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Der erste, der mit heiligem Geist und Kraft gesalbt wurde

Der erste, der mit heiligem Geist und Kraft gesalbt wurde

Kapitel 5

Der erste, der mit heiligem Geist und Kraft gesalbt wurde

1, 2. (a) Von wem und womit sollte der verheißene Messias gesalbt werden? (b) Welche Prophezeiung Jesajas konnte er mit Recht zitieren und auf sich selbst anwenden?

 DIE Könige und die Hohenpriester des alten Israel wurden bei ihrer Amtseinsetzung gesalbt, indem ein für diesen Zweck vorgesehenes Öl auf ihr Haupt gegossen wurde. Wurde der verheißene Messias ebenfalls auf diese Weise gesalbt? Nein. Der wirkliche Messias sollte von Gott „mit heiligem Geist und Kraft“ gesalbt werden (Apostelgeschichte 10:38). Er sollte dazu befugt sein, die prophetischen Worte aus Jesaja 61:1-3 zu zitieren und auf sich selbst anzuwenden:

2 „Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun. Er hat mich gesandt, um die zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen und das weite Öffnen der Augen selbst den Gefangenen; um auszurufen das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas und den Tag der Rache seitens unseres Gottes; um zu trösten alle Trauernden; um zuzuweisen den um Zion Trauernden, ihnen zu geben Kopfschmuck statt Asche, das Öl des Frohlockens statt Trauer, den Mantel des Lobpreises statt des verzagten Geistes; und sie sollen genannt werden große Bäume der Gerechtigkeit, die Pflanzung Jehovas, zu seiner schönen Auszeichnung.“

3. Wieso war niemand von denen, auf die Gottes Geist in alter Zeit einwirkte, der verheißene Messias?

3 In alter Zeit wurden Menschen von Gottes Geist eingehüllt, auch wurde der Geist über ihnen wirksam, oder sie wurden damit erfüllt, aber sie wurden niemals damit gesalbt. Deshalb war keiner von ihnen der lang ersehnte Messias, auch nicht Johannes der Täufer, obwohl der Engel Gabriel zu Johannes’ Vater, dem Priester Sacharja, über ihn gesagt hatte: „Er wird vom Schoße seiner Mutter an mit heiligem Geist erfüllt sein“ (Lukas 1:15).

4. Was bekannte Johannes der Täufer hinsichtlich des Christus, obwohl er selbst von Mutterschoß an mit heiligem Geist erfüllt war?

4 In Anbetracht des Werkes, das Johannes durchführte, sandte man Priester und Leviten aus Jerusalem zu ihm, damit er ihnen sage, wer er sei, das heißt, welche Funktion er erfülle. Wie reagierte Johannes darauf? „Er bekannte und leugnete nicht, sondern bekannte: ,Ich bin nicht der Christus.‘ Und sie fragten ihn: ,Was denn? Bist du Elia?‘ Und er sprach: ,Ich bin es nicht.‘ ,Bist du Der Prophet?‘ Und er antwortete: ,Nein!‘ Daher sagten sie zu ihm: ,Wer bist du? Damit wir denen Antwort geben können, die uns gesandt haben. Was sagst du über dich selbst?‘ Er sprach: ,Ich bin eine Stimme jemandes, der in der Wildnis ruft: „Macht den Weg Jehovas gerade“, so, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat‘ “ (Johannes 1:19-23; Jesaja 40:3; Maleachi 4:5, 6; 5. Mose 18:15-19).

5, 6. (a) Zu welchem Zweck sandte Gott Johannes? (b) Wie hob Johannes den Unterschied zwischen sich selbst und dem wahren Messias oder Christus hervor?

5 Obwohl also Johannes mit heiligem Geist erfüllt war, sagte er doch, er sei nicht der Verheißene, der mit Gottes Geist gesalbt werden sollte. Er versuchte nicht, ein falscher Christus zu sein, sondern bekannte, lediglich der Vorläufer des wahren Christus oder Messias zu sein. Ja, Gott sandte ihn, damit er den wahren Christus oder Messias im Wasser taufe (Johannes 1:29-34).

6 Ein weiterer Beweis dafür, wie ehrlich Johannes war, ist der Bericht in Lukas 3:15-17: „Als nun das Volk in Erwartung war und alle wegen Johannes in ihrem Herzen überlegten: ,Ist er vielleicht der Christus?‘, gab Johannes zur Antwort, indem er zu allen sagte: ,Ich für meinen Teil taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, welcher stärker ist als ich, dem die Riemen der Sandalen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat seine Worfschaufel in der Hand, um seine Tenne gründlich zu säubern und den Weizen in sein Vorratshaus zu sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.‘ “

7. Wieso wäre es für einen Menschen besser, mit Geist statt mit Feuer getauft zu werden?

7 Aus diesen Worten des Johannes ging deutlich hervor, daß der Messias nicht nur mit Gottes Geist getauft oder gesalbt würde, sondern auch in der Lage wäre, andere mit heiligem Geist zu taufen. Es wäre für einen Menschen viel besser, mit heiligem Geist getauft zu werden statt mit Feuer, durch das der Mensch wie wertlose Spreu vernichtet würde, die mit Feuer verbrannt wird, das nicht ausgelöscht wird, bis alles verzehrt ist (Matthäus 3:7-12).

8. Warum war „das Volk in Erwartung“ des Messias, und weshalb war diese Angelegenheit dringend?

8 Es ist nicht zu verwundern, daß „das Volk in Erwartung war“. Wahrscheinlich hatten die Leute anhand der Heiligen Schrift errechnet, daß die Zeit da war, in der der Messias auftreten sollte. Deshalb überlegten sie, ob nun Johannes der Täufer der verheißene Messias war oder nicht (Daniel 9:24-27). Das Auftreten des Messias oder Christus war eine Angelegenheit, die keinen Aufschub duldete. Derjenige, der den Messias aussandte, Gott, zog die Zeit nicht endlos in die Länge. Er hatte beschlossen, den Messias auszusenden, und hatte auch die Zeit festgelegt, wann sein Entschluß verwirklicht werden sollte. Gott schiebt eine Sache nicht endlos lange hinaus, sondern hält sich an den Zeitplan, den er in seinem Wort niedergelegt hat.

9. Wie wird in Galater 4:4, 5 gezeigt, daß Gott eine Sache nicht hinausschiebt?

9 In Galater 4:4, 5 heißt es: „Als aber die Grenze der Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der aus einer Frau geboren wurde und unter Gesetz zu stehen kam, so daß er die unter Gesetz loskaufe, damit wir unsererseits die Annahme an Sohnes Statt empfangen könnten.“

10. Von wo aus sandte Gott seinen Sohn zur gegebenen Zeit, und welchem Volk sollte die Frau angehören, von der er geboren werden würde?

10 Der Apostel Paulus, der diese Worte schrieb, hatte vieles über Zeiten und Zeitabschnitte in Verbindung mit den Vorkehrungen Gottes zu sagen. Nach seinen Worten sollte der Sohn Gottes die Juden durch Loskauf befreien. Zu diesem Zweck sollte er ihr Messias, der Christus, sein. Von wo aus sandte Gott ihn? Vom Himmel aus, wo sich dieser „einziggezeugte Sohn“ aufgehalten hatte, seitdem Gott ihn vor langer, langer Zeit erschaffen hatte. Daß er „unter Gesetz zu stehen kam“, bedeutete, daß er als ein Jude, ein Israelit, geboren wurde, als Glied der Nation, die mit Jehova in dem durch Moses vermittelten Gesetzesbund stand. Die Frau, die den Sohn Gottes hervorbringen sollte, mußte demnach eine Jüdin sein, die selbst unter dem mosaischen Gesetz stand (Galater 3:19-25).

11. Was mußte in Anbetracht der unterschiedlichen Aufenthaltsorte des Sohnes Gottes und der Frau geschehen, damit der Sohn der Messias werden konnte?

11 Ein Wunder mußte geschehen, das nur der allmächtige Gott bewirken konnte. Sein „erstgeborener“ Sohn, das Wort oder der Logos, lebte im Himmel als mächtiges Geistwesen. Die Frau aber, die ihn hervorbringen sollte, damit er der Messias werden konnte, war hier auf der Erde. Der Sohn konnte nicht so, wie er war, in den Schoß dieser jüdischen Frau gelangen. Was nun? Der Sohn mußte sich all dessen entäußern, was er war, während er „in Gottesgestalt existierte“. Er mußte sein Leben aus den unsichtbaren Himmeln in den Schoß dieser Frau übertragen lassen. Dadurch würde er „den Menschen gleich“, das heißt als Mensch geboren werden. Das erforderte von Gottes Sohn, daß er sich sehr erniedrigte (Philipper 2:5-8). Aber aus Liebe zu seinem Vater war er dazu bereit. Ihm lag daran, seinem himmlischen Vater bei der Verwirklichung seines Vorsatzes zu dienen.

12. Welche „Frau“ wurde von Gott ausgewählt, und warum mußte der Messias ihr „Erstgeborener“ sein?

12 Wie bewirkte der himmlische Vater dieses Wunder? Wodurch tat er es? Mit Hilfe einer „Frau“. Möglicherweise gab es viele Israelitinnen, besonders aus dem Stamm Juda, die gern die Mutter des verheißenen Messias geworden wären. Doch sie konnten sich dieses Vorrecht nicht selbst erwählen. Nur der himmlische Vater des Messias konnte die Wahl treffen, was er auch tat. Die Frau, die er auswählte, war eine unverheiratete „junge Frau“ (Jesaja 7:14, Einheitsübersetzung). Wäre sie bereits verheiratet gewesen und hätte sie Kinder gehabt, so wären Fragen wegen der Vaterschaft, wegen der Erbansprüche und wegen anderer Rechte aufgetaucht. Darum war die „junge Frau“, die Gott auswählte, eine „Jungfrau“ (Matthäus 1:22, 23). Der „Erstgeborene“ Gottes, der als vollkommener Mensch von Fleisch und Blut geboren wurde, mußte gleichzeitig auch der „Erstgeborene“ der Frau sein, die ihn gebar (Kolosser 1:15; Johannes 3:16, 17).

13. Zu wem sandte Gott Gabriel mit einem weiteren Auftrag, und wie machte er sich ihr sichtbar?

13 Die Frau, die ausgewählt wurde, mußte auch von König David, dem Sohn Isais, abstammen. Aufgrund ihrer Verwandtschaft mit König David konnte sie auf ihren erstgeborenen Sohn das natürliche Recht auf das Königtum Davids über die zwölf Stämme des „Hauses Jakob“ (Israel) übertragen. Es war passend, daß sie in „Davids Stadt“, der Stadt Bethlehem in der Provinz Juda, geboren wurde (Lukas 2:11). Zu der Zeit aber, als Gott ihr sagen ließ, daß er ihr besondere Gunst erweisen würde, wohnte sie in Nazareth in Galiläa. Etwa sechs Monate zuvor hatte Gott den Engel Gabriel zu dem Priester Sacharja gesandt, um diesem die Geburt eines Sohnes anzukündigen, der Johannes genannt werden sollte. Und jetzt sandte Gott Gabriel zu der zukünftigen Mutter des Messias, für dessen Erscheinen Johannes Vorbereitungen treffen sollte. Diese Frau war die jüdische Jungfrau Maria, die Tochter Helis aus der königlichen Linie Davids. Gabriel nahm menschliche Gestalt an, um Maria erscheinen zu können. Maria erschrak, als er sie grüßte. Weshalb sagte dieser Besucher, der so unvermittelt auftrat, daß Jehova mit ihr sei? Warum mit ihr?

14. Was sagte Gabriel, um Maria zu erklären, weshalb Gott mit ihr sei?

14 Er sagte es, weil Jehova sie erwählt hatte, die Mutter des herrlichen messianischen Königs zu werden. Gabriel sagte: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gunst bei Gott gefunden; und siehe! du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:26-33).

15. Was sollte nach den Worten des Engels über Maria wirksam werden, und was würde das Ergebnis sein?

15 Wie sollte dies bei einer unverheirateten „jungen Frau“, einer „Jungfrau“, möglich sein? Diese Frage stellte Maria, und wir hätten wahrscheinlich dasselbe gefragt. Beachten wir daher, was über Maria wirksam werden sollte: „Der Engel antwortete ihr und sprach: ,Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden‘ “ (Lukas 1:34, 35).

16. (a) Warum sollte das von Maria Geborene etwas „Heiliges“ sein? (b) Was hätte Maria Gabriel antworten können, doch wie reagierte sie?

16 „Heiliger Geist“ sollte wirksam werden, und das sollte dazu führen, daß etwas „Heiliges“ geboren würde. Es handelte sich dabei um eine Jungfrauengeburt. Für Gott war es nicht unmöglich, dieses Wunder zu wirken, denn der Engel Gabriel schloß sein Gespräch mit Maria mit den Worten ab: „Bei Gott wird keine Erklärung etwas Unmögliches sein“ (Lukas 1:37). Wie reagierte Maria auf all dies? Sie hätte sagen können: „Ja, aber ich bin doch schon mit dem Zimmermann Joseph, dem Sohn Jakobs aus dem königlichen Haus Davids, verlobt! Ich bin verpflichtet, die Mutter seiner Kinder zu werden. Ich kann meine Verlobung mit Joseph nicht auflösen. Es tut mir leid, das geht einfach nicht!“ Es schien also wirklich Probleme zu geben. Doch Gott wußte dies ebenfalls, und darum antwortete Maria dem Engel glaubensvoll: „Siehe! Jehovas Sklavin! Mir geschehe nach deiner Erklärung“ (Lukas 1:38).

17. Was geschah nun mit Gottes „Erstgeborenem“ im Himmel, und was zu tun wurde Marias Verlobtem, Joseph, gesagt?

17 Danach kam es bei Maria durch ein Wunder des allmächtigen Gottes zur Empfängnis. Ohne daß Maria davon wußte, verschwand Gottes „Erstgeborener“ plötzlich aus dem Himmel. Seine Lebenskraft wurde in ihren jungfräulichen Leib übertragen. Wir lesen: „Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, daß sie vor ihrer Vereinigung durch heiligen Geist schwanger war. Doch weil Joseph, ihr Mann, gerecht war und sie nicht öffentlich zur Schau stellen wollte, beabsichtigte er, sie heimlich durch Scheidung zu entlassen. Als er aber über diese Dinge nachgedacht hatte, siehe! da erschien ihm Jehovas Engel im Traum und sprach: ,Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, heimzuführen, denn was in ihr gezeugt worden ist, ist durch heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden erretten‘ “ (Matthäus 1:18-21).

18. Wessen Sohn war Jesus in Wirklichkeit, und inwiefern hat sein Name eine prophetische Bedeutung?

18 Der Name Jesus hat eine prophetische Bedeutung. Es ist die Kurzform von Jehoschua, was „Jehova ist Rettung“ bedeutet. In Übereinstimmung mit dieser Bedeutung sollte der Träger dieses Namens „sein Volk von ihren Sünden erretten“. Er war nicht Josephs Sohn, sondern „Gottes Sohn“, wie Gabriel gesagt hatte.

19. Weshalb war Marias Sohn Jesus kein neuer Sohn Gottes, und warum war er kein „Gottmensch“?

19 Der durch ein Wunder gezeugte Erstgeborene Marias war kein neuer Sohn Gottes, sondern es war der Sohn Gottes, der bereits seit langer Zeit existiert hatte und dessen Leben vom Himmel auf die Erde übertragen worden war, wobei Maria als irdische Mutter gedient hatte. Daraus folgt, daß er nicht als „Gottmensch“ bezeichnet werden kann, wie es viele Vertreter der Christenheit tun. Dieser Ausdruck steht nicht in der inspirierten Heiligen Schrift. Im Himmel hatte Gottes „Erstgeborener“ den Titel „Das Wort“ (oder Logos) getragen. Deshalb heißt es in Johannes 1:14: „So wurde das WORT Fleisch und weilte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört.“ Die Geistlichkeit der Christenheit nennt ihn zu Unrecht „Gottmensch“ denn in 1. Timotheus 2:5, 6 wird er als „ein Mensch, Christus Jesus“, bezeichnet. Er behauptete nie, Gott, der Höchste, zu sein, und das hätte er auch nicht mit Recht tun können (Johannes 20:31; Lukas 1:32).

VON WEM UND WOMIT GESALBT?

20. Wo wurde Marias Erstgeborener geboren, und weshalb dort?

20 Als Cäsar Augustus Kaiser des heidnischen Römischen Reiches war, wurde Jesus in Bethlehem in Juda geboren, wodurch sich die Prophezeiung aus Micha 5:2 erfüllte. Dies war im Frühherbst des Jahres 2 v. u. Z. Während sich Joseph und Maria wegen einer Volkszählung in Bethlehem aufhielten, „gebar [sie] ihren Sohn, den erstgeborenen, und sie band ihn in Wickelbänder ein und legte ihn in eine Krippe, weil es im Unterkunftsraum keinen Platz für sie gab“ (Lukas 2:7).

21. Wer wurde Augenzeuge der Geburt Jesu auf der Erde, und auf welche Weise?

21 Der künftige Messias war gekommen! Diese begeisternde Botschaft verkündigte ein herrlicher Engel den Hirten, die während der Nacht auf den Feldern in der Nähe von Bethlehem über ihre Herden Wache hielten. „Der Engel ... sprach zu ihnen: ,Fürchtet euch nicht, denn seht! ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist.‘ “ Ohne daß das neugeborene Kind Jesus in der Krippe in Bethlehem sich dessen bewußt war, „befand sich [plötzlich] bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschar, die Gott pries und sprach: ,Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf Erden unter Menschen guten Willens.‘ “ Nachdem die Hirten dies gehört hatten, suchten sie nach dem kleinen Kind in der Krippe und fanden es. So erlebten sie in jener entscheidenden Nacht die Freude, Augenzeugen der Geburt Jesu zu sein (Lukas 2:8-20).

22. Wann wurde Jesus „Christus, der Herr“, und wie?

22 Wann wurde Jesus wirklich „Christus, der Herr“? Nicht am achten Tag nach seiner Geburt, als man ihn beschnitt. An jenem Tag wurde er nicht gesalbt. Dies geschah, als er dreißig Jahre alt war. Er ging zu Johannes dem Täufer, der zu jener Zeit im Jordan taufte. Jesus bat Johannes nicht darum, ihn mit einem für diesen Zweck bestimmten Öl zum messianischen König über die zwölf Stämme Israels zu salben. Er bat darum, im Wasser getauft zu werden, so, wie es viele andere Juden während der Monate, in denen Johannes tätig gewesen war, getan hatten. „Als nun alles Volk getauft wurde, wurde auch Jesus getauft, und als er betete, wurde der Himmel geöffnet, und der heilige Geist kam in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme kam aus dem Himmel: ,Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden‘ “ (Lukas 3:21-23).

23. Mit welchen Worten legte Johannes der Täufer davon Zeugnis ab, wie Jesus der Christus wurde?

23 Später legte der Prophet Johannes vor seinen Jüngern Zeugnis davon ab. Er sagte zu ihnen: „Auch ich kannte ihn nicht, doch der Eine, der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ,Auf wen irgend du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geiste tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist“ (Johannes 1:33, 34).

24. Wen gefunden zu haben, berichtete Andreas seinem Bruder, und als wen erkannte Nathanael Jesus an?

24 Ungefähr vierzig Tage nach der Taufe Jesu im Jordan brachte Johannes zwei seiner Jünger mit Jesus in Verbindung. Sie folgten Jesus nach und ließen sich von ihm aus der Bibel belehren. Andreas, einer von ihnen, war außer sich vor Freude über das, was ihm widerfuhr. Er fand seinen Bruder Petrus, zu dem er sagte: „ ‚Wir haben den Messias gefunden‘ (was übersetzt Christus bedeutet).“ Kurze Zeit später brachte man einen Mann namens Nathanael zu Jesus. Dieser hörte Jesus zu und sagte dann zu ihm: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist König von Israel.“ Damit bestätigte Nathanael, daß der gesalbte Jesus der Messias, der Christus, war (Johannes 1:35-49).

EIN GEISTIGER MESSIAS ODER CHRISTUS

25. Warum ließ sich Jesus von Johannes taufen, obwohl dessen Taufe für Sünder gedacht war?

25 Als Jesus auf der Erde war, war er voll und ganz ein irdischer Sohn Gottes; er hatte keine Sünden begangen, die er hätte bereuen müssen. Weshalb ließ er sich dann von einem Mann untertauchen, der die Taufe der Reue zur Vergebung von Sünden predigte? Er tat es, weil er die Prophezeiung aus Psalm 40:6-8 erfüllen wollte. Seine Wassertaufe symbolisierte, daß er sich Gott vollständig darstellte, um, wie er sagte, „deinen Willen, o Gott, zu tun“, so, wie er ihm von da an geoffenbart werden würde (Hebräer 10:5-10). Der Wille Gottes würde ihn darin anleiten, wie er als der Messias oder Christus handeln sollte.

26. Welche Wende im Leben Jesu wurde durch das angedeutet, was man Gottes Stimme vom Himmel her sagen hörte, und warum mußte dies mit ihm geschehen?

26 Als Jesus bei seiner Taufe aus dem Wasser heraufkam, hörte man Gottes Stimme vom Himmel her sagen: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Matthäus 3:17). Das war eine Wende im Leben Jesu. In welcher Beziehung? Diese offizielle Erklärung Gottes bedeutete, daß er den dreißigjährigen Jesus jetzt als seinen geistigen Sohn gezeugt hatte. Damit wurde diesem Sohn Gottes der Weg zur Rückkehr in den Himmel erschlossen. Das war sogar im Falle Jesu notwendig. Es war so, wie er es später dem jüdischen Vorsteher Nikodemus erklärte: „Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen. ... Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Was aus dem Fleisch geboren worden ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren worden ist, ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müßt wiedergeboren werden“ (Johannes 3:3-7).

27. Worauf wies die Erklärung, die Gott vom Himmel her über seinen Sohn abgab, hin, und inwiefern änderte sich nun Jesu Verhältnis zu Maria?

27 Durch die Erklärung, die Jehova Gott vom Himmel her abgab, verkündete er, daß er einen geistigen Sohn hervorgebracht hatte, der die Aussicht hatte, in das himmlische Königreich Gottes einzugehen. Maria war nicht die Mutter dieses geistigen Sohnes Gottes; sie war die Mutter dessen, der „aus dem Fleisch geboren“ wurde. Von da an wird auch nicht mehr gesagt, Jesus habe sie als „Mutter“ angesprochen. Darum wird Jesus als „der aus Gott Geborene“ bezeichnet, der über seine Jünger, seine Nachfolger, wacht. Zum Beispiel lesen wir in 1. Johannes 5:18: „Der aus Gott Gezeugte bewahrt ihn, und der Böse rührt ihn nicht an“ (Jerusalemer Bibel). „Der aus Gott Geborene [Christus] bewahrt ihn, und der Böse kann ihn nicht berühren (antasten)“ (Bruns). Jesu Verhältnis zu Maria, seiner irdischen Mutter, hatte sich also geändert. Von da an widmete er sich geistigen Dingen, nicht mehr dem Zimmerhandwerk in Nazareth, wo Maria lebte.

28. Um was für ein Messias zu werden, wurde Jesus also gesalbt, und von wo aus sollte er regieren?

28 Gottes heiliger Geist kam auf den geistigen Sohn Gottes, der gerade hervorgebracht worden war, herab, um ihn zum Messias oder Christus zu salben. Dieser geistige Sohn Gottes hatte größere Gewalt als ein rein menschlicher Messias von Fleisch und Blut. Er sollte ein geistiger Messias sein, der schließlich einmal im himmlischen Königreich Gottes regieren würde. Bei der Rückkehr dieses Messias in den Himmel sollte der „Thron Davids, seines Vaters“, in den Himmel erhöht werden. Er sollte also von einem himmlischen Thron aus „für immer als König über das Haus Jakob regieren“ (Lukas 1:32, 33).

29. Welchen Titel hätte Jesus als der Gesalbte seinem Namen beifügen können, und womit war er gesalbt worden?

29 Nachdem Jesus am Jordan mit Gottes heiligem Geist gesalbt worden war, hätte er seinem Namen den Titel Messias oder Christus beifügen können, und mit Recht wurde er Jesus, der Messias, oder Jesus Christus genannt. Monate später, als Jesus unterwegs war, um nach Galiläa zurückzukehren, sagte eine samaritische Frau zu ihm: „Ich weiß, daß der Messias kommt, der Christus genannt wird. Wenn dieser gekommen ist, wird er uns alle Dinge offen verkünden.“ Ganz ruhig sagte Jesus dann zu ihr: „Ich bin es, der mit dir redet“ (Johannes 4:25, 26). Als Messias oder Christus war Jesus nicht mit einem besonderen Öl gesalbt worden, das auf sein Haupt gegossen worden wäre, sondern mit etwas, was nur Gott auf ihn als einen geistigen Sohn ausgießen konnte. Womit? Der Apostel Petrus gibt die Antwort: „Gott [salbte] ihn mit heiligem Geist und Kraft ..., und er ging durchs Land und tat Gutes und machte alle gesund, die vom Teufel bedrückt wurden“ (Apostelgeschichte 10:38).

30. Was zeigte sich bei Jesus sofort nach seiner Salbung, wie es bei David der Fall gewesen war, und weshalb verlor er den heiligen Geist nicht?

30 An dieser Stelle erinnern wir uns, daß Gottes Geist über dem Hirtenjungen David wirksam wurde, nachdem er von dem Propheten Samuel mit Öl gesalbt worden war, und dieser Geist gab ihm die Kraft, Bemerkenswertes zu tun. Das gleiche geschah, als Jesus vom Himmel aus, von Gott, gesalbt worden war. Das wird in Lukas 4:1, 2 bestätigt: „Nun kehrte Jesus voll heiligen Geistes vom Jordan zurück, und er wurde durch den Geist in der Wildnis umhergeführt, vierzig Tage lang, und dabei vom Teufel versucht.“ In Markus 1:12 lesen wir: „Sogleich trieb ihn der Geist in die Wildnis.“ Da Jesus der Erprobung durch den Teufel in der Wildnis standhielt, verlor er den heiligen Geist nicht; er hörte nicht auf, der Messias oder Christus zu sein. Er lebte in Übereinstimmung mit der Bedeutung seiner Wassertaufe.

31. In welcher Kraft kehrte Jesus nach Galiläa zurück, nachdem Johannes ins Gefängnis geworfen worden war, und was tat er dort?

31 Im Jahre 30 u. Z. wurde Johannes der Täufer, Jesu Vorläufer, von Herodes Antipas, dem Vierfürsten von Galiläa, ins Gefängnis geworfen. Daher verließ Jesus Judäa und kehrte auf dem Weg über Samaria nach Galiläa zurück. Dort wandte er das Schriftwort, durch das man ihn als den Messias oder Christus identifizieren konnte, auf sich selbst an (Matthäus 4:12-17). „Nun kehrte Jesus in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück. Und gute Kunde verbreitete sich von ihm in der ganzen Umgegend. Auch begann er in ihren Synagogen zu lehren und wurde von allen in Ehren gehalten“ (Lukas 4:14, 15). Die Salbung Gottes half ihm, während er die Menschen über die Heilige Schrift belehrte.

32. Welche Prophezeiung Jesajas las Jesus in der Synagoge von Nazareth vor, und welchen Kommentar gab er darüber?

32 In der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth erklärte Jesus, daß er von Gott gesalbt worden sei, wodurch sich die Prophezeiung aus Jesaja 61:1-3 über den Messias erfüllt habe. In Lukas 4:16-21 lesen wir darüber folgendes:

 „Und er kam nach Nazareth, wo er aufgezogen worden war; und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag in die Synagoge, und er stand auf, um vorzulesen. Da wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gereicht, und er öffnete die Buchrolle und fand die Stelle, wo geschrieben war: ,Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.‘ Darauf rollte er die Buchrolle zusammen, gab sie dem Diensttuenden zurück und setzte sich; und die Augen aller in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: ,Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.‘ “

33. Wovon handelte die „gute Botschaft“, die zu verkündigen Jesus ausgesandt worden war, und in welchem Ausmaß sollte er sie verkündigen?

33 Welch schöne Tätigkeit der Gesalbte Jehovas nach der Prophezeiung Jesajas durchführen sollte! Auf welch gütige Weise Jehovas Geist, mit dem er gesalbt worden war, doch durch ihn wirksam werden sollte! Während der drei übrigen Jahre seines Dienstes als Messias auf der Erde erfüllte er diesen prophetischen Auftrag von Gott auf liebevolle Weise. Die „gute Botschaft“, die er den Armen verkündigte, war die Botschaft von Gottes messianischem Königreich. Einer geistig hungrigen Volksmenge, die ihn bei sich behalten wollte, sagte er: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (Lukas 4:43).

34. Von wem wurde Jesus begleitet, während er von Ort zu Ort ging und predigte?

34 Später heißt es in dem Bericht: „Kurz danach begann er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zu ziehen, wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündete. Und die Zwölf waren mit ihm und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, die sogenannte Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau Chusas, des Beauftragten des Herodes, und Susanna und viele andere Frauen, die ihnen mit ihrer Habe dienten“ (Lukas 8:1-3).

35. Wie dehnte Jesus die Verkündigung des Evangeliums aus?

35 Jesus verkündete die gute Botschaft von Gottes Königreich aber nicht nur allein, sondern sandte auch seine Jünger aus, die auf ähnliche Weise predigen sollten. Nachdem er seine zwölf Jünger länger als ein Jahr geschult hatte, sandte er sie aus, damit sie selbständig das Königreich verkündigten. Lukas 9:1, 2 sagt darüber: „Dann rief er die Zwölf zusammen und gab ihnen Macht und Gewalt über alle Dämonen und zum Heilen von Krankheiten. Und er sandte sie aus, das Königreich Gottes zu predigen und zu heilen.“ Im darauffolgenden Jahr sandte Jesus siebzig weitere Evangeliumsverkündiger aus: „Nach diesen Dingen bezeichnete der Herr siebzig andere und sandte sie zu zweit vor sich her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst zu gehen im Begriff war. Dann begann er zu ihnen zu sagen: ‚... Und wo immer ihr in eine Stadt hineingeht und man euch aufnimmt, da eßt, was man euch vorsetzt, und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: „Das Königreich Gottes hat sich euch genaht“ ‘ “ (Lukas 10:1-9).

36. Was sollte hinter den Evangeliumsverkündigern stehen, wenn sie vor Herrschern Zeugnis ablegten, und warum konnte somit auch in unserer Zeit das Predigen des Königreiches nicht unterdrückt werden?

36 Bei dieser Tätigkeit stand Gottes wirksame Kraft hinter dem gesalbten Jesus. Diese Kraft sollte auch hinter jenen Evangeliumsverkündigern stehen, die Jesus aussandte. Wenn sie vor Herrschern erscheinen müßten, würde ihnen diese Kraft beistehen. Jesus sagte: „Macht euch keine Sorgen darüber, wie oder was ihr reden sollt; denn was ihr reden sollt, wird euch in jener Stunde gegeben werden; denn die Redenden seid nicht nur ihr, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch redet“ (Matthäus 10:18-20; Lukas 12:11, 12). Das würde auch auf diejenigen zutreffen, die die gute Botschaft von Gottes Königreich während des gegenwärtigen „Abschlusses des Systems der Dinge“ predigten (Matthäus 24:3, 9-14). Weil der Geist Gottes das Predigen des messianischen Königreiches, das jetzt im Himmel unter Jesus Christus aufgerichtet worden ist, unterstützt, kann dieses Werk von Menschen nicht unterdrückt werden (Markus 13:10-13).

37. Welcher Fall wird in Lukas 5:17-26 geschildert, der zeigt, daß Jesu Heilkraft durch den Widerstand der religiösen Führer nicht beeinträchtigt wurde?

37 Da Jesu Salbung nicht von Menschen, sondern von seinem himmlischen Vater stammte, ging er „durchs Land und tat Gutes und machte alle gesund, die vom Teufel bedrückt wurden; denn Gott war mit ihm“ (Apostelgeschichte 10:38). Die Wirksamkeit der wunderwirkenden Kraft wurde durch den bösartigen Widerstand der religiösen Führer nicht beeinträchtigt. Über eine aufsehenerregende Wunderheilung heißt es: „Im Verlauf eines der Tage lehrte er, und Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen waren, saßen da; und Jehovas Kraft war für ihn da, um zu heilen.“ Trotz der feindseligen Einstellung jener Vertreter des Judentums heilte Jesus einen hilflosen Gelähmten. Die Zuschauer, die davon tief beeindruckt waren, sagten: „Wir haben heute seltsame Dinge gesehen!“ (Lukas 5:17-26).

38. Wem schrieb Jesus die Ehre für seine Wunder zu, und vor welcher Sünde warnte er diejenigen, die falsche Beschuldigungen gegen ihn erhoben?

38 Jesus schrieb die Ehre für die Wunderheilungen, die er vollbrachte, demjenigen zu, der in Wirklichkeit dafür verantwortlich war. Darum antwortete er denen, die ihm vorwarfen, er stehe in einem Bündnis mit Satan, dem Teufel, den sie „Beelzebub, den Herrscher der Dämonen“, nannten: „Ich ... [treibe] durch Gottes Geist die Dämonen aus.“ Er wies die Gegner deshalb warnend darauf hin, daß „die Lästerung gegen den Geist ... nicht vergeben werden [wird]. ... wer irgend ... gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden.“ Seine Feinde hatten jene unvergebbare Sünde begangen, indem sie auf böswillige Weise dem Teufel zuschrieben, was ganz deutlich ein Beweis der wunderwirkenden Kraft des heiligen Geistes Gottes war (Matthäus 12:24-32).

‘ALS GOTTES SOHN ERKLÄRT NACH DEM GEIST’

39. Was hatten die Hebräischen Schriften im Gegensatz zu dem, was die Juden im allgemeinen dachten, über das Leben des Messias vorausgesagt?

39 Zur Zeit Jesu bestanden falsche Ansichten darüber, was für ein Mensch der Messias sein werde und welcher Lebensweg für ihn vorgezeichnet sei. Jesu Gegner erkannten nicht, daß in ihren Hebräischen Schriften stand, der Messias müsse nach Gottes Willen zuerst leiden und sogar in den Tod gehen. Da er das Hauptglied des „Samens“ des „Weibes“ Gottes war, mußte ihm die „Ferse“ „zertreten“ werden (1. Mose 3:15). Nachdem die Prophezeiungen der Hebräischen Schriften, die sich darauf bezogen, erfüllt worden waren, erklärte der Apostel Petrus dies einer Menge Juden im Tempel in Jerusalem: „Auf diese Weise hat Gott das erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor angekündigt hatte, daß sein Christus leiden würde“ (Apostelgeschichte 3:18).

40. Aus welchen Äußerungen Jesu gegenüber seinen Aposteln geht hervor, daß er wußte, daß der Messias leiden und sterben mußte?

40 Jesus wußte aus den Hebräischen Schriften, daß der Messias leiden und sterben mußte. Obwohl die Apostel ihn als den Messias anerkannten, waren sie überrascht, als er ihnen sagte, er müsse einen schändlichen Tod erleiden. Als der Apostel Petrus dagegen Einwände erhob, sagte Jesus zu ihm: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.“ Mit Jesu Vorläufer, Johannes dem Täufer, hatten die Feinde alles getan, was sie wollten, und — so sagte Jesus — „ebenso ist es auch dem Sohn des Menschen bestimmt, durch sie zu leiden“ (Matthäus 16:21-23; 17:12, 13).

41. Wie wurde die Versammlung der Jünger Christi im ersten Jahrhundert u. Z. wegen der Art und Weise, wie Jesus starb, von anderen angesehen?

41 Am Ende wurde Jesus wie ein Gotteslästerer und Aufrührer gegen das Römische Reich zu Tode gebracht. Dies erwies sich für Juden und Heiden gleichermaßen als ein Stein des Anstoßes, und es fiel ihnen daher schwer, Jesus als den verheißenen Messias anzunehmen. Über fünfundzwanzig Jahre später gaben Juden in Rom zu erkennen, wie sie gegenüber der Versammlung der Jünger Jesu eingestellt waren, als sie zu dem gefangenen Apostel Paulus sagten: „In der Tat, was diese Sekte betrifft, ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird“ (Apostelgeschichte 28:22).

42. Was mußten Christen anhand der Heiligen Schrift über den Messias beweisen, wie dies von Paulus gezeigt wurde?

42 Für Christen erhob sich daher die Notwendigkeit, zu beweisen, daß Jesu Tod an einem Marterpfahl außerhalb Jerusalems kein Grund war, daran zu zweifeln, daß er der in der Heiligen Schrift verheißene Messias war, sondern daß dadurch in Wirklichkeit bewiesen wurde, daß er der wahre Messias, der Christus Gottes, war. Betrachten wir zum Beispiel, was der Apostel Paulus in der Synagoge von Thessalonich in Mazedonien tat: „So ging denn Paulus nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen anhand der Schriften, indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen, und sprach: ,Dieser ist der Christus, dieser Jesus, den ich euch verkündige‘ “ (Apostelgeschichte 17:1-3). Jahre danach stand der Apostel Paulus als Gefangener vor dem römischen Statthalter Festus und vor König Agrippa (der bei Festus zu Besuch war), um sich zu verteidigen. Am Höhepunkt seiner Rede sagte er:

 „Weil ich ... die Hilfe erlangt habe, die von Gott kommt, habe ich bis zu diesem Tag fort und fort Zeugnis gegeben, sowohl vor klein als groß, habe aber nichts gesagt als das, wovon die Propheten wie auch Moses erklärten, daß es geschehen werde, nämlich daß der Christus leiden müsse, und als der erste, der von den Toten auferstehen sollte, werde er sowohl diesem Volke als auch den Nationen Licht verkündigen“ (Apostelgeschichte 26:22, 23).

43. Von welchem Wunder Gottes war Paulus ein Zeuge geworden, und wie zeigt Petrus, weshalb dies Gottes größtes Wunder war?

43 Paulus war ein Zeuge der Auferstehung Jesu geworden, wie er dies vor Festus und Agrippa freimütig erklärte (Apostelgeschichte 26:12-18). Darüber hinaus bezeugt Paulus in 1. Korinther 15:3-8, daß vor seiner Bekehrung ‘mehr als fünfhundert Brüder’ Augenzeuge davon waren, daß Jesus von den Toten auferweckt worden war. Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten am dritten Tag nach seinem Tod erwies sich als Gottes größtes Wunder. Doch Gott hatte die dynamische Kraft, dieses Wunder zu wirken. Wieso kann man das sagen? Der Apostel Petrus gibt den Grund mit folgenden Worten an: „Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde. In diesem Zustand ging er auch hin und predigte den Geistern im Gefängnis“ (1. Petrus 3:18, 19).

44. Als was wurde Jesus nach den Worten des Petrus lebendig gemacht?

44 Was meinte Petrus damit? Folgendes: Gott, der Allmächtige, auferweckte Jesus nicht als einen Menschen, sondern als eine Geistperson, eine unverwesliche, unsterbliche, gegen den Tod gefeite Geistperson.

45, 46. (a) Als was wurde Jesus erklärt, nachdem Gottes Geist am Jordan auf ihn gekommen war? (b) Gemäß welcher Kraft wurde Jesus durch seine Auferstehung von den Toten als Gottes Sohn erklärt?

45 Jesu physischer Leib war als Opfer, über das Gott verfügen konnte, im Tode „gesät“ worden. Daher wurde Jesus mit einem „geistigen Leib“ zu himmlischem Leben auferweckt, und zwar in Herrlichkeit, mit Unsterblichkeit bekleidet. Er sollte nie wieder sterben (1. Korinther 15:42-54). Bereits zuvor, an dem Tag, an dem Jesus im Wasser getauft worden war, hatte Jehova Gott ihn durch seinen heiligen Geist gezeugt, damit er von da an ein geistiger Sohn Gottes sei mit einem himmlischen Erbe in Aussicht. Um die Zeugung Jesu zu bestätigen, sprach Gott aus dem Himmel und verkündete, der gesalbte Jesus sei sein geliebter, von ihm anerkannter geistiger Sohn (Matthäus 3:13-17). Am Tag der Auferweckung Jesu vom Tode erklärte Gott ihn zu einem nun vollends „geborenen“ Geistsohn Gottes. Darum schreibt Paulus:

46 „... Gottes gute Botschaft, die er zuvor durch seine Propheten in den heiligen Schriften verhieß, in bezug auf seinen Sohn, der dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging, der aber mit Macht als Gottes Sohn erklärt wurde nach dem Geist der Heiligkeit [wie?] durch die Auferstehung von den Toten — ja, Jesus Christus, unser Herr“ (Römer 1:1-4).

47. Wie beschreibt Paulus in Epheser 1:19-21 die Großartigkeit des Wunders, das Gott bei der Auferweckung Jesu wirkte?

47 Wie großartig das Wunder Jehovas war, Jesus Christus als einen unsterblichen Geist aufzuerwecken, beschreibt der Apostel Paulus an einer anderen Stelle: „Es ist der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke gemäß, mit der er in Christi Fall gewirkt hat, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen“ (Epheser 1:19-21; Philipper 2:5-11; 1. Petrus 3:21, 22).

48. Welches „Weib“ ist in 1. Mose 3:15 gemeint, und welche Wunde heilte Gott dadurch, daß er Jesus auferweckte?

48 Dadurch, daß Jehova diese wunderbare Auferstehung Jesu Christi bewirkte, heilte er — der himmlische Arzt — die Wunde, die die große Schlange, Satan, der Teufel, der „Ferse“ des „Samens“ des „Weibes“ durch seine verderbte irdische Organisation zugefügt hatte (1. Mose 3:15). Das mit diesem Geheimnis Gottes verbundene „Weib“ war nicht die Sünderin Eva oder die jüdische Jungfrau Maria, sondern Gottes weibesähnliche himmlische Organisation, die aus heiligen Geistgeschöpfen besteht. Aus dieser Organisation kam Gottes einziggezeugter Sohn, um hier auf der Erde als der verheißene Messias zu dienen. (Vergleiche Galater 4:25, 26.)

49, 50. Was zu tun, ist das Hauptglied des „Samens“ des „Weibes“ Gottes jetzt in der Lage, und welche Dinge, die durch den Betreffenden kommen sollen, erwarten wir begeistert?

49 Das Hauptglied des „Samens“ des „Weibes“ Gottes ist jetzt in der Lage, der großen Schlange, Satan, dem Teufel, den Kopf zu zertreten und ihn und seinen ganzen „Samen“ zu zermalmen. Ob Juden oder Nichtjuden, wir brauchen nicht länger auf das Kommen des wahren Messias im Fleische zu warten. Er ist bereits im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gekommen und hat den Auftrag, den er auf der Erde hatte, erfüllt (1. Johannes 4:2; 2. Johannes 7). Jetzt ist er mit Herrlichkeit im Himmel belohnt worden. Er ist ein geistiger Messias oder Christus, der weit mehr tun kann als ein menschlicher Messias oder Christus auf der Erde.

50 Alle Ehre gebührt Jehova Gott, der seinen Sohn Jesus „mit heiligem Geist und Kraft“ zum Messias gesalbt hat. Begeistert erwarten wir die großartigen ewigen Segnungen, die der ganzen Menschheit durch den verherrlichten geistigen Messias, den Christus Gottes, zukommen werden (Apostelgeschichte 10:38; 1. Mose 22:18).

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