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Der Glaube eines Königs wird belohnt

Der Glaube eines Königs wird belohnt

Kapitel neunundzwanzig

Der Glaube eines Königs wird belohnt

Jesaja 36:1 bis 39:8

1, 2. Inwiefern erwies sich Hiskia als ein besserer König als Ahas?

 HISKIA war 25 Jahre alt, als er König von Juda wurde. Als was für ein Herrscher würde er sich erweisen? Würde er in die Fußstapfen seines Vaters, König Ahas, treten und seine Untertanen dazu verleiten, falschen Göttern zu folgen? Oder würde er das Volk in der Anbetung Jehovas anleiten, wie es sein Vorvater König David getan hatte? (2. Könige 16:2).

2 Schon bald nach Hiskias Thronbesteigung wurde deutlich, dass er das tun wollte, „was recht war in Jehovas Augen“ (2. Könige 18:2, 3). In seinem ersten Jahr ordnete er eine Ausbesserung des Tempels Jehovas an und die Wiederaufnahme der Tempeldienste (2. Chronika 29:3, 7, 11). Dann bereitete er ein großes Passahfest vor, zu dem die ganze Nation eingeladen wurde, einschließlich der zehn Stämme des Nordreiches. Welch ein unvergessliches Fest! Seit den Tagen König Salomos hatte es nichts dergleichen gegeben (2. Chronika 30:1, 25, 26).

3. (a) Was unternahmen die Bewohner von Israel und Juda, die dem von Hiskia vorbereiteten Passahfest beigewohnt hatten? (b) Was lernen Christen heute aus dem entschiedenen Handeln derer, die diesem Passahfest beigewohnt hatten?

3 Nach Abschluss des Passahfestes fühlten sich die Teilnehmer dazu gedrängt, die heiligen Pfähle umzuhauen, die heiligen Säulen zu zerbrechen, die Höhen niederzureißen und die Altäre ihrer falschen Götter zu zerstören, bevor sie in ihre Städte zurückkehrten, entschlossen, dem wahren Gott zu dienen (2. Chronika 31:1). Welch ein Gegensatz zu ihrer bisherigen religiösen Haltung! Wahre Christen können daraus lernen, wie wichtig es ist, ‘das Zusammenkommen nicht aufzugeben’. Ja, das Zusammenkommen — sei es in Ortsversammlungen oder in größerem Rahmen auf Kongressen — spielt eine wichtige Rolle, denn auf diese Weise werden wahre Christen sowohl durch die Bruderschaft als auch durch Gottes Geist ermuntert und angereizt „zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“ (Hebräer 10:23-25).

Ein erprobter Glaube

4, 5. (a) Wie hat Hiskia seine Unabhängigkeit von Assyrien bewiesen? (b) Welche militärische Aktion hat Sanherib gegen Juda unternommen, und welche Schritte unternimmt Hiskia, um einen bevorstehenden Angriff auf Jerusalem abzuwenden? (c) Wie bereitet sich Hiskia darauf vor, Jerusalem gegen die Assyrer zu verteidigen?

4 Jerusalem stehen schwere Prüfungen bevor. Hiskia hat ein Bündnis gebrochen, das sein untreuer Vater, Ahas, mit den Assyrern geschlossen hatte. Er hat sogar die Philister unterjocht, die mit Assyrien verbündet sind (2. Könige 18:7, 8). Das hat den Zorn des Königs von Assyrien erregt. Daher lesen wir: „Nun geschah es im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, dass Sanherib, der König von Assyrien, gegen all die befestigten Städte von Juda heraufkam und sie dann einnahm“ (Jesaja 36:1). Vielleicht hofft Hiskia, einen unmittelbaren Angriff des erbarmungslosen assyrischen Heeres auf Jerusalem abwenden zu können, und willigt daher ein, Sanherib den enormen Tribut von 300 Talenten Silber und 30 Talenten Gold zu zahlen (2. Könige 18:14). a

5 Da das Gold und Silber in der königlichen Schatzkammer für die Tributzahlung nicht reicht, holt Hiskia so viel an kostbaren Metallen aus dem Tempel heraus wie möglich. Er schlägt sogar die Türen des Tempels ab, die mit Gold überzogen sind, und lässt sie Sanherib bringen. Der Assyrer gibt sich damit zufrieden, doch nur vorübergehend (2. Könige 18:15, 16). Offensichtlich ist sich Hiskia im Klaren darüber, dass die Assyrer Jerusalem nicht lange in Ruhe lassen werden. Deshalb sind Vorbereitungen zu treffen. Die Bevölkerung verstopft die Wasserquellen, die eindringenden Assyrern Wasser liefern könnten. Hiskia verstärkt zudem die Befestigungsanlagen Jerusalems und legt ein Waffenlager an mit ‘Wurfgeschossen in Menge und Schilden’ (2. Chronika 32:4, 5).

6. Auf wen vertraut Hiskia?

6 Hiskia vertraut jedoch nicht auf raffinierte Kriegstaktiken oder auf Befestigungsanlagen, sondern auf Jehova der Heerscharen. Seinen Heerobersten rät er: „Seid mutig und stark. Fürchtet euch nicht, noch erschreckt vor dem König von Assyrien und vor all der Menge, die bei ihm ist; denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch, aber mit uns ist Jehova, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Schlachten zu kämpfen.“ Und das Volk beginnt „sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda, zu stützen“ (2. Chronika 32:7, 8). Stellen wir uns einmal die aufregenden Ereignisse vor, die danach eintreten, während wir die Kapitel 36 bis 39 der Prophezeiung Jesajas betrachten.

Der Rabschake trägt seine Argumente vor

7. Wer ist der Rabschake, und warum wird er nach Jerusalem gesandt?

7 Sanherib schickt den Rabschake (kein Eigenname, sondern ein militärischer Titel) zusammen mit zwei weiteren Würdenträgern nach Jerusalem, um die Übergabe der Stadt zu fordern (2. Könige 18:17). Sie treffen außerhalb der Stadtmauern auf drei Abgesandte Hiskias: auf Eljakim, den Aufseher über das Haus des Königs, Schebna, den Sekretär, und Joach, den Sohn Asaphs, den Geschichtsschreiber (Jesaja 36:2, 3).

8. Wie versucht der Rabschake, den Widerstand Jerusalems zu brechen?

8 Der Rabschake hat nur eins im Sinn: Jerusalem so weit zu bringen, dass es sich kampflos ergibt. Auf Hebräisch ruft er zunächst aus: „Was ist das für eine Zuversicht, auf die du vertraut hast? ... Auf wen nun hast du dein Vertrauen gesetzt, dass du gegen mich rebelliert hast?“ (Jesaja 36:4, 5). Dann verspottet der Rabschake die verängstigten Juden und weist sie darauf hin, dass sie völlig isoliert sind. Von wem könnten sie also Unterstützung erbitten? Etwa von Ägypten, dem ‘geknickten Rohrstab’? (Jesaja 36:6). Tatsächlich gleicht Ägypten zu dieser Zeit einem geknickten Rohrstab; denn jene ehemalige Weltmacht ist mittlerweile von Äthiopien besiegt worden, und Ägyptens gegenwärtiger König, Tirhaka, ist kein Ägypter, sondern ein Äthiopier. Zudem wird er schon bald von Assyrien bezwungen werden (2. Könige 19:8, 9). Wenn sich Ägypten nicht einmal selbst zu retten vermag, wie viel weniger kann es dann Juda zu Hilfe kommen.

9. Was verleitet den Rabschake zu der Schlussfolgerung, Jehova werde sein Volk im Stich lassen, was sind jedoch die Tatsachen?

9 Der Rabschake argumentiert jetzt, Jehova werde nicht für sein Volk kämpfen, weil es sein Missfallen erregt habe. Er erklärt: „Falls du zu mir sprechen solltest: ‚Jehova, unser Gott, ist es, auf den wir vertraut haben‘, ist er es nicht, dessen Höhen und dessen Altäre Hiskia entfernt hat?“ (Jesaja 36:7). Natürlich haben die Juden alles andere getan als Jehova verworfen, als sie die Höhen und die Altäre im Land niederrissen; in Wirklichkeit sind sie zu ihm zurückgekehrt.

10. Warum kommt es nicht darauf an, ob Judas Verteidiger viele oder wenige sind?

10 Anschließend weist der Rabschake die Juden darauf hin, dass ihre Lage militärisch aussichtslos ist. Er äußert die arrogante Herausforderung: „Ich will dir zweitausend Pferde geben, um zu sehen, ob du deinerseits Reiter darauf zu setzen vermagst“ (Jesaja 36:8). Spielt es tatsächlich eine Rolle, ob Judas ausgebildete Kavallerie groß oder klein ist? Nein, denn Judas Rettung hängt nicht von militärischer Überlegenheit ab. In Sprüche 21:31 heißt es diesbezüglich: „Das Ross ist etwas, was für den Tag der Schlacht gerüstet wird, aber Rettung gehört Jehova.“ Der Rabschake behauptet nun, Jehovas Segen sei nicht bei den Juden, sondern bei den Assyrern; sonst hätten diese nicht so weit in judäisches Gebiet eindringen können (Jesaja 36:9, 10).

11, 12. (a) Warum besteht der Rabschake darauf, „in der Sprache der Juden“ zu reden, und wie versucht er die zuhörenden Juden zu locken? (b) Wie könnten sich die Worte des Rabschake auf die Juden auswirken?

11 Die Abgesandten Hiskias sind darum besorgt, wie die Argumente des Rabschake auf die Männer wirken, die ihn auf der Mauer hören können. Deshalb äußern diese jüdischen Beamten die Bitte: „Rede bitte zu deinen Knechten in der syrischen Sprache, denn wir hören zu; und rede zu uns nicht in der Sprache der Juden vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist“ (Jesaja 36:11). Aber der Rabschake hat keineswegs die Absicht, Syrisch zu reden. Er möchte bei den Juden Zweifel säen und ihnen Furcht einjagen, damit sie sich ergeben und Jerusalem kampflos eingenommen werden kann (Jesaja 36:12). Daher redet der Assyrer wieder „in der Sprache der Juden“. Er fordert die Einwohner Jerusalems auf: „Lasst euch von Hiskia nicht täuschen, denn er kann euch nicht befreien.“ Anschließend versucht er seine Zuhörer zu locken, indem er ihnen schildert, wie die Juden unter assyrischer Herrschaft leben könnten: „Ergebt euch mir, und kommt zu mir heraus, und jeder esse von seinem eigenen Weinstock und jeder von seinem eigenen Feigenbaum, und jeder trinke das Wasser aus seiner eigenen Zisterne, bis ich komme und euch tatsächlich in ein Land mitnehme gleich eurem eigenen Land, ein Land von Korn und neuem Wein, ein Land von Brot und Weingärten“ (Jesaja 36:13-17).

12 Für die Juden wird dieses Jahr die Ernte ausbleiben, denn sie konnten wegen der assyrischen Invasion nichts aussäen. Saftige Trauben essen und kühles Wasser trinken zu können muss für die Zuhörer auf der Mauer sehr verlockend geklungen haben. Aber der Rabschake ist mit seinem Versuch, die Juden zu schwächen, immer noch nicht zu Ende.

13, 14. Wieso ist das, was Samaria widerfuhr, trotz aller Argumente des Rabschake nicht vergleichbar mit der Situation Judas?

13 Aus seinem Arsenal von Argumenten holt er noch eine weitere verbale Waffe. Er warnt die Juden davor, Hiskia zu glauben, falls er sage: „Jehova selbst wird uns befreien.“ Der Rabschake erinnert die Juden daran, dass die Götter Samarias die Assyrer nicht daran hindern konnten, die zehn Stämme zu bezwingen. Und wie steht es mit den Göttern der anderen Nationen, die Assyrien besiegt hat? „Wo sind die Götter von Hamath und Arpad?“, fragt er. „Wo sind die Götter von Sepharwajim? Und haben sie Samaria aus meiner Hand befreit?“ (Jesaja 36:18-20).

14 Selbstverständlich begreift der Rabschake als Anbeter falscher Götter nicht, dass das abtrünnige Samaria ganz und gar nicht mit Jerusalem unter Hiskia zu vergleichen ist. Samarias falsche Götter hatten nicht die Macht, das Zehnstämmereich zu retten (2. Könige 17:7, 17, 18). Jerusalem dagegen hat sich unter Hiskia von falschen Göttern abgewandt und dient wieder Jehova. Die drei hebräischen Abgesandten versuchen aber nicht, dies dem Rabschake zu erklären. „Sie bewahrten Stillschweigen und antworteten ihm kein Wort, denn das war das Gebot des Königs, das besagte: ‚Ihr sollt ihm nicht antworten‘ “ (Jesaja 36:21). Eljakim, Schebna und Joach kehren zu Hiskia zurück und erstatten offiziell Bericht über die Worte des Rabschake (Jesaja 36:22).

Hiskia trifft eine Entscheidung

15. (a) Vor welcher Entscheidung steht jetzt Hiskia? (b) Was sichert Jehova seinem Volk zu?

15 Jetzt muss Hiskia eine Entscheidung treffen. Wird sich Jerusalem den Assyrern ergeben? Wird es sich mit Ägypten zusammentun? Oder wird es sich behaupten und kämpfen? Hiskia steht unter großem Druck. Er begibt sich zum Tempel Jehovas, wohingegen er Eljakim und Schebna zusammen mit den älteren Männern der Priester zum Propheten Jesaja schickt, damit sie Jehova durch ihn befragen (Jesaja 37:1, 2). In Sacktuch gekleidet, wenden sich die Abgesandten des Königs an Jesaja und sagen: „Dieser Tag ist ein Tag der Bedrängnis und des Scheltens und höhnischer Unverschämtheit ... Vielleicht wird Jehova, dein Gott, die Worte Rabschakes hören, den der König von Assyrien, sein Herr, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und er wird ihn tatsächlich zur Rechenschaft ziehen für die Worte, die Jehova, dein Gott, gehört hat“ (Jesaja 37:3-5). Die Assyrer fordern tatsächlich den lebendigen Gott heraus. Wird Jehova ihre spöttischen Bemerkungen beachten? Durch Jesaja versichert er dem Volk: „Fürchte dich nicht wegen der Worte, die du gehört hast, mit denen die Bediensteten des Königs von Assyrien schimpflich von mir geredet haben. Siehe, ich lege einen Geist in ihn, und er soll einen Bericht hören und in sein eigenes Land zurückkehren; und ich werde ihn bestimmt in seinem eigenen Land durch das Schwert fällen“ (Jesaja 37:6, 7).

16. Was für Briefe sendet Sanherib?

16 Unterdessen wird der Rabschake zu König Sanherib gerufen, der bei Libna Krieg führt. Mit Jerusalem wird sich Sanherib später beschäftigen (Jesaja 37:8). Doch die Abreise des Rabschake bringt für Hiskia keine Erleichterung. Sanherib sendet Drohbriefe, in denen er beschreibt, was den Einwohnern Jerusalems bevorstände, wenn sie sich nicht ergäben: „Du selbst hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern taten, indem sie sie der Vernichtung weihten; und wirst du deinerseits befreit werden? Haben die Götter der Nationen, denen meine Vorväter Verderben brachten, sie befreit ...? Wo ist der König von Hamath und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharwajim — von Hena und von Iwa?“ (Jesaja 37:9-13). Der Assyrer sagt im Grunde, jeder Widerstand sei sinnlos; die Lage werde dadurch nur verschlimmert.

17, 18. (a) Was motiviert Hiskia zu seiner Bitte um den Schutz Jehovas? (b) Was antwortet Jehova durch Jesaja dem Assyrer?

17 Tief besorgt wegen der Folgen der anstehenden Entscheidung breitet Hiskia Sanheribs Briefe im Tempel vor Jehova aus (Jesaja 37:14). In einem von Herzen kommenden Gebet fleht er Jehova an, auf die Drohworte des Assyrers zu achten, und schließt sein Gebet mit den Worten: „Und nun, o Jehova, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du, o Jehova, allein Gott bist“ (Jesaja 37:15-20). Damit wird deutlich, dass es Hiskia nicht in erster Linie um die eigene Befreiung geht, sondern darum, die Schmach abzuwenden, die durch einen Sieg Assyriens über Jerusalem auf den Namen Jehovas käme.

18 Durch Jesaja antwortet Jehova auf das Gebet Hiskias. Jerusalem darf sich nicht Assyrien ergeben; die Stadt soll sich behaupten. Als ob Jesaja zu Sanherib rede, übermittelt er freimütig die an den Assyrer gerichtete Botschaft Jehovas: „Die jungfräuliche Tochter Zion hat dich verachtet, sie hat dich verspottet. Hinter dir her hat die Tochter Jerusalem [spöttisch] ihren Kopf geschüttelt“ (Jesaja 37:21, 22). Jehova fügt dem Sinne nach noch hinzu: ‘Wer bist du, der du den Heiligen Israels verspottest? Ich kenne deine Taten. Du hast ehrgeizige Pläne; du gibst große Prahlereien von dir. Du vertraust auf deine militärische Stärke und hast viel Land erobert. Aber du bist nicht unbesiegbar. Ich werde deine Pläne vereiteln. Ich werde dich besiegen. Dann werde ich dir das antun, was du anderen angetan hast. Ich werde einen Haken in deine Nase legen und dich nach Assyrien zurückführen’ (Jesaja 37:23-29).

„Dies wird das Zeichen für dich sein“

19. Welches Zeichen gibt Jehova Hiskia, und was bedeutet es?

19 Welche Gewähr hat Hiskia dafür, dass sich Jesajas Prophezeiung erfüllen wird? Jehova antwortet: „Dies wird das Zeichen für dich sein: Dieses Jahr wird man von dem essen, was aus den ausgefallenen Körnern nachwächst, und im zweiten Jahr Getreide, das von selbst nachwächst; aber im dritten Jahr sät Samen und erntet, und pflanzt Weingärten, und esst ihren Fruchtertrag“ (Jesaja 37:30). Jehova wird die eingeschlossenen Juden mit Nahrung versorgen. Wegen der assyrischen Okkupation ist es zwar nicht möglich, Samen zu säen, doch sie werden den Nachwuchs der Ernte des Vorjahres essen können. Im darauf folgenden Jahr, einem Sabbatjahr, sollen sie dann ihre Felder trotz der verzweifelten Lage brachliegen lassen (2. Mose 23:11). Jehova verspricht, wenn das Volk seiner Stimme gehorche, werde auf den Feldern genug Getreide sprossen, von dem man sich ernähren könne. Im Jahr darauf werde man dann auf gewohnte Weise aussäen und die Frucht seiner Arbeit genießen.

20. Auf welche Weise werden diejenigen, die dem assyrischen Angriff entronnen sind, „Wurzeln schlagen nach unten und Fruchtertrag hervorbringen nach oben“?

20 Jetzt vergleicht Jehova sein Volk mit einer Pflanze, die nicht leicht entwurzelt werden kann: „Die, die vom Hause Juda entrinnen ..., werden bestimmt Wurzeln schlagen nach unten und Fruchtertrag hervorbringen nach oben“ (Jesaja 37:31, 32). Alle, die auf Jehova vertrauen, haben nichts zu befürchten. Sie und ihre Nachkommen werden im Land sesshaft bleiben.

21, 22. (a) Was wird in Bezug auf Sanherib vorausgesagt? (b) Wie und wann erfüllen sich die Worte Jehovas an Sanherib?

21 Wie steht es mit den Drohungen des Assyrers gegen Jerusalem? Jehova antwortet: „Er wird nicht in diese Stadt kommen, noch wird er einen Pfeil dahin schießen noch ihr mit einem Schild entgegentreten noch einen Belagerungswall gegen sie aufwerfen. Auf dem Weg, auf dem er kam, wird er zurückkehren, und in diese Stadt wird er nicht kommen“ (Jesaja 37:33, 34). Zwischen Assyrien und Jerusalem wird es gar nicht zum Kampf kommen. Nicht die Juden, sondern die Assyrer werden überraschenderweise kampflos besiegt werden.

22 Seinen Worten entsprechend sendet Jehova einen Engel, der die Elite von Sanheribs Heer niederschlägt — 185 000 Mann. Das geschieht anscheinend bei Libna. Als Sanherib erwacht, findet er die Führer, Obersten und tapferen Männer seines Heeres tot vor. Beschämt kehrt er nach Ninive zurück, bleibt aber trotz seiner gewaltigen Niederlage hartnäckig seinem falschen Gott Nisroch ergeben. Jahre danach wird er bei der Anbetung im Tempel Nisrochs von zweien seiner Söhne ermordet. Erneut erweist sich der leblose Nisroch als machtlos und unfähig zu retten (Jesaja 37:35-38).

Hiskias Glaube wird weiter gestärkt

23. In welcher kritischen Lage befindet sich Hiskia, als Sanherib Juda zum ersten Mal angreift, und was sind die möglichen Folgen?

23 Etwa um die Zeit, als Sanherib Juda zum ersten Mal angreift, erkrankt Hiskia ernstlich. Jesaja sagt ihm, er werde sterben (Jesaja 38:1). Der 39-jährige König ist völlig niedergeschmettert. Es geht ihm nicht lediglich um sein eigenes Wohl, sondern er sorgt sich um die Zukunft des Volkes. Jerusalem und Juda droht ein Einfall der Assyrer. Wer wird im Kampf die Führung übernehmen, falls Hiskia stirbt? Zu jener Zeit hat Hiskia keinen Sohn, der die Herrschaft antreten könnte. In einem inbrünstigen Gebet bittet Hiskia Jehova, ihm doch Barmherzigkeit zu erweisen (Jesaja 38:2, 3).

24, 25. (a) Inwiefern antwortet Jehova wohlwollend auf Hiskias Gebet? (b) Welches Wunder bewirkt Jehova, wie in Jesaja 38:7, 8 beschrieben?

24 Jesaja hat noch nicht die Vorhöfe des königlichen Palastes verlassen, da schickt ihn Jehova mit einer weiteren Botschaft zurück ans Bett des erkrankten Königs: „Ich habe dein Gebet gehört. Ich habe deine Tränen gesehen. Siehe, ich füge deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzu; und aus der Faust des Königs von Assyrien werde ich dich und diese Stadt befreien, und ich will diese Stadt verteidigen“ (Jesaja 38:4-6; 2. Könige 20:4, 5). Jehova will sein Versprechen mit einem ungewöhnlichen Zeichen bestätigen: „Siehe, ich lasse den Schatten der Stufen, der an den Stufen der Treppe des Ahas durch die Sonne abwärts gegangen war, wieder zehn Stufen rückwärts gehen“ (Jesaja 38:7, 8a).

25 Nach dem jüdischen Historiker Josephus gab es im Königspalast eine Treppe, neben der wahrscheinlich eine Säule stand. Bei Sonnenschein warf die Säule einen Schatten auf die Treppe. An der Position des Schattens auf den Stufen konnte die Uhrzeit abgelesen werden. Nun wird Jehova ein Wunder wirken. Nachdem der Schatten wie üblich die Stufen hinuntergewandert ist, wird er sich zehn Stufen zurückbewegen. Wer hat jemals so etwas gehört? Die Bibel berichtet: „Und die Sonne ging allmählich zehn Stufen an den Stufen der Treppe zurück, die sie abwärts gegangen war“ (Jesaja 38:8b). Kurz darauf erholt sich Hiskia von seiner Krankheit. Die Nachricht davon verbreitet sich bis nach Babylon. Als der König von Babylon davon hört, sendet er Boten nach Jerusalem, um die Tatsachen zu ermitteln.

26. Was ist eine Folge davon, dass Hiskias Leben verlängert wird?

26 Etwa drei Jahre nach Hiskias übernatürlicher Genesung wird sein erster Sohn, Manasse, geboren. Als dieser heranwächst, lässt er keine Wertschätzung für Gottes Erbarmen erkennen, dem er seine Geburt verdankt. Stattdessen tut er während des größten Teils seines Lebens in großem Umfang das, was in den Augen Jehovas böse ist (2. Chronika 32:24; 33:1-6).

Eine Fehleinschätzung

27. Wie zeigt Hiskia seine Wertschätzung für Jehova?

27 Hiskia ist wie sein Vorvater David ein Glaubensmensch. Er schätzt Gottes Wort. Laut Sprüche 25:1 sorgte er für die Zusammenstellung des Stoffes, der heute Sprüche, Kapitel 25 bis 29 bildet. Wie einige annehmen, verfasste er auch den 119. Psalm. Das bewegende Danklied, das Hiskia nach seiner Genesung verfasst, zeigt, dass er ein Mensch mit tiefen Empfindungen ist. Wie er abschließend erwähnt, ist es das Wichtigste im Leben, Jehova in seinem Tempel preisen zu können „alle Tage unseres Lebens“ (Jesaja 38:9-20). Mögen wir alle über die reine Anbetung ebenso denken!

28. Wie unterläuft Hiskia einige Zeit nach seiner übernatürlichen Genesung eine Fehleinschätzung?

28 Hiskia ist zwar treu, aber unvollkommen. Irgendwann nachdem Jehova ihn geheilt hat, unterläuft ihm eine schwerwiegende Fehleinschätzung. Jesaja erklärt: „Zu jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babylon, Briefe und eine Gabe an Hiskia, nachdem er gehört hatte, dass er krank gewesen, aber wieder stark war. Da begann sich Hiskia über sie zu freuen und zeigte ihnen dann sein Schatzhaus, das Silber und das Gold und das Balsamöl und das gute Öl und sein ganzes Zeughaus und alles, was sich in seinen Schätzen vorfand. Da war wirklich nichts, was Hiskia ihnen in seinem eigenen Haus und in seinem ganzen Herrschaftsgebiet nicht zeigte“ (Jesaja 39:1, 2). b

29. (a) Aus welchem Beweggrund zeigt Hiskia vielleicht der babylonischen Delegation seinen Reichtum? (b) Welche Folgen wird Hiskias Fehleinschätzung haben?

29 Selbst nach der empfindlichen Niederlage, die Assyrien durch den Engel Jehovas erlitten hat, stellt es für viele Nationen einschließlich Babylons immer noch eine Bedrohung dar. Vielleicht hat Hiskia den König von Babylon als möglichen künftigen Verbündeten beeindrucken wollen. Doch Jehova möchte nicht, dass die Bevölkerung Judas mit ihren Feinden verkehrt; ihm liegt daran, dass sie auf ihn vertraut. Durch den Propheten Jesaja enthüllt Jehova Hiskia die Zukunft: „Tage kommen, und alles, was in deinem eigenen Haus ist und was deine Vorväter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, wird tatsächlich nach Babylon weggeführt werden. Nichts wird übrig bleiben ... Und von deinen eigenen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, denen du Vater werden wirst, wird man einige nehmen, dass sie tatsächlich Hofbeamte im Palast des Königs von Babylon werden“ (Jesaja 39:3-7). Gerade die Nation, die Hiskia beeindrucken wollte, wird schließlich die Schätze Jerusalems plündern und die Einwohner der Stadt zu Sklaven machen. Dass Hiskia den Babyloniern seine Schätze gezeigt hat, regt nur ihre Habgier an.

30. Inwiefern zeigte Hiskia eine gute Einstellung?

30 In 2. Chronika 32:26 wird anscheinend darauf Bezug genommen, dass Hiskia den Babyloniern seinen Schatz zeigte, denn es heißt: „Indes demütigte sich Hiskia wegen des Hochmuts seines Herzens, er und die Bewohner Jerusalems, und Jehovas heftiger Zorn kam nicht in den Tagen Hiskias über sie.“

31. Wie ging die Sache für Hiskia aus, und was lehrt uns das?

31 Trotz seiner Unvollkommenheit war Hiskia ein Mann des Glaubens. Er wusste, dass sein Gott, Jehova, eine reale Person mit Gefühlen ist. Unter Belastungen betete Hiskia inbrünstig zu ihm, und Jehova Gott antwortete dem König. Er gewährte Hiskia in der ihm noch verbleibenden Zeit Frieden, und Hiskia war dafür dankbar (Jesaja 39:8). Ebenso real sollte Jehova für uns heute sein. Wenden wir uns wie Hiskia an ihn, wenn Schwierigkeiten entstehen, und bitten wir ihn um Weisheit und darum, uns den Ausweg zu zeigen, „denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen“ (Jakobus 1:5). Wenn wir weiterhin ausharren und Glauben an Jehova ausüben, dürfen wir davon überzeugt sein, „dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“, sowohl jetzt als auch in der Zukunft (Hebräer 11:6).

[Fußnoten]

a Ein Wert von umgerechnet 9,5 Millionen Dollar.

b Nach Sanheribs Niederlage brachten Nachbarnationen Geschenke aus Gold und Silber sowie andere wertvolle Dinge zu Hiskia. Wie es in 2. Chronika 32:22, 23, 27 heißt, hatte Hiskia „schließlich Reichtum und Herrlichkeit in sehr großem Maße“ und wurde „in den Augen aller Nationen erhöht“. Diese Geschenke ermöglichten ihm vielleicht, sein Schatzhaus wieder zu füllen, das durch die Tributzahlungen an die Assyrer geleert worden war.

[Studienfragen]

[Bild auf Seite 383]

König Hiskia vertraut auf Jehova, als er sich der assyrischen Streitmacht gegenübersieht

[Ganzseitiges Bild auf Seite 384]

[Bild auf Seite 389]

Der König sendet Boten zu Jesaja, um den Beschluss Jehovas zu erfahren

[Bild auf Seite 390]

Hiskia betet, dass Jehovas Name durch eine Niederlage Assyriens verherrlicht werde

[Bild auf Seite 393]

Der Engel Jehovas schlägt 185 000 Assyrer nieder