Hebräischen Schriften und das Fehlen des bestimmten Artikels, liegt der Schluss nahe, dass kýrios hier für den Gottesnamen steht. (Siehe Erklärung zu Lukas 1:15.)

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, gibt 2. Korinther 8:21 als einen Vers an, in dem „Jahwe/Gott … als κ. [kýrios] bezeichnet“ wird.

  • In The Anchor Bible—II Corinthians, Translated With Introduction, Notes, and Commentary von Victor Paul Furnish, 1984, heißt es zu 2. Korinther 8:21: „‚vor dem Herrn‘ … ‚vor Menschen‘. Beide Wendungen sind in Anlehnung an die LXX [Septuaginta] Wiedergaben von Spr 3:4, und der Herr ist hier Gott … (vgl. ‚vor Gott‘ [2. Korinther] 4:2; 7:12; in P46 heißt es im vorliegenden Vers ebenfalls ‚Gott‘).“

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 24, 32, 61, 65, 66, 96, 100, 101, 106, 115, 125, 144-147

2. KORINTHER 10:18 „den Jehova empfiehlt“

GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Im vorigen Vers zitiert Paulus aus Jeremia 9:24, wo im hebräischen Urtext der Gottesname in Form der vier hebräischen Konsonanten יהוה (JHWH) erscheint. Darauf aufbauend zieht er den Schluss im vorliegenden Vers. Der vorige Vers sowie sein Hintergrund in den Hebräischen Schriften sprechen somit dafür, hier den Gottesnamen zu verwenden.

UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:

  • Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, gibt 2. Korinther 10:18 als einen Vers an, in dem „Jahwe/Gott … als κ. [kýrios] bezeichnet“ wird.

  • In der MacArthur Study Bible von John MacArthur, 1997, wird zu dem Ausdruck „den der Herr lobt“ aus 2. Korinther 10:18 angemerkt: „Das einzig wahre, aussagekräftige Lob kommt von Gott.“

ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16-18, 22, 23, 28-32, 42, 47, 65, 93, 95, 100, 101, 115, 125, 146, 167, 250, 322-324