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Preiset Jah wegen seiner Gerichte!

Preiset Jah wegen seiner Gerichte!

Kapitel 38

Preiset Jah wegen seiner Gerichte!

1. Was hörte Johannes, das „wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel war“?

BABYLON DIE GROSSE existiert nicht mehr. Welch erfreuliche Nachricht! Kein Wunder, daß Johannes freudige Lobgesänge im Himmel hört. „Nach diesen Dingen hörte ich etwas, was wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel war. Sie sprachen: ‚Halleluja! * Die Rettung und die Herrlichkeit und die Macht gehören unserem Gott, denn seine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Denn er hat das Gericht an der großen Hure vollzogen, die die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und er hat das Blut seiner Sklaven an ihrer Hand gerächt.‘ Und gleich darauf sagten sie zum zweitenmal: ‚Halleluja! * Und der Rauch von ihr steigt weiterhin auf für immer und ewig‘ “ (Offenbarung 19:1-3).

2. (a) Was bedeutet das Wort „Halleluja“, und worauf weist die Tatsache hin, daß Johannes es zweimal an dieser Stelle hört? (b) Wem gebührt die Ehre für die Vernichtung Babylons der Großen? Erkläre es.

2 Ja wirklich: Halleluja! Das Wort bedeutet „Preiset Jah!“, und „Jah“ ist eine Kurzform des göttlichen Namens Jehova. Wir werden hier an die Aufforderung des Psalmisten erinnert: „Alles, was atmet — es preise Jah. Preiset Jah!“ (Psalm 150:6). Daß Johannes an dieser Stelle der Offenbarung den jubelnden himmlischen Chor zweimal „Halleluja!“ singen hört, ist ein Beweis für die Fortdauer der göttlichen Offenbarung der Wahrheit. Der Gott der Christlichen Griechischen Schriften ist derselbe Gott wie der der früheren Hebräischen Schriften; sein Name ist Jehova. Der Gott, der den Untergang des alten Babylon herbeiführte, hat nun auch Babylon die Große gerichtet und vernichtet. Ihm gebührt alle Ehre für diese Tat. Der geschickten Lenkung seiner Macht ist ihr Untergang zuzuschreiben, nicht der Macht der Nationen, die er als Werkzeuge benutzte, um sie zu vernichten. Jehova allein haben wir die Rettung zu verdanken (Jesaja 12:2; Offenbarung 4:11; 7:10, 12).

3. Warum hat die große Hure dieses Urteil verdient?

3 Warum hat die große Hure dieses Urteil verdient? Nach dem Gesetz, das Jehova Noah — und durch ihn der ganzen Menschheit — gab, steht auf vorsätzliches Blutvergießen die Todesstrafe. Diese Bestimmung wurde in dem Gesetz, das Gott den Israeliten gab, wiederholt (1. Mose 9:6; 4. Mose 35:20, 21). Außerdem wurden unter dem mosaischen Gesetz sowohl buchstäblicher als auch geistiger Ehebruch mit dem Tod bestraft (3. Mose 20:10; 5. Mose 13:1-5). Jahrtausendelang hat Babylon die Große Blutschuld auf sich geladen und in großem Ausmaß Hurerei getrieben. Zum Beispiel hat die von der römisch-katholischen Kirche geforderte Ehelosigkeit ihrer Priester viele von ihnen zu unmoralischem Handeln veranlaßt, und nicht wenige haben sich dadurch Aids zugezogen (1. Korinther 6:9, 10; 1. Timotheus 4:1-3). Doch ihre größten Sünden, ‘die sich aufgehäuft haben bis zum Himmel’, hat sie durch ihre Hurereien in geistiger Hinsicht begangen — durch das Lehren von Unwahrheiten und dadurch, daß sie sich mit korrupten Politikern verbündete (Offenbarung 18:5). Da ihre Bestrafung sie nun schließlich erreicht hat, läßt die Menge im Himmel ein zweites Halleluja ertönen.

4. Was wird dadurch versinnbildlicht, daß der Rauch von Babylon der Großen „für immer und ewig“ aufsteigt?

4 Babylon die Große ist wie eine eroberte Stadt in Brand gesetzt worden, und der Rauch von ihr steigt „weiterhin auf für immer und ewig“. Wenn eine buchstäbliche Stadt von ihren Eroberern niedergebrannt wird, steigt der Rauch auf, solange die Asche heiß ist. Wer versuchen wollte, sie wieder aufzubauen, während die Trümmer noch rauchen und schwelen, würde sich höchstens daran verbrennen. Da der Rauch von Babylon der Großen zum Zeichen der Endgültigkeit ihrer Bestrafung „für immer und ewig“ aufsteigen wird, wird es niemandem gelingen, diese sündige Stadt jemals wiederherzustellen. Die falsche Religion ist für immer beseitigt worden. Halleluja! (Vergleiche Jesaja 34:5, 9, 10.)

5. (a) Was tun die 24 Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe, und was sagen sie? (b) Warum ist der Halleluja-Refrain weit melodiöser als die Hallelujas, die in den Kirchen der Christenheit gesungen wurden?

5 In einer früheren Vision sah Johannes vier lebende Geschöpfe rings um den Thron und mit ihnen 24 Älteste, die die Königreichserben in ihrer herrlichen Stellung im Himmel versinnbildlichen (Offenbarung 4:8-11). Nun sieht er sie wieder und hört, wie sie zum drittenmal laut Halleluja rufen, diesmal wegen der Vernichtung Babylons der Großen: „Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sprachen: ‚Amen. Halleluja!‘ “ * (Offenbarung 19:4). Dieser großartige Halleluja-Chor kommt zu dem ‘neuen Lied’ zum Preise des Lammes noch hinzu (Offenbarung 5:8, 9). Sie singen nun den herrlichen Siegesrefrain, in dem sie alle Ehre für den entscheidenden Sieg über die große Hure, Babylon die Große, dem Souveränen Herrn Jehova zuschreiben. Diese Hallelujas klingen weit melodischer als die Hallelujas, die in den Kirchen der Christenheit gesungen wurden, wo man Jehova (oder Jah) entehrte und verachtete. Diese heuchlerischen Gesänge, durch die der Name Jehovas geschmäht worden ist, sind nun für immer verstummt.

6. Wessen „Stimme“ wird gehört, wozu fordert sie auf, und wer kommt der Aufforderung nach?

6 Im Jahre 1918 begann Jehova, die zu belohnen, die ‘seinen Namen fürchteten, die Kleinen und die Großen’; die ersten waren die in Treue gestorbenen gesalbten Christen, die er auferweckte und in die durch die 24 Ältesten dargestellte Klasse eingliederte (Offenbarung 11:18). Andere schließen sich ihnen im Singen der Hallelujas an, denn Johannes berichtet: „Auch ging eine Stimme vom Thron aus, die sprach: ‚Preiset unseren Gott, ihr alle seine Sklaven, die ihn fürchten, die Kleinen und die Großen‘ “ (Offenbarung 19:5). Diese Stimme ist die „Stimme“ des Wortführers Jehovas, seines Sohnes, Jesus Christus, der „inmitten des Thrones“ steht (Offenbarung 5:6). Nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde, wo die Johannes-Klasse führend vorangeht, beteiligen sich „alle seine Sklaven“ am Singen. Wie freudig sie doch der Aufforderung „Preiset unseren Gott“ folgen!

7. Wer wird nach der Vernichtung Babylons der Großen Jehova lobpreisen?

7 Ja, die Glieder der großen Volksmenge gehören ebenfalls zu diesen Sklaven. Seit dem Jahre 1935 sind sie aus Babylon der Großen herausgekommen und haben die Erfüllung der göttlichen Prophezeiung miterlebt: „Er wird die segnen, die Jehova fürchten, die Kleinen wie auch die Großen“ (Psalm 115:13). Nach der Vernichtung der Hure Babylon werden Millionen von ihnen zusammen mit der Johannes-Klasse und den himmlischen Heerscharen ‘unseren Gott preisen’. Später werden diejenigen, die auf der Erde auferstehen — ob früher prominent oder nicht —, bestimmt weitere Hallelujas singen, wenn sie erfahren, daß Babylon die Große für immer beseitigt worden ist (Offenbarung 20:12, 15). Alle werden Jehova wegen seines ruhmreichen Sieges über die jahrhundertealte Hure preisen.

8. Wozu sollten wir jetzt, vor der Vernichtung Babylons der Großen, durch die himmlischen Halleluja-Chöre, von denen Johannes Zeuge wurde, angespornt werden?

8 Welch ein Ansporn für uns, das Werk, das Gott heute durchführen läßt, tatkräftig zu unterstützen! Mögen sich alle Diener Jahs jetzt — vor der Entthronung und Vernichtung Babylons der Großen — mit Leib und Seele der Verkündigung der Gerichte Gottes und der wunderbaren Königreichshoffnung widmen (Jesaja 61:1-3; 1. Korinther 15:58).

‘Halleluja — Jehova ist König!’

9. Inwiefern hat das letzte Halleluja einen solch vollen, kräftigen Klang?

9 Es gibt aber noch weitere Ursachen zur Freude, denn Johannes fährt mit den Worten fort: „Und ich hörte etwas, was wie eine Stimme einer großen Volksmenge war und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Geräusch schwerer Donner. Sie sprachen: ‚Halleluja, * denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu regieren begonnen‘ “ (Offenbarung 19:6). Dieses vierte und letzte Halleluja verleiht der Proklamation Symmetrie. Es ist ein überwältigender himmlischer Klang, herrlicher als der Klang jedes menschlichen Chors, majestätischer als das Rauschen eines Wasserfalls und furchteinflößender als der grollende Donner bei einem Gewitter. Die Myriaden himmlischer Stimmen verherrlichen die Tatsache, daß ‘Jehova, unser Gott, der Allmächtige, als König zu regieren begonnen hat’.

10. Wieso kann gesagt werden, Jehova beginne nach der Vernichtung Babylons der Großen als König zu regieren?

10 Inwiefern hat aber Jehova zu regieren begonnen? Schon vor Jahrtausenden erklärte der Psalmist: „Gott [ist] mein König von alters her“ (Psalm 74:12). Jehovas Königtum hatte demnach damals schon lange bestanden. Wieso kann denn der himmlische Chor singen: „Jehova ... hat als König zu regieren begonnen.“? Weil nach der Vernichtung Babylons der Großen diese anmaßende Rivalin Jehovas nicht mehr dasein wird, die andere zum Ungehorsam gegenüber ihm, dem Souverän des Universums, verleitet. Die falsche Religion wird die Herrscher der Erde nicht mehr veranlassen, sich ihm zu widersetzen. Als das alte Babylon als Weltmacht fiel, hörte Zion die Siegesbotschaft: „Dein Gott ist König geworden!“ (Jesaja 52:7). Nach der Geburt des Königreiches im Jahre 1914 riefen die 24 Ältesten aus: „Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast“ (Offenbarung 11:17). Jetzt, nach der Vernichtung Babylons der Großen, ertönt wiederum der Ruf: „Jehova ... hat als König zu regieren begonnen.“ Es wird keinen von Menschen gemachten Gott mehr geben, der Jehova, dem wahren Gott, die Souveränität streitig macht, denn er ist nun der Alleinherrscher.

Die Hochzeit des Lammes ist nahe

11, 12. (a) Welche Worte richtete das alte Jerusalem an das alte Babylon, und welche Parallele entstand dadurch, das Neue Jerusalem und Babylon die Große betreffend? (b) Was singen die himmlischen Scharen nach dem Sieg über Babylon die Große, und was künden sie an?

11 „Du, meine Feindin“ — diese Worte richtete die Stadt Jerusalem, in der sich Jehovas Tempel der Anbetung befand, an das götzendienerische Babylon (Micha 7:8). Auch „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem“, das aus der Braut, den 144 000, besteht, hat allen Grund gehabt, Babylon die Große als seine Feindin anzusprechen (Offenbarung 21:2). Aber schließlich sind Not, Unglück und Verderben über die große Hure gekommen. Weder ihre spiritistischen Bräuche noch ihre Astrologen vermochten sie zu retten. (Vergleiche Jesaja 47:1, 11-13.) In der Tat, ein hervorragender Sieg für die wahre Anbetung!

12 Da die abscheuliche Hure, Babylon die Große, nun für immer beseitigt worden ist, kann die Aufmerksamkeit auf die jungfräulich reine Braut des Lammes gelenkt werden. Daher loben und preisen die himmlischen Heerscharen Jehova, indem sie singen: „Freuen wir uns und frohlocken wir, und verherrlichen wir ihn, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Ja, es ist ihr gewährt worden, in hellglänzende, reine, feine Leinwand gehüllt zu werden, denn die feine Leinwand stellt die gerechten Taten der Heiligen dar“ (Offenbarung 19:7, 8).

13. Wie wurde die Hochzeit des Lammes im Verlauf der Jahrhunderte vorbereitet?

13 Im Verlauf der Jahrhunderte bereitete Jesus diese himmlische Hochzeit liebevoll vor (Matthäus 28:20; 2. Korinther 11:2). Er hat die 144 000 Glieder des geistigen Israel gereinigt, „so daß er die Versammlung sich selbst in ihrer Pracht darstelle, ohne daß sie einen Flecken oder eine Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und ohne Makel sei“ (Epheser 5:25-27). Um den „Preis der Berufung Gottes nach oben“ zu erlangen, mußte jeder gesalbte Christ die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen abstreifen und die neue christliche Persönlichkeit anziehen sowie gerechte Taten vollbringen, und das „mit ganzer Seele als für Jehova“ (Philipper 3:8, 13, 14; Kolosser 3:9, 10, 23).

14. Wie versuchte Satan die voraussichtlichen Glieder der Frau des Lammes zu verunreinigen?

14 Von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an benutzte Satan Babylon die Große in dem Bemühen, die voraussichtlichen Glieder der Frau des Lammes zu verunreinigen. Bis zum Ende des ersten Jahrhunderts hatte er bereits Samen der babylonischen Religion in die Versammlung gesät (1. Korinther 15:12; 2. Timotheus 2:18; Offenbarung 2:6, 14, 20). Der Apostel Paulus beschreibt diejenigen, die den Glauben untergruben, mit folgenden Worten: „Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an“ (2. Korinther 11:13, 14). In den darauffolgenden Jahrhunderten hüllte sich die abtrünnige Christenheit wie auch der übrige Teil Babylons der Großen „in Purpur und Scharlach“ und schmückte sich „mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen“, indem sie sich mit Reichtum umgab und bestimmte Privilegien beanspruchte (Offenbarung 17:4). Geistliche und Päpste ließen sich mit blutdürstigen Kaisern wie Konstantin und Karl dem Großen ein. Sie war nie in „die gerechten Taten der Heiligen“ gehüllt. Sie war tatsächlich ein Meisterstück satanischer Irreführung, eine falsche Braut. Endlich ist sie für immer verschwunden!

Die Frau des Lammes hat sich bereit gemacht

15. Wie geht das Versiegeln vor sich, und was wird von einem gesalbten Christen erwartet?

15 Jetzt, nach fast 2 000 Jahren, haben sich alle 144 000 Glieder der Brautklasse bereit gemacht. Aber von wann an hat sich ‘die Frau des Lammes bereit gemacht’? Von Pfingsten 33 u. Z. an wurden gläubige Gesalbte „mit dem verheißenen heiligen Geist versiegelt“ im Hinblick auf einen kommenden „Tag der Erlösung durch Loskauf“. Der Apostel Paulus drückte es folgendermaßen aus: „[Gott] hat uns auch sein Siegel aufgedrückt und hat uns das Unterpfand für das, was kommen soll, nämlich den Geist, in unser Herz gegeben“ (Epheser 1:13; 4:30; 2. Korinther 1:22). Jeder gesalbte Christ ist berufen und auserwählt und hat sich als „treu“ erwiesen (Offenbarung 17:14).

16. (a) Wann war das Versiegeln des Apostels Paulus beendet, und wieso wissen wir das? (b) Wann wird sich die Frau des Lammes vollständig „bereit gemacht“ haben?

16 Nachdem Paulus jahrzehntelang geprüft und erprobt worden war, konnte er sagen: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag als Lohn geben wird, doch nicht nur mir, sondern auch all denen, die sein Offenbarwerden geliebt haben“ (2. Timotheus 4:7, 8). Das Versiegeln des Apostels war damals anscheinend beendet, obwohl er noch im Fleisch war und noch als Märtyrer sterben sollte. Ebenso wird die Zeit kommen, wo jeder, der zu den auf der Erde Übriggebliebenen der 144 000 zählt, versiegelt sein wird, was zeigt, daß er Jehova gehört (2. Timotheus 2:19). Zu dieser Zeit wird sich die Frau des Lammes vollständig bereit gemacht haben — die meisten der 144 000 werden ihre himmlische Belohnung bereits empfangen haben, und die noch auf der Erde Lebenden werden endgültig anerkannt und als Treue versiegelt worden sein.

17. Wann kann die Hochzeit des Lammes stattfinden?

17 An diesem Punkt des Zeitplans Jehovas — wenn das Versiegeln der 144 000 beendet ist — lassen die Engel die vier Winde der großen Drangsal los (Offenbarung 7:1-3). Zuerst wird das Urteil an der Hure, Babylon der Großen, vollstreckt. Danach geht der siegreiche Christus rasch dazu über, den restlichen Teil der irdischen Organisation Satans in Harmagedon zu vernichten, und schließlich wird er Satan und seine Dämonen in den Abgrund werfen (Offenbarung 19:11 bis 20:3). Sollten noch Gesalbte auf der Erde am Leben sein, werden sie zweifellos, bald nachdem Christus seinen Sieg vollendet hat, ihren himmlischen Lohn empfangen und mit den anderen Gliedern der Brautklasse vereint werden. Dann, zu der von Gott bestimmten Zeit, kann die Hochzeit des Lammes stattfinden.

18. Wie bestätigt Psalm 45 die Reihenfolge der Ereignisse in Verbindung mit der Hochzeit des Lammes?

18 Der prophetische Bericht in Psalm 45 beschreibt die Reihenfolge der Ereignisse. Zuerst zieht der inthronisierte König zur Unterwerfung seiner Feinde aus (Vers 1-7). Dann findet die Hochzeit statt, und die himmlische Braut wird von ihren jungfräulichen Gefährtinnen auf der Erde, von der großen Volksmenge, begleitet (Vers 8-15). Als nächstes wird die Ehe fruchtbar, indem die auferweckten Menschen unter der Aufsicht von ‘Fürsten, die auf der ganzen Erde eingesetzt werden’, zur Vollkommenheit emporgehoben werden (Vers 16, 17). Diese herrlichen Segnungen werden mit der Hochzeit des Lammes einhergehen.

Glücklich sind diejenigen, die eingeladen sind

19. Wie lautet die vierte der sieben Glücklichpreisungen, die die Offenbarung enthält, und wer wird dadurch glücklich gepriesen?

19 Johannes erwähnt nun die vierte der sieben Glücklichpreisungen, die die Offenbarung enthält: „Und er [der Engel, der Johannes diese Dinge offenbart] sagt zu mir: ‚Schreibe: Glücklich sind diejenigen, die zum Abendessen der Hochzeit des Lammes eingeladen sind.‘ Auch sagt er zu mir: ‚Dies sind die wahren Worte Gottes‘ “ (Offenbarung 19:9). * Die „zum Abendessen der Hochzeit des Lammes“ Eingeladenen sind die Glieder der Brautklasse. (Vergleiche Matthäus 22:1-14.) Die ganze Gruppe der zur Braut gehörenden Gesalbten ist glücklich, diese Einladung erhalten zu haben. Die meisten von ihnen befinden sich bereits im Himmel, dem Ort des hochzeitlichen Abendessens (1. Petrus 1:3, 4). Auch die noch auf der Erde Lebenden sind glücklich, die Einladung erhalten zu haben. Ihr Platz beim hochzeitlichen Abendessen ist ihnen sicher (Johannes 14:1-3; 1. Petrus 1:3-9). Wenn sie zu himmlischem Leben auferweckt sein werden, wird sich die gesamte Braut mit dem Lamm zu dieser überaus glücklichen Ehe vereinen.

20. (a) Was bedeutet die Erklärung: „Dies sind die wahren Worte Gottes.“? (b) Was bewirkten die Worte des Engels bei Johannes, und wie reagierte der Engel darauf?

20 Der Engel fügt noch die Erklärung hinzu: „Dies sind die wahren Worte Gottes.“ Mit dem Wort „wahr“ wird an dieser Stelle das griechische Wort alēthinós wiedergegeben, das „echt“ oder „zuverlässig“ bedeutet. Da diese Worte in Wirklichkeit von Jehova stammen, sind sie zuverlässig und glaubwürdig. (Vergleiche 1. Johannes 4:1-3; Offenbarung 21:5; 22:6.) Johannes, der zu denen gehörte, die zu diesem Hochzeitsfest eingeladen waren, muß hoch erfreut gewesen sein, als er diese Dinge hörte und über die Segnungen nachdachte, die der Brautklasse bevorstanden. Er war so tief beeindruckt, daß der Engel ihn zurechtweisen mußte. Johannes berichtet: „Darauf fiel ich vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Er aber sagt zu mir: ‚Sieh dich vor! Tu das nicht! Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und deinen Brüdern, die das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben. Bete Gott an‘ “ (Offenbarung 19:10a).

21. (a) Was enthüllt die Offenbarung über die Engel? (b) Wie sollten Christen gegenüber Engeln eingestellt sein?

21 Die ganze Offenbarung ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die Zuverlässigkeit und den Eifer der Engel. Sie sind an der Übermittlung der geoffenbarten Wahrheit beteiligt (Offenbarung 1:1). Sie unterstützen Menschen beim Predigen der guten Botschaft und beim Ausgießen der sinnbildlichen Plagen (Offenbarung 14:6, 7; 16:1). Sie kämpften Seite an Seite mit Jesus, um Satan und seine Engel aus dem Himmel zu werfen, und in Harmagedon werden sie wiederum an seiner Seite kämpfen (Offenbarung 12:7; 19:11-14). Sie haben sogar Zutritt zur Person Jehovas (Matthäus 18:10; Offenbarung 15:6). Dessenungeachtet sind sie nichts weiter als demütige Sklaven Gottes. Die Anbetung von Engeln hat in der reinen Anbetung keinen Platz, nicht einmal die relative Verehrung, bei der Gott durch einen „Heiligen“ oder einen Engel angebetet wird (Kolosser 2:18). Christen beten einzig und allein Jehova an, wobei sie ihre Bitten im Namen Jesu an ihn richten (Johannes 14:12, 13).

Die Rolle Jesu in Prophezeiungen

22. Was sagt der Engel zu Johannes, und was bedeuten diese Worte?

22 Dann sagt der Engel: „Denn das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert“ (Offenbarung 19:10b). Was heißt das? Es bedeutet, daß alle inspirierten Prophezeiungen wegen Jesus und wegen der Rolle, die er in Jehovas Vorsatz spielt, geäußert wurden. In der ersten Prophezeiung der Bibel wird das Kommen eines Samens verheißen (1. Mose 3:15). Jesus war dieser Same. Durch nachfolgende Offenbarungen entstand ein ansehnliches Gebäude von prophetischen Wahrheiten, das auf dieser ersten Verheißung beruht. Der Apostel Petrus sagte zu dem gläubigen Nichtjuden Kornelius: „Ihn [Jesus] betreffend legen alle Propheten Zeugnis ab“ (Apostelgeschichte 10:43). Etwa 20 Jahre später sagte der Apostel Paulus: „So viele Verheißungen Gottes es auch gibt, sie sind durch ihn [Jesus] zum Ja geworden“ (2. Korinther 1:20). Nach weiteren 43 Jahren schrieb Johannes: „Die Wahrheit ... [ist] durch Jesus Christus gekommen“ (Johannes 1:17).

23. Warum werden wir durch die hohe Stellung und die Machtbefugnis Jesu nicht von der Anbetung Jehovas abgelenkt?

23 Sollte uns das irgendwie von der Anbetung Jehovas ablenken? Nein. Denken wir an den ernsten Rat des Engels: „Bete Gott an.“ Jesus hat nie versucht, mit Jehova zu rivalisieren (Philipper 2:6). Es stimmt zwar, daß alle Engel aufgefordert werden, ‘Jesus zu huldigen’. Die ganze Schöpfung muß seine hohe Stellung anerkennen, und ‘in seinem Namen muß sich jedes Knie beugen’. Beachten wir aber, daß dies „zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“, und aufgrund seiner Anordnung geschieht (Hebräer 1:6; Philipper 2:9-11). Jehova verlieh Jesus diese große Machtbefugnis, und durch die Anerkennung dieser Machtbefugnis verherrlichen wir Gott. Sich Jesu Herrschaft nicht unterzuordnen hieße soviel wie, Jehova Gott selbst zu verwerfen (Psalm 2:11, 12).

24. Welche beiden höchst erstaunlichen Ereignisse erwarten wir, und in welche Worte sollten wir daher einstimmen?

24 Stimmen wir also gemeinsam in die einleitenden Worte der Psalmen 146 bis 150 ein: „Preiset Jah!“ Möge der Halleluja-Chor in Erwartung des Sieges Jehovas über das babylonische Weltreich der falschen Religion weithin erschallen. Und möge die Freude überströmen, weil die Hochzeit des Lammes nahe bevorsteht!

[Fußnoten]

^ Abs. 1 Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.

^ Abs. 1 Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.

^ Abs. 5 Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.

^ Abs. 9 Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.

[Studienfragen]

[Kasten auf Seite 273]

„Brief an Sodom und Gomorra“

Unter diesem Titel berichtete der Londoner Daily Telegraph vom 12. November 1987 in einem Kolumnenartikel über einen Antrag, der der Generalsynode der Kirche von England eingereicht und in dem verlangt wurde, daß homosexuelle „Christen“ aus der Kirche entfernt werden. Der Kolumnist Godfrey Barker schrieb: „Der Erzbischof von Canterbury sagte gestern verdrießlich: ,Wenn Sankt Paulus an die Kirche von England einen Brief schreiben müßte, könnte man sich fragen, was für ein Brief das sein könnte.‘ “ Herr Barker bemerkte: „Die Antwort lautet: ‚Ein Brief an Sodom und Gomorra‘ “ und fügte hinzu: „Dr. Runcie [der Erzbischof] meinte, er ließe sich lesen wie Römer, Kap. 1.“

Der Verfasser zitierte die Worte des Paulus aus Römer 1:26-32: „Gott [gab] sie in den Begierden ihrer Herzen Unreinheiten preis ..., indem Männer mit Männern Schändlichkeiten trieben ..., obwohl sie Gottes Verordnung kennen und wissen, daß die, die solches tun, den Tod verdienen, üben sie sie nicht nur selbst aus, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie treiben.“ Abschließend sagte er: „Sankt Paulus machte sich lediglich Sorgen um die Burschen auf den Bänken. Dr. Runcies Problem sind jedoch die Burschen auf den Kanzeln.“

Warum hat der Erzbischof ein solches Problem? Dicke Schlagzeilen in der Londoner Zeitung Daily Mail vom 22. Oktober 1987 lauteten: „ ‚Jeder dritte Vikar homosexuell‘ ... Eine Kampagne für die Ausschließung Homosexueller ‚wäre das Ende der Kirche von England‘.“ Der „ehrwürdige“ Generalsekretär der Christlichen Bewegung der Lesbier und Homosexuellen, so der Bericht, soll gesagt haben: „Die Annahme dieses Antrages würde die Kirche zu Fall bringen, und das weiß der Erzbischof von Canterbury. Man nimmt an, daß schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der Geistlichen der Kirche von England homosexuell sind, und sie sind im Dienst der Kirche am aktivsten.“ Die rückläufigen Zahlen der Kirchenbesucher sind zweifellos zum Teil auf den Abscheu vor der Zunahme an homosexuellen Geistlichen zurückzuführen.

Was entschied die Kirchensynode? Eine überwältigende Mehrheit — 388 Mitglieder (95 Prozent der Geistlichen) — stimmte für die Annahme eines verwässerten Antrages. The Economist vom 14. November 1987 berichtete darüber: „Die Kirche von England ist zwar gegen homosexuelle Handlungen, aber nicht allzusehr. Die Generalsynode (das Kirchenparlament) entschied diese Woche in bezug auf homosexuelle Geistliche, daß homosexuelle Handlungen — im Gegensatz zu Hurerei und Ehebruch — keine Sünde sind: Sie ‚entsprechen lediglich nicht dem Ideal‘, ‚nach dem der Geschlechtsverkehr eine völlige Hingabe verlangt, die nur in einem dauerhaften Eheverhältnis am Platz ist‘.“ The Economist stellte die Haltung des Erzbischofs von Canterbury der unmißverständlichen Erklärung des Apostels Paulus aus Römer 1:26, 27 gegenüber und führte oberhalb der Überschrift „Sankt Paulus wußte, was er sagen wollte“ die Worte des Paulus an.

Jesus Christus wußte ebenfalls, was er sagen wollte, und er gebrauchte dabei eine unmißverständliche Sprache. Er sagte, es werde „dem Land Sodom am Gerichtstag erträglicher ergehen“ als den religiösen Führern, die seine Botschaft verschmähten (Matthäus 11:23, 24). Jesus gebrauchte hier eine Übertreibung, um zu zeigen, daß diese Leute, die den Sohn Gottes und seine Lehren ablehnten, verwerflicher waren als die Sodomiten. In Judas 7 heißt es, daß jene Sodomiten „die richterliche Strafe ewigen Feuers“ erlitten, mit anderen Worten: ewige Vernichtung (Matthäus 25:41, 46). Wie streng muß da das Strafgericht sein, das über die sogenannten christlichen Führer kommen wird, die als blinde Leiter ihre verblendeten Herden von den hohen Sittenmaßstäben des Königreiches Gottes weggeführt und ihnen das tabufreie, zügellose Leben dieser Welt gewährt haben! (Matthäus 15:14). In bezug auf Babylon die Große, die falsche Religion, ergeht jetzt die eindringliche Aufforderung der Stimme aus dem Himmel: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offenbarung 18:2, 4).

[Bilder auf Seite 275]

Der Himmel hallt von vier Hallelujas wider, durch die Jah wegen seines endgültigen Sieges über Babylon die Große gepriesen wird