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Barbar

Barbar

(Barbạr).

Die Wiederholung „bar bar“ in dem griechischen Wort bárbaros vermittelte die Vorstellung des Stammelns, Stotterns oder der unverständlichen Sprache; daher wandten die Griechen den Ausdruck „Barbar“ ursprünglich auf Ausländer an, besonders auf Personen mit einer fremden Sprache. Damals dachte man beim Gebrauch dieses Ausdrucks nicht an ungebildete, rohe, unzivilisierte Menschen; der Begriff vermittelte kein Gefühl feindseliger Verachtung. Er diente besonders dazu, Nichtgriechen von Griechen zu unterscheiden, in etwa so, wie durch den Begriff „Heiden“ Juden von Nichtjuden unterschieden wurden. Die Nichtgriechen verwahrten sich nicht dagegen, Barbaren genannt zu werden, und sie empfanden dies auch nicht als beleidigend. Einige jüdische Schreiber, zum Beispiel Josephus, erkannten an, dass sie mit diesem Ausdruck bezeichnet wurden (Jüdische Altertümer, 14. Buch, Kap. 10, Abs. 1, übersetzt von J. F. Cotta, Tübingen 1736; Gegen Apion, 1. Buch, Abs. 11, übersetzt von H. Paret, Stuttgart 1856). Die Römer nannten sich selbst Barbaren, bis sie die griechische Kultur übernahmen. In diesem nicht unvorteilhaften Sinn gebrauchte Paulus daher in seinem Brief an die Römer den allumfassenden Ausdruck „sowohl Griechen als auch Barbaren“ (Rö 1:14).

Der Hauptfaktor, der die Griechen von der Welt der „Barbaren“ unterschied, war ihre Sprache; daher bezog sich der Ausdruck besonders auf Personen, die nicht Griechisch sprachen, z. B. auf die Bewohner Maltas, die eine dem Griechischen nicht verwandte Sprache sprachen. In diesem Fall gibt die Neue-Welt-Übersetzung das Wort bárbaroi sinngemäß richtig mit „fremdsprachige Leute“ wieder (Apg 28:1, 2, 4). In seiner Abhandlung über die Gabe des Zungenredens bezeichnet Paulus zweimal jemanden, der in einer unverständlichen Zunge spricht, als bárbaros („Ausländer“) (1Ko 14:11; siehe auch Kol 3:11). In ähnlichem Sinn benutzt die Septuaginta bárbaros in Psalm 113:1 (114:1 im Hebräischen und in deutschen Übersetzungen) und in Hesekiel 21:36 (21:31 in deutschen Übersetzungen).

Da die Griechen der Ansicht waren, ihre Sprache und ihre Kultur seien allen anderen überlegen, und auch wegen der unwürdigen Behandlung, die sie vonseiten ihrer Feinde erfuhren, erhielt der Ausdruck „Barbar“ allmählich seinen unangenehmen Beigeschmack.