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Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen

Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen

Kapitel 16

Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen

1. Gewinnen oder verlieren wir etwas, wenn wir bestrebt sind, Gott wohlgefällig zu sein?

WIR verlieren nichts, was wirklich wertvoll ist wenn wir uns bemühen, Gott in allem wohlgefällig zu sein, im Gegenteil, wir können dadurch nur alles gewinnen, was erstrebenswert ist. Der Psalmist sagte zu Gott: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Psalm 16:11 [15:11, Al]). Satan, der Teufel, versucht jedoch, die Menschen von der wahren Gottesanbetung wegzuziehen und sie in eine Bahn zu lenken, die Jehova Gott mißfällt. Dazu benutzt er unter anderem volkstümliche Sitten und Bräuche, die gegen die Lehren der Bibel verstoßen.

2. Was entscheidet, ob eine volkstümliche Sitte oder ein volkstümlicher Brauch Gott mißfällt oder nicht?

2 Nicht alle volkstümlichen Sitten und Bräuche mißfallen Gott, sondern nur die, die in der falschen Religion wurzeln oder die sonstwie die Grundsätze der Bibel verletzen (Matthäus 15:6). Es ist interessant festzustellen, daß die meisten der volkstümlichen Sitten und Bräuche, die bis heute erhalten geblieben sind, religiöser Art sind. Wir haben bereits gesehen, daß die verweltlichte Religion nicht mehr dem biblischen Maßstab für die reine Gottesanbetung entspricht, daher sollte es uns nicht überraschen zu erfahren, daß viele Bräuche dieser Religion im religiösen Brauchtum der Heiden wurzeln.

3. (a) Wie warnte Jehova sein Volk vor heidnischen religiösen Bräuchen? (b) Was hilft uns, den Rat in Römer 12:2 anzuwenden?

3 Jehova warnte sein Volk, die Israeliten, vor den religiösen Bräuchen der sie umgebenden Völker und gebot ihnen: „Gewöhnt euch nicht an die Gebräuche der Heiden“ (Jeremia 10:2, Bruns). Gott, der sein Volk liebte, warnte es vor diesen heidnischen Bräuchen, weil sie auf Lügen beruhten und ihn und sein Vorhaben falsch darstellten. Diese Bräuche wirkten oft entsittlichend auf die Menschen, die sie pflegten. Aus einem ähnlichen Grund gibt die Bibel uns den Rat: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). Der aufrichtige Wunsch, Gott wohlgefällig zu sein, wird uns das tun helfen.

DIE VERWENDUNG DES KREUZES

4. Was schreibt eine katholische Enzyklopädie über das Kreuz?

4 Viele Kirchgänger tragen ein Kreuz am Hals, oder sie haben ein Kruzifix in ihrer Wohnung hängen; Kreuze sieht man aber auch in vielen Kirchen. Hast du jedoch gewußt, daß das Kreuz eigentlich aus dem Heidentum stammt? Die Tatsachen zeigen, daß das Kreuz, das als ausschließliches Symbol des Christentums betrachtet wird, schon Jahrhunderte vor der Geburt Christi verwendet wurde. Das wird in dem Werk The Catholic Encyclopedia (Ausgabe 1908, Band IV, Seite 517) zugegeben:

„Das Kreuzzeichen, in seiner einfachsten Form durch zwei sich im rechten Winkel schneidende Linien dargestellt, ist im Osten und im Westen lange vor der Einführung des Christentums bekannt gewesen. Es ist uralt.“

5. Was steht in dem Buch Die Kirche im Altertum (englisch) über den heidnischen Ursprung des Kreuzes?

5 In dem Buch The Ancient Church (Die Kirche im Altertum) von dem Geistlichen W. D. Killen wird gezeigt, daß das Kreuz heidnischen Ursprungs ist. Es heißt darin (Ausgabe 1859, Seite 316):

„Die Verehrung des Kreuzes in Ägypten und in Syrien ist uralt; auch die Buddhisten des Ostens hielten es in Ehren; ... zu Anfang unseres Zeitalters pflegten die Heiden bei den Feiern einiger ihrer Mysterien das Zeichen des Kreuzes an die Stirn zu machen.“

6. Woher stammt das Kreuz, und welchen Gott versinnbildete es?

6 Auch W. E. Vine zeigt in dem Werk An Expository Dictionary of New Testament Words (Ein erklärendes Wörterbuch zum Neuen Testament) (Band 1, Seite 256), daß zwischen dem Kreuz und der babylonischen Religion eine Beziehung besteht. Er schreibt, das Kreuz stamme „aus dem alten Chaldäa [Babylon]“ und habe „als Symbol des Gottes Tammuz (da es die Form des mystischen Tau [oder T] hatte, des Anfangsbuchstabens seines Namens)“ gedient.

7. (a) Geht aus dem Bibelbuch Apostelgeschichte hervor, daß Jesus an einem aus zwei Balken bestehenden Kreuz hingerichtet wurde? (b) Wie haben griechische Schriftsteller des Altertums das Wort gebraucht, das in einigen Bibelübersetzungen mit „Kreuz“ wiedergegeben wird?

7 Wurde aber nicht Jesus an einem aus zwei Balken bestehenden Kreuz hingerichtet? Die Bibel läßt erkennen, daß das nicht der Fall war. In Apostelgeschichte 5:30 und 10:39 lesen wir — und zwar sowohl in katholischen als auch in protestantischen Bibelübersetzungen —, daß Jesus „an einem Holz“ oder an einem „Stamm“ starb. Dem Wort „Holz“ oder „Stamm“ liegt das griechische Wort xylon (oder xulon) zugrunde. Über dieses Wort und das Wort stauros, das in einigen Bibelübersetzungen mit „Kreuz“ wiedergegeben wird, heißt es im „Anhang“ der Companion Bible auf Seite 186:

„Homer [griechischer Dichter des Altertums] verwendet das Wort stauros für einen gewöhnlichen Pfosten oder Pfahl oder für ein einfaches Stück Holz. In diesem Sinne wird es auch von allen übrigen griechischen Klassikern gebraucht. Es bedeutet nie zwei in irgendeinem Winkel übereinander angebrachte Holzstücke, sondern stets ein einzelnes Stück. Darum wird in Verbindung mit der Art des Todes unseres Herrn das Wort xulon [oder xylon, was ein Holz bedeutet] gebraucht ... Es ist somit erwiesen, daß der Herr an einem aufrechtstehenden Pfahl, nicht an zwei in irgendeinem Winkel übereinander angebrachten Holzstücken, hingerichtet wurde.“

8. Wann begannen die „Christen“, das Kreuz zu verwenden? Warum übernahmen sie ein heidnisches Zeichen?

8 W. E. Vine schreibt in seinem Buch, wie und wann die „Christen“ begannen, das Kreuz zu verwenden. Wir lesen:

„Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. waren die Kirchen von gewissen Lehren des christlichen Glaubens bereits abgewichen oder hatten sie abgeändert. Um das Ansehen des abtrünnigen Kirchensystems zu heben, wurden Heiden, ohne die Wiedergeburt durch Glauben erlebt zu haben, in die Kirchen aufgenommen, und man gestattete ihnen, ihre heidnischen Zeichen und Symbole größtenteils beizubehalten. Deshalb wurde das Tau oder T ..., mit dem unterhalb des oberen Pfahlendes eingefügten Querbalken, als Sinnbild des Kreuzes Christi angenommen“ (Band I, Seite 256).

9. (a) Ist es vernünftig, ein Werkzeug in Ehren zu halten, das dazu diente, jemand, den man liebte, zu ermorden? (b) Vor welcher Entscheidung steht jemand, der es bisher gewohnt war, ein Kreuz zu verwenden? Was wird dazu beitragen, in dieser Sache richtig zu entscheiden?

9 Es ist vernunftwidrig, das Werkzeug, das benutzt wurde, um jemand, den man liebt, umzubringen, in Ehren zu halten oder zu verehren. Wer würde daran denken, den Revolver, mit dem ein Mensch, der einem nahestand, ermordet wurde, zu küssen oder am Hals zu tragen? Personen, die bisher ein Kreuz am Hals getragen oder die in ihrer Wohnung ein Kruzifix aufgehängt haben, weil sie glaubten, dadurch Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu ehren, stehen jetzt, da erwiesen ist, daß das Kreuz ein religiöses Symbol des Heidentums ist, vor einer wichtigen Entscheidung. Werden sie fortfahren, das Kreuz zu verwenden? Werden sie diese Kreuze oder Kruzifixe behalten? Die Liebe zur Wahrheit und der Wunsch, Gott in allem wohlgefällig zu sein, werden es ihnen ermöglichen, richtig zu entscheiden (5. Mose 7:26).

RELIGIÖS VEREHRTE STATUEN UND BILDER

10. (a) Wie alt ist die Sitte, Statuen, Andachtswinkel und Bilder zu religiösen Zwecken zu gebrauchen? (b) Mit welchen Fragen müssen wir uns in dieser Verbindung auseinandersetzen?

10 Seit der Zeit der alten Ägypter und Babylonier ist es Sitte, die Wohnung mit religiösen Statuetten, Andachtswinkeln und Bildern auszustatten. Die Menschen, denen solche Dinge lieb und teuer sind, glauben, ihr Heim würde dadurch geschützt und gesegnet. Ist aber eine solche Sitte Jehova wohlgefällig? Heißt er Menschen gut, die ihr Vertrauen auf solche Bilder setzen, anstatt ganz auf den wahren und lebendigen Gott zu vertrauen?

11. (a) Gestattete Gott den Israeliten der alten Zeit, religiöse Bilder als Andachtshilfen zu gebrauchen? (b) Warum verwandten auch die ersten Christen keine Bilder zu religiösen Zwecken?

11 Das göttliche Gesetz, das den Israeliten den Gebrauch von religiösen Bildern als Andachtshilfe verbot, zeigt, daß diese Sitte Gott mißfällt. Er warnte die Israeliten auch davor, das Gold und Silber der Bilder, die sie bei den heidnischen Völkern vorfinden würden, zu begehren (2. Mose 20:4, 5; 5. Mose 7:25). Denkt Gott seit der Einführung des Christentums anders? Nein, denn die Bibel zeigt, daß auch die Christen keine Bilder zu religiösen Zwecken verwandten (Apostelgeschichte 17:29). Sie befolgten den Rat des Apostels Johannes, sich ‘vor Götzen zu hüten’, und wandelten „durch Glauben, nicht durch Schauen“. Sie vertrauten voll und ganz auf den unsichtbaren Gott (1. Johannes 5:21; 2. Korinther 5:7).

12. Wie kam der Gebrauch von Christusbildern auf? Besaßen die ersten Christen Bilder von der Mutter Jesu?

12 Das wird auch durch die Geschichte bestätigt. Wir lesen in dem Werk M’Clintock and Strong’s Cyclopædia (Band IV, Seite 503): „Den Urchristen lag es fern, bei ihrer Gottesanbetung Bilder zu verwenden.“ Wie kamen denn die Christusbilder auf, wenn doch die ersten Christen in ihrer Wohnung keine Bilder hatten, die religiösen Zwecken dienten? In dem Buch Allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche (von Dr. August Neander) (1842, Seite 503) lesen wir: „Heiden, welche in Christo etwas Göttliches anerkannten, wie Alexander Severus [römischer Kaiser des dritten Jahrhunderts u. Z.], und Sekten, welche Heidenthum und Christenthum mit einander vermischten, waren die Ersten, welche Christusbilder gebrauchten.“ Da die ersten Christen keine Christusbilder verwandten, ist es einleuchtend, daß sie auch keine Marienbilder, Bilder der Mutter Jesu, verwandten.

13. (a) Was entscheidet, ob ein plastisches oder ein gemaltes Bild Gott mißfällt? (b) Woher stammt der Heiligenschein oder der „Nimbus“?

13 Bedeutet das, daß es verwerflich ist, die Wohnung mit Kunstgegenständen wie mit Bildern oder Plastiken zu schmücken? Nein, denn es besteht ein Unterschied zwischen Kunstgegenständen und Gegenständen, die religiösen Zwecken dienen. Was entscheidet denn, ob eine Statue oder ein Bild Gott mißfällt? Entscheidend ist folgendes: Wird einem Bild religiöse Verehrung zuteil? Stellt man Kerzen oder Nahrungsmittel davor, wie es in einigen Ländern Sitte ist? Stellt es biblische Begebenheiten falsch dar? Stellt es heidnische Symbole dar? Du hast vielleicht schon Bilder gesehen, auf denen Jesus Christus mit einem Lichtkreis um das Haupt dargestellt ist. Diesen Lichtkreis nennt man Heiligenschein oder Nimbus. Wenn du in einem Lexikon das Wort „Nimbus“ nachschlägst, erfährst du, daß der Nimbus schon in der religiösen Kunst der heidnischen Ägypter, Griechen und Römer im Gebrauch war. Der Heiligenschein läßt sich auf die babylonische Sonnenverehrung zurückführen; babylonische Götter sind mit einem Heiligenschein dargestellt.

14. Was taten treue Diener Gottes in alten Zeiten, wenn sie feststellten, daß sich in ihrer Umgebung Gegenstände befanden, die mit der falschen Religion verbunden waren?

14 Haben wir Beispiele aus der Vergangenheit, die uns zeigen, wie wir handeln sollten, wenn wir solche religiösen Statuen und Bilder in unserer Wohnung haben? Nun, was tat der treue Jakob, als er feststellte, daß Glieder seiner Familie Bilder falscher Götter besaßen? Er beseitigte diese Bilder (1. Mose 35:2-4). Und was tat der junge König Josia, als er anfing, den wahren Gott zu suchen? Er reinigte Juda von den geschnitzten Bildern, indem er sie zerschlug (2. Chronika 34:3, 4). Mit welch beispielhaftem Eifer bewiesen doch diese beiden treuen Diener Gottes, daß sie Jehova Gott die Ehre gaben! (Psalm 115:1-8, 18 [113:1-8, 18, die Zahlen in runden Klammern, Al]).

DIE EHRUNG VON MENSCHEN UND EINRICHTUNGEN

15. (a) Sind Feiertage, an denen Geschöpfe verehrt werden, Gott wohlgefällig? (b) Welche Irrlehre liegt den Gedenktagen für die „Seelen der Verstorbenen“ zugrunde? Was ist die Wahrheit über Allerseelen?

15 Vielerorts ist es Sitte, gewisse Tage zu Ehren eines „Heiligen“ oder einer berühmten Person, sie mag bereits verstorben oder noch am Leben sein, zu feiern. Ist das Gott wohlgefällig? Die Bibel warnt davor, Geschöpfe zu verehren; Feiertage, die auf Menschenverehrung hinauslaufen, sind somit nicht in Übereinstimmung mit Gottes Willen (Apostelgeschichte 10:25, 26; 14:11-15; Römer 1:25; Offenbarung 19:10). Den Gedenktagen für die „Seelen der Verstorbenen“ liegt eigentlich die falsche Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele zugrunde. Es sollte daher keine Überraschung sein, wenn man in der Encyclopædia Britannica (Ausgabe 1946, Band 1, Seite 666) liest, daß „gewisse verbreitete Vorstellungen in Verbindung mit Allerseelen heidnischen Ursprungs sind“. Personen, die den Weg der Wahrheit lieben, hüten sich davor, sich an solchen Festen zu beteiligen.

16. (a) Warum sind Feiertage oder Feste, durch die Nationen oder weltliche Einrichtungen geehrt werden, Gott nicht wohlgefällig? (b) Wie sollten Christen gemäß der Heiligen Schrift handeln?

16 Durch andere Feiertage oder Feste werden Nationen oder weltliche Einrichtungen geehrt und gepriesen. Das Tadelnswerte an diesem Brauch besteht darin, daß man sich anstatt Gott solchen Organisationen für Gutes, das man empfangen hat, zu Dank verpflichtet fühlt oder daß man solchen Einrichtungen die Macht zuschreibt, auf eine Weise retten und schützen zu können, wie nur Gott es kann (Jeremia 17:5-7). Wer sich an solchen Festen beteiligt, handelt unredlich gegenüber Gott. Wahre Christen lassen sich von dem Grundsatz leiten, daß Christen „kein Teil der Welt“ sein dürfen (Johannes 15:19). Anstatt die Welt nachzuahmen, ‘formen sie sich nicht mehr nach diesem System der Dinge’ (Römer 12:2).

17. (a) Wer steht im Mittelpunkt einer Geburtstagsfeier? (b) Welches sind die einzigen Geburtstagsfeiern, über die die Bibel berichtet? (c) Wie betrachteten die ersten Christen Geburtstagsfeiern?

17 Einige Bräuche, die harmlos erscheinen mögen, bergen die gleiche Gefahr in sich wie die bereits erwähnten. Man mag zum Beispiel annehmen, es sei nicht von Belang, ob man den Geburtstag feiere oder nicht. Bei diesen Feiern wird jedoch anstatt des Schöpfers das Geschöpf gepriesen, wodurch es zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wird. Ferner gilt es zu beachten, daß in der Bibel nur zwei Geburtstagsfeiern erwähnt werden: die Geburtstagsfeier des Pharaos von Ägypten und die des Herodes Antipas; beide Herrscher waren Anhänger der falschen Religion (1. Mose 40:20-22; Matthäus 14:6-10). Und wie haben sich in dieser Hinsicht die ersten Christen verhalten? Der Kirchenhistoriker Dr. August Neander schreibt: „Die Idee einer Geburtstagsfeier lag den Christen dieser Periode überhaupt fern“ (Seite 518). Sie feierten den Geburtstag nicht, weil diese Sitte heidnischen Ursprungs ist. Wer ernsthaft bestrebt ist, Gott wohlgefällig zu sein, handelt weise, wenn er Sitten und Bräuche, durch die ein Geschöpf verherrlicht wird oder die von der falschen Religion herstammen, meidet (Johannes 5:44).

OSTERN UND WEIHNACHTEN

18. (a) Feierten die ersten Christen Ostern? (b) Woher stammen die Osterbräuche? (c) Findet das Osterfest eine Stütze in der Bibel?

18 Ostern ist das wichtigste kirchliche Fest der Christenheit; es soll das Fest zur Erinnerung an die Auferstehung Christi von den Toten sein. Hat Christus jedoch geboten, seine Auferstehung zu feiern? Nein, das hat er nicht getan. In Geschichtswerken heißt es, daß die ersten Christen Ostern nicht feierten und daß diesem Fest alte heidnische Bräuche zugrunde liegen. Wir lesen in der Encyclopædia Britannica:

„Im Neuen Testament deutet nichts darauf hin, daß die Christen das Osterfest feierten. ... Der Gedanke, daß gewisse Zeiten besonders heilig seien, war ihnen fremd.“ *

Dr. Alexander Hislop schreibt über die Osterbräuche:

„Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzsemmeln am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag spielten bei den chaldäischen [babylonischen] Riten die gleiche Rolle wie bei uns heute.“ *

Das Wort „Ostern“ kommt in der Übersetzung von Luther mehrmals vor, so zum Beispiel in Apostelgeschichte 12:4, ist aber eine unrichtige Übersetzung des Wortes „Passah“. Auch die katholische Allioli-Bibel macht diesen Fehler *. Ostern, das Hauptfest der Christenheit, findet somit in der Bibel keine Stütze. Es stammt aus dem Heidentum und mißfällt daher Gott.

19. (a) Feierten die ersten Christen das Weihnachtsfest? (b) Welche Erinnerungsfeier sollten Jesu Nachfolger gemäß dem Gebot ihres Herrn begehen?

19 Aber wie steht es mit Weihnachten? Wenn man in den Nachschlagewerken einer öffentlichen Bibliothek einiges über dieses Fest nachliest, stellt man fest, daß es den ersten Christen unbekannt war. Jesus wies seine Nachfolger an, eine Feier, nicht zur Erinnerung an seine Geburt, sondern an seinen Tod, zu begehen (1. Korinther 11:24-26). In dem Werk The Catholic Encyclopedia heißt es: „Die Weihnacht gehört nicht zu den ältesten Festen der Kirche. ... Sie wurde zuerst in Ägypten gefeiert.“ *

20. (a) Welche Tatsachen zeigen, daß Jesus nicht in der kalten Winterszeit geboren sein konnte? (b) Wann wurde der 25. Dezember als Tag der Geburt Jesu festgelegt, und warum?

20 Wurde denn Christus tatsächlich am 25. Dezember geboren, an dem Tag, den viele als seinen Geburtstag feiern? Das kann niemals der Geburtstag Jesu sein. Die Bibel zeigt, daß die Hirten zu der Zeit, da Jesus geboren wurde, immer noch nachts auf den Feldern waren. In dem Werk The Encyclopædia Britannica (1907, Band V, S. 611) wird zugegeben, daß das in der kalten, winterlichen Regenzeit nicht der Fall gewesen wäre (Lukas 2:8-12). In dem Werk The World Book Encyclopedia wird gezeigt, wieso dieses Datum als Tag der Geburt Jesu festgelegt wurde:

„Im Jahre 354 n. Chr. befahl Liberius, Bischof von Rom, der Bevölkerung, am 25. Dezember zu feiern. Wahrscheinlich wählte er dieses Datum, weil die Römer es gewohnt waren, an diesem Tag die Saturnalien, den Geburtstag der Sonne, zu feiern.“ *

21. Was zeigen die geschichtlichen Tatsachen über den Ursprung der meisten Weihnachtsbräuche?

21 Da das Weihnachtsdatum von den Heiden übernommen wurde, sollte es nicht verwundern, daß auch die Weihnachtsbräuche heidnischen Ursprungs sind. In dem Werk Encyclopædia of Religion and Ethics wird folgendes gesagt:

„Die meisten unserer heutigen Weihnachtsbräuche ... sind keine echt christlichen Bräuche, sondern stammen aus dem Heidentum und sind von der Kirche übernommen oder geduldet worden. ... Die in Rom gefeierten Saturnalien sind das Vorbild der meisten Lustbarkeiten der Weihnacht gewesen.“ *

Auch in dem Werk The Encyclopedia Americana wird darauf hingewiesen, daß der Brauch, „sich gegenseitig zu beschenken“, zu den Bräuchen gehört, die von den Saturnalien, dem Fest der heidnischen Römer, übernommen wurden *.

22. (a) Wie sollten die Worte in Galater 5:9 unsere Einstellung gegenüber dem Weihnachtsfest beeinflussen? (b) Aus welchen stichhaltigen Gründen feiern wahre Christen dieses Fest nicht?

22 Es steht einwandfrei fest, daß das Weihnachtsfest heidnischen Ursprungs ist. Wenn wir das wissen, sollten wir die warnenden Worte des Apostels Paulus beachten, aus denen hervorgeht, daß man die Wahrheit nicht mit dem Irrtum vermischen sollte. Er sagte: „Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse“ (Galater 5:9). Er tadelte einige der ersten Christen, weil sie bestimmte Tage einhielten, die unter dem mosaischen Gesetz eingehalten werden mußten, doch von den Christen verlangte Gott das nicht mehr (Galater 4:10, 11). Wieviel wichtiger ist es heute für wahre Christen, ein Fest, dessen Feier Gott nie geboten hat, nicht mitzufeiern, ein Fest, das aus dem heidnischen Babylon stammt und zu Unrecht als christliches Fest bezeichnet wird!

ETWAS BESSERES ALS HEIDNISCHE FESTE

23. Was haben wahre Christen, was weit besser ist als der „Weihnachtsgeist“, der nur einmal im Jahr vorhanden ist?

23 Wahre Christen haben etwas Besseres als heidnische Feste. Sie haben „die Frucht des Geistes“: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Galater 5:22, 23). Diese Frucht bewirkt eine Freigebigkeit, die viel anziehender und echter ist als der „Weihnachtsgeist“, der nur einmal im Jahr bekundet wird. Gottes Geist zeitigt Güte und Selbstlosigkeit, was man täglich, das ganze Jahr hindurch, deutlich sehen kann. Durch diese Eigenschaften werden die Christen zum Geben angetrieben. Doch geben sie nicht in der Hoffnung, wieder etwas zu erhalten, oder gar aus Zwang, sondern aus echter, christlicher Liebe (Lukas 6:35, 36; Apostelgeschichte 20:35).

24. (a) Wann beschenken sich wahre Christen und sind miteinander fröhlich? (b) Warum ist das besser als das, was die Welt tut?

24 Echte Christen können sich das ganze Jahr hindurch beschenken und miteinander fröhlich sein (Lukas 6:38). Eltern brauchen nicht zu warten, bis ihre Kinder Geburtstag haben oder bis es Weihnachten ist, wenn sie ihre Kinder beschenken wollen, sie können das irgendwann im Laufe des Jahres tun. So gibt es dann nicht nur ein- oder zweimal im Jahr eine freudige Überraschung, sondern mehrmals. Die Kinder wissen auch, daß ihre Eltern es sind, die sie beschenken, und daß sie es aus Liebe zu ihnen tun. Dadurch wird das Band der Liebe zwischen Eltern und Kindern noch enger geknüpft. Es bewirkt auch, daß die Kinder nicht veranlaßt werden, Menschen oder Gott gegenüber undankbar zu sein und zu denken, sie hätten ein Recht darauf, an bestimmten Tagen beschenkt zu werden (Kolosser 3:14).

25. Wovon werden wir frei, wenn wir die Wahrheit über volkstümliche Sitten und Bräuche erfahren, und welche Aussicht haben wir?

25 Wenn man die Wahrheit über den heidnischen Ursprung vieler volkstümlicher Sitten und Bräuche erfährt, kann das eine wunderbare Befreiung bewirken. Man fühlt sich nicht mehr verpflichtet, an Sitten und Bräuchen festzuhalten, die für die Menschen der Welt, die sie befolgen, in finanzieller und anderer Hinsicht eine Last sind. Das wichtigste aber ist, daß wir durch eine Erkenntnis der Wahrheit frei werden, um so zu handeln, daß wir Jehova wohlgefällig sind und ewiges Leben in seinem gerechten neuen System erlangen können (Johannes 8:32; Römer 6:21, 22).

[Fußnoten]

^ Abs. 18 The Encyclopædia Britannica, 1910, Band VIII, S. 828.

^ Abs. 18 The Two Babylons, S. 107, 108.

^ Abs. 18 Siehe Apostelgeschichte 12:4 in neueren Bibelübersetzungen und die Fußnote zu Lukas 2:41 in der revidierten Luther-Bibel.

^ Abs. 19 The Catholic Encyclopedia, 1908, Band III, S. 724.

^ Abs. 20 The World Book Encyclopedia, 1966, Band 3, S. 416.

^ Abs. 21 Encyclopædia of Religions and Ethics von James Hastings, Band III, S. 608, 609.

^ Abs. 21 The Encyclopedia Americana, 1956, Band VI, S. 622.

[Studienfragen]