Schischak
(Schịschak).
Ein ägyptischer König, aus ägyptischen Urkunden als Scheschonk I. bekannt. Schischak, der als Gründer der „libyschen Dynastie“ gilt, soll etwa 21 Jahre regiert haben. Sein Sohn Osorkon I. folgte ihm auf den Thron.
Zu der Zeit, als Jerobeam vor dem Zorn König Salomos nach Ägypten floh, war Schischak dort König (1Kö 11:40). Einige Jahre später, im fünften Jahr Rehabeams, des Nachfolgers Salomos (993 v. u. Z.), fiel Schischak mit einer gewaltigen Menge von Wagen und Reitern in Juda ein. Er eroberte befestigte Städte und kam bis nach Jerusalem. Doch die Zerstörung Jerusalems ließ Jehova nicht zu, denn Rehabeam und die Fürsten von Juda hatten sich auf die Botschaft des Propheten Schemaja hin gedemütigt. Schischak plünderte die Stadt jedoch und nahm ihre Schätze mit (2Ch 12:1-12).
Für Schischaks Palästinafeldzug gibt es archäologische Beweise. Ein in Megiddo gefundenes Stelefragment enthält den Namen Scheschonk (Schischak), was vermuten lässt, dass die Stele dort zur Erinnerung an seinen Sieg errichtet wurde (Ancient Near Eastern Texts, herausgegeben von J. B. Pritchard, 1974, S. 263, 264). Ferner werden auf einem Relief an einer Tempelmauer in Karnak (dem Nordteil der altägyptischen Stadt Theben) zahlreiche Städte und Dörfer aufgeführt, die Schischak einnahm (BILD, Bd. 1, S. 952; Supplements to Vetus Testamentum, Leiden 1957, Bd. IV, S. 59, 60). Eine beträchtliche Zahl dieser Orte, die mit biblischen Stätten identifiziert werden konnten, lagen im Gebiet des Zehnstämmereiches. Das lässt den Schluss zu, dass Schischak den Feldzug nicht unternahm, um dem Zehnstämmereich Hilfe zu leisten, sondern um schließlich die wichtigen Handelswege zu beherrschen und dadurch Ägyptens Macht und Einfluss auszudehnen.