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„Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern ...“

„Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern ...“

11. Kapitel

„Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern ...“

1. Welche Verhältnisse hinsichtlich einer Streitmacht bestanden zur Zeit Sacharjas in Israel im Vergleich mit der heutigen Republik Israel?

STAND in dem Israel der Tage des Propheten Sacharja irgendeine Streitmacht unter Waffen? Nein, nicht wie in der heutigen Republik Israel, in der sogar Frauen wehrpflichtig sind.

2. Wie lange war der in die Heimat zurückgeführte Überrest ohne eine Streitmacht gewesen, und welche Frage entsteht daher über den Bau des Tempels?

2 Damals, im Jahre 522 v. u. Z., während der kurzen Herrschaft des persischen Königs Artaxerxes (Gaumatas, des Magiers), als die samaritanischen Widersacher den israelitischen Tempelbauleuten „mit Waffengewalt“ Einhalt geboten, musterten die Israeliten in Jerusalem keine Streitmacht, um sie zu bekämpfen. (Esra 4:7-24) Später, im elften Mondmonat (Schebat) des Jahres 519 v. u. Z., am vierundzwanzigsten Tag des Monats, als Sacharja seine fünfte Vision hatte, gab es in Jerusalem und im Lande Juda immer noch keine Streitmacht. Das war noch im zweiten Jahr des Königs Darius I., der als der Herrscher des Perserreiches dem Artaxerxes gefolgt war. Wäre es den Israeliten möglich, den Tempel in Jerusalem zu vollenden, ohne durch eine eindrucksvolle Streitmacht von einer Machtstellung aus vorzugehen? Die fünfte Vision, die an Sacharja erging, beantwortet die Frage.

3. (a) Aus welchem Zustand wird Sacharja aufgeweckt, bevor ihm die fünfte Vision zuteil wird? (b) Was berichtet Sacharja dem Engel, der die Dinge deutet, über das, was er sieht?

3 Nach der Glauben einflößenden Vision hinsichtlich des Hohenpriesters Josua, des Sohnes Jehozadaks, scheint der Prophet Sacharja in einen Geisteszustand der Überlegung und des Nachsinnens geraten zu sein, so daß es aussah, als ob er schlafe. Aber die Reihe der Visionen war noch nicht geschlossen; er sollte Weiteres sehen. Daher fährt er fort, zu uns über den Engel zu sprechen, der ihm die Dinge deutete und erklärte: „Und der Engel, der mit mir redete, kam dann zurück und weckte mich auf gleich einem Mann, der aus seinem Schlaf aufgeweckt wird. Dann sprach er zu mir: ,Was siehst du?‘ Da sprach ich: ,Ich habe gesehen, und siehe! da ist ein Leuchter, ganz von Gold, mit einer Schale oben darauf. Und seine sieben Lampen sind darauf, ja sieben; und die Lampen, die oben darauf sind, haben sieben Röhren. Und da sind zwei Olivenbäume neben ihm, einer auf der rechten Seite der Schale und einer auf ihrer linken Seite.‘ “ — Sacharja 4:1-3.

4. Der Anblick jenes Leuchters weckt in uns Erinnerungen an welches Haus, und warum?

4 Können wir uns im Geiste das Bild vorstellen, das Sacharja gezeigt wurde? Jener goldene Leuchter mit seinen sieben Armen, worauf sieben Lampen sind, die mit Olivenöl gespeist werden, weckt Erinnerungen an Jehovas Haus der Anbetung. In Israel stand früher, von den Tagen des Propheten Moses an bis zu den Tagen des Königs David, in jenem Haus der Anbetung in seinem ersten Abteil, dem Heiligen, ein goldener Leuchter. (2. Mose 40:1-25) Die Vision dieses Leuchters war daher sehr passend, weil sie mit dem Wiederaufbau des Tempels zu tun hatte.

5. Wie wurden die sieben Lampen von einem zentralen Reservoir aus mit Brennstoff zur Beleuchtung versehen, und wie wurde bewirkt, daß dieser Vorrat an zentraler Stelle voll blieb?

5 An zentraler Stelle war für die sieben Lampen ein Vorrat an Beleuchtungsöl gespeichert, nämlich in der Schale oben auf dem goldenen Leuchter, von der sieben Röhren ausgingen, eine Röhre nach jeder einzelnen Lampe hin, um ihr Öl aus dem zentralen Vorrat zuzuführen. Doch woher bekam diese Schale ihren Ölvorrat, und in welcher Regelmäßigkeit? Von den zwei Olivenbäumen, die neben der Schale standen, von einem Baum zu ihrer Rechten und dem anderen Baum zu ihrer Linken. Diese Bäume konnten eine ständige Vorratsquelle sein, und sie waren ganz nahe, ohne daß Öl von weit her zugeführt werden mußte.

6. Wieso war es nur e i n Leuchter, obwohl es sieben Lampen waren?

6 Da es insgesamt nur e i n Leuchter war, waren seine sieben Lampen alle durch Arme mit ihm verbunden, die von einem zentralen Stamm ausgingen.

7. Was fragte Sacharja nun den Engel in bezug auf den Leuchter?

7 Diese Vision war bedeutungsvoll. Daher ging Sacharja sogleich darauf ein: „Dann antwortete ich und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: ,Was bedeuten diese Dinge, mein Herr?‘ Da antwortete der Engel, der mit mir redete, und sprach zu mir: ,Weißt du wirklich nicht, was diese Dinge bedeuten?‘ Darauf sprach ich: ,Nein, mein Herr.‘ “ — Sacharja 4:4, 5.

8, 9. (a) Auf welche Weise können wir gleichwie Sacharja aus dieser Vision Nutzen ziehen? (b) Welche Antwort gibt der Engel dem Sacharja, und was vermittelt uns dies statt einer eingehenden Erklärung der Einzelheiten?

8 Gleich dem Propheten Sacharja möchten wir der Vision nicht unsere eigene Deutung geben. Wir wollen von Jehova der Heerscharen durch seinen Engel belehrt werden. Nur wenn wir die göttliche Wahrheit aus der rechten Quelle erhalten, können wir aus der Vision Nutzen ziehen. Als der Engel, der als Ausleger diente, von Sacharja befragt wird, geht er vorerst nicht auf den Sinn aller Einzelheiten der Vision ein. Statt dessen weist er uns auf die Quintessenz, die allumfassende Lehre, der Vision als Ganzes hin. Dies verleiht einer Vision, die von nur einem Leuchter handelt, Frische und Nachdruck.

9 „Somit“, sagt Sacharja, „antwortete er und sprach zu mir: ,Dies ist das Wort Jehovas an Serubbabel und besagt: „ ‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt. Wer bist du, o großer Berg? Vor Serubbabel wirst du zu ebenem Land werden. Und er wird bestimmt den Hauptstein hervorbringen. Da werden laute Zurufe sein: ,Wie lieblich! Wie lieblich!‘ “ ‘ “ — Sacharja 4:6, 7.

DIE SCHRANKE WIRD ZUNICHTE

10. Welchem Widerstand sah sich Serubbabel gegenüber, und wie machte dieser erscheinen, besonders im Hinblick auf welche Umstände?

10 Hätte einer von uns den Widerstand der heidnischen Statthalter der persischen Provinzen auf dieser Seite (der westlichen Seite) des Euphrat verspüren wollen? Nicht nur das, hätte wohl ein einziger von uns den Widerstand des Herrschers des ganzen Perserreiches, des Königs Darius I., verspüren wollen? Dieser Widerstand war Serubbabel vorübergehend im Wege, als er in jenem Jahr, 519 v. u. Z., daranging, Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. (Esra 5:3 bis 6:2) Das würde in der Tat wie ein „großer Berg“ erscheinen, der der Wiederaufrichtung des Tempels bis zum erfolgreichen Ende im Wege stand, nicht wahr? Serubbabel besaß unter den weniger als fünfzigtausend Mann, die im Jahre 537 v. u. Z. mit ihm aus Babylon zurückgekehrt waren, keine Streitmacht. Wie konnte er denn irgendeiner bewaffneten Invasion Protestierender, die das Tempelwerk stillegen wollten, standhalten? Welche Macht hatte er oder hatten seine Mitisraeliten? Er kannte König Darius I. nicht persönlich und hatte keinen politischen Vorteil durch ihn, noch übte er irgendwelchen Einfluß auf ihn aus. Wie konnte er denn je erwarten, Jehovas Haus der Anbetung zu vollenden, ohne schwer bestraft zu werden?

11. (a) Wie lautet Gottes Antwort auf die Frage? (b) Was also mußte Serubbabel im Tempelwerk Antrieb geben, und warum?

11 Fragen wir heute oder fragte der Statthalter Serubbabel damals: „Wie denn?“? Zurück kommt die Antwort vom größten, obersten Militärbefehlshaber: „ ,Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt.“ (Sacharja 4:6) Serubbabel brauchte sich weder wegen einer Streitmacht Sorgen zu machen noch wegen einer Kraft, die aus irgendeiner menschlichen Quelle käme. Er mußte einzig und allein auf den Einen vertrauen, der ihm durch seine Propheten gesagt hatte, er solle das Werk fortsetzen und sich auf den Geist dieses Einen, der höchsten Autorität, verlassen. Der Geist dieses Einen ist natürlich eine unsichtbare wirksame Kraft, ist aber unwiderstehlich, überwältigend, stets erfolgreich und triumphiert jederzeit. Diese Kraft verrichtet ihr Werk unsichtbar, zeitigt aber Ergebnisse auf eine Weise, wie der göttliche Quell dieses Geistes es haben will. Die gesamte Streitmacht der Erde und jegliche politische und religiöse Macht unter der ganzen Menschheit können gegen seine heilige wirksame Kraft, wenn sie in Tätigkeit ist, nicht standhalten. Als der Statthalter Serubbabel das Tempelwerk fortsetzte, diente ihm dieser Geist als Antrieb.

12. Was sollte jener bildliche ‘große Berg’ vor Serubbabel werden, und inwiefern war die Erfüllung von Jesaja 40:4, 5 eine Zusicherung dafür?

12 Was ist denn der bildliche ‘große Berg’, der im Wege steht? Jehova der Heerscharen sagt zu ihm: „Vor Serubbabel wirst du zu ebenem Land werden.“ Vor Serubbabel und dem treuen Überrest, der mit ihm aus Babylon zurückgekehrt war, hatte Jehova die Prophezeiung aus Jesaja 40:4, 5 erfüllt: „Jedes Tal werde erhöht, und jeder Berg und Hügel werde erniedrigt. Und der höckerige Boden soll ebenes Land werden und der holperige Boden eine Talebene. Und die Herrlichkeit Jehovas wird bestimmt geoffenbart werden, und alles Fleisch miteinander soll sie sehen, denn der Mund Jehovas selbst hat es geredet.“ Gott konnte nun im Fall dieses ‘großen Berges’, der in jenem Jahr, 519 v. u. Z., vor dem Statthalter Serubbabel stand, etwas Ähnliches tun. Laßt uns beachten, wie er das tat, durch keine großen Anstrengungen Serubbabels, sondern durch Gottes Geist.

13. (a) Wie hatte Jehova früher, am 24. Kislew 520 v. u. Z., Serubbabel durch Haggai eine Zusicherung wider die feindliche Streitmacht gegeben? (b) Was würden die Widersacher sicherlich tun, nachdem Serubbabel zufolge des Ansporns durch die fünfte Vision Sacharjas handelte?

13 Gerade zwei Monate zuvor hatte er erklärt, wie er mit den militärischen Heerscharen des Feindes verfahren werde, indem er sprach: „Ich erschüttere die Himmel und die Erde. Und ich werde gewißlich den Thron von Königreichen umstürzen und die Stärke der Königreiche der Nationen vertilgen; und ich will den Wagen und die darauf Fahrenden umstürzen, und die Rosse und ihre Reiter werden gewißlich niedersinken, ein jeder durch das Schwert seines Bruders. ,An jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,werde ich dich nehmen, o Serubbabel, du Sohn Schealtiels, mein Knecht‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich werde dich gewißlich wie einen Siegelring setzen; denn dich habe ich erwählt‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ (Haggai 2:20-23) Wider das, was der Statthalter Serubbabel und seine Mitarbeiter an jenem Tag (24. Kislew 520 v. u. Z.) bei der Grundlegung des Tempels in Jerusalem taten, mögen die Statthalter der Provinzen westlich des Euphrat beim König Darius I., der in Schuschan (Persien) residierte, Berufung eingelegt haben. Und sicherlich werden jene Statthalter der Provinzen beim König Darius I. protestiert haben, als Serubbabel das Tempelwerk zufolge des Ansporns durch diese fünfte Vision, die Sacharja ihm berichtete, fortsetzte.

14. Was tat König Darius I. gemäß Esra 6:1-13, nachdem er die Berufung der erregten Statthalter der Provinzen erhalten hatte?

14 Bis dahin hatte König Darius I. das von König Artaxerxes erlassene Verbot gegen den Tempelbau bestehen lassen. Was aber tat er, nachdem die Berufung der erregten Statthalter der Provinzen bei ihm eingetroffen war?

Damals war es, daß Darius, der König, Befehl erteilte, und man stellte im Urkundenhaus der Schätze, die dort in Babylon niedergelegt wurden, eine Nachforschung an. Und zu Ekbatana, am befestigten Platz, im Gerichtsbezirk von Medien, da fand sich eine Buchrolle, und das Memorandum darin war wie folgt geschrieben:

„Im ersten Jahr des Cyrus, des Königs, erließ der König Cyrus einen Befehl hinsichtlich des Hauses Gottes in Jerusalem: Das Haus werde als der Ort, an dem man Schlachtopfer opfert, wieder aufgebaut, und seine Grundlagen müssen festgelegt werden; seine Höhe sei sechzig Ellen, seine Breite sechzig Ellen, mit drei Schichten an ihren Platz gerollten Steinen und einer Schicht Holz; und die Kosten sollen aus dem Haus des Königs bestritten werden. Und man gebe auch die goldenen und silbernen Gefäße des Hauses Gottes zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, genommen und nach Babylon gebracht hat, damit sie in den Tempel gelangen, der in Jerusalem an seinem Ort ist, und im Hause Gottes niedergelegt werden.

Nun denn, Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, Schethar-Bosnai und ihre Amtsgenossen, die Unterstatthalter, die jenseits des ,Stromes‘ sind, haltet euch von dort fern. Laßt das Werk an jenem Hause Gottes ungestört. Der Statthalter der Juden und die älteren Männer der Juden werden dieses Haus Gottes an seiner Stelle wieder aufbauen. Und von mir ist Befehl erteilt worden im Hinblick auf das, was ihr mit diesen älteren Männern der Juden zum Wiederaufbau jenes Hauses Gottes tun werdet; und aus dem königlichen Steuerschatz jenseits des ,Stromes‘ werden die Kosten unverzüglich diesen körperlich tauglichen Männern ohne Unterbrechung erstattet werden. Und was benötigt wird, junge Stiere wie auch Widder und Lämmer zu den Brandopfern für den Gott des Himmels, Weizen, Salz, Wein und Öl, so, wie die Priester sagen, die in Jerusalem sind, möge ihnen beständig, Tag für Tag, gewißlich gegeben werden, damit sie dem Gott der Himmel unaufhörlich beschwichtigende Opfergaben darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten mögen. Und von mir ist Befehl erteilt worden hinsichtlich irgend jemandes, der diesen Erlaß übertritt, daß ein Balken aus seinem Hause gerissen und er daran geschlagen und sein Haus deswegen in einen öffentlichen Abort umgewandelt wird. Und möge der Gott, der seinen Namen dort hat weilen lassen, irgend jemand, ob König oder Volk, stürzen, der seine Hand ausstreckt, um eine Übertretung zu begehen und dieses Haus Gottes zu zerstören, das in Jerusalem ist. Ich, Darius, erteile in der Tat Befehl. Er möge unverzüglich ausgeführt werden.“

Dann taten Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, Schethar-Bosnai und ihre Amtsgenossen, sobald Darius, der König, Bescheid gesandt hatte, unverzüglich so. — Esra 6:1-13.

15. (a) Wem allein können wir diese überraschende Wendung der Ereignisse zuschreiben, und warum? (b) Was würde Serubbabel mit dem Hauptstein des Tempels tun, wie Jehova, der dies vorauswußte, es sagte?

15 War der Geist Jehovas der Heerscharen in dieser Sache wirksam und wegleitend? Die überraschende Wendung der Ereignisse können wir nur seinem Geist zuschreiben, denn es geschah weder durch irgendeine Streitmacht noch durch menschliche Kraft von seiten des Statthalters Serubbabel. Der bildliche „Berg“, den Oppositionsstreitkräfte vor Serubbabel aufgeworfen hatten, wurde für ihn zu „ebenem Land“. Sein Glaube an Jehova der Heerscharen und sein Mut, das Tempelwerk zu verrichten, wurden reichlich belohnt. Da Jehova vorauswußte, was er durch seinen unbezwingbaren Geist vollbringen würde, fuhr er fort, in jener fünften Vision zu Sacharja zu sagen: „Und er wird bestimmt den Hauptstein hervorbringen. Da werden laute Zurufe sein: ,Wie lieblich! Wie lieblich!‘ “ — Sacharja 4:7.

DER ‘LIEBLICHE’ HAUPTSTEIN

16. Von welch großer Wichtigkeit war dieser Hauptstein, und was würde dadurch, daß Serubbabel ihn hervorbringen würde, bezeugt werden?

16 Dieser „Hauptstein“ war der krönende Stein des Tempels, der in Jerusalem wieder aufgebaut werden sollte. Er war der unentbehrliche Stein, der für den Tempel den Abschluß bildete. Indem der Statthalter Serubbabel ihn hervorbrächte, würde er bezeugen, daß er das Tempelwerk zur Vollendung bringen würde. Es gäbe für ihn als Jehovas Knecht jetzt keinen Stillstand. Jehovas Geist würde dafür sorgen!

17. Warum würde der Tag, an dem der Hauptstein an seinen Platz gesetzt würde, ein Tag des Frohlockens sein, und warum würden die Zuschauer ausrufen: „Wie lieblich!“?

17 Es wäre ein Tag grenzenlosen Frohlockens, wenn er diesen Hauptstein an seine Stelle setzte, um die erfolgreiche Vollendung des Tempels in der Stadt anzuzeigen, auf die Gott seinen heiligen Namen gelegt hatte. Die entzückte Menge der Zuschauer würde beim Anblick dieser krönenden Tat voller Bewunderung über diesen Hauptstein, der an seinem hervorragenden Platz wäre, in den Ruf ausbrechen: „Wie lieblich! Wie lieblich!“ Er war an sich schon schön, denn es war derselbe Stein, der vor den Hohenpriester Josua, den Sohn Jehozadaks, gelegt worden war und dessen Gravierung Jehova selbst durch sein Werkzeug eingraviert hatte. (Sacharja 3:9) Aber dieser gravierte Hauptstein erschien noch schöner, als er nun die ihm zugewiesene Stelle im Tempelgebäude einnahm und diesem ein ansprechendes Aussehen verlieh. Nicht nur hingen die entzückten Augen der Tempelbauleute an diesem Hauptstein, sondern mit ungeteilter Aufmerksamkeit ruhten besonders Jehovas „sieben Augen“ auf diesem Stein. Daß er an seine Stelle gesetzt wurde, war eine Rechtfertigung seines Wortes der durch Haggai und Sacharja geäußerten Prophezeiung.

18. Wann kam jener Tag des Frohlockens gemäß der geschichtlichen Aufzeichnung?

18 Jene Zeit des Frohlockens und der Rechtfertigung fiel auf den dritten Tag des Mondmonats Adar des Jahres 515 v. u. Z., denn so sagt es die geschichtliche Aufzeichnung: „Und die älteren Männer der Juden bauten und machten Fortschritte aufgrund der Prophezeiung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Enkels Iddos, und sie bauten und beendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl von Cyrus und Darius und Artaxerxes, dem König von Persien. Und sie vollendeten dieses Haus bis zum dritten Tag des Mondmonats Adar, das ist im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.“ — Esra 6:14, 15.

19. Welch großartige Aussicht gibt uns jener prophetische religiöse Anlaß heute, und wodurch wird dies herbeigeführt werden?

19 Welch großartige Aussicht gibt dieser historische, jedoch prophetische Anlaß heute allen, die die reine, unbefleckte Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes lieben! Sie weist auf die Zeit hin, da die wahre Anbetung des Souveränen Herrn Jehova in seinem geistigen Tempel in ihren Zustand der Vollkommenheit gebracht sein wird. Das wird der Fall sein, wenn Babylon die Große (das Weltreich der falschen Religion mit Einschluß der sektiererischen Christenheit) vernichtet worden ist und alle politischen, militärischen Einrichtungen und Gesellschaftsgruppen dieser Welt, die sogar die reine Religion bekämpfen, vernichtet worden sind und die gereinigte Erde nur mit dem Überrest geistiger Unterpriester des geistigen Israel und ihren Mitanbetern aus allen Nationen, Völkern und Stämmen übriggeblieben sein wird. Diese krönende Leistung wird gemäß den Worten Jehovas „nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist“ herbeigeführt werden.

20. Welcher Statthalter hat einen besonders bevorrechteten Anteil an der kommenden Erfüllung der Prophezeiung?

20 Der gegenbildliche Statthalter Serubbabel wird einen besonders bevorrechteten Anteil daran haben, die Erfüllung dieser göttlichen Prophezeiung in der Neuzeit herbeizuführen. Wir wissen, wer es ist — Jesus Christus, der jetzt von seinem himmlischen Thron aus über den treuen Überrest seiner geistigen Unterpriester und ihre Gott hingegebenen, getauften Mitanbeter regiert.

21. Welche Eigenschaften, die in Jesus Christus vereinigt sind und auch durch Melchisedek vorgeschattet wurden, werden durch Serubbabel und Josua versinnbildlicht?

21 Serubbabel schattete den verherrlichten König Jesus Christus in einer anderen Beziehung vor als der Hohepriester Josua, der Sohn Jehozadaks. Der Hohepriester Josua (den griechisch sprechende Juden „Jesus“ nannten) versinnbildlichte Jesus Christus bei seinen priesterlichen Amtshandlungen. Serubbabel, der für die Provinz Juda eingesetzte Statthalter, versinnbildlichte den Herrn Jesus Christus in seiner Eigenschaft als regierender König. Diese beiden Eigenschaften, die des Hohenpriesters und die des Regenten oder Statthalters, sind in dem verherrlichten Jesus Christus vereinigt, denn er wird auch von Melchisedek vorgeschattet, von dem in 1. Mose 14:18 gesagt wird: „Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten.“ In Hebräer 7:1 wird er „Melchisedek ..., König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten“, genannt. — Psalm 110:1-4.

22. (a) Zum Schutz und zur Förderung welches Werkes benutzte Serubbabel seine Macht als Statthalter, und unter wessen Verordnung? (b) Wen schattete Serubbabel in bezug auf ein gleiches Werk und in bezug auf das Einebnen welches ‘großen Berges’ vor?

22 Als Statthalter von Jerusalem und Juda förderte Serubbabel den Wiederaufbau des Tempels, wie König Cyrus dies verordnet hatte. Er benutzte seine Macht als Statthalter dazu, das Tempelwerk zu schützen. Offenbar unter dem Titel Scheschbazzar waren ihm von König Cyrus die heiligen „Geräte des Hauses Jehovas“ anvertraut worden, und diese heiligen Geräte brachte Serubbabel von Babylon nach Jerusalem, damit sie in dem wieder aufgebauten Hause Jehovas benutzt würden. (Esra 1:7 bis 2:2; 5:13-16) Mit Recht übernahm dann der Statthalter Serubbabel die Führung in der Grundlegung des zweiten Tempels Jehovas in Jerusalem. (Esra 3:8-10) Auf diese Weise wurde durch Serubbabel vorgeschattet, wie der regierende König Jesus Christus dem Werk der Wiederherstellung der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel Antrieb geben würde. Er würde den jetzt auf Erden lebenden Überrest der gesalbten, geistigen Unterpriester bei den Anstrengungen, die dieser seit dem Jahre 1919 u. Z. zur Wiederherstellung der reinen Anbetung Jehovas unter der ganzen Menschheit gemacht hat, beschützen. Den ‘großen Berg’ des Widerstandes und der Schwierigkeiten, der dieser Tätigkeit im Wege stand, hat er zu „ebenem Land“ gemacht.

23. (a) Wie läßt sich Jesus Christus mit dem Statthalter Serubbabel in bezug auf die Förderung des Tempelbauwerkes vergleichen? (b) Auf welche Weise erfüllt er das Bild, den Hauptstein hervorzubringen und ihn an seine Stelle zu setzen?

23 Gleich dem Statthalter Serubbabel, der den Hauptstein hervorbrachte und ihn im Jahre 515 v. u. Z. an seine Stelle setzte, wird der verherrlichte Jesus Christus das Werk der Wiederaufrichtung der Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel zur siegreichen Vollendung bringen. Durch seine unsichtbaren heiligen Engel wird er den ganzen noch benötigten Überrest geistiger Unterpriester sammeln und wird dessen Gliedern helfen, ihre Aufgaben im gegenbildlichen Heiligen des geistigen Tempels Jehovas auszuführen. Er selbst wird die Funktion des „Hauptsteins“ in dieser geistigen Vorkehrung zur Anbetung Jehovas erfüllen. Zu Gottes bestimmter Zeit wird er den ihm zugewiesenen Platz in diesem geistigen Bau der Anbetung einnehmen und so zu seiner Vollendung die letzte Hand anlegen. Gleich einem sinnbildlichen Hauptstein nimmt er die Schlüsselstellung zur Vervollkommnung dieser göttlichen Anbetungseinrichtung ein, in der er als der königliche Hohepriester für die ganze Menschheit dient. Wenn er seinen Platz einnimmt und Jehova Gott berichtet, daß er das Werk, die Anbetung durch alle notwendigen Unterpriester im geistigen Tempel in vollem Umfang wiederherzustellen, vollendet hat, wird dies zu einem ‘lieblichen’ Anblick gereichen.

24. Wann werden Jehovas Anbeter dem großen Hauptstein zurufen: „Wie lieblich!“?

24 In diesem heiligen Augenblick, wenn es offenbar wird, daß das Werk mit Bezug auf die wahre Anbetung trotz des Widerstandes Babylons der Großen und ihrer politischen Gönner vervollkommnet worden ist, werden alle wahren Anbeter Jehovas auf Erden mit einer nicht zu unterdrückenden Wertschätzung für das erfüllt sein, was der größere Statthalter, Jesus Christus, so erfolgreich vollbracht hat. Sie werden ihm als dem größeren Hauptstein mit den Worten zujubeln: „Wie lieblich! Wie lieblich!“

DEN „TAG KLEINER DINGE“ NICHT VERACHTEN

25. Weshalb sah das Werk des Aufbaus der theokratischen Organisation für Jehovas Anbetung, als es nach dem Kriege, im Jahre 1919 u. Z., begann, verächtlich aus?

25 Als das Werk des Aufbaus der theokratischen Organisation zur Anbetung Jehovas im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. begann, sah es in den Augen des religiösen Groß-Babylons und seiner militärischen, politischen Liebhaber verächtlich aus. Seine Verwirklichung schien ihnen ganz unmöglich zu sein. Warum dies? Weil der Überrest der gesalbten, geistigen Israeliten, der noch am Leben war, so klein war und international in üblem Ruf stand. (Matthäus 24:9) Als beispielsweise die Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung vom 1. bis 8. September 1919 in den Erholungsanlagen von Cedar Point (Ohio, USA) abgehalten wurde, wohnten nur etwa 6 000 den Zusammenkünften an den Wochentagen bei, und weitere Tausende, die diesem Kongreß so bald nach dem Ersten Weltkrieg nicht beiwohnen konnten, waren auf dem ganzen Erdenrund verstreut, etwa 17 961 Personen (nach unvollständigen Berichten), die zuvor, am 13. April 1919, der Feier des Abendmahls des Herrn beigewohnt hatten. Was waren diese Tausende Jehova hingegebener, getaufter Anbeter im Vergleich mit den Hunderten von Millionen Kirchenmitgliedern der Christenheit? Wie nichts!

26. (a) Sollte der Überrest verachtet werden, weil er so klein war? (b) Wer brachte eine berichtigende Botschaft, und von wem wurde er gesandt?

26 Sollte aber dieser Überrest geistiger Israeliten, der noch am Leben war, verachtet werden, weil er so klein war und keine „Streitmacht“ hatte? Die heute, mehr als fünfzig Jahre später, erkennbaren Tatsachen geben eine deutliche Antwort und beweisen, daß es der unfehlbare Gott war, der seinen Propheten Sacharja mit einer Botschaft sandte, um alle falschen Ideen zu berichtigen, die man — aus dem frühen Anschein der Dinge zu schließen — haben mochte. Man höre, wie Sacharja seinen Bericht fortsetzt: „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und besagte: ,Die Hände Serubbabels selbst haben die Grundlage dieses Hauses gelegt, und seine eigenen Hände werden es beenden. Und du wirst erkennen müssen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich zu euch gesandt hat. Denn wer hat den Tag kleiner Dinge verachtet? Und sie werden sich gewißlich freuen und das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen. Diese sieben sind die Augen Jehovas. Sie schweifen umher auf der ganzen Erde.‘ “ — Sacharja 4:8-10.

27. Wann wurde der bestimmte Beweis geliefert, daß es Jehova gewesen war, der Sacharja zum Volke gesandt hatte?

27 Wenn es im Sinn irgendwelcher Glieder des heimgekehrten Überrestes der Juden im Lande Juda noch Zweifel gegeben hätte, so wußten sie nun — am dritten Tag des zwölften Mondmonats (Adar) des Jahres 515 v. u. Z. — bestimmt, daß es kein anderer als Jehova war, der Sacharja zu seinem Volk gesandt hatte. Der Bericht in Esra 6:14, 15 sagt uns: „Und die älteren Männer der Juden bauten und machten Fortschritte aufgrund der Prophezeiung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Enkels Iddos, und sie bauten und beendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl von Cyrus und Darius und Artaxerxes, dem König von Persien. Und sie vollendeten dieses Haus bis zum dritten Tag des Mondmonats Adar, das ist im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.“ Jehovas prophetisches Wort war gerechtfertigt!

28. (a) Warum entging es Jehovas Augen nicht, als Serubbabel mit dem Senkblei in der Hand den Hauptstein im Tempel einsetzte? (b) Welches ähnliche, doch größere Ereignis wird für ihn eine noch größere Augenweide sein?

28 Der Statthalter Serubbabel mag eine Lotleine mit einem Senkblei in der Hand gehalten haben, als er Jehovas Haus der Anbetung vollendete, indem er den unentbehrlichen Hauptstein an seinen Platz legte. Das zu sehen erfreute die Augen, besonders Jehovas Augen. Nichts entgeht seinen Augen. Es ist, als habe er einen vollständigen Satz — sieben — Augen, die auf der ganzen Erde umherschweifen, um alles zu beobachten, was getan wird, sei es von seinen Feinden oder von seinem ihm hingegebenen Volk. Bestimmt sahen seine Augen zu, als Serubbabel mit dem Senkblei in der Hand den Hauptstein legte. Seine eigenen Augen freuten sich mit denen der Glieder seines treuen Überrestes, der die Anbetung des wahren Gottes in seinem Leben an die erste Stelle setzte. Wieviel mehr werden sich seine alles beobachtenden Augen freuen, wenn sie den größeren Serubbabel das Werk der Wiederherstellung der reinen Anbetung auf Erden in seinem geistigen Tempel beenden sehen!

„DIE ZWEI GESALBTEN“

29. Welche Antwort wurde Sacharja gegeben, als er zuerst fragte, was die Vision des goldenen Leuchters bedeute, und wie sind wir nun imstande die Richtigkeit jener Antwort zu sehen?

29 Erinnern wir uns hier an das, was der Engel dem Propheten Sacharja sagte, als er fragte, was der goldene Leuchter mit den sieben Lampen bedeute? Ja, er sagte folgendes: „ ‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt.“ (Sacharja 4:6) Jetzt können wir sehen, wie treffend dieser machtvolle Ausspruch ist, indem wir weitere in der Vision erscheinende Einzelheiten und die Erklärung dazu erfahren. Um uns in bezug auf diese Sache zufriedenzustellen, wird uns gesagt:

30. Was veranschaulichten die zwei Olivenbäume neben dem Leuchter, wie der Engel es Sacharja sagte?

30 „Und ich antwortete dann und sprach zu ihm: ,Was bedeuten diese zwei Olivenbäume auf der rechten Seite des Leuchters und auf seiner linken Seite?‘ Dann ergriff ich zum zweiten Mal das Wort und sprach zu ihm: ,Was sind die beiden Zweigbüschel der Olivenbäume, die durch die zwei goldenen Röhren die goldene Flüssigkeit aus sich hervorfließen lassen?‘ Da sprach er zu mir: ,Weißt du wirklich nicht, was diese Dinge bedeuten?‘ Darauf sprach ich: ,Nein, mein Herr.‘ Daher sprach er: ,Dies sind die zwei Gesalbten, die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen.‘ “ — Sacharja 4:11-14.

31. Wie wurde das Öl den Lampen zugeführt, warum war der Vorrat beständig, und was veranschaulichte das Öl?

31 Sacharja hielt es für gut, seiner ersten Frage sogleich eine zweite folgen zu lassen, um nicht zu verfehlen, sich über etwas zu erkundigen, was er in seiner ersten Frage nicht erwähnt hatte. Diese zwei Olivenbäume standen, wie wir uns erinnern, zur Rechten und zur Linken der goldenen Schale, von der sieben Röhren zu den sieben Lampen am Leuchter ausgingen, um diese mit Öl aus einem zentralen Vorrat zu versehen. Woher empfing denn die goldene Schale oben auf dem Leuchter ihren eigenen Vorrat an Flüssigkeit zur Beleuchtung? Von dem Zweigbüschel des Olivenbaumes rechts und dem Zweigbüschel des Olivenbaumes links, und dies durch eine goldene Röhre von jedem Zweigbüschel aus. Die so gelieferte Flüssigkeit sah golden aus, und sie konnte ebensowenig abgestellt werden, wie jene zwei Olivenbäume ausgeschaltet werden konnten. Es blieb ein beständiger Vorrat, geradeso wie sein Quell lebendig und beständig war. Diese Flüssigkeit zur Beleuchtung veranschaulichte nicht eine Streitmacht noch menschliche Kraft, sondern, wie Jehova sagte, „meinen Geist“. Öl wurde somit dazu benutzt, Gottes Geist darzustellen. — Sacharja 4:6.

32. (a) Welches ist der Quell des symbolischen ‘Olivenöls’? (b) Was wird durch den Leuchter, der solches Öl empfängt, symbolisiert?

32 Geradeso, wie der Olivenbaum von Jehova Gott erschaffen worden war und Jehova somit seine Ölquelle ist, ist er der Quell des Geistes oder der unsichtbaren wirksamen Kraft, die die Flamme der wahren Anbetung Jehovas entfacht. Die zwei Olivenbäume veranschaulichen daher die zwei Werkzeuge, durch die er seinen Geist dem symbolischen Leuchter zuführt, das heißt seiner ‘heiligen Nation’, dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten. Wer sind denn die zwei Werkzeuge, die durch die zwei Olivenbäume symbolisiert werden?

33. Wie wird in Offenbarung 11:3, 4 der Ausdruck „Ölbäume“ gebraucht, um Gottes lebende Geschöpfe zu symbolisieren, und wen also symbolisieren die zwei Olivenbäume in der Vision Sacharjas?

33 Es ist nicht in Widerspruch mit der Heiligen Schrift, zu sagen, daß die zwei Olivenbäume vernunftbegabte Geschöpfe Gottes darstellen. In Verbindung mit der Vision des Tempels lesen wir das, was der christliche Apostel Johannes im letzten Buch der Bibel berichtet hat: „Und ich will meine zwei Zeugen ... mit Sacktuch bekleidet prophezeien lassen. Diese sind versinnbildlicht durch die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter und stehen vor dem Herrn der Erde.“ (Offenbarung 11:3, 4) Es wird erklärt, daß die zwei Olivenbäume der Vision Sacharjas die „zwei Gesalbten [buchstäblich: zwei Söhne des Öls]“ sind, „die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen“. Wen also versinnbildlichen diese? Nicht die inspirierten Propheten Haggai und Sacharja, sondern zwei Personen, denen das Wort Jehovas der Heerscharen zu übermitteln Sacharja geboten wurde, nämlich den Hohenpriester Josua, den Sohn Jehozadaks, und den Statthalter Serubbabel.

34. (a) Wie verlieh der Hohepriester und der Statthalter dem symbolischen Leuchter das symbolische Öl? (b) Wie versehen sich Serubbabel und Josua selbst beständig mit Gottes Geist?

34 Durch die inspirierten Propheten Haggai und Sacharja wurde Jehovas Geist Josua und Serubbabel verliehen. Diese ihrerseits mußten beim Bauen des zweiten Tempels Jehovas die Führung übernehmen und dafür Jehovas Geist dem israelitischen Überrest verleihen. Diese zwei „Gesalbten“ sollten der ganzen wiederhergestellten Nation beständig Jehovas Geist einflößen, indem sie bis zum Ende im Werk beharrten und die Tempelarbeiter sowohl durch Worte der Ermahnung als auch durch ihr persönliches Beispiel ermunterten. Das konnten sie tun, wenn sie beständig neben Jehova, „dem Herrn der ganzen Erde“, ständen. Sie mußten in der Streitfrage der allein wahren Anbetung auf seiner Seite stehen und mußten beständig und ausschließlich ihm zugunsten dieser Anbetung dienen. Auf diese Weise würde das heilige Werk durch Jehovas Geist vollbracht werden. Da er der ‘Herr der ganzen Erde’ ist, erfüllt er diesbezüglich seinen Willen.

35. Wen symbolisieren die zwei Olivenbäume in der neuzeitlichen Erfüllung der Vision?

35 Wen versinnbildlichen in der Erfüllung dieser Vision in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ die „zwei Olivenbäume“, die „zwei Gesalbten“? Da sie in der ersten Erfüllung der Vision zur Zeit Sacharjas den Hohenpriester Josua und den Statthalter Serubbabel darstellten, werden sie nur die eine Persönlichkeit, nämlich Jehovas Gesalbten, den Messias oder Christus, versinnbildlichen, also Jesus, der mit dem heiligen Geist Gottes gesalbt wurde. — Jesaja 61:1-3; Lukas 4:1.

36. (a) Inwiefern hat Jesus Christus in Verbindung mit Gottes Geist wie Josua, der Hohepriester, und wie der Statthalter Serubbabel gehandelt? (b) Wie ist er gleich den zwei Olivenbäumen beständig mit dem Geist versehen worden, und welchem symbolischen Leuchter hat er den Geist verliehen?

36 Jawohl, Jesus, der Messias, wurde tatsächlich sowohl vom Hohenpriester Josua als auch vom Statthalter Serubbabel vorgeschattet. Bevor er seine loyalgesinnten Apostel auf Erden verließ, gab er ihnen die Verheißung, ihnen den Geist zu senden, der vom himmlischen Vater ausgeht. (Johannes 14:16, 17; 15:26; 16:13, 14) Darauf, am Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z., diente er in gleicher Weise wie die zwei Olivenbäume der Vision Sacharjas. An jenem Tage begann Jehova Gott, ihn dazu zu gebrauchen, der ‘heiligen Nation’ des geistigen Volkes Israel den heiligen Geist zuzuführen und auf sie auszugießen. (Apostelgeschichte 1:5; 2:1-35; Matthäus 3:11; Markus 1:7, 8; Lukas 3:16) Gleich den „zwei Gesalbten“ oder den „zwei Söhnen des Öls“ aus Sacharjas fünfter Vision steht Christus Jesus als Hoherpriester und Statthalter „neben dem Herrn der ganzen Erde“ und dient ihm beständig, denn er befindet sich zur Rechten Gottes in den Himmeln. (Apostelgeschichte 2:34-36; 7:56) In dieser Stellung kann er einen beständigen Vorrat des Geistes Gottes, des Herrn, dem symbolischen „Leuchter“ auf Erden, dem treuen Überrest des geistigen Israel, zuführen.

37. (a) Wodurch gestärkt und unter wessen Führung verharren die Überrestglieder im Tempelwerk? (b) Wem wird daher die Beglückwünschung, der Lobpreis und die Ehre für den Erfolg im Tempelwerk zuteil werden?

37 Nicht durch eine Streitmacht, sondern durch den nie versagenden Geist Gottes, des Allmächtigen, wirken die Glieder des gesalbten Überrestes unter ihrem himmlischen Statthalter und Hohenpriester Jesus Christus. Durch heiligen Geist angespornt und gestärkt, werden sie das Tempelwerk fortsetzen, bis es ganz vollbracht sein wird. Somit wird die Beglückwünschung, der Lobpreis und die Ehre für den endgültigen, krönenden Erfolg nicht dem Überrest der geistigen Unterpriester zukommen, sondern Jehova Gott, dem Quell des Geistes, der durch Jesus Christus als Gottes liebevollen Mitteilungskanal ausgeht.

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