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Warum ist die Evolution umstritten?

Warum ist die Evolution umstritten?

Kapitel 2

Warum ist die Evolution umstritten?

Als geplant wurde, eine besondere Jahrhundertausgabe von Darwins Entstehung der Arten zu veröffentlichen, wurde W. R. Thompson, der damalige Direktor des Commonwealth Institute of Biological Control in Ottawa (Kanada), gebeten, das Vorwort zu verfassen. Er schrieb unter anderem: „Wie wir wissen, gibt es unter den Biologen viele verschiedene Meinungen, nicht nur über die Ursachen der Evolution, sondern sogar über deren eigentlichen Verlauf. Diese Unterschiede existieren, weil die Beweise nicht befriedigen und keine bestimmten Schlüsse zulassen. Es ist deshalb durchaus berechtigt und angebracht, die Aufmerksamkeit der nichtwissenschaftlichen Öffentlichkeit auf die Meinungsverschiedenheiten über die Evolution zu lenken.“a

1, 2. (a) Wie wird das Wort „Tatsache“ definiert? (b) Was sind einige Beispiele für Tatsachen?

 UNTERSTÜTZER der Evolutionstheorie betrachten die Evolution heute als eine feststehende Tatsache. Sie glauben, die Evolution sei ein „gegebener Umstand“, eine „Wirklichkeit“, eine „Wahrheit“, wie das Wort „Tatsache“ in Wörterbüchern definiert wird. Ist sie das aber?

2 Man betrachte folgende Beispiele: Früher glaubte man, die Erde sei flach. Heute steht fest, daß sie rund ist. Das ist eine Tatsache. Früher glaubte man, die Erde sei das Zentrum des Universums und der Himmel drehe sich um die Erde. Heute sind wir sicher, daß die Erde eine Umlaufbahn um die Sonne beschreibt. Das ist ebenfalls eine Tatsache. Viele einst strittige Theorien haben sich aufgrund von Beweisen als gut begründete Tatsachen, ja als Wirklichkeit und Wahrheit erwiesen.

3. (a) Was zeigt, daß sich nach wie vor die Frage stellt, ob die Evolution eine feststehende Tatsache ist? (b) Was wird bei der Untersuchung des gegenwärtigen Standes der Evolutionstheorie hilfreich sein?

3 Wäre man sich nach einer Untersuchung der Beweise für die Evolution ebenso sicher? Seit Charles Darwin im Jahre 1859 sein Buch Die Entstehung der Arten (engl.) veröffentlichte, sind interessanterweise verschiedene Gesichtspunkte seiner Theorie sogar unter namhaften Evolutionsforschern Gegenstand beträchtlicher Auseinandersetzungen gewesen. Heute werden die Kontroversen um diese Theorie intensiver denn je ausgetragen. Es ist aufschlußreich, zu betrachten, was Befürworter der Evolution selbst zu diesem Thema zu sagen haben.

Evolution im Kreuzfeuer

4—6. Was geht unter Befürwortern der Evolution vor?

4 In dem Wissenschaftsmagazin Discover wurde die Situation wie folgt dargestellt: „Die Evolution ... wird nicht nur von Fundamentalisten angegriffen, sondern auch von namhaften Wissenschaftlern in Frage gestellt. Unter Paläonto­logen — Wissenschaftlern, die sich mit dem Studium des Fossilberichts befassen — denkt man zunehmend anders, als es der üblichen darwinistischen Auffassung entspricht.“1 Francis Hitching, Evolutionist und Autor des Buches The Neck of the Giraffe, erklärte: „Gemessen an der Anerkennung, die der Darwinismus als das große, allumfassende Prinzip der Biologie gefunden hat, ist er nach eineinviertel Jahrhunderten in überraschend große Schwierigkeiten geraten.“2

5 In einem Bericht über eine bedeutende Konferenz in Chicago (Illinois, USA), an der rund 150 Evolutionsforscher teilnahmen, kam man zu folgendem Schluß: „[Auf dem Gebiet der Evolution] vollzieht sich die ausgedehnteste und umwälzendste Revolution der letzten 50 Jahre. ... Der exakte Ablauf der Evolution ist heute unter Biologen Gegenstand einer heftigen Kontroverse. ... Eine Klärung der umstrittenen Fragen war nicht in Sicht.“3

6 Der bekannte Evolutionist und Paläontologe Niles Eldredge sagte: „Die Gemüter erregten sich wegen des Zweifels, der die voreilige, dünkelhafte Selbstsicherheit unterwandert hat, die der Evolutionsbiologie in den letzten 20 Jahren anhaftete.“ Er sprach von einem „Mangel an Übereinstimmung innerhalb der im Streit liegenden Lager“ und davon, daß es jetzt „zu einem regelrechten Aufruhr gekommen ist ... Gelegentlich hat es den Anschein, als gäbe es über jedes [evolutionäre] Thema genausoviel Ansichten, wie es Biologen gibt.“4

7, 8. Wie kommentierte ein anerkannter Journalist Darwins Entstehung der Arten?

7 Der Journalist Christopher Booker (Evolutionsbefürworter) schrieb in der Londoner Times: „Die Theorie war wunderbar einfach und verlockend. Das einzige Problem, dessen Darwin sich zumindest zum Teil bewußt war, bestand darin, daß sie voll riesiger Lücken war.“ Über Darwins Entstehung der Arten bemerkte er: „Wir begegnen hier der höchst paradoxen Situation, daß in einem Buch, das wegen der Erklärung der Entstehung der Arten berühmt geworden ist, in Wirklichkeit nichts dergleichen zu finden ist“ (Kursivschrift von uns).

8 Booker stellte ebenfalls fest: „Ein Jahrhundert nach Darwins Tod haben wir nach wie vor nicht die geringste plausible Erklärung dafür, wie die Evolution wirklich vor sich ging — und in den letzten Jahren hat dies zu einer außergewöhnlichen Reihe von Auseinandersetzungen über den gesamten Fragenkomplex geführt. ... Unter den Evolutionisten selbst herrscht beinahe ein offener Krieg, wobei jede [evolutionäre] Richtung auf einige neue Abwandlungen drängt.“ Er kam zu dem Schluß: „Wie und warum sie in Wirklichkeit stattfand, davon haben wir nicht die leiseste Ahnung, und wir werden sie vermutlich nie haben.“5

9. Wie ist die Situation unter Evolutionisten in neuerer Zeit beschrieben worden?

9 Der Evolutionist Hitching stimmte dem zu, indem er sagte: „Hinsichtlich der Evolutionstheorie brachen Fehden aus ... Tiefverwurzelte Standpunkte — Pro und Kontra — wurden herausgestellt, und auf beiden Seiten eröffnete man ein Granatfeuer von Beschimpfungen.“ Er sagte, es handle sich um einen akademischen Streit weitreichenden Ausmaßes, „möglicherweise um einen, wie sie in der Wissenschaft dann entstehen, wenn ziemlich plötzlich eine über lange Zeit vertretene Theorie aufgrund der Übermacht von Beweisen verworfen wird und eine neue an ihre Stelle tritt“.6 Und in der britischen Zeitschrift New Scientist hieß es, daß „eine zunehmende Anzahl von Wissenschaftlern, insbesondere eine wachsende Anzahl Evolutionisten, ... behaupten, daß die Abstammungstheorie Darwins überhaupt keine streng wissenschaftliche Theorie ist. ... Viele der Kritiker sind Träger höchster akademischer Grade.“7

Schwierigkeiten bei der Erklärung der Entstehung

10. Hat sich eine evolutive Entstehung des Lebens auf der Erde als eine Tatsache herausgestellt?

10 Zu der Frage, wie das Leben entstanden ist, sagte der Astronom Robert Jastrow: „Zu ihrem Bedauern kennen ... [Wissenschaftler] keine eindeutige Antwort, da es Chemikern bisher nie gelungen ist, die der Natur zugeschriebenen Experimente, aus nichtbelebter Materie Leben zu erschaffen, nachzuvollziehen. Die Wissenschaftler wissen nicht, wie es vor sich ging.“ Er fügte hinzu: „Die Wissenschaftler haben keinen Beweis dafür, daß das Leben nicht das Ergebnis eines Schöpfungsaktes ist.“8

11. Welches Problem stellen komplexe Körperorgane für die Evolution dar?

11 Die Entstehung des Lebens ist aber nicht die einzige Schwierigkeit. Man betrachte Körperorgane wie Auge, Ohr und Gehirn. Ihre Komplexität ruft bei uns weit mehr Bewunderung hervor als die kompliziertesten von Menschen hergestellten Apparaturen. Ein ungelöstes Problem der Evolution ist die Notwendigkeit des Zusammenwirkens aller Einzelteile dieser Organe, um das Sehen, das Hören oder das Denken zu ermöglichen. Die Organe wären so lange nutzlos geblieben, bis alle Einzelteile vorhanden gewesen wären. Daher entsteht die Frage: War es möglich, daß die Einzelteile durch ein ungerichtetes Zufallselement, das als die Antriebskraft der Evolution betrachtet wird, zur rechten Zeit zu einem solch kunstvollen Mechanismus zusammengefügt worden sind?

12. (a) Wie äußerte sich Darwin über die Entstehung des Auges? (b) Ist man der Lösung des Problems heute näher?

12 Darwin gab zu, daß dies ein Problem sei. Er schrieb zum Beispiel: „Die Annahme, daß das Auge ... durch die ... [Evolution] entstanden sei, erscheint, wie ich offen bekenne, im höchsten Grade als absurd.“9 Mehr als ein Jahrhundert ist seither vergangen. Ist das Problem gelöst worden? Nein, im Gegenteil. Was man seit der Zeit Darwins über das Auge hinzugelernt hat, zeigt, daß es sogar noch viel komplizierter ist, als er damals dachte. Jastrow sagte dazu: „Es scheint, als sei das Auge konstruiert worden; kein Konstrukteur eines Teleskops hätte es besser entwerfen können.“10

13. Zu welchem Schluß kam ein Wissenschaftler, das Gehirn betreffend?

13 Wenn dies auf das Auge zutrifft, was ist dann erst vom Gehirn zu sagen? Da nicht einmal eine einfache Maschine durch Zufall entsteht, inwiefern sollte dies bei dem unendlich komplizierteren Gehirn so sein? Jastrow kam zu folgendem Schluß: „Es fällt schwer, die Entwicklung des menschlichen Auges für ein Produkt des Zufalls zu halten; noch schwerer fällt es, die Entwicklung menschlicher Intelligenz als Ergebnis zufälliger Veränderungen in den Gehirnzellen unserer Vorfahren aufzufassen.“11

Schwierigkeiten bei der Deutung des Fossilberichts

14. Wird die Evolution durch den Fossilienbeweis gestützt?

14 Wissenschaftler haben Millionen Knochen und andere Beweisstücke für vergangenes Leben ausgegraben; man bezeichnet diese als Fossilien. Würde es sich bei der Evolution um eine Tatsache handeln, dann müßten sie insgesamt einen umfassenden Beweis dafür liefern, daß sich eine Art eines Lebewesens aus einer anderen Art entwickelt hat. In dem Bulletin des Naturgeschichtlichen Museums von Chicago hieß es jedoch: „Darwins [Evolutions-]Theorie ist stets eng mit dem Fossilienbeweis verknüpft worden, und vermutlich wird gemeinhin angenommen, die Fossilien hätten einen bedeutenden Anteil an der allgemeinen Beweisführung zugunsten darwinischer Interpretationen der Entwicklungsgeschichte. Genaugenommen trifft das bedauerlicherweise nicht zu.“

15. (a) Wie beurteilte Darwin seinerzeit das Zeugnis der Fossilien? (b) Was enthüllt der Fossilienbeweis, nachdem seit über einem Jahrhundert Fossilien zusammengetragen worden sind?

15 Warum nicht? In dem Bulletin wurde weiter gesagt, daß Darwin „aufgrund des Fossilberichts in Verlegenheit geriet, weil dieser nicht so ausfiel, wie er annahm ... Das Zeugnis der Gesteine lieferte weder damals, noch liefert es heute eine feinabgestufte, langsam fortschreitende Entwicklungsreihe.“ Tatsächlich gibt es heute, nachdem über ein Jahrhundert Fossilien zusammengetragen worden sind, „sogar weniger Beispiele für evolutive Übergänge als zur Zeit Darwins“, wurde im Bulletin erklärt.12 Wie kann das sein? Durch das umfangreichere Zeugnis der Fossilien, das uns jetzt zur Verfügung steht, hat sich herausgestellt, daß einige der Beispiele, die früher zur Untermauerung der Evolution angeführt wurden, heute überhaupt nicht mehr als solche verwendet werden können.

16. Was erkennen viele Evolutionsforscher heute an?

16 Viele Evolutionisten sind beunruhigt, weil sich anhand der Fossilien eine allmähliche Entwicklung nicht beweisen läßt. In dem Buch Der neue Fahrplan der Evolution sprach Steven Stanley davon, daß die „Fossilurkunden keinen einzigen überzeugenden Beleg für den Übergang einer Art in eine andere“ liefern. Er sagte: „Die Fossilüberlieferung hat, soweit bekannt, der Idee ... [einer langsamen Entwicklung] von jeher widersprochen.“13 Niles Eldredge gab ebenfalls zu: „Das Muster, nach dem nun seit 120 Jahren gesucht wird, existiert nicht.“14

Neuere Theorien

17. Wie wurden die neuartigen Theorien in der Zeitschrift Science Digest kommentiert?

17 Aufgrund all dessen sind viele Wissenschaftler dazu übergegangen, neuartige Evolutionstheorien zu verfechten. In der Zeitschrift Science Digest hieß es: „Einige Wissenschaftler sind sogar von schnelleren evolutiven Veränderungen überzeugt und beschäftigen sich ganz ernsthaft mit Theorien, die einst nur in Zukunftsromanen vorkamen.“15

18. Welches Problem ist mit der neueren Theorie verbunden, die besagt, das Leben sei im Weltall entstanden?

18 Andere Wissenschaftler sind zum Beispiel zu dem Schluß gelangt, daß auf der Erde keine Urzeugung stattgefunden haben kann. Statt dessen vermuten sie, das Leben sei im Weltall entstanden und dann auf die Erde gelangt. Damit wird aber das Problem der Entstehung des Lebens nur auf einen weiter entfernten und gefährlicheren Schauplatz verlagert. Wie gefährdet das Leben in der feindlichen Umgebung des Weltalls ist, bedarf keiner näheren Erläuterung. Ist es daher wahrscheinlich, daß irgendwo im Universum Leben von selbst entstand und danach unter derart lebensfeindlichen Bedingungen auf die Erde gelangte und sich später zu den heutigen Lebensformen weiterentwickelte?

19, 20. Welche neue Theorie wird von einigen Evolutionisten befürwortet?

19 Da der Fossilbericht keine allmähliche Entwicklung einer Lebensform aus einer anderen erkennen läßt, denken einige Evolutionisten, der Prozeß müsse sich in Sprüngen oder Schüben und nicht stetig vollzogen haben. In dem Werk The World Book Encyclopedia wird erklärt: „Viele Biologen meinen, neue Arten könnten durch plötzliche, drastische Veränderungen in den Genen erzeugt werden.“16

20 Einige Anhänger dieser Theorie haben den Prozeß „punctuated equilibrium“ genannt. Darunter ist zu verstehen, daß die Arten ihr „Equilibrium“ aufrechterhalten (sie bleiben so gut wie unverändert), daß es aber von Zeit zu Zeit eine „Punctuation“ (einen großen Entwicklungssprung) gibt. Hier handelt es sich genau um das Gegenteil der Theorie, die von fast allen Evolutionisten über viele Jahrzehnte akzeptiert wurde. Die Kluft zwischen beiden Theorien kam deutlich in einer Schlagzeile der New York Times zum Ausdruck: „Theorie schneller evolutiver Veränderungen angegriffen“. In dem Artikel wurde erwähnt, daß das neuere, punktualistische Evolutionsmodell unter denen „neuen Widerstand heraufbeschworen“ hat, die an der traditionellen Ansicht festhalten.17

21. (a) Welche Beweise sollten, unabhängig von der jeweils vertretenen evolutionistischen Theorie, vorhanden sein? (b) Doch was zeigen die Tatsachen?

21 Ganz gleich, welche Theorie vertreten wird, es sollten vernünftigerweise zumindest einige Beweise dafür vorhanden sein, daß sich eine Art eines Lebewesens in eine andere Art verwandelt. Aber sowohl die Kluft zwischen den Lebensformen, von denen der Fossilbericht zeugt, als auch die Kluft zwischen den verschiedenen Arten, die heute auf der Erde leben, bleibt weiterhin bestehen.

22, 23. Wie ist Darwins These vom „Überleben des Tüchtigsten“ in letzter Zeit angefochten worden?

22 Sehr aufschlußreich ist es auch, zu beobachten, was Darwins lange Zeit akzeptierter These vom „Überleben des Tüchtigsten“ widerfahren ist. Er bezeichnete dies als „natürliche Zuchtwahl“. Das heißt, er glaubte, die Natur „wähle“ die tüchtigsten Lebewesen für das Überleben aus. Durch den Erwerb von Merkmalen, die sich vorteilhaft auswirkten, sollen sich die „Tüchtigsten“ langsam entwickelt haben. Die Beweise der vergangenen 125 Jahre belegen zwar, daß die Tüchtigsten in der Tat überleben mögen, das erklärt aber nicht, wie sie ins Dasein gekommen sind. Ein Löwe mag tüchtiger sein als ein anderer Artgenosse, aber das erklärt nicht, warum er ein Löwe geworden ist. Und alle seine Nachkommen werden immer wieder Löwen sein, nicht irgend etwas anderes.

23 Folglich schrieb der Journalist Tom Bethell in der Zeitschrift Harper’s: „Darwins Irrtum war so schwerwiegend, daß seine Theorie hätte untergraben werden können. Und dieser Irrtum ist erst kürzlich als solcher erkannt worden. ... Ein Lebewesen ist vielleicht ‚tüchtiger‘ als ein anderes ... Das trägt natürlich nicht zur Erschaffung eines Lebewesens bei ... Wie ich meine, liegt es auf der Hand, daß mit einer derartigen Theorie etwas ganz und gar nicht stimmt.“ Bethell sagte weiter: „So, wie ich die Sache sehe, ist das Ergebnis ziemlich erschütternd: Ich glaube, Darwins Theorie steht kurz vor dem Zusammenbruch.“18

Tatsache oder Theorie?

24, 25. (a) Nenne einige Gebiete, auf denen sich die Evolution nicht als feststehende Tatsache erwiesen hat. (b) Als was könnte die moderne Evolutionstheorie nach den Worten eines Evolutionisten angesehen werden?

24 Einige ungelöste Probleme, die gegen die Evolution sprechen, faßte Francis Hitching wie folgt zusammen: „Auf drei entscheidenden Gebieten, auf denen ... [die moderne Evolutionstheorie] einer Prüfung unterzogen werden kann, hat sie versagt: Der Fossilbericht läßt eher ein Muster von evolutiven Sprüngen erkennen als graduelle Veränderungen. Gene sind wirksame Stabilisierungsmechanismen, deren wichtigste Funktion es ist, die Entstehung neuer Formen zu verhindern. Zufällige, Schritt für Schritt auftretende Mutationen auf molekularer Ebene sind keine Erklärung für die zunehmende Komplexität der Lebewesen und ihren hohen Organisationsgrad“ (Kursivschrift von uns).

25 Hitching schloß dann mit folgender Bemerkung ab: „Eine Abstammungstheorie, die selbst von denen, die sie lehren, in vielen Punkten angezweifelt wird, darf man, gelinde gesagt, in Frage stellen. Wenn der Darwinismus wirklich das große, allumfassende Prinzip der Biologie ist, dann schließt er Unwissenheit auf vielen Gebieten mit ein. Er versagt darin, einige der grundlegendsten aller Fragen zu klären: Wie unbelebte chemische Substanzen lebendig wurden, welche grammatischen Regeln dem genetischen Code zugrunde liegen und wie in den Genen der Bauplan für die Lebewesen festgelegt wird.“ Ja, Hitching sagte, er betrachte die moderne Evolutionstheorie als „so unangemessen, daß sie es verdient, wie eine Glaubenssache behandelt zu werden“.19

26. Warum ist es nicht vernünftig, weiterhin darauf zu bestehen, daß die Evolution eine Tatsache sei?

26 Indes meinen viele Evolutionsverfechter, sie hätten wirklich genügend Gründe, darauf zu bestehen, daß die Evolution eine Tatsache sei. Sie erklären, man diskutiere nur über Einzelheiten. Würde aber irgendeine andere Theorie, die solch gewaltige Schwierigkeiten ungelöst ließe und derart krasse Widersprüche unter ihren Befürwortern hervorriefe, ebenfalls so schnell als eine Tatsache bezeichnet werden? Dadurch, daß man etwas wiederholt als Tatsache bezeichnet, wird es nicht zu einer Tatsache. John R. Durant, ein Biologe, schrieb in der Londoner Zeitung The Guardian: „Viele Wissenschaftler erliegen der Versuchung, dogmatisch zu sein, ... immer wieder wird die Frage nach dem Ursprung der Arten so behandelt, als sei sie endgültig erledigt. Nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein. ... Allerdings hält die Tendenz zum Dogmatismus an, was der Sache der Wissenschaft nicht dienlich ist.“20

27. Welches andere System von Beweisen bietet eine Möglichkeit, die Entstehung des Lebens zu verstehen?

27 Wie verhält es sich andererseits mit der Schöpfung als Erklärung für die Entstehung des Lebens? Bietet sie ein solideres System von Beweisen als die Behauptungen, mit denen die Evolution oft untermauert wird? Enthält die Genesis, der bekannteste Schöpfungsbericht, eine glaubwürdige Antwort auf die Frage nach der Entstehung der Erde und der Lebewesen?

[Studienfragen]

[Herausgestellter Text auf Seite 14]

„Der Darwinismus ... ist ... nach eineinviertel Jahrhunderten in überraschend große Schwierigkeiten geraten“

[Herausgestellter Text auf Seite 15]

„Der exakte Ablauf der Evolution ist heute unter Biologen Gegenstand einer heftigen Kontroverse“

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

„Es scheint, als sei das Auge konstruiert worden; kein Konstrukteur eines Teleskops hätte es besser entwerfen können“

[Herausgestellter Text auf Seite 21]

„Das Muster, nach dem nun seit 120 Jahren gesucht wird, existiert nicht“

[Herausgestellter Text auf Seite 21]

„Einige Wissenschaftler ... beschäftigen sich ganz ernsthaft mit Theorien, die einst nur in Zukunftsromanen vorkamen“

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

Neue Theorien stehen im Widerspruch zu dem, was über viele Jahrzehnte akzeptiert wurde

[Herausgestellter Text auf Seite 23]

„Ich glaube, Darwins Theorie steht kurz vor dem Zusammenbruch“

[Herausgestellter Text auf Seite 24]

„Immer wieder wird die Frage nach dem Ursprung der Arten so behandelt, als sei sie endgültig erledigt. Nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein.“

[Kasten auf Seite 18]

„Computerwissenschaftler in ihrem Versuch, das menschliche Sehvermögen nachzuahmen, gescheitert“

Unter dieser Schlagzeile berichtete die New York Times: „Experten, die einen der kühnsten Träume der Menschen — denkende Maschinen zu bauen — verwirklichen wollten, sind beim ersten, scheinbar einfachen Schritt gescheitert. Sie konnten das Sehvermögen nicht nachahmen.

Nach 20jähriger Forschungsarbeit müssen sie den Maschinen immer noch Anweisungen zur Bewältigung der scheinbar einfachen Aufgabe geben, alltägliche Gegenstände zu erkennen und voneinander zu unterscheiden.

Daher haben sie erneut tiefen Respekt vor dem hochentwickelten Sehvermögen des Menschen bekommen. ... Die Netzhaut des menschlichen Auges läßt die Computerwissenschaftler neidisch werden. Ihre 100 Millionen Stäbchen und Zapfen sowie ihre Nervenzellschichten bewältigen mindestens 10 Milliarden Rechenvorgänge in der Sekunde.“b

[Bild auf Seite 16]

Über Darwins Buch Die Entstehung der Arten schrieb ein Evolutionsbefürworter in der Londoner Times: „Wir begegnen hier der höchst paradoxen Situation, daß in einem Buch, das wegen der Erklärung der Entstehung der Arten berühmt geworden ist, in Wirklichkeit nichts dergleichen zu finden ist“

[Bild auf Seite 17]

Ein Evolutionist erklärte: „Tiefverwurzelte Standpunkte — Pro und Kontra — wurden herausgestellt, und auf beiden Seiten eröffnete man ein Granatfeuer von Beschimpfungen“

[Bilder auf Seite 19]

Der Astronom Robert Jastrow sagte: „Es fällt schwer, die Entwicklung des menschlichen Auges für ein Produkt des Zufalls zu halten; noch schwerer fällt es, die Entwicklung menschlicher Intelligenz als Ergebnis zufälliger Veränderungen in den Gehirnzellen unserer Vorfahren aufzufassen“

[Bilder auf Seite 20]

„Einige der klassischen Fälle darwinischer Veränderungen im Fossilbericht ... mußten aufgrund genauerer Informationen verworfen oder abgeändert werden“c (David Raup, Field Museum of Natural History, Chicago)

Eohippus

Archäopteryx

Lungenfisch

[Bild auf Seite 22]

Die Tüchtigsten mögen zwar überleben, das erklärt aber nicht, wie sie ins Dasein gekommen sind