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Aufruf an eine Nation, zu Jehova umzukehren

Aufruf an eine Nation, zu Jehova umzukehren

6. Kapitel

Aufruf an eine Nation, zu Jehova umzukehren

1. Wie lange hatte nun Haggai allein prophezeit, und was zu tun, hatte Jehova die Juden angespornt?

MINDESTENS zehn Tage vergingen von der Zeit an, da der Prophet Haggai seine zweite Prophezeiung in Jerusalem am einundzwanzigsten Tag des siebenten Mondmonats (Tischri) im Jahre 520 v. u. Z. äußerte. Das war immer noch im zweiten Jahr der Regierung des Darius I., des Königs des Perserreiches. Ein treuer Überrest der Anbeter Jehovas Gottes, der im Jahre 537 v. u. Z. aus dem Exil der Juden in Babylonien zurückgekehrt war, befand sich nun seit siebzehn Jahren wieder in seinem Heimatland. Ein Verbot des Wiederaufbaus des Tempels Jehovas in Jerusalem, das von einem früheren König des Perserreiches erlassen worden war, war noch in Kraft. Der Wiederaufbau des Tempels war nicht weiter gediehen als bis zu dessen Grundlegung, die im Jahre 536 v. u. Z. erfolgt war. Ohne darauf zu warten, daß das offizielle Verbot des Wiederaufbaus des Hauses der Anbetung Jehovas, das nur ein Mensch erlassen hatte, aufgehoben wurde, hatte Jehova Gott seinen Propheten Haggai dazu erweckt, die heimgekehrten Juden anzuspornen, ihre Bauarbeiten am Tempel wiederaufzunehmen. Dies war am ersten Tag des sechsten Mondmonats (Elul) geschehen. Während zweier Mondmonate hatte Haggai allein, als der einzige Prophet, weiterhin zur Arbeit des Wiederaufbaus gedrängt.

2. Was beschaffte Jehova jetzt, um den Glauben und den Mut der Tempelbauleute weiter zu stärken?

2 Obwohl Haggais Prophezeiungen an sich hätten genügen sollen und obwohl sie die Juden zu einer gewissen Tätigkeit anspornten, würden diese doch in ihrem Glauben und Mut gestärkt, wenn sie einen zweiten Zeugen Jehovas erhielten, der ihnen bezeugte, daß nun — ohne Aufschub — Jehovas Zeit gekommen sei, sich erneut an die Arbeit des Wiederaufbaus seines Tempels in Jerusalem zu machen. Aus Rücksicht darauf erweckte Jehova zu jener kritischen Zeit einen zweiten Propheten, einen Mann namens Sacharja. Über das Verbot des Tempelbaus und wie und warum die Tempelbauleute zur fälligen Zeit diesem trotzten, lesen wir folgenden Bericht:

3. Was sagt Esra darüber, wie das Bauverbot in Kraft gesetzt wurde und wie die Juden zur fälligen Zeit diesem trotzten?

3 „Nachdem nun die Abschrift des offiziellen Schriftstücks von Artaxerxes, dem König, vor Rechum und Schimschai, dem Schreiber, und ihren Amtsgenossen gelesen worden war, gingen sie eilends nach Jerusalem zu den Juden und geboten ihnen mit Waffengewalt Einhalt. Damals war es, daß die Arbeit am Hause Gottes, das in Jerusalem war, eingestellt wurde; und sie blieb eingestellt bis zum zweiten Jahr der Regierung des Darius, des Königs von Persien. Und Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Enkel Iddos, der Prophet, prophezeiten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, der über ihnen war. Damals war es, daß Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, aufstanden und anfingen, das Haus Gottes wieder aufzubauen, das in Jerusalem war; und mit ihnen waren Gottes Propheten, die ihnen Beistand leisteten.“ — Esra 4:23 bis 5:2.

4. Wann begann Sacharja zu prophezeien?

4 Wann in jenem zweiten Jahr des Königs Darius I. (520 v. u. Z.) begann Sacharja, der Enkel Iddos, zu prophezeien? Sacharjas Buch der Prophezeiung selbst unterrichtet uns darüber in seinen einleitenden Worten: „Im achten Monat, im zweiten Jahr des Darius, erging das Wort Jehovas an Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, den Propheten.“ — Sacharja 1:1.

5. (a) An welchem Tag mag Sacharja zu prophezeien begonnen haben? (b) Was zeigt, daß sein Buch wichtig ist, so daß wir es heute näher untersuchen sollten?

5 Der achte Mondmonat (von neunundzwanzig Tagen) wurde Cheschwan genannt und war ein Herbstmonat. Der Tag des Monats wird in der Prophezeiung nicht angegeben. Offenbar war es der erste Tag des Monats Cheschwan, der Tag des Neumondes, den viele Juden in Jerusalem feierten. Wenn das zutrifft, so wäre dies genau zwei Monate nachdem Haggai zu prophezeien begonnen hatte. Die Übersetzung von D. Dr. Hermann Menge lautet hier: „Im achten Monat (oder: Am achten Neumond), im zweiten Regierungsjahre des Darius, erging das Wort des HErrn an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechja’s, des Sohnes Iddo’s.“ (Sacharja 1:1) Sacharja wußte damals nicht, daß sein Buch der Prophezeiung von solcher Wichtigkeit wäre, daß Hunderte von Jahren später inspirierte christliche Schreiber daraus zitieren würden, um zu beweisen, daß der erwartete Messias, der Christus oder Gesalbte, gekommen war und den ersten Teil seiner Mission zugunsten der ganzen Menschheit ausgeführt hatte. (Matthäus 21:5; 26:15, 28, 31; 27:9; Markus 14:24, 27; Lukas 22:20; Johannes 12:15; 19:37; Offenbarung 11:2, 4) Dies beweist nicht nur, daß das Buch Sacharja ein inspiriertes Buch wahrer Prophezeiung ist, sondern auch, daß es für uns wichtig ist, es mit seiner neuzeitlichen Erfüllung zu vergleichen.

6. Wessen Aussprüche zu verkünden, wurde Sacharja angewiesen, und was zeigt daß es für uns jetzt, da wir uns Har-Magedon nähern, wichtig ist, das Buch Sacharja im Sinn zu behalten?

6 Von Anfang an wird gesagt, daß es sich bei den Aussprüchen Gottes, die zu verkünden Sacharja angewiesen wird, um Äußerungen „Jehovas der Heerscharen“ handle, was sehr bedeutsam ist und auch gut auf die Zeit und die Sachlage paßt. Zweiundfünfzigmal (52mal) wird dieser kraftvolle Ausdruck in den vierzehn Kapiteln der Prophezeiung Sacharjas gebraucht. Im letzten Kapitel wird im dritten Vers gezeigt, daß dies keine inhaltlose Bezeichnung für Gott ist, denn es wird darin folgendes vorausgesagt: „Jehova wird gewißlich ausziehen und gegen jene Nationen Krieg führen wie am Tage seiner Kriegführung, am Tage des Kampfes.“ (Sacharja 14:3) Es ist höchst wichtig, diese Prophezeiung in den Tagen, da sich das letzte Buch der Bibel in bezug auf den Marsch aller Nationen nach Har-Magedon, zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, erfüllt, im Sinn zu behalten. (Offenbarung 16:14, 16) Dies ist derselbe Gott, Jehova der Heerscharen, der in den Tagen des Hohenpriesters Eli und des Propheten Samuel und Davids, des Hirtenjungen, angebetet wurde. „Mit dem Namen Jehovas der Heerscharen“ zog David aus, um gegen den schwerbewaffneten Philisterriesen Goliath zu kämpfen und diesen dann mit einem gutgezielten Stein aus seiner Schleuder zu töten. — 1. Samuel 1:3 bis 4:4; 17:45.

EINLEITUNG ZUR PROPHEZEIUNG SACHARJAS

7. Gegen wen war Jehova laut Sacharja 1:2 sehr zornig geworden, und warum dies?

7 Die einleitende Botschaft Jehovas der Heerscharen durch seinen neuen Propheten Sacharja war an die heimgekehrten Juden gerichtet „und besagte: ,Jehova wurde zornig über eure Väter — und zwar sehr.‘ “ (Sacharja 1:1, 2) Diese „Väter“ waren ihre Väter und Großväter, die in den Jahren 617 und 607 v. u. Z. ins Exil nach Babylon weggeführt worden waren. Jehova der Heerscharen war sehr zornig über sie, weil sie seinen heiligen Tempel in Jerusalem entweiht und verunreinigt und ihren nationalen Bund mit ihm gebrochen und politische Bündnisse mit weltlichen, heidnischen Nationen geschlossen hatten. Sein Zorn entflammte in einem solchen Maße, daß er schließlich Jerusalem und dessen Tempel zerstören und das ganze Land Juda veröden ließ, so daß es siebzig Jahre lang ohne Mensch oder Haustier war. Die Schwierigkeiten wurzelten darin, daß die Juden die reine, unbefleckte Anbetung Jehovas der Heerscharen aufgegeben hatten. Diese ernste Tatsache war etwas, woran sich die Juden erinnern sollten, die aus dem Exil in Babylon freigelassen worden waren, um nach Jerusalem heimzukehren und dort Jehovas Tempel wieder aufzubauen.

8. Was sollten die Juden Gott gegenüber tun, wie es dann Sacharja geboten wurde, ihnen zu sagen?

8 In bezug auf diese Juden, die bereits wieder siebzehn Jahre in ihrem Heimatland waren, erging die Botschaft an Sacharja wie folgt: „Und du sollst zu ihnen sprechen: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „ ‚Kehret um zu mir‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,und ich werde zu euch umkehren‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ ‘ “ — Sacharja 1:3.

„KEHRET UM“ — IN WELCHER HINSICHT UND MIT WELCHEN ERGEBNISSEN?

9. In welcher Hinsicht sollten jene zurückgekehrten Juden zu Jehova der Heerscharen ‘umkehren’, und weshalb?

9 In welcher Hinsicht wollte Jehova, daß diese zurückgekehrten Juden zu ihm ‘umkehrten’? Hatte nicht Haggai, der Prophet, bereits zu ihnen gesprochen, was eine gewisse Tätigkeit zur Folge gehabt hatte? Jawohl! Und nach Haggais erster Prophezeiung sagt der Bericht: „Und Jehova ging daran, den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiels, des Statthalters von Juda, und den Geist Josuas, des Sohnes Jehozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist aller Übriggebliebenen des Volkes zu erwecken; und sie begannen hereinzukommen und das Werk im Hause Jehovas der Heerscharen, ihres Gottes, zu tun. Es war am vierundzwanzigsten Tag des sechsten Monats, im zweiten Jahr des Königs Darius.“ (Haggai 1:14, 15) Da aber seither mehr als ein Monat verflossen war, konnte eine Verzögerung in ihren Bemühungen eingetreten sein und möglicherweise eine gewisse Gleichgültigkeit auf seiten einer Anzahl Personen. Dadurch war es sehr angebracht, daß eine weitere aufrüttelnde Ermahnung durch einen anderen Propheten zur Bekräftigung gegeben wurde.

10. Wie sollten jene Juden zu ihrem Gott ‘umkehren’, und was wäre der Beweis ihrer völligen Umkehr?

10 Die ganze Nation mußte mit e i n e m Herzen und e i n e r Seele zu Jehova der Heerscharen umkehren, und dies ohne Furcht vor dem Feind. Die Umkehr sollte darin bestehen, daß sie die Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes von ganzem Herzen und furchtlos wiederaufnahm. In ihrem damaligen Fall bedeutete dies, daß die Glieder dieser Nation ihrer Umkehr zu ihrem Gott einen sichtbaren Ausdruck verliehen, indem sie seinen Tempel vollends wieder aufbauten. Das war der Hauptzweck der Rückkehr in ihre Heimat. (Esra 1:1 bis 4:3) Ihre eigenen Privathäuser zu bauen und ihre Farmen zu bewirtschaften und andere materielle Interessen zu verfolgen war von sekundärer Bedeutung. Nur wenn sie ihren vollendeten Tempel in der Stadt hätten, auf den Gott seinen Namen gelegt hatte, könnten jene zurückgekehrten Juden die Anbetung Gottes gemäß dem ihnen vom Propheten Moses gegebenen Gesetz völlig durchführen. (Haggai 1:3-9) Somit gab es vieles, zu dem jene Juden umkehren sollten, damit sie ihren Gott in vollständigem Gehorsam gegenüber seinem Gesetz und seinen Anordnungen anbeten konnten.

11. Wie würde Jehova zu ihnen ‘umkehren’, wenn sie zu ihm umkehrten?

11 Und wenn sie so mit ganzer Seele zur Anbetung ‘umkehrten’, was dann? „ ‚Ich werde zu euch umkehren‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ Seine Umkehr zu ihnen würde bedeuten, daß er ihnen seine Gunst wieder völlig zuwenden würde. Er würde den Widerstand des Feindes gegenüber dem Wiederaufbau ihres zentralen Hauses der göttlichen Anbetung zunichte machen. Er würde sie der Rückschläge entheben, die sie in bezug auf ihre materielle Wohlfahrt erlitten hatten, seitdem sie davon abgelassen hatten, an der Wiederherstellung des Tempels zu arbeiten. Er würde sie mit guten materiellen Dingen segnen wie auch mit unaussprechlichen geistigen Segnungen. — Sacharja 8:9-15.

12. Was also war das Werk, wofür sich die ganze Nation vereinen sollte, um Gottes Gunst zu erlangen?

12 Eine totale Mobilisierung der Nation! Die Zeit, gerade so etwas unter Jehovas Leitung und mit Hilfe der Ermunterung durch seine Propheten zu tun, war gekommen. Alle zurückgekehrten Juden sollten sich an ihr wichtigstes Werk machen und Jehovas Haus der Anbetung in all seinen Teilen vollenden. Das würde Jehova einen Namen machen, und nur dann konnten der Hohepriester der Nation, die Unterpriester und alle Leviten ihre vorgeschriebenen Aufgaben und Dienstleistungen zum geistigen Wohl der ganzen Nation und aller treuen Proselyten aus allen Nationen ausführen. Ohne den vollendeten Tempel aber konnten die Juden von nah und fern weder ihre drei jährlichen Feste richtig feiern noch ihren jährlichen Sühnetag. Auch konnten die Nethinim, die „Holzsammler und Wasserschöpfer“, nicht ihren vollen Beitrag zu den Diensten im Tempel leisten. (Josua 9:23; Esra 2:43-58) So war nun hier ein Werk, wofür sich die ganze Nation vereinen sollte, um Gottes Segen zu erlangen.

13. Als was hätte der Ausgang des Laufes ihrer Väter diesen zurückgekehrten Juden dienen sollen, und worauf wurde also ihre Aufmerksamkeit gelenkt?

13 Der Lauf ihrer Väter und dessen Ausgang hätte den zurückgekehrten Juden in dieser kritischen Zeit als ein warnendes Beispiel dienen sollen. Darum fuhr Jehova, der durch den Propheten Sacharja sprach, fort, zu ihnen zu sagen: „ ‚Werdet nicht wie eure Väter, denen die früheren Propheten zuriefen, indem sie sprachen: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Kehret bitte um von euren schlechten Wegen und von euren schlechten Handlungen.‘ “ ‘ ,Aber sie hörten nicht, und sie zollten mir keine Aufmerksamkeit‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Was eure Väter betrifft, wo sind sie? Und was die Propheten betrifft, lebten sie auf unabsehbare Zeit weiter? Was jedoch meine Worte und meine Bestimmungen betrifft, die ich meinen Knechten, den Propheten, gebot, erreichten sie nicht eure Väter? So kehrten sie um und sprachen: „Gemäß dem, was Jehova der Heerscharen im Sinn hatte, uns zu tun gemäß unseren Wegen und gemäß unseren Handlungen, so hat er mit uns getan.“ ‘ “ — Sacharja 1:4-6.

14. (a) Was war zu erwarten, wenn die zurückgekehrten Juden dem Lauf ihrer Väter folgten? (b) Warum befragte Jehova sie über den Zustand ihrer Väter, und war der gleiche Zustand der früheren Propheten ein Grund dafür, daß man nicht auf Haggai und Sacharja hören sollte?

14 Wenn die zurückgekehrten Juden ihren Vätern gleich würden, die ins Exil nach Babylon mitgenommen worden waren, konnten sie gemäß dieser Warnung sicher sein, daß sie sich Jehovas Mißfallen zuzögen. Der Grund, weshalb er sie fragte, wo ihre Väter seien, bestand darin, daß ihre Väter, weil sie sich Gottes Mißfallen zugezogen hatten, nicht mehr am Leben waren. Sie hatten es abgelehnt, von ihren schlechten Wegen und Handlungen abzulassen und reumütig zu ihrem Gott umzukehren. Indes konnten die zurückgekehrten Juden die Frage aufwerfen: ‘Wie steht es um die Propheten — zum Beispiel um Jeremia — die ausdrücklich die Zerstörung Jerusalems und die Verödung des Landes Juda prophezeiten? Leben sie noch? Sind sie nicht ebenso tot wie unsere ungehorsamen Väter?’ Obwohl diese Frage bejaht werden mußte, war doch diese Tatsache kein vernünftiger Grund dafür, daß die zurückgekehrten Juden den Propheten Haggai und Sacharja, die Jehova nun, in diesem Jahr 520 v. u. Z., erweckt hatte, keine Aufmerksamkeit schenkten.

15. (a) Statt der früheren sterblichen Propheten war was der wichtige, entscheidende Faktor in Verbindung mit ihnen? (b) Wozu also würde die Nachahmung des Laufes ihrer Väter sicherlich führen?

15 Das, worauf man ein stichhaltiges Argument stützen konnte, waren nicht die sterblichen Propheten, die Jehova als seine inspirierten Wortführer dazu gebraucht hatte, seine Worte und seine Bestimmungen zu verkünden, sondern das, was Jehova jene Propheten zu sagen inspiriert hatte, war das Wichtige, das Entscheidende. Bewahrheiteten sich Jehovas durch sie gesprochene Worte und seine Bestimmungen oder die von ihm beschlossenen Verordnungen? Die Väter der zurückgekehrten Juden mußten dies bejahen. Sie waren gezwungen, umzukehren oder ihre Denkweise umzustellen und folgendes zuzugeben: „Gemäß dem, was Jehova der Heerscharen im Sinn hatte, uns zu tun gemäß unseren Wegen und gemäß unseren Handlungen, so hat er mit uns getan.“ Warum denn sollten die zurückgekehrten Juden Jehova auf die Probe stellen in bezug auf die Frage, ob er genau das meinte, was er sagte, so, wie es ihre Väter getan hatten? Der Ausgang würde bestimmt derselbe sein wie bei ihren Vätern: Jehovas unfehlbare Worte und Bestimmungen oder Verordnungen würden sie erreichen; die Erfüllung dieser Aussprüche Jehovas würde sie im Laufe der Zeit ereilen, und Unheil wäre die Folge. Warum also nicht lieber jetzt zu Jehova umkehren, damit er zu ihnen umkehre, wie er es verheißen hatte?

DIE ÄHNLICHE STREITFRAGE IN DER NEUZEIT

16. (a) In bezug auf welche höchst wichtige Streitfrage müssen wir jetzt unsere Entscheidung treffen? (b) In Verbindung womit stand somit die Frage, der der am Leben gebliebene Überrest im ersten Nachkriegsjahr, im Jahre 1919 u. Z., gegenüberstand?

16 Die lebenswichtige Frage, derentwegen wir eine Entscheidung treffen müssen, lautet: Wie stehen wir mit Bezug auf das Haus der Anbetung des einzig lebendigen und wahren Gottes, Jehovas, da? Das ist die Frage, der die Generation der Menschen, die vom Jahre 1914 u. Z. an bis jetzt gelebt hat, schon bald gegenüberstand. Im Ersten Weltkrieg, von 1914 bis 1918, wurden viele Religionsgebäude beschädigt oder auf dem Kampfplatz des internationalen Krieges zerstört. Eine ganze Anzahl dieser Kirchen wurde ausgebessert oder in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Indes war nach jenem Weltkrieg das, was das wahre Jehova Gott hingegebene Volk sehr interessierte, nicht der Bau irgendeines Religionsgebäudes oder einer Kirche wie im Fall der heimgekehrten Juden in den Jahren 537 bis 520 v. u. Z. Jehovas wahrer, geistiger Tempel war weder durch irgendwelche Bomben aus der Luft noch durch andere Sprengstoffe, die während des Ersten Weltkrieges benutzt worden waren, beschädigt oder vernichtet worden. Er wurde gar nicht davon berührt. Folglich war die Frage im ersten Nachkriegsjahr, im Jahre 1919 u. Z.: Welche Stellung nahm der Überrest des Jehova hingegebenen Volkes mit Bezug auf seinen wahren, geistigen Tempel und die reine, unbefleckte Anbetung ein, die darin dargebracht werden sollte?

17. War es notwendig, daß die Gott hingegebenen, getauften Internationalen Bibelforscher, die den Ersten Weltkrieg überlebten, Reue bekundeten und zu Jehova umkehrten, und weshalb?

17 Während des Ersten Weltkrieges wurde das Werk des Zeugnisgebens für Gottes Königreich, dem sich die Gott hingegebenen getauften Internationalen Bibelforscher widmeten, durch Kriegshandlungen, Verbote von seiten der Regierungen und heftige Verfolgungen ernstlich gestört. Sie hatten in einem gewissen Maße der Menschenfurcht Raum gegeben, die dem Furchtsamen eine Schlinge legt. (Sprüche 29:25) Sie hatten versucht, sich von Blutschuld freizuhalten, indem sie in den meisten Fällen einen waffenlosen Dienst annahmen, hatten aber keine strikte, vollständige Neutralität gegenüber den Konflikten dieser Welt bewahrt. In gewissen ernsten Beziehungen mußten sie bereuen und zu Jehova umkehren, damit er zu ihnen umkehren konnte, um ihnen Gunst zu erweisen. — Sacharja 1:3.

18, 19. Welche Arbeit wiederaufzunehmen, war die fällige Zeit gekommen, und warum?

18 Die Nationen dieser Welt waren beim Abschluß der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, endgültig in ihre „Zeit des Endes“ eingetreten. (Daniel 12:4) Der Stand der Weltangelegenheiten erforderte nun sicherlich, daß das von Jehova bestimmte Werk wiederaufgenommen werde, und das war es, was sein Sohn Jesus Christus vorausgesagt hatte:

19 „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matthäus 24:14; Markus 13:10.

20. (a) Auf welche Weise mußte jenes gewaltige, weltweite Werk getan werden? (b) Welche zwei Organisationen gibt es, die in Betracht gezogen werden müssen?

20 Ein solch gewaltiges Werk weltweiten Ausmaßes mußte auf eine höchst organisierte Weise, mit Hilfe einer völlig geeinten Organisation unter dem obersten Haupt, dem theokratischen Herrscher, Jehova Gott, getan werden, der in seinem wahren, geistigen Tempel war. Jehova mußte das Werk organisieren. Es gibt nur zwei Organisationen, die universell funktionieren, und die Organisation des Einen sollte jedem intelligenten Geschöpf wohlbekannt sein. Es ist die Organisation des Schöpfers, die Organisation Jehovas. Die andere ist die seines Hauptwidersachers, auf den sich der Prophet Sacharja selbst bezieht, nämlich Satans, des Teufels. — Sacharja 3:1, 2.

21. Welches sind die Hauptteile der Organisation des Teufels, und was macht es dringend notwendig, daß das Königreichspredigtwerk auf organisierte Weise getan wird?

21 Das gegenwärtige System der Dinge unter den Menschen stellt gewißlich eine Organisation dar, und der christliche Apostel Paulus spricht von Satan, dem Teufel, als dem „Gott dieses Systems der Dinge“. (2. Korinther 4:4) In einem Brief an die Epheser (2:2; 6:11, 12) beschreibt er, wie gründlich der unsichtbare Teil der Organisation Satans, des Teufels, organisiert ist. Sowohl der unsichtbare Teil wie der sichtbare, irdische Teil der Organisation Satans stehen dem Werk des Predigens der guten Botschaft von Gottes messianischem Königreich feindlich gegenüber. Dadurch wird es um so dringender, daß die Prediger des Königreichswerkes auf organisierte Weise wirken.

22. (a) Sind Jehovas „Heerscharen“ organisiert? (b) Was war Jehovas sichtbare, irdische Organisation bis zum Tode Jesu, und was ist seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. seine sichtbare, irdische Organisation, und welche Merkmale hat sie?

22 Jehova der Heerscharen hat bestimmt alle seine Heere organisiert. (Lukas 2:13-15; Offenbarung 14:6, 7) Die Aufgabe, die Königreichsbotschaft auf Erden zu predigen, überträgt Jehova der Heerscharen allein seiner sichtbaren, irdischen Organisation. Von den Tagen des Propheten Moses an bis zum Tode des Herrn Jesus Christus war die irdische Nation des natürlichen, beschnittenen Israel die sichtbare Organisation Jehovas Gottes. (Psalm 147:19, 20) Aber vom Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z. an, als Gottes Geist auf die treuen Jünger Jesu Christi ausgegossen wurde, ist das geistige Israel, dessen Glieder beschnittene Herzen haben, Gottes „heilige Nation“ und seine sichtbare, irdische Organisation. (Apostelgeschichte 2:1-40; Galater 6:16; Römer 2:28, 29; 1. Petrus 2:9) Das geistige Israel ist somit die wahre Christenversammlung, die aus den Gott hingegebenen, getauften und geistgesalbten Jüngern Jesu, des Messias, besteht. Gleich dem menschlichen Leib ist sie gründlich organisiert, und ihre vielen Glieder haben alle ihre entsprechende Aufgabe zu erfüllen. (Römer 12:4-8; 1. Korinther 12:12-28; Epheser 4:15, 16; Kolosser 2:19) Für besondere Dienste hat die Versammlung ihre eingesetzten Ältesten und Dienstamtgehilfen. — Philipper 1:1.

23. Welche andere Arbeit außer der Königreichspredigttätigkeit hat es für Jehovas sichtbare Organisation gegeben?

23 In dieser „Zeit des Endes“ des gegenwärtigen Systems der Dinge ist nach dem Ende des Ersten Weltkrieges das Predigen ‘dieser guten Botschaft vom Königreich, allen Nationen zu einem Zeugnis’, nicht die einzige Arbeit der sichtbaren, irdischen Organisation Gottes. In geistigem Sinne ist ein Erntewerk im Gange. Jesus Christus hatte dies vorausgesagt. Zur Erklärung seines Gleichnisses vom Weizenfeld, das ein Feind mit Lolchsamen übersäte, sagte Jesus:

24. Was sagte Jesus über die Ernte und die Schnitter?

24 „Der den vortrefflichen Samen sät, ist der Sohn des Menschen; das Feld ist die Welt; was den vortrefflichen Samen betrifft, dies sind die Söhne des Königreiches; das Unkraut aber sind die Söhne dessen, der böse ist, und der Feind, der es säte, ist der Teufel. Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel.“ — Matthäus 13:37-39.

25. Wohin wurde der am Leben gebliebene Überrest geistgesalbter Diener Jehovas im Jahre 1919 eingesammelt, doch warum mußte damals von Gottes Engeln noch eine Ernte eingebracht werden, und durch wen?

25 Im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. wurde der treue Überrest des geistgesalbten Volkes Jehovas unter der Leitung der Engel in seine sichtbare, irdische Organisation eingesammelt, um das vorausgesagte Königreichspredigtwerk zu tun. Diese Tatsache wurde völlig offenbar, als die achttägige Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung im September 1919 in Cedar Point (Ohio, USA) stattfand. Doch genügte die Zahl der Glieder dieses treuen, gesalbten Überrestes, der die schweren Prüfungen und Verfolgungen in der Zeit des Ersten Weltkrieges überlebt hatte, nicht, um die vorherbestimmte Zahl derer vollzumachen, die dazu gesalbt werden, mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich zu regieren. Es war vorherbestimmt, daß sich die Zahl der Miterben Christi in seinem Königreich auf insgesamt 144 000 belaufen sollte. (Offenbarung 7:4-8; 14:1, 3; 20:4, 6) Demzufolge mußten weitere von der „Weizen“klasse gefunden, von den Engeln eingeerntet und in Jehovas sichtbare, irdische Organisation eingesammelt werden. Was erforderte dann das Erntewerk, als die unsichtbaren Engel des Himmels durch den gesalbten Überrest auf Erden wirkten?

26. Was mußten die am Leben gebliebenen Glieder des gesalbten Überrestes in diesem Erntewerk tun, und was muß mit denen geschehen, die sie taufen, damit diese Miterben Christi werden?

26 Es erforderte, daß vom Jahre 1919 an die am Leben gebliebenen Glieder der Miterben des Königreiches Christi weitere Arbeit verrichteten, um Jünger zu machen, sie zu taufen und zu lehren. Nach ihrer Taufe als Gott hingegebene Jünger Jesu Christi mußten diese neuen Jünger mit Gottes Geist gesalbt werden, um „Söhne des Königreiches“, Miterben Jesu Christi, zu werden. (Römer 8:15-17) Diejenigen, die während des „Abschlusses des Systems der Dinge“ so eingesammelt wurden, zusammen mit allen anderen weizenähnlichen Christen, die sich bereits bis zum Tode als treu erwiesen hatten, werden die vorherbestimmte Zahl der 144 000 „Söhne des Königreiches“ vollmachen. Hinsichtlich all dieser treuen Eingeernteten steht geschrieben: „Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.“ — Offenbarung 20:4, 6.

GEISTIGE UNTERPRIESTER IM „HEILIGEN“ DES TEMPELS

27, 28. (a) In welchem Verhältnis stehen die Gesalbten zum Hohenpriester Jesus Christus, und welchen Platz nehmen sie also hinsichtlich des geistigen Tempels Jehovas ein? (b) Welcher besonderen Vorrechte erfreuen sie sich in diesem Bereich?

27 Man beachte, daß diese treuen gesalbten Jünger mit Jesus Christus im himmlischen Königreich nicht nur regieren werden. Sie werden auch „Priester Gottes und des Christus“ sein. Die 144 000 Gesalbten sind daher Unterpriester des Hohenpriesters Jesus Christus. Während sie noch auf Erden sind, stehen sie in diesem Verhältnis zu Jesus Christus, ihrem Haupt. Darum schrieb vor neunzehnhundert Jahren der Apostel Petrus an seine gesalbten Mitchristen und sagte: „Ihr ... seid ,ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten dessen ,weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ Als Unterpriester haben sie das Vorrecht, „geistige Schlachtopfer darzubringen, Gott annehmbar durch Jesus Christus“. (1. Petrus 2:9, 5) Demgemäß stehen sie, während sie noch auf Erden sind, in einem besonderen Verhältnis zu Jehovas geistigem Tempel, dessen Allerheiligstes seine alleinige Wohnstätte in den heiligen Himmeln ist, wo der auferstandene Jesus Christus den Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers dargebracht hat.

28 Diese Unterpriester befinden sich, auch wenn sie noch im Fleische auf Erden weilen, in dem geistigen Zustand, der durch das erste innere Abteil oder „Heilige“ des Tempels in Jerusalem veranschaulicht wurde. Und geradeso, wie sich im Heiligen des Tempels von Jerusalem die goldenen Tische mit Schaubrot oder Broten der Darbringung und die goldenen Leuchter und der goldene Räucheraltar befanden, so genießen die christlichen Unterpriester im geistigen Heiligen geistige Speise, erfreuen sich des geistigen Lichtes und bringen den Wohlgeruch der auf Glauben beruhenden Gebete und des eifrigen Dienstes für Jehova dar, während sie noch auf Erden sind. (2. Mose 40:4, 5, 22-28; 1. Könige 7:48-50; 2. Chronika 4:19-22) Obwohl dies von Personen, die kein geistiges Unterscheidungsvermögen und kein Verständnis dafür besitzen, nicht richtig verstanden werden mag, gibt es doch einen wirklich heiligen Dienst, den diese geistgesalbten Unterpriester in diesem heiligen Bereich des großen geistigen Tempels Jehovas leisten. Von seiner erhöhten Stellung im Allerheiligsten dieses geistigen Tempels aus kann Jehova die Tätigkeit diese Unterpriester genau prüfen und kann hinsichtlich ihres Dienstes, den sie unter seinem Hohenpriester Jesus Christus darbringen, über sie ein Urteil sprechen. — Maleachi 3:1-5.

29. (a) Was für eine Arbeit haben also die am Leben gebliebenen gesalbten Überrestglieder vom Jahre 1919 an getan? (b) Wie hat das den geistigen Tempel Jehovas berührt?

29 Wenn wir diese Dinge in Betracht ziehen, können wir folgende Tatsache erkennen: Im Jahre 1919 u. Z. stellten sich die bis dahin am Leben gebliebenen gesalbten Überrestglieder der Jünger Christi unter der höheren Leitung der „Schnitter“, nämlich der himmlischen Engel, für ihren Anteil am Erntewerk auf Erden dar. Auf diese Weise unternahmen sie ein Werk, das den wahren, geistigen Tempel Jehovas betraf. Wieso? Nun, indem sie ihr Werk des Jüngermachens durchführten und so die „Weizen“klasse unter den Schnittern, den Engeln, einsammelten, wirkten sie auf das Hervorbringen weiterer geistiger Unterpriester hin. Sie arbeiteten mit Jehova Gott zusammen, damit er weitere Unterpriester, ja die vollständige Zahl der geistigen Unterpriester, in das Heilige seines großen geistigen Tempels bringe. So wirkten sie auf einen erweiterten heiligen Dienst durch weitere Unterpriester in Jehovas Tempel hin.

30. War dies die rechte Zeit für die Einsammlung der weizenähnlichen Christen, und inwiefern war es ein Aufbau der Arbeitskräfte im „Heiligen“ des Tempels?

30 Statt daß dies ein „Nachlesewerk“ war, wie ein solches der regelrechten Ernte im ehemaligen Land Israel folgte, * war dieses Einsammlungswerk durch den am Leben gebliebenen gesalbten Überrest die wirkliche Ernte unter der Leitung der Engel, der „Schnitter“. Die Zeit, in der er dies tat, war der „Abschluß des Systems der Dinge“, der im Jahre 1914 u. Z. begonnen hat, und Jesus sagte, daß „die Ernte ... ein Abschluß eines Systems der Dinge“ sei. (Matthäus 13:39; 24:3, 31) Als Ergebnis des geistigen Erntewerkes während der nachfolgenden Jahre mehrte sich die Zahl der gesalbten Überrestglieder der weizenähnlichen Jünger Christi, besonders bis zum Jahre 1931, als der gesalbte Überrest die durch die Heilige Schrift gestützte Bezeichnung „Jehovas Zeugen“ annahm. Offenbar hatte die Zahl geistiger Unterpriester im Heiligen des geistigen Tempels Jehovas zugenommen, wahrscheinlich bis zur vollen Ergänzung, die nötig war, um die vorherbestimmte Zahl von 144 000 geistigen Unterpriestern unter dem Hohenpriester Jesus Christus vollzumachen. Es war in der Tat ein Aufbau der Arbeitskräfte im Heiligen des wahren Tempels Jehovas.

31. Auf welche Weise waren sie im Interesse des Tempelwerkes befreit und im Jahre 1919 u. Z. wiederhergestellt worden?

31 Hier handelte es sich also um ein geistiges Tempelwerk, das im Jahre 1919 u. Z. von den am Leben gebliebenen gesalbten Überrestgliedern unternommen wurde. Durch Jehovas liebende Güte, die er durch seinen größeren Cyrus, Jesus Christus, erwies, waren sie frei geworden von der Knechtschaft Babylons der Großen, des Weltreiches der falschen Religion, und ihrer politischen Liebhaber. Sie waren zu dem direkten Zweck, sich diesem Tempelwerk zu widmen, befreit und in ihren rechtmäßigen Stand auf Erden wiederhergestellt worden.

32. Inwiefern entsprach das, was im Jahre 1919 u. Z. geschah, dem, was im Jahre 520 v. u. Z. geschehen war?

32 Es war geradeso wie früher, im Jahre 520 v. u. Z., als die Propheten Haggai und Sacharja erweckt wurden, um den wiederhergestellten jüdischen Überrest zu ermuntern, seine Arbeit am lange vernachlässigten Tempel in Jerusalem wiederaufzunehmen. Im Jahre 1919 u. Z. wurden die Spalten der Zeitschrift Der Wacht-Turm dazu gebraucht, die am Leben gebliebenen gesalbten Überrestglieder zu ermuntern, ihren öffentlichen Dienst für Gott, den Höchsten, auf furchtlose Weise wiederaufzunehmen. Sein messianisches Königreich war am Ende der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914, in den Himmeln aufgerichtet worden, und es mußte nun weltweit angekündigt werden. Die Zeit war jetzt fällig, da dieses Opfer der Lobpreisung Gott nun selbst in Gegenwart all seiner Feinde dargebracht werden sollte. — Hebräer 13:15; Psalm 138:1-3.

33. Was würde geschehen, wenn der gesalbte Überrest den Lauf der Väter des ehemaligen jüdischen Überrestes nachahmen sollte, und was also tat der gesalbte Überrest?

33 Auf diese Weise waren sie imstande, zu Jehova ‘umzukehren’, worauf er zu ihnen ‘umkehren’ und ihnen wieder seine Gunst erweisen würde. Wenn sie den Vätern des alten Jüdischen Überrestes gleich würden, über die er sehr erzürnt gewesen war, würden sie geradeso Unglück erleiden, wie jene Väter dafür litten, daß sie weder auf die Warnungen noch auf den Rat der Propheten Jehovas gehört, noch ihnen Beachtung geschenkt hatten. Auch würden die prophetischen Worte und Verordnungen Jehovas, die gegen die Ungehorsamen ergingen, sie in dieser „Zeit des Endes“ erreichen. Weislich begann daher der gesalbte Überrest im Jahre 1919 u. Z., zu Jehova ‘umzukehren’.

[Fußnote]

^ Abs. 30 Siehe The Watch Tower vom 1. Mai 1919 unter der Überschrift „Die Ernte hat geendet — was wird folgen?“; ferner die Darlegungen im Wacht-Turm vom Oktober/November 1919, Seite 163, unter den Überschriften „Gefährliche Zeiten kommen“ und „Das Nachlese-Werk“.

[Studienfragen]