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Gottes Königreich kommt zur Macht inmitten seiner Feinde

Gottes Königreich kommt zur Macht inmitten seiner Feinde

Kapitel 10

Gottes Königreich kommt zur Macht inmitten seiner Feinde

1. (a) Was haben gläubige Menschen herbeigesehnt? (b) Ist Gott nicht immer König gewesen?

IN DEN vergangenen Jahrtausenden haben gläubige Menschen sehnsüchtig den Tag erwartet, an dem das Königreich Gottes die Macht übernehmen würde. Sie empfanden es als dringend notwendig, daß Gott in die Angelegenheiten der Erde eingreife. Bedeutet das, daß Gott in den vergangenen Jahrhunderten nicht König gewesen ist? Nein, das bedeutet es nicht, denn Jehova ist immer der höchste Herrscher des Universums gewesen (Jeremia 10:10). Aber auf der Erde sind in Verbindung mit seiner Herrschaft Streitfragen aufgeworfen worden. Und wie wir bereits gesehen haben, hat Gott aus stichhaltigen Gründen und mit einem liebevollen Vorhaben im Sinn zugelassen, daß menschliche Regierungen unter dem Einfluß Satans eine bestimmte Zeit herrschen.

2. Was ist Gottes Königreich, und wen hat Jehova mit Herrschermacht bekleidet?

2 Jehova verhieß jedoch, daß er gegen alle Empörer und Feinde seiner Herrschaft vorgehen werde, wenn diese Zeit abgelaufen sei, und daß er die Erde und ihre Bewohner wieder ganz unter seine Herrschaft bringen werde. Wie? Durch das Königreich, eine neue himmlische Regierung unter seinem Sohn Christus Jesus. Die Machtübernahme durch dieses Königreich bedeutet somit, daß große Veränderungen bevorstehen. Es bedeutet, daß Jehova Gott seinem Sohn „Macht und Herrlichkeit und die Königsherrschaft gegeben [hat]“ und daß „alle Völker, Nationen und Sprachen ... ihm dienen [sollten]“ (Daniel 7:13, 14, Herder).

3. Warum mag der Gedanke, daß Gottes Königreich bereits zur Macht gekommen ist, einige anfänglich befremden?

3 Dieses Ereignis hat schon stattgefunden, und zwar im Himmel. Jehovas Sohn hat bereits die Königreichsgewalt empfangen. Befremdet dich das? Möglicherweise schon, vielleicht vor allem deshalb, weil unter den Menschen so furchtbare Verhältnisse herrschen. Aber eigentlich beweisen gerade diese Verhältnisse, daß das Königreich zur Macht gekommen ist. Wieso?

4. (a) Warum freuen sich nicht alle Geschöpfe über das Kommen des Königreiches Gottes? (b) Was würde Gott gemäß seiner Prophezeiung zu seinem Sohn sagen, wenn er ihn ermächtigen würde, als König zu amtieren?

4 Nicht alle Geschöpfe freuen sich darüber, daß Jehovas Königreich zur Macht gekommen ist. Nicht jedermann hat den Wunsch, unter einer Regierung zu leben, die nachdrücklich verlangt, daß man gerecht handelt (Lukas 19:11 bis 14). Deshalb ließ Jehova vor langer Zeit in seinem Wort niederschreiben, daß ‘die Nationen zornig würden’, wenn er ‘als König’ über die Erde ‘zu herrschen beginne’ (Offenbarung 11:17, 18). Er prophezeite, daß er zu seinem Sohn sagen müßte, wenn er ihn zu amtieren ermächtigte: „Herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Psalm 110:2 [109:2, Al]).

5. Was sollte dann im Himmel geschehen, und wie würde sich das auf die Erde auswirken?

5 Darauf würde Christus Satan aus dem Himmel, dem Sitz der Regierung, vertreiben und ihn in die Nähe der Erde schleudern, bevor er ihn vollständig handlungsunfähig machen würde. Danach würde im Himmel folgendes bekanntgemacht werden: „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen.“ Aber wie würde sich das auf die Erde auswirken? „Wehe ..., weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offenbarung 12:5, 7-10, 12). Bald wird Gottes Königreich voll und ganz über die Erde herrschen! Die Machtübernahme durch Gottes Königreich bedeutet aber nicht, daß auf Erden sofort Friede und gerechte Verhältnisse einkehren. Im Gegenteil, sie löst für die Bewohner der Erde eine Zeit beispielloser Drangsal aus.

6. (a) Was wollten Jesu Nachfolger von Jesus über seine zweite Gegenwart wissen? (b) Warum würde ein sichtbares „Zeichen“ erforderlich sein? (c) Was würden die sichtbaren Geschehnisse in bezug auf dieses System der Dinge beweisen?

6 Wenn wir das wissen, verstehen wir, was Jesus seinen Nachfolgern über seine zweite Gegenwart sagte, besser. Sie hatten ihn gefragt: „Sage uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3). Darauf schilderte Jesus ihnen und uns zum Nutzen, was sich auf Erden zutragen werde, wenn er im Himmel zu herrschen beginne. Obschon die Vorgänge im Himmel für das menschliche Auge unsichtbar sein würden, hätten seine Nachfolger dann doch den sichtbaren Beweis dafür, daß Christus auf dem Thron wäre und als König amtiere. Das würde beweisen, daß die „letzten Tage“ des bösen Systems der Dinge, durch das die Menschheit nun jahrhundertelang bedrückt worden ist, gekommen seien (2. Timotheus 3:1). Spötter, deren Kommen vorhergesagt wurde, würden zwar behaupten, die Tatsachen seien nicht von besonderer Bedeutung, doch die Beweise würden eindeutig sein (2. Petrus 3:3, 4).

7. (a) Würde ein einziges Geschehnis schon beweisen, daß „das Ende“ bevorsteht? (b) Wieso wissen wir, daß der Sommer nahe ist? Wieso wissen wir, daß das Königreich zu herrschen begonnen hat?

7 Bevor wir nun gemeinsam die Beweise betrachten, ist es wichtig, sich darüber im klaren zu sein, daß Jesus nicht sagte, schon eine Kriegsgefahr oder ein furchtbares Erdbeben allein werde beweisen, daß „das Ende“ bevorstehe (Matthäus 24:6). Jesus sagte vielmehr: „Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr sie beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, dann erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist“ (Lukas 21:29-31). Denken wir, der Sommer sei gekommen, wenn wir mitten im Winter einen einzigen Baum sehen, der ausgeschlagen hat, weil es ein paar Tage lang warm gewesen ist? Aber wenn wir sehen, daß alle Bäume ausschlagen und die Tage länger werden, wissen wir, daß der Sommer nahe ist. Wenn wir alles, was Jesus Christus vorhergesagt hat, geschehen sehen, können wir sicher sein, daß er auf seinem himmlischen Thron sitzt und daß sein Königreich zu herrschen begonnen hat. Das bedeutet für uns, daß die Befreiung nahe ist!

DAS EINTREFFEN DES „ZEICHENS“

8. (a) Welche Geschehnisse kennzeichnen Jesu zweite Gegenwart, wie aus seinen Worten in Matthäus 24:7 hervorgeht? (b) Warum paßt seine Beschreibung auf den Krieg, der 1914 ausbrach? (c) In welchem Jahr begannen die „letzten Tage“, und wann begann Gottes Königreich zu herrschen?

8 Was führte Jesus als Zeichen seiner zweiten Gegenwart und des „Abschlusses des Systems der Dinge“ an? Er sagte: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheiten und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben“ (Matthäus 24:7). Jesus sagte also einen neuartigen Krieg voraus — den totalen Krieg! Der Krieg, der im Jahre 1914 ausbrach, paßt auf diese Beschreibung. In diesem Krieg haben nicht nur die Armeen an der Front gekämpft, sondern auch die Zivilbevölkerung war ganz auf Kriegführung ausgerichtet. Wie Jesus prophezeit hatte, kämpften ganze Nationen und Königreiche gegeneinander. Zum erstenmal in der Geschichte war die ganze Welt in einen Krieg verwickelt. Deshalb wird dieser Krieg als „Erster Weltkrieg“ bezeichnet. In dem Buch World War I (Der Erste Weltkrieg) lesen wir:

„Durch sein Ausmaß, die Grausamkeit, mit der er geführt wurde, und vor allem durch die Totalität der Kriegführung ist dieser Krieg ein Präzedenzfall geworden. Mit dem Ersten Weltkrieg ist das Jahrhundert des totalen Krieges angebrochen, des — im wahrsten Sinne des Wortes — Weltkrieges.

Vor dem Krieg von 1914—1918 hat es keinen Krieg gegeben, für den so viel der gesamten Mittel so vieler Kombattanten eingesetzt wurde und der einen so großen Teil der Erde überzog wie dieser. Vor diesem Krieg hat es keinen Krieg gegeben, in den so viele Staaten verwickelt waren; noch nie wurde so viel und so rücksichtslos Blut vergossen wie in diesem Krieg.“ *

Das Werk The World Book Encyclopedia schreibt, daß in diesem Krieg über 37 000 000 Soldaten getötet und verwundet wurden. Ferner heißt es darin:

„Die Zahl der Todesopfer unter der Zivilbevölkerung der vom Krieg betroffenen Gebiete betrug insgesamt etwa 5 000 000. Etwa 80 von 100 dieser Opfer starben vor Hunger, an Seuchen oder durch Erfrieren. Die Grippe, die von manchen als eine Folge des Krieges bezeichnet wird, forderte weitere Millionen Todesopfer.“ *

Das ist genau das, was Jesus vorausgesagt hat. Alle diese Tatsachen zusammengenommen zeigen, daß mit dem Jahre 1914 die „letzten Tage“ begonnen haben und daß es das Jahr war, in dem Gottes himmlisches Königreich zu herrschen begonnen hat. (Siehe auch Lukas 21:10, 11.)

9. Was hat sich nach 1914 häufig ereignet, was ebenfalls als Kennzeichen der „letzten Tage“ vorausgesagt worden ist?

9 Nach dem Jahre 1914 ereigneten sich auch eine ganze Anzahl Erdbeben, die großen Schaden verursachten. Im Jahre 1915 forderte ein Erdbeben in Italien fast 30 000 Todesopfer. Im Jahre 1920 kamen in China 180 000 Menschen um. Im Jahre 1923 fanden in Japan 143 000 Menschen den Tod. Seither haben sich ungewöhnlich viele starke Erdbeben ereignet. Wie Jesus vorhersagte, bilden sie ein weiteres Kennzeichen der „letzten Tage“.

10. Was zeigt, daß die Geschehnisse, die das Jahr 1914 kennzeichneten, nur der „Anfang der Bedrängniswehen“ waren?

10 Jesus sagte jedoch, daß die Geschehnisse, die beweisen, daß die „letzten Tage“ im Jahre 1914 begonnen haben, nur der „Anfang der Bedrängniswehen“ seien (Matthäus 24:8). Es sollte noch schlimmer kommen. Und es kam so, wie er prophezeit hatte. In dem Werk The World Book Encyclopedia lesen wir: „Der Erste Weltkrieg und seine Nachwehen führten zu Beginn der 1930er Jahre zur größten Wirtschaftskrise der Geschichte. Die Folgen des Krieges und die durch die Anpassung an die Friedenszeit hervorgerufenen Probleme führten in fast allen Ländern zu Unruhen.“ Das war wegbereitend für den Zweiten Weltkrieg. Über diesen Krieg heißt es in dem erwähnten Werk:

„Der Zweite Weltkrieg forderte mehr Todesopfer, kostete mehr Geld, verursachte mehr Sachschaden, zog mehr Menschen in Mitleidenschaft ... als irgendein anderer Krieg in der Geschichte. ... Die Zahl der Todesopfer dieses Krieges − Zivilpersonen und Soldaten − ist auf insgesamt 22 000 000 und die Zahl der Verwundeten auf über 34 000 000 geschätzt worden.“ *

Die „Bedrängniswehen“ werden in der Tat immer stärker, je näher wir dem Ende der „letzten Tage“ kommen.

11. (a) In welchem Maße hat die von Jesus vorhergesagte Lebensmittelknappheit die Bedrängnis vergrößert? (b) Inwiefern unterscheiden sich die heutigen Hungersnöte von denen früherer Zeiten?

11 Die Drangsal wurde durch den Hunger, unter dem viele Menschen im Zweiten Weltkrieg und danach litten, noch verschlimmert. Kurz nach dem Krieg schrieb die Zeitschrift Look:

„Heute hungert ein Viertel der Weltbevölkerung. Morgen wird es noch schlimmer sein. Der Hunger, unter dem die Bevölkerung des größten Teiles der Welt leidet, ist schrecklicher, als sich die meisten von uns vorstellen können. ... Heute machen mehr Menschen verzweifelt Jagd auf Nahrung als zu irgendeiner anderen Zeit in der Geschichte.“ *

Berichte aus neuerer Zeit haben gezeigt, daß der ständige Mangel an ausreichender Nahrung, der zu chronischer Unterernährung führt, zu dem „bedeutendsten Welthungerproblem der heutigen Zeit“ * geworden ist. Die in London erscheinende Times berichtete:

„Es hat schon immer Hungersnöte gegeben, aber das Ausmaß und die Allgegenwärtigkeit der heutigen Hungersituation hat völlig neue Dimensionen erreicht. ... Heute sollen über eine Milliarde Menschen von Unterernährung betroffen sein; möglicherweise 400 Millionen leben ständig am Rande des Hungertodes“ (3. Juni 1980).

12. (a) Welche Verhältnisse, die in der Bibel vorausgesagt wurden, haben sich seit 1914 explosionsartig entwickelt? (b) Was wird daher von überall her gemeldet?

12 Jesus sagte auch eine ‘zunehmende Gesetzlosigkeit’ als Kennzeichen für die „letzten Tage“ voraus (Matthäus 24:12). Und Gott inspirierte den Apostel Paulus, dieser Prophezeiung folgendes hinzuzufügen: „In den letzten Tagen ... [werden] die Menschen ... eigenliebig sein, ... den Eltern ungehorsam, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, ... mehr die Vergnügungen lieben als Gott ... Böse Menschen aber und Schwindler werden vom Schlechten zum Schlimmeren voranschreiten“ (2. Timotheus 3:1-5, 13). Solche Verhältnisse haben sich seit 1914 explosionsartig entwickelt! Siehst du das nicht alles mit eigenen Augen? In der ganzen Welt greift die Gesetzlosigkeit immer mehr um sich. Ein Rechtsanwalt sagte: „Offenbar nimmt die Zahl der Verbrechen, leider besonders die Zahl der von Jugendlichen begangenen Verbrechen, fast überall, auch in Sowjetrußland, überhand.“ * Von überall her treffen Meldungen ein wie:

„Eine Flut von Verbrechen und Ausschreitungen fegt über die Vereinigten Staaten hinweg ... In vielen Städten wagen sich die Frauen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße. Sie haben auch allen Grund. Vergewaltigungen, Überfälle und andere Gewalttaten nehmen überhand. Viele Verbrechen werden aus reiner Barbarei begangen ... Die Achtung vor Gesetz und Ordnung schwindet immer mehr.“ *

13. (a) Was sagte Jesus gemäß Lukas 21:25, 26 über die „letzten Tage“ auch noch voraus? (b) Wie zeigen die heutigen Pressemeldungen, daß sich diese Prophezeiung jetzt erfüllt?

13 Ein weiteres Merkmal der „letzten Tage“, das Jesus erwähnte, ist große Verwirrung und Furcht unter den Völkern und ihren Führern. Jesus sagte voraus: „... auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen, die ... weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:25, 26). Daß diese Prophezeiung sich jetzt erfüllt, zeigen viele Pressemeldungen. So hieß es in der Zeitschrift U.S. News & World Report:

„Befindet sich die Welt in größerem Aufruhr als vor dem Zweiten Weltkrieg? Ohne Zweifel.

Zu Feuergefechten kommt es durchschnittlich jeden Monat einmal. Die Statistik zeigt, daß es seit dem Zweiten Weltkrieg in der ganzen Welt, abgesehen von richtigen Kriegen wie dem Koreakrieg und dem Krieg in Vietnam, zu über dreihundert Revolutionen, Staatsstreichen, Erhebungen, Empörungen und Aufständen gekommen ist.“ *

Zu alldem kommt noch die Furcht, durch Atomwaffen, von denen einige Staaten riesige Vorräte besitzen, ums Leben zu kommen. Ein Rubrikjournalist schrieb: „Es ist eine Tatsache, daß Furcht heute die stärkste Gemütsbewegung ist, die unser Leben beherrscht.“ * Es ist genauso, wie Jesus voraussagte: Die Menschen fürchten sich, und die Nationen sind in Angst und Bangen.

14. Was beweisen somit die Geschehnisse in bezug auf das Jahr 1914?

14 Alle Kennzeichen der „letzten Tage“ sind vorhanden. Sie beweisen über jeden Zweifel erhaben, daß wir seit 1914 in den „letzten Tagen“ leben. Somit ist Gottes himmlisches Königreich in jenem Jahr zur Macht gekommen! (Offenbarung 11:17, 18).

15. Warum ist unsere Generation ohne Beispiel?

15 Es stimmt, daß sich schon Generationen früherer Zeiten durch Gewalttat und Sittenverderbnis auszeichneten. Ein Beispiel dafür ist der Verfall des Römischen Reiches. Aber noch nie in der Menschheitsgeschichte hat sich alles, was Jesus als Kennzeichen vorhergesagt hat, während der Lebzeiten ein und derselben Generation ereignet. Und noch nie haben solche Verhältnisse zur gleichen Zeit in jedem Land geherrscht. Heute leben wir nicht nur in den letzten Tagen eines politischen Reiches, sondern in den „letzten Tagen“ des ganzen bösen von Satan beherrschten Systems.

1914 — EIN GEKENNZEICHNETES JAHR

16. Wußten Erforscher der Bibel im voraus, daß es im Jahre 1914 große Veränderungen geben würde?

16 Schon Jahre im voraus erkannten Erforscher der Bibel, daß 1914 ein Jahr von großer Bedeutung sein würde. Die biblische Chronologie weist ausdrücklich auf dieses Jahr hin *; sorgfältige Erforscher des Wortes Gottes wußten das. Sie erwarteten große Veränderungen, und die Tatsachen bestätigen, daß 1914 tatsächlich ein gekennzeichnetes Jahr war.

17. Was sagen Historiker über das Jahr 1914?

17 Auch Personen, die sich in der Geschichte gut auskennen, bestätigen, daß 1914 ein gekennzeichnetes Jahr war. Die Londoner Zeitung Evening Star schrieb über den Ersten Weltkrieg: „Durch diesen Krieg ist die politische Einrichtung der ganzen Welt aus den Fugen gegangen. So, wie es war, kann es nicht mehr werden. ... einige Historiker im nächsten Jahrhundert werden zu dem Schluß kommen, der 4. August 1914 sei der Tag gewesen, an dem die Welt wahnsinnig geworden sei.“ * Über den großen Wechsel, den das Jahr 1914 brachte, schrieb der Historiker H. R. Trevor-Roper:

„Es ist aufschlußreich, den Ersten Weltkrieg mit dem Zweiten zu vergleichen ... Der erste Krieg kennzeichnete einen größeren Wechsel in der Geschichte. Er schloß eine lange Ära allgemeinen Friedens ab und führte ein neues Zeitalter ein, ein Zeitalter der Gewalt, in dem der zweite Krieg nur eine Episode ist. Seit dem Jahre 1914 trägt die Welt einen neuen Charakter, den Charakter internationaler Anarchie ... Somit kennzeichnet der Erste Weltkrieg einen Wendepunkt in der Geschichte der Neuzeit.“ *

18. Was haben andere über die Bedeutung des Jahres 1914 gesagt?

18 Auch Staatsmänner haben sich über die Bedeutung des Jahres 1914 geäußert. Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer bezeichnete die Zeit „vor 1914 als eine Zeit des Friedens, der Ruhe und der Sicherheit auf der Erde — eine Zeit, in der man die Furcht nicht kannte“. Er fügte hinzu: „Seit 1914 führen die Menschen kein sicheres und ruhiges Leben mehr. Und der Friede? Seit 1914 wissen die Deutschen und weiß es ein großer Teil der Menschheit nicht mehr, was Friede eigentlich ist.“ * Man beachte auch die Ausführungen in dem Buch, betitelt: „1914“. Der Verfasser schreibt: „Im Jahr 1914 ging die Welt, die damals Geltung hatte, unter. Dieses Jahr kann mehr als jedes andere Jahr davor oder danach als das entscheidende Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts gelten ... von jenem Jahr an war alles anders.“ *

19. Warum ist dieses böse System der Dinge vom Jahre 1914 an allmählich aus den Fugen gegangen?

19 Satan, der Teufel, und seine Dämonen wissen, daß sie bis zu ihrer Vernichtung nur noch „eine kurze Frist“ haben (Offenbarung 12:12). Schon als Jesus auf Erden war, wußten die Dämonen, daß sie eines Tages vernichtet werden. Sie erwiesen sich schon damals als bösartig, und jetzt, da sie wissen, daß ihre Zeit bald abgelaufen ist, sind sie bösartiger und tollkühner denn je (Lukas 8:27-33). Sie sind darauf aus, soviel Unglück zu stiften, wie sie können, und die Aufmerksamkeit der Menschen von Gottes Königreich abzulenken. Deshalb ist dieses böse System der Dinge vom Jahre 1914 an allmählich aus den Fugen gegangen. Man könnte es mit einem Kreisel, einem Kinderspielzeug, vergleichen, der wie unsinnig wackelt, bevor er umfällt.

20. (a) Warum sollte uns die Weltlage nicht entmutigen? (b) Was würden Jesu Nachfolger gemäß seiner eigenen Prophezeiung in dieser Zeit predigen? Geschieht das?

20 Sind wir durch diese Situation entmutigt? Jesus sagte, seine Jünger hätten Grund, ihre Häupter zu erheben. Warum? Weil sie wissen, was das alles zu bedeuten hat. Diese Geschehnisse beweisen ihnen, daß ihre Befreiung nahe ist! (Lukas 21:28). Und sie behalten diese freudige Nachricht nicht für sich, sondern predigen die begeisternde Botschaft, daß Gottes Königreich jetzt herrscht, auf der ganzen Erde. Folgende Prophezeiung Jesu erfüllt sich: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Auch das gehört zu dem „Zeichen“. In Nord- und Südamerika, in Europa, Afrika, Asien und auf den Inseln des Meeres verkündigen Jehovas Zeugen eifrig diese dringliche Botschaft. Sie sind in allen Gebieten der Erde, in Großstädten und in Dörfern, tätig. Ja, auch dieser Teil des „Zeichens“ erfüllt sich.

21. (a) Erkläre, was sich im Jahre 1914 ereignet hat. (b) Was wird die Erfüllung der Bitte, Gottes Königreich möge kommen, bedeuten?

21 Die Geschehnisse beweisen über jeden Zweifel erhaben, daß 1914 das Jahr ist, in dem Gottes Königreich die Macht übernahm, und das ist der Grund, warum sich heute die Ereignisse auf der Erde so überstürzen. Im gleichen Jahr begannen für ‘das gegenwärtige böse System der Dinge’ die „letzten Tage“ (Galater 1:4). Die Bitte um das Kommen des Königreiches Gottes wird bald erhört werden; sie wird in Erfüllung gehen, wenn das Königreich Gottes seine große Macht kundtun und das ganze böse System Satans vernichten wird. Dann wird die Erde nur von einer Regierung, von Gottes Königreich, regiert, und zwar bis in alle Ewigkeit (Daniel 2:44). Es wird die Leitung aller Angelegenheiten der Erde übernehmen, und die Menschen werden friedlich und glücklich darunter leben. Die Bitte: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“ wird dann in einer überwältigenden Weise erfüllt worden sein, denn Gottes Königreich wird gekommen sein, um für immer zu herrschen. Kannst du dir vorstellen, daß auch du zu den Menschen gehören kannst, die ewig unter der liebevollen Herrschaft dieses Königreiches leben werden? (Matthäus 6:9, 10).

[Fußnoten]

^ Abs. 8 World War I von H. W. Baldwin, 1962, S. 1, 2.

^ Abs. 8 The World Book Encyclopedia, 1966, Bd. 20, S. 377.

^ Abs. 10 The World Book Encyclopedia, 1966, Bd. 20, S. 379, 380, 410.

^ Abs. 11 Look, 11. Juni 1946.

^ Abs. 11 Eine vom US-Präsidenten eingesetzte Welthungerkommission (1980).

^ Abs. 12 U.S. News & World Report, 1. November 1965, S. 80

^ Abs. 12 Ebd., 1. August 1966, S. 46, 47.

^ Abs. 13 U.S. News & World Report, 27. November 1967, S. 62.

^ Abs. 13 Ebd., 11. Oktober 1965, S. 144.

^ Abs. 16 Einzelheiten darüber findet der Leser in den Büchern „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, Seite 169 bis 176 und Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies, Seite 173.

^ Abs. 17 London Evening Star, zitiert in der New Orleans Times-Picayune, 5. August 1960.

^ Abs. 17 The New York Times Magazine, 1. August 1954, S. 9.

^ Abs. 18 Cleveland West Parker, 20. Januar 1966, S. 1.

^ Abs. 18 1914 von J. Cameron, 1959, S. V, VI.

[Studienfragen]

[Bild auf Seite 85]

Jesus sagte seinen Jüngern, was der sichtbare Beweis für seine unsichtbare Gegenwart als herrschender König sei.