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Waffen, Waffenrüstung

Waffen, Waffenrüstung

In der Bibel ist zwar oft von Waffen und einer Waffenrüstung die Rede, doch werden keine Einzelheiten über die Herstellung und den Gebrauch erwähnt.

Vor allem in den Hebräischen Schriften wird wiederholt vom Gebrauch buchstäblicher Waffen wie Schwert, Speer und Schild gesprochen, aber auch die Notwendigkeit und der Vorteil, auf Jehova zu vertrauen, wird immer wieder betont (1Mo 15:1; Ps 76:1-3; 115:9-11; 119:114; 144:2). David bewies sein Vertrauen zu Gott, indem er zu Goliath sagte: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern ... Und diese ganze Versammlung wird erkennen, dass Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht“ (1Sa 17:45-47). Sich auf Jehovas Geist, nicht auf eine Streitmacht zu verlassen ist unbedingt erforderlich und bringt Erfolg (Sach 4:6). Jehova bestätigte seine Liebe zu Zion, seiner sinnbildlichen Frau, mit den Worten: „Welche Waffe es auch immer sei, die gegen dich gebildet sein wird, sie wird keinen Erfolg haben ... Das ist der Erbbesitz der Knechte Jehovas“ (Jes 54:17).

Das hebräische Wort kelí kann „Waffe“ bedeuten, aber auch „Gegenstand“, „Gefäß“, „Werkzeug“ oder „Gerät“ (Ri 9:54; 3Mo 13:49; Hes 4:9; 3Mo 6:28; 4Mo 35:16; Pr 9:18). Die Pluralform kann „Waffenrüstung“, „Gepäck“, „Habe“ oder „Ausrüstung“ bezeichnen (1Sa 31:9; 10:22; 17:22; 1Mo 31:37; 45:20). Ein anderes hebräisches Wort, das mit „Rüstzeug“ (néscheq) wiedergegeben wird, kommt von der Wurzel nascháq, was „bewaffnet sein“, „ausgerüstet sein“ bedeutet (1Kö 10:25; 1Ch 12:2; 2Ch 17:17). Das griechische Wort hóplon („Waffe“) ist verwandt mit panoplía und bedeutet „volle Rüstung“, „vollständige Waffenrüstung“ (Joh 18:3; Luk 11:22; Eph 6:11).

Angriffswaffen. Schwert und Dolch. Das hebräische Wort chérev wird gewöhnlich mit „Schwert“ wiedergegeben, aber es kann ebenso mit „Dolch“, „Meißel“ und „Messer“ übersetzt werden (1Mo 3:24; 1Kö 18:28; 2Mo 20:25; Jos 5:2). In der Bibel ist das Schwert die am häufigsten erwähnte Angriffs- und Verteidigungswaffe. Es hatte einen Griff und eine Klinge aus Messing, Kupfer, Eisen oder Stahl. Schwerter benutzte man zum Schlagen (1Sa 17:51; 1Kö 3:24, 25), Stechen oder Durchbohren (1Sa 31:4). Es gab kurze und lange Schwerter, einschneidige und zweischneidige. Archäologen unterscheiden zwischen Dolch und Schwert aufgrund der Länge, wobei sie bei ungefähr 40 cm die Grenze ziehen.

Im Allgemeinen hing das Schwert auf der linken Seite am Gürtel (1Sa 25:13) in einer Scheide (einer ledernen Schutzhülle für Schwerter oder Dolche). Der Text aus 2. Samuel 20:8 lässt sich dahin gehend erklären, dass Joab sein Schwert absichtlich so angebracht hatte, dass es aus der Scheide fiel, dass er es dann mit der Hand auffing und nicht mehr in die Scheide steckte. Der ahnungslose Amasa dachte vielleicht, es sei zufällig herausgefallen, und ahnte nichts Böses. Das war sein Verhängnis.

In den Christlichen Griechischen Schriften wird das griechische Wort máchaira gewöhnlich mit Schwert wiedergegeben (Mat 26:47), obwohl auch rhompháia, was ein „langes Schwert“ bezeichnet, verwendet wird (Off 6:8). Es war für die damalige Zeit nichts Ungewöhnliches, dass Jesu Jünger in der Nacht, in der er verraten wurde, zwei Schwerter bei sich hatten (Luk 22:38), und es sind auch Beweise dafür vorhanden, dass es besonders bei den Galiläern üblich war, bewaffnet zu sein (Flavius Josephus, Geschichte des Jüdischen Krieges, 3. Buch, Kap. 3, Abs. 2). Jesu Worte aus Lukas 22:36 „Wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins“ sollten nicht bedeuten, dass für die Jünger damals ein unsicheres Leben beginnen würde. Jesus Christus wollte vielmehr, dass seine Jünger in jener Nacht über ein Schwert verfügten, um ihnen vor Augen zu führen, dass sie zwar in eine Situation kommen würden, in der sie versucht sein könnten, bewaffneten Widerstand zu leisten, dass er aber nicht beabsichtigte, zum Schwert Zuflucht zu nehmen, sondern bereit war, dem Willen Gottes zu entsprechen und sich auszuliefern. Als daher Petrus bewaffneten Widerstand leisten wollte, indem er Malchus das Ohr abhieb, befahl ihm Jesus: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat 26:52; Joh 18:10, 11). Bestimmt hätte mit dem Schwert des Petrus und dem anderen, das noch vorhanden war, gegen eine solche Menge bewaffneter Männer kaum etwas ausgerichtet werden können, und der Versuch, die Schwerter zu gebrauchen, hätte zweifellos zur Folge gehabt, dass die Betreffenden ‘durch das Schwert umgekommen wären’ (Mat 26:47). Noch wichtiger ist, dass ein solcher Versuch, Jesus zu befreien, misslungen wäre, weil er direkt im Widerspruch zu Jehovas Vorsatz gestanden hätte (Mat 26:53, 54). Deshalb konnte Jesus etwas später an jenem Tag zu Pilatus sagen: „Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Joh 18:36).

Speer, Lanze, Wurfspieß. Waffen zum Stoßen oder Werfen, bestehend aus einem Schaft mit einer scharfen Spitze (1Sa 18:11; Ri 5:8; Jos 8:18; Hi 41:26). Die Völker des Altertums verwendeten verschiedene Arten dieser Waffen. Sie werden mit unterschiedlichen hebräischen Wörtern bezeichnet, aber eine genaue Beschreibung ist kaum möglich.

Der in den hebräischen Schriften erwähnte Speer (hebr. chaníth) war offensichtlich von diesen drei Waffen die größte mit einem langen hölzernen Schaft und gewöhnlich einer scharfen Spitze aus Stein oder Metall. Neben dem Schwert war der Speer die zweitwichtigste Waffe. Der Riese Goliath trug einen Speer, dessen Klinge „sechshundert Schekel Eisen“ (etwa 7 kg) wog und der einen hölzernen Schaft hatte, der „gleich einem Weberbaum“ war (1Sa 17:7). Einige Speere hatten am Ende des Schafts eine Metallspitze, womit man sie in den Boden stecken konnte. Somit war dem Soldaten nicht nur die Speerspitze von Nutzen, sondern auch das Schaftende (2Sa 2:19-23). Ein in die Erde gesteckter Speer galt als Zeichen für den vorübergehenden Aufenthaltsort eines Königs (1Sa 26:7).

In den Christlichen Griechischen Schriften wird der Speer (gr. lógchē [sprich: lónchē]) in Johannes 19:34 erwähnt, wo es heißt, dass nach dem Tod Jesu Christi ‘einer der Soldaten mit einem Speer in seine Seite stieß’. Da dieser Soldat ein Römer war, benutzte er wahrscheinlich das römische Pilum, eine Waffe, die ungefähr 1,8 m lang war. Im hölzernen Schaft war eine mit Widerhaken versehene Metallspitze befestigt, die sich über die Hälfte des Schaftes erstreckte.

Die Lanze (hebr. rómach) war eine Wurfwaffe mit langem Schaft und scharfer Spitze (4Mo 25:7, 8). Es war eine allgemein übliche Waffe der Hebräer.

Der Wurfspieß (hebr. kidhṓn) hatte eine scharfe Metallspitze und wurde, wie der Name besagt, gewöhnlich geworfen. Er war offenbar kleiner und leichter als der herkömmliche Speer, sodass man ihn mit ausgestreckter Hand halten konnte (Jos 8:18-26). Der Wurfspieß wurde normalerweise nicht in der Hand, sondern auf dem Rücken getragen.

Ein kürzeres spitzes Wurfgeschoss, mit einem Pfeil vergleichbar, war offensichtlich der im Hebräischen mit maßßáʽ bezeichnete Wurfspieß (Hi 41:26). schélach, das hebräische Wort für ein Wurfgeschoss, stammt von dem Wurzelverb schalách, das „[aus]senden, ausstrecken“ bedeutet (2Ch 23:10; 1Mo 8:8, 9; 2Mo 9:15). Das hebräische Wort siqqím bedeutet „feurige Geschosse“ und ist verwandt mit siqṓth, was auf „Funken, Brandpfeile“ hinweist (Spr 26:18; Jes 50:11, Fn.).

Das griechische Wort bélos („Geschoss“) stammt von dem Wurzelverb bállō, das „werfen“ bedeutet. Der Apostel Paulus benutzte dieses Wort, als er von den „brennenden Geschossen“ sprach, die man mit dem großen Schild des Glaubens auslöschen kann (Eph 6:16). Die Römer hatten Wurfgeschosse oder Pfeile aus Schilfrohr, bei denen am unteren Ende, unterhalb der Spitze, ein eiserner Behälter angebracht war, der mit brennendem Öl gefüllt werden konnte. Der Pfeil wurde dann mit einem locker gespannten Bogen abgeschossen, denn durch den Abschuss mit einem straff gespannten Bogen wäre das Feuer erloschen. Hätte man die Flamme eines solchen Geschosses mit Wasser löschen wollen, so hätte man das Feuer noch verstärkt. Die Flamme konnte nur gelöscht werden, indem man das Geschoss mit Erde bedeckte.

Pfeil und Bogen. Der Bogen (hebr. qéscheth; gr. tóxon) wurde schon in alter Zeit als Jagd- und Kriegswaffe verwendet (1Mo 21:20; 27:3; 48:22; Off 6:2). Bei den Israeliten war er eine allgemein übliche Waffe (2Ch 26:14, 15); auch bei denen, die für Ägypten kämpften (Jer 46:8, 9), bei den Assyrern (Jes 37:33) und bei den Medo-Persern war er in Gebrauch (Jer 50:14; 51:11; siehe auch BOGENSCHÜTZE).

Mit dem in 2. Samuel 22:35 erwähnten „kupfernen Bogen“ ist wahrscheinlich ein mit Kupfer beschlagener Holzbogen gemeint. Der Ausdruck ‘den Bogen spannen’ (wtl. „den Bogen treten“) bezieht sich auf das Bespannen des Bogens mit der Sehne (Ps 7:12; 37:14; Jer 50:14, 29). Das geschah durch Aufstemmen des Fußes auf die Bogenmitte oder indem man das eine Ende des Bogens, an dem die Sehne befestigt war, mit dem Fuß niederdrückte, während man das andere Ende herunterbog, um das freie Sehnenende daran zu befestigen.

Pfeile (hebr. chizzím) waren aus Rohr oder leichtem Holz gefertigt und am Ende gewöhnlich mit Federn versehen. Pfeilspitzen waren ursprünglich aus Feuerstein oder Knochen, später aus Metall. Oft brachte man an Pfeilen Widerhaken an, tränkte sie mit Gift (Hi 6:4) oder versah sie mit brennbarem Material (Ps 7:13). Beim Brandpfeil wurden ölgetränkte Wergfäden durch Löcher am Rand seiner Metallspitze gezogen und vor dem Abschuss angezündet.

Gewöhnlich wurden 30 Pfeile in einem ledernen Behälter oder Köcher aufbewahrt. Assyrische Reliefs zeigen Kriegswagen mit 50 Pfeilen in einem Köcher (vgl. Jes 22:6).

Schleuder. Die Schleuder (hebr. qélaʽ) war schon im Altertum für Hirten (1Sa 17:40) und Krieger (2Ch 26:14) eine wichtige Waffe. Sie bestand aus einem Lederriemen oder einem aus Tiersehnen, Binsen oder Haaren geflochtenen Band. In die „Höhlung der Schleuder“, ihr breites Mittelstück, wurden Geschosse gelegt (1Sa 25:29). Das eine Ende der Schleuder konnte man um die Hand oder das Handgelenk binden, während man das andere in der Hand hielt und es losließ, wenn die Schleuder geschwungen wurde. Die Schleuder wurde mit der Ladung vermutlich mehrmals über dem Kopf geschwungen, und dann wurde das eine Ende plötzlich losgelassen, sodass dem Geschoss ein beträchtlicher Schwung und somit eine hohe Geschwindigkeit verliehen wurde. Glatte, runde Steine waren zum Schleudern besonders gut geeignet, aber man benutzte auch andere Geschosse (1Sa 17:40). Schleuderer hatten einen festen Platz im Heer von Juda und Israel (2Ch 26:14; 2Kö 3:25).

Kriegskeule, Handstock und Streitaxt. Die „Kriegskeule“ war offenbar ein schwerer, manchmal mit einem metallenen Knauf versehener Knüppel (Spr 25:18). Der „Handstock“ war ein Stock aus Holz, dessen Spitze wahrscheinlich mit Metall beschlagen war und so als Waffe dienen konnte (Hes 39:9). Die Streitaxt war eine Waffe mit verhältnismäßig kurzem Stiel aus Holz oder Metall und einer scharfen Klinge aus Stein oder Metall. In Psalm 35:3 wird sinnbildlich auf die Streitaxt angespielt, wenn Jehova dort von David gebeten wird: „Zücke Speer und Doppelaxt denen entgegen, die mir nachjagen.“

Schutzwaffen. Um seinen Körper vor den Angriffswaffen des Feindes zu schützen, benutzte ein Soldat außer seiner Rüstung verschiedenartige Schilde.

Römischer Legionär mit Schild

Schild. Eine bei allen alten Völkern gebräuchliche Schutzwaffe. Der Schild, der an der Innenseite mit einem Griff versehen war, wurde vom Krieger im Kampf gewöhnlich am linken Arm oder in der linken Hand getragen, während er auf dem Marsch vielleicht an einem Schulterriemen hing. Aus Jesaja 22:6 geht hervor, dass der Schild manchmal durch einen Überzug geschützt wurde, den man im Kampf entfernte. In Friedenszeiten wurden die Schilde oft in Waffenlagern aufbewahrt (Hoh 4:4).

Im Altertum waren Schilde häufig aus Holz und mit Leder überzogen, weshalb sie verbrannt werden konnten (Hes 39:9). Während Schilde aus Holz und Leder allgemein gebräuchlich waren, scheinen metallene weniger üblich gewesen zu sein; sie wurden vor allem von Heerführern und königlichen Wachen oder vielleicht auch bei zeremoniellen Anlässen benutzt (2Sa 8:7; 1Kö 14:27, 28). Sie wurden mit Öl eingerieben, um sie geschmeidig und wasserabstoßend zu machen, um die Metallteile vor dem Rosten zu schützen oder um sie glatt und flexibel zu erhalten (2Sa 1:21). Manche Lederschilde hatten an der Vorderseite in der Mitte einen dicken Buckel (eine Art Knopf oder Knauf) aus Metall, der einen zusätzlichen Schutz bot (Hi 15:26).

Der „große Schild“ (hebr. zinnáh) wurde von den schwer bewaffneten Fußtruppen (2Ch 14:8) und manchmal auch von einem Schildträger getragen (1Sa 17:7, 41). Er war entweder oval oder rechteckig wie eine Tür. Ein ähnlicher großer Schild wird in Epheser 6:16 mit dem griechischen Wort thyreós (von thýra, „Tür“) bezeichnet. Mit dem großen Schild (zinnáh) konnte man den ganzen Körper bedecken (Ps 5:12). Gelegentlich bildeten die Soldaten mithilfe dieser Schilde eine geschlossene Front, hinter der sie ihre Lanzen hervorstreckten. Wenn von Waffen im Allgemeinen die Rede ist, wird der große Schild zusammen mit der Lanze oder dem Speer erwähnt (1Ch 12:8, 34; 2Ch 11:12).

Die kleineren „Schilde“ oder „Kleinschilde“ (hebr. maghén) wurden meist von Bogenschützen und gewöhnlich zusammen mit leichten Waffen, wie dem Bogen, getragen. Das traf z. B. auf die benjaminitischen Bogenschützen der Streitkräfte Asas, des Königs von Juda, zu (2Ch 14:8). Die kleineren Schilde waren gewöhnlich rund; sie waren gebräuchlicher als die großen und wurden wahrscheinlich hauptsächlich im Nahkampf verwendet. Der hebräische zinnáh muss wesentlich größer gewesen sein als der maghén. Das ist daraus ersichtlich, dass bei den goldenen Schilden, die Salomo machte, die großen mit viermal so viel Gold überzogen werden mussten wie die kleineren (1Kö 10:16, 17; 2Ch 9:15, 16). Die Wörter maghén und zinnáh scheinen zu einem festen Begriff in Verbindung mit Kriegswaffen geworden zu sein (2Ch 14:8; 17:17; 32:5).

Das hebräische Wort schélet, das mit „Rundschild“ wiedergegeben wird, erscheint siebenmal in den Hebräischen Schriften und bezeichnet offenbar etwas Ähnliches wie das gebräuchlichere Wort maghén („Schild“), denn es wird in Verbindung mit maghén im Hohen Lied 4:4 erwähnt.

Helm. Als Kopfschutz des Soldaten bildete der Helm einen wichtigen Bestandteil der Schutzausrüstung. Das hebräische Wort für „Helm“ ist kōváʽ (oder auch qōváʽ), während die griechische Wiedergabe perikephaláia lautet und wörtlich „rings um das Haupt“ bedeutet (1Sa 17:5, 38; Eph 6:17).

Die Helme israelitischer Soldaten waren ursprünglich vermutlich aus Leder. Später wurden sie mit Kupfer oder Eisen beschlagen und über einer wollenen, filzenen oder ledernen Mütze getragen. Kupferne Helme wurden in Israel schon in den Tagen König Sauls verwendet (1Sa 17:38). Anfangs scheinen zwar nur Könige und andere Heerführer behelmt gewesen zu sein, doch später war der Helm offenbar allgemein üblich. Usija rüstete sein ganzes Heer mit Helmen aus (2Ch 26:14).

Die Philister besaßen Helme aus Metall; Goliath trug einen aus Kupfer (1Sa 17:5). Hesekiel erwähnte Helme in Verbindung mit Persern, Äthiopiern und anderen (Hes 27:10; 38:5).

Panzerhemd. Ein Hemd, das im Kampf als Schutz diente. Das Panzerhemd (hebr. schirjṓn oder schirján) bestand aus Stoff oder Leder und war mit Hunderten von kleinen übereinanderliegenden Metallplättchen (ähnlich wie Fischschuppen) besetzt. Häufig bedeckte es Brust, Rücken und Schulter, doch manchmal reichte es bis zu den Knien oder sogar bis zu den Knöcheln (1Sa 17:5).

Bei den Hebräern war das Panzerhemd häufig aus Leder und mit Metallschuppen oder Metallplättchen besetzt. Der Träger war dadurch weitgehend geschützt, konnte aber an Stellen, wo die Schuppen miteinander verbunden waren oder wo das Panzerhemd mit anderen Teilen der Rüstung zusammenstieß, trotzdem verwundet werden. Auf diese Weise wurde König Ahab tödlich verwundet, als ein Bogenschütze ‘den König von Israel zwischen das Angehänge und den Panzer traf’ (1Kö 22:34-37).

Gürtel. Im Altertum war der Gürtel der Soldaten ein Lederband, das um Taille oder Hüfte getragen wurde. Er war zwischen 5 und 15 cm breit und häufig mit Eisen-, Silber- oder Goldplättchen verziert. Am Gürtel, der manchmal von einem Schulterriemen gehalten wurde, hing das Schwert des Kriegers (1Sa 18:4; 2Sa 20:8). Ein gelöster Gürtel war ein Zeichen der Entspannung (1Kö 20:11), während das Gürten der Lenden oder der Hüfte Bereitschaft zur Tätigkeit oder zum Kampf bedeutete (2Mo 12:11; 1Kö 18:46; 1Pe 1:13, Fn.).

Beinschienen. Teil der Rüstung, bestehend aus dünnen Metallplatten, die das Bein vom Knie bis zum Knöchel schützten. Beinschienen werden in der Bibel nur ein Mal erwähnt, und zwar in 1. Samuel 17:6, wo es heißt, dass der Riese Goliath, der philistäische Krieger aus Gath, „Beinschienen [hebr. mizcháth] aus Kupfer“ an seinen Beinen hatte. Die Israeliten scheinen vereinzelt ebenfalls Beinschienen getragen zu haben.

Geistige Waffenrüstung. Wahre Christen sind zwar in keine buchstäbliche Kriegführung verwickelt, doch beteiligen sie sich an einem sinnbildlichen Kampf und werden mit Soldaten verglichen (Php 2:25; 2Ti 2:3; Phm 2). Das Ringen eines Christen geht gegen die „Regierungen [nicht Menschen aus Fleisch und Blut], gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Eph 6:12). Da buchstäbliche Waffen und eine Waffenrüstung im Kampf gegen übermenschliche Geistwesen wertlos wären, müssen sich Christen der „vollständigen Waffenrüstung Gottes“ bedienen (Eph 6:13).

Paulus rät Christen: „Steht daher fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit“ (Eph 6:14). Wie ein Gürtel den Lenden Halt und Schutz bietet, so kann auch eine starke Liebe zur göttlichen Wahrheit einen Christen in seiner Entschlossenheit stärken, trotz Prüfungen treu zu bleiben.

Als Nächstes muss ein Christ „den Brustpanzer der Gerechtigkeit“ anziehen (Eph 6:14). Ein buchstäblicher Brustpanzer diente zum Schutz lebenswichtiger Organe, insbesondere des Herzens. Die Gerechtigkeit ist als schützender Brustpanzer für das sinnbildliche Herz unerlässlich, und zwar besonders im Hinblick auf die sündigen Neigungen des Herzens (1Mo 8:21; Jer 17:9).

Zu der geistigen Waffenrüstung gehört auch, die Füße ‘mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens beschuht’ zu haben (Eph 6:15). Das griechische Wort hetoimasía wird mit „Ausrüstung“ übersetzt und die zugrunde liegende Bedeutung ist „Bereitschaft“ (siehe Int; NT 68; Pfä). Wenn ein Christ gut ausgerüstet und stets bereit ist, die „gute Botschaft“ anderen zu verkündigen, kann ihm dies helfen, trotz Widerwärtigkeiten treu auszuharren.

Ein herausragendes Merkmal der geistigen Waffenrüstung ist „der große Schild des Glaubens“. Wie ein großer Schild, der den Körper größtenteils bedeckt, so befähigt der Glaube an Jehova Gott und an seine Fähigkeit, seine Verheißungen zu erfüllen, Christen, „alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, [auszulöschen]“ (Eph 6:16; vgl. Ps 91:4). Der Glaube wird einem Christen helfen, Angriffe böser Geister abzuwehren, Versuchungen, sich auf unmoralische Handlungen einzulassen, zu widerstehen, materialistischen Wünschen nicht nachzugeben und Furcht, Zweifel oder großem Kummer nicht zu erliegen (1Mo 39:7-12; Heb 11:15; 13:6; Jak 1:6; 1Th 4:13).

Wie ein Helm den Kopf eines Soldaten schützt, so wird „der Helm der Rettung“ die Denkkraft eines Christen vor gottlosem Einfluss bewahren (Eph 6:17). Den „Helm der Hoffnung auf Rettung“ zu tragen bedeutet, den „Blick auf die Belohnung gerichtet“ zu halten, wie Moses es tat (1Th 5:8; Heb 11:26).

Auf „das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“, kann ein Christ nicht verzichten, wenn es darum geht, falsche Lehren und menschliche Traditionen abzuwehren sowie die Wahrheit zu lehren und „starke Verschanzungen umzustoßen“ (Eph 6:17; 2Ko 10:4, 5).