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Gottes heiliges Geheimnis — sein herrlicher Höhepunkt

Gottes heiliges Geheimnis — sein herrlicher Höhepunkt

Kapitel 26

Gottes heiliges Geheimnis — sein herrlicher Höhepunkt

1. (a) Mit welchen Worten informiert uns Johannes, daß das heilige Geheimnis vollendet sein wird? (b) Warum sprechen die Engelheerscharen mit großer Lautstärke?

ERINNERST du dich an den Schwur des starken Engels, aufgezeichnet in Offenbarung 10:1, 6, 7? Er erklärte: „Es wird keine Verzögerung mehr geben, sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er daran ist, seine Trompete zu blasen, wird das heilige Geheimnis Gottes gemäß der guten Botschaft, die er seinen eigenen Sklaven, den Propheten, verkündet hat, tatsächlich vollendet sein.“ Jehovas bestimmte Zeit für das Blasen der letzten Trompete ist gekommen. Inwiefern wird dann das heilige Geheimnis vollendet sein? Johannes ist sicher überglücklich, es uns mitzuteilen. Er schreibt: „Und der siebte Engel blies seine Trompete. Und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird für immer und ewig als König regieren‘ “ (Offenbarung 11:15). Die Engelheerscharen haben Grund, laut, ja mit Donnerstimme zu sprechen, denn diese historische Ankündigung ist von universeller Bedeutung. Sie ist lebenswichtig für die ganze belebte Schöpfung.

2. Wann und durch welches Ereignis ist das heilige Geheimnis siegreich vollendet worden?

2 Das heilige Geheimnis kommt zu seinem glücklichen Höhepunkt! In herrlicher, großartiger Weise ist es im Jahre 1914, als der Herr Jehova seinen Christus als Mitkönig auf den Thron erhob, siegreich vollendet worden. Jesus Christus, der für seinen Vater handelt, übernahm die Herrschaft inmitten einer feindlichen Menschenwelt. Als der verheißene Same empfing er Königreichsmacht, um die „Schlange“ und ihren Samen zunichte zu machen und auf der Erde Frieden und das Paradies wiederherzustellen (1. Mose 3:15; Psalm 72:1, 7). Als messianischer König wird Jesus somit Jehovas Wort erfüllen und seinen Vater, den „König der Ewigkeit“, rechtfertigen, der als Souveräner Herr „für immer und ewig“ herrschen muß (1. Timotheus 1:17).

3. Warum hat Jehova Gott, obschon er immer König gewesen ist, andere Souveräne auf der Erde zugelassen?

3 Aber wie ist „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn“ Jehova geworden? Ist Jehova Gott nicht schon immer König gewesen? Ja, gewiß. Der Levit Asaph sang: „Und doch ist Gott mein König von alters her.“ Und ein anderer Psalmist verkündete: „Jehova selbst ist König geworden! ... Dein Thron ist fest errichtet von alters her; von unabsehbarer Zeit her bist du“ (Psalm 74:12; 93:1, 2). Jehova hat in seiner Weisheit zugelassen, daß andere Souveräne auf der Erde herrschen. So wurden alle Möglichkeiten der in Eden aufgeworfenen Streitfrage, ob der Mensch sich selbst ohne Gott regieren kann, bis ins einzelne ausprobiert. Die Menschenherrschaft hat kläglich versagt. Die Worte des Propheten Gottes sind wirklich wahr: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23). Seit dem Abfall unserer Ureltern hat die ganze bewohnte Erde der Herrschaft Satans, der „Urschlange“, unterstanden (Offenbarung 12:9; Lukas 4:6). Jetzt ist die Zeit für einen dramatischen Wechsel gekommen. Um seine rechtmäßige Stellung zu rechtfertigen, beginnt Jehova seine Souveränität über die Erde in einer neuen Weise auszuüben — durch sein von ihm ausersehenes messianisches Königreich.

4. Was wurde in den Vordergrund gestellt, als im Jahre 1922 das Blasen der Trompeten begann? Erkläre es.

4 Im Jahre 1922 wurde mit dem Blasen der sieben Trompeten begonnen. Damals hielt J. F. Rutherford auf dem Kongreß der Bibelforscher in Cedar Point (Ohio, USA) einen Vortrag, der sich auf den Bibeltext stützte: „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen“ (Matthäus 4:17, Elberfelder Bibel). Er schloß mit den Worten: „Dann zurück in das Feld, o ihr Söhne des höchsten Gottes! Umgürtet euch mit eurer Waffenrüstung! Seid nüchtern, seid wachsam, seid tätig, seid tapfer! Seid treue und glaubensstarke Zeugen für den Herrn! Geht mutig vorwärts in dem Kampfe, bis jede Spur Babylons wüst und öde gemacht ist! Verkündet die Botschaft weit und breit! Die Welt muß es wissen, daß Jehova Gott ist, und daß Jesus Christus König der Könige und Herr der Herren ist! Dies ist der Tag aller Tage. Siehe, der König regiert! Ihr seid seine öffentlichen Verkündiger. ... Deshalb verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich.“ Gottes Königreich unter Christus Jesus wurde in den Vordergrund gestellt, und das gab dem Predigen des Königreiches Aufschwung, das die Strafgerichte einschloß, die durch das Blasen aller sieben Trompeten der Engel angekündigt wurden.

5. Was geschah im Jahre 1928 auf dem Kongreß der Bibelforscher, was Licht auf den siebten Trompetenstoß warf?

5 Der Trompetenstoß des siebten Engels fand seinen Niederschlag in den Höhepunkten des Kongresses der Bibelforscher in Detroit (Michigan, USA), vom 30. Juli bis 6. August 1928. Damals waren 107 Radiostationen zusammengeschaltet, so daß, wie die New York Times schrieb, „der ausgedehnteste und kostspieligste vereinigte Rundfunk in der Geschichte“ zustande kam. Begeistert nahm der Kongreß eine kraftvolle „Öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“ an, die auf die Vernichtung Satans und seiner bösen Organisation in Harmagedon und die Befreiung aller gerechtigkeitsliebenden Menschen hinwies. Die loyalen Untertanen des Königreiches Gottes waren hoch erfreut, daß sie auf dem Kongreß das 368 Seiten starke Buch Regierung erhielten. Darin waren klare Beweise zu finden, „daß Gott im Jahre 1914 seinen gesalbten König auf seinen Thron gesetzt hat“.

Jehova ergreift die Macht

6. Mit welchen Worten berichtet Johannes über die Ankündigung, daß Christus in Gottes Königreich auf den Thron erhoben wurde?

6 Christus ist in Gottes Königreich auf den Thron erhoben worden — welch große Freude diese Ankündigung hervorruft! Johannes berichtet: „Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: ‚Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast‘ “ (Offenbarung 11:16, 17).

7. Wie haben (a) der Überrest der symbolischen 24 Ältesten auf der Erde und (b) diejenigen der symbolischen 24 Ältesten, die zu ihrer Stellung im Himmel auferweckt worden sind, Jehova Gott gedankt?

7 Die 24 Ältesten, die Jehova Gott danken, versinnbildlichen die gesalbten Brüder Christi in ihrer himmlischen Stellung. Vom Jahre 1922 an machte sich auf der Erde ein Überrest der 144 000 Gesalbten an das Werk, das durch die Trompetenstöße in Gang gesetzt worden war. Sie erkannten die volle Bedeutung des in Matthäus 24:3 bis 25:46 beschriebenen Zeichens. Früh am Tag des Herrn waren ihre Mitzeugen, die sich „treu selbst bis in den Tod“ erwiesen hatten, jedoch auferweckt worden, um ihre Stellung im Himmel einzunehmen, so daß sie nun die ganze Gruppe der 144 000 darstellen konnten, die auf ihr Angesicht fiel und Jehova huldigte (Offenbarung 1:10; 2:10). Wie dankbar sind sie alle, daß ihr Souveräner Herr nicht gezögert hat, sein heiliges Geheimnis in einem Höhepunkt zu vollenden.

8. (a) Wie wirkt sich das Blasen der siebten Trompete auf die Nationen aus? (b) Gegen wen hat sich der Zorn der Nationen gerichtet?

8 Den Nationen dagegen bringt das Blasen der siebten Trompete keine Freude. Für sie ist der Zeitpunkt gekommen, Jehovas Zorn zu erfahren. Johannes berichtet: „Aber die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit für die Toten, gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18). Von 1914 an haben die Nationen der Welt ihrem Zorn, den sie aufeinander haben, sowie ihrem Zorn auf Gottes Königreich und besonders auf Jehovas zwei Zeugen Luft gemacht (Offenbarung 11:3).

9. Wie haben die Nationen die Erde verdorben, und was ist Gott deshalb zu tun entschlossen?

9 Die Nationen haben im Verlauf ihrer Geschichte durch ständige Kriege und durch Mißwirtschaft die Erde verdorben. Seit 1914 hat diese Zerstörung in alarmierendem Maß zugenommen. Als Folge von Habsucht und Korruption sind die Wüsten auf dem Vormarsch, und unermeßlich viel fruchtbarer Ackerboden geht verloren. Der saure Regen und radioaktive Wolken haben in großen Gebieten schlimmen Schaden angerichtet. Nahrungsmittel sind verseucht worden. Die Atemluft und das Trinkwasser sind verunreinigt. Industrieabfälle gefährden das Leben auf dem Land und im Meer. Außerdem drohte schon von seiten der Supermächte völliges Verderben — Ausrottung der gesamten Menschheit durch ihre Kernwaffen. Erfreulicherweise wird Jehova die „verderben, die die Erde verderben“; er wird die stolzen, gottlosen Menschen, die für den traurigen Zustand, in dem sich die Erde befindet, verantwortlich sind, bestrafen (5. Mose 32:5, 6; Psalm 14:1-3). Daher sorgt Jehova für das dritte Wehe, um mit diesen Missetätern abzurechnen (Offenbarung 11:14).

Wehe den Verderbern!

10. (a) Was ist das dritte Wehe? (b) In welcher Weise bringt das dritte Wehe mehr als Qual?

10 Nun zum dritten Wehe. Es kommt eilends. Durch dieses Wehe wird Jehova diejenigen vernichten, die den ‘Schemel seiner Füße’, die wunderschöne Erde, auf der wir leben, schänden (Jesaja 66:1). Es wird durch das messianische Königreich — das heilige Geheimnis Gottes — in Bewegung gesetzt. Gottes Feinde, besonders die Führer der Christenheit, sind durch die ersten zwei Wehe gequält worden. Das haben besonders die Heuschreckenplage und die Reiterheere bewirkt. Das dritte Wehe, das sie durch Jehovas Königreich zu spüren bekommen, bringt mehr als Qual mit sich (Offenbarung 9:3-19). Es beseitigt die zerstörerische menschliche Gesellschaft samt ihren Herrschern, indem es ihr den Todesstoß versetzt. Das wird in Harmagedon sein, wenn Jehovas Gericht seinen Höhepunkt erreicht. Es ist genauso, wie Daniel prophezeite: „Und in den Tagen dieser Könige [Herrscher, die die Erde verderben] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen.“ Gleich einem imposanten Berg wird Gottes Königreich über die herrlich gemachte Erde herrschen und so die Souveränität Jehovas rechtfertigen und der Menschheit ewige Freude bringen (Daniel 2:35, 44; Jesaja 11:9; 60:13).

11. (a) Welche Reihe froher Ereignisse wird in der Prophezeiung beschrieben? (b) Welche Vorkehrung, die unverdiente Güte ist, wird dann Realität, wie, und wer zieht Nutzen daraus?

11 Das dritte Wehe wird von einer Reihe froher Ereignisse begleitet, die im Laufe des Tages des Herrn vonstatten gehen werden. Es ist die Zeit ‘für die Toten, gerichtet zu werden, und für Gott, seinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die seinen Namen fürchten, den Lohn zu geben’. Das bedeutet eine Auferstehung der Toten. Die Auferstehung der gesalbten Heiligen, die bereits im Tod entschlafen waren, findet früh am Tag des Herrn statt (1. Thessalonicher 4:15-17). Zur bestimmten Zeit schließen sich diesen die übriggebliebenen Heiligen durch eine sofortige Auferstehung an. Auch andere sollen ihren Lohn erhalten, so zum Beispiel Gottes Sklaven, die Propheten der alten Zeit, und alle übrigen der Menschheit, die den Namen Jehovas fürchten gelernt haben, seien es die Glieder der großen Volksmenge, die die große Drangsal überleben, oder die „Toten, die Großen und die Kleinen“, die während der Tausendjahrherrschaft Christi zum Leben auferweckt werden. Da Gottes messianischer König die Schlüssel des Todes und des Hades hat, gibt ihm die Königreichsherrschaft die Möglichkeit, allen ewiges Leben zu geben, die diese kostbare Gabe haben möchten (Offenbarung 1:18; 7:9, 14; 20:12, 13; Römer 6:22; Johannes 5:28, 29). Es mag unvergängliches Leben im Himmel oder ewiges Leben auf der Erde sein, in jedem Fall ist diese Gabe des Lebens unverdiente Güte Jehovas, wofür jeder Empfänger ewig dankbar sein sollte (Hebräer 2:9).

Siehe, die Lade seines Bundes!

12. (a) Was sieht Johannes gemäß Offenbarung 11:19 im Himmel? (b) Wovon war die Bundeslade ein Symbol, und was geschah damit, als Israel in die Babylonische Gefangenschaft kam?

12 Jehova herrscht! Er übt seine Souveränität über die Menschheit auf wunderbare Weise durch sein messianisches Königreich aus. Das wird durch das, was Johannes als nächstes sieht, bestätigt: „Und das Tempelheiligtum Gottes, das im Himmel ist, wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempelheiligtum gesehen. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel“ (Offenbarung 11:19). Das ist die einzige Stelle in der Offenbarung, wo die Lade des Bundes Gottes erwähnt wird. Die Lade war das sichtbare Symbol für Jehovas Gegenwart bei seinem Volk Israel. In der Stiftshütte und später in dem von Salomo erbauten Tempel befand sie sich im Allerheiligsten. Aber im Jahre 607 v. u. Z., als Israel nach Babylon in Gefangenschaft kam, wurde Jerusalem verwüstet, und die Bundeslade verschwand. Von da an saßen keine Vertreter des Hauses Davids mehr ‘als Könige auf dem Thron Jehovas’ (1. Chronika 29:23). *

13. Was bedeutet es, daß die Lade des Bundes Gottes im himmlischen Tempelheiligtum Gottes gesehen wird?

13 Jetzt, nach mehr als 2 500 Jahren, ist die Lade wieder zu sehen. Aber in der Vision des Johannes steht diese Lade nicht in einem irdischen Tempel. Sie erscheint in dem himmlischen Tempelheiligtum Gottes. Jehova regiert wieder durch einen König aus der königlichen Linie Davids. Doch der König Christus Jesus sitzt im himmlischen Jerusalem — ein erhabener günstiger Ort, von dem aus er Jehovas Strafurteile vollstreckt — auf dem Thron (Hebräer 12:22). Die nachfolgenden Kapitel der Offenbarung werden uns diese enthüllen.

14, 15. (a) Wer war der einzige, der im Jerusalem der alten Zeit die Bundeslade zu sehen bekam, und warum? (b) Wer bekommt die Lade des Bundes im himmlischen Tempelheiligtum Gottes zu sehen?

14 Im irdischen Jerusalem der alten Zeit wurde die Bundeslade von dem Volk Israel nicht gesehen, nicht einmal von den Priestern, die im Tempel dienten, denn sie stand im Allerheiligsten, das durch einen Vorhang vom Heiligen abgetrennt war (4. Mose 4:20; Hebräer 9:2, 3). Nur der Hohepriester sah sie, wenn er alljährlich am Sühnetag das Allerheiligste betrat. Doch da das Tempelheiligtum im Himmel geöffnet ist, ist die sinnbildliche Bundeslade nicht nur für den Hohenpriester, Jesus Christus, sichtbar, sondern auch für seine Unterpriester, die 144 000, Johannes eingeschlossen.

15 Die Erstlinge, die zum Leben im Himmel auferweckt worden sind, sehen die symbolische Bundeslade aus nächster Nähe, denn sie haben, da sie zu den 24 Ältesten gehören, ihren Platz rund um den Thron Jehovas eingenommen. Und die Johannes-Klasse auf der Erde ist durch Jehovas Geist erleuchtet worden, so daß sie Gottes Gegenwart in seinem geistigen Tempel wahrnimmt. Es hat auch Zeichen gegeben, die die Menschheit im allgemeinen auf diese wunderbare Entwicklung aufmerksam machen sollten. In der Vision des Johannes ist die Rede von Blitzen, Stimmen, von Donner, einem Erdbeben und Hagel. (Vergleiche Offenbarung 8:5.) Was versinnbildlichen diese Dinge?

16. In welcher Weise hat es Blitze, Stimmen, Donner, ein Erdbeben und einen großen Hagel gegeben?

16 Seit 1914 hat es auf dem Gebiet der Religion gewaltige Erschütterungen gegeben. Erfreulicherweise wird dieses „Erdbeben“ von Gott hingegebenen Stimmen solcher Menschen begleitet, die eine deutliche Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich verkündigen. Donnergleiche biblische „Sturmwarnungen“ sind erschallt. Blitzartig sind Erkenntnisse über Gottes prophetisches Wort aufgeleuchtet, sind gesehen und veröffentlicht worden. Gleich „Hagel“ haben die göttlichen Richtersprüche gegen die Christenheit und die falsche Religion im allgemeinen getrommelt. All das sollte die Aufmerksamkeit der Menschen erregt haben. Aber wie die Bevölkerung Jerusalems zur Zeit Jesu die Zeichen der Zeit nicht erkannte, so erkennt traurigerweise auch die Mehrheit der heutigen Menschen nicht, daß sich die Zeichen aus der Offenbarung erfüllen (Lukas 19:41-44).

17, 18. (a) Welche Verpflichtung hat das Blasen der Trompeten der sieben Engel für die Gott hingegebenen Christen mit sich gebracht? (b) Wie erfüllen Christen ihren Auftrag?

17 Die sieben Engel fahren fort, ihre Trompeten zu blasen, und signalisieren so historische Ereignisse auf der Erde. Gott hingegebene Christen haben die schwere Verantwortung, der Welt diese Ankündigungen mitzuteilen. Wie freudig erfüllen sie doch diesen Auftrag! Das zeigt die Tatsache, daß sie innerhalb von 20 Jahren (von 1986 bis 2005) die im weltweiten Predigtwerk jährlich aufgewendeten Stunden fast verdoppelt haben — von 680 837 042 auf 1 278 235 504. Wahrlich, „das heilige Geheimnis Gottes gemäß der guten Botschaft“ wird „bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde“ bekanntgemacht (Offenbarung 10:7; Römer 10:18).

18 Nun, da Gottes Königreichsvorsätze weiter enthüllt werden, erwarten uns noch andere Visionen.

[Fußnote]

^ Abs. 12 Der römische Historiker Tacitus berichtet, daß Gnaeus Pompeius, als er zur Zeit der Einnahme Jerusalems im Jahre 63 v. u. Z. das Heiligtum des Tempels betrat, es leer vorfand. Es fand sich keine Bundeslade darin (Tacitus, Historien, 5.9).

[Studienfragen]

[Kasten auf Seite 173]

Höhepunkte der Trompetenstößen gleichenden Gerichtsbotschaften Jehovas

1. 1922 Cedar Point (Ohio, USA): Eine Herausforderung an die Führer der Christenheit auf dem Gebiet der Religion, der Politik und der Wirtschaft, zu erklären, warum sie dem Volk keinen Frieden, keinen Wohlstand und kein Glück verschaffen können. Das Heilmittel ist das messianische Königreich.

2. 1923 Los Angeles (Kalifornien, USA): Der öffentliche Vortrag „Alle Nationen marschieren nach Harmagedon, aber Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!“ forderte friedliebende „Schafe“ auf, das todbringende Meer der Menschheit zu verlassen.

3. 1924 Columbus (Ohio, USA): Geistlichkeit öffentlich angeklagt, weil sie sich selbst erhöht und weil sie es unterlassen hat, das messianische Königreich zu predigen. Wahre Christen müssen Gottes Rache predigen und alle Trauernden trösten.

4. 1925 Indianapolis (Indiana, USA): Eine Botschaft der Hoffnung, in der die geistige Finsternis in der Christenheit der leuchtenden Verheißung des Königreiches auf Frieden, Wohlfahrt, Gesundheit, Leben, Freiheit und ewige Glückseligkeit gegenübergestellt ist.

5. 1926 London (England): Die Christenheit und ihre Geistlichkeit wird wie von Heuschrecken geplagt, es wird enthüllt, daß sie Gottes Königreich verwirft, und die Geburt der himmlischen Regierung wird begeistert aufgenommen.

6. 1927 Toronto (Kanada): Eine Aufforderung, überbracht wie von Reiterheeren, in der die Menschen aufgerufen werden, das organisierte Christentum zu verlassen und die Unterwürfigkeit ihrer Herzen Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuzuwenden.

7. 1928 Detroit (Michigan, USA): Eine Erklärung gegen Satan und für Jehova, in der klargemacht wird, daß Gottes gesalbter König, im Jahre 1914 auf den Thron erhoben, Satans böse Organisation vernichten und die Menschheit befreien wird.

[Kasten auf Seite 175]

Die die Erde verderben

„Alle drei Sekunden geht ein Stück des Regenwaldes, so groß wie ein Fußballfeld, verloren. ... Durch die Zerstörung von Urwald verschwinden Tausende von Pflanzen- und Tierarten“ (Illustrated Atlas of the World, Rand McNally).

Zweihundert Jahre Besiedlung haben ausgereicht, sie [die Großen Seen] in die größte Kloake der Welt zu verwandeln“ (The Globe and Mail, Kanada).

Im April 1986 kam es in einem Kernkraftwerk in Tschernobyl (UdSSR) zu einer Explosion und einem Brand — „dem folgenschwersten nuklearen Zwischenfall ... seit der Bombardierung von Hiroschima und Nagasaki“, dabei „gelangten so viele langlebige radioaktive Stoffe in die Luft, den Boden und das Wasser der Welt wie bei allen Kernwaffenversuchen und Atombomben, die je gezündet wurden, zusammen“ (JAMA; The New York Times).

In Minamata (Japan) verunreinigte eine Chemiefabrik das Wasser in der Minamatabucht mit Methylquecksilber. Der Genuß von damit verseuchten Speisefischen und Muscheln verursachte die Minamata-Krankheit, eine „chronische Nervenkrankheit. ... Bisher [1985] leiden, wie offiziell ermittelt wurde, in ganz Japan 2 578 Personen an der Minamata-Krankheit“ (International Journal of Epidemiology).

[Kasten auf Seite 176]

Die schwerwiegenden Erklärungen aus Offenbarung 11:15-19 sind der Auftakt zu den nachfolgenden Visionen. Offenbarung, Kapitel 12 ist eine Rückblende, die, bis ins einzelne gehend, die grandiosen Erklärungen aus Offenbarung 11:15, 17 erläutert. Kapitel 13 bildet den Hintergrund zu 11:18, da es den Ursprung und die Entwicklung der politischen Organisation Satans, die der Erde Verderben gebracht hat, beschreibt. Die Kapitel 14 und 15 behandeln ausführlich weitere Königreichsgerichte, verbunden mit dem Blasen der siebten Trompete und mit dem dritten Wehe.

[Bilder auf Seite 174]

Jehova wird die „verderben, die die Erde verderben“