Der König vorgestellt — die Gefangenen freigelassen
16. Kapitel
Der König vorgestellt — die Gefangenen freigelassen
1. Was für eine Anwendung hat jetzt Sacharjas Prophezeiung, wenn heute in den Nachrichten von gewissen Gebieten und Städten gesprochen wird, und was hilft uns, heute ihre Erfüllung festzustellen?
HEUTE erscheinen in den Nachrichten immer wieder die Namen Syrien, Libanon und Gasastreifen. Städte, die mit diesen Gebieten verbunden sind, werden im neunten Kapitel der Prophezeiung Sacharjas erwähnt. Doch gilt das, was der Prophet Sacharja damals, im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, sagte, nicht für diese Gebiete in ihren heutigen Beziehungen zur Republik Israel. Außer irgendeiner anfänglichen Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in buchstäblichem Sinne findet die Prophezeiung heute, im zwanzigsten Jahrhundert, ihre endgültige Erfüllung, doch nur in geistigem oder sinnbildlichem Sinne. Dadurch, daß wir uns mit der vor neunzehnhundert Jahren erfolgten ersten Erfüllung vertraut machen, können wir die geistige Erfüllung dieser Prophezeiung heute erkennen.
2. Eine Landkarte, die welche Zeitspanne betrifft, betrachten wir, und sind die in Verbindung mit dem „Land Chadrach“ erwähnten Orte jüdische Städte?
2 Wenn wir unsere Landkarte Palästinas aus der Zeit der Herrschaft der persischen Könige betrachten, sehen wir Damaskus die Hauptstadt Syriens, auch die Stadt Hamath, etwa 193 Kilometer nördlich von Damaskus, ferner die alten phönizischen (nun libanesischen) Städte Tyrus und Sidon an der Küste des Mittelmeeres, außerdem die Philisterstädte Gasa, Askalon, Ekron, Asdod und Gath und auch die Städte Jerusalem und Samaria. Das „Land Chadrach“ erscheint nicht auf allen Landkarten, weil seine Lage und seine eindeutigen Grenzen nicht genau bekannt sind, aber die Prophezeiung verbindet dieses einmal erwähnte Land mit Damaskus. Das Calwer Bibellexikon von Zeller (1924) sagt auf Seite 267: „Hadrach (genauer Chadrak), Landschaft, Sach. 9, 1 neben Damaskus genannt.“ Die revidierte Ausgabe (1956) des Werkes Westminster Historical Atlas to the Bible, Seite 124 spricht von dem Land „Hadrach“ als einem „Bezirk von Syrien, nördlich von Hamath“, also nördlich von Damaskus. Ob der Ausdruck „das Land Chadrach“ symbolisch und als Bezeichnung des ganzen Gebietes zu verstehen ist, in dem alle obenerwähnten Städte Syriens, Phöniziens und Philistäas liegen, ist von wenig Belang. Sie alle waren nichtisraelitische, nichtjüdische Städte.
3. In welchem Gegensatz stehen die Schlußverse von Sacharja, Kapitel acht zu den ersten Versen von Kapitel neun?
3 In den Schlußversen (20-23) des achten Kapitels der Prophezeiung Sacharjas ist die Rede davon, wie Menschen von allen Sprachen der Nationen und aus vielen Städten nach Jerusalem hinaufziehen werden, um Jehova anzubeten, wobei sie sogar den Rocksaum eines Juden ergreifen, um mit ihm zu gehen und seinen Gott anzubeten. Was geschieht mit den Menschen, die das nicht tun? Die ersten acht Verse des nachfolgenden (neunten) Kapitels unterrichten uns treffend über gewisse Folgen für solche Menschen. So laßt uns nun diesen Teil, Sacharja 9:1-8, lesen:
4. Wer greift gemäß Sacharja 9:1-8 in die Angelegenheiten der Erwähnten ein, und für wen?
4 „Ein prophetischer Spruch: ,Das Wort Jehovas ist gegen das Land Chadrach, und in Damaskus ruht es; denn Jehova hat ein Auge auf den Erdenmenschen und auf alle Stämme Israels. Und Hamath selbst wird auch daran grenzen, Tyrus und Sidon, denn sehr weise ist es. Und Tyrus ging daran, sich einen Wall zu bauen und Silber aufzuhäufen wie Staub und Gold gleich dem Schlamm der Straßen. Siehe! Jehova selbst wird es enteignen, und ins Meer wird er gewißlich seine Streitmacht niederschlagen; und im Feuer wird es selbst verzehrt werden. Askalon wird es sehen und in Furcht geraten; und was Gasa betrifft, es wird sich dann vor sehr heftigen Schmerzen winden, auch Ekron, weil seine erwartete Hoffnung zuschanden wird. Und ein König wird gewißlich aus Gasa entschwinden, und Askalon selbst wird nicht bewohnt werden. Und ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen, und ich werde gewißlich den Stolz des Philisters wegtilgen. Und ich will seine blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott; und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter. Und ich will als ein Vorposten für mein Haus lagern, so daß es keinen geben wird, der hindurchzieht,
und keinen, der zurückkehrt; und es wird kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen, denn nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.‘ “5. Warum ruhte Jehovas Mißfallen auf Damaskus, auf dem „Land Chadrach“ und auf Hamath?
5 Das alte Syrien des sechsten Jahrhunderts v. u. Z. betete falsche Götter an und verharrte in seiner Feindschaft gegen das wiederhergestellte Land Juda. Es lehnte es ab, Jehova in seinem wieder aufgebauten Tempel in Jerusalem anzubeten. Daher gab es einen guten Grund, weshalb Jehovas Wort nicht für, sondern gegen das „Land Chadrach“ war, da es zu Syrien gehörte. Sein mißbilligendes Wort würde auf der Hauptstadt des ganzen Landes, auf Damaskus, ruhen; und da das Gebiet von Hamath an Damaskus grenzte, würde Jehovas mißbilligendes Wort auch gegen Hamath ausgesprochen werden. Somit ruhte auf keinem Teil Syriens Gottes Gunst.
6. Weshalb erging Jehovas Wort wider Städte von Phönizien?
6 Das Land Phönizien grenzte an Syrien, und es hatte sich ebenfalls wider das Land Juda gewandt, als dieses seine gräßlichste Bedrängnis erlitt. Psalm 83:5-8 schließt in den Worten über die internationale Verschwörung gegen Jehovas Volk auch die phönizischen Städte Gebal und Tyrus ein, wenn es dort heißt: „Gegen dich schlossen sie dann sogar einen Bund, die Zelte Edoms und die Ismaeliten, Moab und die Hagriter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa zusammen mit den Bewohnern von Tyrus. Auch Assyrien selbst hat sich ihnen angeschlossen; sie sind den Söhnen Lots [Moab und Ammon] ein Arm geworden.“ Tyrus war eigentlich eine Kolonie von Sidon; und in Sacharja 9:2-4 werden diese Städte wie folgt erwähnt:
7. Mit wem verbindet Sacharja 9:2-4 Tyrus, und was soll, wie vorausgesagt, Tyrus widerfahren?
7 „Tyrus und Sidon, denn sehr weise ist es. Und Tyrus ging daran, sich einen Wall zu bauen und Silber aufzuhäufen wie Staub und Gold gleich dem Schlamm der Straßen. Siehe! Jehova selbst wird es enteignen, und ins Meer wird er gewißlich seine Streitmacht niederschlagen; und im Feuer wird es selbst verzehrt werden.“
8. Welche Stadt Tyrus war die von Sacharja erwähnte, und warum war dies so?
8 Aus diesen Worten zeigt sich mit Gewißheit, daß das „Wort Jehovas“ auch gegen ganz Phönizien, vertreten durch seine weltberühmten Städte Tyrus und Sidon, gesprochen wurde. Die hier genannte Stadt Tyrus ist die Inselstadt, denn König Nebukadnezar Hesekiel 29:17-20) Die Überlebenden von Tyrus flohen auf ihre vom Festland etwas entfernte Insel und bauten dort eine mächtige Stadt. Gemäß Hesekiel 28:1-19 hatte sich Tyrus in teuflischer Weise als Verräter gegen seinen früheren Freund Israel gewandt, und Sidon verband sich mit Tyrus in dieser Handlungsweise. (Hesekiel 28:20-26) Nach der Wiederherstellung des Landes Juda im Jahre 537 v. u. Z., nachdem es siebzig Jahre öde dagelegen hatte, änderten Tyrus und Sidon ihre Herzenseinstellung gegenüber Jerusalem und seinem zweiten Tempel nicht. Wie unweise!
von Babylon zerstörte in seinem palästinischen Feldzug die Stadt auf dem Festland. (9. Wie bereicherte und befestigte sich Tyrus, doch wie wirkte sich Jehovas Prophezeiung Tyrus betreffend aus?
9 Tyrus wie auch Sidon fuhren fort, der Weisheit dieser Welt zu folgen, indem sie ihre Weisheit mehrten, um Reichtümer zu sammeln und hier auf Erden Gold und Silber aufzuhäufen, wo Plünderer sie plündern können. Der mächtige Wall, den Tyrus als seefahrende Handelsmacht zu seinem Schutz baute, hielt im Jahre 332 v. u. Z. der Kriegskunst des griechischen Eroberers, Alexanders des Großen, nicht stand. Die tyrischen Militärstreitkräfte, die auf dem Lande ihren Stützpunkt hatten, wie auch diejenigen an Bord seiner vielen Schiffe versagten damals. Jehova schlug die Streitmacht von Tyrus durch sein irdisches Vollstreckungswerkzeug ‘ins Meer nieder’, wo es eine Festung errichtet hatte. Jehova enteignete Tyrus, indem er dessen Besitztümer, seinen gewaltigen Reichtum, dem Eroberer in die Hände fallen ließ. Das Feuer, durch das es dann verzehrt wurde, führte seinen vollständigen Ruin herbei.
10. Welches Interesse an Jesus Christus bekundeten Leute aus Tyrus und Sidon, und was wurde laut Bericht in Tyrus gegründet?
10 Jahre später wurde Tyrus wieder aufgebaut, doch weder es selbst noch Sidon gewannen ihre Stellung als starke Handelsmacht zurück, die sie innegehabt hatten, bevor sich das gegen sie gesprochene „Wort Jehovas“ erfüllte. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen viele Leute aus Tyrus und Sidon herbei, um Jesus zu hören und zu sehen und von ihm geheilt zu werden. (Markus 3:7, 8; Lukas 6:17; Matthäus 15:21-29) Nach Jesu eigenen, in Matthäus 11:20-22 und Lukas 10:13, 14 aufgezeichneten Worten sollen viele Personen in Tyrus und Sidon geneigt gewesen sein, auf die Botschaft von Gottes Königreich zu hören und entsprechend zu handeln. Zur Zeit der dritten Missionsreise des Apostels Paulus gab es in Tyrus eine Christenversammlung. (Apostelgeschichte 21:2-7) Diese Tyrier vertrauten nicht auf Militärstreitkräfte, noch sammelten sie sich Schätze auf Erden, sondern sie häuften sich Schätze im Himmel auf.
DER STOLZ DES HEIDNISCHEN FEINDES WEGGETILGT
11, 12. (a) Was für ein ehemaliger Städtebund beherrschte Philistäa? (b) Wessen Stolz würde Jehova wegtilgen, und wie?
11 Was nun ist das „Wort Jehovas“, das gegen Philistäa gesprochen wurde? In alter Zeit beherrschte der Fünf-Städte-Bund — Asdod, Askalon, Ekron, Gath und Gasa — das Land Philistäa. Aus irgendeinem Grunde wird Gath in Jehovas Wort gegen die Philister hier nicht erwähnt. Die Prophezeiung in Sacharja 9:5-7 besagt weiter:
12 „Askalon wird es sehen und in Furcht geraten; und was Gasa betrifft, es wird sich dann vor sehr heftigen Schmerzen winden, auch Ekron, weil seine erwartete Hoffnung zuschanden wird. Und ein König wird gewißlich aus Gasa entschwinden, und Askalon selbst wird nicht bewohnt werden. Und ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen, und ich werde gewißlich den Stolz des Philisters wegtilgen. Und ich will seine blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott; und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter.“
13. (a) Wie sollte die Zerstörung von Tyrus im Jahre 332 v. u. Z. Askalon, Gasa und Ekron berühren? (b) Welchen Wechsel erfuhr Asdod?
13 So sollte denn die Stadt Askalon die Zerstörung von Tyrus sehen, sich fürchten und schließlich keine Bewohner haben. Was Gasa betrifft, es fühlte sehr heftige Schmerzen, offenbar aus demselben Grund; und wegen dieses schmerzlichen Ereignisses und seiner Folgen erfuhr es einen Wechsel seiner Herrschaft, und sein einheimischer König entschwand ihm. Die Stadt Ekron blickte offenbar zu Tyrus als ihrer Hoffnung auf Schutz und Hilfe gegen einen eindringenden Feind auf. Als daher Tyrus nach einer siebenmonatigen Belagerung durch Alexander den Großen im Jahre 332 v. u. Z. zur Ruine wurde, wand sich Ekron ebenfalls in heftigen Schmerzen, weil seine Hoffnung enttäuscht und zuschanden gemacht worden war. Was aber ist über die vierte erwähnte Stadt, über Asdod, zu sagen? Anscheinend mußte ein Wechsel der Bevölkerung darin eintreten, denn Jehova sagte: „Ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen.“ Die rechtmäßige,
einheimische Bevölkerung sollte nicht darin bleiben. Fremde, Ausländer, sollten die Stadt einnehmen, nicht nur, was ihre Herrschaft, sondern auch, was ihre Bevölkerung betraf.14. Welcher Einstellung gegen Israel hatte sich Philistäa schuldig gemacht, und wie würde Jehova dies austilgen?
14 Anerkanntermaßen erging dann das „Wort Jehovas“ wider Philistäa. Die Philister waren sehr stolz und arrogant gewesen, besonders gegen Jehovas Volk, selbst nachdem dieses wieder in sein Heimatland zurückgebracht worden war. Aber ihr Stolz ging ihrem Sturz voraus. Indem Jehova die obenerwähnten Dinge den vier führenden Städten Philistäas zufügte, würde er „den Stolz des Philisters wegtilgen“. Kein Philister könnte weiterhin großtun, wenn er sich mit Jehovas Volk verglich. Jehova würde auch ihren falschen Religionskult austilgen.
15. (a) Was wird mit den „blutbefleckten Dingen“ und den „abscheulichen Dingen“ der Philister getan werden? (b) Wie wird ein Überrest der Philister handeln?
15 Bei der Anbetung ihrer falschen Götter aßen sie Opfer, die Jehova und seinem Volk abscheulich waren. Auch waren die Opfertiere, deren Fleisch sie bei ihren Opfermahlzeiten genossen, nicht ausgeblutet. Dieser widerlichen Anbetung von Götzen mußte Einhalt geboten werden, denn das „Wort Jehovas“ besagte weiter: „Und ich will seine [des Philisters] blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott.“ Wie solche blutbefleckten und abscheulichen Dinge von dem Mund und den Zähnen des Philisters entfernt werden, wird nicht erklärt. Aber inmitten all dieser Philister, die es ablehnen, Gottes Gebot zu beachten und vom Götzendienst mit seinen abscheulichen Opfern und Riten abzulassen, wird ein Überrest übrigbleiben, der das freiwillig, aus Gehorsam, tun wird. Dies wird ein Überrest „für unseren Gott“, für Jehova der Heerscharen, sein. Welch lebenrettende Umwandlung das bedeuten wird! Aber Sacharja (9:7) sagt weiter in bezug auf diesen Überrest: „Und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter.“
16. (a) Auf welche Weise würde der Überrest der Philister „wie ein Stammeshaupt in Juda“ werden? (b) Auf welches gesellschaftliche Niveau wird dadurch hingewiesen, daß die Bewohner von Ekron „wie der Jebusiter“ wurden?
16 Natürlich konnten die Philister, die Hamiten waren, keine Stammeshäupter im semitischen, hebräischen Stamm Juda werden. (1. Mose 10:6, 13, 14, 21-25) Aber die gehorsamen Übriggebliebenen, die Proselyten wurden, um „unseren Gott“, Jehova, anzubeten, konnten „wie ein Stammeshaupt in Juda“ werden. So würde dieser Überrest eine ausgezeichnete Stellung in Verbindung mit Jehovas erwähltem Volk haben und würde nicht als von geringer oder keiner Bedeutung angesehen werden. Wie dem Stammeshaupt einer Sippe würden ihm Verantwortlichkeiten gegeben werden. Doch wären diese Verantwortlichkeiten denen der Judäer selbst untergeordnet. Dies wird durch die Erklärung angezeigt, daß Ekron „wie der Jebusiter“ würde. Wie die Philister waren die Jebusiter Hamiten, nicht durch Hams Sohn Mizrajim, sondern durch seinen Sohn Kanaan, sie waren somit Kanaaniter. (1. Mose 10:6, 15, 16) Die Jebusiter waren die früheren Bewohner der Stadt Jerusalem, die deshalb Jebus genannt wurde.
17. Warum zeigte es für die Bewohner von Ekron eine Stellung der Gunst an, wenn sie „wie der Jebusiter“ wurden?
17 Im Jahre 1070 v. u. Z. nahm König David die Stadt der Jebusiter ein und nannte sie Jerusalem. (Richter 1:21; 2. Samuel 5:4-9) Später wurden die unterworfenen Jebusiter von Davids Sohn, König Salomo, als Sklavenarbeiter bei verschiedenen öffentlichen Bauwerken gebraucht, auch beim Bau des großartigen Tempels in Jerusalem. (1. Könige 9:15-23; 2. Chronika 8:1-10) Welch ein Vorrecht war es doch für jene Jebusiter, einen Anteil am Bauen des Tempels Jehovas in Jerusalem zu haben und außerdem vortreffliche Einrichtungen für das vorbildliche messianische Königreich Gottes im alten Israel zu errichten! Indem so Ekron und seine Bewohner, die sich der Anbetung „unseres Gottes“, Jehovas, zuwandten, „wie der Jebusiter“ wurden, gelangten sie in eine — wenn auch untergeordnete — Stellung der Gunst.
18. Wie kamen im ersten Jahrhundert u. Z. die Philister mit dem Christentum in Berührung?
18 Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich den Philistern gepredigt. Wir erinnern uns, wie der Evangeliumsverkündiger Philippus einem äthiopischen Eunuchen auf der „Straße, die von Jerusalem nach Gasa [in Philistäa] hinabführt“, predigte, als sie in seinem Wagen fuhren. Nachdem Philippus diesen zum Christentum bekehrten Äthiopier getauft hatte, verließ er ihn, und es fand sich, daß er in Asdod (griechisch: Azotos; das heutige Isdud) war, etwa fünfundfünfzig Kilometer nördlich von Gasa. Zweifellos gingen viele Philister auf die Verkündigung des Evangeliums durch Philippus ein. (Apostelgeschichte 8:26-40) Im Jahre 36 u. Z., nach der Bekehrung des Kornelius, des Befehlshabers einer italischen Hundertschaft, konnten die Philister bekehrt werden und konnten dann durch Christus den heiligen Geist Gottes empfangen.
19. Wie erfüllt sich das prophetische Bild ‘eines illegitimen Sohnes, der sich tatsächlich in Asdod niedersetzt’, im Fall der neuzeitlichen, gegenbildlichen Philister?
19 In unserem jetzigen, zwanzigsten Jahrhundert haben viele Religionsanhänger wie die alten Philister gehandelt, indem sie falsche Götter angebetet und Jehovas Volk bekämpft haben. So, wie das alte Asdod, die führende Stadt des Fünf-Städte-Bundes der Philister, wie durch illegitime Söhne einen Wechsel der Bevölkerung erfuhr, so erfahren diese gegenbildlichen, heutigen Philister einen Wechsel der Persönlichkeit. Indem sie sich durch Jesus Christus Gott hingeben und sich im Wasser taufen lassen, hören sie auf, ein Teil dieser Welt der Philister zu sein, und werden für sie ‘Fremde’, Unnatürliche, Außenseiter. Sie gehen nicht dem selbstischen Handel nach wie das alte Tyrus, noch stützen sie ihr Vertrauen oder setzen ihre Hoffnung darauf, gleichwie Ekron zu Tyrus aufblickte; auch vertrauen sie nicht auf eine Streitmacht, wie dies das alte Syrien tat. Sie halten sich von der Anbetung der blutdürstigen Götter dieser neuzeitlichen Welt fern und dienen ihnen nicht. Hingebungsvoll beziehen sie Stellung für „unseren Gott“, Jehova der Heerscharen.
20. Woran dürfen diese umgewandelten heutigen Philister mit dem Überrest geistiger Israeliten teilhaben?
20 In Anbetracht dieser Handlungsweise wird den umgewandelten neuzeitlichen Philistern ein Anteil zusammen mit dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten oder Juden an der Förderung der Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel verliehen. So ‘wie einem Stammeshaupt in Juda’ werden ihnen Dienstzuteilungen und Verantwortlichkeiten in Verbindung mit der Tätigkeit im Tempel gegeben. Die Menge dieser Jehova hingegebenen, getauften Diener ist bereits „groß“ geworden, und sie nimmt immer noch zu. Diese ungezählte „große Volksmenge“, die sich dem geistgesalbten Überrest anschließt, wurde in Offenbarung 7:9-17 vorausgesagt.
21, 22. (a) Von welchem Nutzen war es, daß Jehova für die Glieder seines Volkes ein Vorposten wurde, und warum würde kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen? (b) Wie hat Jehova diese Prophezeiung heute gegenüber seinem Überrest des geistigen Israel erfüllt?
21 Das alte Philistäa, Phönizien und Syrien waren grimmige Feinde des wiederhergestellten Überrestes der Juden, die früher Sacharja 9:8.
im Exil gewesen waren. Um einen Gegensatz zwischen seiner Verfahrensweise mit diesen Feinden und seiner Verfahrensweise mit seinem erwählten Volke, dem Hause Israel, zu zeigen, fuhr Jehova der Heerscharen fort zu sagen: „Und ich will als ein Vorposten für mein Haus lagern, so daß es keinen geben wird, der hindurchzieht, und keinen, der zurückkehrt; und es wird kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen, denn nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.“ —22 Indem sich Jehova der Heerscharen als ein Vorposten lagert, kann er die angreifenden Feinde davon abhalten, sich ‘seinem Haus’ zu nähern, in die Reihen seines Volkes einzudringen und sich dann zurückzuziehen. Als „Vorposten“ würde er einen „Arbeitsantreiber“, der Sklaven antreibt, daran hindern, je wieder durch sie hindurchzuziehen und sie zu versklaven. In ähnlicher Weise hat derselbe Jehova der Heerscharen sein „Haus“ geistiger Israeliten in dieser „Zeit des Endes“ beschützt, zu einer Zeit, da sich die Feinde wie nie zuvor zusammengerottet haben, um die Anbetung Jehovas, die in seinem geistigen Tempel dargebracht wird, zu bekämpfen. Gestärkt durch seinen machtvollen Geist, widersteht Jehovas „Haus“ der geistigen Israeliten mit Erfolg allen Anstrengungen weltlicher „Arbeitsantreiber“, durch ihr geistiges Besitztum hindurchzuziehen und ihre religiösen Arbeitsantreiber zu werden. Sie ahmen die Apostel Christi nach und gehorchen Gott, dem Herrscher, mehr als den Menschen. — Apostelgeschichte 5:29.
23. (a) Was bedeutet der Ausspruch Jehovas: „Nun habe ich es mit meinen Augen gesehen“ hinsichtlich der Lage seines Volkes inmitten der ganzen Menschheit? (b) Inwiefern trifft dies in Verbindung mit dem Überrest des geistigen Israel und der „großen Volksmenge“ der Mitanbeter zu?
23 Jehova der Heerscharen weiß um die Drohungen und Anstrengungen der Feinde wider seine Anbeter in seinem Tempel. Er sagt: „Nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.“ Dies entspricht dem, was er früher in seinem ‘prophetischen Spruch’ mit den Worten gesagt hat: „Das Wort Jehovas ist gegen das Land Chadrach, und in Damaskus ruht es; denn Jehova hat ein Auge auf den Erdenmenschen und auf alle Stämme Israels.“ (Sacharja 9:1) Sein Auge ist nicht nur auf „alle Stämme Israels“ gerichtet, sondern auch auf den Erdenmenschen, das heißt auf alle Menschen außer seinem erwählten Volke. Darum hat er seinen prophetischen Spruch gegen die alten Feinde wie Syrien, Phönizien und Philistäa ergehen lassen, die die zwölf Stämme Israels schlecht behandelten. Dieser „Spruch“ ist prophetisch und trifft heute in geistiger Hinsicht auf die Feinde des Volkes Jehovas, des geistigen Israel und der „großen Volksmenge“ der Mitanbeter, zu. Der Unterschied in der Art, wie Jehova der Heerscharen all diese seine Anbeter behandelt und wie er mit dem neuzeitlichen Gegenstück Syriens, Phöniziens und Philistäas verfährt, kann bereits gesehen werden. Der vollständige Unterschied wird sich während der sich nähernden Zeit der „großen Drangsal“ zeigen, wenn Jehova seine loyalen Anbeter von all ihren gottlosen Feinden gänzlich befreit. — Matthäus 24:21, 22; Offenbarung 7:14, 15; 19:11-21.
„SIEHE! DEIN KÖNIG SELBST KOMMT“
24. (a) Welche Fragen werden angesichts der Erfahrung Gasas über den Gegenstand seiner Feindseligkeit, über Jerusalem, gestellt? (b) Warum wird Jerusalem auf andere Weise als Gasa „schreien“?
24 Ein König sollte aus der Philisterstadt Gasa entschwinden, doch was sollte mit Bezug auf den Gegenstand der Feindseligkeit der Philister, mit Jerusalem, poetisch Zion genannt, geschehen? Sollte es sich wie Gasa „vor sehr heftigen Schmerzen winden“, weil es das Bollwerk des habgierigen Handels und der untheokratischen Militärstreitmacht gestürzt sieht? Sollte es in äußerstem Schmerz und entsetzlicher Furcht schreien? Schreien, das heißt laut rufen, wird es, doch nicht in gleicher Weise wie Gasa. Denn nachdem Jehova seinen prophetischen Spruch wider Syrien, Phönizien und Philistäa geäußert hat, sagt er weiter: „Frohlocke sehr, o Tochter Zion. Jauchze im Triumph, * o Tochter Jerusalem. Siehe! Dein König selbst kommt zu dir. Er ist gerecht, ja gerettet, demütig und auf einem Esel reitend, ja auf einem ausgewachsenen Tier, dem Sohn einer Eselin. Und ich werde gewißlich den Kriegswagen aus Ephraim wegtilgen und das Roß aus Jerusalem. Und der Kriegsbogen soll weggetilgt werden. Und er wird tatsächlich Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird von Meer zu Meer sein und vom ,Strom‘ bis an die Enden der Erde.“ — Sacharja 9:9, 10.
25. Weshalb hat die „Tochter Jerusalem“ allen Grund, im Triumph zu jauchzen und über das Nahen des Königs zu frohlocken?
25 Warum hätte Jerusalem in Erfüllung dieser herrlichen Verheißung nicht allen Grund, zu frohlocken und ‘im Triumph zu jauchzen’? Denn zu der Zeit, da diese göttliche Verheißung durch den Propheten Sacharja gegeben wurde, war Jerusalem ohne Haggai 2:23.
einen eigenen König. Es hatte lediglich einen Statthalter der Provinz, den der persische Herrscher, Darius I., eingesetzt hatte, nämlich Serubbabel, den Sohn Schealtiels aus dem königlichen Geschlecht Davids. Etwa neunzig Jahre früher, im Jahre 607 v. u. Z. war das Königtum Davids durch Babylon gestürzt worden, als Jerusalem vollständig zerstört und sein König Zedekia nach Babylon weggeführt wurde. Obwohl die siebzig Jahre der gänzlichen Verödung Jerusalems nun vorüber waren, mußten doch noch die 2 520 Jahre der Zeiten der Nationen, in denen die nichtjüdischen Nationen Jerusalems Recht auf ein davidisches Königtum niedertreten konnten, bis zum Jahre 1914 u. Z. weitergehen So sah denn die „Tochter Jerusalem“ in der Zeit Sacharjas sehnsuchtsvoll dem Kommen des wahren Messias und Königs aus der Linie Davids entgegen, eines Messias, der durch den Statthalter Serubbabel vorgeschattet wurde. —26. Warum brauchen wir über die anfängliche Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas nicht im ungewissen zu sein und hin und her zu raten?
26 Wir, die wir heute leben und an dem wahren Messias, nicht einem falschen Christus, interessiert sind, brauchen nicht im ungewissen über die anfängliche Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas zu sein und darüber zu raten. Sie ist aufgezeichnet worden und wird uns von mindestens drei Augenzeugen derselben beschrieben, nämlich von Matthäus Levi, einem Steuereinnehmer, von Johannes Markus, einem Bewohner Jerusalems, und von Johannes, dem Sohn des Zebedäus, dazu noch von einem Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts, der den Tatsachenbestand des Falles erforschte, von dem Arzt Lukas von Kleinasien. Was am Sonntag, dem 9. Nisan des Jahres 33 u. Z., geschah, berichtet uns Matthäus Levi:
Als sie sich nun Jerusalem näherten und nach Bethphage auf den Ölberg gekommen waren, da sandte Jesus zwei Jünger aus und sprach zu ihnen: „Geht hin in das Dorf, das ihr vor euch seht, und ihr werdet sogleich eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und bringt sie zu mir. Und wenn jemand etwas zu euch sagt, sollt ihr sagen: ,Der Herr benötigt sie.‘ Darauf wird er sie sogleich senden.“
Dies geschah in Wirklichkeit, damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, welcher sprach: „Sagt der Tochter Zion: ,Siehe! Dein König kommt zu dir, mild gesinnt und auf einem Esel reitend, ja, auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.‘ “
Da machten sich die Jünger auf den Weg und taten so, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Und sie brachten die Eselin und ihr
Füllen, und sie legten ihre äußeren Kleider auf diese, und er setzte sich auf sie. Die meisten Leute von der Volksmenge breiteten ihre äußeren Kleider auf den Weg aus, während andere begannen, Zweige von den Bäumen abzuhauen und sie auf den Weg auszubreiten. Die Volksmengen aber, die, die ihm vorausgingen, und die, die nachfolgten, schrien fortgesetzt: „Rette, bitte, den Sohn Davids! Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt! Rette ihn, bitte, in den Höhen droben!“Als er nun in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Bewegung und sagte: „Wer ist dieser?“ Die Volksmengen sagten fortgesetzt: „Dies ist der Prophet, Jesus aus Nazareth in Galiläa!“
Und Jesus begab sich in den Tempel und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Geldwechsler und die Bänke der Taubenverkäufer um. Und er sprach zu ihnen: „Es steht geschrieben: ,Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden‘, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“ Auch kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.
Als die Oberpriester und die Schriftgelehrten die wunderbaren Dinge sahen, die er tat, und die Knaben, die im Tempel schrien und sprachen: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“, wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: „Hörst du, was diese sagen?“ Jesus sprach zu ihnen: „Ja. Habt ihr niemals dies gelesen: ,Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du Lobpreis bereitet.‘?“ — Matthäus 21:1-16.
27. Wie hätte sich die Prophezeiung erfüllt, wenn die Jünger die Botschaft nicht laut ausgerufen hätten?
27 Und Lukas, der jüdische Arzt, fügt folgende Einzelheit hinzu:
Doch einige der Pharisäer aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, verweise es deinen Jüngern.“ Er gab aber zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien.“ — Lukas 19:39, 40; siehe auch Markus 11:1-18; Johannes 12:12-19.
28. Inwiefern war Jesus friedlich, „demütig“, „gerecht“ und „gerettet“, als er im Triumph in Jerusalem einzog?
28 So ritt Jesus Christus statt auf einem Schlachtroß friedlich auf einem Esel in Jerusalem ein, nicht wie Herodes der Große, der die Stadt Jerusalem im Jahre 37 v. u. Z. nach dreimonatiger Belagerung im Sturm einnahm und den hasmonäischen (makkabäischen) König Antigonus vom Stamm Levi absetzte. Jesus war in der Tat „demütig“, wie Sacharja 9:9 es vorausgesagt hatte. Er war kein falscher Christus oder falscher Messias, sondern war „gerecht“, war der Messias, der von seinem himmlischen Vater Jehova gerechtfertigt wurde. Er war tatsächlich „gerecht“, da er im Fleische vollkommen war, sündenlos, unbefleckt und daher imstande, sich als ein vollkommenes menschliches Opfer zur Hinwegnahme der Sünde der ganzen ungerechten Menschenwelt darzubringen. (Apostelgeschichte 7:52; Hebräer 7:26; 1. Johannes 2:1) Er wurde in der Tat „gerettet“, so, wie sein Vorfahr, König David, durch die Verleihung des Sieges über seine Feinde gerettet wurde. (2. Samuel 22:1-4; 8:6, 14) Nicht umsonst schrie die große Volksmenge: „Hosanna dem Sohne Davids!“ (EB), das heißt: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“, als Jesus im Triumph in Jerusalem einzog. Sieben Tage später rettete der allmächtige Gott Jesus aus dem Tode, indem er ihn zu unsterblichem Leben im Himmel auferweckte. — Hebräer 5:7-10.
29. (a) Wie redete Jesus Christus hinsichtlich seiner christlichen Jünger ‘Frieden zu den Nationen’? (b) Wie vernichtet er sämtliche Kriegsausrüstung innerhalb und außerhalb der Christenheit, und was wird das Ergebnis davon sein, daß er zur „großen Volksmenge“ von heute Frieden redet?
29 Er ist es, der „Fürst des Friedens“ genannt wurde. (Jesaja 9:6, 7) Seine jüdischen Jünger waren aus allen Stämmen Israels, Ephraim und Juda eingeschlossen, und er vereinte sie zu einer friedlichen christlichen Brüderschaft. Unter seinen Jüngern hob er die Feindschaft zwischen den natürlichen, beschnittenen Juden und den Nichtjuden auf. (Epheser 2:11-20) Auf diese Weise hat er bereits ‘Frieden zu den Nationen geredet’. Aber die Christenheit hat es abgelehnt, auf seine Rede zu hören, und fährt bis auf diesen Tag fort, sich gegenseitig zu bekämpfen. Im herannahenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, wird Jehova Gott seinen messianischen König dazu gebrauchen, die Kriegswagen und -bogen und sämtliche Ausrüstung zu gewalttätiger Kriegführung, die heute innerhalb und außerhalb der Christenheit zu finden ist, zu zerstören. (Offenbarung 16:14-16; 19:11-21) Er wird alle Förderer der gewalttätigen Kriegführung unter den Menschen in allen Nationen vernichten. Aber zu der „großen Volksmenge“ friedliebender Anbeter in Jehovas geistigem Tempel, die aus allen Nationen stammen, wird der siegreiche König Jesus Christus Frieden reden und mit ihnen in Frieden sein, und sie werden bewahrt werden. — Offenbarung 7:14.
30. Wie wurde nach dem Ende der Zeiten der Nationen, das im Jahre 1914 u. Z. eintrat, Jesus Christus in aller Form dem gegenbildlichen Jerusalem als König vorgestellt, doch welche Frage entsteht hinsichtlich seiner Annahme?
30 Als im Jahre 1914 u. Z. die 2 520 Jahre der Zeiten der Nationen, in denen die Nationen das Recht Jerusalems auf ein messianisches Psalm 110:1-6; Apostelgeschichte 2:34-36; Hebräer 10:12, 13) Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918 u. Z.) verkündigte der Gott hingegebene, getaufte Überrest der geistigen Israeliten öffentlich, daß die Zeiten der Nationen geendet hätten und daß Gott, der Höchste, seinen Sohn Jesus Christus zum regierenden König in den Himmeln gemacht habe. Auf diese Weise wurde Jehovas messianischer König besonders der Christenheit vorgestellt, die durch die Stadt Jerusalem des ersten Jahrhunderts u. Z. vorgeschattet wurde. Nahm ihn aber die Christenheit, die vorgab, aus Jüngern Christi zu bestehen, als König an, dessen „Herrschaft“ „von Meer zu Meer und von dem ,Strome‘ bis zu den Enden der Erde“ sein sollte?
Königtum von der Königslinie Davids niedertreten konnten, für diese endeten, setzte Jehova Gott, der Höchste, Jesus, den Messias, auf den himmlischen Thron, damit er regiere und unter seinen Feinden zur Unterwerfung schreite. (31. Was hat bis zum Dezember des Jahres 1918 bewiesen, ob die Christenheit Jehovas Messias als ihren König angenommen hat?
31 Das tat die Christenheit nicht, gemäß dem, was sie dem gesalbten Überrest seiner geistigen „Brüder“ zufügte, und das war dasselbe, als ob sie es Jesus, dem Messias selbst, zugefügt hätte. (Matthäus 25:40, 45; Markus 9:37) Dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen, im Frühjahr 1918 u. Z., brachte die in Krieg verwickelte Christenheit ihre Verfolgung und Unterdrückung des Überrestes der geistigen Brüder Christi zu einem großen Höhepunkt. (Offenbarung 11:2-10) Erst nachdem die Christenheit dies veranlaßt hatte, beendete sie am 11. November 1918 ihren Ersten Weltkrieg. Indem die Christenheit die Handlungsweise des Jerusalem des ersten Jahrhunderts u. Z. nachahmte, lehnte sie es ab, Jehovas messianischen König anzunehmen. Im folgenden Monat (Dezember 1918) gab die Christenheit öffentlich bekannt, daß sie für den beantragten Völkerbund als „den politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ sei.
32. War niemand da, angesichts der Handlungsweise der Christenheit, der den messianischen König Jehovas annahm, und was sollten sie gemäß der Prophezeiung tun?
32 War denn niemand da, der den von Jehova der Heerscharen vorgestellten messianischen König annahm? Doch, da waren welche. So, wie es am Sonntag, dem 9. Nisan des Jahres 33 u. Z., einen Überrest der Juden, nämlich die Jünger Jesu Christi, gab, Sacharja 9:9 zum Ausdruck kommt, erfaßt, sie ‘frohlockten’ und begannen ‘im Triumph zu jauchzen’, weil ihr König, der wahre Messias, Christus, zu ihnen gekommen war.
die ihn bei seinem königlichen Einzug in Jerusalem begrüßten und willkommen hießen, so gab es einen Überrest geistiger Israeliten, die nach dem Ende der Zeiten der Nationen, nach dem Jahre 1914 u. Z., dasselbe taten. Durch die Verfolgung und die Unterdrückungsmaßnahmen der Regierungen der Nationen der Christenheit waren sie zerstreut und auseinandergesprengt worden, gleichwie es bei Jesu Jüngern nach seinem Verrat und seiner Verhaftung, die am fünften Tag nach seinem triumphalen Einzug in Jerusalem erfolgte, der Fall gewesen war. Aber im ersten Nachkriegsjahr, im Jahre 1919 u. Z., als sie durch Gottes lebengebenden Geist neu belebt und wieder in seinen Dienst eingesetzt worden waren, verwarfen sie den Völkerbund, der in jenem Jahr angenommen und wirksam gemacht wurde. Statt solch eine Nachahmung des Königreiches Christi anzunehmen, wurden sie von dem Geist, der in33. (a) Wie haben diejenigen, die den König angenommen haben, von dem Jahre 1919 u. Z. an ihre Freude kundgetan und ihr Jauchzen hören lassen? (b) Wann und wie wird der Messias, Christus, aufhören, auf dem friedlichen Esel zu reiten, und wohin soll sein Ritt gehen?
33 Sie ließen ihre Freude weltweit bekanntwerden, ihr Jauchzen weltweit hören. Wie denn? Indem sie im Jahre 1919 u. Z. den größten Feldzug zur Verkündigung des messianischen Königreiches Gottes einleiteten, den die Menschenwelt je gekannt hat. (Matthäus 24:14; Offenbarung 14:6) Sie haben die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes messianischem Königreich so weit hören lassen, wie sich die „Herrschaft“ des Messias gemäß der Voraussage ausbreiten sollte, nämlich „von Meer zu Meer ... und vom ,Strom‘ [Euphrat] bis an die Enden der Erde“. (Sacharja 9:10; Psalm 72:8) Bereits 208 Länder und Inselgruppen haben sie gehört, und dies in 165 Sprachen. Zu Gottes festgesetzter Zeit — schon bald — soll die ganze Christenheit sowie alle anderen Teile dieses weltlichen Systems der Dinge in der rasch nahenden „großen Drangsal“, wie die Menschenwelt eine solche nie zuvor gekannt hat, aus ihrem ganzen Gebiet beseitigt werden. In Offenbarung 19:11-21 wird der Messias, Christus, nicht mehr auf einem friedlichen Esel reitend versinnbildlicht, sondern auf einem weißen Schlachtroß, auf dem er in die Schlacht stürmt, um mit allen Gegnern aufzuräumen, die seit dem Jahre 1914 u. Z. sein irdisches Herrschaftsgebiet besetzt halten.
RÜCKKEHR DER GEFANGENEN ZUR FESTE
34. (a) Hat Jesus, der Messias, Befreiung für die Gefangenen nur verkündet? (b) Welche Fragen entstehen dadurch, daß Jehovas Ankündigung in Sacharja 9:11, 12 an das „Weib“ ergeht?
34 Zu der Zeit, da Jesus, der Messias, als vollkommener Mensch auf Erden war, wurde er ausgesandt, „Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen“. (Jesaja 61:1; Lukas 4:16-21) Dies ruft er nicht nur aus, sondern nach der Verkündigung verleiht er den Gefangenen auch die Freiheit. Jehovas prophetischer Spruch durch Sacharja sagt dies in folgenden Worten voraus: „Auch du, o Weib, vermöge des Blutes deines Bundes will ich deine Gefangenen aus der Grube heraussenden, in der kein Wasser ist. Kehret zur Feste zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung.“ (Sacharja 9:11, 12) Wer ist es, der hier mit „Weib“ angeredet wird, wer sind die „Gefangenen“, und was ist die „Feste“?
35. Die hier mit „Weib“ Angeredete befindet sich in einem Bunde, dessen Blut bei welcher Gelegenheit vergossen wurde?
35 Die hier so als ein Weib Angeredete ist die Organisation, die sich aufgrund des kostbaren Lebensblutes in einem Bund mit Jehova Gott befindet. Nicht etwa das irdische Jerusalem noch die irdische Nation des natürlichen, beschnittenen Volkes Israel ist diese Organisation. Allerdings stand die ehemalige Nation Israel durch das Blut der Tieropfer, das Moses als Mittler am Berg Sinai in Arabien darbrachte, in einem nationalen Bund mit Jehova. (2. Mose, 24. Kapitel) Gemäß dieser nationalen Übereinkunft, die mit solchem Tierblut rechtskräftig gemacht worden war, war der Überrest der Israeliten im Jahre 537 v. u. Z. aus seiner Gefangenschaft in Babylon freigelassen worden. Doch was Jehova nun durch Sacharja sprach, betraf eine Freilassung, die in ferner Zukunft lag, nämlich lange nach der Freilassung aus dem Exil in Babylon. Es war eine Befreiung aus der wasserlosen Grube, die auf die Vorstellung des messianischen Königs Jehovas folgte. Sie erfolgte, nachdem Jesus fünf Tage vor dem jüdischen Passah des Jahres 33 u. Z. im Triumph in Jerusalem eingezogen war. An jenem Passahtag wurde Opferblut vergossen.
36. Wessen Blut ist hier gemeint, und mit wem ist der Bund kraft des Blutes gemacht worden, und wer wird in Sacharja 9:11 als „Weib“ angeredet?
36 Wessen Blut? Das Blut des Messias. Sein Blut wurde durch das Blut all der Passahlämmer versinnbildlicht, die von den Juden seit dem Jahre 1513 v. u. Z., seit dem ersten Passah in Ägypten, jährlich geopfert wurden. (1. Korinther 5:7; Johannes 1:29, 36; 1. Petrus 1:18, 19) Kraft des Blutes des Messias, das kostbarer ist als dasjenige aller von Israel geopferten Tieropfer, wurde ein neuer Bund wirksam. Mit wem? Weder mit dem irdischen Jerusalem noch mit dem natürlichen Israel, das den messianischen König verwarf und seinen Tod herbeiführte, sondern mit dem geistigen Israel, dem am Herzen beschnittenen, dem in geistigem Sinne jüdischen. (Jeremia 31:31-34; Hebräer 8:7 bis 9:15) Der Mittler dieses neuen Bundes, der zwischen Jehova und dem geistigen Israel geschlossen wurde, ist der Messias, Jesus. So ist es denn das geistige Israel, das gemäß dem Text in Sacharja 9:11 als ein „Weib“ angeredet wird, welches durch Blut in einem Bunde steht.
37, 38. (a) Wer sind des Weibes „Gefangene“, und was ist in unserem zwanzigsten Jahrhundert die wasserlose Grube? (b) Welche umfassendere Bedeutung könnte der wasserlosen Grube gegeben werden, und welcher Bund wird durch Blut wirksam gemacht?
37 Wo waren denn die „Gefangenen“ dieses symbolischen Weibes? Jetzt, im zwanzigsten Jahrhundert und in der Zeit dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, sind diese „Gefangenen“ der gesalbte Überrest geistiger Israeliten. Die Geschichte dieses Jahrhunderts berichtet, daß sie während des Ersten Weltkrieges tatsächlich in die Knechtschaft des religiösen Groß-Babylon und seiner politischen und militärischen Gönner gerieten. In diesem Zustand waren sie wie in einer „Grube ..., in der kein Wasser ist“. Es gab weder eine geistige Erquickung darin noch eine Hoffnung, daraus hinauszukommen. Aber durch das vergossene Blut Christi als Loskaufsopfer wurden ihnen die Sünden, die sie in diesem Zustand hatten, vergeben, und sie wurden als solche, die nicht mehr von Jehova verbannt sind, wieder in seine Gunst aufgenommen und in ihren rechtmäßigen Stand auf Erden zurückgebracht. Doch mag die wasserlose Grube auch den umfassenderen ungünstigen Zustand veranschaulichen, in dem sich jemand unter der allgemeinen Verurteilung der Sünde und deren Strafe, dem Tode, befindet, der von unseren sündigen menschlichen Ureltern, Adam und Eva, ererbt worden ist. Es bedurfte wirklich des erlösenden Blutes Christi, um Glieder des geistigen Überrestes aus diesem Zustand herauszubringen. Jesu Blut war das, was angewandt wurde, um den neuen Bund wirksam werden zu lassen. Jesus sagte:
38 „Dies bedeutet mein ,Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird.“ (Matthäus 26:28) „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden wird.“ — Lukas 22:20; Hebräer 13:20.
39. Woraus allein konnten jene „Gefangenen“ in der wasserlosen Grube Hoffnung schöpfen, und welchen Ruf ließ Jehova im Jahre 1919 u. Z. an sie ergehen?
39 So brachte Jehova der Heerscharen durch die Anwendung des Blutes des neuen Bundes, der mit dem geistigen Israel geschlossen wurde, den gefangenen Überrest aus der wasserlosen „Grube“, der Verurteilung der Sünde und des Todes, heraus. (Hebräer 12:24) Das religiöse Groß-Babylon bot diesen „Gefangenen“ keinerlei Hoffnung; sie konnten nur „Hoffnung“ hegen, wenn sie auf die liebenden Verheißungen Jehovas Gottes und seines Messias vertrauten. An diejenigen, die sich im geistigen Exil Babylons der Großen befanden, ließ Jehova der Heerscharen im Jahre 1919 u. Z. den Ruf ergehen: „Kehret zur Feste zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung.“ — Sacharja 9:12.
40. (a) Was zu tun, forderte jener Ruf die „Gefangenen“ auf? (b) Was ist die „Feste“, zu der die Gefangenen zurückkehren müssen?
40 Dieser göttliche Ruf bedeutete für diese „Gefangenen der Hoffnung“, daß sie aus Babylon der Großen hinausgehen sollten. (Offenbarung 18:1-4) Das Wort „Feste“ erinnert uns an die Worte aus 2. Samuel 5:7-9: „[David] ging ... daran, die Feste Zion, das heißt die Stadt Davids, einzunehmen. ... Und David nahm Wohnsitz in der Feste, und sie wurde die Stadt Davids genannt.“ Die Hauptstadt des Königs David wurde jedoch vergrößert, um außer dem Berg Zion noch weiteres Gebiet einzuschließen, und sie wurde Jerusalem genannt. Somit ist Jerusalem die „Feste“, nicht so sehr als eine stark befestigte Stadt an sich, sondern durch das, was sie vertrat. Was vertrat sie denn? Das messianische Königreich Gottes, denn ihr menschlicher König wurde mit heiligem Öl zum Herrscher gesalbt, und dieser gesalbte Herrscher saß auf dem „Thron Jehovas“. — 2. Samuel 5:1-3; 1. Chronika 29:23.
41. (a) Welche Geschehnisse im Jahre 537 v. u. Z. schatteten diese Rückkehr der „Gefangenen“ vor? (b) Warum konnten die „Gefangenen“ im Jahre 1919 u. Z. zum Königreich zurückkehren?
41 Im Jahre 537 v. u. Z. kehrte der Überrest derer, die im Exil in Babylon geweilt hatten, in das Land Juda zurück und baute die Stadt Jerusalem wieder auf; so kehrte er zur irdischen „Feste“ zurück. Seine Handlungsweise war ein Vorbild von der Handlungsweise des neuzeitlichen Überrestes des geistigen Israel. Im Gehorsam gegenüber dem Ruf Jehovas ging der gesalbte Überrest im Jahre 1919 u. Z. aus Babylon der Großen hinaus und Offenbarung 12:1-9) So konnten die gesalbten Überrestglieder, als sie im Jahre 1919 u. Z. freigelassen worden waren, zu diesem Königreich ‘zurückkehren’, das einer Feste glich und das sie seit dem Jahre 1914 u. Z. verkündigt hatten. Das zeigten sie, indem sie ihre Verkündigung des Königreiches wie nie zuvor wiederaufnahmen.
kehrte zu der geistigen „Feste“ zurück. Was könnte eine uneinnehmbarere Feste sein als das unerschütterliche messianische Königreich Gottes? So, wie die irdische Feste Jerusalem das messianische Königreich Jehovas vertrat, veranschaulicht die geistige Feste das, worauf das ehemalige Jerusalem von Gott aus ein Recht hatte, nämlich Jehovas Königtum des wahren Messias, der im Himmel zur Rechten Gottes sitzt. Die Zeiten der Nationen, in denen diese das göttliche Recht auf das Königtum zu Boden traten, endeten im Jahre 1914 u. Z., und unverzüglich wurde das messianische Königreich in den Himmeln geboren. (42. Was kann der Überrest des geistigen Israel heute hinsichtlich der Erfüllung folgender an das „Weib“ gerichteten Verheißung Jehovas sagen: „Auch teile ich dir heute mit: ,Ich werde dir, o Weib, einen doppelten Teil vergelten.‘ “?
42 Es gab für den gesalbten Überrest einen sehr guten Grund, ‘zur Feste zurückzukehren’, denn Jehova der Heerscharen fuhr fort, zum geistigen Israel wie zu einem Weibe zu sprechen: „Auch teile ich dir heute mit: ,Ich werde dir, o Weib, einen doppelten Teil vergelten.‘ “ (Sacharja 9:12) Hat Jehova der Heerscharen das denn nicht getan? Doch. Wenn der gesalbte Überrest der befreiten geistigen Israeliten heute zurückblickt, muß er zugeben, daß das, was er während des Ersten Weltkrieges durch die Hände Babylons der Großen und ihrer weltlichen Liebhaber zu erdulden hatte, nichts war im Vergleich zu den geistigen Segnungen, deren sich seine Glieder in ihrem rechtmäßigen geistigen Stande jetzt erfreuen. Besonders ist dies so seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist mehr gewesen, als sie aus den Händen ihres Befreiers, Jehovas der Heerscharen, erwartet hatten. Es ist ein ‘doppelter Teil’ gewesen. Welcher Segnungen sie sich doch erfreuen!
EIN GEISTIGER KAMPF GEGEN DIE SIEBENTE WELTMACHT
43. Wie sagte Jehova in Sacharja 9:13-15, er werde sein Volk in einem geistigen Offensivkrieg gebrauchen?
43 Jehova der Heerscharen sah die künftigen Angreifer seines Volkes, seiner Anbeter, voraus. Was würde er unternehmen? Er würde sowohl in die Offensive als auch in die Defensive gehen. Sacharja 9:13-15.
Was sein offensives Vorgehen betrifft, sagte er: „ ‚Denn ich will Juda als meinen Bogen treten. Den Bogen will ich mit Ephraim füllen, und ich will deine Söhne wecken, o Zion, wider deine Söhne, o Griechenland, und ich will dich [das heißt Zion] wie das Schwert eines starken Mannes machen.‘ Und über ihnen wird Jehova selbst gesehen werden, und sein Pfeil wird gewißlich herausfahren so wie der Blitz. Und ins Horn wird der [Souveräne] Herr Jehova selbst stoßen, und er wird gewißlich mit den Windstürmen des Südens einherziehen. Jehova der Heerscharen selbst wird sie verteidigen, und sie werden tatsächlich die Schleudersteine verschlingen und niedertreten. Und sie werden gewißlich trinken — ungestüm sein —, als wäre es Wein; und sie werden tatsächlich gefüllt werden wie die Schale, wie die Ecken des Altars.“ —44. Die Freude des siegreichen Volkes Gottes sollte wie Freude sein, die wodurch veranlaßt würde, und welche kommende Weltmacht brauchte es nicht zu fürchten?
44 In diesem sinnbildlichen Kriegszuge sollen Jehovas Anbeter siegreich sein, ja sie werden ungestüm sein vor Freude, so, als ob ihr Herz durch Wein erfreut worden wäre. (Psalm 104:15) Somit hatten zur Zeit Sacharjas die wiederhergestellten Israeliten von den ‘Söhnen Griechenlands’ nichts zu befürchten, als Alexander der Große diese in die Stellung der Weltherrschaft als fünfte Weltmacht hineinmanövrierte. Babylon, die Zerstörerin Jerusalems, war nun als dritte Weltmacht gefallen. Medo-Persien beherrschte damals als vierte Weltmacht die Erde. Und im Jahre 332 v. u. Z. sollte Griechenland seinen Platz als fünfte Weltmacht einnehmen und das Land Juda regieren.
45. (a) Mit welchem indirekten „Auswuchs“ der griechischen Weltmacht mußte der gesalbte Überrest einen geistigen Kampf führen, und wegen welcher Streitfrage? (b) Wie haben die ‘Söhne Zions’ den Sieg errungen?
45 Gemäß Daniel 8:8-25 sollte aber etwas aus dem griechischen Reich herauswachsen, etwas, was sich in das Römische Reich als sechste Weltmacht und dann weiter in das symbolische ‘kleine Horn’, die anglo-amerikanische Doppelweltmacht als die siebente Weltmacht, erstrecken würde. Mit dieser angeblich christlichen siebenten Weltmacht hatten die gesalbten Überrestglieder des geistigen Israel besonders während des Ersten und des Zweiten Weltkrieges zu kämpfen. Sie mußten einen geistigen Kampf führen in ihrem Bemühen, gegenüber den Streitigkeiten der weltlichen, politischen Mächte neutral zu bleiben und Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den nationalistisch eingestellten Menschen. (Apostelgeschichte 5:29-32) Die geistigen ‘Söhne Zions’ haben durch Glauben an Gottes Wort und durch ihre Treue gegenüber dem messianischen Königreich Jehovas den Sieg errungen. Dies hat sich bis heute in bezug auf die Zionistenbewegung der natürlichen, beschnittenen Juden nicht bewahrheitet.
46. Inwiefern gebraucht Jehova seinen gesalbten Überrest auf Erden gleich einem Bogen und Pfeil, wie schnell fährt sein Pfeil heraus, wie stößt Jehova in sein symbolisches „Horn“, und was benutzt er als das ‘Schwert eines starken Mannes’?
46 Als in den Jahren 1918/19 die siebente Weltmacht den Völkerbund beantragte und auf ihn als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ hinwirkte, widerstand Jehovas durch das alte Zion veranschaulichtes messianisches Königreich, das im Jahre 1914 u. Z. in den Himmeln aufgerichtet worden war, der von Menschen gemachten Fälschung. Jehova wird sein Königreich als das „Schwert eines starken Mannes“ gebrauchen. Die „Söhne des Königreiches“ (Zions geistige Söhne) verkündigen weltweit die Königreichsbotschaft, die gleichsam ein geistiges Schwert ist. (Matthäus 13:38, 43; Epheser 6:17) Wie das alte Juda (den Bogen) und wie Ephraim (den Pfeil) benutzt Jehova den älteren Teil des gesalbten Überrestes, der noch am Leben ist, um den neueren Teil gleich einem Pfeil im Verkünden der Gerichtsbotschaft Gottes, des Souveränen Herrn, gegen die Feinde des messianischen Königreiches auszusenden. Jehovas symbolischer „Pfeil“ fährt zur Königreichsverkündigung, zum Verkünden des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’, so schnell heraus „wie der Blitz“. (Jesaja 61:1, 2) Durch die heutigen Erklärungen seines heiligen Wortes, der Bibel, stößt Jehova in das geistige „Horn“, um seine gesalbten Überrestglieder zur geistigen Kriegführung aufzurufen.
47. (a) Besonders seit wann wird Jehova über seinem Volk gesehen, und in welchen Beziehungen hat er es verteidigt? (b) Wie haben die Glieder seines Volkes die sinnbildlichen „Schleudersteine“ niedergetreten, und wodurch werden sie mit Freude erfüllt wie mit Wein?
47 Er selbst wird über ihnen gesehen, denn seit dem Jahre 1931 u. Z. werden sie ausdrücklich nach seinem Namen Jehovas christliche Zeugen genannt. Gegen die Feinde seines messianischen Königreiches wird er sich aufmachen wie „mit den Windstürmen des Südens“, die im Nahen Osten sehr heftig sind. Aber die Glieder seines treuen Überrestes geistiger Israeliten wird er verteidigen; er wird ihren Glauben und ihr Geistiggesinntsein sowie den ihnen von ihm verliehenen geistigen Stand bewahren. Die Feinde schleudern gegen die wiederhergestellten Überrestglieder
viel Betäubendes, Abschreckendes, doch diese offenbaren die Fähigkeit, die symbolischen „Schleudersteine“ abzufangen, ohne betäubt und außer Gefecht gesetzt zu werden, und sie treten solche „Schleudersteine“ tatsächlich nieder und machen ihre Wirkung zunichte. So, wie die Tempelschalen mit dem Blut von Tieropfern gefüllt wurden, das dann gegen die Seite des kupfernen Opferaltars gespritzt wurde, wobei es dessen Ecken tränkte, so wird Jehova dadurch, daß er das Blut seiner Feinde vergießt und sie vernichtet, die Überrestglieder verteidigen und mit Freude erfüllen, als ob das Blut der Feinde Wein wäre, den sie nach dem Gesetz trinken durften, um ihr Herz zu erfreuen.48. Auf welch zarte Weise sein ihm hingegebenes Volk zu behandeln, hat Jehova verheißen, und gleich welchen Steinen haben dessen Glieder ‘geglitzert’?
48 Statt wie ein Krieger wider seinen Überrest geistiger Israeliten vorzugehen, wird Jehova sie zart behandeln wie ein friedlicher Hirte seine Schafe. So bringt er seinen „prophetischen Spruch“ zu einem Höhepunkt, indem er sagt: „Und Jehova, ihr Gott, wird sie gewißlich retten an jenem Tage wie die Kleinviehherde seines Volkes; denn sie werden wie die Steine eines Diadems sein, die über seinem Boden glitzern. Denn o wie groß seine Güte ist und wie groß seine Schönheit ist! Korn wird die Jünglinge gedeihen lassen und neuer Wein die Jungfrauen.“ — Sacharja 9:16, 17.
49, 50. (a) Von wann an hat Jehova die geehrt, die seinen Namen ehren? (b) Wie handelt Jehova als Retter seiner Herde, und wie kostbar sind ihm deren Glieder?
49 In den Tagen Sacharjas war dies eine herzerquickende Prophezeiung. Heute, in dieser späten „Zeit des Endes“ der siebenten Weltmacht und des ganzen übrigen Teils dieses militarisierten Systems der Dinge, ist die Prophezeiung zu etwas Erlebtem geworden, das sich nun dem großartigen Höhepunkt nähert.
50 Seit der Veröffentlichung des Wachtturms vom 1. Februar 1926 mit dem Leitartikel „Wer wird Jehova ehren?“ ist in hervorragendem Maße weltweit verkündet worden, daß Jehova der Gott des gesalbten Überrestes der geistigen Israeliten ist. Geradeso, wie Jehova vor langem durch einen prophetischen „Mann Gottes“ sagte: „Die mich ehren, werde ich ehren“, ehrte er in der Tat diese ihn ehrenden Überrestglieder. (1. Samuel 2:30) Er rettete sie durch die Verfolgungen und Gefahren des schlimmsten Krieges der ganzen Menschheitsgeschichte, des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945 u. Z.), hindurch, weil ihm diese ehrenwerten geistigen Israeliten teuer waren, genauso wie eine Schafherde im Nahen Osten ihrem Hirten. Wie kostbar doch die Steine eines königlichen Diadems seinem Träger sind, dessen Erscheinung durch ihr Glitzern scheueinflößend wirkt! Genauso kostbar wie diese glitzernden Steine in einem königlichen Kopfschmuck sind die Treuen der geistigen „Herde seines Volkes“. Er wird sie noch aus dem Endangriff des Feindes retten.
51. Wie ist für die Überrestglieder das Bild von Jehova in ihrer Vorstellung geworden, und durch was für Vorkehrungen hat er sie geistig gedeihen lassen?
51 Wie groß sich Jehovas Güte ihnen gegenüber erwiesen hat! Wie schön das Bild von Jehova in ihrer Vorstellung geworden ist! Wie durch reiche Getreideernten hat er sie mit geistiger Speise aus seinem geoffenbarten heiligen Wort ernährt. Wie mit neuem Wein ist ihr Herz erfreut worden. All dies hat sie geistig gedeihen lassen.
[Fußnote]
^ Abs. 24 Vergleiche Zephanja 3:14, Jesaja 44:23, Psalm 41:12 und Hiob 38:7.
[Studienfragen]
[Karte auf Seite 260]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
DAS LAND PALÄSTINA
WÄHREND DER HERRSCHAFT DER PERSISCHEN KÖNIGE
KITTIM (ZYPERN)
Hamath
MITTELMEER
Ribla
LAND CHADRACH (?)
Gebirge Libanon
SYRIEN
PHÖNIZIEN
Sidon
Tyrus
Damaskus
BASCHAN
Samaria
Jordan
EPHRAIM
Jerusalem
Asdod
Askalon
Gasa
PHILISTÄA
Ekron
JUDA
Gath