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Jehova belehrt uns zu unserem Nutzen

Jehova belehrt uns zu unserem Nutzen

Kapitel neun

Jehova belehrt uns zu unserem Nutzen

Jesaja 48:1-22

1. Wie reagieren kluge Menschen auf die Worte Jehovas?

WER klug ist, hört mit großem Respekt zu, wenn Jehova redet, und reagiert auf seine Worte. Alles, was Jehova sagt, ist zu unserem Nutzen, denn er ist sehr an unserem Wohl interessiert. Berührt es nicht unser Herz, wenn wir bedenken, mit welchen Worten sich Jehova an sein Bundesvolk wendet? Er sagt: „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest!“ (Jesaja 48:18). Der offenkundige Wert dessen, worüber Gott uns belehrt, sollte uns veranlassen, ihm unser Ohr zu leihen und seiner Anleitung zu folgen. Die Berichte über erfüllte Prophezeiungen zerstreuen jegliche Zweifel an der Entschlossenheit Jehovas, seine Verheißungen zu erfüllen.

2. Für wen wurden die Worte in Jesaja, Kapitel 48 festgehalten, und wer kann ebenfalls daraus Nutzen ziehen?

2 Was im 48. Kapitel des Buches Jesaja steht, wurde allem Anschein nach im Interesse der Juden geschrieben, die als Exilanten in Babylon sein würden. Es ist aber auch eine Botschaft enthalten, die Christen in der heutigen Zeit nicht außer Acht lassen dürfen. In Jesaja, Kapitel 47 ist der Fall Babylons vorausgesagt worden. Jetzt beschreibt Jehova, was er mit den jüdischen Exilanten in jener Stadt vorhat. Er ist betrübt darüber, wie heuchlerisch sich sein auserwähltes Volk verhält und wie hartnäckig es sich weigert, seinen Verheißungen Glauben zu schenken. Dennoch möchte er es zu dessen Nutzen belehren. Er sieht eine Zeit der Läuterung voraus, nach der ein treuer Überrest in das Heimatland zurückkehrt.

3. Was war an Judas Anbetung verkehrt?

3 Wie weit doch Jehovas Volk von der reinen Anbetung abgewichen ist! Jesajas einleitende Worte stimmen nachdenklich: „Hört dies, o Haus Jakob, die ihr euch nach dem Namen Israels nennt und die ihr aus den Wassern Judas hervorgegangen seid, die ihr beim Namen Jehovas schwört und die ihr sogar den Gott Israels erwähnt, nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit. Denn sie haben sich als solche benannt, die aus der heiligen Stadt sind, und auf den Gott Israels haben sie sich gestützt, Jehova der Heerscharen ist sein Name“ (Jesaja 48:1, 2). Welch eine Heuchelei! ‘Beim Namen Jehovas zu schwören’ heißt natürlich nichts weiter, als den Namen Gottes auf rein formalistische Weise zu gebrauchen (Zephanja 1:5). Vor ihrem Exil in Babylon beteten die Juden in Jerusalem, der „heiligen Stadt“, Jehova an. Aber ihre Anbetung war unaufrichtig. Ihr Herz war weit entfernt von Gott und ihre kultischen Handlungen erfolgten „nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit“. Sie hatten nicht den Glauben der Patriarchen (Maleachi 3:7).

4. Was für eine Anbetung ist Jehova wohlgefällig?

4 Jehovas Worte erinnern uns daran, dass die Anbetung nichts Oberflächliches sein darf. Sie muss aus dem Herzen kommen. Ein Dienst, der lediglich der Form halber dargebracht wird — vielleicht um andere zu beeindrucken oder ihnen zu gefallen —, hat nichts mit „Taten der Gottergebenheit“ zu tun (2. Petrus 3:11). Allein dadurch, dass sich jemand als Christ bezeichnet, wird seine Anbetung für Gott nicht annehmbar (2. Timotheus 3:5). Anzuerkennen, dass Jehova existiert, ist zwar wichtig, aber es ist erst ein Anfang. Jehova wünscht Anbetung mit ganzer Seele und aus tiefer Liebe und Wertschätzung (Kolosser 3:23).

Neues vorausgesagt

5. Was sind einige der „ersten Dinge“, die Jehova vorausgesagt hat?

5 Vielleicht benötigen jene Juden in Babylon eine Auffrischung ihres Gedächtnisses. Jehova erinnert sie daher noch einmal daran, dass er der Gott wahrer Prophetie ist: „Die ersten Dinge habe ich sogar seit jener Zeit kundgetan, und aus meinem eigenen Mund gingen sie hervor, und ich ließ sie fortwährend hören. Plötzlich handelte ich, und die Dinge traten dann ein“ (Jesaja 48:3). Bei den „ersten Dingen“ handelt es sich um etwas, was Gott bereits herbeigeführt hat. Er befreite die Israeliten zum Beispiel aus Ägypten und gab ihnen das Land der Verheißung als Erbe (1. Mose 13:14, 15; 15:13, 14). Die Voraussagen gehen aus Gottes Mund hervor; sie sind göttlichen Ursprungs. Gott lässt Menschen seine Beschlüsse hören, und was sie hören, sollte sie bewegen zu gehorchen (5. Mose 28:15). Er handelt plötzlich und führt das aus, was er vorausgesagt hat. Dass Jehova der Allmächtige ist, garantiert die Verwirklichung seines Vorsatzes (Josua 21:45; 23:14).

6. In welchem Ausmaß sind die Juden „störrisch und rebellisch“ geworden?

6 Jehovas Volk ist „störrisch und rebellisch“ geworden (Psalm 78:8). In aller Offenheit erklärt Jehova: ‘Du bist hart und dein Nacken ist eine eiserne Sehne und deine Stirn Kupfer’ (Jesaja 48:4). Wie Metall, das sich schwer biegen lässt, sind die Juden unnachgiebig. Ein Grund, weshalb Jehova etwas offenbart, bevor es geschieht, besteht darin, dass sein Volk sonst von den Dingen, die Jehova getan hat, sagt: „Mein eigener Götze hat sie getan, und mein eigenes geschnitztes Bild und mein eigenes gegossenes Bild haben sie geboten“ (Jesaja 48:5). Wird das, was Jehova jetzt äußert, die untreuen Juden irgendwie beeinflussen? Gott sagt zu ihnen: „Du hast gehört. Sieh es alles an. Was euch betrifft, werdet ihr es nicht berichten? Ich habe dich neue Dinge hören lassen von der gegenwärtigen Zeit an, ja aufgesparte Dinge, die du nicht gekannt hast. Zur gegenwärtigen Zeit sollen sie geschaffen werden und nicht von jener Zeit an, ja Dinge, die du vor dem heutigen Tag nicht gehört hast, damit du nicht sprichst: ‚Siehe! Ich habe das schon gewusst‘ “ (Jesaja 48:6, 7).

7. Was werden die exilierten Juden zugeben müssen, und was können sie erwarten?

7 Jesaja zeichnete die Prophezeiung über den Fall Babylons lange im Voraus auf. Den Juden wird jetzt, als ob sie bereits Exilanten in Babylon wären, prophetisch geboten, über die Erfüllung der Voraussage nachzudenken. Können sie bestreiten, dass Jehova der Gott ist, der Prophezeiungen erfüllt? Und sollten die Bewohner Judas, nachdem sie gesehen und gehört haben, dass Jehova ein Gott der Wahrheit ist, diese Wahrheit nicht auch anderen bekannt machen? In Jehovas geoffenbartem Wort werden neue Dinge, die noch nicht eingetreten sind, vorausgesagt, wie zum Beispiel die Eroberung Babylons durch Cyrus und die Befreiung der Juden (Jesaja 48:14-16). Erstaunliche Ereignisse dieser Art treten anscheinend völlig unverhofft ein. Niemand könnte sie lediglich gestützt auf die sich entwickelnden Weltverhältnisse voraussehen. Sie kommen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Von wem werden diese Ereignisse herbeigeführt? Da Jehova sie rund 200 Jahre im Voraus prophezeit, liegt die Antwort auf der Hand.

8. Welche neuen Dinge erhoffen Christen heute, und warum vertrauen sie uneingeschränkt auf Jehovas prophetisches Wort?

8 Übrigens führt Jehova sein Wort nach seinem eigenen Zeitplan aus. Die erfüllten Prophezeiungen sind nicht nur für die Juden in alter Zeit ein Beweis für seine Göttlichkeit, sondern auch für Christen heute. Die zahllosen aufgezeichneten Prophezeiungen, die sich in der Vergangenheit erfüllt haben, „die ersten Dinge“, sind eine Zusicherung, dass die von Jehova verheißenen neuen Dinge ebenfalls Wirklichkeit werden: die bevorstehende „große Drangsal“, dass eine „große Volksmenge“ diese Drangsal überlebt, die „neue Erde“ und noch vieles mehr (Offenbarung 7:9, 14, 15; 21:4, 5; 2. Petrus 3:13). Das motiviert Gerechtgesinnte heute, eifrig von ihm zu reden. Sie empfinden wie der Psalmist, der sagte: „Ich habe die gute Botschaft der Gerechtigkeit in der großen Versammlung kundgetan. Siehe! Meine Lippen halte ich nicht zurück“ (Psalm 40:9).

Jehova übt Selbstbeherrschung

9. Inwiefern ist die Nation Israel ein „Übertreter vom Mutterleib an“?

9 Der Unglaube, mit dem die Juden auf Jehovas Prophezeiungen reagieren, hindert sie daran, seine Warnungen zu beachten. Deshalb sagt er zu ihnen weiter: „Überdies hast du nicht gehört, noch hast du gewusst, noch ist von jener Zeit an dein Ohr geöffnet gewesen. Denn ich weiß ja, dass du ganz bestimmt fortgesetzt treulos gehandelt hast, und ein ‚Übertreter vom Mutterleib an‘ bist du genannt worden“ (Jesaja 48:8). Juda hat sein Ohr vor der frohen Nachricht Jehovas verschlossen (Jesaja 29:10). Wie Gottes Bundesvolk gehandelt hat, zeigt, dass es ein „Übertreter vom Mutterleib an“ ist. Die Nation Israel steht von ihrer Geburt an bis jetzt in dem Ruf, rebellisch zu sein. Übertretung und Treulosigkeit sind nicht nur gelegentliche Sünden, sondern eingefleischte Schwächen des Volkes (Psalm 95:10; Maleachi 2:11).

10. Warum wird sich Jehova zurückhalten?

10 Besteht überhaupt keine Hoffnung mehr? Nein, so ist es nicht. Juda ist zwar rebellisch und treulos, aber Jehova ist stets wahrhaftig und treu. Seinem eigenen großen Namen zur Ehre wird er seinen Zorn nur zurückhaltend ausgießen. Er erklärt: „Um meines Namens willen werde ich meinen Zorn verhalten, und zu meinem Lobpreis werde ich mich dir gegenüber zurückhalten, damit man dich nicht wegtilgt“ (Jesaja 48:9). Welch ein Gegensatz! Jehovas Volk — sowohl Israel als auch Juda — ist ihm gegenüber untreu gewesen. Doch Jehova wird seinen Namen heiligen, indem er auf eine Weise handelt, die Lobpreis und Ehre auf seinen Namen bringt. Deshalb wird er sein auserwähltes Volk nicht wegtilgen (Joel 2:13, 14).

11. Warum wird Gott nicht zulassen, dass sein Volk vollständig vernichtet wird?

11 Rechtschaffene unter den exilierten Juden werden durch Gottes Tadel wach und sind entschlossen, die von ihm kommende Belehrung zu beachten. Für sie sind die folgenden Worte sehr beruhigend: „Siehe! Ich habe dich geläutert, doch nicht in Form von Silber. Ich habe dich erwählt im Schmelzofen der Trübsal. Um meiner selbst willen, um meiner selbst willen werde ich handeln, denn wie könnte man sich selbst entweihen lassen? Und meine eigene Herrlichkeit werde ich sonst keinem geben“ (Jesaja 48:10, 11). Durch prüfungsreiche Situationen — wie im „Schmelzofen der Trübsal“ —, in die Jehova sein Volk kommen ließ, hat er es auf die Probe gestellt und geläutert, sodass offenbar geworden ist, was im Herzen ist. Etwas Ähnliches geschah Jahrhunderte früher, als Moses zu den Vorfahren des Volkes sagte: „Jehova, dein Gott, [hat] dich diese vierzig Jahre in der Wildnis ... wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich auf die Probe zu stellen, damit er erkenne, was in deinem Herzen ist“ (5. Mose 8:2). Trotz ihrer rebellischen Einstellung vernichtete Jehova die Nation damals nicht, und auch jetzt wird er die Nation nicht völlig vernichten. So wird sein Name hochgehalten und seine Ehre bleibt gewahrt. Würde sein Volk durch die Hand der Babylonier umkommen, wäre er seinem Bund untreu und sein Name würde entweiht werden. Es hätte den Anschein, der Gott Israels habe nicht die Macht, sein Volk zu retten (Hesekiel 20:9).

12. Wie wurden wahre Christen während des Ersten Weltkriegs geläutert?

12 Auch in der Neuzeit musste Jehovas Volk geläutert werden. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts dienten viele aus der kleinen Gruppe der Bibelforscher Gott mit dem aufrichtigen Wunsch, ihm wohlzugefallen, aber einige hatten falsche Beweggründe; sie wünschten zum Beispiel, prominent zu sein. Bevor diese kleine Gruppe bei dem für die Zeit des Endes vorausgesagten weltweiten Predigen der guten Botschaft führend vorangehen konnte, musste sie gereinigt werden (Matthäus 24:14). Der Prophet Maleachi sagte eine solche Läuterung für die Zeit voraus, in der Jehova zu seinem Tempel kommen würde (Maleachi 3:1-4). Seine Worte erfüllten sich 1918. Als der Erste Weltkrieg tobte, durchlebten wahre Christen eine Zeit feuriger Prüfungen. Auf dem Höhepunkt dieser Prüfungen wurden Joseph F. Rutherford, der damalige Präsident der Watch Tower Society, und weitere Vorstandsmitglieder inhaftiert. Jene aufrichtigen Christen zogen Nutzen aus diesem Läuterungsprozess. Nach dem Ersten Weltkrieg waren sie entschlossener denn je, ihrem großen Gott auf jede Weise zu dienen, die er ihnen zeigen würde.

13. Wie hat Jehovas Volk auf die Verfolgung in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg reagiert?

13 Seit jenen Tagen sind Jehovas Zeugen wiederholt auf die brutalste Weise verfolgt worden. Das ließ sie aber nicht am Wort ihres Schöpfers zweifeln. Vielmehr haben sie die Worte beachtet, die der Apostel Petrus an verfolgte Christen seiner Tage schrieb: „[Ihr seid] durch mancherlei Prüfungen betrübt worden ..., damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens, viel wertvoller als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden werde“ (1. Petrus 1:6, 7). Feurige Verfolgung kann die Lauterkeit wahrer Christen nicht zerstören, sondern offenbart ihre reinen Beweggründe. Sie fügt ihrem Glauben geprüfte Echtheit hinzu und zeigt die Tiefe ihrer Ergebenheit und Liebe (Sprüche 17:3).

‘Ich bin der Erste, ich bin der Letzte’

14. (a) In welcher Hinsicht ist Jehova „der Erste“ und „der Letzte“? (b) Welche machtvollen Werke schuf Jehova mit seiner „Hand“?

14 Jetzt appelliert Jehova in herzlichen Worten an sein Bundesvolk: „Hör auf mich, o Jakob, und du, Israel, mein Berufener. Ich bin derselbe. Ich bin der Erste. Auch bin ich der Letzte. Außerdem hat meine eigene Hand die Grundlage der Erde gelegt und meine eigene Rechte die Himmel ausgedehnt. Ich rufe ihnen zu, dass sie zusammen bestehen mögen“ (Jesaja 48:12, 13). Im Unterschied zu Menschen ist Gott ewig und ändert sich nicht (Maleachi 3:6). In der Offenbarung erklärt Jehova: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ (Offenbarung 22:13). Vor Jehova hat es keinen allmächtigen Gott gegeben und nach ihm wird es keinen geben. Er ist der Höchste und der Ewige, der Schöpfer. Seine „Hand“ — seine angewandte Macht — gründete die Erde und spannte den Sternenhimmel aus (Hiob 38:4; Psalm 102:25). Wenn er seine Schöpfungswerke ruft, stehen sie bereit, ihm zu dienen (Psalm 147:4).

15. Auf welche Weise und zu welchem Zweck hat Jehova Cyrus „geliebt“?

15 Sowohl an Juden als auch an Nichtjuden ergeht eine feierliche Einladung: „Tut euch zusammen, ihr alle, und hört. Wer unter ihnen hat diese Dinge berichtet? Jehova selbst hat ihn geliebt. Er wird an Babylon tun, was ihm gefällt, und sein Arm, er wird auf den Chaldäern sein. Ich — ich selbst habe geredet. Auch habe ich ihn berufen. Ich habe ihn herbeigeführt, und es wird veranlasst werden, dass sein Weg gelingt“ (Jesaja 48:14, 15). Nur Jehova ist allmächtig und fähig, Ereignisse genau vorherzusagen. Keiner von „ihnen“, den wertlosen Götzen, kann diese Dinge berichten. Nicht die Götzen, sondern Jehova hat „ihn“, nämlich Cyrus, „geliebt“; das heißt, Jehova hat ihn zu einem besonderen Zweck auserwählt (Jesaja 41:2; 44:28; 45:1, 13; 46:11). Er hat das Erscheinen des Cyrus auf der Weltbühne vorausgesehen und hat ihn als künftigen Eroberer Babylons ausgewählt.

16, 17. (a) Wieso kann gesagt werden, dass Gott seine Voraussagen nicht im Geheimen gemacht hat? (b) Wie lässt Jehova seine Vorsätze heute öffentlich bekannt machen?

16 In einladendem Ton fährt Jehova fort: „Naht euch mir. Hört dies. Von Anfang an habe ich überhaupt nicht in einem Versteck geredet. Von der Zeit an, da es geschah, bin ich da gewesen“ (Jesaja 48:16a). Jehova hat seine Voraussagen weder im Geheimen gemacht noch waren sie auf wenige Eingeweihte beschränkt. Jehovas Propheten waren als seine Sprecher offen und ehrlich (Jesaja 61:1). Sie verkündeten öffentlich den Willen Gottes. Für Jehova waren zum Beispiel die Ereignisse in Verbindung mit Cyrus weder etwas Neues noch etwas Unvorhergesehenes. Er ließ sie in aller Offenheit etwa 200 Jahre im Voraus durch Jesaja vorhersagen.

17 Auch heute hält Jehova seine Vorsätze nicht geheim. Millionen Menschen verkündigen in Hunderten von Ländern und Inselgebieten von Haus zu Haus, auf Straßen und wo auch immer die warnende Botschaft von dem bevorstehenden Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge und die gute Botschaft von künftigen Segnungen unter der Herrschaft des Königreiches Gottes. Wahrlich, Jehova ist ein Gott, der seine Vorsätze bekannt macht.

‘Schenke meinen Geboten Aufmerksamkeit!’

18. Was wünscht sich Gott von seinem Volk?

18 Durch den Geist Jehovas befugt, erklärt der Prophet: „Nun hat der Souveräne Herr Jehova mich gesandt, auch seinen Geist. Dies ist, was Jehova, dein Rückkäufer, der Heilige Israels, gesprochen hat: ‚Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten lässt, auf dem du wandeln solltest‘ “ (Jesaja 48:16b, 17). Mit dieser liebevollen Äußerung der Fürsorge Jehovas sollte der Nation Israel versichert werden, dass Gott sie aus Babylon befreien wird. Er ist ihr Rückkäufer (Jesaja 54:5). Jehovas Herzenswunsch ist es, dass die Israeliten ihr Verhältnis zu ihm wiederherstellen und seinen Geboten Aufmerksamkeit schenken. Die wahre Anbetung beruht auf Gehorsam gegenüber göttlichen Anweisungen. Die Israeliten können nicht den richtigen Weg gehen, es sei denn, sie werden über den Weg belehrt, ‘auf dem sie wandeln sollten’.

19. Welchen von Herzen kommenden Aufruf lässt Jehova ergehen?

19 Jehovas Wunsch, dass sein Volk von Unheil verschont werde und am Leben bleibe, kommt treffend durch die folgenden Worte zum Ausdruck: „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen“ (Jesaja 48:18). Welch ein von Herzen kommender Aufruf des allmächtigen Schöpfers! (5. Mose 5:29; Psalm 81:13). Statt in die Gefangenschaft zu gehen, können sich die Israeliten überströmenden Friedens erfreuen, eines so reichen Friedens, wie ein Strom Wasser führt (Psalm 119:165). Ihre Taten der Gerechtigkeit können so zahlreich sein wie die Wellen des Meeres (Amos 5:24). Als derjenige, der wirklich an den Israeliten interessiert ist, appelliert Jehova an sie und zeigt ihnen auf liebevolle Weise den Weg, auf dem sie wandeln sollten. Oh, wenn sie doch nur hören würden!

20. (a) Was möchte Gott mit seinem Volk nicht tun, obwohl es rebellisch ist? (b) Was erfahren wir über Jehova, wenn wir berücksichtigen, wie er sich gegenüber seinem Volk verhielt? (Siehe den Kasten auf Seite 133.)

20 Welche Segnungen Israel doch zuteil würden, wenn es bereute! Jehova sagt: „Deine Nachkommenschaft würde so werden wie der Sand und die Nachkommen aus deinem Innern wie dessen Körner. Jemandes Name würde nicht abgeschnitten oder vertilgt werden vor mir“ (Jesaja 48:19). Jehova erinnert das Volk an seine Verheißung, Abrahams Same werde so zahlreich werden „wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind“ (1. Mose 22:17; 32:12). Doch diese Nachkommen Abrahams sind rebellisch und haben nicht das Recht, die Erfüllung der Verheißung zu empfangen. Tatsächlich ist ihr Ruf so schlecht, dass sie nach Jehovas eigenem Gesetz verdienen würden, dass ihr Name als Nation abgeschnitten würde (5. Mose 28:45). Dennoch möchte Jehova weder, dass sein Volk vertilgt wird, noch möchte er es völlig im Stich lassen.

21. Welche Segnungen werden uns zuteil, wenn wir uns von Jehova belehren lassen?

21 Die Grundsätze, die in dieser eindrucksvollen Passage zum Ausdruck kommen, gelten auch für Anbeter Jehovas heute. Jehova ist der Quell des Lebens und er weiß besser als irgendjemand anders, wie wir leben sollten (Psalm 36:9). Er hat uns Richtlinien gegeben, nicht um uns die Freude zu rauben, sondern zu unserem Nutzen. Wahre Christen sind dafür empfänglich und darauf bedacht, sich von Jehova belehren zu lassen (Micha 4:2). Seine Weisungen schützen unsere geistige Gesinnung und unser Verhältnis zu ihm und schirmen uns vor dem verderblichen Einfluss Satans ab. Wenn wir die Grundsätze schätzen, die den Gesetzen Gottes zugrunde liegen, erkennen wir, dass uns Jehova zu unserem Nutzen belehrt. Wir empfinden ‘seine Gebote nicht als schwer’. Und wir werden nicht abgeschnitten werden (1. Johannes 2:17; 5:3).

„Geht aus Babylon hinaus!“

22. Was zu tun werden treue Juden aufgefordert, und was wird ihnen zugesichert?

22 Wird es, wenn Babylon fällt, Juden geben, die die richtige Herzenseinstellung offenbaren? Werden sie die von Gott bewirkte Befreiung nutzen, in ihr Heimatland zurückkehren und die reine Anbetung wiederherstellen? Ja. Die nächsten Worte Jehovas zeigen seine Zuversicht, dass dies wirklich geschehen wird. „Geht aus Babylon hinaus! Eilt von den Chaldäern weg! Verkündet es sogar mit Jubelschall, lasst dieses hören. Lasst es ausgehen bis ans äußerste Ende der Erde. Sprecht: ‚Jehova hat seinen Knecht Jakob zurückgekauft. Und sie wurden nicht durstig, als er sie selbst durch verwüstete Stätten wandern ließ. Wasser aus dem Felsen ließ er für sie hervorfließen, und er spaltete dann einen Felsen, dass das Wasser hervorströmte‘ “ (Jesaja 48:20, 21). Prophetisch wird Jehovas Volk aufgefordert, Babylon unverzüglich zu verlassen (Jeremia 50:8). Seine Erlösung soll bis an die Enden der Erde bekannt gemacht werden (Jeremia 31:10). Nach dem Auszug aus Ägypten sorgte Jehova auf der Wanderung durch die Wüstengebiete für die Bedürfnisse seines Volkes. Genauso wird er für sein Volk sorgen, wenn es sich auf dem Weg von Babylon in die Heimat befindet (5. Mose 8:15, 16).

23. Wem wird der Frieden Gottes nicht zuteil?

23 Es gibt noch einen anderen wichtigen Grundsatz, den die Juden in Bezug auf Jehovas rettende Taten im Sinn behalten sollten. Gerechtgesinnte mögen wegen ihrer Sünden zu leiden haben, doch sie werden nicht vernichtet. Anders verhält es sich dagegen mit den Ungerechten. „ ‚Es gibt keinen Frieden‘, hat Jehova gesprochen, ‚für die Bösen‘ “ (Jesaja 48:22). Reuelosen Sündern wird nicht der Frieden zuteil, den Gott denen vorbehält, die ihn lieben. Taten der Rettung sind nicht für die unverbesserlich Bösen oder Ungläubigen gedacht. Sie werden nur für Menschen vollbracht, die Glauben haben (Titus 1:15, 16; Offenbarung 22:14, 15). Die Bösen besitzen nicht den Frieden Gottes.

24. Was bereitete dem Volk Gottes in der Neuzeit Freude?

24 Treue Israeliten freuten sich sehr, als sie 537 v. u. Z. die Gelegenheit hatten, Babylon zu verlassen. 1919 bereitete es Gottes Volk ebenfalls Freude, als es aus babylonischer Gefangenschaft befreit wurde (Offenbarung 11:11, 12). Jehovas Diener waren von Hoffnung erfüllt und ergriffen die Gelegenheit, ihre Tätigkeit auszudehnen. Natürlich benötigte jene kleine Gruppe von Christen Mut, in einer feindlich gesinnten Welt die neuen Möglichkeiten des Predigens zu nutzen. Aber mit der Hilfe Jehovas gelang es ihnen, wieder mit dem Werk des Predigens der guten Botschaft zu beginnen. Und die Geschichte zeugt davon, dass Jehova sie segnete.

25. Warum ist es wichtig, den gerechten Beschlüssen Gottes volle Aufmerksamkeit zu schenken?

25 Dieser Teil der Prophezeiung Jesajas unterstreicht, dass Jehova uns zu unserem Nutzen belehrt. Es ist sehr wichtig, den gerechten Beschlüssen Gottes volle Aufmerksamkeit zu schenken (Offenbarung 15:2-4). Wenn wir uns an Gottes Weisheit und Liebe erinnern, wird uns das helfen, uns dem anzupassen, was Jehova für richtig erklärt. Alle seine Gebote sind zu unserem Nutzen (Jesaja 48:17, 18).

[Studienfragen]

[Kasten/Bilder auf Seite 133]

Der allmächtige Gott hält sich zurück

„Ich [werde] meinen Zorn verhalten, ... ich [werde] mich dir gegenüber zurückhalten“, erklärte Jehova den abtrünnigen Israeliten (Jesaja 48:9). Solche Aussagen helfen uns erkennen, dass Gott ein vollkommenes Beispiel dafür gibt, Macht niemals zu missbrauchen. Natürlich hat niemand größere Macht als Gott. Deshalb bezeichnen wir ihn als den Allmächtigen. Zu Recht gibt er sich selbst den Titel „Allmächtiger“ (1. Mose 17:1). Er verfügt nicht nur über unbegrenzte Kraft, sondern auch über alle Gewalt aufgrund seiner Stellung als Souveräner Herr des Universums, das er geschaffen hat. Deshalb kann sich niemand erkühnen, seiner Hand zu wehren oder zu ihm zu sagen: „Was hast du getan?“ (Daniel 4:35).

Gott ist langsam zum Zorn, selbst dann, wenn es nötig ist, seiner Macht gegenüber seinen Feinden Ausdruck zu verleihen (Nahum 1:3). Jehova kann ‘seinen Zorn verhalten’, und es wird richtigerweise von ihm gesagt, er sei „langsam zum Zorn“, weil Liebe — nicht Zorn — seine vorherrschende Eigenschaft ist. Eine Zornesäußerung seinerseits ist immer gerecht, immer gerechtfertigt und niemals unkontrolliert (2. Mose 34:6; 1. Johannes 4:8).

Warum geht Jehova so vor? Weil er seine Allmacht mit seinen drei anderen Haupteigenschaften — Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe — vollkommen im Gleichgewicht hält. Er wendet seine Macht stets im Einklang mit diesen anderen Eigenschaften an.

[Bild auf Seite 122]

Jesajas Botschaft von der Wiederherstellung ist für treue Juden im Exil ein Hoffnungsstrahl

[Bilder auf Seite 124]

Die Juden waren geneigt, die Taten Jehovas den Götzen zuzuschreiben

(1) Ischtar, (2) Fries aus glasierten Ziegeln an der Prozessionsstraße in Babylon, (3) Drachensymbol Marduks

[Bild auf Seite 127]

Ein „Schmelzofen der Trübsal“ kann offenbaren, ob wir Jehova aus reinen Beweggründen dienen oder nicht

[Bilder auf Seite 128]

Wahre Christen sind auf die brutalste Weise verfolgt worden