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Die feurige Vernichtung der Christenheit kommt vom himmlischen Wagen her

Die feurige Vernichtung der Christenheit kommt vom himmlischen Wagen her

Kapitel 10

Die feurige Vernichtung der Christenheit kommt vom himmlischen Wagen her

1—3. Was zu tun, bot Jehovas Stellung im Tempel mit Recht Gelegenheit, und wofür bildete dies das Muster, wie es in Maleachi 3:1-5 vorausgesagt wurde?

DER himmlische Wagen Jehovas steht immer noch außerhalb des Nordtores, das in den inneren Vorhof des Tempels Jehovas führt, während dem levitischen Propheten Hesekiel in der Vision neue Dinge geoffenbart werden. Von der Stelle eines Lenkers oberhalb des himmlischen Wagens hatte sich die „Herrlichkeit des Gottes Israels“ zu der Stelle über der Schwelle des Tempel-Allerheiligsten hin bewegt. (Hesekiel 8:3, 4; 9:3) Dadurch, daß Gott dort anwesend war, bot sich ihm mit Recht die Gelegenheit, dieses Haus, das ihm geweiht war, zu inspizieren und zu sehen, was dort vor sich ging, und dann seine richterliche Entscheidung zum Ausdruck zu bringen. Dies bildete das Muster für das, was später mit Bezug auf einen größeren Tempel geschehen sollte, wie dies ein späterer Prophet in folgenden Worten voraussagte:

2 „ ‚Siehe! Ich sende meinen Boten, und er soll einen Weg vor mir bahnen. Und plötzlich wird zu Seinem Tempel kommen der wahre Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, an dem ihr Gefallen habt. Siehe! Er wird gewißlich kommen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen. ,Doch wer wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er wird wie das Feuer eines Läuterers sein und wie die Lauge von Wäschern. Und er soll als Läuterer und Reiniger von Silber sitzen und soll die Söhne Levis reinigen; und er soll sie läutern wie Gold und wie Silber, und sie werden gewißlich für Jehova solche werden, die eine Opfergabe in Gerechtigkeit darbringen. Und die Opfergabe von Juda und von Jerusalem wird Jehova tatsächlich angenehm sein wie in den Tagen vor langer Zeit und wie in den Jahren des Altertums.

3 Und ich will euch zum Gericht nahen, und ich will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer und wider die Ehebrecher und wider die falsch Schwörenden und wider diejenigen, die mit dem Lohn eines Lohnarbeiters, mit der Witwe und mit dem vaterlosen Knaben betrügerisch handeln, und diejenigen, die den als Fremdling Ansässigen wegweisen, wobei sie mich nicht gefürchtet haben‘ hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ — Maleachi 3:1-5; geschrieben im Jahre 443 v. u. Z., nachdem der Tempel Jerusalems wieder aufgebaut worden war.

4. Wider wen war Jehova im Tempel gemäß der Vision Hesekiels ein schneller Zeuge gewesen, und wo sonst noch hatten die „sechs Männer“ das Werk des Zerschlagens bis zur Vollendung fortgesetzt?

4 In der Vision, die Hesekiel hatte, war Jehova im Tempel in der Tat ein „schneller Zeuge“ wider die siebzig älteren Männer gewesen, die Räucherwerk vor abgöttischen eingeritzten Darstellungen verbrannt hatten, und wider die Weiber, die dasaßen und den falschen Gott Tammuz beweinten, und wider die fünfundzwanzig Männer, die dem Tempel Jehovas den Rücken gekehrt hatten, während sie sich anbetend gegen Osten niederbeugten vor der Sonne. Der ‘mit Linnen bekleidete Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’ hatte kein Kennzeichen der Rettung an ihrer Stirn angebracht, und so hatten Jehovas „sechs Männer“ diese Verunreiniger des Tempels Jehovas mit Waffen zum Zerschlagen getötet. Nach ihrer Arbeit im Tempel waren jene sechs Urteilsvollstrecker durch die Stadt Jerusalem gezogen und hatten alle nichtgekennzeichneten Personen ungeachtet des Alters, des Geschlechts oder des Familienstandes erschlagen. Was sollte mit der Stadt selbst geschehen, so voll, wie sie war, von den Leichen der Erschlagenen? Hesekiel hatte den Befehl, es uns zu sagen:

5. Was wurde dem „mit dem Linnen bekleideten“ Mann nun zu tun geboten, und tat er es?

5 „Und ich sah weiter, und siehe! auf der Ausdehnung, die über dem Haupt der Cherube war, da war etwas wie Saphirstein, gleich dem Aussehen des Gleichnisses eines Thrones, das über ihnen erschien. Und er sprach dann zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, ja er sprach: ,Tritt hinein zwischen das Räderwerk, hinein unterhalb der Cherube, und fülle deine beiden hohlen Hände mit Feuerkohlen von der Stelle zwischen den Cheruben, und streue sie über die Stadt!‘ So trat er vor meinen Augen hinein.“ — Hesekiel 10:1, 2.

6. Was war Jehovas richterliche Entscheidung vom Tempel her, und von woher sollte das Mittel dazu kommen, um dann von wem benutzt zu werden?

6 So wird uns die richterliche Entscheidung von Jehova aus dem Tempel angezeigt: Die Stadt Jerusalem muß zerstört, mit Feuer verbrannt werden; nicht einmal ihr Tempel werde verschont! Von woher käme der Brennstoff für den Brand? Von der Stelle zwischen den Wagenrädern, neben denen die vier Cherube standen. Dort waren die Feuerkohlen zu finden. Indes waren es nicht die lebenden Cherubgeschöpfe, denen direkt befohlen worden wäre, die Feuerkohlen über das mit Leichen gefüllte Jerusalem zu streuen. Sie durften ihren Platz zwischen den Rädern des himmlischen Wagens nicht verlassen, sondern sollten jemand benutzen, der für sie handelte. Wen? Den ‘mit Linnen bekleideten Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’. Somit ist die feurige Zerstörung Jerusalems und seines Tempels auf Jehovas himmlischen Wagen zurückzuführen, und das Ausstreuen der Feuerkohlen geschieht auf Jehovas Befehl von dorther. Der Prophet Hesekiel sah den mit Linnen bekleideten Mann dorthinein gehen, wo das Feuer war, um sich beide Hände mit Feuerkohlen füllen zu lassen. Durch ein Wunder blieben seine Hände dabei unversehrt.

7, 8. Wo standen die vier Cherube, die sich neben den Wagenrädern befanden, und wie kommen wir zu diesem Schluß?

7 Während Hesekiel zuschaut, beschreibt er uns dann den Hintergrund der aufregenden Szene, indem er sagt: „Und die Cherube standen rechts vom Hause, als der Mann eintrat, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.“ — Hesekiel 10:3.

8 Meinte Hesekiel mit dem Ausdruck „rechts vom Hause“ seine rechte Seite, während er vor dem Tempel stand? Herkömmlicherweise stellt für die Hebräer die rechte Seite den Süden dar. Doch hier sagte er: „Rechts vom Hause, als der Mann eintrat“, was sich auf die rechte Seite des Mannes, als dieser eintrat, zu beziehen scheint, wobei seine rechte Seite dem Norden zugekehrt war. Dieser Gesichtspunkt kommt in The New English Bible (1970) zum Ausdruck, wenn sie diesen Teil des dritten Verses wie folgt wiedergibt: „Die Cherubim standen auf der rechten Seite des Tempels, wenn ein Mann hineingeht.“ Auf diese Weise würden die Cherube an der Nordseite stehen, was in Übereinstimmung mit der Beschreibung in Hesekiel 8:3, 4 ist. Sonst müßten wir verstehen (obwohl Hesekiel es nicht sagt), daß sich der himmlische Wagen mit seinen Rädern und Cheruben vom Norden des Tempels her zur Südseite des Heiligtums (zur rechten Seite, wenn man nach Osten blickt) hin bewegt hätte.

9. Wie wiederholt Hesekiel anscheinend das, was in Hesekiel 9:3 bezüglich der Ortsveränderung der Herrlichkeit Jehovas und des Rauschens der Flügel der Cherube beschrieben worden war?

9 Nun wiederholt Hesekiel anscheinend, was er vorher (in Hesekiel 9:3) beschrieben hatte, während er weiter sagt: „Und die Herrlichkeit Jehovas begann sich von den Cheruben zu der Schwelle des Hauses zu erheben, und das Haus wurde allmählich mit der Wolke erfüllt, und der Vorhof selbst war voll von dem Glanz der Herrlichkeit Jehovas. Und selbst das Rauschen der Flügel der Cherube ließ sich bis zum äußeren Vorhof hören, gleich dem Schall der Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.“ — Hesekiel 10:4, 5.

10. Wie zeigen drei neuzeitliche Übersetzungen, daß es keine Zwischenbewegung der Herrlichkeit Jehovas gegeben hatte?

10 Als Anzeichen dafür, daß sich Jehova nicht von der Schwelle des Tempels hinweg zu der Stelle oberhalb des himmlischen Wagens und dann wieder zurück zu der Schwelle des Tempels bewegt hatte, heißt es in Youngs buchstäblicher Übersetzung der Heiligen Schrift: „Und hoch wird tatsächlich die Herrlichkeit Jehovas über dem Cherub oberhalb der Schwelle des Hauses, und das Haus ist mit der Wolke erfüllt, und der Vorhof ist mit dem Glanz der Herrlichkeit Jehovas erfüllt worden.“ Auch die Elberfelder Bibel gibt Hesekiel 10:3, 4 wie folgt wieder: „Und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof. Und die Herrlichkeit Jehovas hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanz der Herrlichkeit Jehovas.“ Auch A New Translation of the Bible (Eine Neue Übersetzung der Bibel von Dr. James Moffatt) lautet hier: „... eine Wolke erfüllte den inneren Vorhof. Als sich der herrliche Glanz des Ewigen von den Cheruben erhob und sich zur Schwelle des Tempels begab, wurde der Tempel mit der Wolke erfüllt, und der innere Vorhof wurde mit dem Glanz von der Herrlichkeit des Ewigen erfüllt.“

11. Wo befand sich Jehovas Herrlichkeit, als der mit Linnen bekleidete Mann hineinging, um die Feuerkohlen zu holen, und welche Wirkung hatte dies auf den Tempel, und auf welche Weise lenkten daher die Cherube die Aufmerksamkeit darauf?

11 So hatte die Herrlichkeit Jehovas den Saphirthron oberhalb der eisähnlichen Ausdehnung, die über den Rädern und den Cheruben an deren Seite war, verlassen und war noch über der Schwelle des Allerheiligsten des Tempels, als dem mit Linnen bekleideten Mann gesagt wurde, er solle Feuerkohlen holen. (Hesekiel 1:25-27; 10:1, 2) Was den Tempel unterhalb der Herrlichkeit Jehovas betrifft, so wurde er mit einer übernatürlichen Wolke erfüllt, was anzeigt, daß Jehova den Tempel beherrschte, so daß ihn niemand sonst betreten konnte. (Vergleiche 1. Könige 8:10-13; Offenbarung 15:8.) So hell war die Herrlichkeit Jehovas über dem Tempel, daß ihr Lichtglanz den Vorhof vor dem Tempelheiligtum erfüllte. Jehovas Gegenwart im Tempel zur Vollstreckung seiner richterlichen Entscheidung war sehr wichtig. Sie verdiente eine solche Aufmerksamkeit, daß die vier Cherube neben den Wagenrädern ihre Flügel in Bewegung setzten, nicht um mit dem Wagen wegzufliegen, sondern zu einem mächtigen Rauschen. Wäre irgend jemand im äußeren Vorhof gewesen, so hätte er das Geräusch hören können. Es mochte wie ohrenbetäubender Donner gewesen sein, so, als ob Gott, der Allmächtige, spräche. — Vergleiche 2. Mose 20:18, 19; Johannes 12:28-30.

12. Wo hatte der Mann mit dem Tintenfaß seinen Bericht abgegeben, und wem wandte er nun seine Aufmerksamkeit zu?

12 Der ‘mit Linnen bekleidete Mann mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften’ wandte nun seine Aufmerksamkeit jenen Cheruben zu. Hinsichtlich seines früheren Werkes der Kennzeichnung der Stirnen hatte er Jehova im Tempel gemeldet und gesagt: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“ (Hesekiel 9:11) Jetzt wendet er sich der ‘rechten Seite des Hauses’ zu, um zum himmlischen Wagen hinzugehen, wie Hesekiel es uns als nächstes sagt:

13. Was empfing der „mit dem Linnen bekleidete“ Mann von einem der Cherube, und wie?

13 „Und es begab sich, als er dem mit dem Linnen bekleideten Mann gebot, indem er sprach: ,Nimm Feuer zwischen dem Räderwerk hervor, zwischen den Cheruben hervor‘, daß er dann hineinging und neben das Rad trat. Dann streckte der Cherub seine Hand zwischen den Cheruben hervor nach dem Feuer, das zwischen den Cheruben war, und trug und legte es in die hohlen Hände des mit dem Linnen Bekleideten, der es nun nahm und hinausging. Und da wurde, zu den Cheruben gehörend, die Darstellung einer Hand des Erdenmenschen unter ihren Flügeln sichtbar.“ — Hesekiel 10:6-8.

SYMBOLISCHE „FEUERKOHLEN“ ÜBER JERUSALEM GESTREUT

14. Was für Feuerkohlen streut der mit Linnen bekleidete Mann über die Stadt, und was bedeutet diese Tatsache hinsichtlich der Zerstörung Jerusalems?

14 Dies ist das letzte, was der Prophet Hesekiel von dem ‘mit Linnen bekleideten’ Mann in der Vision sieht. Hesekiel wendet seinen Blick davon ab, diesem Mann bei der Ausführung seiner Mission zu folgen, um sein weiteres Augenmerk auf den himmlischen Wagen zu richten. Hesekiel erspart uns so den Anblick der brennenden Stadt Jerusalem, da dieser mit Linnen bekleidete Mann seine Hände von dem lebenrettenden Werk des Kennzeichnens der Stirnen weg- und dem Werk der Zerstörung zuwendet, das heißt dem Werk „Feuerkohlen“ über die Stadt zu streuen. Es handelt sich dabei nicht um ein von Menschen angefachtes Feuer, mit dem er die Stadt in Brand steckt; es ist ein übernatürliches Feuer aus der himmlischen Organisation Gottes. Nicht ein Mensch, sondern ein Cherub, der zu dieser Organisation gehörte, legte dieses Feuer in die Hände des mit Linnen bekleideten Mannes. Was bedeutet dies? Es bedeutet, daß die gänzliche Zerstörung Jerusalems WIE durch Feuer ein Ausdruck des Zornes und Grimmes Jehovas gegen die Hauptstadt des Königreiches Juda sein könnte. Der Prophet Hesekiel hatte dieses übernatürliche Feuer „zwischen dem Räderwerk“ im Jahre zuvor als er in Babylon den himmlischen Wagen zum erstenmal sah, nicht gesehen, doch jetzt, da er den Wagen an dem Standort in Jerusalem sieht, erblickt er es. Als dieser Wagen die Stadt Jerusalem erreichte, war die Zeit ihrer Zerstörung gekommen.

15. Womit vergleicht dementsprechend Jeremia in den Klageliedern den Zorn und Grimm, der von Jehova über Jerusalem ausgeschüttet wurde?

15 Während der Prophet Jeremia über die Zerstörung Jerusalems bitterlich wehklagt, vergleicht er Jehovas Zorn und Grimm mit Feuer. Trauernd sagt er: „Jehova hat verschlungen, er hat kein Mitleid gezeigt mit irgendwelchen Aufenthaltsorten Jakobs [Israels]. In seinem Zornausbruch hat er die befestigten Plätze der Tochter Juda niedergerissen. Mit der Erde hat er in Berührung gebracht, entweiht hat er das Königreich und ihre Fürsten. In der Glut des Zornes hat er jedes Horn Israels abgehauen. Er hat seine rechte Hand vor dem Feind zurückgewandt, und in Jakob brennt er weiterhin wie ein flammendes Feuer, das ringsum verzehrt hat. Er hat seinen Bogen getreten wie ein Feind. Seine Rechte hat Stellung genommen wie ein Widersacher, und er hat ständig alle den Augen Begehrenswerten getötet. In das Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm ausgegossen so wie Feuer.“ (Klagelieder 2:2-4) In passender Bildersprache fährt Jeremia fort zu sagen: „Jehova hat seinen Grimm vollzogen. Er hat seinen glühenden Zorn ausgegossen. Und er zündet ein Feuer an in Zion, das ihre Grundfesten verzehrt.“ — Klagelieder 4:11.

16, 17. Wer würde gemäß den Worten des Berichts in 2. Chronika 36:16-20 seinen Grimm durch die Zerstörung der Stadt Jerusalem und ihres Tempels zum Ausdruck bringen?

16 Auch der inspirierte Chronikaschreiber, offenbar der Priester und Schriftgelehrte Esra, faßt seinen Bericht in Worte, die uns daran erinnern, daß die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahre 607 v. u. Z. der unmißverständliche Ausdruck des gerechtfertigten Grimmes Gottes gegen die untreue Stadt war. So lesen wir in 2. Chronika 36:16-20 über die verstockten Juden:

17 „Sie trieben unablässig Mutwillen mit den Boten des wahren Gottes und verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten, bis der Grimm Jehovas gegen sein Volk stieg, bis es keine Heilung gab. Da führte er den König der Chaldäer gegen sie herauf, der daranging, ihre jungen Männer mit dem Schwert im Hause ihres Heiligtums zu töten, auch hatte er kein Mitleid mit dem jungen Mann oder der Jungfrau, dem Alten oder Altersschwachen. Alles gab Er in seine Hand. Und alle Geräte, große und kleine, des Hauses des wahren Gottes und die Schätze des Hauses Jehovas und die Schätze des Königs und seiner Fürsten, alles brachte er nach Babylon. Und er ging daran, das Haus des wahren Gottes zu verbrennen und die Mauer Jerusalems niederzureißen; und all dessen Wohntürme verbrannte man mit Feuer und auch all dessen begehrenswerte Gegenstände, um Verderben zu verursachen. Ferner führte er die vom Schwerte Übriggebliebenen gefangen nach Babylon hinweg, und sie wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königshaus von Persien zu regieren begann.“

18. Wurden diejenigen, die Jerusalem tatsächlich niederbrannten durch den ‘mit Linnen bekleideten’ Mann vorgeschattet, und was wird dadurch zu verstehen gegeben, daß dieser Mann die Feuerkohlen über Jerusalem streute?

18 Dieser Bericht und der noch vollständigere Bericht in 2. Könige 25:8-21 zeigen, daß es die Heere des Königs von Babylon waren, die die Stadt Jerusalem tatsächlich niederbrannten. Das bedeutet jedoch nicht, daß diese Babylonier durch den ‘mit Linnen bekleideten’ Mann vorgeschattet worden wären, der in Hesekiels Vision Feuerkohlen über Jerusalem streute. Nein, sondern dieser in der Vision dargestellte Mann veranschaulichte weiter den treuen Überrest der getauften, gesalbten Zeugen Jehovas, der das symbolische Kennzeichnen der Stirnen in dieser „Zeit des Endes“ der Christenheit durchführt. Folglich wurde dadurch, daß der Mann Feuerkohlen über Jerusalem streute, in erster Linie veranschaulicht, daß Jehova seinen feurigen Grimm über Jerusalem ausschütten würde. Durch den mit Linnen bekleideten Mann kündigte er dies den Bewohnern von Jerusalem im voraus an. Die Ausschüttung des göttlichen Zornes erfolgte durch die babylonischen Heere, die in Wirklichkeit die Stadt niederbrannten. In gleicher Weise streut das neuzeitliche Gegenstück des mit Linnen bekleideten Mannes die feurige Botschaft aus Gottes Wort über die ganze Christenheit aus, und dies dient ihr als Vorankündigung, daß Jehova seinen feurigen Zorn in der kommenden „großen Drangsal“ über sie zum Ausdruck bringt.

19. Welche Verbindung besteht also zwischen dem gesalbten Überrest, der durch den mit Linnen bekleideten Mann dargestellt wird, und der Vernichtung der Christenheit, und was für Werkzeuge wird Jehova außer seiner unsichtbaren, himmlischen Organisation dazu benutzen, Vernichtung über die Christenheit zu bringen?

19 Wenn sich somit die Dinge in der nahen Zukunft wirklich zutragen, werden die gesalbten Überrestglieder, dargestellt durch den ‘mit Linnen bekleideten’ Mann, nicht tatsächlich Feuer an die Christenheit legen, noch werden sie irgendeinen aktiven Anteil an ihrer Vernichtung haben. Sie verkündigen jetzt lediglich den „Tag der Rache seitens unseres Gottes“, der Rache an der Christenheit. (Jesaja 61:1, 2) Diese feurige Botschaft haben sie von Jehova durch seine himmlische Organisation, seinen himmlischen Wagen, bekommen. Einer der himmlischen Cherube, die zu diesem himmlischen Wagen gehören, legte sozusagen diese symbolischen „Feuerkohlen von der Stelle zwischen den Cheruben“ in ihre hohlen Hände, damit sie hingingen und sie über die Stadt, die Christenheit, als warnende Ankündigung ausstreuten. Abgesehen von dem, was Jehovas unsichtbare, himmlische Organisation unter dem verherrlichten Jesus Christus in bezug auf das buchstäbliche Wegfegen der Christenheit tun wird, wird er irdische Werkzeuge dazu benutzen, über die Christenheit gewaltsame Zerstörung zu bringen gleich derjenigen, die die Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. über das heuchlerische Jerusalem brachten.

20. Für was für eine Vernichtung kommt die Christenheit in Betracht, da sie der bedeutendste Teil Babylons der Großen ist?

20 Wenn wir uns in den Sinn rufen, daß die Christenheit der bedeutendste Teil des neuzeitlichen Weltreiches der falschen, babylonischen Religion, Babylons der Großen, ist, so erkennen wir, daß die Christenheit für die Vernichtung in Betracht kommt, so, als werde sie durch ein alles verzehrendes Feuer verbrannt.

21. In die Reichweite welcher in Offenbarung, Kapitel 18 über Babylon die Große geäußerten Worte gerät die Christenheit also unabwendbar?

21 Unabwendbar gerät die Christenheit also in die Reichweite der prophetischen Worte, die der christliche Apostel Johannes aus dem Himmel hörte: „Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“ Dann fährt der Apostel Johannes fort, indem er diejenigen beschreibt, die bei der Zerstörung des Weltreiches der falschen Religion (die Christenheit inbegriffen) persönlichen, sie selbst treffenden Schaden erleiden, und sagt: „Und die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei begingen und in schamlosem Luxus lebten, werden weinen und sich vor Leid über sie schlagen, wenn sie den Rauch ihres Brandes anschauen, während sie aus Furcht vor ihrer Qual in der Ferne stehen und sagen: ,Wie schade, wie schade, du große Stadt, Babylon, du starke Stadt, denn in e i n e r Stunde ist dein Gericht gekommen!‘ “ — Offenbarung 18:8-10.

22. Von wem kommt die Vernichtung, wie aus den Worten in Offenbarung Kapitel 18 zu erkennen ist, und was wird das bei denen auslösen, die das symbolische Kennzeichen an der Stirn tragen?

22 Auch der letzte Schreiber der Bibel erkennt diese Vernichtung der heuchlerischen Religionsorganisation als eine feurige Vernichtung von seiten dessen an, der auf dem himmlischen Wagen einherfährt. Demgemäß sagt der Apostel Johannes, nachdem er beschrieben hat, daß viele diese Vernichtung bejammern: „Sei fröhlich über sie, o Himmel, auch ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten, weil Gott für euch richterliche Strafe an ihr vollzogen hat!“ (Offenbarung 18:20) Alle von dem neuzeitlichen ‘mit Linnen bekleideten’ Mann an der Stirn Gekennzeichneten werden sich mit diesem über die feurige, von Jehovas himmlischem Wagen kommende Vernichtung der heuchlerischen Christenheit und des ganzen Restes Babylons der Großen freuen. Wenn das geschieht, möchten bestimmt alle von uns auf der Seite der sich Freuenden sein!

DAS RÄDERWERK UND CHERUBE, DIE ES BEGLEITEN

23, 24. Welche Beschreibung gibt Hesekiel nun von den Rädern und den Cheruben, und was zeigt ihre Übereinstimmung mit der früheren Beschreibung hinsichtlich der Frage, woher die Vernichtung kommt?

23 Laßt uns zusammen mit dem Propheten Hesekiel einen weiteren Blick auf Jehovas himmlischen Wagen werfen, von dem aus diese feurige Vernichtung gegen die Christenheit entbrennt. So, wie Hesekiel sie nun beschreibt, entspricht sie genau dem, was er darüber in Hesekiel 1:5-28 sagte. Um festzustellen, daß es derselbe Wagen ist, schreibt Hesekiel:

24 „Und ich sah weiter, und siehe! da waren vier Räder neben den Cheruben, ein Rad neben dem einen Cherub und ein Rad neben dem anderen Cherub, und das Aussehen der Räder war gleich dem Glühen eines Chrysolithsteins. Und was ihr Aussehen betrifft, alle vier waren von einerlei Gleichnis, so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. Wenn sie zu gehen pflegten, gingen sie jeweils nach ihren vier Seiten hin. Sie pflegten die Richtung nicht zu ändern, wenn sie gingen, denn nach dem Ort, wohin sich der Kopf zu wenden pflegte, gingen sie jeweils. Sie pflegten die Richtung nicht zu ändern, wenn sie gingen. Und ihr ganzes Fleisch und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum. Alle vier hatten ihre Räder. Was die Räder betrifft, so wurde ihnen vor meinen Ohren zugerufen: ,O Räderwerk [hag-Galgal, hebräisch]!‘ “ — Hesekiel 10:9-13.

25. Welcher Name wurde den Rädern gegeben, und auf welche Eigenschaft des Rades wird die Aufmerksamkeit gelenkt?

25 Es mag Hesekiel in höchstes Staunen versetzt haben, zu hören, daß den Rädern ein Name, nämlich „Räderwerk!“, zugerufen wurde. (Hesekiel 10:2) Dieser Name rührte offenbar von dem her, was das Rad tut, da es rollt oder wirbelt. Somit könnte es „Roller“ oder „Wirbler“ genannt werden. Dieses Merkmal wird in The Emphasized Bible von J. B. Rotherham hervorgehoben, in der Hesekiel 10:13 wie folgt übersetzt worden ist: „An die Räder, an sie erging der Ruf, o wirbelndes Rad!“ Oder gemäß der Randbemerkung: „O du, der du wirbelst!“ Übereinstimmend damit bedeutet der Name der israelitischen Stadt Gilgal „eine Abwälzung“ oder „ein Wegrollen“. — Josua 5:9.

26. Worauf wurde hinsichtlich der himmlischen Organisation Jehovas durch die Benennung dieses Teils des himmlischen Wagens mit einem solchen Namen die Aufmerksamkeit gelenkt?

26 Die Benennung dieses Teils des himmlischen Wagens mit einem solchen Namen lenkt die Aufmerksamkeit auf die Schnelligkeit, mit der sich der himmlische Wagen, Jehovas himmlische Organisation, fortbewegt. Er bewegt sich mit ‘Rädern [galgal (hier in der Mehrzahl gebraucht)] gleich dem Sturmwind’. (Jesaja 5:28, JB) Die Kriegswagen der assyrischen Hauptstadt Ninive fuhren nie schneller als dieser himmlische Wagen, selbst wenn von jenen assyrischen Kriegswagen gesagt wird: „Wie die Blitze eilen sie beständig.“ (Nahum 2:4) Wenn auch die Räder des himmlischen Wagens mit so vielen Umdrehungen in der Minute herumwirbelten, so hatten sie doch Augen, um zu sehen, wohin sie gingen.

27. Welche Bemerkung machte Hesekiel nun mit Bezug auf die Cherube, und was zeigt die Bewegung der Räder an, die neben ihnen waren?

27 Von den Rädern wendet der Prophet Hesekiel seine Aufmerksamkeit jetzt den sie begleitenden Cheruben zu. Offenbar blickte Hesekiel zuerst zur linken Seite des lebenden Cherubgeschöpfes und bemerkt dann folgendes darüber: „Und ein jeder hatte vier Angesichter. Das erste Angesicht war das Angesicht des Cherubs [ein Stierangesicht (in Hesekiel 1:10)], und das zweite Angesicht war das Angesicht des Erdenmenschen, und das dritte war das Angesicht eines Löwen, und das vierte war das Angesicht eines Adlers. Und die Cherube pflegten sich emporzuheben — es war dasselbe lebende Geschöpf, das ich am Strom Kebar gesehen hatte —, und wenn die Cherube gingen, pflegten die Räder neben ihnen herzugehen; und wenn die Cherube ihre Flügel erhoben, um hoch über der Erde zu sein, pflegten die Räder, auch sie selbst, nicht die Richtung zu ändern von ihrer Seite weg. Wenn diese stehenblieben, pflegten sie stehenzubleiben; und wenn diese sich emporhoben, pflegten sie sich mit ihnen emporzuheben, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in ihnen.“ (Hesekiel 10:14-17) Es bestand also eine vollkommene Zusammenarbeit zwischen den Rädern und den Cheruben. Da war kein Mißklang, keine Unordnung in Verbindung mit diesem himmlischen Wagen Jehovas.

28. Zu welcher neuen Stelle bewegten sich jetzt die „Herrlichkeit Jehovas“ und der himmlische Wagen?

28 Das „Feuer“, das von der Stelle zwischen den Cheruben dieses Wagens genommen und von dem mit Linnen bekleideten Mann über die Stadt Jerusalem gestreut wurde, hatte den Tempel noch nicht erreicht. Somit bewegt sich die „Herrlichkeit Jehovas“ in der Vision weiterhin in diesem Gebiet, so, wie Hesekiel es uns jetzt sagt: „Und die Herrlichkeit Jehovas zog dann von der Stelle über der Schwelle des Hauses aus und blieb über den Cheruben stehen. Und die Cherube erhoben nun ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor. Als sie auszogen, waren auch die Räder dicht neben ihnen; und sie begannen sich an den östlichen Eingang des Tores des Hauses Jehovas zu stellen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war von oben her über ihnen. Dies ist das lebende Geschöpf, das ich unter dem Gott Israels am Strom Kebar [in Babylonien] gesehen hatte, so daß ich erkannte, daß es Cherube waren. Was die vier betrifft, ein jeder hatte vier Angesichter, und ein jeder hatte vier Flügel, und das Gleichnis der Hände des Erdenmenschen war unter ihren Flügeln. Und was das Gleichnis ihrer Angesichter betrifft, so waren es die Angesichter, deren Erscheinung ich am Strom Kebar gesehen hatte, eben dieselben. Sie pflegten ein jeder geradeaus zu gehen.“ — Hesekiel 10:18-22.

29. Wohin muß der Prophet Hesekiel nun gebracht werden, und was über ihn zu erfahren interessiert uns jetzt?

29 Welche Anweisungen sollen dem Propheten Hesekiel gegeben werden, während der himmlische Wagen mit Jehova auf dem Saphirthron oberhalb desselben an dem äußeren Osteingang des Tempels steht? Erst muß Hesekiel aber von seiner Stelle im inneren Vorhof des Tempels hergebracht werden, um das zu betrachten, was von dem äußeren Osttor aus gesehen werden kann, das gegen den Ölberg sieht. Wir sind daran interessiert, zu erfahren, was er dort sieht und hört.

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