Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Das Königreich hält dem internationalen Angriff stand

Das Königreich hält dem internationalen Angriff stand

19. Kapitel

Das Königreich hält dem internationalen Angriff stand

1. Durch welche Kraft, die Wissenschaftler nicht beherrschen, ist uns der prophetische Spruch aus dem Bereich außerhalb des Weltraums übermittelt und wodurch den meisten von uns verfügbar gemacht worden?

INTERNATIONALE Nachrichten — durch Kabelgramm und Telegramm, durch Telefon, Radio und Fernsehen übermittelt — haben die Äußerungen von Herrschern, die mit Hirten zu vergleichen sind, bis zu den Enden der Erde getragen. Die anscheinende Wichtigkeit solcher Aussprüche ließ diese weitverbreiteten Nachrichtenmeldungen als dienlich erscheinen. Doch durch eine Kraft, die die Wissenschaftler unseres zwanzigsten Jahrhunderts nicht einzuspannen vermochten, ist eine Äußerung von höchster Wichtigkeit unserer Erde von Bereichen außerhalb des Weltraums übermittelt worden. Man übertreibt nicht, wenn man sie sehr hoch bewertet, denn es handelt sich um den prophetischen Spruch des Schöpfers der Erde und des Himmels, und er ist durch Gottes unsichtbare wirksame Kraft, nämlich durch seinen heiligen Geist, übermittelt worden. Auch kann dieser prophetische Spruch in Hunderten von Millionen gedruckten Bibeln und in Hunderten von Sprachen gelesen werden, so daß sich dadurch die große Mehrheit der Erdbevölkerung beraten lassen kann. Wenn wir nun diesen prophetischen Spruch, der den Namen des Schöpfers trägt, lesen, können wir selbst beurteilen, ob er jetzt von internationaler Wichtigkeit ist:

2. Womit vergleicht Jehova gemäß diesem Spruch Jerusalem gegenüber den Nationen, und wozu wird er sein Volk gegenüber den angreifenden Nationen machen?

2 „Ein prophetischer Spruch: ,Das Wort Jehovas hinsichtlich Israels‘ ist der Ausspruch Jehovas, des Einen, der die Himmel ausspannt und die Grundlage der Erde legt und den Menschengeist in seinem Innern bildet. ,Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Schale, die alle Völker ringsum taumeln macht; und auch gegen Juda wird er schließlich bei der Belagerung sein, ja gegen Jerusalem. Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zu einem Laststein für alle Völker machen werde. Alle, die ihn aufheben, werden sich bestimmt wund reißen; und wider sie [die Stadt Jerusalem] werden sich gewißlich alle Nationen der Erde sammeln. An jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,werde ich jedes Roß mit Verwirrung schlagen und seinen Reiter mit Wahnsinn; und über dem Hause Juda werde ich meine Augen öffnen, und jedes Roß der Völker werde ich mit Erblindung schlagen. Und die Stammeshäupter Judas werden in ihrem Herzen sprechen müssen: „Die Bewohner von Jerusalem sind mir eine Stärke durch Jehova der Heerscharen, ihren Gott.“ An jenem Tage werde ich die Stammeshäupter Judas gleich einem Feuerbecken zwischen Bäumen und gleich einer Feuerfackel in einer Reihe frisch geschnittenen Getreides machen, und sie sollen zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum verzehren; und Jerusalem soll noch bewohnt werden an seiner eigenen Stätte, in Jerusalem.‘ “

3, 4. Warum ist es den natürlichen, beschnittenen Juden unmöglich gewesen, den Text von Sacharja 12:1-6 so zu erklären, daß er sich auf die Geschichte ihrer Nation bezieht?

3 Diese Worte aus Sacharja 12:1-6 sind den natürlichen, beschnittenen Juden von heute ein Rätsel. Sie haben versucht, eine Erfüllung dieser prophetischen Worte in der alten Geschichte ihrer Nation zu suchen, nämlich zwischen der Zeit dieses ‘prophetischen Spruches’, dem sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung (etwa 518 v. u. Z.), und dem Jahre 70 u. Z., als Jerusalem von den römischen Legionen zerstört wurde. Aber sie konnten als Erfüllung der Prophezeiung nichts Glaubwürdiges finden. Weshalb nicht? Weil die Erfüllung des ‘prophetischen Spruches’ ihren höchsten Grad oder ihren Höhepunkt in einem Israel und Jerusalem erreicht, das von höherem Rang ist, als das natürliche, fleischliche Israel und das irdische Jerusalem ihn einnahmen. Als somit das irdische Jerusalem mit seinem Tempel im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde, gab es ein Jerusalem, das damals am Dasein blieb. Es war natürlich kein irdisches, sondern es war dasjenige, von dem der Schreiber von Hebräer 12:22-24 spricht. Obwohl er ungefähr im Jahre 61 u. Z. schrieb, etwa neun Jahre vor dem Jahre 70 u. Z., als das irdische Jerusalem zerstört wurde, richtete er sich wie folgt an Christen aus den Hebräern:

4 „Sondern ihr habt euch einem Berge, Zion, genaht und einer Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und Myriaden von Engeln, in der allgemeinen Versammlung, und der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind, und Gott, dem Richter aller, und dem geistigen Leben von vollkommen gemachten Gerechten und Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut.“

5. Was war die „Versammlung der Erstgeborenen“, der sich die Christen aus den Hebräern um das Jahr 61 u. Z. genaht hatten, und welche Stadt besaß diese „Versammlung“?

5 Die „Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind“, der sich jene Christen aus den Hebräern genaht hatten, war nicht die Versammlung des natürlichen, fleischlichen Israel, zu dem sie gehört hatten, bis sie sich zum Christentum bekehrten. Statt dessen war sie die „Versammlung“ des geistigen Israel, und sie war in den „neuen Bund“ gebracht worden, den Jesus, der Mittler, mit seinem eigenen „Blut der Besprengung“, das auf bessere Weise redet als das Blut Abels, des ersten Märtyrers Jehovas, rechtskräftig gemacht hatte. In vollkommener Übereinstimmung mit diesen Tatsachen besaß dieses geistige Israel ein höheres Jerusalem, die ‘Stadt des lebendigen Gottes, das himmlische Jerusalem’.

6. Was veranschaulichte das irdische Jerusalem als die Stadt des Thrones Jehovas, und wann und wozu erfolgte eine Übertragung des so Veranschaulichten?

6 Das irdische Jerusalem war der Ort, wo das Geschlecht der königlichen Familie Davids seinen Thron gehabt hatte, welcher der „Thron Jehovas“ genannt wurde, weil der, der ihn einnahm, Jehova Gott, den eigentlichen, unsichtbaren König Israels, vertrat. Nachdem Jehova mit König David einen Bund für ein ewiges Königreich gemacht hatte, in dem ein bleibender Erbe Davids den Thron einnehmen würde, vertrat Jerusalem als die Stadt des Thrones das von Gott verliehene Recht auf ein Königtum, das in den Händen eines Nachkommen des Königs David liegen sollte. (1. Chronika 29:23; 2. Samuel 7:14-16) Jesus Christus, der ‘Sohn Davids, Sohn Abrahams’, war dieser bleibende Erbe. Als daher Jesus Christus von den Toten auferstand, zum Himmel auffuhr, in Gottes Gegenwart erschien und sich zu seiner Rechten setzte, brachte er sein Erbe und sein nicht verwirktes Recht auf das Königtum mit. So wurde dieses Recht auf das Königtum im Jahre 33 u. Z. vom irdischen Jerusalem auf das „himmlische Jerusalem“ übertragen. — Apostelgeschichte 2:29-36; Psalm 110:1, 2; Hebräer 10:12, 13.

7. Wann machte Jehova Jerusalem zu einer ‘Schale, die alle Völker taumeln macht’ (Sacharja 12:2), in Anbetracht des im Jahre 607 v. u. Z. erfolgten Sturzes des davidischen Königreiches im irdischen Jerusalem?

7 Im Jahre 607 v. u. Z. stürzten die Babylonier das Königreich Davids im irdischen Jerusalem, und das Königtum sollte keinem anderen zuteil werden, „bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat“, und Gott würde es ihm dann geben. (Hesekiel 21:25-27) Wann kam derjenige, der das „gesetzliche Recht“ hatte, und empfing von Jehova, dem großen Theokraten, das Königtum? Es war im Jahre 1914 u. Z., am Ende der Zeiten der Nationen, um den 4./5. Oktober (15. Tischri). Damals setzte Jehova seinen Sohn Jesus Christus im „himmlischen Jerusalem“ auf den Thron. Auch sandte Jehova in Erfüllung von Psalm 110:1, 2 den Stab der Macht Christi von dem himmlischen Berg Zion mit den Worten aus: „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.“ Durch diese Tat und zu dieser Zeit handelte der große Schöpfer des Himmels und der Erde seinem prophetischen Spruch gemäß und machte Jerusalem, das „himmlische Jerusalem“, zu einer „Schale, die alle Völker ... taumeln macht“. — Sacharja 12:1, 2; Offenbarung 11:15.

8. (a) Wann machte König David Jerusalem zu der Stadt, wo sein Thron stand, und was versuchten die Philister zu tun, und mit welchem Ergebnis? (b) Wann und wie wurde damit begonnen, der Christenheit anzukündigen, daß Christus am Ende der Zeiten der Nationen inthronisiert werde?

8 Zweitausendneunhundertdreiundachtzig Jahre zuvor hatte König David das irdische Jerusalem eingenommen und es zu seiner Hauptstadt gemacht. Als seine erbitterten Feinde, die Philister, das hörten, zogen sie gegen Jerusalem herauf und versuchten, David zu stürzen. Durch zwei aufeinanderfolgende durch ein Wunder bewirkte Niederlagen wurden die Angreifer taumelnd nach Philistäa zurückgesandt. (2. Samuel 5:17-25; Psalm 2:1-6) Was finden wir dann in dem Fall des „himmlischen Jerusalem“, dessen neu inthronisierter König Jesus Christus der bleibende Erbe Davids ist? Jahrzehnte vor dem Jahre 1914 u. Z., ja schon von dem Jahre 1876 u. Z. an, waren die Nationen und Völker der Welt davon in Kenntnis gesetzt worden, daß die Zeiten der Nationen in jenem Jahre enden würden. * Gott hingegebene, getaufte Christen, wie Charles Taze Russell, der Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, es war, wurden dazu gebraucht, dies besonders den Nationen der Christenheit anzukündigen. Diese angeblich christlichen Nationen wiesen die Ankündigung zurück und begannen am 28. Juli 1914 den Ersten Weltkrieg.

9. Wie versammelten sich während des Ersten Weltkrieges die in den Krieg verwickelten Nationen um das „himmlische Jerusalem“ wie um eine Trink„schale“, aus der sie mit Genuß tranken?

9 Während dieses Krieges benutzten die in den Krieg verwickelten Nationen das Kriegsrecht und die erhitzte, hysterische, nationalistische Stimmung, um diese Gott hingegebenen, getauften, geistgesalbten Christen zu verfolgen, die ihnen die Ankündigung übermittelt und für Jehovas aufgerichtetes messianisches Königreich Stellung bezogen hatten. So versammelten sich die Nationen rings um sie wie um eine Trinkschale, um daraus mit Genuß zu schlürfen und ihrer Schadenfreude durch die Bekämpfung der Vertreter des Königreiches Gottes freien Lauf zu lassen. Da diese Gott hingegebenen, gesalbten Christen zu der „Versammlung der Erstgeborenen“ gehörten, „die in den Himmeln eingetragen worden sind“, waren die Nationen tatsächlich um das „himmlische Jerusalem“ wie um eine Trink„schale“ versammelt. Eine Zeitlang waren sie in sehr gehobener Stimmung, wie dies in Offenbarung 11:7-10 vorausgesagt worden war.

10, 11. Wie kam es dazu, daß nach dem Ersten Weltkrieg die Nationen das „himmlische Jerusalem“ zu belagern begannen, und waren sie auch „gegen Juda“?

10 Nachdem am 11. November 1918 der Erste Weltkrieg geendet hatte, stellten die weltlichen Nationen ihre Feindseligkeit gegen Gottes im „himmlischen Jerusalem“ aufgerichtetes messianisches Königreich nicht ein. In den darauffolgenden Jahren nahmen sie den Völkerbund als Ersatz für Gottes himmlisches Königreich an. Damit begannen sie eine sinnbildliche Belagerung des „himmlischen Jerusalem“. Diese Belagerung äußerte sich in dem Widerstand und der Verfolgung, die sich gegen den gesalbten Überrest der „Versammlung der Erstgeborenen“ erhob, welche das messianische Königreich des „himmlischen Jerusalem“ verkündigten. Da diese Jünger Jesu Christi ihn als den ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids’, unterstützten, waren sie geistige Judäer oder gehörten in geistigem Sinne zum Stamm Juda. So waren diese geistigen Judäer zusammen mit dem himmlischen Jerusalem unter Belagerung durch die Nationen, die gegen das Königreich waren. Es war genauso, wie es in Sacharja 12:2 vorausgesagt worden war:

11 „Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Schale, die alle Völker ringsum taumeln macht; und auch gegen Juda wird er schließlich bei der Belagerung sein, ja gegen Jerusalem“ (NW). „Siehe, ich mache Jerusalem zur Taumelschale für alle Völker ringsum; auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung von Jerusalem“ (ZB). „Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker im Umkreis; und auch wider Juda geht es, wenn man Jerusalem belagert“ (Henne). „Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird’s gelten, wenn Jerusalem belagert wird“ (Lu).

12. Inwiefern offenbarten die geistigen Judäer einen anderen Geist als den, den sie während des Ersten Weltkrieges geoffenbart hatten, indem sie nun welche Stellung bezogen, die derjenigen der Apostel gleichkam?

12 Während im Jahre 1919 u. Z. die weltlichen Nationen den Völkerbund als eine internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit annahmen, begann der gesalbte Überrest des geistigen Juda, wie nie zuvor die gute Botschaft vom Königreich des „Löwen“ zu verkündigen, „der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids“. So begannen die weltlichen Nationen von jener Zeit an, dieses geistige Juda auf Erden zu belagern, und setzten ihre Bestrebungen beharrlich fort, den Widerstand und die Haltung dieser geistigen Judäer, die sich nicht anpaßten, zu überwinden. Ganz anders, als es im allgemeinen im Ersten Weltkrieg der Fall war, weigerten sich diese geistigen Judäer, sich von den Nationen in Furcht versetzen zu lassen. Sie erkannten den von Gott, dem Höchsten, erhaltenen Auftrag noch deutlicher als zuvor und erwählten sich die Handlungsweise der Apostel: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5:29) Diesem Laufe folgten sie auch inmitten des Zweiten Weltkrieges. Sie beharrten auf einer absolut christlichen Neutralität gegenüber den internationalen Streitigkeiten, wie sie dies am 1. November 1939 öffentlich erklärt hatten. Die Nationen waren höchst überrascht über die streng neutrale Stellungnahme dieser christlichen Zeugen Jehovas. (Siehe Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich vom 1. Dezember 1939, Seite 355 bis 365.)

13. Durch welche Handlungsweise haben sich die Nationen ‘wund gerissen’, und warum?

13 Die unnachgiebige Haltung zugunsten der Neutralität, die Jehovas christliche Zeugen eingenommen haben, ihre mutige Berufung auf die legalen Gerichte des Landes, um ihre bürgerlichen Rechte zu wahren, ihr ständig vermehrtes Predigen der guten Botschaft von Jehovas messianischem Königreich — all dies hat die Nationen zum Taumeln gebracht. Das Recht auf das Königtum, wie es durch das „himmlische Jerusalem“ vertreten wird, ist für die Nationen zu einem „Laststein“ geworden. Dadurch, daß sie sich unberufenerweise einmischten, in dem Versuch, ihn aus dem Wege zu räumen, auf dem sie ihre ehrgeizigen weltlichen Pläne der Weltherrschaft zu verwirklichen suchten, indem sie sich an den Königreichspredigern vergriffen, haben sie sich ‘wund gerissen’. Keine Befriedigung ist ihnen zuteil geworden, sondern nur peinigende Schmerzen wegen ihres demütigenden Versagens. Ihr Ruf hat darunter gelitten. Sie können das Recht, das Königreich zu predigen, weder beseitigen noch zunichte machen, noch können sie den Überrest zum Schweigen bringen, der dem Befehl Jehovas, es weltweit zu predigen, gehorcht.

14. Wie hat Jehova seinen prophetischen Spruch bezüglich der feindlichen Rosse und ihrer Reiter bereits wahr gemacht, und auf wen richtet er seine Augen, und warum?

14 Jehova der Heerscharen hat schon in sinnbildlicher Weise seinem prophetischen Spruch gemäß gehandelt. Er hat diejenigen verwirrt, die gegen die geistigen Judäer, die Gesandten seines Königreiches, kämpfen. Diejenigen, die die Kriegsmaschinerie lenken, sind veranlaßt worden, wahnsinnig zu handeln, wie es im Fall enttäuschter Diktatoren zutraf, die vor Wut blind wurden. Als ob ihre Kriegsstrategen das Augenlicht verloren hätten, wissen sie nicht mehr, welche Richtung sie einschlagen sollen. Aber Jehova öffnet seine Augen und hält sie offen, um die Strategie des geistigen ‘Hauses Juda’ zu lenken.

15. Wie sind die geistigen Stammeshäupter Judas feurig gewesen „gleich einem Feuerbecken zwischen Bäumen und gleich einer Feuerfackel in einer Reihe frisch geschnittenen Getreides“, und dies zur Rechten und zur Linken?

15 Was die „Stammeshäupter Judas“ in geistigem Sinne, die leitende Körperschaft des ‘Hauses Juda’ und die Aufseher der Versammlungen der geistigen Judäer, betrifft, so erfüllt Jehova diese mit einem Feuereifer zugunsten der irdischen Interessen des Königreiches des „himmlischen Jerusalem“. „Gleich einem Feuerbecken zwischen Bäumen und gleich einer Feuerfackel in einer Reihe frisch geschnittenen Getreides“ setzen sie die Dinge in geistiger Hinsicht in Brand, indem sie große religiöse Diskussionen herbeiführen und Streitfragen aufwerfen und den Einfluß vieler herrschender Hirten „verzehren“, so daß diese als diejenigen bloßgestellt werden, die „in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen“; und viele ihrer „Schafe“ kehren ihnen den Rücken und wenden sich dem Königreich Gottes zu. Dies geschieht zur Rechten und zur Linken unter den Völkern. Zufolge dieser feurigen Tätigkeit und positiven Einstellung der „Stammeshäupter Judas“ bleiben die geistigen Judäer in dem ihnen von Gott verliehenen geistigen Stand oder Grundbesitz und bewohnen ihn in vermehrter Zahl. Sie geben die Sache des „himmlischen Jerusalem“ nicht auf.

16. Die „Stammeshäupter Judas“ bekennen, daß ihre Kraft, dies unter Belagerung zu tun, aus welcher Quelle kommt, und was wendet diese Quelle für sie an?

16 Nicht aus eigener Kraft verrichten diese „Stammeshäupter Judas“ und ihre Mitjudäer dieses geistig verheerende Werk unter denen, die die Sache des regierenden Königreiches Gottes feindlich belagern. In ihrem Herzen bekennen sie voller Wertschätzung, daß die Kraft, dies zu tun, während sie von der ganzen Welt belagert werden, aus einer übermenschlichen, übernatürlichen Quelle kommt. Sie kommt aus dem „himmlischen Jerusalem“, wo der inthronisierte König Jesus Christus regiert, und er ist inmitten seiner Feinde zur Unterwerfung geschritten. Er hat sich mit den heiligen Engeln verbunden. „Sind sie nicht alle Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, die die Rettung ererben werden?“ (Hebräer 1:13, 14; Matthäus 25:31) Die gesalbten Christen, die sich der „Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem“, genaht und die ihren irdischen Lauf im Tode beendet haben und zu Leben und Unsterblichkeit in den Himmeln auferweckt worden sind, auch sie könnten den mutigen, tatkräftigen „Stammeshäuptern Judas“ und den Mitjudäern auf Erden unsichtbare Kraft darreichen. (Offenbarung 2:26-29) Hinter all diesem Beistand vom himmlischen Jerusalem aus steht ‘Jehova der Heerscharen, ihr Gott’.

DEN ANGREIFENDEN NATIONEN STEHT VERNICHTUNG BEVOR

17, 18. (a) Warum werden die Nationen nicht imstande sein, ihre lange Belagerung mit Sieg zu krönen? (b) Was wird Jehova gemäß seinem prophetischen Spruch den Nationen zufügen, die gegen „Jerusalem“ kommen?

17 Die weltlichen Nationen können ihre lang andauernde Belagerung gegen Gottes Königreich und gegen diejenigen, die überall auf Erden als dessen Gesandte dienen, nicht mit Sieg krönen. Gott, der Allmächtige, wird den geistigen Judäern neue Kraft zum Ausharren geben, damit sie der gegen das Königreich gerichteten Belagerung standhalten können; dagegen wird er die Gott trotzenden Belagerer schwächen und schließlich aus dem Dasein auslöschen. Das ist der Sinn der weiteren Worte des göttlichen ‘Spruches’ in Sacharja 12:7-9:

18 „Und Jehova wird gewißlich die Zelte Judas zuerst retten, damit die Schönheit des Hauses Davids und die Schönheit der Bewohner Jerusalems nicht zu groß werde über Juda. An jenem Tage wird Jehova eine Verteidigung sein rund um die Bewohner Jerusalems; und der unter ihnen Strauchelnde soll an jenem Tage wie David werden und das Haus Davids wie Gott [oder „Gottähnliche“], wie Jehovas Engel vor ihnen. Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich alle Nationen, die gegen Jerusalem kommen, zu vertilgen suchen werde.“

19. (a) Was wird durch den Ausdruck „die Zelte Judas“ angezeigt? (b) Warum wird die „Schönheit“ anderer Mitbetroffener ‘nicht zu groß werden über Juda’?

19 Der Ausdruck „die Zelte Judas“ zeigt an, daß sich die geistigen Judäer nicht hinter die schützenden Mauern der Städte zurückgezogen haben, sondern sich draußen auf dem offenen Felde befinden, wo sie furchtlos die Interessen des messianischen Königreiches verteidigen, das durch Jerusalem, die Stadt des Thrones, vertreten ist. Logischerweise würden also die Angreifer, bevor sie direkt an die Stadt herankommen könnten, alle „Zelte Judas“ wegräumen müssen, die sich zur Verteidigung der Stadt in deren Umkreis befinden. Darum muß Jehova der Heerscharen die „Zelte Judas“ zuerst retten, weil sie die erste und direkte Zielscheibe des Angriffs sind. Aus diesem Grunde werden sie sich ebenso der Rettung Jehovas rühmen können wie die Bewohner des „himmlischen Jerusalem“, des Standortes des Königreiches. Auf diesen ‘Zelten Judas’ wird die Schönheit der Rettung Jehovas ebenso ruhen wie auf dem „Haus Davids“, das durch den königlichen Sohn Davids, Jesus Christus, vertreten wird, und wie auf den ‘Bewohnern Jerusalems’, den auferstandenen Miterben des messianischen Königreiches, den schon auferweckten und verherrlichten Jüngern Christi. — Römer 8:15-17; 2. Timotheus 2:11, 12.

20. (a) Wie hat Jehova veranlaßt, daß die „Bewohner Jerusalems“ so wie David seien und Davids Haus wie Jehovas Engel? (b) Wie hat Jehova die „Bewohner Jerusalems“ verteidigt?

20 Wenn Jehova die Bewohner Jerusalems verteidigt und sie bewahrt, damit sie nicht straucheln und fallen, indem er sie so stark und mutig macht wie David, den kämpfenden König, wird er ebenso mit den geistigen Judäern verfahren, die in ihren ‘Zelten’ draußen auf dem Felde sind. Der Bericht, den der gesalbte Überrest geistiger Judäer bis heute auf den Blättern der Geschichte hinterlassen hat, zeigt, daß Gott dies getan hat. Und er wird fortfahren, es auch in Zukunft zu tun, und wird so seine Verheißung völlig erfüllen. Auch wegen der größeren Verantwortung, die damit verbunden ist, hat Jehova noch mehr für das „Haus Davids“ getan, das durch den bleibenden Erben Davids, Jesus Christus, vertreten wird. Jehova hat ihn „wie Gott, wie Jehovas Engel vor ihnen“, gemacht. Nein, nicht wie Jehova selbst, sondern wie Jehovas „Engel“, der die Söhne Israels im Jahre 1513 v. u. Z. aus der Sklaverei Ägyptens herausführte! (2. Mose 14:19; 23:20, 23) Jehova der Heerscharen hat die Bewohner des „himmlischen Jerusalem“ bereits verteidigt, indem er seinen regierenden König Jesus Christus ermächtigt hat, Satan, den Teufel, den „Gott dieses Systems der Dinge“, aus dem Himmel hinauszuwerfen und dafür zu sorgen, daß er draußen bleibt. — Offenbarung 12:7-13; 2. Korinther 4:4.

21. (a) In Einklang mit dem Haus Davids, das wie Jehovas Engel handelt, ist was einer der passenden Titel des Vertreters dieses „Hauses“? (b) Wie lange wird der Feind die Belagerung Jerusalems fortsetzen, und weshalb bis dann?

21 Auf diese Weise handelt der gottähnliche Sohn Davids, Jesus Christus, wie Jehovas Engel zugunsten der geistigen Judäer, die sich in ‘ihren Zelten’ auf der Erde befinden. Dementsprechend ist einer der Namen, nach denen er genannt worden ist, „Starker Gott“. (Jesaja 9:6, 7) Wie könnten also alle Nationen dieser Welt, gestützt von Satan, dem Teufel, über Jesus und über die „Zelte Judas“ triumphieren, vor denen er als Jehovas Engel dient? Kraft der Umstände muß ihre Belagerung des messianischen Königreiches mißlingen. In ihrem leidenschaftlichen Verlangen nach Weltherrschaft werden sie die Belagerung nie aufheben und sich zurückziehen, indem sie ihre Niederlage oder ihr Versagen zugeben werden. Sie werden die Belagerung bis zuallerletzt fortsetzen!

22. (a) Warum wird Jehova nicht weit gehen müssen, um die Nationen zu vertilgen? (b) Wann wird der Anlaß zu ihrer Vernichtung für ihn gekommen sein?

22 Wird Jehova der Heerscharen an jenem Tage, da er „alle Nationen, die gegen Jerusalem kommen, zu vertilgen“ sucht, weit gehen müssen? Keineswegs! Durch ihren andauernden Widerstand gegen sein messianisches Königreich und ihre Unterstützung der menschlichen internationalen Organisation für Weltfrieden und Sicherheit und ihre Befehdung und Verfolgung der geistigen Judäer häufen diese Nationen ein verurteilendes Zeugnis wider sich selbst auf. Der höchste Richter aller hat Kenntnis von dem vollen Maße dessen, wofür mit ihnen abgerechnet werden muß. Wenn ihr endgültiger Angriff auf die „Zelte Judas“ erfolgt, wodurch die Weltsituation, sinnbildlich Har-Magedon genannt, hervorgerufen wird, wird ihr Konto die zugelassene Höhe vollends erreicht haben.

23. Was wird Jehova mit diesen Nationen tun, und durch wen, und für wen wird es „Schönheit“ bedeuten?

23 Wenn Jehova der Heerscharen dieses Konto erforscht und nachprüft, wird er sich gänzlich berechtigt fühlen, diese Nationen, die wider das Königreich seines „himmlischen Jerusalem“ herankommen, zu vertilgen. Durch seinen regierenden König, der „wie Gott, wie Jehovas Engel“, ist, wird er diese Nationen völlig zunichte machen. (Offenbarung 16:13-16) O mit welcher „Schönheit“ dies das „Haus Davids“ und die „Bewohner Jerusalems“ und die „Zelte Judas“ krönen wird!

DER ‘DURCHSTOCHENE’, DER KÖNIG WURDE

24, 25. (a) Wird man um diese vernichteten Nationen wehklagen? (b) Um wen wird man besonders wehklagen, wie Jehova dies voraussagt?

24 Um diese vermessenen Nationen, die Jehova der Heerscharen in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, vernichtet, wird es kein Klagen, kein Wehklagen, geben. Doch gab es ein Klagen, ja ein Wehklagen, über ein trauriges Ereignis, das an jenem glorreichen Tag göttlicher Rettung den Weg für die „Schönheit des Hauses Davids und die Schönheit der Bewohner von Jerusalem“ bereitete. Während wir den ‘prophetischen Spruch’ Jehovas, des Schöpfers des Himmels und der Erde, weiterlesen, erfahren wir, was das für ein Ereignis war, denn wir hören Gott sagen:

25 „Und ich will über das Haus Davids und über die Bewohner Jerusalems den Geist der Gunst und flehentlicher Bitten ausgießen, und sie werden gewißlich auf den Einen schauen, den sie durchstachen, und sie werden sicherlich um ihn klagen wie bei der Klage um einen einzigen Sohn; und es wird bittere Wehklage um ihn geben, wie wenn es bittere Wehklage um den erstgeborenen Sohn gibt. An jenem Tage wird das Klagen in Jerusalem groß sein wie das Klagen von Hadad-Rimmon in der Talebene von Megiddo. Und das Land wird gewißlich klagen, jede Familie für sich; die Familie des Hauses Davids für sich und ihre Frauen für sich; die Familie des Hauses Nathans für sich und ihre Frauen für sich; die Familie des Hauses Levi für sich und ihre Frauen für sich; die Familie der Schimeïter für sich und ihre Frauen für sich; alle Familien, die übriggeblieben sind, jede Familie für sich und ihre Frauen für sich.“ — Sacharja 12:10-12, NW; Lu; JB; Kautzsch; Schlachter.

26. Welchem Schreiben des Apostels wenden wir uns zu, um auf die Frage, wer derjenige war, den sie durchstachen, Antwort zu erhalten, und wie beantwortet er unsere Frage?

26 Wer ist dieser ‘Eine *, den sie durchstachen’ und auf den ‘sie gewißlich schauen werden’? Statt daß wir uns durch den Wirrwarr menschlicher Mutmaßungen hindurcharbeiten, gehen wir direkt zu der inspirierten Antwort, die der Eine gegeben hat, der diesen ‘prophetischen Spruch’ aufzeichnen ließ. Aus dem niedergeschriebenen Bericht des Galiläers Johannes, der ein Augenzeuge davon war, wie Jesus Christus am Freitag, dem 14. Nisan 33 u. Z., zwischen zwei Übeltätern an den Pfahl geschlagen wurde, führen wir folgende inspirierte Worte an:

Dann baten die Juden Pilatus, weil es Vorbereitungstag war, damit die Leiber nicht am Sabbat an den Marterpfählen blieben (denn der Tag jenes Sabbats war ein großer), daß ihre Beine gebrochen und die Leiber abgenommen werden könnten. Darum kamen die Soldaten und brachen dem ersten die Beine und auch die des anderen, der mit ihm an den Pfahl gebracht worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon tot war, brachen sie ihm die Beine nicht. Einer der Soldaten jedoch stieß mit einem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat Zeugnis abgelegt, und sein Zeugnis ist wahr, und dieser weiß, daß er Wahres sagt, damit auch ihr glaubet. In der Tat, diese Dinge sind geschehen, damit das Schriftwort erfüllt werde: „Kein Knochen von ihm wird zermalmt werden.“ Und noch ein anderes Schriftwort sagt: „Sie werden zu dem Einen aufschauen, den sie durchstochen haben.“ — Johannes 19:31-37.

27. In welchem anderen Zusammenhang verbindet Johannes in seinen Schriften Jesus mit dem ‘Durchstochenen’?

27 Noch an anderer Stelle wird dieser Jesus Christus mit dem ‘Durchstechen’ in Verbindung gebracht, wenn derselbe Apostel Johannes schreibt:

Ihm, der uns liebt und der uns durch sein eigenes Blut von unseren Sünden losgemacht hat — und er hat uns zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht —, ja ihm sei die Herrlichkeit und die Macht immerdar! Amen.

Siehe! Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben; und alle Stämme der Erde werden sich seinetwegen vor Leid schlagen. Ja, Amen. — Offenbarung 1:5-7.

28. Was schreibt der Arzt Lukas, um anzuzeigen, daß Jesus nicht vor, sondern nach seinem Tode „durchstochen“ wurde?

28 Somit erfolgte dieses Durchstechen der Seite Jesu, einige Zeit nachdem er gestorben war und nicht vorher, worüber der Arzt Lukas schreibt:

Es war nun um die sechste Stunde [12 Uhr mittags], und doch kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde [3 Uhr nachmittags], denn das Sonnenlicht blieb aus; dann wurde der Vorhang des Heiligtums in der Mitte zerrissen. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Als er das gesagt hatte, verschied er. Weil der Offizier [Befehlshaber einer Hundertschaft] sah, was geschah, begann er Gott zu verherrlichen und sagte: „Dieser Mensch war wirklich gerecht.“ Und all die Volksmengen, die dort zu diesem Schauspiel versammelt waren, begannen umzukehren, als sie die Dinge sahen, die geschahen, wobei sie sich an die Brust schlugen. Alle seine Bekannten standen übrigens in einiger Entfernung. Auch Frauen, die ihm zusammen aus Galiläa gefolgt waren, standen da und sahen diese Dinge. — Lukas 23:44-49; Markus 15:33-41.

29. Wie trug zum Beispiel bei Thomas die durchstochene Seite Jesu zu dem Beweis bei, daß Jesus von den Toten auferweckt worden war?

29 Die durchstochene Seite Jesu Christi stellte ebenfalls eine wichtige Einzelheit dar, die zu dem Beweis beitrug, daß Jesus später von den Toten auferweckt wurde. Der Apostel Thomas, der Jesus am Tage seiner Auferstehung (Sonntag, 16. Nisan 33 u. Z.) nicht sah, sagte zu denen, die ihn an jenem Tag im Fleisch verkörpert gesehen hatten: „Wenn ich nicht in seinen Händen die Spur der Nägel sehe und meinen Finger in die Spur der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, will ich es bestimmt nicht glauben.“ Eine Woche später verkörperte sich Jesus wieder in Fleisch, in einen Leib gleich dem, den er hatte, als er am Pfahl hing, und sagte dann zu Thomas: „Nimm deine Hand und lege sie in meine Seite, und sei nicht länger ungläubig, sondern werde gläubig.“ — Johannes 20:24-27.

30. (a) Wieso war die Wehklage der Jünger Jesu viel ernster als das „Klagen von Hadad-Rimmon in der Talebene von Megiddo“? (b) Was war außerdem noch nötig, als nur aus Betrübnis zu klagen, damit der „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ auf sie ausgegossen würde?

30 In Erfüllung des Textes von Sacharja 12:10-14 werden die treuen Apostel und andere Jünger Christi damals im irdischen Jerusalem bewegte Klagen ausgestoßen haben. Ihr Klagen erfolgte wegen des Todes des ‘einziggezeugten Sohnes’ Gottes, ‘des Erstgeborenen aller Schöpfung’, des ‘Anfangs der Schöpfung Gottes’. (Johannes 3:16; Kolosser 1:15; Offenbarung 3:14) Somit war das Klagen um ihn ernsthafter als das frühere „Klagen von Hadad-Rimmon in der Talebene von Megiddo“. (Sacharja 12:11; vergleiche 2. Könige 23:28-30; 2. Chronika 35:20-25.) Jehova goß wirklich auf diese treuen Jünger den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ aus, dies besonders, weil jene Jünger „hofften, daß dieser der sei, der dazu bestimmt ist, Israel zu befreien“. (Lukas 24:21) Um aber Gottes Gunst zu erlangen, mußte durch diese Wehklage, dieses bittere Klagen, mehr zum Ausdruck gebracht werden als nur Betrübnis. Man mußte an den Durchstochenen und auch an den Wert seines Opfertodes glauben. Aufgrund dieser Überzeugung oder dieses Glaubens kann dem Betrübten Gottes Gunst erwiesen werden, und dann werden seine Bitten aufgrund dieses Glaubens erhört werden.

31, 32. (a) Wie muß jemand auf den Durchstochenen blicken, um den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ zu empfangen, auch wenn er vom „Haus Davids“ wäre? (b) Selbst wenn jemand zu den ‘Bewohnern Jerusalems’ gehört, müßte er außer der Wehklage was tun, um den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ zu empfangen?

31 Um sich als würdig zu erweisen, diesen göttlichen „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ zu empfangen, muß eine Person mit Augen des Glaubens „auf den Einen schauen, den sie durchstachen“. Jemand mag vom „Haus Davids“ sein, aber nur die fleischliche Abstammung, durch die er in diesem königlichen Rang steht, ist keine Gewähr dafür, daß er mit dem Messias als einer seiner Miterben im himmlischen Königreich sein wird.

32 Jemand mag einer der „Bewohner Jerusalems“ auf Erden sein; aber auch wenn er aus der irdischen Hauptstadt des Königs David stammt, sichert ihm dies keineswegs einen Platz im „himmlischen Jerusalem“. Eine solche Person sollte betrübt sein wegen irgendwelcher Gemeinschaftsverantwortung, die ihr wegen des Todes und Durchstechens des Messias anhaften könnte. Somit muß das Klagen, die bittere Wehklage, Trauer über die Tatsache einschließen, daß der Messias wegen unserer Sünden sterben mußte, und muß ferner Reue über diese Sünden einschließen. Dann wird der Tod des Messias dem Klagenden zum Segen sein, und er wird den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ empfangen.

33. (a) Inwiefern galt diese Regel auch jemandem, selbst wenn er vom ‘Hause Levi’ oder von der „Familie der Schimeïter“ war oder (b) wenn er von der „Familie des Hauses Nathans“ war wie Jesu Mutter Maria?

33 Dies würde auch auf jemand Anwendung haben, der gemäß dem Fleische vom ‘Hause Levi’ war. Obwohl er als Levit im irdischen Tempel in Jerusalem in Verbindung mit dessen Altar diente, auf dem Tieropfer dargebracht wurden, benötigte er dennoch das vollkommene menschliche Opfer dessen, der durchstochen wurde. Das ‘Haus Levi’ schloß auch die „Familie der Schimeïter“ ein. (2. Mose 6:16, 17; 4. Mose 3:17-21) Daher benötigte auch diese ein Opfer, das sündige Menschen loskaufen konnte. Die „Familie des Hauses Nathans“ gehörte zur königlichen Familie Davids. (2. Samuel 5:13, 14) Maria, die irdische Mutter Jesu Christi, stammte von Geburt aus dem Geschlecht dieses Nathan, des Sohnes Davids. (Lukas 3:23-31) Trotz ihrer königlichen Verbindungen gemäß dem Fleische mußte diese Familie Jesus als den ‘durchstochenen’ Messias anerkennen, um die göttliche Prophezeiung zu erfüllen und sich des himmlischen Königreiches würdig zu erweisen.

34. (a) Von welchem Standpunkt aus muß jemand, ungeachtet, zu welcher Familie, welchem Haus oder welchem Geschlecht er gehört, wegen des Durchstochenen wehklagen? (b) Wie müssen wir dies heute tun, um den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ zu empfangen?

34 Jedermann, ungeachtet, zu welcher Familie oder welchem Hause er gehörte, mußte Wehklage erheben und reumütig die Notwendigkeit beklagen, daß der Messias als ein Loskaufsopfer für Sünden sterben mußte. Frauen wie Männer mußten das tun. Darum sagt die Prophezeiung wiederholt, daß es eine Wehklage „ihrer Frauen für sich“ geben müsse. (Sacharja 12:12-14) Ebenso müssen wir alle heute reumütig und gläubig auf Jesus, den Messias, blicken, den einen, den zu ‘durchstechen’ den Feinden des messianischen Königreiches Jehovas gestattet war. Wenn wir das tun, werden wir den „Geist der Gunst und flehentlicher Bitten“ empfangen.

35. Wann werden unsere Tränen der Wehklage wegen des durchstochenen Messias abgewischt?

35 Unsere Tränen der Klage, ja der Wehklage, werden abgewischt, wenn wir außerdem erkennen, daß Jesus, der Messias, zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas „durchstochen“ wurde. Daß er schließlich „durchstochen“ worden war, bewies, daß er seine vollkommene Lauterkeit dem Souveränen Herrn Jehova gegenüber bis in den Tod bewahrt hatte. Als Lohn erhielt er die Ehre, als messianischer König im Himmel auf den Thron erhoben zu werden.

[Fußnoten]

^ Abs. 8 „Die sieben Zeiten werden im Jahre 1914 n. Chr. enden.“ So steht es in dem besonderen Artikel, betitelt „Zeiten der Heiden: Wann enden sie?“, von Charles T. Russell, veröffentlicht auf Seite 27 der Monatsschrift Bible Examiner, Band XXI, Nr. 1 (Gesamtnummer 313), vom Oktober 1876 mit der Versandadresse, Hicks Street 72, Brooklyn (New York), und der Angabe des Redakteurs und Herausgebers George Storrs. Die Einstellung seiner Zeitschrift Bible Examiner zufolge seiner schweren Krankheit wurde unter der Überschrift „Bruder Geo. Storrs“ in Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence, Ausgabe vom Januar 1880 bekanntgegeben, und es wurde ihm zur Benutzung ein Teil des Raumes in der letztgenannten Zeitschrift angeboten. Einige Zeit nach seinem Tode wurde ein Artikel aus seiner Feder, betitelt „Die Lehre von der Erwählung“, in der Zeitschrift Zion’s Watch Tower vom Juni des Jahres 1884 veröffentlicht.

^ Abs. 26 Hinsichtlich der Worte „auf den Einen ..., den“ enthält die New World Translation of the Holy Scriptures, Ausgabe 1971 folgende Fußnote: Über diesen Text steht in Gesenius’ Hebräischer Grammatik von E. Kautzsch (1896) auf Seite 440, Fußnote 2, die zum Abschnitt 138 (2) e gehört, folgendes: „Auch Sach 12:10 ist statt des unerklärlichen ela’i ēth asher’ wahrscheinlich el-asher’ zu lesen“ und die Stelle auf diese Klasse zu beziehen. In zwei hebräischen Manuskripten heißt es im geschriebenen Text ela’i ēth asher’ („zu mir, den“), aber die Randbemerkung lautet ela’iw ēth asher’ („auf ihn [oder: auf den einen], den“). In der LXX lesen wir: „auf mich, weil“; Vg: „zu mir, den“; Sy: „auf mich, für ihn, den“; Th: „auf ihn, den“. Siehe die Bibelübersetzung von Emil F. Kautzsch (1890): „ ,auf den‘ ..., den“; auch Johannes 19:37.

[Studienfragen]