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Jehovas Hand wird hoch erhoben

Jehovas Hand wird hoch erhoben

Kapitel einundzwanzig

Jehovas Hand wird hoch erhoben

Jesaja 25:1 bis 27:13

1. Warum hat Jesaja große Wertschätzung für Jehova?

 JESAJA ist von tiefer Liebe zu Jehova erfüllt und findet Freude daran, ihn zu lobpreisen. Er ruft aus: „O Jehova, du bist mein Gott. Ich erhebe dich, ich lobpreise deinen Namen.“ Worauf ist diese große Wertschätzung des Propheten für seinen Schöpfer zurückzuführen? Eine bedeutende Rolle spielt dabei seine Erkenntnis Jehovas und seiner Taten. Von dieser Erkenntnis zeugen die nächsten Worte Jesajas: „Denn du hast wunderbare Dinge getan, Beschlüsse seit frühen Zeiten gefasst in Treue, in Zuverlässigkeit“ (Jesaja 25:1). Jesaja weiß wie schon Josua vor ihm, dass Jehova treu und zuverlässig ist und dass alle seine „Beschlüsse“ — das, was er sich vorgenommen hat — verwirklicht werden (Josua 23:14).

2. Welchen Beschluss Jehovas verkündet Jesaja jetzt, und wem gilt möglicherweise dieser Beschluss?

2 Zu den Beschlüssen Jehovas zählt auch die Verurteilung der Feinde Israels. Eine solche Verurteilung spricht Jesaja jetzt aus: „Du hast eine Stadt zu einem Steinhaufen gemacht, eine befestigte Stadt zu zerfallenden Trümmern, einen Wohnturm von Fremden, dass er keine Stadt mehr sei, der nicht wieder erbaut werden wird, selbst auf unabsehbare Zeit“ (Jesaja 25:2). Um wen handelt es sich bei dieser nicht namentlich genannten Stadt? Jesaja spricht möglicherweise von Ar in Moab. a Moab ist seit langem ein Feind des Volkes Gottes. Oder vielleicht meint Jesaja eine andere, stärkere Stadt, und zwar Babylon (Jesaja 15:1; Zephanja 2:8, 9).

3. Wie werden Jehovas Feinde ihn verherrlichen?

3 Wie werden Jehovas Feinde reagieren, wenn sein Beschluss gegen ihre starke Stadt verwirklicht wird? „Diejenigen, die ein starkes Volk sind, [werden] dich verherrlichen; die Stadt der tyrannischen Nationen, sie werden dich fürchten“ (Jesaja 25:3). Dass die Feinde Gottes den Allmächtigen fürchten, ist verständlich. Wie aber verherrlichen sie ihn? Kehren sie etwa ihren falschen Göttern den Rücken und nehmen sie die reine Anbetung auf? Wohl kaum. Wenn sie jedoch gezwungen sein werden, Jehovas außerordentliche Überlegenheit anzuerkennen, dann werden sie ihn verherrlichen wie einst Pharao und Nebukadnezar (2. Mose 10:16, 17; 12:30-33; Daniel 4:37).

4. Welche „Stadt der tyrannischen Nationen“ existiert heute, und wie muss sogar sie Jehova verherrlichen?

4 Heute handelt es sich bei der „Stadt der tyrannischen Nationen“ um „die große Stadt, die ein Königtum hat über die Könige der Erde“: „Babylon die Große“, das Weltreich der falschen Religion (Offenbarung 17:5, 18). Der führende Teil dieses Weltreiches ist die Christenheit. Wie verherrlichen die geistlichen Führer der Christenheit Jehova? Dadurch, dass sie zähneknirschend anerkennen, was er alles Wunderbares für seine Zeugen vollbracht hat. Diese Führer „gerieten in Furcht und verherrlichten den Gott des Himmels“, besonders nachdem Jehova 1919 seine Diener aus der geistigen Gefangenschaft in Groß-Babylon befreit und sie zu dynamischer Tätigkeit angespornt hatte (Offenbarung 11:13). b

5. Wie schützt Jehova all diejenigen, die uneingeschränkt auf ihn vertrauen?

5 In den Augen seiner Feinde ist Jehova zwar furchterregend, doch den Sanftmütigen und Demütigen, die ihm dienen möchten, ist er eine Zuflucht. Religiöse und politische Tyrannen versuchen womöglich alles, um den Glauben wahrer Anbeter zu zerstören. Es gelingt ihnen aber nicht, weil wahre Anbeter uneingeschränkt auf Jehova vertrauen. Für ihren Gott ist es schließlich ein Leichtes, seine Gegner zum Schweigen zu bringen — als würde er die sengende Wüstensonne mit einer Wolke abschirmen oder einen gewaltigen Regensturm durch eine Mauer aufhalten. (Lies Jesaja 25:4, 5.)

‘Ein Festmahl für alle Völker’

6, 7. (a) Was für ein Festmahl bereitet Jehova, und für wen? (b) Was stellt das von Jesaja vorausgesagte Festmahl prophetisch dar?

6 Wie ein liebevoller Vater beschützt Jehova seine Kinder nicht nur, sondern ernährt sie auch, besonders in geistiger Hinsicht. Nach der Befreiung seines Volkes im Jahre 1919 bereitete er ihm ein Siegesfestmahl, indem er für einen großen Vorrat an geistiger Speise sorgte: „Jehova der Heerscharen wird bestimmt für alle Völker auf diesem Berg ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl, machen, ein Festmahl von Wein, der auf den Hefen stehen gelassen wurde, von Gerichten, reich an Öl, mit Mark gefüllt, von gefiltertem Wein, der auf den Hefen stehen gelassen wurde“ (Jesaja 25:6).

7 Das Festessen ist auf dem „Berg“ Jehovas angerichtet. Worum handelt es sich bei diesem Berg? Es ist „der Berg des Hauses Jehovas“, zu dem „im Schlussteil der Tage“ alle Nationen strömen. Es ist Jehovas „heiliger Berg“, auf dem seine treuen Anbeter weder Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten (Jesaja 2:2; 11:9). An diesem erhöhten Ort lässt Jehova für Treue sein üppiges Festmahl auftragen. Und die guten geistigen Dinge, für die jetzt so großzügig gesorgt wird, weisen prophetisch auf die guten materiellen Dinge hin, die dann vorhanden sein werden, wenn die Menschheit nur noch von Gottes Königreich regiert wird. Dann wird Hunger der Vergangenheit angehören. „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluss sein“ (Psalm 72:8, 16).

8, 9. (a) Welche zwei großen Feinde der Menschheit werden beseitigt werden? Erkläre es. (b) Wodurch wird Gott die Schmach seines Volkes hinwegnehmen?

8 Alle, die heute an dem von Gott bereiteten geistigen Festmahl teilnehmen, haben eine herrliche Hoffnung. Hören wir die folgenden Worte Jesajas. Er vergleicht Sünde und Tod mit einem alles erstickenden „Gewebe“ oder einer „Umhüllung“ und sagt: „Auf diesem Berg wird er [Jehova] sicherlich die Oberfläche der Umhüllung verschlingen, die alle Völker umhüllt, und das Gewebe, das über alle Nationen gewoben ist. Er wird tatsächlich den Tod für immer verschlingen, und der Souveräne Herr Jehova wird gewiss die Tränen von allen Gesichtern abwischen“ (Jesaja 25:7, 8a).

9 Keine Sünde und kein Tod mehr! (Offenbarung 21:3, 4). Auch die Lügen und Schmähungen, die Jehovas Diener Tausende von Jahren ertragen mussten, werden weggetan. „Die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegnehmen, denn Jehova selbst hat es geredet“ (Jesaja 25:7, 8b). Wie kommt es dazu? Jehova wird die Ursache dieser Schmach beseitigen: Satan und seinen Samen (Offenbarung 20:1-3). Kein Wunder, dass sich Gottes Volk dann zu dem Ausruf gedrängt fühlt: „Siehe! Das ist unser Gott. Wir haben auf ihn gehofft, und er wird uns retten. Das ist Jehova. Wir haben auf ihn gehofft. Lasst uns frohlocken und uns freuen in der von ihm bewirkten Rettung“ (Jesaja 25:9).

Die Hochmütigen werden erniedrigt

10, 11. Welche harte Behandlung hat sich Jehova für Moab vorbehalten?

10 Jehova rettet die Demütigen seines Volkes. Moab, Israels Nachbar, ist dagegen stolz, und Jehova verabscheut Stolz (Sprüche 16:18). Deshalb soll Moab gedemütigt werden. „Die Hand Jehovas wird sich auf diesem Berg niederlassen, und Moab soll niedergetreten werden an seiner Stätte, wie wenn ein Strohhaufen niedergetreten wird an einer Düngerstätte. Und er soll seine Hände in seiner Mitte nach außen schlagen, wie wenn ein Schwimmer sie nach außen schlägt, um zu schwimmen, und er soll seinen Hochmut samt seinen trügerischen Handbewegungen erniedrigen. Und die befestigte Stadt mit deinen hohen Mauern der Sicherheit soll er niederwerfen; er soll sie erniedrigen, sie mit der Erde in Berührung bringen, bis in den Staub“ (Jesaja 25:10-12).

11 Jehovas Hand wird sich schützend auf seinem heiligen Berg „niederlassen“. Mit welchem Ergebnis? Das hochmütige Moab soll geschlagen und wie „an einer Düngerstätte“ niedergetreten werden. Zur Zeit Jesajas tritt man Stroh in Misthaufen, um Dünger zu erzeugen; Jesaja sagt also für Moab eine Demütigung voraus, und das trotz seiner hohen, scheinbar sicheren Mauern.

12. Warum trifft gerade Moab ein hartes Urteil Jehovas?

12 Warum trifft gerade Moab ein solch harter Beschluss Jehovas? Die Moabiter sind immerhin Nachkommen Lots, des Neffen Abrahams, eines Anbeters Jehovas. Es handelt sich also nicht lediglich um Nachbarn, sondern um Verwandte der Bundesnation Gottes. Trotzdem haben sie sich falschen Göttern zugewandt und nehmen gegenüber Israel eine starre, feindselige Haltung ein. Sie verdienen, was ihnen widerfährt. Darin gleicht Moab den Feinden Jehovas von heute. Besonders die Christenheit ist mit Moab zu vergleichen, denn sie behauptet, ihre Wurzeln in der Christenversammlung des 1. Jahrhunderts zu haben, ist aber in Wirklichkeit, wie wir bereits gesehen haben, der führende Teil Groß-Babylons.

Ein Lied der Rettung

13, 14. Über welche „starke Stadt“ verfügt Jehovas Volk heute, und wer darf sie betreten?

13 Was ist über Gottes Volk zu sagen? Begeistert darüber, in der Gunst Jehovas zu stehen und seinen Schutz zu haben, erhebt es seine Stimme zum Gesang. „An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: ‚Wir haben eine starke Stadt. Rettung setzt er zu Mauern und zum Wall. Öffnet die Tore, damit die gerechte Nation einziehen kann, die ein treues Benehmen bewahrt‘ “ (Jesaja 26:1, 2). Zweifellos haben sich diese Worte in alter Zeit erfüllt, doch gibt es auch heute eine deutliche Erfüllung. Jehovas „gerechte Nation“, das geistige Israel, verfügt über eine starke, mit einer Stadt vergleichbare Organisation. Welch ein Grund, sich zu freuen und zu singen!

14 Was für Menschen kommen in diese Stadt? Das Lied antwortet darauf: „Die gut gestützte Neigung wirst du [Gott] in dauerndem Frieden bewahren, weil man veranlasst wird, auf dich zu vertrauen. Vertraut auf Jehova für alle Zeiten, denn in Jah, Jehova, ist der FELS unabsehbarer Zeiten“ (Jesaja 26:3, 4). Die „Neigung“, die Jehova unterstützt, ist der Wunsch, seinen gerechten Grundsätzen zu gehorchen und auf ihn zu vertrauen, nicht auf die wankenden wirtschaftlichen, politischen und religiösen Systeme der Welt. Der einzige zuverlässige Fels der Sicherheit ist „Jah, Jehova“. Wer auf ihn uneingeschränkt vertraut, wird von ihm beschützt und hat „dauernden Frieden“ (Sprüche 3:5, 6; Philipper 4:6, 7).

15. Wie ist die „erhöhte Stadt“ heutzutage erniedrigt worden, und inwiefern zertreten sie die „Füße des Niedergedrückten“?

15 Ganz anders ergeht es den Feinden des Volkes Gottes. „Er hat die niedergeworfen, die die Höhe bewohnen, die erhöhte Stadt. Er erniedrigt sie, er erniedrigt sie bis zur Erde; er bringt sie mit dem Staub in Berührung. Der Fuß wird sie zertreten, die Füße des Niedergedrückten, die Schritte der Geringen“ (Jesaja 26:5, 6). Erneut bezieht sich Jesaja möglicherweise auf eine „erhöhte Stadt“ in Moab, oder er meint vielleicht eine andere Stadt wie zum Beispiel Babylon, das gewiss im Sinne von Hochmut „erhöht“ ist. Wie dem auch sei, Jehova dreht jedenfalls den Spieß um und lässt die „erhöhte Stadt“ von seinen „Geringen“ und „Niedergedrückten“ zertreten. Diese Prophezeiung trifft heutzutage genau auf Babylon die Große zu, besonders auf die Christenheit. Im Jahre 1919 wurde diese „erhöhte Stadt“ gezwungen, Jehovas Volk freizulassen — sie erlebte einen demütigenden Sturz —, und Jehovas Diener ihrerseits sind darangegangen, diese alte Feindin, die sie gefangen gehalten hatte, zu „zertreten“ (Offenbarung 14:8). Wie? Indem sie öffentlich ankündigen, dass sich Jehova an ihr rächen wird (Offenbarung 8:7-12; 9:14-19).

Gerechtigkeit und Gottes „Gedenknamen“ begehren

16. Welches gute Beispiel gibt Jesaja in Bezug auf Ergebenheit?

16 Nach diesem Siegeslied offenbart Jesaja die Tiefe seiner eigenen Ergebenheit und den Lohn derer, die dem Gott der Gerechtigkeit dienen. (Lies Jesaja 26:7-9.) Der Prophet gibt ein gutes Beispiel für das ‘Hoffen auf Jehova’ und ein „Begehren“ nach dem „Namen“ und dem „Gedenknamen“ Gottes. Was ist unter dem Gedenknamen Gottes zu verstehen? In 2. Mose 3:15 heißt es: „Jehova ... ist mein Name auf unabsehbare Zeit, und dies ist mein Gedenkname für Generation um Generation.“ Jesaja liebt den Namen Jehovas und alles, wofür er steht, einschließlich der gerechten Maßstäbe und Wege Gottes. Wer eine ähnliche Liebe zu Jehova entwickelt, ist seines Segens gewiss (Psalm 5:8; 25:4, 5; 135:13; Hosea 12:5).

17. Welche Vorrechte werden den Bösen nicht zuteil?

17 Nicht jeder liebt indes Jehova und seine erhabenen Maßstäbe. (Lies Jesaja 26:10.) Die Bösen weigern sich hartnäckig, Gerechtigkeit zu lernen, selbst wenn sie dazu eingeladen werden, damit sie das „Land der Geradheit“ betreten können, das Land, in dem Jehovas Diener wohnen, die in moralischer und geistiger Hinsicht geradlinig sind. Folglich werden die Bösen „nicht die Hoheit Jehovas sehen“. Sie werden die Segnungen nicht erleben, die der Menschheit zufließen werden, nachdem Jehovas Name geheiligt worden ist. Selbst in der neuen Welt, wenn die ganze Erde ein „Land der Geradheit“ sein wird, mögen einige immer noch nicht positiv auf Jehovas liebende Güte reagieren. Ihr Name wird nicht in das Buch des Lebens eingeschrieben werden (Jesaja 65:20; Offenbarung 20:12, 15).

18. In welcher Hinsicht sind einige in den Tagen Jesajas willentlich blind, und wann werden sie gezwungen, Jehova zu „erblicken“?

18 „O Jehova, deine Hand ist hoch erhoben worden, aber sie erblicken sie nicht. Sie werden sie erblicken und sich schämen beim Eifer für dein Volk. Ja, das Feuer selbst für deine eigenen Widersacher wird sie verzehren“ (Jesaja 26:11). In den Tagen Jesajas zeigt es sich, dass die Hand Jehovas erhoben ist, indem er gegen die Feinde seines Volkes vorgeht und es dadurch beschützt. Doch die meisten haben dies nicht erkannt. Diese willentlich geistig Blinden werden letzten Endes gezwungen, Jehova zu „erblicken“ oder anzuerkennen, wenn sie vom Feuer seines Eifers verzehrt werden (Zephanja 1:18). In späterer Zeit sagt Gott zu Hesekiel: „Sie werden erkennen müssen, dass ich Jehova bin“ (Hesekiel 38:23).

„Wen Jehova liebt, den züchtigt er“

19, 20. Warum und wie hat Jehova sein Volk gezüchtigt, und wer hat aus dieser Züchtigung Nutzen gezogen?

19 Jesaja ist sich darüber im Klaren, dass der Frieden und die Wohlfahrt, deren sich seine Landsleute erfreuen, dem Segen Jehovas zuzuschreiben sind. „O Jehova, du wirst uns Frieden zuerkennen, denn selbst all unsere Werke hast du für uns vollbracht“ (Jesaja 26:12). Trotz alledem und obwohl Jehova seinem Volk die Gelegenheit eingeräumt hat, „ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation“ zu werden, hat Judas Geschichte Licht- und Schattenseiten (2. Mose 19:6). Wiederholt haben sich die Judäer der Anbetung falscher Götter zugewandt. Demzufolge ist Juda immer wieder in Zucht genommen worden. Eine solche Züchtigung ist jedoch ein Beweis der Liebe Jehovas, denn „wen Jehova liebt, den züchtigt er“ (Hebräer 12:6).

20 Oftmals züchtigt Jehova sein Volk, indem er zulässt, dass es von anderen Nationen, ‘anderen Herren’, beherrscht wird. (Lies Jesaja 26:13.) Im Jahre 607 v. u. Z. gewährt er den Babyloniern, es ins Exil wegzuführen. Zieht das Volk daraus einen Nutzen? Zu leiden an sich nützt einem nichts. Lernt der Betreffende allerdings etwas aus dem, was ihm widerfährt, bereut er sein Verhalten und ist er Jehova ausschließlich ergeben, dann hat er Nutzen daraus gezogen (5. Mose 4:25-31). Lassen irgendwelche Juden gottgemäße Reue erkennen? Ja! Jesaja erklärt prophetisch: „Durch dich allein werden wir deinen Namen erwähnen.“ Die Juden müssen nach ihrer Rückkehr aus dem Exil im Jahre 537 v. u. Z. zwar oftmals anderer Sünden wegen in Zucht genommen werden; doch niemals wieder verfallen sie der Anbetung steinerner Götzen.

21. Was wird mit denjenigen geschehen, die Gottes Volk unterdrückt haben?

21 Wie steht es mit denjenigen, die Juda in Gefangenschaft führen? „Kraftlos im Tode, werden sie nicht aufstehen. Daher hast du deine Aufmerksamkeit dahin gewandt, sie zu vertilgen und jede Erwähnung von ihnen zu vernichten“ (Jesaja 26:14). Babylon wird für die Grausamkeiten büßen müssen, mit denen es Jehovas auserwählte Nation heimsucht. Durch die Meder und die Perser wird Jehova das stolze Babylon stürzen und Gottes Volk aus dem Exil befreien. Diese große Stadt, Babylon, wird kraftlos gemacht, das heißt so gut wie tot sein. Und zu guter Letzt wird es sie nicht mehr geben.

22. Wie ist Gottes Volk in der Neuzeit gesegnet worden?

22 In der neuzeitlichen Erfüllung wurde ein Überrest des gezüchtigten geistigen Israel 1919 aus Groß-Babylon befreit und wieder in den Dienst Jehovas gestellt. Die wiederbelebten gesalbten Christen widmeten sich eifrig dem Predigtwerk (Matthäus 24:14). Jehova wiederum hat sie mit Mehrung gesegnet, sodass sogar eine große Volksmenge „anderer Schafe“ eingesammelt worden ist, die mit ihnen gemeinsam Gott dient (Johannes 10:16). „Du hast zu der Nation hinzugefügt; o Jehova, du hast zu der Nation hinzugefügt; du hast dich verherrlicht. Du hast alle Grenzen des Landes weit hinausgerückt. O Jehova, während der Bedrängnis haben sie ihre Aufmerksamkeit dir zugewandt; sie haben ein Flüstergebet ausgeschüttet, als deine Züchtigung sie traf“ (Jesaja 26:15, 16).

„Sie werden aufstehen“

23. (a) Welchen außergewöhnlichen Beweis seiner Macht lieferte Jehova 537 v. u. Z.? (b) Wie wurde Jehovas Macht 1919 auf ähnliche Weise bewiesen?

23 Jesaja kommt auf die Lage zurück, in der sich Juda während der Babylonischen Gefangenschaft befindet. Er vergleicht die Nation mit einer Frau, bei der zwar die Wehen eingesetzt haben, die aber ohne Hilfe nicht gebären kann. (Lies Jesaja 26:17, 18.) Diese Hilfe wird dem Volk Jehovas 537 v. u. Z. zuteil. Es kehrt in sein Heimatland zurück, eifrig bemüht, den Tempel wieder aufzubauen und die wahre Anbetung wiederherzustellen. Die Nation wird gewissermaßen aus dem Tode auferweckt. „Deine Toten werden leben. Eine Leiche von mir — sie werden aufstehen. Erwachet und jubelt, ihr Staubbewohner! Denn dein Tau ist wie der Tau von Malven, und die Erde selbst wird auch die im Tode Kraftlosen beim Geborenwerden auswerfen“ (Jesaja 26:19). Welch ein Beweis der Macht Jehovas! Und wie eindrucksvoll wurde doch seine Macht bewiesen, als sich diese Worte 1919 in geistiger Hinsicht erfüllten! (Offenbarung 11:7-11). Ja wie sehr wir uns doch darauf freuen, dass sich diese Worte in der neuen Welt buchstäblich erfüllen und die im Tode Kraftlosen ‘Jesu Stimme hören und herauskommen werden’ aus den Gedächtnisgrüften! (Johannes 5:28, 29).

24, 25. (a) Wie mögen die Juden 539 v. u. Z. dem Befehl Jehovas gehorcht haben, sich zu verbergen? (b) Worauf könnten die „inneren Gemächer“ in der Neuzeit hindeuten, und welche Einstellung sollten wir dazu haben?

24 Wenn Treue jedoch die durch Jesaja verheißenen geistigen Segnungen genießen möchten, müssen sie die Anordnung Jehovas befolgen: „Geh, mein Volk, tritt ein in deine inneren Gemächer, und schließ deine Türen hinter dir zu. Verbirg dich für nur einen Augenblick, bis die Strafankündigung vorübergeht. Denn siehe, Jehova kommt hervor aus seiner Stätte, um das Vergehen des Bewohners der Erde gegen ihn zur Rechenschaft zu ziehen, und die Erde wird gewiss ihr Blutvergießen enthüllen und wird nicht mehr ihre Getöteten zudecken“ (Jesaja 26:20, 21; vergleiche Zephanja 1:14.) Diese Passage erfüllte sich möglicherweise zum ersten Mal, als die Meder und die Perser unter der Führung des Königs Cyrus 539 v. u. Z. Babylon eroberten. Wie der griechische Historiker Xenophon schreibt, gebot Cyrus bei der Einnahme Babylons allen Einwohnern, in ihren Häusern zu bleiben, da seine Reitertrupps den Befehl hätten, „wen sie außen treffen würden, niederzuhauen“. Heute könnten die in dieser Prophezeiung erwähnten „inneren Gemächer“ in engem Zusammenhang mit den Zehntausenden von Versammlungen des Volkes Jehovas in der ganzen Welt stehen. Diese Versammlungen werden weiterhin eine Schlüsselrolle in unserem Leben spielen, selbst während der „großen Drangsal“ (Offenbarung 7:14). Wie wichtig es doch für uns ist, eine gesunde Einstellung zur Versammlung zu bewahren und regelmäßig mit ihr zusammenzukommen! (Hebräer 10:24, 25).

25 Bald wird das Ende der Welt Satans kommen. Wie Jehova sein Volk in dieser furchteinflößenden Zeit beschützen wird, wissen wir noch nicht (Zephanja 2:3). Wir wissen aber, dass das Überleben von unserem Glauben an Jehova abhängen wird sowie von unserer Loyalität und unserem Gehorsam ihm gegenüber.

26. Wer war der „Leviathan“ in den Tagen Jesajas, wer ist er in unseren Tagen, und was geschieht mit diesem „Seeungetüm“?

26 Mit Blick auf diese Zeit prophezeit Jesaja: „An jenem Tag wird Jehova mit seinem harten und großen und starken Schwert seine Aufmerksamkeit Leviathan zuwenden, der gleitenden Schlange, ja Leviathan, der gewundenen Schlange, und er wird bestimmt das Seeungetüm töten, das im Meer ist“ (Jesaja 27:1). In der ersten Erfüllung bezieht sich der Ausdruck „Leviathan“ auf die Länder, in die Israel zerstreut worden ist, wie zum Beispiel Babylon, Ägypten und Assyrien. Diese Länder werden nicht verhindern können, dass Jehovas Volk zur richtigen Zeit in sein Heimatland zurückkehrt. Wer ist jedoch der neuzeitliche „Leviathan“? Anscheinend handelt es sich um Satan — „die Urschlange“ — und sein böses System der Dinge auf der Erde, sein Werkzeug, mit dem er gegen das geistige Israel Krieg führt (Offenbarung 12:9, 10; 13:14, 16, 17; 18:24). Der „Leviathan“ verlor 1919 seine Herrschaft über Gottes Volk und wird in Kürze ganz und gar verschwinden, wenn Jehova „bestimmt das Seeungetüm töten“ wird. Bis dahin wird nichts von dem, was der „Leviathan“ gegen Jehovas Volk unternehmen mag, wirklich Erfolg haben (Jesaja 54:17).

„Ein Weingarten schäumenden Weines“

27, 28. (a) Womit hat Jehovas Weingarten die ganze Erde gefüllt? (b) Wie beschützt Jehova seinen Weingarten?

27 In einem weiteren Lied gebraucht Jesaja jetzt eine schöne Veranschaulichung für die Fruchtbarkeit des befreiten Volkes Jehovas: „An jenem Tag besingt ihn: ‚Ein Weingarten schäumenden Weines! Ich, Jehova, behüte ihn. Jeden Augenblick werde ich ihn tränken. Damit niemand seine Aufmerksamkeit gegen ihn wendet, werde ich ihn sogar Nacht und Tag behüten‘ “ (Jesaja 27:2, 3). Der Überrest des geistigen Israel und seine hart arbeitenden Gefährten haben die ganze Erde tatsächlich mit geistigem Ertrag gefüllt. Welch ein Grund zum Feiern — zum Singen! Alle Ehre gebührt Jehova, der sich liebevoll um seinen Weingarten kümmert. (Vergleiche Johannes 15:1-8.)

28 Jehovas Zorn ist tatsächlich der Freude gewichen. „Grimm habe ich nicht. Wer wird mir Dorngestrüpp und Unkraut in der Schlacht geben? Ich werde auf solches treten. Ich will solches gleichzeitig in Brand setzen. Sonst ergreife er meine Feste, er mache Frieden mit mir; Frieden mache er mit mir“ (Jesaja 27:4, 5). Um sicherzustellen, dass seine Weinreben weiterhin „schäumenden Wein“ in Fülle hervorbringen, macht Jehova jeden unkrautartigen Einfluss, der seinen Weingarten verderben könnte, zunichte, ja verbrennt ihn gleichsam. Möge somit niemand die Wohlfahrt der Christenversammlung gefährden! Jeder ‘ergreife vielmehr Jehovas Feste’ und suche seine Gunst und seinen Schutz. Dadurch schließt man Frieden mit Gott, was so bedeutsam ist, dass Jesaja es gleich zweimal erwähnt. Was ist die Folge? „In den kommenden Tagen wird Jakob Wurzel schlagen, Israel wird Blüten tragen und tatsächlich sprossen; und sie werden die Oberfläche des ertragfähigen Landes einfach mit Ertrag füllen“ (Jesaja 27:6). c Wie eindrucksvoll die Erfüllung dieses Verses doch die Macht Jehovas beweist! Seit 1919 haben die gesalbten Christen die Erde mit „Ertrag“ gefüllt, mit nahrhafter geistiger Speise. Das hat dazu geführt, dass sich ihnen Millionen loyale andere Schafe angeschlossen haben, die gemeinsam mit ihnen ‘Gott Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen’ (Offenbarung 7:15). In einer verdorbenen Welt halten sie sich freudig an die erhabenen göttlichen Maßstäbe. Und Jehova segnet sie ständig mit Mehrung. Vergessen wir nie das großartige Vorrecht, an dem „Ertrag“ teilzuhaben und ihn durch unsere Lobpreisung anderen zu übermitteln!

[Fußnoten]

a Der Name Ar bedeutet wahrscheinlich „Stadt“.

c Jesaja 27:7-13 wird in dem Kasten auf  Seite 285 besprochen.

[Studienfragen]

[Kasten auf Seite 285]

 „Ein großes Horn“ verkündet Freiheit

Im Jahre 607 v. u. Z. nehmen die Mühsale der Bevölkerung Judas zu, als Jehova seine widerspenstige Nation durch einen „Schlag“, das Exil, züchtigt. (Lies Jesaja 27:7-11.) Das Vergehen der Nation ist zu groß, als dass es durch Tieropfer zu sühnen wäre. Wie man Schafe oder Ziegen mit einem „Schreckruf“ zerstreut oder wie Blätter von einem starken Wind, einem „Schnauben“, weggeblasen werden, so vertreibt Jehova Israel aus seinem Heimatland. Danach sind selbst schwache Völker, sinnbildlich dargestellt durch das zarte Geschlecht, imstande, sich der Überbleibsel im Land zu bemächtigen.

Es kommt indes die Zeit für Jehova, sein Volk aus der Gefangenschaft zu befreien. Er befreit es, wie ein Landwirt Oliven „befreien“ könnte, die im Baum sozusagen gefangen gehalten werden. „Es soll geschehen an jenem Tag, dass Jehova die Frucht ausklopfen wird, von dem Wasserschwall des STROMES [Euphrat] bis zum Wildbachtal Ägyptens, und so werdet ihr selbst aufgelesen werden, einer nach dem anderen, o Söhne Israels. Und es soll geschehen an jenem Tag, dass man in ein großes Horn stoßen wird, und die im Land Assyrien Umkommenden und die im Land Ägypten Versprengten werden bestimmt kommen und sich vor Jehova niederbeugen auf dem heiligen Berg in Jerusalem“ (Jesaja 27:12, 13). Cyrus gibt nach seinem Sieg im Jahre 539 v. u. Z. einen Erlass heraus, durch den alle Juden in seinem Reich, auch die in Assyrien und Ägypten, frei werden (Esra 1:1-4). Es ist, als ob „ein großes Horn“ erklingt, das die Hymne der Freiheit für Gottes Volk erschallen lässt.

[Bilder auf Seite 275]

„Ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl“

[Bild auf Seite 277]

Babylon wird unter den Füßen der ehemaligen Gefangenen zertreten

[Bild auf Seite 278]

„Tritt ein in deine inneren Gemächer“