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Ein Fürst des Friedens verheißen

Ein Fürst des Friedens verheißen

Kapitel zehn

Ein Fürst des Friedens verheißen

Jesaja 8:19 bis 9:7

1. Was hat die Menschheit seit der Zeit Kains erlebt?

 VOR etwa 6 000 Jahren wurde das erste Baby geboren. Man nannte den Jungen Kain. Seine Geburt war etwas ganz Besonderes. Weder seine Eltern noch die Engel, ja nicht einmal der Schöpfer hatte bis dahin ein menschliches Baby gesehen. Dieses Neugeborene hätte den verurteilten Menschen Hoffnung bringen können. Welch eine Enttäuschung, dass dieser Mensch als Erwachsener zum Mörder wurde! (1. Johannes 3:12). Seitdem sind in der Menschheitsgeschichte zahllose weitere Morde verübt worden. Wegen ihrer Neigung, Böses zu tun, haben die Menschen weder Frieden untereinander noch Frieden mit Gott (1. Mose 6:5; Jesaja 48:22).

2, 3. Welche Aussicht wurde durch Jesus Christus eröffnet, und was müssen wir tun, um diese Segnungen zu erlangen?

2 Etwa 4 000 Jahre nach der Geburt Kains wurde ein anderes Baby geboren. Es hieß Jesus, und auch seine Geburt war etwas ganz Besonderes. Jesus wurde durch die Macht des heiligen Geistes von einer Jungfrau geboren — die einzige derartige Geburt in der Geschichte. Bei seiner Geburt pries eine Schar freudiger Engel Gott und sang: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Lukas 2:13, 14). Jesus war alles andere als ein Mörder; er eröffnete den Menschen die Möglichkeit, Frieden mit Gott zu haben und ewiges Leben zu erlangen (Johannes 3:16; 1. Korinther 15:55).

3 Jesus sollte „Fürst des Friedens“ genannt werden, wie Jesaja prophezeite (Jesaja 9:6). Er sollte sein Leben für die Menschen opfern und so die Vergebung der Sünden ermöglichen (Jesaja 53:11). Heute kann man auf der Grundlage des Glaubens an Jesus Christus Frieden mit Gott und die Vergebung der Sünden erlangen. Aber diese Segnungen werden einem nicht automatisch zuteil (Kolosser 1:21-23). Wer sie erleben möchte, muss lernen, Jehova Gott zu gehorchen (1. Petrus 3:11; vergleiche Hebräer 5:8, 9). In den Tagen Jesajas tun Israel und Juda allerdings genau das Gegenteil.

Den Dämonen zugewandt

4, 5. Welche Verhältnisse herrschen in den Tagen Jesajas, und an wen wenden sich einige?

4 Wegen ihres Ungehorsams befinden sich Jesajas Zeitgenossen in einem bedauerlichen moralischen Zustand, geradezu in einem Abgrund geistiger Finsternis. Selbst das Südreich Juda, wo der Tempel Gottes steht, hat keinen Frieden. Dem Volk von Juda droht als Folge seiner Untreue ein Einfall der Assyrer. Schwierige Zeiten stehen bevor. An wen wendet man sich um Hilfe? Leider wenden sich viele nicht an Jehova, sondern an Satan. Nicht dass sie Satan namentlich anrufen. Sie treiben aber Spiritismus wie seinerzeit König Saul und versuchen, mit den Toten Verbindung aufzunehmen, um ihre Probleme zu lösen (1. Samuel 28:1-20).

5 Einige treten sogar offen für diesen Brauch ein. Jesaja macht auf diese Abtrünnigkeit aufmerksam und erklärt: „Falls sie zu euch sagen sollten: ‚Wendet euch an die spiritistischen Medien oder an diejenigen, die einen Geist der Voraussage haben, die flüstern und Äußerungen murmeln‘, sollte sich nicht jedes Volk an seinen Gott wenden? Sollte man sich an Tote zugunsten Lebender wenden?“ (Jesaja 8:19). Geistermedien können Menschen etwas vorgaukeln, indem sie „flüstern und Äußerungen murmeln“. Ein lebendes Medium kann derartige Töne, die man den Geistern Verstorbener zuschreibt, durch Bauchreden erzeugen. Mitunter mögen die Dämonen jedoch auch unmittelbar beteiligt sein und sich für einen Toten ausgeben, was anscheinend geschah, als Saul die Hexe von En-Dor befragte (1. Samuel 28:8-19).

6. Warum sind die Israeliten, die sich dem Spiritismus zugewandt haben, besonders tadelnswert?

6 All das geschieht in Juda, obwohl Jehova spiritistische Bräuche verboten hat. Diese gelten unter dem mosaischen Gesetz als Kapitalverbrechen (3. Mose 19:31; 20:6, 27; 5. Mose 18:9-12). Warum lässt sich ein Volk, das Jehovas besonderer Besitz ist, eine solch schwere Übertretung zuschulden kommen? Weil es sich von Jehovas Gesetz und Rat abgewandt hat und „durch die trügerische Macht der Sünde verhärtet“ worden ist (Hebräer 3:13). „Ihr Herz ist gefühllos geworden wie Fett“ und sie haben sich ihrem Gott entfremdet (Psalm 119:70). a

7. Inwiefern verhalten sich heutzutage viele wie die Israeliten der Zeit Jesajas, und was werden solche Menschen zu erwarten haben, wenn sie nicht bereuen?

7 Wahrscheinlich argumentieren sie: „Von welchem Wert ist das Gesetz Jehovas, wenn ein Angriff der Assyrer unmittelbar bevorsteht?“ Sie wollen so schnell und einfach wie möglich aus ihrer Zwangslage herauskommen und haben nicht vor, darauf zu warten, dass Jehova seinen Willen ausführt. Auch heutzutage lassen viele das Gesetz Jehovas außer Acht, suchen Geistermedien auf, ziehen Horoskope zurate und greifen auch noch auf andere Formen des Okkultismus zurück, um ihre Probleme zu lösen. Aber für die Lebenden die Toten zu befragen ist heute ebenso lächerlich wie damals. Alle, die reuelos solche Dinge treiben, haben dasselbe zu erwarten wie „Mörder und Hurer und ... Götzendiener und alle Lügner“. Ihnen steht kein Leben in Aussicht (Offenbarung 21:8).

Gottes „Gesetz“ und sein „bestätigendes Zeugnis“

8. Was ist das „Gesetz“ und das „bestätigende Zeugnis“, von dem wir uns heute leiten lassen sollten?

8 In Juda ist das Gesetz Jehovas, das Spiritismus verbietet, einschließlich der anderen Gebote Gottes nicht etwa verborgen. Es ist schriftlich festgehalten worden. Heute ist sein Wort vollständig in schriftlicher Form verfügbar. Es ist die Bibel, die nicht nur eine Sammlung göttlicher Gesetze und Verordnungen enthält, sondern auch einen Bericht darüber, wie Gott mit seinem Volk handelte. Dieser biblische Bericht über Gottes Handlungsweise bildet eine Bestätigung oder ein Zeugnis, das uns über Jehovas Persönlichkeit und seine Eigenschaften Aufschluss gibt. Von wem sollten die Israeliten Anleitung erbitten, statt die Toten zu befragen? Jesaja antwortet: „Zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis!“ (Jesaja 8:20a). Ja, wer wahre Erleuchtung sucht, sollte zu Gottes geschriebenem Wort greifen.

9. Ist es von irgendwelchem Wert, wenn sich reuelose Sünder von Zeit zu Zeit auf die Bibel berufen?

9 Einige Israeliten, die sich auf Spiritismus einlassen, geben womöglich vor, Achtung vor Gottes geschriebenem Wort zu haben. Aber derlei Behauptungen sind hohl und heuchlerisch. Jesaja sagt: „Sicherlich werden sie fortwährend das sprechen, was gemäß dieser Darlegung ist, die kein Morgenlicht haben wird“ (Jesaja 8:20b). Welche Darlegung meint Jesaja? Vielleicht die Worte „Zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis!“. Einige abtrünnige Israeliten berufen sich eventuell auf Gottes Wort, genauso wie sich Abtrünnige und andere heute auf die Bibel berufen mögen. Doch das sind leere Worte. Sich auf die Bibel zu berufen führt zu keinem „Morgenlicht“, zu keiner Erleuchtung von Jehova, wenn man nicht gleichzeitig den Willen Jehovas tut und unreine Handlungen aufgibt. b

‘Ein Hunger, nicht nach Brot’

10. Wie hat Juda darunter zu leiden, dass es Jehova verworfen hat?

10 Ungehorsam gegenüber Jehova verfinstert den Verstand (Epheser 4:17, 18). In geistigem Sinne ist das Volk von Juda erblindet, ohne Verständnis (1. Korinther 2:14). Jesaja beschreibt den Zustand wie folgt: „Jeder wird gewiss durch das Land ziehen, schwer bedrückt und hungrig“ (Jesaja 8:21a). Wegen der Untreue der Nation — insbesondere während der Herrschaft des Königs Ahas — ist der Fortbestand Judas als unabhängiges Königreich in Gefahr. Die Nation ist von Feinden umgeben. Das assyrische Heer greift eine judäische Stadt nach der anderen an. Der Feind verwüstet das fruchtbare Land und die Nahrungsvorräte werden knapp. Viele sind „schwer bedrückt und hungrig“. Aber auch eine andere Art Hunger befällt das Land. Einige Jahrzehnte zuvor prophezeite Amos: „ ‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚und ich will einen Hunger in das Land senden, einen Hunger, nicht nach Brot, und einen Durst, nicht nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören‘ “ (Amos 8:11). Juda durchlebt jetzt gerade eine solche geistige Hungersnot.

11. Wird Juda aus der Zucht, die ihm zuteil wird, etwas lernen?

11 Wird Juda eine Lehre daraus ziehen und zu Jehova umkehren? Wird das Volk den Spiritismus und den Götzendienst aufgeben und „zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis“ zurückkehren? Jehova sieht die Reaktion voraus: „Es wird geschehen, dass er, weil er hungrig ist und sich sehr erzürnt hat, tatsächlich Übles herabrufen wird auf seinen König und auf seinen Gott und bestimmt aufwärts spähen wird“ (Jesaja 8:21b). Viele werden ihren menschlichen König beschuldigen, sie in diese Lage gebracht zu haben. Einige werden sogar törichterweise die Schuld für ihre Unglücksschläge Jehova zuschreiben! (Vergleiche Jeremia 44:15-18.) Heute reagieren viele ähnlich, indem sie Gott die Schuld für Tragödien geben, die durch menschliche Bosheit verursacht werden.

12. (a) Wozu hat Judas Abkehr von Gott geführt? (b) Welche wichtigen Fragen werden aufgeworfen?

12 Wird es den Bewohnern Judas Frieden eintragen, wenn sie Übles auf Gott herabrufen? Nein. Jesaja sagt voraus: „Zur Erde wird er schauen, und siehe, Bedrängnis und Finsternis, Dunkelheit, schwere Zeiten und Dunkel ohne Helligkeit“ (Jesaja 8:22). Nachdem sie ihre Augen zum Himmel erhoben haben, um Gott zu beschuldigen, schauen sie wieder zur Erde und haben erneut ihre Hoffnungslosigkeit vor Augen. Ihre Abkehr von Gott hat Unglück heraufbeschworen (Sprüche 19:3). Wie steht es aber mit den Verheißungen, die Gott Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat? (1. Mose 22:15-18; 28:14, 15). Wird Jehova seinen Verpflichtungen nicht nachkommen? Werden die Assyrer oder eine andere Militärmacht der königlichen Geschlechtslinie ein Ende machen, die Juda und David verheißen wurde? (1. Mose 49:8-10; 2. Samuel 7:11-16). Werden die Israeliten für immer zur Finsternis verurteilt sein?

Ein Land ‘mit Verachtung behandelt’

13. Was ist das „Galiläa der Nationen“, und wie kommt es, dass man es ‘mit Verachtung behandelt’?

13 Jesaja weist jetzt auf eines der schlimmsten umwälzenden Ereignisse hin, die über die Nachkommen Abrahams kommen: „Die Düsterheit wird nicht so sein wie zu der Zeit, da das Land in Bedrängnis war, wie zu der früheren Zeit, als man das Land Sebulon und das Land Naphtali mit Verachtung behandelte und als man es zur späteren Zeit zu Ehren bringen ließ — den Weg am Meer, in der Gegend des Jordan, Galiläa der Nationen“ (Jesaja 9:1). Galiläa ist ein Gebiet im Nordreich Israel. In Jesajas Prophezeiung schließt es „das Land Sebulon und das Land Naphtali“ ein und auch „den Weg am Meer“, eine alte Straße, die am Galiläischen Meer entlang bis zum Mittelmeer verlief. Zur Zeit Jesajas nennt man die Gegend „Galiläa der Nationen“, weil wahrscheinlich viele der Städte von Nichtisraeliten bewohnt sind. c Inwiefern wird das Land ‘mit Verachtung behandelt’? Die heidnischen Assyrer erobern es, führen die Israeliten ins Exil und besiedeln die gesamte Region mit Heiden, die keine Nachkommen Abrahams sind. Damit verschwindet das Zehnstämmereich im Norden als eigenständige Nation aus der Geschichte (2. Könige 17:5, 6, 18, 23, 24).

14. In welchem Sinne wird Judas „Düsterheit“ geringer sein als diejenige des Zehnstämmereiches?

14 Auch Juda wird von den Assyrern unter Druck gesetzt. Wird es in ständige „Düsterheit“ versinken wie das Zehnstämmereich, vertreten durch Sebulon und Naphtali? Nein. Zur „späteren Zeit“ wird Jehova Segnungen über das Gebiet des Südreiches Juda ausgießen und sogar über das früher vom Nordreich beherrschte Land. Wie?

15, 16. (a) Zu welcher „späteren Zeit“ wird sich die Situation für „das Land Sebulon und das Land Naphtali“ ändern? (b) Wie kommt das Land, das mit Verachtung behandelt wurde, zu Ehren?

15 Diese Frage beantwortet der Apostel Matthäus in seinem inspirierten Bericht über Jesu irdischen Dienst. Er beschreibt die frühen Tage dieses Dienstes und sagt: „Nachdem er [Jesus] Nazareth verlassen hatte, kam er und nahm Wohnsitz in Kapernaum, das am Meer in dem Gebiet von Sebulon und Naphtali liegt, damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet worden war, welcher sagt: ‚O Land Sebulon und Land Naphtali an der Straße des Meeres, jenseits des Jordan, Galiläa der Nationen! Das Volk, das in Finsternis saß, sah ein großes Licht, und denen, die in einer Gegend des Todesschattens saßen: Licht ging ihnen auf‘ “ (Matthäus 4:13-16).

16 Ja, die von Jesaja vorausgesagte „spätere Zeit“ ist die Zeit des irdischen Dienstes Christi. Die meiste Zeit seines Lebens auf der Erde verbrachte Jesus in Galiläa. Im Bezirk Galiläa begann er seinen Dienst und dort verkündete er: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Matthäus 4:17). In Galiläa hielt er die berühmte Bergpredigt, wählte seine Apostel aus, wirkte sein erstes Wunder und erschien nach seiner Auferstehung etwa 500 Nachfolgern (Matthäus 5:1 bis 7:27; 28:16-20; Markus 3:13, 14; Johannes 2:8-11; 1. Korinther 15:6). So erfüllte sich an Jesus die Prophezeiung Jesajas, als er ‘dem Land Sebulon und dem Land Naphtali’ eine besondere Ehre erwies. Natürlich beschränkte Jesus seinen Dienst nicht auf die Bevölkerung Galiläas. Er predigte die gute Botschaft im ganzen Land und „ließ“ die ganze Nation Israel „zu Ehren bringen“, Juda eingeschlossen.

Das „große Licht“

17. Inwiefern scheint „ein großes Licht“ in Galiläa?

17 Wie verhält es sich jedoch damit, dass Matthäus von einem „großen Licht“ in Galiläa spricht? Auch das war ein Zitat aus der Prophezeiung Jesajas. Jesaja schrieb: „Das Volk, das in der Finsternis wandelte, hat ein großes Licht gesehen. Was die im Land tiefen Schattens Wohnenden betrifft, Licht ist über ihnen aufgeleuchtet“ (Jesaja 9:2). Im 1. Jahrhundert u. Z. war das Licht der Wahrheit durch heidnische Lügen verborgen. Dazu trugen die geistlichen Führer der Juden bei, die an ihren religiösen Überlieferungen festhielten und dadurch ‘Gottes Wort ungültig machten’ (Matthäus 15:6). Demütige Menschen wurden unterdrückt und waren verwirrt, da sie „blinden Leitern“ folgten (Matthäus 23:2-4, 16). Als Jesus, der Messias, erschien, wurden die Augen vieler Demütiger auf wunderbare Weise geöffnet (Johannes 1:9, 12). Jesu Wirken auf der Erde und die aus seinem Opfer resultierenden Segnungen werden in Jesajas Prophezeiung treffend als „ein großes Licht“ bezeichnet (Johannes 8:12).

18, 19. Welchen Grund zu großer Freude hatten diejenigen, die auf das Licht günstig reagierten?

18 Alle, die auf das Licht günstig reagierten, hatten guten Grund, sich zu freuen. Jesaja fuhr fort: „Du hast die Nation volkreich gemacht; für sie hast du die Freude groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie die, welche frohlocken, wenn sie die Beute verteilen“ (Jesaja 9:3). Aufrichtig gesinnte Personen reagierten auf die Predigttätigkeit Jesu und seiner Jünger und ließen erkennen, dass sie Jehova mit Geist und Wahrheit anbeten wollten (Johannes 4:24). In weniger als vier Jahren nahmen große Menschenmengen das Christentum an. Am Pfingsttag 33 u. Z. ließen sich dreitausend taufen. Kurz darauf ‘belief sich die Zahl der Männer auf etwa fünftausend’ (Apostelgeschichte 2:41; 4:4). Da die Jünger das Licht eifrig widerstrahlten, „[mehrte sich] die Zahl der Jünger ... in Jerusalem fortgesetzt sehr; und eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein“ (Apostelgeschichte 6:7).

19 Wie man sich über eine reiche Ernte freut oder über die Verteilung wertvoller Beute nach einem großen militärischen Sieg, so freuten sich Jesu Nachfolger über die Mehrung (Apostelgeschichte 2:46, 47). Nach einiger Zeit ließ Jehova das Licht unter den Nationen erstrahlen (Apostelgeschichte 14:27). Menschen aller Rassen freuten sich nun darüber, dass ihnen der Weg erschlossen wurde, auf dem man sich Jehova nahen kann (Apostelgeschichte 13:48).

„Wie am Tag Midians“

20. (a) Wodurch erwiesen sich die Midianiter als Feinde Israels, und wie machte Jehova dieser Bedrohung ein Ende? (b) Wie wird Jesus an einem künftigen „Tag Midians“ der Bedrohung, die die Feinde des Volkes Gottes darstellen, ein Ende machen?

20 Die Tätigkeit des Messias hat dauerhafte Auswirkungen, was aus den folgenden Worten Jesajas zu erkennen ist: „Das Joch ihrer Last und den Stock auf ihren Schultern, den Stab dessen, der sie zur Arbeit antreibt, hast du zerschlagen wie am Tag Midians“ (Jesaja 9:4). Jahrhunderte vor den Tagen Jesajas hatten sich die Midianiter mit den Moabitern verschworen, das Volk Israel zum Sündigen zu verleiten (4. Mose 25:1-9, 14-18; 31:15, 16). In späterer Zeit terrorisierten die Midianiter die Israeliten, indem sie sieben Jahre lang ihre Dörfer und Bauernhöfe überfielen und plünderten (Richter 6:1-6). Aber dann trieb Jehova durch seinen Diener Gideon die Heere Midians in die Flucht. Seit diesem „Tag Midians“ deutet nichts mehr darauf hin, dass Jehovas Volk jemals wieder unter den Midianitern zu leiden hatte (Richter 6:7-16; 8:28). In naher Zukunft wird Jesus Christus, der größere Gideon, den neuzeitlichen Feinden des Volkes Gottes den Todesstoß versetzen (Offenbarung 17:14; 19:11-21). Nicht durch menschlichen Heldenmut, sondern durch Jehovas Macht wird dann „wie am Tag Midians“ ein vollständiger und dauerhafter Sieg errungen (Richter 7:2-22). Nie wieder wird Gottes Volk unter dem Joch der Unterdrückung zu leiden haben!

21. Welche Zukunft hat gemäß der Prophezeiung Jesajas der Krieg?

21 Zurschaustellungen göttlicher Macht sind keine Glorifizierung des Krieges. Als Fürst des Friedens wird der auferweckte Jesus seine Feinde vernichten und ewigen Frieden herbeiführen. Jesaja spricht nun von der vollständigen Vernichtung militärischer Ausrüstung durch Feuer: „Jeder Stiefel dessen, der dröhnend einherstampft, und der in Blut gewälzte Überwurf sind ja zur Verbrennung dem Feuer zur Speise geworden“ (Jesaja 9:5). Nie mehr werden dröhnende Stiefeltritte marschierender Soldaten wahrgenommen werden. Nie mehr wird man blutbefleckte Uniformen kampferprobter Krieger sehen. Krieg wird es nicht mehr geben (Psalm 46:9).

„Wunderbarer Ratgeber“

22. Welcher mehrteilige prophetische Name wird Jesus im Buch Jesaja gegeben?

22 Bei seiner durch ein Wunder bewirkten Geburt erhielt der als Messias Ausersehene den Namen Jesus, der „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Er hat aber noch andere Namen, prophetische Namen, die auf seine Schlüsselrolle hindeuten sowie auf seine erhabene Stellung. Einer dieser Namen ist Immanuel, was „Mit uns ist Gott“ bedeutet (Jesaja 7:14, Fußnote). Jesaja führt jetzt einen weiteren prophetischen Namen an: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ (Jesaja 9:6). Beachten wir die umfangreiche Bedeutung dieses mehrteiligen prophetischen Namens.

23, 24. (a) Inwiefern ist Jesus ein „wunderbarer Ratgeber“? (b) Wie können christliche Ratgeber heute Jesu Beispiel nachahmen?

23 Ein Ratgeber ist jemand, der andere berät. Als Jesus Christus auf der Erde war, gab er wunderbaren Rat. Wie wir in der Bibel lesen, „waren die Volksmengen über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Er ist ein weiser und einfühlsamer Ratgeber mit einem außergewöhnlichen Verständnis der menschlichen Natur. Sein Rat erschöpft sich nicht in Verweisen und Züchtigung. Häufiger erfolgt er in Form von Unterweisung und liebevollen Empfehlungen. Jesu Rat ist wunderbar, weil er stets weise, vollkommen und unfehlbar ist. Wenn befolgt, führt er zu ewigem Leben (Johannes 6:68).

24 Jesu Rat ist nicht einfach das Produkt seines brillanten Geistes. Er sagt vielmehr: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7:16). Der Quell der Weisheit Jesu ist wie bei Salomo Jehova Gott (1. Könige 3:7-14; Matthäus 12:42). Jesu Beispiel sollte Lehrer und Ratgeber in der Christenversammlung motivieren, ihre Unterweisung stets auf Gottes Wort zu stützen (Sprüche 21:30).

„Starker Gott“ und „Ewigvater“

25. Was sagt uns der Name „Starker Gott“ über Jesus in seiner Stellung im Himmel?

25 Jesus wird auch als „Starker Gott“ und „Ewigvater“ bezeichnet. Das heißt nicht, dass er sich die Stellung und Gewalt Jehovas anmaßt, der „Gott, unser Vater“, ist (2. Korinther 1:2). „[Jesus zog] keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht ..., nämlich um Gott gleich zu sein“ (Philipper 2:6). Er wird „Starker Gott“ genannt, nicht allmächtiger Gott. Niemals sah er sich als Gott, der Allmächtige, denn er bezeichnete seinen Vater als den „allein wahren Gott“, das heißt den einzigen Gott, den man anbeten sollte (Johannes 17:3; Offenbarung 4:11). In der Bibel kann das Wort „Gott“ entweder „Mächtiger“ oder „Starker“ bedeuten (2. Mose 12:12; Psalm 8:5; 2. Korinther 4:4). Bevor Jesus auf die Erde kam, war er „ein Gott“, ‘er existierte in Gottesgestalt’. Nach seiner Auferstehung kehrte er in den Himmel zurück und nahm sogar eine noch höhere Stellung ein als zuvor (Johannes 1:1; Philipper 2:6-11). Außerdem wird durch die Bezeichnung „Gott“ noch etwas anderes angedeutet. Richter in Israel wurden als „Götter“ bezeichnet — einmal auch von Jesus (Psalm 82:6; Johannes 10:35). Jesus ist der von Jehova ernannte Richter, „der dazu bestimmt ist, die Lebenden und die Toten zu richten“ (2. Timotheus 4:1; Johannes 5:30). Zweifellos erhält er zu Recht den Namen Starker Gott.

26. Warum kann Jesus „Ewigvater“ genannt werden?

26 Der Titel „Ewigvater“ bezieht sich auf die Macht und Gewalt des messianischen Königs, Menschen ewiges Leben auf der Erde in Aussicht zu stellen (Johannes 11:25, 26). Das Vermächtnis unseres Urvaters Adam war der Tod. Jesus, der letzte Adam, „wurde ein lebengebender Geist“ (1. Korinther 15:22, 45; Römer 5:12, 18). Jesus lebt als Ewigvater für immer; deshalb werden sich gehorsame Menschen ewig des Nutzens seiner Vaterschaft erfreuen können (Römer 6:9).

„Fürst des Friedens“

27, 28. Welche erstaunlichen Segnungen werden Untertanen des „Fürsten des Friedens“ heute und in der Zukunft zuteil?

27 Außer ewigem Leben benötigt der Mensch auch Frieden, sowohl mit Gott als auch mit seinen Mitmenschen. Diejenigen, die sich heute der Herrschaft des „Fürsten des Friedens“ unterwerfen, haben ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern geschmiedet’ (Jesaja 2:2-4). Sie lassen keine Hassgefühle aufkommen wegen politischer, territorialer, rassischer oder wirtschaftlicher Differenzen. Sie sind in der Anbetung des einen wahren Gottes, Jehova, vereint und bemühen sich, friedliche Beziehungen zum Nächsten aufrechtzuerhalten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Versammlung (Galater 6:10; Epheser 4:2, 3; 2. Timotheus 2:24).

28 Zu der von Gott bestimmten Zeit wird Christus auf der Erde einen Frieden schaffen, der weltumspannend, fest gegründet und dauerhaft sein wird (Apostelgeschichte 1:7). „Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an und bis auf unabsehbare Zeit“ (Jesaja 9:7a). Wenn Jesus als Fürst des Friedens Macht ausübt, wird er nicht zu tyrannischen Mitteln greifen. Seine Untertanen werden nicht der Willensfreiheit beraubt und gewaltsam unterjocht. All seine Leistungen kommen vielmehr „durch Recht und durch Gerechtigkeit“ zustande. Welch eine wohltuende Veränderung!

29. Was sollten wir tun, wenn wir uns nach ewigem Frieden sehnen?

29 Angesichts der wunderbaren Dinge, auf die Jesu prophetischer Name hindeutet, ist der Schluss dieses Teils der Prophezeiung Jesajas wirklich begeisternd. Jesaja schreibt: „Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun“ (Jesaja 9:7b). Jehova handelt tatsächlich mit Eifer. Er tut nichts halbherzig. Wir dürfen davon überzeugt sein, dass er alles, was er verheißen hat, vollständig ausführen wird. Jeder, der sich nach ewigem Frieden sehnt, diene daher Jehova mit ungeteiltem Herzen! Wie Jehova Gott und Jesus, der Fürst des Friedens, sollten alle Diener Gottes voller Eifer sein, „eifrig für vortreffliche Werke“ (Titus 2:14).

[Fußnoten]

a Viele nehmen an, dass Hiskia den Psalm 119 schrieb, bevor er König wurde. Wenn das zutrifft, geschah es wahrscheinlich in der Zeit, als Jesaja prophezeite.

b Mit dem Ausdruck „diese Darlegung“ in Jesaja 8:20 können aber auch die in Jesaja 8:19 zitierten Worte in Bezug auf den Spiritismus gemeint sein. Falls das zutrifft, sagt Jesaja, dass die Befürworter des Spiritismus in Juda weiterhin andere dazu auffordern werden, sich an Geistermedien zu wenden, und sie daher keine Erleuchtung von Jehova empfangen.

c Einige nehmen an, dass die 20 galiläischen Städte, die König Salomo Hiram, dem König von Tyrus, anbot, wahrscheinlich von Nichtisraeliten bewohnt waren (1. Könige 9:10-13).

[Studienfragen]

[Karte/Bild auf Seite 122]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Chorazin

Bethsaida

Kapernaum

Ebene Genezareth

Galiläisches Meer

Magadan

Tiberias

Jordan

GADARA

Gadara

[Bilder auf Seite 119]

Sowohl die Geburt Kains als auch Jesu Geburt waren etwas ganz Besonderes. Nur die Geburt Jesu hatte erfreuliche Folgen.

[Bild auf Seite 121]

Es wird eine Hungersnot geben, weit schlimmer als Hunger nach Brot und als Durst nach Wasser

[Bild auf Seite 127]

Jesus — ein Licht im Land