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Euroaquilo

Euroaquilo

(Euroạquilo).

Der heftige NO-Sturmwind, der das Schiff erfasste, auf dem Paulus von Schönhafen nach Phönix, einem Hafen an der S-Küste Kretas, fuhr (Apg 27:14). Dieser Wind – bei Seeleuten im Mittelmeerraum unter dem Namen Gregale bekannt – ist der schlimmste Sturmwind auf dem Mittelmeer. Er konnte für ein Schiff mit großen Segeln äußerst gefährlich sein, da es in einem solchen Sturm leicht kenterte. Als daher die Seeleute merkten, dass ihr Schiff dem Wind nicht standzuhalten vermochte, ließen sie aus Furcht, sie könnten auf eine der Sandbänke an der afrikanischen N-Küste auflaufen, „die Ausrüstung herunter und wurden so dahingetrieben“ (Apg 27:15-17). Die von den Meteorologen festgestellten fünf Arten von Gregalen entstehen durch Tiefdruckgebiete über Libyen oder dem Golf von Gabès, die starke Luftströmungen von Griechenland her verursachen. In Bibelübersetzungen, denen der Textus receptus (allgemein angenommener Text) zugrunde liegt, wie der Elberfelder Bibel, wird dieser Wind „Euroklydon“ (von euros [Südost- oder Ostwind] und klýdōn [eine Meereswoge]) genannt. In einigen der besten Handschriften findet sich jedoch das Wort Eurakýlōn, das mit „Euroaquilo“ (lat. eurus [Ost- oder Südostwind] und aquilo [Nordwind]) wiedergegeben wird. „Euroaquilo“ ist somit eine bessere Wiedergabe, da sie genau erkennen lässt, dass der Wind aus ONO kam.