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Schwelgerei

Schwelgerei

Das griechische Wort kṓmos, das mit „Schwelgerei“ übersetzt wird, kommt in den Christlichen Griechischen Schriften drei Mal vor und wird stets in negativem oder ungünstigem Sinn gebraucht. Nach Langenscheidts Großwörterbuch Griechisch-Deutsch von Hermann Menge (1973, S. 413) bedeutet es unter anderem: „Festzug, festlicher Umzug, feierlicher A u f z u g (bsd. zu Ehren des Dionysos [Bacchus] u. der Kampfspielsieger). ... fröhlicher, lustiger Umzug (bsd. junger Leute, die nach einem Gelage mit Musik, Gesang u. unter mancherlei Mutwillen auf den Straßen umherzogen, um bei einem aus der Gesellschaft aufs Neue einzukehren od. einer Geliebten ein Ständchen zu bringen). ... lärmende, betrunkene S c h a r.“ Solche ausschweifenden Gelage, verbunden mit Umzügen, wie sie heute in gewissen Ländern zur Karnevalszeit durchgeführt werden, waren also zur Zeit der Apostel in griechischen Städten üblich. Nicht umsonst wurden wahre Anbeter vor diesen Bräuchen gewarnt.

Schwelgereien sind für Christen tabu; Gottes Wort verurteilt sie. Einige der Christen (Bewohner griechisch beeinflusster Provinzen Kleinasiens), an die Petrus seinen Brief schrieb (1Pe 1:1), wandelten vor ihrer Bekehrung zum Christentum „in Zügellosigkeiten ..., in Lüsten, übermäßigem Weingenuss, Schwelgereien, Trinkgelagen und gesetzwidrigen Götzendienereien“. Nachdem sie aber Christen geworden waren, gaben sie das alles auf (1Pe 4:3, 4). Die mit zügelloser Sinnlichkeit und Ausschweifung verbundenen Schwelgereien galten als „Werke, die zur Finsternis gehören“, und Christen wandeln nicht in Finsternis (Rö 13:12-14).

Die Bibel ist nicht gegen Freude und Fröhlichkeit. Der Mensch wird aufgefordert, sich über seinen Schöpfer zu freuen, der Ehemann soll sich seiner Frau erfreuen, der Arbeiter des Werkes seiner Hände und der Landwirt der Frucht seiner harten Arbeit (Ps 32:11; Spr 5:18; Pr 3:22; 5Mo 26:10, 11). Speise und Trank können zur Freude beitragen (Pr 9:7; Ps 104:15); dennoch ist Mäßigkeit geboten (Spr 23:20; 1Ti 3:2, 11; 1Ko 10:31). Ein fröhliches Beisammensein, bei dem zu viel getrunken wird, führt zu Hemmungslosigkeit und Ausschweifung, zu einer Schwelgerei. Paulus rechnete Schwelgereien zu den ‘Werken des Fleisches’ und Schwelger zu denen, die „Gottes Königreich nicht erben“ (Gal 5:19-21).