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Was wird aus der Erde werden?

Was wird aus der Erde werden?

Kapitel 1

Was wird aus der Erde werden?

1. Was für eine Zukunft erwartest du, und warum?

WAS kannst du als einer der Milliarden Erdbewohner von der Zukunft erwarten? Wünschst du dir ein Leben in Frieden und Sicherheit unter Menschen, die einander wirklich lieben? Dies und noch viel mehr kann für dich Wirklichkeit werden. Eine solche Zukunft erwarten aber die meisten Menschen nicht. Warum nicht?

2, 3. Inwiefern werden die Zukunftserwartungen vieler Menschen von der Gefahr eines Atomkriegs beeinflußt?

2 Die Gefahr eines Atomkriegs hat ernste Zweifel geweckt, ob es für einen großen Teil des Menschengeschlechts überhaupt noch eine Zukunft gibt. Als im Jahre 1945 zum erstenmal eine Atombombe im Krieg eingesetzt wurde, kamen über 70 000 Männer, Frauen und Kinder augenblicklich ums Leben. Viele tausend weitere Menschen starben in den darauffolgenden Tagen und Jahren einen qualvollen Tod. Doch heute hat ein einziger typischer Atomsprengkopf genausoviel Sprengkraft wie alle im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bomben zusammen. Zehntausende von Atomwaffen stehen zum sofortigen Einsatz bereit. Trotzdem gibt die Welt rund 2 000 000 000 Dollar täglich für ein Wettrüsten aus, das viele Menschen in Angst und Schrecken versetzt.

3 Was aber, wenn es nur einen „begrenzten Atomkrieg“ gibt? Die Folgen wären immer noch verheerend. Würden die Nationen nur einen Bruchteil ihres Kernwaffenpotentials gebrauchen, so würde — wie der bekannte Wissenschaftler Carl Sagan sagte — „fraglos unsere globale Zivilisation vernichtet werden. . . . Und es besteht die realistische Möglichkeit, daß die Spezies Mensch ausgerottet wird.“ Viele Leute versuchen, solche Aussichten aus ihrem Sinn zu verdrängen, doch dadurch wird die Gefahr nicht beseitigt. Andere haben — und zwar in zunehmender Zahl — Überlebensgesellschaften gegründet. In der Hoffnung, daß einige überleben werden, haben sie in abgelegenen Gegenden Zufluchtsstätten errichtet und diese mit Lebensmittel- und Medikamentenvorräten ausgestattet und haben sich mit Gewehren und Pistolen ausgerüstet, um unerwünschte Eindringlinge fernzuhalten.

4. Wieso wird der Mißbrauch der Umwelt als eine ernste Gefahr angesehen?

4 Abgesehen von einem Atomkrieg, warnen Wissenschaftler vor der Möglichkeit einer Katastrophe, die durch den Mißbrauch der Umwelt heraufbeschworen wird. Die Verschmutzung der Luft, die wir einatmen, bereitet große Sorgen. Wälder werden in erschreckendem Ausmaß dezimiert; doch sie sind lebenswichtig für den Sauerstoffkreislauf, den Wasserkreislauf und die Erhaltung des Erdbodens. Bedingt durch Unwissenheit und Habgier, wird lebenswichtiges Ernteland ruiniert. Wasservorräte werden verschmutzt, oft mit tödlichen Chemikalien. Doch die Schätze der Erde sind eine Voraussetzung für den Fortbestand des menschlichen Lebens.

5, 6. Aufgrund welcher anderen Situationen erscheint es den Menschen unwahrscheinlich, einmal in Sicherheit und Glück zu leben?

5 Noch unmittelbarer berührt dich vielleicht die Tatsache, daß viele Menschen wegen der Gewaltkriminalität Gefangene in ihrer eigenen Wohnung sind. Politische und gesellschaftliche Unruhen machen das Leben gefährlich. Weit verbreitete Arbeitslosigkeit und steigende Inflation führen zu Verarmung und Frustration. Das Familienleben vieler ist alles andere als befriedigend; oft fehlt das Band der Liebe, das eine Familie zusammenhalten sollte. Überall finden wir die Einstellung: „Zuerst ich!“

6 Gibt es daher eine vernünftige Grundlage dafür, ein Leben in Sicherheit zu erwarten? Wenn die Zukunft der Erdbewohner allein davon abhinge, was einzelne Menschen und ganze Nationen, die für diese Probleme verantwortlich sind, bereit sind und auch imstande sind zu tun, wären unsere Aussichten wirklich düster. Aber ist das der Fall?

TATSACHEN, DIE WIR NICHT AUSSER ACHT LASSEN DÜRFEN

7. (a) Welche Tatsachen zeigen, daß die Bibel das Wort Gottes ist? (b) Weshalb ist es lebenswichtig, daß die Menschen wissen, was die Bibel sagt?

7 Die Menschen lassen in ihren Überlegungen nur allzuoft den Schöpfer der Erde und der Menschheit außer acht. Doch woher können wir wissen, was er vorhat? Wir erfahren es aus der Bibel. Wir lesen darin wiederholt, daß ihr Inhalt göttlichen Ursprungs, ja von Gott inspiriert ist. Ist diese Behauptung wahr? Wenn ja, so hängt dein Leben davon ab, daß du in Übereinstimmung damit handelst. Da dies so wichtig ist, legen wir dir eindringlich nahe, die Bibel persönlich zu prüfen. Du wirst von ihren vielen Prophezeiungen beeindruckt sein, die eine detaillierte Erkenntnis über die Zukunft verraten. Du wirst feststellen, daß ihre Weisheit unvergleichlich ist, wenn sie Angelegenheiten behandelt, die für dein bleibendes Glück von größter Bedeutung sind. Wenn du die Tatsachen aufgeschlossen überprüfst, wirst du bestimmt erkennen, daß die Bibel nur einen übernatürlichen Ursprung haben kann, daß sie von einem Gott stammen muß, der die Menschen wirklich liebt. * Die Bibel enthält Aufschluß, der für unser Überleben in dieser kritischen Zeit der Menschheitsgeschichte lebenswichtig ist. Passenderweise ist sie daher das am weitesten verbreitete Buch auf der Erde. (Siehe 2. Petrus 1:20, 21; 3:11-14; 2. Timotheus 3:1-5, 14-17.)

8. Mit welchem Namen bezeichnet die Bibel den Schöpfer des Planeten Erde?

8 Der erste Vers der Bibel enthält die fundamentale Wahrheit, daß „Gott die Himmel und die Erde [erschuf]“ (1. Mose 1:1). * Einige Leute sähen es zwar lieber, wenn Gott namenlos bliebe, doch die Bibel stimmt damit nicht überein. Sie nennt den Schöpfer mit Namen. So lesen wir in 1. Mose 2:4, daß „Jehova Gott Erde und Himmel machte“. (Siehe auch 1. Mose 14:22; 2. Mose 6:3; 20:11.) Ein großer Teil der Bibel wurde ursprünglich in Hebräisch geschrieben, und im hebräischen Bibeltext kommt der Eigenname Gottes fast 7 000mal in Form des heiligen Tetragrammatons (יהוה) vor. Einige Übersetzer geben diesen Namen mit Jahwe wieder, aber im Deutschen hat sich der Name in der Form Jehova am besten eingebürgert.

9. (a) Woher stammt dieser Name für Gott? (b) Wie wichtig ist Gottes Name für uns? (Joel 2:32; Micha 4:5).

9 Diesen Namen haben sich nicht fromme Menschen erdacht. Der Schöpfer selbst hat sich ihn erwählt (2. Mose 3:13-15; Jesaja 42:8). Er ist nicht austauschbar mit Buddha, Brahma, Allah oder Jesus. Passenderweise sagte der Prophet Moses zu der Nation Israel: „Du erkennst heute wohl und du sollst es dir ins Herz zurückrufen, daß Jehova der wahre Gott ist in den Himmeln droben und unten auf der Erde. Es gibt keinen anderen“ (5. Mose 4:39). Dies ist der Gott, zu dem Jesus Christus betete und den er als den „allein wahren Gott“ anredete. Heute wird er von unterrichteten Personen aus jeder Nation der Erde angebetet (Johannes 17:3; Matthäus 4:8-10; 26:39; Römer 3:29).

10. Weshalb werden die Gefahr eines Atomkriegs und die durch die Umweltverschmutzung angerichteten Schäden den Vorsatz Gottes bezüglich der Erde nicht vereiteln?

10 Da Jehova die Erde erschaffen hat, gehört ihm der ganze Planet, und ihre Zukunft liegt in seiner Hand (5. Mose 10:14; Psalm 89:11). Die Probleme der Menschheit übersteigen nicht Gottes Fähigkeit, damit fertig zu werden. Die Aussicht auf einen Atomkrieg erschreckt die Menschen. Doch wessen Gesetze bestimmen die nuklearen Reaktionen, die in den zahllosen Milliarden von Sternen in einem Ehrfurcht einflößenden Ausmaß ablaufen? Hat Gott nicht das Wissen und die Macht, die nötig sind, um das Leben auf der Erde zu schützen? So werden auch die Probleme, die der Mensch in seiner Unwissenheit und seiner Selbstsucht durch die Umweltverschmutzung angerichtet hat, den Vorsatz Gottes, des Allmächtigen, nicht vereiteln. Wer die Weisheit und die Macht hatte, die Erde und die faszinierenden Lebensformen darauf zu erschaffen, kann ihnen auch einen neuen Start unter besseren Voraussetzungen geben, wenn dies sein Wille ist (Jesaja 40:26; Psalm 104:24). Welchen Vorsatz hat denn Jehova in Verbindung mit unserer Heimat Erde?

WIE LANGE WIRD DIE ERDE BESTEHEN?

11. (a) Was wird nach Ansicht einiger Wissenschaftler schließlich mit der Erde geschehen? (b) Wer weiß darüber mehr als sie, und warum?

11 Hat Gott vor, die Erde und alles Leben darauf zu vernichten? Einige Astronomen haben die Theorie aufgestellt, daß sich die Sonne schließlich explosionsartig vergrößern und die Erde dabei in sich hineinziehen wird. Manche vertreten die Ansicht, daß aufgrund der Beschaffenheit unseres Universums einmal die Zeit kommen muß, in der die Sonne nicht mehr scheinen wird und kein Leben mehr auf der Erde existieren kann. Haben sie aber recht? Was sagt der Schöpfer dazu, der Energie und Materie ins Dasein gebracht hat und der die Gesetze aufgestellt hat, auf denen unsere Existenz beruht? (Hiob 38:1-6, 21; Psalm 146:3-6).

12. Wie haben sich die Worte aus Prediger 1:4 bewahrheitet?

12 Jehova inspirierte den weisen König Salomo, die Lebensspanne des Menschen mit dem Bestehen der Erde zu vergleichen. In Prediger 1:4 schrieb Salomo folgendes nieder: „Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit.“ Die Menschheitsgeschichte bestätigt die Wahrhaftigkeit dieser Worte. Es hat zwar eine Generation der Menschheit die andere abgelöst, doch die Erde, der Planet, auf dem wir leben, ist bestehengeblieben. Doch wie lange noch? Gemäß der buchstäblichen Wiedergabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift wird es bis „auf unabsehbare Zeit“ sein. Was bedeutet das?

13. (a) Was kann „unabsehbare Zeit“ bedeuten? (b) Wieso können wir daher sicher sein, daß die Erde für immer bestehenbleiben wird?

13 Das hier mit „unabsehbare Zeit“ übersetzte Wort ‘ōlám bezeichnet im wesentlichen eine Zeitspanne, die vom gegenwärtigen Standpunkt aus unbestimmt oder unabsehbar, aber von langer Dauer ist. Das kann für immer bedeuten. Ist das an dieser Stelle der Fall? Oder läßt dieser Ausdruck erkennen, daß die Erde vielleicht zu irgendeinem unbestimmten, noch unabsehbaren Zeitpunkt in der Zukunft zu ihrem Ende kommen wird? Einiges, wovon die Bibel sagt, es werde „auf unabsehbare Zeit“ bestehenbleiben, ging tatsächlich zu Ende. (Vergleiche 4. Mose 25:13; Hebräer 7:12.) Aber die Heilige Schrift bringt das Wort ‘ōlám auch mit Dingen in Verbindung, die ewig sind — zum Beispiel mit dem Schöpfer. (Vergleiche Psalm 90:2 und 1. Timotheus 1:17.) Wir werden nicht darüber im Zweifel gelassen, was der Ausdruck in Verbindung mit der Erde bedeutet. In Psalm 104:5 lesen wir: „Er hat die Erde auf ihre festen Stätten gegründet; sie wird auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht werden.“ * (Siehe auch Psalm 119:90.)

14. Woher wissen wir, daß der Erdball eines Tages nicht eine unfruchtbare Öde sein wird?

14 Was bestehenbleiben wird, ist nicht lediglich ein toter, unfruchtbarer Planet. Aus Jeremia 10:10-12 erfahren wir: „Jehova aber ist in Wahrheit Gott. . . . Er ist es, der die Erde durch seine Kraft gemacht hat, Er, der durch seine Weisheit das ertragfähige Land festgestellt, und Er, der durch seinen Verstand die Himmel ausgespannt hat.“ Beachte, daß er nicht nur „die Erde“ gemacht hat, sondern daß er auch „das ertragfähige Land“ festgestellt hat. Viele Übersetzer geben den letzteren Begriff (hebräisch: tevél) einfach mit „Erdkreis“ wieder. Doch gemäß dem Handwörterbuch des biblischen Altertums, herausgegeben von Dr. Eduard C. Aug. Riem, bezeichnet tevél „die Erde, sofern sie als fruchtbares Land bewohnbar und bewohnt ist“ (Bd. 1, 1884, S. 394). Welchen Vorsatz Jehova in bezug auf diese fruchtbare, bewohnte Erde hat, wird in Psalm 96:10 versichert: „Jehova selbst ist König geworden. Das ertragfähige Land wird auch fest gegründet, so daß es nicht zum Wanken gebracht werden kann.“ (Siehe auch Jesaja 45:18.)

15. Inwiefern stimmen diese Tatsachen mit dem Gebet überein, das Jesus seine Nachfolger beten lehrte?

15 Somit bezog sich Jesus Christus auf den Planeten Erde, auf dem wir leben, als er seine Nachfolger beten lehrte: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10).

16. (a) Was für Menschen werden dann auf der Erde leben? (b) Was ist die „neue Erde“, von der die Bibel spricht?

16 Jehova will nicht, daß die Erde von Menschen bewohnt ist, die keine Achtung vor ihrem Eigentümer und keine richtige Liebe zueinander haben. Schon vor langem verhieß er: „Die Übeltäter selbst werden weggetilgt werden, die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden. Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Psalm 37:9, 29). Die „künftige bewohnte Erde“, von der die Bibel spricht, wird mit Menschen bevölkert sein, die Gott fürchten und die ihre Mitmenschen aufrichtig lieben (Hebräer 2:5; vergleiche Lukas 10:25-28). Unter Gottes himmlischem Königreich werden so große Veränderungen vor sich gehen, daß die Bibel von einer „neuen Erde“ spricht — nicht von einem anderen Planeten, sondern von einer neuen menschlichen Gesellschaft, die in den paradiesischen Verhältnissen leben wird, die der Schöpfer der Menschheit von Anfang der irdischen Schöpfung an gewollt hat (Offenbarung 21:1-5; 1. Mose 2:7-9, 15).

17. Weshalb ist es wichtig, jetzt Gottes Erfordernisse für das Überleben kennenzulernen?

17 Der Gründung dieser „neuen Erde“ wird natürlich eine große Vernichtung vorausgehen müssen, die alles in den Schatten stellt, was die Menschheit bisher erlebt hat. Zum Wohl der Erde und all derer, die ihrem Schöpfer wirklich dankbar sind, wird er „die . . . verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:17, 18). Die Zeit, in der Gott dies tun wird, ist sehr nahe. Wirst du, nachdem es vollbracht ist, unter den Überlebenden zu finden sein? (1. Johannes 2:17; Sprüche 2:21, 22).

[Fußnoten]

^ Abs. 7 Siehe das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?, herausgegeben von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft.

^ Abs. 8 Wenn nicht anders vermerkt, sind die in diesem Buch zitierten Bibeltexte der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift entnommen.

^ Abs. 13 Einige Lexikographen sind daher der Ansicht, daß ‘ōlám, wie es in Prediger 1:4 gebraucht wird, „für immer“ bedeutet. Die Luther-Bibel, die Elberfelder Bibel, die Einheitsübersetzung, die Herder-Bibel und andere geben das Wort in diesem Sinne wieder.

[Studienfragen]

[Ganzseitiges Bild auf Seite 5]