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26. Bibelbuch — Hesekiel

26. Bibelbuch — Hesekiel

26. Bibelbuch — Hesekiel

Schreiber: Hesekiel

Ort der Niederschrift: Babylon

Vollendung der Niederschrift: um 591 v. u. Z.

Behandelter Zeitraum: 613 bis um 591 v. u. Z.

1. In welchen Verhältnissen lebten die Juden im Exil in Babylon, und welche weiteren Prüfungen standen ihnen nun bevor?

IM Jahre 617 v. u. Z. übergab Jojachin, der König von Juda, Jerusalem an Nebukadnezar, der dann die Vornehmen des Landes und die Schätze des Hauses Jehovas sowie die Schätze des Königshauses nach Babylon mitnahm. Zu den Gefangenen gehörten die Königsfamilie und die Fürsten, die tapferen und mächtigen Männer, die Handwerker und die Bauleute sowie Hesekiel, der Sohn Busis, des Priesters (2. Kö. 24:11-17; Hes. 1:1-3). Schweren Herzens hatten diese ins Exil weggeführten Israeliten ein Land mit Hügeln, Quellen und Tälern verlassen. Nun befanden sie sich nach einer beschwerlichen Reise in einem weithin ebenen Land. Sie wohnten am Strom Kebar, mitten in einem mächtigen Reich, umgeben von einem Volk, das fremde Bräuche und einen heidnischen Kult pflegte. Nebukadnezar gestattete den Israeliten, ihre eigenen Häuser zu haben, Diener zu halten und Handel zu treiben (Hes. 8:1; Jer. 29:5-7; Esra 2:65). Wenn sie arbeitsam waren, konnten sie zu Wohlstand kommen. Würden ihnen die babylonische Religion und der Materialismus zum Fallstrick werden? Würden sie weiterhin gegen Jehova rebellieren? Würden sie ihr Exil als von ihm kommende Züchtigung annehmen? Im Land ihres Exils würden ihnen also weitere Prüfungen bevorstehen.

2. (a) Welche drei Propheten traten in den kritischen Jahren vor der Zerstörung Jerusalems besonders hervor? (b) Wie wird Hesekiel bezeichnenderweise angesprochen, und was bedeutet sein Name? (c) In welchen Jahren prophezeite Hesekiel, und was ist über sein Leben und seinen Tod bekannt?

2 In diesen kritischen Jahren vor der Zerstörung Jerusalems brauchten weder Jehova noch die Israeliten ohne die Dienste eines Propheten auszukommen. Jeremia wirkte von Jerusalem aus, Daniel war am Hof des Königs von Babylon, und Hesekiel diente den im Exil lebenden Juden in Babylonien als Prophet. Hesekiel war Priester und Prophet — ein Vorrecht, das auch Jeremia genoß und später ebenso Sacharja (Hes. 1:3). Hesekiel wird in seinem Buch über 90mal als „Menschensohn“ angesprochen, etwas, was beim Studium seiner Prophezeiungen der Beachtung wert ist, denn Jesus wird in den Christlichen Griechischen Schriften ebenfalls nahezu 80mal als „Menschensohn“ bezeichnet (Hes. 2:1; Mat. 8:20). Der Name Hesekiel (hebräisch: Jechesqéʼl) bedeutet „Gott stärkt“. Im fünften Jahr des Exils Jojachins (613 v. u. Z.) wurde Hesekiel von Jehova zum Propheten bestimmt. Wir lesen, daß er im 27. Jahr des Exils, also 22 Jahre später, immer noch tätig war (Hes. 1:1, 2; 29:17). Er war verheiratet, aber seine Frau starb an dem Tag, an dem Nebukadnezar mit der letzten Belagerung Jerusalems begann (24:2, 18). Wann und wie Hesekiel starb, ist nicht bekannt.

3. Wieso kann gesagt werden, daß Hesekiel der Schreiber des nach ihm benannten Buches ist, und wodurch wird dessen Kanonizität und Glaubwürdigkeit bestätigt?

3 Daß Hesekiel der Schreiber des nach ihm benannten Buches ist und dieses zu Recht im Bibelkanon enthalten ist, bezweifelt niemand. Es wurde zur Zeit Esras in den Kanon aufgenommen und erscheint auch in den Katalogen der frühchristlichen Zeit, vor allem in dem des Origenes. Seine Glaubwürdigkeit wird auch durch die auffallende Ähnlichkeit zwischen seinen symbolischen Darstellungen und denen des Buches Jeremia und der Offenbarung bestätigt (Hes. 24:2-12 — Jer. 1:13-15; Hes. 23:1-49 — Jer. 3:6-11; Hes. 18:2-4 — Jer. 31:29, 30; Hes. 1:5, 10 — Offb. 4:6, 7; Hes. 5:17 — Offb. 6:8; Hes. 9:4 — Offb. 7:3; Hes. 2:9; 3:1 — Offb. 10:2, 8-10; Hes. 23:22, 25, 26 — Offb. 17:16; 18:8; Hes. 27:30, 36 — Offb. 18:9, 17-19; Hes. 37:27 — Offb. 21:3; Hes. 48:30-34 — Offb. 21:12, 13; Hes. 47:1, 7, 12 — Offb. 22:1, 2).

4. Durch welche dramatischen Ereignisse haben sich Hesekiels Prophezeiungen erfüllt?

4 Ein weiterer Beweis für die Glaubwürdigkeit ist die dramatische Erfüllung der Prophezeiungen Hesekiels gegen die Nachbarvölker Tyrus, Ägypten und Edom. Er sagte z. B. voraus, daß Tyrus verwüstet werde, und das erfüllte sich teilweise, als Nebukadnezar die Stadt nach 13jähriger Belagerung einnahm (Hes. 26:2-21). Doch dieser Kampf führte nicht zu ihrem vollständigen Untergang. Gemäß Jehovas Urteilsspruch sollte sie jedoch vollständig zerstört werden. Er hatte durch Hesekiel vorhersagen lassen: „Ich will seinen Staub von ihm abkratzen und es zu einer glänzenden kahlen Oberfläche eines zerklüfteten Felsens machen. ... deine Steine und dein Holzwerk und deinen Staub werden sie direkt mitten ins Wasser legen“ (26:4, 12). Das alles erfüllte sich mehr als 250 Jahre später, als Alexander der Große gegen die Inselstadt Tyrus zog. Seine Soldaten scharrten die Trümmer der zerstörten Festlandstadt zusammen und warfen sie ins Meer, so daß ein etwa 800 Meter langer Damm zur Inselstadt hinaus entstand. Mit raffiniert gebauten Belagerungsmaschinen stürmten sie dann die etwa 45 Meter hohe Mauer und nahmen die Stadt im Jahre 332 v. u. Z. ein. Tausende wurden getötet, und weitere Tausende wurden in die Sklaverei verkauft. Wie Hesekiel ebenfalls vorausgesagt hatte, wurde Tyrus zu einer ‘kahlen Oberfläche eines zerklüfteten Felsens, zu einem Trockenplatz für Schleppnetze’ (26:14) *. Die treulosen Edomiter auf der gegenüberliegenden Seite des Landes der Verheißung wurden — wie Hesekiel vorhergesagt hatte — ebenfalls vertilgt (25:12, 13; 35:2-9). * Selbstverständlich erwiesen sich auch Hesekiels Prophezeiungen über die Zerstörung Jerusalems und die Wiederherstellung Israels als zutreffend (17:12-21; 36:7-14).

5. Wie reagierten die Juden auf die ersten Prophezeiungen Hesekiels?

5 In den ersten Jahren seiner prophetischen Laufbahn rief Hesekiel Gottes unabänderliche Urteilssprüche gegen das untreue Jerusalem aus und warnte die im Exil lebenden Juden vor dem Götzendienst (14:1-8; 17:12-21). Diese zeigten jedoch keine echte Reue. Ihre verantwortlichen Männer pflegten Hesekiel um Rat zu fragen, aber sie schenkten den Botschaften Jehovas, die Hesekiel ihnen übermittelte, keine Aufmerksamkeit. Sie gaben ihren Götzendienst und ihre materialistische Handlungsweise nicht auf. Der Verlust ihres Tempels, ihrer heiligen Stadt und ihres Königshauses war für sie ein fürchterlicher Schock gewesen, hatte aber nur bei einigen bewirkt, daß sie sich demütigten und bereuten (Ps. 137:1-9).

6. Was wird in Hesekiels späteren Prophezeiungen betont, und wie wird die Heiligung des Namens Jehovas hervorgehoben?

6 Hesekiels Prophezeiungen der späteren Jahre betonten die Hoffnung auf eine Wiederherstellung. Außerdem wurden dadurch Judas Nachbarvölker, die über dessen Untergang frohlockt hatten, zur Rede gestellt. Ihre Demütigung und die Wiederherstellung Israels sollten Jehova vor ihren Augen heiligen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Gefangenschaft und die Wiederherstellung folgendem Zweck dienen sollten: „Israel ... und die Nationen werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin“ (Hes. 39:7, 22). Die Heiligung des Namens Jehovas wird im ganzen Buch hervorgehoben, denn über 60mal kommt darin der Ausspruch vor: „Du wirst [oder: ihr werdet; sie werden] erkennen müssen, daß ich Jehova bin“ (6:7, Fußnote).

INHALT DES BUCHES HESEKIEL

7. In welche drei Abschnitte gliedert sich das Buch Hesekiel?

7 Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste, Kapitel 1 bis 24, enthält Warnungen vor der unabwendbaren Zerstörung Jerusalems. Der zweite, Kapitel 25 bis 32, umfaßt Prophezeiungen, die verschiedenen heidnischen Völkern den Untergang ankündigen. Der letzte Abschnitt, Kapitel 33 bis 48, besteht aus Wiederherstellungsprophezeiungen und gipfelt in der Vision von einem neuen Tempel und einer neuen heiligen Stadt. Die meisten Prophezeiungen sind chronologisch und thematisch geordnet.

8. Was sieht Hesekiel in seiner ersten Vision?

8 Jehova beauftragt Hesekiel als Wächter (1:1 bis 3:27). In seiner ersten Vision (613 v. u. Z.) sieht Hesekiel einen vom Norden kommenden stürmischen Wind und eine Wolkenmasse sowie zuckendes Feuer. Aus ihm kommen vier geflügelte lebende Geschöpfe hervor, von denen jedes ein Menschengesicht, ein Löwengesicht, ein Stiergesicht und ein Adlergesicht hat. Ihr Aussehen ist wie brennende Kohlen, und jedes wird von einem Rad begleitet, das sich gleichsam inmitten eines Rades von furchterregender Höhe befindet, dessen Felgen voll Augen sind. Sie bewegen sich einheitlich in jede Richtung. Über den Häuptern der lebenden Geschöpfe ist das Gleichnis einer Ausdehnung, und oberhalb der Ausdehnung ist ein Thron, auf dem „das Aussehen des Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas“ ist (1:28).

9. Was schließt Hesekiels Auftrag alles ein?

9 Jehova gebietet dem am Boden liegenden Hesekiel: „Menschensohn, stell dich auf deine Füße.“ Dann bestimmt er ihn zum Propheten für Israel und für die rebellischen Nationen ringsum. Ob sie hören oder nicht, ist unwichtig. Sie werden wenigstens wissen, daß ein Prophet des Herrn Jehova in ihrer Mitte war. Jehova läßt Hesekiel eine Buchrolle essen, die in seinem Mund so süß wird wie Honig. Er sagt zu ihm: „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht“ (2:1; 3:17). Hesekiel muß die Warnung gewissenhaft verkünden, sonst wird er sterben.

10. Was muß Hesekiel zu einem Zeichen für Israel darstellen?

10 Darstellung der Belagerung Jerusalems (4:1 bis 7:27). Jehova gebietet Hesekiel, in einen Ziegelstein eine Skizze von Jerusalem einzuritzen. Zu einem Zeichen für Israel muß Hesekiel eine Belagerung darstellen. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, soll er sich vor dem Ziegelstein 390 Tage auf seine linke Seite und 40 Tage auf seine rechte Seite legen und sich von einer sehr kargen Kost ernähren. Daß Hesekiel diese Szene tatsächlich ganz durchspielt, geht aus seiner inständigen Bitte an Jehova hervor, einen anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen (4:9-15).

11. (a) Wie veranschaulicht Hesekiel das unglückliche Ende der Belagerung? (b) Warum wird es keine Befreiung geben?

11 Um das unglückliche Ende der Belagerung zu veranschaulichen, läßt Jehova Hesekiel sein Haar und seinen Bart scheren. Ein Drittel davon muß er verbrennen, ein Drittel mit einem Messer zerhauen und ein Drittel in den Wind streuen. Demnach wird am Ende der Belagerung ein Teil der Bewohner Jerusalems durch Hungersnot und Pest und ein Teil durch das Schwert sterben, während die übrigen unter die Nationen zerstreut werden. Jehova wird die Stadt zu etwas Verwüstetem machen. Warum? Weil sie ihn mit ihrem verwerflichen und abscheulichen Götzendienst gekränkt hat. Mit Reichtum kann man keine Befreiung erkaufen. Am Tag des Zornausbruchs Jehovas werden die Bewohner Jerusalems ihr Silber auf die Straßen werfen, „und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin“ (7:27).

12. Welche Abscheulichkeiten sieht Hesekiel in seiner Vision von dem abtrünnigen Jerusalem?

12 Hesekiels Vision vom abtrünnigen Jerusalem (8:1⁠—⁠11:25). Es ist jetzt das Jahr 612 v. u. Z. In einer Vision wird Hesekiel nach dem entfernten Jerusalem gebracht, wo er die Abscheulichkeiten sieht, die im Tempel Jehovas geschehen. Im Vorhof befindet sich ein abscheuliches Sinnbild, das Jehova zur Eifersucht reizt. Hesekiel durchbohrt die Wand und sieht, wie 70 ältere Männer vor einer Wand anbeten, in die Darstellungen von widerlichen Tieren und mistigen Götzen eingeritzt sind. Sie entschuldigen sich mit den Worten: „Jehova sieht uns nicht. Jehova hat das Land verlassen“ (8:12). Am Nordtor beweinen Frauen den heidnischen Gott Tammuz. Das ist aber noch nicht alles. Unmittelbar am Eingang des Tempels sind 25 Männer zu sehen, die, mit dem Rücken gegen den Tempel, die Sonne anbeten. Sie entweihen Jehova unverhohlen; doch er wird bestimmt in seinem Grimm handeln.

13. Welche Befehle führen der mit Linnen bekleidete Mann und die sechs bewaffneten Männer aus?

13 Jetzt erscheinen sechs Männer mit Waffen zum Zerschlagen in ihren Händen. Unter ihnen ist ein siebter Mann, mit Linnen bekleidet und mit dem Tintenfaß eines Sekretärs ausgerüstet. Jehova sagt zu diesem Mann, er solle mitten durch die Stadt gehen und ein Kennzeichen an die Stirn der Menschen anbringen, die seufzen und stöhnen über die Abscheulichkeiten, die mitten in der Stadt verübt werden. Dann befiehlt er den sechs Männern, hinter ihm herzugehen und jeden, „Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen“, zu töten, an dem kein Kennzeichen ist. Das tun sie, und sie fangen damit bei den alten Männern vor dem Haus an. Der mit Linnen bekleidete Mann berichtet: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast“ (9:6, 11).

14. Was läßt die Vision schließlich in bezug auf Jehovas Herrlichkeit und seine Strafgerichte erkennen?

14 Wiederum sieht Hesekiel die Herrlichkeit Jehovas, die sich über die Cherube erhebt. Ein Cherub nimmt von den Feuerkohlen zwischen dem Räderwerk und gibt sie dem mit Linnen bekleideten Mann, der sie dann über die Stadt streut. Den Zerstreuten Israels verheißt Jehova, sie zusammenzubringen und ihnen einen neuen Geist zu geben. Was soll aber aus den verwerflichen Anbetern falscher Götter in Jerusalem werden? „Auf ihr Haupt werde ich gewiß ihren eigenen Weg bringen“, sagt Jehova (11:21). Hesekiel sieht, wie sich die Herrlichkeit Jehovas über die Stadt erhebt. Danach erzählt er den im Exil lebenden Juden alles, was er in der Vision gesehen hat.

15. Wie stellt Hesekiel des weiteren dar, daß die Bewohner Jerusalems mit Sicherheit in die Gefangenschaft geführt werden?

15 Weitere in Babylon gegebene Prophezeiungen über Jerusalem (12:1⁠—⁠19:14). Hesekiel spielt in einer weiteren symbolischen Darstellung eine Rolle. Bei Tag bringt er sein Exilgepäck aus seinem Haus, und bei Nacht geht er dann mit bedecktem Gesicht durch ein Loch in der Wand, d. h. in der Stadtmauer, hinaus. Er erklärt, dies sei ein Vorzeichen: „Ins Exil, in die Gefangenschaft werden sie gehen“ (12:11). Die unverständigen Propheten, die nach ihrem eigenen Geist wandeln, schreien: „ ‚Es ist Frieden!‘, wenn kein Frieden da ist“ (13:10). Selbst wenn Noah, Daniel und Hiob in Jerusalem wären, so könnten sie keine Seele retten, außer sich selbst.

16. Wie wird die Nutzlosigkeit Jerusalems veranschaulicht? Warum wird es aber eine Wiederherstellung geben?

16 Die Stadt gleicht einem nutzlosen Weinstock. Aus dem Holz können weder Stangen noch Pflöcke gemacht werden. Beide Enden hat das Feuer verzehrt, und die Mitte davon ist versengt worden — zu nichts mehr zu gebrauchen. Wie untreu und nutzlos Jerusalem doch geworden ist! Aus dem Land der Kanaaniter stammend, wurde es wie ein verlassenes Kleinkind von Jehova aufgenommen. Er zog es groß und schloß mit ihm einen Ehebund. Er machte es schön, „zur königlichen Stellung tauglich“ (16:13). Aber es ist zu einer Prostituierten geworden, die sich den vorüberziehenden Nationen preisgibt. Es hat deren Bilder angebetet, und seine eigenen Söhne hat es im Feuer verbrannt. Schließlich wird es von diesen Nationen, seinen Liebhabern, vernichtet werden. Es ist schlimmer als seine Schwestern Sodom und Samaria. Dessenungeachtet wird Jehova, der barmherzige Gott, Sühne für Jerusalem leisten und es gemäß seinem Bund wiederherstellen.

17. Was zeigt Jehova durch das Rätsel vom Adler und vom Weinstock?

17 Jehova gibt dem Propheten ein Rätsel auf und deutet es dann auch. Es veranschaulicht, daß sich Jerusalem vergeblich an Ägypten um Hilfe wendet. Ein großer Adler (Nebukadnezar) kommt und reißt den Wipfel (Jojachin) einer hohen Zeder ab und bringt ihn nach Babylon; an seiner Stelle pflanzt er einen Weinstock (Zedekia). Der Weinstock wendet seine Zweige einem anderen Adler (Ägypten) zu. Hat er aber Gelingen? Er wird samt den Wurzeln ausgerissen. Jehova selbst wird einen zarten Schößling von dem hochragenden Wipfel der Zeder nehmen und ihn auf einen hohen und erhabenen Berg verpflanzen. Dort wird dieser zu einer majestätischen Zeder heranwachsen, unter der „alle Vögel jeglichen Gefieders“ wohnen werden. Alle werden erkennen müssen, daß Jehova es getan hat (17:23, 24).

18. (a) Welche Grundsätze legt Jehova durch seine Zurechtweisung der im Exil lebenden Juden dar? (b) Welches Strafgericht erwartet die Könige von Juda?

18 Jehova weist die im Exil lebenden Juden zurecht, weil sie das Sprichwort gebrauchen: „Die Väter sind es, die unreife Trauben essen, aber die Zähne der Söhne sind es, die stumpf werden.“ Nein, „die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (18:2, 4). Der Gerechte wird am Leben bleiben. Jehova hat kein Gefallen am Tod des Bösen. Er möchte, daß sich der Böse von seinen schlechten Wegen abwendet und am Leben bleibt. Die Könige von Juda sind Ägypten und Babylon wie junge Löwen in die Falle gegangen. Ihre Stimme wird „nicht mehr gehört ... auf den Bergen Israels“ (19:9).

19. (a) Auf welche Hoffnung weist Hesekiel trotz der bevorstehenden Vernichtung hin? (b) Wie veranschaulicht er die Untreue Israels und Judas und die Folge davon?

19 Strafankündigungen gegen Jerusalem (20:1 bis 23:49). Inzwischen schreibt man das Jahr 611 v. u. Z. Wiederum kommen die Ältesten der im Exil lebenden Juden zu Hesekiel, um Jehova zu befragen. Was sie hören, ist ein Rückblick auf Israels lange Geschichte — seine rebellische Handlungsweise und seinen verwerflichen Götzendienst — sowie ein warnender Hinweis darauf, daß Jehova nach einem Schwert verlangt hat, um an Israel sein Urteil zu vollstrecken. Er wird Jerusalem „in Trümmer, Trümmer, Trümmer“ legen. Doch welch herrliche Hoffnung! Jehova wird das Königtum („die Krone“) festhalten, bis der kommt, der „das gesetzliche Recht“ hat; ihm wird er es geben (21:26, 27). Hesekiel hält Rückschau auf die Abscheulichkeiten, die in Jerusalem, der ‘mit Blutschuld beladenen Stadt’, verübt worden sind. Das Haus Israel ist wie „Schaumschlacke“ geworden und soll in Jerusalem zusammengebracht und dort wie in einem Ofen geschmolzen werden (22:2, 18). Die Untreue Samarias (Israels) und Judas wird durch zwei Schwestern veranschaulicht. Samaria als Ohola gibt sich als Prostituierte den Assyrern preis und wird von ihren Liebhabern vernichtet. Juda als Oholiba zieht daraus keine Lehre, sondern treibt es noch schlimmer; sie gibt sich zuerst Assyrien als Prostituierte preis und dann Babylon. Sie wird gänzlich vernichtet werden, „und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin“ (23:49).

20. Womit wird die belagerte Stadt Jerusalem verglichen, und durch welches eindrucksvolle Zeichen weist Jehova auf sein Strafgericht an ihr hin?

20 Die letzte Belagerung Jerusalems beginnt (24:1-27). Man schreibt das Jahr 609 v. u. Z. Jehova teilt Hesekiel mit, daß der König von Babylon an diesem dem zehnten Tag des zehnten Monats mit der Belagerung Jerusalems begonnen hat. Er vergleicht die ummauerte Stadt mit einem Kochtopf mit weiter Öffnung, in dem ihre auserlesenen Bewohner das Fleisch sind. Er soll erhitzt werden. Die Unreinheit des abscheulichen Götzendienstes Jerusalems soll ausgekocht werden. An diesem Tag stirbt Hesekiels Frau; aber dem Gebot Jehovas gehorchend, trauert er nicht. Das soll ein Zeichen dafür sein, daß das Volk die Zerstörung Jerusalems nicht betrauern soll, da es sich dabei um ein Strafgericht Jehovas handelt, aufgrund dessen alle erkennen werden müssen, wer er ist. Jehova wird einen Entronnenen senden, der sie von der Zerstörung des ‘schönen Gegenstandes ihres Frohlockens’ benachrichtigen soll; bis dieser aber kommt, soll Hesekiel nicht mehr mit den Exilierten reden (24:25).

21. Wie werden die Nationen Jehova erkennen müssen und die Rache verspüren, die er über sie bringt?

21 Prophezeiungen gegen die Nationen (25:1 bis 32:32). Jehova sieht voraus, daß sich die umliegenden Nationen über Jerusalems Untergang freuen und diesen zum Anlaß nehmen werden, Schmach auf den Gott Judas zu bringen. Sie werden nicht ungestraft davonkommen. Ammon wird den Orientalen gegeben, ebenso Moab. Edom wird zu einer verwüsteten Stätte gemacht, und an den Philistern werden große Rachetaten vollzogen. Sie alle „werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich meine Rache über sie bringe“, spricht Jehova (25:17).

22. Was wird besonders über Tyrus gesagt, und wie wird Jehova in Verbindung mit Sidon geheiligt werden?

22 Tyrus wird besonders erwähnt. Es ist stolz auf seinen blühenden Handel und gleicht deshalb einem schönen Schiff inmitten der Meere, aber es wird bald zerbrochen in den Tiefen der Wasser liegen. „Ich bin Gott“, rühmt sich sein Führer (28:9). Jehova läßt seinen Propheten ein Totenklagelied über den König von Tyrus erheben: Als schöner gesalbter Cherub befand er sich in Eden, dem Garten Gottes, aber Jehova wird ihn als entweiht von seinem Berg entfernen, und er wird ein Feuer aus dessen Innerem hervorgehen lassen, das ihn verzehren wird. Jehova wird nach seinen eigenen Worten auch dadurch geheiligt werden, daß er das höhnende Sidon vernichtet.

23. Was wird Ägypten erkennen müssen, und wie wird es dazu kommen?

23 Nun fordert Jehova Hesekiel auf, sein Gesicht gegen Ägypten und den Pharao zu richten und gegen sie zu prophezeien. „Mein Nil gehört mir, und ich — ich habe ihn mir gemacht“, rühmt sich Pharao (29:3). Er und die Ägypter, die an ihn glauben, werden ebenfalls erkennen müssen, daß Jehova Gott ist, und die Lehre wird ihnen in Form einer 40jährigen Verwüstung erteilt werden. Hier fügt Hesekiel eine Information ein, die ihm eigentlich erst später, im Jahre 591 v. u. Z., gegeben wurde. Jehova wird Nebukadnezar Ägypten als Entgelt für seinen Dienst geben, den er in dem erfolgreichen Kampf gegen Tyrus geleistet hat. (Nebukadnezar machte in Tyrus sehr wenig Beute, da die Tyrier mit dem größten Teil ihres Reichtums in ihre Inselstadt entkamen.) In einem Totenklagelied macht Hesekiel bekannt, daß Nebukadnezar den Stolz Ägyptens verheeren wird und daß auch „sie erkennen müssen, daß ich Jehova bin“ (32:15).

24. (a) Welche Verantwortung hat Hesekiel als Wächter? (b) Welche Botschaft verkündet Hesekiel den Exilierten nach Empfang der Nachricht von Jerusalems Fall? (c) Auf welche Segensverheißung wird im 34. Kapitel hingewiesen?

24 Wächter für die Exilierten; Wiederherstellung vorhergesagt (33:1⁠—⁠37:28). Jehova spricht mit Hesekiel erneut über seine Wächterpflichten. Das Volk sagt: „Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet.“ Hesekiel muß ihnen daher klarmachen, daß sie auf dem verkehrten Weg sind (33:17). Nun schreibt man das Jahr 607 v. u. Z., den Fünften des zehnten Monats. * Ein Entronnener trifft aus Jerusalem ein und teilt dem Propheten mit: „Die Stadt ist geschlagen worden!“ (33:21). Hesekiel, der jetzt wieder sprechen kann, weist die Exilierten darauf hin, daß jede Hoffnung auf eine Befreiung Judas vergeblich ist. Die Juden kommen zwar zu Hesekiel, um das Wort Jehovas zu hören, aber er ist für sie wie ein Sänger, der Liebeslieder singt, wie einer mit einer schönen Stimme und der ein Saiteninstrument gut spielt. Sie schenken seinem Wort keine Aufmerksamkeit. Wenn es aber wahr wird, werden sie erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war. Hesekiel tadelt die falschen Hirten, die die Herde im Stich gelassen haben, um sich selbst zu weiden. Jehova, der vollkommene Hirte, wird die zerstreuten Schafe zusammenbringen und sie auf eine fette Weide auf den Bergen Israels führen. Dort wird er über sie e i n e n Hirten erwecken, ‘ja seinen Knecht David’ (34:23). Jehova selbst wird ihr Gott werden. Er wird mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, und Regengüsse des Segens wird er über sie ausgießen.

25. (a) Warum und wie wird Jehova das Land wie Eden machen? (b) Was wird durch die Vision von den verdorrten Gebeinen und durch die von den zwei Stäben veranschaulicht?

25 Hesekiel sagt wiederum die Verwüstung der Berggegend Seir (Edom) voraus. Die verwüsteten Stätten Israels werden dagegen wieder aufgebaut, denn es wird Jehova leid tun um seinen heiligen Namen, und er wird ihn vor den Augen der Nationen heiligen. Er wird seinem Volk ein neues Herz und einen neuen Geist geben, und dessen Land wird wieder „wie der Garten Eden“ werden (36:35). Nun hat Hesekiel eine Vision von Israel, das als ein Tal voller verdorrter Gebeine dargestellt wird. Hesekiel prophezeit über die Gebeine. Durch ein Wunder erhalten sie Fleisch, beginnen zu atmen und kommen wieder zum Leben. Genauso wird Jehova die Grabstätten der Gefangenschaft in Babylon öffnen und Israel wieder in sein Land zurückführen. Hesekiel nimmt zwei Stäbe, die die beiden Häuser Israel, Juda und Ephraim, darstellen. In seiner Hand werden sie zu e i n e m Stab. So wird Israel, wenn es von Jehova zurückgeführt wird, durch einen Bund des Friedens unter seinem Knecht „David“ vereint werden (37:24).

26. Warum greift Gog von Magog an, und mit welchem Ergebnis?

26 Der Angriff Gogs von Magog auf das wiederhergestellte Israel (38:1⁠—⁠39:29). Dann erfolgt ein Einfall aus einer neuen Richtung. Durch den Frieden und den Wohlstand des wiederhergestellten Volkes Jehovas herausgefordert, wird Gog von Magog einen wilden Angriff unternehmen. Er wird heranstürmen, um es zu verschlingen. Zu dieser Zeit wird sich Jehova im Feuer seines Zornausbruchs aufmachen. Er wird das Schwert eines jeden gegen dessen Bruder richten und wird Pest und Blut und einen strömenden Regen mit Hagelsteinen über sie kommen lassen sowie Feuer und Schwefel. Sie werden zugrunde gehen und erkennen, daß Jehova „der Heilige in Israel“ ist (39:7). Mit den zerstörten Kriegsgeräten der Feinde wird sein Volk Feuer machen, und die Gebeine wird es im „Tal der Menge Gogs“ begraben (39:11). Aasfressende Vögel und andere Tiere werden das Fleisch der Erschlagenen fressen und ihr Blut trinken. Von nun an werden die Israeliten in Sicherheit wohnen, ohne jemand, der sie aufschreckt, und Jehova wird seinen Geist auf sie ausgießen.

27. Was sieht Hesekiel bei einem visionären Besuch des Landes Israel, und wie erscheint Gottes Herrlichkeit?

27 Hesekiels Tempelvision (40:1⁠—⁠48:35). Man schreibt nun das Jahr 593 v. u. Z. Es ist das 14. Jahr nach der Zerstörung des Tempels Salomos, und die Reumütigen unter den Exilierten brauchen Ermunterung und Hoffnung. Jehova bringt Hesekiel in einer Vision in das Land Israel und setzt ihn auf einem sehr hohen Berg nieder. Hier sieht Hesekiel in einer Vision einen Tempel und den „Bau einer Stadt ... gegen Süden“. Ein Engel sagt zu ihm: „Teile alles, was du siehst, dem Hause Israel mit“ (40:2, 4). Dann zeigt er Hesekiel alle Einzelheiten des Tempels und seiner Vorhöfe, wobei er die Mauern, die Tore, die Wachstuben, die Speiseräume und den Tempel selbst, samt dem Heiligen und dem Allerheiligsten, mißt. Er nimmt Hesekiel mit zum Osttor. „Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam aus östlicher Richtung, und seine Stimme war wie die Stimme ausgedehnter Wasser; und die Erde selbst leuchtete wegen seiner Herrlichkeit“ (43:2). Der Engel unterrichtet Hesekiel ausführlich über das Haus (den Tempel), über den Altar und seine Schlachtopfer, über die Rechte und Pflichten der Priester, der Leviten und des Vorstehers sowie über die Verteilung des Landes.

28. Was sieht Hesekiel in der Vision in bezug auf den Strom, der von dem Haus hervorkommt, und was wird über die Stadt und ihren Namen geoffenbart?

28 Der Engel bringt Hesekiel zurück zum Eingang des Hauses. Hier sieht der Prophet Wasser unter der Schwelle des Hauses nach Osten zu hervorkommen, von der südlichen Seite des Altars. Es beginnt als ein Rinnsal, das immer mehr anschwillt, bis es ein Wildbach ist. Dann fließt es ins Tote Meer, die Fische darin kommen zum Leben, und man betreibt Fischerei dort. Auf dieser und auf jener Seite des Wildbachs stehen Bäume, die den Menschen zur Speise und zur Heilung dienen. Dann werden in der Vision die Erbteile der 12 Stämme angeführt, wobei der ansässige Fremdling und der Vorsteher nicht übersehen werden. Auch die heilige Stadt im Süden mit ihren nach den 12 Stämmen benannten Toren wird beschrieben. Sie soll einen herrlichen Namen erhalten: „Jehova selbst ist dort“ (48:35).

WIESO NÜTZLICH

29. Inwiefern zogen die im Exil lebenden Juden aus Hesekiels Prophezeiung Nutzen?

29 Die Aussprüche, Visionen und Verheißungen, die Jehova Hesekiel gab, wurden den im Exil lebenden Juden genau übermittelt. Viele verhöhnten und verspotteten zwar den Propheten, doch einige glaubten ihm, was ihnen sehr von Nutzen war. Sie wurden durch die Wiederherstellungsverheißungen gestärkt. Im Gegensatz zu anderen Nationen, die in Gefangenschaft geraten waren, behielten die Juden ihre nationale Identität bei, und im Jahre 537 v. u. Z. führte Jehova, wie er vorhergesagt hatte, einen Überrest zurück (Hes. 28:25, 26; 39:21-28; Esra 2:1; 3:1). Sie bauten das Haus Jehovas wieder auf und führten dort die wahre Anbetung wieder ein.

30. Welche Grundsätze im Buch Hesekiel sind für uns heute von Nutzen?

30 Die im Buch Hesekiel dargelegten Grundsätze sind auch für uns heute von unschätzbarem Wert. Abfall und Götzendienst, gepaart mit einer rebellischen Handlungsweise, führen zwangsläufig zum Verlust der Gunst Jehovas (Hes. 6:1-7; 12:2-4, 11-16). Jeder wird für seine eigene Sünde zur Rechenschaft gezogen, wer sich aber von seinem falschen Weg abwendet, dem wird Jehova vergeben. Es wird ihm Barmherzigkeit erwiesen, und er wird am Leben bleiben (18:20-22). Gottes Diener müssen wie Hesekiel treue Wächter sein, selbst wenn es für sie schwierig ist und sie verspottet und geschmäht werden. Wir dürfen die Bösen nicht ungewarnt sterben lassen, weil sonst ihr Blut über unser Haupt kommt (3:17; 33:1-9). Die Hirten des Volkes Gottes tragen die schwere Verantwortung, sich um die Herde zu kümmern (34:2-10).

31. Welche Prophezeiungen Hesekiels sagen das Kommen des Messias voraus?

31 Von besonderer Bedeutung sind im Buch Hesekiel die Prophezeiungen über den Messias. Er ist es, von dem gesagt wird, er habe „das gesetzliche Recht“ auf den Thron Davids und ihm werde es gegeben. An zwei Stellen wird er als „mein Knecht David“ bezeichnet, ferner wird er „Hirte“, „König“ und „Vorsteher“ genannt (21:27; 34:23, 24; 37:24, 25). Da David schon lange tot war, muß Hesekiel von demjenigen gesprochen haben, der sowohl Davids Sohn als auch Davids Herr sein sollte (Ps. 110:1; Mat. 22:42-45). Wie Jesaja, so spricht auch Hesekiel vom Pflanzen eines zarten Schößlings, den Jehova erhöhen wird (Hes. 17:22-24; Jes. 11:1-3).

32. Wie läßt sich Hesekiels Tempelvision mit der Vision von der „heiligen Stadt“ aus der Offenbarung vergleichen?

32 Es ist interessant, Hesekiels Vision vom Tempel mit der in der Offenbarung geschilderten Vision von der „heiligen Stadt Jerusalem“ zu vergleichen (Offb. 21:10). Es sind einige Unterschiede festzustellen, z. B. steht Hesekiels Tempel für sich, gegen den Norden der Stadt, wohingegen bei der Stadt aus der Offenbarung Jehova selbst der Tempel ist. Doch in beiden Fällen ist die Rede vom Strom des Lebens, von den Bäumen, die jeden Monat Früchte tragen und deren Blätter zur Heilung sind, sowie von der Gegenwart der Herrlichkeit Jehovas. Jede Vision trägt dazu bei, die Wertschätzung für Jehovas Königtum und für seine Rettungsvorkehrung zugunsten derer zu fördern, die ihm heiligen Dienst darbringen (Hes. 43:4, 5 — Offb. 21:11; Hes. 47:1, 8, 9, 12 — Offb. 22:1-3).

33. Was betont Hesekiel besonders, und was werden alle erleben, die Jehova jetzt durch ihre Lebensweise heiligen?

33 Das Buch Hesekiel betont, daß Jehova heilig ist. Es läßt erkennen, daß die Heiligung des Namens Jehovas wichtiger ist als irgend etwas anderes. „ ‚Ich werde meinen großen Namen gewiß heiligen, ... und die Nationen werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“ Wie die Prophezeiung zeigt, wird er seinen Namen dadurch heiligen, daß er alle, die diesen Namen entheiligen — auch Gog von Magog —, vernichten wird. Alle, die Jehova jetzt durch ihre Lebensweise heiligen, d. h., die ihn so anbeten, wie er es verlangt, sind weise. Ihnen wird der Strom, der von seinem Tempel hervorkommt, zur Heilung und zu ewigem Leben sein. Außergewöhnlich an Herrlichkeit und von überwältigender Schönheit ist die Stadt, die „Jehova selbst ist dort“ genannt wird (Hes. 36:23; 38:16; 48:35).

[Fußnoten]

^ Abs. 24 Nach dem massoretischen Text traf der Entronnene aus Jerusalem im 12. Jahr ein; nach anderen Handschriften war es jedoch im „elften Jahr“, und dementsprechend wird der Text in der Einheitsübersetzung, der Lutherbibel und der Zürcher Bibel wiedergegeben.

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