Riesige Klüfte — Kann die Evolution sie überbrücken?
Kapitel 6
Riesige Klüfte — Kann die Evolution sie überbrücken?
1. Was ist in bezug auf Lücken im Fossilbericht bekannt?
LANGE bevor der Mensch erschien, gab es eine große Vielfalt von Lebensformen. Die Fossilien sind greifbare Beweise dafür. Sie bieten aber nicht den erwarteten Rückhalt für die evolutionistische Vorstellung davon, wie das Leben entstand und wie neue Lebensformen danach ihren Anfang nahmen. Über das Fehlen fossiler Übergangsformen, mit denen die biologischen Lücken überbrückt werden sollen, äußerte sich Francis Hitching wie folgt: „Die fossilen Lücken weisen eine kuriose Gemeinsamkeit auf: Die Fossilien fehlen an allen wichtigen Stellen.“1
2. Inwiefern werden diese Lücken am Beispiel der Fische deutlich?
2 Mit den wichtigen Stellen meinte er die Lücken zwischen den größeren Gruppen der Tiere. Ein Beispiel dafür ist die Vorstellung, daß sich die Fische aus Wirbellosen — Lebewesen ohne Innenskelett — entwickelt hätten. Hitching sagte: „Die Fische erscheinen im Fossilbericht sprunghaft, wie aus dem Nichts: geheimnisvoll, unvermittelt und voll entwickelt.“2 Der Zoologe N. J. Berrill äußerte sich über seine eigene evolutionistische Erklärung der Entstehung der Fische wie folgt: „Gewissermaßen handelt es sich bei dieser Schilderung um Science-fiction.“3
3. Welche größeren Gruppen tierischer Lebewesen werden gemäß der Evolutionstheorie aufgezählt?
3 Der Evolutionstheorie zufolge wurden aus Fischen Amphibien, aus einigen Amphibien Reptilien, aus Reptilien Säugetiere sowie Vögel und schließlich aus einigen Säugetieren Menschen. Im vorherigen Kapitel ist gezeigt worden, daß der Fossilbericht diese Behauptungen nicht stützt. Dieses Kapitel beschäftigt sich nun besonders mit der vermeintlich großen Menge angeblicher Zwischenstufen. Beim Weiterlesen wäre es gut, die Wahrscheinlichkeit solcher spontanen, zufälligen Veränderungen in Betracht zu ziehen.
Die Kluft zwischen Fischen und Amphibien
4, 5. Welches sind einige der großen Unterschiede zwischen Fischen und Amphibien?
4 Ein Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den Fischen und den Wirbellosen ist das Innenskelett. An diesem Innenskelett hätten sich die hauptsächlichen Umwandlungen vollziehen müssen, damit aus dem Fisch eine Amphibie hätte werden können, ein Lebewesen, das sowohl im Wasser als auch auf dem Land leben kann. Ein Becken hätte hinzukommen müssen; aber es sind keine fossilen Fische bekannt, an denen zu sehen wäre, wie sich das Becken der Amphibien entwickelte. Bei einigen Amphibien, wie den Fröschen und Kröten, hätte sich das gesamte Innenskelett derart verändern müssen, daß keine Ähnlichkeit zu dem ursprünglichen mehr bestanden hätte. Die Schädelknochen sind ebenfalls anders. Evolutive Veränderungen zu Amphibien hätten es zudem erforderlich gemacht, daß aus den Fischflossen Gliedmaßen mit Gelenken, Füßen und Zehen geworden wären, und es hätten auch große Veränderungen an Muskeln und Nerven vor sich gehen müssen. Kiemen hätten sich in Lungen verwandeln müssen. Das Herz der Fische hat zwei Kammern, das der Amphibien dagegen drei.
5 Um die Unterschiede zwischen den Fischen und den Amphibien zu überbrücken, wären außerdem radikale Änderungen am Gehörsinn erforderlich gewesen. Im allgemeinen nehmen die Fische Geräusche über ihren Körper wahr, die meisten Kröten und Frösche haben im Gegensatz dazu ein Trommelfell. Auch die Zunge hätte sich ändern müssen. Kein Fisch hat eine Zunge, die hervorschnellen kann, wie das bei Amphibien, zum Beispiel bei der Kröte, der Fall ist. Die Amphibien sind außerdem in der Lage, mit ihren Augen zu blinzeln, und zwar mit Hilfe einer Haut, die sie über ihren Augapfel streifen können, um ihn sauberzuhalten.
6. Welche Lebewesen wurden als Bindeglieder zwischen Fischen und Amphibien angesehen, und warum sind sie es nicht?
6 Man hat große Anstrengungen unternommen, um zwischen Amphibien und bestimmten Fischen eine Verbindung herzustellen, aber ohne Erfolg. Der Lungenfisch galt als Paradebeispiel, da er anstelle der Kiemen die Schwimmblase zum Atmen benutzen kann, wenn er sich vorübergehend außerhalb des Wassers befindet. In dem Buch Die Fische wird gesagt: „Weil die Lungenfische echte Lungen haben ..., liegt die Vermutung nahe, sie könnten eine direkte Verbindung zu den Amphibien haben, die dann zu echten Landtieren führten. Das stimmt aber nicht, sie sind eine Gruppe für sich.“4 Sowohl der Lungenfisch als auch der Hohlstachler scheiden nach David Attenborough aus, „weil ihre Schädelknochen sich so stark von denen der ersten fossilen Amphibien unterscheiden, daß diese nicht von ihnen abstammen können“.5
Die Kluft zwischen Amphibien und Reptilien
7. Welches ist eines der schwierigsten Probleme, die bei dem Versuch entstehen, den Übergang von Amphibien zu Reptilien zu erklären?
7 Der Versuch, die Lücke zwischen Amphibien und Reptilien zu schließen, wirft andere ernste Probleme auf. Eines der schwierigsten ist die Entstehung des beschalten Eies. Die vermeintlichen Vorstufen der Reptilien legten ihre weichen, gallertartigen Eier im Wasser ab, wo sie extern befruchtet wurden. Reptilien sind Landtiere und legen ihre Eier auf dem Land ab, doch benötigen die Embryonen in den Eiern weiterhin eine wäßrige Umgebung. Das beschalte Ei wird als Lösung betrachtet. Damit wäre aber auch eine große Veränderung des Befruchtungsvorgangs verbunden gewesen: Eine interne Befruchtung wäre nötig gewesen, bevor das Ei von einer Schale umgeben worden wäre. Um das zu bewirken, wären neue Geschlechtsorgane, neue Instinkte und ein neues Paarungsverhalten erforderlich geworden — all das bildet eine riesige Kluft zwischen Amphibien und Reptilien.
8, 9. Welche weiteren Merkmale muß ein beschaltes Ei aufweisen?
8 Das Umschließen des Eies mit einer Schale hätte weitere bemerkenswerte Veränderungen nötig gemacht, um die Entwicklung eines Reptils und schließlich sein Schlüpfen aus dem Ei zu ermöglichen. Innerhalb der Schale befinden sich zum Beispiel verschiedene Häute und Hüllen wie das Amnion. Es umschließt die Flüssigkeit, in der der Embryo heranwächst. In dem Buch Die Reptilien wird eine weitere Haut, Allantois genannt, erläutert: „Die Allantois nimmt die embryonalen Abfallprodukte auf und dient sozusagen als Blase. Sie ist außerdem von einem reichen Blutgefäßnetz durchzogen, das dem Gasaustausch dient.“6
9 Durch die Evolutionstheorie können weitere komplexe Unterscheidungsmerkmale nicht erklärt werden. Die Embryonen in den Eiern der Fische und Amphibien geben ihre Abfallprodukte in Form von löslichem Harnstoff in das sie umgebende Wasser ab. Innerhalb eines beschalten Reptilieneies würde der Harnstoff jedoch auf den Embryo tödlich wirken. Aus diesem Grund gibt es im beschalten Ei einen wesentlich anderen chemischen Vorgang: Die Abfallstoffe — unlösliche Harnsäure — werden in der Allantois gespeichert. Ferner gilt es zu bedenken: Der Eidotter ist die Nahrungsgrundlage für das heranwachsende Reptil, die es ihm ermöglicht, sich vollständig zu entwickeln, bevor es aus der Schale schlüpft — im Unterschied zu Amphibien, die nicht in ihrer endgültigen Form ausschlüpfen. Und um die Schale aufpicken zu können, ist der noch nicht geschlüpfte Embryo mit einem charakteristischen Merkmal ausgestattet, dem Eizahn, mit dem er sein Gefängnis aufbricht.
10. Was wurde von einem Evolutionisten beklagt?
10 Zwar wäre noch viel mehr nötig gewesen, um die Lücke zwischen Amphibien und Reptilien auszufüllen, aber diese Beispiele zeigen, daß blinder Zufall niemals all die verschiedenen komplexen Veränderungen hätte bewirken können, die nötig gewesen wären, um die breite Kluft zu überbrücken. Kein Wunder, daß der Evolutionist Archie Carr klagte: „Eine der enttäuschendsten Lücken in den fossilen Belegen zur Stammesgeschichte der Wirbeltiere ist die, daß so wenig aus den frühesten Tagen der Kriechtiere erhalten blieb, aus der Zeit, als das beschalte Ei sich entwickelte.“7
Die Kluft zwischen Reptilien und Vögeln
11, 12. Welcher große Unterschied besteht zwischen Reptilien und Vögeln, und wie versuchen einige, das Rätsel zu lösen?
11 Reptilien sind Kaltblüter, das bedeutet, daß ihre Körpertemperatur je nach Außentemperatur ansteigt oder abfällt. Im Gegensatz dazu sind die Vögel Warmblüter; ihre Körpertemperatur bleibt, unabhängig von der Außentemperatur, relativ konstant. Um das Rätsel zu lösen, wieso warmblütige Vögel von den Reptilien, die Kaltblüter sind, abstammen können, sagen manche Evolutionisten heute, daß einige Dinosaurier (die zu den Reptilien zählten) Warmblüter waren. Allgemein vertritt man jedoch die gleiche Meinung wie Robert Jastrow, der sagte: „Die Dinosaurier waren wie alle Reptilien Kaltblüter.“8
12 Der französische Evolutionist Lecomte du Noüy sagte zu der Ansicht, daß warmblütige Vögel von Kriechtieren, die Kaltblüter sind, abstammen: „[Das] stellt heute eines der größten Rätsel der Entfaltung dar.“ Er gab ebenfalls zu, daß die Vögel „alle unbefriedigenden Kennzeichen einer Urschöpfung“ aufweisen9 — unbefriedigend, was die Evolutionstheorie betrifft.
13. Wie gehen die Vögel beim Ausbrüten ihrer Eier vor?
13 Es stimmt zwar, daß sowohl Reptilien als auch Vögel Eier legen, aber nur die Vögel müssen ihre Eier ausbrüten. Sie sind dazu konstruiert. Eine Anzahl Vögel haben auf ihrer Brust einen Brutfleck, einen Bereich ohne Federn, der mit einem Netz von Blutgefäßen ausgestattet ist und daher den Eiern Wärme spendet. Einige Vögel haben zwar diese Bruthilfe nicht, doch sie zupfen sich ihre Brustfedern aus. Das Ausbrüten der Eier hätte es für die Vögel bei der Evolution des weiteren erforderlich gemacht, daß sie mit neuen Instinkten versehen worden wären, zum Beispiel für den Nestbau, für das Ausbrüten der Eier und für das Füttern der Jungen — sehr selbstlose, uneigennützige, rücksichtsvolle Verhaltensweisen, die Geschicktheit, harte Arbeit und Verteidigung in Gefahrensituationen mit einschließen. All das macht einen großen Unterschied zwischen Reptilien und Vögeln aus. Aber es ist längst nicht alles.
14. Inwiefern läßt der äußerst komplizierte Aufbau der Federn es unglaublich erscheinen, daß sie aus den Schuppen der Reptilien entstanden sind?
14 Nur Vögel haben Federn. Es wird blindlings angenommen, die Schuppen der Reptilien hätten sich in diese erstaunlich strukturierten Gebilde verwandelt. Der Federschaft trägt eine Reihe von sogenannten Fahnen. Jede Fahne hat viele Strahlen oder Seitenäste, und jeder Seitenast hat Hunderte von Wimperchen und Häkchen. Bei der mikroskopischen Untersuchung einer Taubenfeder wurde festgestellt, daß sie „mehrere hunderttausend Äste und Millionen von Wimperchen und Häkchen“ hat.10 Alle Teile einer Feder werden von diesen Haken zusammengehalten, so daß eine glatte Oberfläche oder ein Flügel entsteht. Die Feder ist als Tragfläche unübertroffen, und nur wenige Stoffe sind ebenso gute Isolatoren. Ein Vogel von der Größe eines Schwans hat etwa 25 000 Federn.
15. Wie pflegen Vögel ihre Federn?
15 Wenn die Fahnen einer Feder einmal auseinandergegangen sind, werden sie mit dem Schnabel „gekämmt“. Während sie durch den Schnabel gezogen werden, wird Druck ausgeübt, und die Haken der Federstrahlen verbinden sich wieder wie die Häkchen bei einem Reißverschluß. Die meisten Vögel haben an der Schwanzbasis eine Drüse, mit deren öligem Sekret sie jede einzelne Feder glätten. Andere verfügen über besondere Federn, die an den Enden ausfransen und einen feinen Puder erzeugen, mit dem sie das Federkleid glätten. Gewöhnlich werden die Federn einmal im Jahr bei der Mauser erneuert.
16. Was sagte ein Evolutionist über die Entstehung der Federn?
16 Beachte, wie man trotz dieser Kenntnisse versucht, die Entwicklung der Federn zu erklären: „Wie hat sich dieses Strukturwunder entwickelt? Es gehört keine große Einbildungskraft dazu, um sich eine Feder als eine abgewandelte Schuppe vorzustellen, im Grunde ähnlich der eines Reptils — eine lange, lose befestigte Schuppe, deren äußere Kanten sich ausfaserten und ausbreiteten, bis sich die äußerst komplexe Struktur entwickelt hatte, die die Feder heute aufweist.“11 Ist das wirklich eine wissenschaftliche Erklärung? Oder liest es sich nicht eher wie Science-fiction?
17. Worin unterscheiden sich die Knochen eines Vogels von denen eines Reptils?
17 Beachtenswert ist auch die Konstruktion des Vogels für ein Leben in der Luft. Die Knochen eines Vogels sind im Gegensatz zu den massiven Knochen der Reptilien dünn und hohl. Da zum Fliegen viel Kraft erforderlich ist, sind die Knochen der Vögel im Innern verstrebt, ähnlich wie Tragflügel von Flugzeugen versteift sind. Die Konstruktion der Knochen dient jedoch nicht nur der Stabilität, sondern erklärt auch ein anderes Wunder der Vogelwelt — das Atmungssystem der Vögel.
18. Welche Besonderheit ermöglicht es den Vögeln, bei Langstreckenflügen ihre Körpertemperatur niedrig zu halten?
18 Während eines stunden- oder tagelangen Fluges erzeugen die Flugmuskeln viel Wärme. Die Vögel werden damit ohne Schweißdrüsen fertig — sie haben einen luftgekühlten „Motor“. Ein weitverzweigtes System von Luftsäcken reicht bis in fast jeden wichtigen Teil des Körpers, sogar bis in die Hohlräume der Knochen. Durch diese interne Luftzirkulation wird die Körperwärme abgeführt. Auch nutzen die Vögel mit Hilfe der Luftsäcke den Sauerstoff der Luft weit wirksamer aus als irgendein anderes Wirbeltier. Wie geschieht das?
19. Wodurch sind die Vögel in der Lage, dünne Luft zu atmen?
19 Reptilien und Säugetiere atmen ein und aus, indem sie ihre Lunge wie einen Blasebalg abwechselnd füllen und leeren. Aber bei den Vögeln fließt beim Ein- und beim Ausatmen fortwährend frische Luft durch die Lunge. Vereinfacht gesagt, arbeitet das System wie folgt: Wenn ein Vogel einatmet, strömt die Luft in gewisse Luftsäcke, die dann als Blasebälge dienen, um die Luft in die Lunge zu befördern. Aus der Lunge geht die Luft in andere Luftsäcke über, von wo aus sie schließlich abgegeben wird. Das bedeutet, daß die Lunge ständig in einer Richtung von frischer Luft durchströmt wird, vergleichbar mit einem Schwamm, durch den Wasser hindurchfließt. Das Blut durchströmt die Kapillargefäße der Lunge jedoch in entgegengesetzter Richtung, und das ist das Außergewöhnliche am Atmungssystem der Vögel. Dieses System ermöglicht es ihnen, die dünne Höhenluft zu atmen, wenn sie tagelang ununterbrochen in über sechs Kilometer Höhe Tausende von Kilometern zurücklegen.
20. Durch welche weiteren Merkmale wird die Kluft zwischen Vögeln und Reptilien vertieft?
20 Die Kluft zwischen Vögeln und Reptilien wird noch durch weitere Merkmale vertieft. Eines ist die Sehschärfe. Vom Adler bis hin zur Grasmücke gibt es Augen, die wie ein Teleskop, und andere, die wie ein Vergrößerungsglas funktionieren. Die Vögel haben auf ihrer Netzhaut mehr Sehzellen als andere Lebewesen. Auch die Füße der Vögel sind etwas Besonderes. Wenn sie sich auf einem Zweig niederlassen, werden die Zehen von den Sehnen automatisch zusammengezogen. Außerdem haben sie nur vier Zehen im Gegensatz zum Reptil, das fünf hat. Der Gesang der Vögel, wie der der Nachtigallen und der Spottdrosseln, wird nicht über Stimmbänder erzeugt, sondern mit Hilfe der Syrinx. Ferner hat das Herz der Reptilien drei Kammern, aber das der Vögel vier. Die Vögel unterscheiden sich von den Reptilien auch durch ihre Schnäbel. So gibt es zum Beispiel Schnäbel, mit denen sie Nüsse knacken, Nahrung aus schlammigem Wasser filtern oder Löcher in Bäume hämmern, und auch Kreuzschnäbel, mit denen sie Kiefernzapfen öffnen — die Mannigfaltigkeit scheint unendlich zu sein. Und doch wird von solch hochspezialisierten Schnäbeln gesagt, sie hätten sich zufällig aus der Nase eines Reptils entwickelt. Ist das eine glaubwürdige Erklärung?
21. Wieso scheidet der Archäopteryx als Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln aus?
21 Eine Zeitlang betrachteten die meisten Evolutionisten den Archäopteryx, dessen Name „Urflügel“ oder „Urvogel“ bedeutet, als ein Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln. Aber nunmehr sind viele nicht mehr davon überzeugt. Seine versteinerten Überreste lassen aerodynamisch konstruierte, flugtaugliche Flügel erkennen mit so vollständig ausgebildeten Federn wie bei den Vögeln heute auch. Die Knochen der Flügel und Beine waren dünn und hohl. Seine angeblichen Reptilmerkmale sind auch gegenwärtig bei Vögeln zu finden. Er stammt nicht aus der Zeit vor den Vögeln, denn die Fossilien anderer Vögel sind in Gestein gefunden worden, das aus der gleichen Periode stammt wie das, in dem der Archäopteryx gefunden wurde.12
Die Kluft zwischen Reptilien und Säugetieren
22. Welcher Unterschied zwischen Reptilien und Säugetieren wird allein durch die Bezeichnung „Säugetier“ deutlich?
22 Zwischen Reptilien und Säugetieren bestehen große Unterschiede. Schon die Bezeichnung „Säugetier“ weist auf e i n e n riesigen Unterschied hin: das Vorhandensein von Milchdrüsen, der Nahrungsquelle für lebend geborene Junge. Theodosius Dobzhansky sagte, daß die Milchdrüsen „wahrscheinlich umgewandelte Schweißdrüsen sind“.13 Allerdings haben die Reptilien nicht einmal Schweißdrüsen. Außerdem werden über die Schweißdrüsen Abfallprodukte ausgeschieden, keine Nährstoffe. Ferner haben die Jungen der Säugetiere im Unterschied zu denen der Reptilien sowohl den Instinkt, bei der Mutter zu saugen, als auch die Muskeln, die ihnen das ermöglichen.
23, 24. Über welche weiteren Merkmale verfügen Säugetiere im Gegensatz zu Reptilien?
23 Die Säugetiere besitzen noch weitere Merkmale, die sie von den Reptilien unterscheiden. Weibliche Säugetiere verfügen über eine äußerst komplexe Plazenta, die der Nahrungsversorgung und der Entwicklung ihrer ungeborenen Jungen dient. Reptilien haben keine. Säugetiere haben ein Zwerchfell, das den Brustkorb vom Unterleib trennt, Reptilien nicht. In den Ohren der Reptilien findet sich nicht wie im Innenohr der Säugetiere das Cortische Organ. Dieses winzige, komplizierte Organ hat 20 000 Hörhärchen und 30 000 Nervenendungen. Säugetiere erhalten ihre Körpertemperatur aufrecht, Reptilien nicht.
24 Des weiteren haben Säugetiere drei Gehörknöchelchen, Reptilien nur eins. Woher stammen die zwei „Extras“? Evolutionisten versuchen es wie folgt zu erklären: Der Unterkiefer der Reptilien besteht aus wenigstens vier Knochen, der der Säugetiere aus nur einem; als sich daher Säugetiere aus Reptilien entwickelten, vollzog sich offenbar eine Umgruppierung der Knochen; einige verlagerten sich vom Unterkiefer des Reptils ins Mittelohr des Säugetiers, wo sich aus ihnen die drei Gehörknöchelchen bildeten. Dabei blieb nur ein Knochen für den Unterkiefer des Säugetiers übrig. Für diese Erklärung fehlt jedoch jeglicher Fossilienbeweis. Sie entspricht lediglich einem Wunschbild.
25. Welche weiteren Unterschiede bestehen zwischen Reptilien und Säugetieren?
25 In Verbindung mit den Knochen taucht eine weitere Schwierigkeit auf: Die Beine der Reptilien sind seitlich am Körper verankert, so daß der Bauch dem Boden sehr nahe ist oder ihn berührt, wohingegen sich die Beine der Säugetiere unten am Körper befinden, so daß sie sich vom Boden abheben können. Diesen Unterschied betreffend, erklärte Dobzhansky: „Diese Veränderung, die nur geringfügiger Natur zu sein scheint, hat tiefgreifende Veränderungen im Skelett und in der Muskulatur erforderlich gemacht.“ Anschließend kam er auf einen weiteren wesentlichen Unterschied zwischen Reptilien und Säugetieren zu sprechen: „Endlich hat sich bei den Säugetieren das Gebiß sehr beachtlich weiterentwickelt. An Stelle der einfachen stiftähnlichen Reptilienzähne findet sich nunmehr eine Vielzahl verschiedenartigster Säugetierzähne, die dazu da sind, die Nahrung zu fassen, abzubeißen, zu durchbohren, abzuschneiden, zu zerquetschen und zu zermahlen.“14
26. Welche Umkehr der Evolution hätte hinsichtlich der Ausscheidung von Abfallprodukten stattfinden müssen?
26 Ein letztes Argument: Wie bereits erwähnt, wäre es bei der angeblichen Entwicklung von Amphibien zu Reptilien nötig geworden, daß Abfallprodukte nicht mehr als Harnstoff, sondern als Harnsäure ausgeschieden worden wären. Wäre aber aus dem Reptil schließlich ein Säugetier geworden, hätte eine Umkehr stattfinden müssen, da Säugetiere wie Amphibien Abfallprodukte als Harnstoff ausscheiden. Damit wäre die Evolution rückwärts verlaufen — etwas, was von der Theorie her nicht erwartet wird.
Die allergrößte Kluft
27. Was wäre nach den Worten eines Evolutionisten ein „tragischer Irrtum“?
27 Vom Körperbau her gesehen, trifft auf den Menschen die Bezeichnung Säugetier zu. Ein Evolutionist meinte jedoch: „Keinen tragischeren Irrtum könnte es geben, als von Homo [von dem Menschen] zu sprechen als ‚bloß als ein Tier‘! Der Mensch ist einzigartig. Er unterscheidet sich von allen anderen Organismen durch zahlreiche Besonderheiten wie Sprache, Tradition, Kultur und eine enorm verlängerte Dauer von Wachstum und elterlicher Fürsorge.“15
28. Inwiefern wird am Beispiel des Gehirns ein großer Unterschied zwischen Mensch und Tier deutlich?
28 Was den Menschen von allen anderen Lebewesen auf der Erde unterscheidet, ist sein Gehirn. Die Informationen, die in den etwa 100 Milliarden Neuronen des menschlichen Gehirns gespeichert werden können, würden ungefähr 20 Millionen Bände füllen. Aufgrund der Fähigkeit des abstrakten Denkens und der Sprache steht der Mensch in deutlichem Kontrast zu jedem Tier, und gesammelte Kenntnisse aufzeichnen zu können ist eines der bemerkenswertesten charakteristischen Merkmale des Menschen. Durch den Einsatz dieser Kenntnisse war es ihm möglich, alle anderen Lebewesen auf der Erde zu übertreffen — er ist sogar zum Mond und zurück geflogen. Ein Wissenschaftler sagte treffend, daß das Gehirn des Menschen „sich von allem, was wir auf der ganzen Welt kennen, unterscheidet und unendlich komplizierter ist“.16
29. Inwiefern ist die Kluft zwischen Mensch und Tier die allergrößte?
29 Die Kluft zwischen Mensch und Tier ist noch aus einem anderen Grund die allergrößte — seine moralischen und geistigen Werte, die auf Eigenschaften wie Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit beruhen. In der Genesis wird darauf angespielt, wenn es dort heißt, daß der Mensch ‘im Bilde und im Gleichnis Gottes’ erschaffen wurde. Ja, die Kluft zwischen Mensch und Tier ist die allergrößte (1. Mose 1:26).
30. Was sagt der Fossilbericht in Wirklichkeit?
30 Somit bestehen zwischen den größeren Organismengruppen enorme Unterschiede. Zahlreiche Instinkte und Eigenschaften grenzen sie voneinander ab. Ist es vernünftig, anzunehmen, sie wären aufgrund von Zufallsereignissen entstanden? Wie wir gesehen haben, wird eine solche Ansicht durch den Fossilbericht nicht gestützt. Fossilien, mit deren Hilfe man die Gegensätze überbrücken kann, sind nicht zu finden. Hoyle und Wickramasinghe sagen treffend: „Wir hatten ... festgestellt, daß es in der Chronik der Versteinerungen keine Zwischenformen gibt. Jetzt wissen wir auch, warum: vor allem deshalb, weil Zwischenformen nie existiert haben.“17 Für denjenigen, dessen Ohren nicht verschlossen sind, sagt der Fossilbericht: „Schöpfung.“
[Studienfragen]
[Herausgestellter Text auf Seite 72]
Die fossilen Fische zeigen nicht, wie sich das Becken der Amphibien entwickelte
[Herausgestellter Text auf Seite 81]
„Keinen tragischeren Irrtum könnte es geben, als von Homo [von dem Menschen] zu sprechen als ‚bloß als ein Tier‘ “
[Kasten/Bilder auf Seite 73]
Zwischen den größeren Organismengruppen läßt sich keine Verbindung herstellen. Ein Wissenschaftler sagte: „Die Fossilien fehlen an allen wichtigen Stellen.“
[Bilder]
Alles pflanzt sich „nach seiner Art“ fort
Fisch
Amphibie
Reptil
Vogel
Säugetier
Mensch
[Kasten/Bilder auf Seite 76]
Evolutionisten meinen: „Es gehört keine große Einbildungskraft dazu, um sich eine Feder als eine abgewandelte Schuppe [eines Reptils] vorzustellen.“ Die Tatsachen zeigen das Gegenteil.
[Bilder]
Papagei
Paradiesvogel
Pfau
[Diagramm]
Federschaft
Federfahnen
Wimperchen
Federstrahlen
[Bild auf Seite 71]
„Die Fische erscheinen im Fossilbericht sprunghaft, wie aus dem Nichts“
[Bilder auf Seite 72]
Die Innenskelette der Fische und der Frösche unterscheiden sich sehr
[Bild auf Seite 75]
Vögel weisen „alle unbefriedigenden Kennzeichen einer Urschöpfung“ auf
[Bilder auf Seite 78]
Das Auge des Adlers funktioniert wie ein Teleskop und das Auge der Grasmücke wie ein Vergrößerungsglas
[Bild auf Seite 79]
Der Archäopteryx ist kein Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln
[Bild auf Seite 80]
Die Jungen der Säugetiere werden lebend geboren und vom Muttertier gesäugt
[Bilder auf Seite 82]
„In der Chronik der Versteinerungen [gibt es] keine Zwischenformen ..., weil Zwischenformen nie existiert haben“
Fisch
Amphibie
Reptil
Vogel
Säugetier
Mensch
[Diagramm/Bilder auf Seite 74]
Die gallertartigen Amphibieneier sind unbeschalt
Reptilieneier sind von einer schützenden Schale umgeben
[Diagramm]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Ein beschaltes Ei im Querschnitt
Schale
Eiweiß
Chorion
Dotter
Amnion
Allantois
Embryo
Luftkammer
Schalenhaut