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Wie der heilige Geist über Menschen der alten Zeit wirksam war

Wie der heilige Geist über Menschen der alten Zeit wirksam war

Kapitel 4

Wie der heilige Geist über Menschen der alten Zeit wirksam war

1. Wieso widerlegt die Bibel an sich die Behauptung, es gebe keinen heiligen Geist?

 MATERIALISTEN behaupten heute vergeblich, es gebe keinen heiligen Geist. Ein Produkt der Wirksamkeit des heiligen Geistes über Menschen der alten Zeit ist immer noch vorhanden, und zwar auf der ganzen Erde. Es ist heute noch da, obwohl sich Menschen und Nationen bemüht haben, es zu vernichten. Worum handelt es sich dabei? Um ein Buch, das nicht vernichtet werden kann: die Heilige Schrift. Obwohl dieses heilige Buch von Menschen und Dämonen heftig bekämpft wurde, hat es die größte Verbreitung aller von Menschen geschriebenen Bücher gefunden. Es gibt Männer und Frauen, die bereit sind, dieses Buch mit ihrem Leben zu verteidigen.

2. Wieso unterscheidet sich die Bibel von anderen Büchern nicht dadurch, daß sie von Menschen geschrieben wurde?

2 Die Heilige Schrift ist zugegebenermaßen anders als alle anderen Bücher. Warum? Nicht, weil sie von Menschen geschrieben wurde. Niemand behauptet, daß die Bibel von jemand anders geschrieben wurde als von Menschen. Aber von was für Menschen wurde sie geschrieben? Waren ihre Schriften ihr eigenes Geistesprodukt? Das ist die entscheidende Frage.

3—5. (a) Was erfahren wir aus der Bibel darüber, wie sie geschrieben wurde? (b) Wie bestätigt dies Petrus gemäß 2. Petrus 1:15-21?

3 Aus der Bibel selbst erfahren wir, daß die sechsundsechzig kleineren Bücher, aus denen sie besteht, von Menschen geschrieben wurden. Die Bibel berichtet, was für Männer ihre Schreiber waren. Sie zeigt auch, welche unsichtbare Kraft diese Männer zum Schreiben antrieb. Ein Geist beeinflußte sie beim Schreiben ihrer Bücher. Es war aber nicht der Geist Satans, des Teufels, denn Satan hat zu jeder Zeit die gesamte bewohnte Erde irregeführt. Bei dem Geist, der hinter dem Schreiben der Bibel stand, handelt es sich nicht um den Geist, der hinter der gegenwärtigen alten Ordnung der Dinge steht. Um zu erfahren, was für Menschen die Bibel schrieben und was für ein Geist sie zum Schreiben veranlaßte, wollen wir die kurze Erklärung des Apostels Petrus lesen, der als Märtyrer für das wahre Christentum starb:

4 „So will ich auch jederzeit mein Äußerstes tun, damit ihr nach meinem Weggang [Märtyrertod] imstande seiet, diese Dinge selbst zu erwähnen. Nein, nicht dadurch, daß wir kunstvoll ersonnenen unwahren Geschichten folgten, machten wir euch mit der Macht und Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus bekannt, sondern dadurch, daß wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe wurden. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als ihm von der großartigen Herrlichkeit Worte wie diese überbracht wurden: ,Dieser ist mein Sohn, mein geliebter, an dem ich selbst Wohlgefallen gefunden habe.‘ Ja, diese Worte hörten wir vom Himmel her, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren.

5 Demzufolge haben wir das prophetische Wort um so fester; und ihr tut wohl, ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht, in eurem Herzen. Denn das wißt zuerst, daß keine Prophezeiung der Schrift irgendeiner privaten Auslegung entspringt. Denn Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getragen wurden“ (2. Petrus 1:15-21).

6. Wie wird der Bericht des Petrus über die Umgestaltung Christi bestätigt, und was machte seine zwei Briefe zu inspirierten Schriften?

6 Petrus selbst war einer von denen, die „von Gott aus schrieben und redeten, so, „wie sie von heiligem Geist getragen wurden“. Aufgrund dieser Tatsache legte Petrus wahrheitsgetreu Zeugnis ab von dem, was er und die Apostel Jakobus und Johannes als Augenzeugen gesehen und gehört hatten, als Jesus Christus vor ihnen auf einem hohen Berg in Palästina umgestaltet wurde. Drei andere Jünger schrieben einen Bericht über diese Umgestaltung Jesu Christi, die sich, einige Monate bevor er außerhalb der Mauern Jerusalems hingerichtet wurde, ereignete (Matthäus 17:1-9; Markus 9:2-9; Lukas 9:28-36). Das Zeugnis des Petrus wird somit von glaubwürdigen Männern bestätigt. Die Bibel enthält zwei Briefe, die seinen Namen tragen und von ihm, einem Menschen, geschrieben wurden; doch diese Tatsache macht seine Briefe nicht zu Schriften menschlichen Ursprungs. Die Briefe des Petrus kamen durch den Einfluß des heiligen Geistes zustande. Sie wurden somit von Jehova Gott, dem Quell des heiligen Geistes, inspiriert.

7. Wie zeigte Petrus (2. Petrus 3:15, 16), daß er die Schriften des Paulus als einen Bestandteil der inspirierten heiligen Schriften einstufte?

7 In seinem zweiten Brief stufte Petrus die Schriften des Apostels Paulus als einen Bestandteil der inspirierten heiligen Schriften ein. Petrus schrieb: „Betrachtet ferner die Geduld unseres Herrn als Rettung, so, wie euch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit ebenfalls schrieb, indem er von diesen Dingen redete, wie er das auch in all seinen Briefen tut. Darin sind jedoch einige Dinge schwer zu verstehen, die die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie sie es auch, zu ihrer eigenen Vernichtung, mit den übrigen Schriften tun“ (2. Petrus 3:15, 16). Heute behaupten Kritiker, diese Briefe seien lediglich von einem Menschen (Paulus) geschrieben worden und daher seien sie menschlichen Ursprungs. Diese Kritiker verdrehen die Schriften „zu ihrer eigenen Vernichtung“.

8. Was sagte Paulus gemäß 2. Timotheus 3:16, 17 über die Schriften, die von Menschen geschrieben wurden, die „von Gott aus“ redeten und schrieben?

8 Über die heiligen Schriften, die von Menschen geschrieben wurden, die „von Gott aus“ schrieben und redeten, hatte der Apostel Paulus folgendes zu sagen: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert [buchstäblich: gottgehaucht (theópneustos)] und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17; siehe auch Kingdom Interlinear Translation).

9. Was konnte Paulus dadurch, daß er auf diese Schriften Bezug nahm, hinsichtlich der Grundlage des Christentums beweisen?

9 Paulus selbst war solch ein tauglicher „Mensch Gottes“. Er war mit den alten Hebräischen Schriften sehr gut vertraut. Paulus bezog sich immer wieder auf diese inspirierten Schriften und konnte dadurch beweisen, daß das wahre Christentum eine von Gott gegebene Grundlage hat (Apostelgeschichte 17:3).

10. Warum haben sich biblische Prophezeiungen stets, auch in der heutigen Zeit, erfüllt, wenn die Menschen auch nicht wußten, wie Gott seine Prophezeiungen erfüllen würde?

10 Es hat einen bestimmten Grund, daß sich biblische Prophezeiungen jederzeit, auch heute, im zwanzigsten Jahrhundert, erfüllt haben. Der Grund dafür ist, daß diese Prophezeiungen keine Voraussagen von Menschen sind, die versucht hätten, den Trend der Weltereignisse persönlich zu deuten. Im Gegenteil! Die Prophezeiungen der Bibel stammen von Gott, und er teilte sie Menschen mit, die ihm ergeben waren. Gott sorgt für die Erfüllung seiner Prophezeiungen, wenn Menschen auch nicht wissen, wie er dies tut. Diesen Gedanken hob Petrus hervor, als er im Tempel von Jerusalem zu einer jüdischen Volksmenge sagte: „Auf diese Weise hat Gott das erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor angekündigt hatte, daß sein Christus leiden würde ..., den allerdings der Himmel bei sich behalten muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat“ (Apostelgeschichte 3:18-21). Die Bibel enthält die Prophezeiungen des Gottes, der nicht lügt, selbst wenn er durch Propheten spricht.

11. Wie hob Petrus, als er zu der Versammlung der hundertzwanzig Jünger in Jerusalem sprach, hervor, daß sich Gottes Prophezeiungen unweigerlich erfüllen müssen?

11 Da die biblischen Prophezeiungen von Gott stammen und mit Hilfe seines heiligen Geistes übermittelt wurden, müssen sie sich unweigerlich erfüllen. Das betonte auch Petrus, als er zu einer Versammlung von etwa hundertzwanzig Jüngern Christi in Jerusalem sprach: „Männer, Brüder, es war notwendig, daß das Schriftwort erfüllt werde, das der heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hatte, der denen, die Jesus festnahmen, zum Wegweiser wurde“ (Apostelgeschichte 1:15, 16).

12. Wie brachten Petrus und andere Jünger in einem Gebet zum Ausdruck, daß sich die Worte Davids aus Psalm 2:1 erfüllen mußten?

12 Später sprachen Petrus und einige seiner Mitjünger ein Gebet, in dem sie die Erfüllung einer weiteren Prophezeiung Davids erwähnten. In Apostelgeschichte 4:24, 25 heißt es: „Sie [erhoben] ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: ,Souveräner Herr, du bist der Eine, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat und der durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorvaters David, deines Knechtes, gesagt hat: „Warum brachen die Nationen in Tumulte aus und sannen die Völker auf nichtige Dinge?“ ‘ “ (Psalm 2:1). Diese Christen des ersten Jahrhunderts waren sich somit darüber im klaren, daß die heiligen Hebräischen Schriften ein Produkt des heiligen Geistes Gottes waren, der über Menschen der alten Zeit wirksam war.

13. (a) Wem gebührt gemäß 2. Samuel 23:1-3 das Verdienst für den Teil der Hebräischen Schriften, den der gesalbte David abfaßte? (b) Worauf war die Erfüllung der Prophezeiungen zurückzuführen, die David ausgesprochen hatte?

13 Da der Psalmist David hier mit Namen erwähnt wird, mögen wir uns fragen: Wie dachte er über das, was er redete und niederschrieb und was später zu einem Bestandteil der heiligen Hebräischen Schriften gemacht wurde? Er nahm das Verdienst für seine Schriften, die sogar für uns heute noch von besonderem Wert und besonderer Wichtigkeit sind, nicht für sich in Anspruch. Als Beweis dafür diene ein Bericht über diesen gesalbten König des ganzen Volkes Israel. Dieser Bericht blieb für uns in 2. Samuel 23:1-3 erhalten: „Und das sind die letzten Worte Davids: ,Der Ausspruch Davids, des Sohnes Isais, und der Ausspruch des körperlich tauglichen Mannes, der hoch erhoben wurde, des Gesalbten des Gottes Jakobs und des Lieblichen der Melodien Israels. Der Geist Jehovas war es, der durch mich redete, und sein Wort war auf meiner Zunge. Der Gott Israels sprach, zu mir redete der FELS Israels.‘ “ Die Erfüllung der Prophezeiungen Davids war also nicht auf Davids Weitblick oder auf seine Fähigkeit, private Auslegungen anzustellen, zurückzuführen. Sie war darauf zurückzuführen, daß Gottes Geist über David wirksam war und daß Gott den Lauf der Dinge lenkte.

14. Wie ließen auch Jesaja und Jeremia erkennen, daß ihr Anteil an der Abfassung der Heiligen Schrift nicht ihr Verdienst war?

14 David war nicht der einzige, der zugab, daß sein Anteil an der Abfassung der Heiligen Schrift nicht sein eigenes Verdienst war. Auch andere Propheten, deren inspirierte Bücher uns in der Bibel erhalten geblieben sind, gaben ehrlich zu, daß das Wort Jehovas an sie ergangen war. Zum Beispiel leitete Jesaja sein bedeutsames prophetisches Buch mit den Worten ein: „Die Vision Jesajas, des Sohnes des Amoz, die er hinsichtlich Judas und Jerusalems in den Tagen des Usija, Jotham, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda, schaute. Höret, o Himmel, und schenke Gehör, o Erde, denn Jehova selbst hat geredet“ (Jesaja 1:1, 2). Jeremia leitete sein bedeutsames prophetisches Buch mit den Worten ein: „Die Worte Jeremias, des Sohnes Chilkijas, eines der Priester, die in Anathoth im Lande Benjamin waren, an den das Wort Jehovas erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Regierung“ (Jeremia 1:1, 2).

GROSSTATEN, DIE DER HEILIGE GEIST IN ALTER ZEIT BEWIRKTE

15. Inwiefern erwies sich der heilige Geist, der für die Niederschrift der Bibel verantwortlich war, als machtvoller als das Schwert mächtiger Militärbefehlshaber?

15 Niemand sollte verächtlich die Nase über das rümpfen, was der heilige Geist an heiligen Schriften hervorgebracht hat. Die Feder, die sich unter dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes in der Hand der Bibelschreiber bewegte, hat sich als weit mächtiger erwiesen als das Schwert Cäsars, Napoleon Bonapartes oder Adolf Hitlers. Tatsächlich konnte der heilige Geist noch viel aufsehenerregendere Dinge bewirken als das Schreiben mit Feder und Tinte. Von Männern des Altertums werden Großtaten berichtet, die sie mit Hilfe dieser gewaltigen Kraft des unsichtbaren allmächtigen Gottes vollbrachten.

16, 17. (a) Woher stammte die dynamische Kraft, durch die die Wasser des Roten Meeres geteilt wurden, als Moses seinen Stab über das Meer ausstreckte? (b) Wie wird die richtige Antwort in Jesaja 63:11-14 bestätigt?

16 Denken wir zum Beispiel an den Schreiber der ersten fünf Bücher der Bibel, an Moses. Im Jahre 1513 v. u. Z. stand er am Westufer des Roten Meeres. Er streckte den Stab, den er in seiner rechten Hand hielt, über das Meer aus. Und was geschah? Die Wasser teilten sich, so daß die Israeliten hindurchziehen konnten, bevor die ägyptischen Verfolger sie einholten. Wurde dieses Wunder durch eine dynamische Kraft, die von Moses ausging, bewirkt? Unmöglich! Nicht von dem Propheten Moses, sondern von dem himmlischen Quell aller Energie kam die unwiderstehliche dynamische Kraft, die imstande war, die Wasser zu teilen, die den Israeliten den Fluchtweg blockiert hatten (2. Mose 14:21 bis 15:21). Wenn daher Jehovas Diener in der heutigen Zeit in Zucht genommen werden und sich in Schwierigkeiten befinden, sollten sie sich an das erinnern, was Jehova damals tat, und sich fragen:

17 „ ‚Wo ist Er, der sie aus dem Meere heraufführte mit den Hirten [Moses und Aaron] seiner Herde? Wo ist Er, der Seinen heiligen Geist in ihn legte? Er, der Seinen herrlichen Arm [der Stärke] zur Rechten Mose ziehen ließ; Er, der die Wasser vor ihnen spaltete, um sich selbst einen auf unabsehbare Zeit dauernden Namen zu machen; Er, der sie durch die wogenden Wasser [des Meeres] schreiten ließ, so daß sie, wie ein Roß in der Wildnis, nicht strauchelten? So, wie wenn ein Tier in die Talebene hinabzieht, ließ der Geist Jehovas selbst sie dann ruhen.‘ So führtest du dein Volk, um dir selbst einen herrlichen Namen zu machen“ (Jesaja 63:11-14).

18. Wie wird sich derselbe Gott im zwanzigsten Jahrhundert einen „herrlichen Namen“ machen?

18 Diese Verse aus der Prophezeiung Jesajas beziehen sich auf die Zeit, als Moses’ Volk aus der Sklaverei der Ägypter befreit wurde. Damals, im Frühling des Jahres 1513 v. u. Z., machte sich Jehova einen unvergänglichen Namen, einen Namen von beispielloser Herrlichkeit. Aber auch jetzt, im zwanzigsten Jahrhundert, ist die Zeit gekommen, in der sich derselbe Gott ‘einen herrlichen Namen machen’ wird. Er wird eine Befreiung von weit größerem Ausmaß herbeiführen als damals am Roten Meer. Glücklich werden alle Menschen sein, für die Gottes Name, Jehova, dann „herrlich“ werden wird.

19. Welcher Eigenschaft des Moses ist es gemäß Hebräer 11:29 zuzuschreiben, daß diese Dinge geschahen?

19 Wir dürfen daher die dynamische Kraft des heiligen Geistes Jehovas nicht unterschätzen. Sie ist heute noch genauso wirksam wie vor 3 500 Jahren. Der Prophet Moses unterschätzte die Macht des Geistes Gottes nicht. Er glaubte an den göttlichen Quell dieses wunderwirkenden Geistes, und seinem Glauben entsprechend nahmen die Dinge ihren Verlauf: „Durch Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie über trockenes Land; als aber die Ägypter denselben Versuch machten, wurden sie verschlungen“ (Hebräer 11:29). Auf diese Weise ließ Gott erkennen, daß er die belohnt, die Glauben an ihn ausüben (Hebräer 11:6). Man beachte auch, was in 4. Mose 11:16, 17, 24-29 über den treuen Moses und über den Geist berichtet wird.

20, 21. (a) Wieso müssen die Menschen der alten Zeit, die Glauben an Gott bekundeten, ein gewisses Maß an heiligem Geist gehabt haben? (b) Welche drei Glaubensmänner werden in Hebräer 11:4-7 erwähnt, und was wird dort über sie gesagt?

20 Nach Galater 5:22, 23 gehört der Glaube zur „Frucht des Geistes“. Bestimmt müssen diejenigen, die Glauben an Gott bekunden, ein gewisses Maß an Gottes Geist haben. In Hebräer, Kapitel 11 werden einige gläubige Männer und Frauen der alten Zeit aufgeführt. Zusammen bilden sie eine ‘große Wolke von Zeugen, die uns umgibt’ (Hebräer 12:1). Der erste Zeuge für Jehova Gott, der in diesem Bericht genannt wird, ist Abel, der jüngere Bruder Kains, ein Sohn Adams und Evas. In der Zeit vor der weltweiten Flut (2370/69 v. u. Z.) gab es noch weitere Zeugen Jehovas. In Hebräer 11:4-7 finden wir die Namen von drei vorsintflutlichen Zeugen Gottes, des Höchsten. Wir lesen:

21 „Durch Glauben brachte Abel Gott ein wertvolleres Opfer dar als Kain, durch welchen Glauben er das Zeugnis erlangte, daß er gerecht war, indem Gott Zeugnis gab hinsichtlich seiner Gaben; und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist. Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird. Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft; und durch diesen Glauben verurteilte er die Welt, und er wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die gemäß dem Glauben ist.“

22. Wieso zeigen die Tatsachen, daß jeder dieser drei Männer ein gewisses Maß an heiligem Geist hatte?

22 Abel, Henoch und Noah werden hier besonders erwähnt, weil sie sich durch ihren Glauben auszeichneten. Aber auch Noahs Frau und seine drei Söhne und seine drei Schwiegertöchter sind zu erwähnen, die mit ihm in die Arche gingen und während der Sintflut am Leben blieben (1. Petrus 3:19, 20). Abel muß ein gewisses Maß an heiligem Geist gehabt haben, denn er besaß eine der Früchte des Geistes, nämlich Glauben. Es besteht auch kein Zweifel, daß Henoch, der Sohn Jareds, ein gewisses Maß an heiligem Geist hatte, denn gemäß Judas 14, 15 war Henoch der erste, von dem bekannt ist, daß Gott ihn gebrauchte, um eine Prophezeiung auszusprechen (1. Mose 5:18-24). Auch Noah wurde von Jehova als Prophet gebraucht. Er war ein „Prediger der Gerechtigkeit“ (2. Petrus 2:5; 1. Mose 9:24-29). Wer wollte bestreiten, daß Noah eine beachtliche Großtat inmitten einer Welt gottloser Menschen vollbrachte? Doch er vollbrachte diese mutige Tat nicht aus eigener Kraft. Hinter ihm stand Gottes heilige wirksame Kraft.

23, 24. (a) Welche Eigenschaft bewies Gott, während Noah die Arche baute? (b) Welchen Entschluß faßte Gott gemäß 1. Mose 6:1-3, und warum?

23 In den Tagen Noahs war Gottes Geist auch gegenüber der Menschheit wirksam. Die Zeit, in der die Arche gebaut wurde, zeichnete sich durch die „Geduld Gottes“ aus (1. Petrus 3:20). Gott übte große Selbstbeherrschung und Geduld, und dadurch erhielten die abtrünnigen Menschen Gelegenheit zu bereuen, da sie den Bau der Arche beobachten und Noah ‘Gerechtigkeit predigen’ hören konnten. Aber wer reagierte auf die Wirksamkeit des Geistes Gottes? Nur Noah und seine Frau sowie ihre Söhne Sem, Ham und Japhet zusammen mit ihren drei Frauen. Gott hatte nicht die Absicht, auf unabsehbare Zeit besondere Bemühungen zugunsten der Menschen zu unternehmen und mit ihnen gewissermaßen um ihr eigenes Wohl zu ringen. Aus 1. Mose 6:1-3 erfahren wir, welchen Entschluß Gott faßte und welche Verhältnisse auf der Erde ihn veranlaßten, diesen Entschluß zu fassen:

24 „Nun geschah es, als die Menschen auf der Oberfläche des Erdbodens zahlreich zu werden anfingen und ihnen Töchter geboren wurden, daß dann die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten begannen und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten. Danach sprach Jehova: ,Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen.‘ “

25. Was beabsichtigte Gott zur bestimmten Zeit zu tun, um der Menschheit einen neuen Anfang zu geben?

25 Diese Mischehen zwischen den verkörperten „Söhnen des wahren Gottes“ und den „Töchtern der Menschen“ waren etwas Schockierendes. Nachdem diese Veränderung eingetreten war, sollte es nicht immer so weitergehen. Diesen Entschluß hatte Gott gefaßt. Sein Geist sollte also nur noch hundertzwanzig Jahre Geduld walten lassen. Nach Ablauf dieser Zeitspanne sollte ein gewaltiger Wechsel eintreten. Dann würde seine lang geübte Zurückhaltung zu Ende sein. Die Mischehen zwischen verkörperten Engeln und Töchtern der Menschen sollten durch eine weltweite Flut aufgelöst werden, durch die sogar die Berggipfel unter Wasser gesetzt würden. Noah und seine Familie, die noch zum reinen, unverfälschten Menschengeschlecht gehörten, sollten in der riesigen, wasserdichten Arche diese Flut sicher überstehen und der Menschheit einen neuen Anfang geben. Jene Welt gottloser Menschen sollte nicht länger die Gelegenheit haben, Gottes Geist zu reizen oder zu betrüben. Gott war nicht bereit, von einer Bestrafung abzusehen. (Beachte Epheser 4:30; Jesaja 63:10; Hebräer 10:29.)

26, 27. (a) Welches andere Bauprojekt unterstützte Gott, mehr als achthundert Jahre nachdem Noah die Arche gebaut hatte? (b) Welcher Unterschied bestand zwischen Noahs Arche und der heiligen Stiftshütte und ihrem Vorhof?

26 Auf diese Weise gab Gott der Menschheitsfamilie durch die gottesfürchtigen Überlebenden, die rein menschlicher Natur waren, einen neuen, gerechten Anfang. Zu diesem Zweck hatte Gott Noahs Bautätigkeit unterstützt. Über achthundert Jahre später unterstützte Gott ein anderes wichtiges Bauprojekt. In der Gesetzessammlung, die der Prophet Moses auf dem Berg Sinai erhielt, verlangte Gott den Bau einer heiligen Stiftshütte.

27 Um dieses heilige Zelt der Zusammenkunft sollten sich die zwölf Stämme des Volkes Mose, der Nation Israel regelmäßig mit ihrem Gott versammeln, und dessen Priester sollten sündensühnende Opfer für die gesamte Nation darbringen. Diese Stiftshütte und ihr eingezäunter Vorhof waren nicht so groß wie Noahs Arche. Noahs Arche war so groß, daß darin neun Vorhöfe Platz gehabt hätten, drei Stiftshüttenvorhöfe in jedem der drei Stockwerke der Arche. Der Bau der Arche erforderte großes technisches Können, das Gott Noah und seinen Söhnen verleihen konnte. Israels Stiftshütte verlangte künstlerisches Können.

28. Inwiefern geht aus 2. Mose 31:1-6 hervor, daß Gott den Bau der Stiftshütte mit seinem Geist unterstützte?

28 Da Gott den Israeliten gebot, die Stiftshütte zur Anbetung zu errichten, unterstützte er ihren Bau. Aber wie? Die Antwort erhalten wir aus 2. Mose 31:1-6. Man beachte dabei den Hinweis auf Gottes wirksame Kraft:

 „Und Jehova fuhr fort, zu Moses zu reden, indem er sprach: ,Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Churs, vom Stamm Juda mit Namen berufen. Und ich werde ihn mit dem Geist Gottes erfüllen, in Weisheit und in Verstand und in Kenntnis und in jeder Art von Kunstfertigkeit, zum Entwerfen von Plänen, zum Arbeiten in Gold und Silber und Kupfer und zum Bearbeiten von Steinen, um sie einzusetzen, und zum Bearbeiten von Holz, um Erzeugnisse von jeder Art zu machen. Was mich betrifft, siehe! ich habe ihm Oholiab beigegeben, den Sohn Achisamachs, vom Stamm Dan, und in das Herz eines jeden, der weisen Herzens ist, lege ich bestimmt Weisheit, damit sie wirklich alles machen, was ich dir geboten habe.‘ “

 Der Handwerksmeister Bezalel wurde also mit Gottes Geist erfüllt.

29, 30. (a) Was bewirkte, daß die Stiftshütte in so kurzer Zeit gebaut wurde? (b) Wann und wie sahen Bezalel und Oholiab, daß Gott ihre Arbeit billigte?

29 Mit der Hilfe dieser wirksamen Kraft von dem Quell aller Energie konnten die Arbeiter den Bau der heiligen Stiftshütte und ihre gesamte Einrichtung vollenden. Am Ende des betreffenden Mondjahres waren alle Einzelteile fertig, so daß sie zusammengesetzt werden konnten, und die Stiftshütte konnte errichtet werden. In 2. Mose 38:22, 23 wird über diese großartige Leistung mit den Worten berichtet: „Und Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Churs, vom Stamm Juda tat alles, was Jehova Moses geboten hatte. Und mit ihm war Oholiab, der Sohn Achisamachs, vom Stamm Dan, ein Kunsthandwerker und Sticker und Buntweber in blauem Faden und purpurrötlichgefärbter Wolle und karmesinfarbenem Stoff und feinem Leinen.“ Für Bezalel und Oholiab muß der erste Tag des neuen Mondjahres (1. Nisan 1512 v. u. Z.) ein beglückender Tag gewesen sein. An jenem Tag wurde die „Stiftshütte des Zeltes der Zusammenkunft“ auf Jehovas Geheiß hin aufgerichtet, und Bezalel und Oholiab sahen ein Wunder:

30 „Die Wolke begann das Zelt der Zusammenkunft zu bedecken, und Jehovas Herrlichkeit erfüllte die Stiftshütte.“ Dies war für Bezalel und Oholiab ein Beweis dafür, daß sie ihre Arbeit gut gemacht hatten und daß Jehova sie billigte. Sein Geist hatte durch sie gewirkt (2. Mose 40:1-34).

31, 32. (a) Wie lange diente die Stiftshütte dem Zweck Gottes? (b) Was zeigt, daß der Bau und die Fertigstellung des Tempels Salomos von Gottes Geist unterstützt wurde?

31 Die Stiftshütte des Zeltes der Zusammenkunft blieb 485 Jahre erhalten und diente ihrem Zweck, bis König Salomo im Jahre 1027 v. u. Z. den Bau eines Tempels in Jerusalem vollendete und ihn der Anbetung Gottes weihte.

32 Der Bau des Tempels Salomos, des Sohnes Davids, wurde ebenfalls von Gottes Geist unterstützt, denn David erhielt den Bauplan für dieses neue Gebäude durch Inspiration. In 1. Chronika 28:11-19 lesen wir: „Er hat für das Ganze Einsicht gegeben in einer Schrift von der Hand Jehovas, die auf mir war, ja für alle Arbeiten des Bauplans.“ Als dieser großartige Tempel auf dem Berg Moria in Jerusalem eingeweiht wurde, zeigte Jehova, daß er das neue Gebäude anerkannte, das seiner Anbetung dienen sollte: „Das Haus selbst, ja das Haus Jehovas, [wurde] mit einer Wolke erfüllt ..., und die Priester vermochten wegen der Wolke nicht dazustehen, um Dienst zu tun; denn die Herrlichkeit Jehovas erfüllte das Haus des wahren Gottes“ (2. Chronika 5:13, 14).

33. Was ist daher eng mit der reinen Anbetung Gottes verbunden?

33 Beachten wir daher folgende wichtige Tatsache: Der heilige Geist ist eng mit der reinen Anbetung Jehovas verbunden. Er wirkt machtvoll zugunsten derer, die die reine Anbetung des einen wahren Gottes ausüben und hochhalten. Das veranschaulichen einige Beispiele aus der Zeit, in der besonders erwählte Richter das Volk Israel im Lande der Verheißung regierten.

DIE AUFRÜTTELNDE WIRKSAMKEIT DES GEISTES IN DER ZEIT DER RICHTER

34. Wie wirkte der heilige Geist durch den Richter Othniel?

34 Als die Israeliten von der reinen Anbetung abwichen, gerieten sie unter die bedrückende Macht des Königs von Syrien. „Und die Söhne Israels begannen zu Jehova um Hilfe zu rufen. Da erweckte Jehova den Söhnen Israels einen Retter, damit er sie rette, Othniel, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs.“ Was geschah dann? „Der Geist Jehovas kam nun über ihn, und er wurde der Richter Israels. Als er zur Schlacht auszog, da gab Jehova Kuschan-Rischathajim, den König von Syrien, in seine Hand, so daß seine Hand Kuschan-Rischathajim überwältigte. Danach hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe“ (Richter 3:9-11).

35. Wie war der heilige Geist im Falle des Richters Gideon wirksam?

35 Im Laufe der Zeit verlangten es die Umstände, daß Jehova einen anderen Richter zur Rettung seines Volkes Israel erweckte. „Und ganz Midian und Amalek und die Ostleute versammelten sich wie e i n Mann und zogen dann hinüber und lagerten sich in der Tiefebene Jesreel. Und Jehovas Geist hüllte Gideon ein, so daß er dann in das Horn stieß, und die Abiësriter wurden zusammengerufen, ihm nach“ (Richter 6:33, 34). Mit der Hilfe dieses Glaubensmannes verlieh Jehova seinem Volk einen bemerkenswerten Sieg, einen Sieg, auf den auch in der späteren biblischen Geschichte Bezug genommen wird (Jesaja 9:4-6; 10:26; Psalm 83:9-12; Hebräer 11:32, 33).

36. Was bewirkte der heilige Geist durch den Richter Jephtha?

36 Immer wieder wurde der heilige Geist über gläubigen Männern wirksam, die Jehova dazu gebrauchte, Ruhmestaten zu vollbringen, die in die Geschichte eingingen. Einmal standen zum Beispiel die unterdrückten Israeliten den aggressiven Ammonitern in einer Schlacht gegenüber. „Jehovas Geist kam nun über Jephtha, und er machte sich daran, durch Gilead und Manasse zu ziehen ... zu den Söhnen Ammons.“ In seinem Wunsch, einen Sieg zum Ruhme Jehovas zu erringen, legte der Richter Jephtha ein Gelübde ab, für das er später einen hohen Preis bezahlen mußte. So gebrauchte ihn Jehova, um den Ammonitern eine Niederlage zu bereiten (Richter 11:29 bis 12:7).

37. Wen erweckte Jehova, um die Israeliten aus der Hand der Philister zu retten, und wodurch rettete er sie?

37 Jahre später bedrückten die Philister die Israeliten besonders schwer. Daher veranlaßte Jehova die Geburt eines ungewöhnlichen Menschen namens Simson. Er sollte „die Führung übernehmen ..., um Israel aus der Hand der Philister zu retten“. Zu diesem Zweck wurde er von Gottes wirksamer Kraft unterstützt. „Im Laufe der Zeit fing der Geist Jehovas an, ihn in Machane-Dan zwischen Zora und Eschtaol zu treiben.“ Es war also nicht Simsons eigener Kraft zuzuschreiben, daß er der stärkste Mensch war, der je auf der Erde gelebt hat (Richter 13:5, 25).

38. Was tat Simson, als er auf einen brüllenden Löwen stieß, und wie handelte er, nachdem ihn die Philister in Verbindung mit der Lösung seines Rätsels betrogen hatten?

38 Als Simson einmal allein unterwegs war, tauchte plötzlich vor ihm „ein mähniger junger Löwe“ auf und „brüllte ihm entgegen“. Was geschah nun mit dem unbewaffneten Simson? „Da wurde Jehovas Geist über ihm wirksam, so daß er ihn entzweiriß, so, wie jemand ein Böckchen entzweireißt, und gar nichts war in seiner Hand.“ Kurze Zeit danach betrogen ihn die Philister in Verbindung mit einem Rätsel, so daß er ihnen einen hohen Preis bezahlen mußte. Das wirkte sich für die Philister wie ein Bumerang aus. Wiederum wurde „Jehovas Geist ... über ihm wirksam, so daß er nach Askalon [in Philistäa] hinabging und dreißig Mann von ihnen niederschlug und das, was er ihnen abstreifte, nahm und die Ausstattungen denen gab, die das Rätsel mitgeteilt hatten“ (Richter 14:5-19).

39. Was geschah, als die Israeliten Simson gefesselt den Philistern auslieferten?

39 Sogar die neuen Stricke, mit denen Simson gefesselt worden war, als er den heimtückischen Philistern ausgeliefert wurde, waren nicht stark genug. „Jehovas Geist wurde über ihm wirksam, und die Stricke, die an seinen Armen waren, wurden wie Leinenfäden, die vom Feuer versengt sind, so daß seine Fesseln von den Händen wegschmolzen. Er fand nun einen feuchten Kinnbacken eines männlichen Esels und streckte seine Hand aus und nahm ihn und ging daran, tausend Mann damit niederzuschlagen“ (Richter 15:11-15).

40, 41. Wie war es möglich, daß Simson bei seinem Tode mehr Philister tötete, als er während seiner ganzen Zeit als Richter Israels getötet hatte?

40 Die größte Tat, die Gott durch Simson gegen die Philister, die den falschen Gott Dagon anbeteten, vollbrachte, war gleichzeitig Simsons letzte Großtat. Sie war ein Beweis dafür, daß Gottes Geist nicht müde oder schwach wird.

41 Von Delila betrogen und von den rachsüchtigen Philistern geblendet, stand Simson zwischen zwei Säulen im Tempel Dagons in Gasa (Philistäa). In dieser günstigen Stellung „stemmte sich Simson gegen die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus fest stand, und faßte sie an, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand. Und Simson ging daran zu sprechen: ,Meine Seele sterbe mit den Philistern.‘ Dann beugte er sich mit Kraft, und so fiel das Haus auf die Achsenherren und auf alles Volk, das darin war, so daß der Toten, die er in seinem eigenen Tode tötete, mehr wurden als derer, die er zu seinen Lebzeiten zu Tode gebracht hatte“ (Richter 16:23-30)

42. Mit wem wird Simsons Name in Hebräer 11:32-34 in Verbindung gebracht?

42 Simson wird zu den Menschen der alten Zeit gerechnet, die Glauben an Gott hatten — eine Eigenschaft, die eine Frucht des Geistes Gottes ist. „Und was soll ich noch mehr sagen? Denn die Zeit wird mir fehlen, wenn ich weitererzähle von Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David wie auch von Samuel und den anderen Propheten, die durch Glauben Königreiche niederkämpften, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, der Macht des Feuers Einhalt taten, der Schärfe des Schwertes entrannen, aus einem Zustand der Schwäche mit Kraft erfüllt wurden, im Kriege tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben“ (Hebräer 11:32-34).

JEHOVAS GESALBTER

43. Welche Änderung ging mit David vor sich, kurz nachdem Samuel ihn in Bethlehem mit Öl gesalbt hatte?

43 Ein beachtenswerter Name, den der Schreiber des Hebräerbriefes erwähnt, ist David. David war der Sohn Isais aus Bethlehem. Als David noch ein Hirtenjunge war, wurde er vom Propheten Samuel zum voraussichtlichen König über die gesamten zwölf Stämme Israels gesalbt. Was geschah unmittelbar nach seiner Salbung? „Und der Geist Jehovas begann von jenem Tage an über David wirksam zu sein. Später stand Samuel auf und ging seines Weges nach Rama. Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von [dem damals regierenden König] Saul“ (1. Samuel 16:13, 14). Schließlich wandte sich der untreue König Saul verzweifelt an ein Geistermedium, das ihn, wenn möglich, mit den Toten in Verbindung bringen sollte. Bald darauf fiel er in einer Schlacht gegen die Philister.

44. Was tat Gott mit David, nachdem König Saul in einer Schlacht umgekommen war?

44 Danach trat David das Königtum an, für das er von Samuel gesalbt worden war. Der Gott, dem er unerschütterlich diente, befähigte ihn zu großen Taten, zu denen auch die Unterwerfung des ganzen Verheißenen Landes gehörte. Nicht nur das, sondern Gott inspirierte ihn auch, Prophezeiungen auszusprechen und niederzuschreiben. Er erwies sich als ein wahrer Prophet: „Es war [daher] notwendig, daß das Schriftwort erfüllt werde, das der heilige Geist durch den Mund Davids ... vorhergesagt hatte“ (Apostelgeschichte 1:16; 4:24, 25).

45. Wem gebührt die Ehre für all diese Glaubenstaten, und welches Ereignis feierten Serubbabel und der Hohepriester Josua in Erfüllung der Botschaft aus Sacharja 4:6?

45 Für all die ungewöhnlichen Großtaten, die diese Männer der alten Zeit vollbrachten, gebührt die Ehre dem Gott unerschöpflicher dynamischer Kraft. Zu diesen Großtaten gehört auch das Schreiben der neununddreißig Bücher der inspirierten Hebräischen Schriften, von 1. Mose bis Maleachi. Das prophetische Buch Sacharjas enthält eine ermunternde Botschaft an den Statthalter Serubbabel, der beauftragt worden war, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, der von den Babyloniern im Jahre 607 v. u. Z. zerstört worden war. Die Botschaft an diesen Wiedererbauer des Tempels lautete: „ ‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Sacharja 4:6). Der Statthalter Serubbabel und sein Mitarbeiter, der Hohepriester Josua, wurden von etwas Mächtigerem unterstützt als von einer Streitmacht oder von physischer Kraft, und so konnten sie dem Widerstand der Feinde standhalten und hatten das Vorrecht, den vollständigen Wiederaufbau des Tempels Jehovas in Jerusalem im Jahre 515 v. u. Z. zu feiern.

VORZEICHEN FÜR GROSSTATEN IN UNSERER ZEIT

46. Wieso sind diese Großtaten, die Menschen mit Hilfe des heiligen Geistes vollbrachten, mehr als nur geschichtliche Ereignisse?

46 Die ermunternde Botschaft an Serubbabel wurde über ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung unter Inspiration niedergeschrieben. Und doch ist sie für uns heute genauso bedeutungsvoll, wie sie es damals, in den Tagen des Propheten Sacharja, für Serubbabel war. Wieso? Weil wir an Jehova, den göttlichen Quell übermenschlicher dynamischer Kraft, glauben. Die ruhmreichen Taten, die dadurch vollbracht wurden, daß Gott, der Allmächtige, seinen heiligen Geist über Menschen der alten Zeit wirksam werden ließ, sind mehr als geschichtliche Ereignisse. Sie waren auch Vorzeichen für die Großtaten, die Jehova von der Zeit seines Messias, seines Gesalbten, an bis in unsere Generation hinein vollbringen wurde.

47, 48. (a) Wieso war die Geburt des Mannes, der den vorausgesagten Messias einführte, ungewöhnlich? (b) Womit sollte der Vorläufer des Messias von Mutterschoß an erfüllt sein, und was sollte er tun?

47 Der vorhergesagte Messias wurde vor 1 900 Jahren von einem Mann eingeführt, dessen Geburt ebenfalls außergewöhnlich war. Seine Geburt war nicht der normalen Fortpflanzungsfähigkeit seines Vaters und seiner Mutter zuzuschreiben. Sie waren damals schon zu alt, um Kinder hervorbringen zu können. Ihre Fortpflanzungsfähigkeit mußte wiederbelebt werden, damit sie ihr einziges Kind hervorbringen konnten, einen Sohn, den sein Vater, der Priester Sacharja, Johannes nennen sollte.

48 Über diesen so sehnlich erwarteten Sohn sagte der Engel Gabriel im Tempel zu Sacharja: „Er wird vom Schoße seiner Mutter an mit heiligem Geist erfüllt sein; und viele von den Söhnen Israels wird er veranlassen, zu Jehova, ihrem Gott, umzukehren. Auch wird er mit Elias Geist und Kraft vor ihm hergehen, um zu veranlassen, daß die Herzen von Vätern zu Kindern umkehren und die Ungehorsamen zur praktischen Weisheit von Gerechten, um ein zubereitetes Volk für Jehova bereitzumachen“ (Lukas 1:5-17; vergleiche Maleachi 4:5, 6).

49. Sollte sich der wahre Messias also selbst einführen, oder sollte er eingeführt werden, und wie?

49 Da der wahre Messias von einem solchen Vorläufer eingeführt wurde, konnte er unmöglich ein ehrgeiziger Mensch sein, der sich anmaßte, der Messias zu sein, und sich auf spektakuläre Weise als solcher der Nation Israel vorstellte, um eine Gruppe von Nachfolgern um sich zu scharen (Jesaja 42:2-4). Statt dessen wurde er denen, die nach dem Messias suchten, offiziell durch einen Mann vorgestellt, den Gott gesandt hatte und der Gottes Unterstützung hatte (Jesaja 40:3-5; Johannes 1:6, 7).

50. Was sollte gemäß Joel 2:28-32 nach dem Kommen des Messias geschehen?

50 Nach dem Kommen des Messias sollte sich die begeisternde Prophezeiung aus Joel 2:28-32 erfüllen: „Und danach soll es geschehen, daß ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden gewißlich prophezeien. Was eure alten Männer betrifft, Träume werden sie träumen. Was eure jungen Männer betrifft, Visionen werden sie sehen. Und sogar auf die Knechte und auf die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. Und ich will Vorzeichen geben in den Himmeln und auf der Erde, Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne selbst wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas. Und es soll geschehen, daß ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem werden die Entronnenen sein, so, wie Jehova gesprochen hat, und unter den Überlebenden, die Jehova beruft“

51. (a) Welche Fragen sollten wir uns aufgrund der Prophezeiung Joels stellen? (b) Warum sollten wir jetzt den Namen Jehovas anrufen?

51 Es ist jetzt höchste Zeit zu fragen: Wer sind diese Personen, die das empfangen, was Jehova auf jede Art von Fleisch auszugießen verheißen hat? Unter dem Einfluß der treibenden Kraft dessen, was ausgegossen wird, müssen diese Personen prophezeien. Ihr Prophezeien ist sehr zeitgemäß, denn es soll dem „Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ vorausgehen und ihn ankündigen. Diejenigen, die dieses Prophezeien beachten, mögen sich dann selbst unter den Entronnenen befinden. Sie können zu den „Überlebenden“ zählen. Nach allen Anzeichen zu urteilen, die seit 1914 u. Z. zu beobachten sind, verspricht der „Tag Jehovas“, der vor uns liegt, tatsächlich ‘groß und furchteinflößend’ zu werden. Möchten wir „sicher davonkommen“? Wenn ja, dann sollten wir unbedingt ‘den Namen Jehovas anrufen’, dessen Geist hinter der künftigen neuen Ordnung steht.

[Studienfragen]