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Anhang: Fragen von Eltern

Anhang: Fragen von Eltern

ANHANG

Fragen von Eltern

„Wie bekomme ich mein Kind dazu, dass es mit mir redet?“

„Soll ich darauf bestehen, dass mein Kind um eine bestimmte Uhrzeit zu Hause ist?“

„Was kann ich tun, damit sich meine Tochter nicht ständig Gedanken um ihre Figur macht?“

Das sind nur einige der 17 Fragen, die in diesem Anhang behandelt werden. Er gliedert sich in 6 Themenbereiche und enthält Verweise auf die entsprechenden Kapitel in beiden Bänden von Fragen junger Leute praktische Antworten.

Setzt euch als Eltern mit dem Material auseinander und besprecht es wenn möglich miteinander. Überlegt, wie ihr die Anregungen in der Familie umsetzen könnt. Ihr findet hier zuverlässige Antworten, die sich nicht auf menschliche Weisheit stützen, sondern auf die Bibel, das Wort Gottes (2. Timotheus 3:16, 17).

290  Kommunikation

297  Regeln

302  Unabhängigkeit

307  Dates und Sex

311  Gefühle

315  Glaube

 KOMMUNIKATION

Ist es wirklich so schlimm, wenn ich mit meinem Partner oder meinen Kindern streite?

Zu Meinungsverschiedenheiten kommt es in jeder Ehe. Ihr habt es jedoch in der Hand, wie ihr damit umgeht. Eure Streitigkeiten gehen an euren Kindern nicht spurlos vorüber. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein, denn eure Ehe hat für eure Kinder Vorbildfunktion und wenn sie später einmal heiraten, werden sie euer Verhalten wahrscheinlich übernehmen. Vielleicht könntet ihr Meinungsverschiedenheiten ja dazu nutzen, euren Kindern vorzumachen, wie man Konflikte konstruktiv löst. Hierzu ein paar Anregungen:

Zuhören. Die Bibel empfiehlt, „schnell [zu] sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn“ (Jakobus 1:19). Man sollte nicht Böses mit Bösem vergelten, sonst gießt man nur Öl ins Feuer (Römer 12:17). Nehmt euch fest vor, gut zuzuhören, selbst wenn der andere nicht dazu bereit ist.

Erklären ist besser als kritisieren. Es ist gut, dem Partner in ruhigem Ton zu sagen, wie man sein Verhalten empfindet („Es tut mir weh, wenn ...“). Widersteht dem Drang, Vorwürfe zu machen oder Kritik auszuteilen („Dir liegt nichts an mir!“ „Du hörst nie zu!“).

Auf später verschieben. In manchen Situationen ist es besser, eine Sache erst einmal ruhen zu lassen und darüber zu reden, wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben. Dazu die Bibel: „Der Anfang eines Streites ist, wie wenn einer Gewässer loslässt; ehe also der Zank ausgebrochen ist, zieh dich zurück“ (Sprüche 17:14).

Sich entschuldigen — beim Partner oder auch bei den Kindern. Brianne (14) erzählt: „Manchmal entschuldigen sich meine Eltern nach einem Streit bei meinem großen Bruder und mir, weil sie wissen, dass uns das ganz schön mitnimmt.“ Das ist eine der wertvollsten Lehren, die man seinen Kindern fürs Leben mitgeben kann: sich aufrichtig für seine Fehler zu entschuldigen.

Was aber, wenn euer Problem eher darin besteht, dass ihr mit euren Kindern immer wieder aneinandergeratet? Könnte es sein, dass ihr als Eltern in solchen Situationen unabsichtlich Öl ins Feuer gießt? Schaut euch einmal die Szene in Kapitel 2 auf Seite 15 an. Fällt euch auf, wodurch Annas Mutter den Streit zusätzlich anheizte? Wie könnte man von vornherein vermeiden, dass es zu einer Auseinandersetzung kommt? Hierzu ein paar Anregungen:

● Durch pauschale Schuldzuweisungen, wie zum Beispiel: „Du musst aber auch immer ...“, oder: „Du machst nie ...“, fühlen sich Jugendliche nur angegriffen und werden versuchen, sich zu verteidigen. Außerdem ist ihnen wahrscheinlich klar, dass solche Aussagen meistens übertrieben sind und dass ihr damit oft nur Dampf ablassen wollt.

● Greift den Jugendlichen nicht persönlich an durch Sätze, die mit „Du“ beginnen und ihn verletzen. Erklärt lieber, wie die Handlung euch berührt: „Ich fühle mich ... , wenn du ...“ Ob ihr es glaubt oder nicht: Tief im Innern ist es eurem Kind wichtig zu wissen, wie ihr empfindet. Wenn ihr über eure Gefühle redet, habt ihr bessere Chancen, den Jugendlichen zu erreichen. *

● So schwer das auch ist, platzt nicht gleich mit eurem Ärger heraus, sondern lasst euren Zorn erst mal verrauchen (Sprüche 29:22). Vernachlässigt euer Kind beispielsweise seine Aufgaben im Haushalt, redet in aller Ruhe mit ihm darüber. Schreibt genau auf, was es erledigen soll, und macht eventuell deutlich, welche Konsequenzen es hat, wenn die Pflichten nicht erfüllt werden. Hört euch auch den Standpunkt eures Kindes geduldig an, selbst wenn ihr die Sache anders seht. Die meisten Jugendlichen reagieren besser auf ein verständnisvolles Ohr als auf eine Strafpredigt.

● Stempelt euer Kind nicht gleich als rebellisch ab, sondern macht euch bewusst, dass viele seiner Reaktionen einfach zu seiner ganz normalen Entwicklung gehören. Vielleicht diskutiert der Jugendliche etwas nur, um klarzumachen, dass er kein Kind mehr ist. Lasst euch dadurch nicht zu einem Streitgespräch provozieren. Denn: Wie ihr mit einer Stresssituation umgeht, färbt auch auf euer Kind ab. Seid ihr geduldig und langmütig, gebt ihr ein gutes Beispiel (Galater 5:22, 23).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 2 UND IN BAND 2, KAPITEL 24

Wie viel sollten meine Kinder über meine Vergangenheit wissen?

Ihr sitzt gerade als Familie gemütlich mit Freunden beim Essen, als plötzlich einer der Gäste auf eine Jugendliebe zu sprechen kommt, von der eure Tochter noch nie gehört hat. Sie verschluckt sich fast. „Was? Du warst schon mal mit jemand anders zusammen?!“ Jetzt möchte sie’s natürlich genau wissen.

In der Regel ist es das Beste, für Fragen der Kinder offen zu sein. Schließlich bietet sich dadurch eine gute Gelegenheit zur Kommunikation — und genau das wünschen sich ja die meisten Eltern.

Doch wie viel sollte man aus seiner Vergangenheit verraten? Peinlichkeiten würdet ihr natürlich lieber für euch behalten. Aber es kann eure Kinder durchaus weiterbringen, wenn ihr auch mal erzählt, welche Kämpfe ihr so hattet. Wieso?

Man kann da etwas von dem Apostel Paulus lernen, der offen zugab: „Wenn ich das Rechte zu tun wünsche, [ist] das Schlechte bei mir vorhanden ... Ich elender Mensch!“ (Römer 7:21-24). Jehova Gott sorgte dafür, dass dieses Eingeständnis in die Bibel aufgenommen wurde, damit es jeder nachlesen kann. Und wer von uns könnte sich nicht mit Paulus identifizieren? Wir profitieren also tatsächlich davon, dass er so offen war.

Genauso finden eure Kinder besseren Zugang zu euch, wenn sie hören, dass Mama und Papa in ihrem Leben richtige, aber auch falsche Entscheidungen getroffen haben. Es stimmt, ihr seid in einer anderen Zeit groß geworden. Doch auch wenn sich die Zeiten geändert haben, die menschliche Natur hat sich nicht geändert — und die Prinzipien aus der Bibel auch nicht (Psalm 119:144). Mit Jugendlichen darüber zu reden, welche Probleme man selbst hatte — und wie man sie gelöst hat —, hilft ihnen, die eigenen Probleme zu bewältigen. „Wenn du entdeckst, dass sich deine Eltern schon mit ähnlichen Sachen herumgeschlagen haben, werden sie irgendwie viel menschlicher“, meint Carsten. „Beim nächsten Problem fragst du dich dann, ob sie das wohl auch schon hinter sich haben.“

Kleiner Tipp: Es muss nicht immer eine „Moral von der Geschichte“ geben. Sicher, ihr macht euch vielleicht Sorgen, dass der Jugendliche falsche Schlüsse zieht oder sogar meint, nun die gleichen Fehler machen zu dürfen. Statt ihm aber zu raten: „Genau deshalb solltest du niemals ...“, wäre es besser, nur kurz zu erwähnen, wie ihr selbst fühlt: „Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte das und das nicht gemacht, weil ...“ So könnt ihr euren Kindern wertvolle Lehren mit auf den Weg geben, ohne dass sie das als Moralpredigt empfinden (Epheser 6:4).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 1

Wie bekomme ich mein Kind dazu, dass es mit mir redet?

Als eure Kinder klein waren, haben sie euch sicher alles erzählt. Wenn ihr etwas von ihnen wissen wolltet, brauchtet ihr nicht lange zu bohren. Oft musstet ihr wahrscheinlich gar nicht fragen, weil die Worte nur so aus ihnen herausgesprudelt sind. Manchen Teenagern dagegen muss man jedes Wort aus der Nase ziehen. „Mit ihren Freunden reden sie ja auch“, denkt ihr euch. „Warum dann nicht mit uns?“

Schlussfolgert aus ihrem Verhalten nicht gleich, dass eure Kinder euch ablehnen oder euch nicht mehr in ihr Leben lassen wollen. Tatsächlich brauchen sie euch jetzt mehr denn je. Vielleicht tröstet euch auch die Tatsache, dass die meisten Jugendlichen laut einer Umfrage immer noch viel auf die Meinung ihrer Eltern geben — sogar mehr als auf die Meinung Gleichaltriger oder der Medien.

Aber warum kriegen sie dann den Mund nicht auf? Schaut euch mal an, was Jugendliche selbst dazu sagen. Unter jedem Zitat findet ihr ein paar Fragen und Bibeltexte zum Nachdenken.

„Mein Vater hat in der Versammlung und auf der Arbeit immer viel um die Ohren. Ich weiß gar nicht, wann ich zu ihm hingehen soll. Irgendwie hat er nie Zeit für mich“ (Andrew).

Signalisiere ich unbewusst, dass ich viel zu beschäftigt bin? Wie könnte ich da etwas ändern? Wann könnte ich feste Zeiten für Gespräche mit meinen Kindern einplanen? (5. Mose 6:7).

„Ich hatte Zoff in der Schule und habe das heulend meiner Mutter erzählt. Eigentlich wollte ich, dass sie mich tröstet, aber dann habe ich nur noch eins draufgekriegt. Seitdem erzähle ich ihr nichts mehr groß“ (Kenji).

Wie reagiere ich, wenn meine Kinder mit einem Problem zu mir kommen? Kann ich es mir angewöhnen, erst mal gut zuzuhören und Verständnis zu zeigen, bevor ich etwas dazu sage? (Jakobus 1:19).

„Die Eltern sagen einem immer, man kann ruhig alles erzählen und sie regen sich nicht auf, aber dann tun sie es doch jedes Mal. Da fühlt man sich ziemlich verschaukelt“ (Rachel).

Wie schaffe ich es, ruhig zu bleiben, wenn mir mein Kind etwas erzählt, was mich total schockiert? (Sprüche 10:19).

„Ich habe meiner Mutter schon oft was anvertraut und dann hat sie es brühwarm ihren Freundinnen erzählt. Es hat lange gedauert, bis ich wieder Vertrauen zu ihr hatte“ (Chantelle).

Nehme ich Rücksicht auf die Gefühle meiner Kinder und posaune nichts aus, was sie mir im Vertrauen sagen? (Sprüche 25:9).

„Ich möchte mit meinen Eltern über so vieles reden. Ich brauche eigentlich nur eine Starthilfe von ihnen“ (Courtney).

Kann ich vielleicht öfter den Anfang machen und das Gespräch mit meinen Kindern suchen? Wann wäre der beste Moment? (Prediger 3:7).

Ihr könnt nur gewinnen, wenn ihr durch eigene Initiative Brücken zu euren Kindern baut. Die 17-jährige Junko aus Japan erzählt: „Einmal musste ich meiner Mutter sagen, dass ich eigentlich lieber mit meinen Schulfreundinnen zusammen bin als mit unseren Glaubensbrüdern. Am nächsten Tag lag ein Brief von ihr auf meinem Schreibtisch. Darin stand, dass sie früher in der Versammlung auch keine Freunde in ihrem Alter hatte. Sie erinnerte mich an Personen aus der Bibel, die sich für Gott eingesetzt haben, selbst wenn sie niemanden hatten, der ihnen zur Seite stand. Sie lobte mich für meine Anstrengungen, mir die richtigen Freunde zu suchen. Ich war überrascht, dass ich nicht die Einzige mit diesem Problem war. Meine Mutter kannte sich da also auch aus. Darüber war ich so froh, dass mir die Tränen kamen. Ihre Worte haben mir echt gutgetan, und ich fühlte mich darin bestärkt, das Richtige zu tun.“

Wie Junkos Mutter festgestellt hat, öffnen sich Jugendliche eher, wenn sie merken, dass ihre Gedanken und Gefühle weder ins Lächerliche gezogen noch kritisiert werden. Doch was, wenn euer Kind immer gleich genervt oder sogar aggressiv reagiert? Stoßt nicht ins gleiche Horn (Römer 12:21; 1. Petrus 2:23). Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber durch euer Beispiel könnt ihr zeigen, was für einen Umgangston und was für ein Verhalten ihr von ihm erwartet.

Ihr dürft nicht vergessen, dass sich Teenager in einer Übergangsphase befinden. In dieser Zeit sind sie bekanntlich ziemlich wechselhaft: Einmal verhalten sie sich schon relativ reif, ein andermal noch wie ein kleines Kind. Was könnt ihr tun, wenn ihr das bei eurem Sohn oder eurer Tochter beobachtet? Wie sollte man mit kindischem Verhalten umgehen?

Lasst euch nicht auf kindische Diskussionen ein und putzt den Jugendlichen nicht runter, sondern appelliert an ihn als angehenden Erwachsenen (1. Korinther 13:11). Wenn er zum Beispiel herumjammert: „Immer habt ihr was an mir auszusetzen“, ist man wahrscheinlich geneigt, gereizt zu reagieren, und schon kann die Situation entgleiten und in einem Streit enden. Eine günstigere Reaktion wäre: „Ich wollte dich nicht verletzen. Am besten, wir reden später noch mal darüber.“ So läuft die Sache nicht aus dem Ruder und das Stimmungsbarometer steht auf Gespräch und nicht auf Streit.

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 1 UND 2

 REGELN

Sollen wir darauf bestehen, dass unser Kind um eine bestimmte Uhrzeit zu Hause ist?

Denkt euch einmal in folgende Situation hinein: Es ist schon 30 Minuten über die Zeit. Knarrend öffnet sich die Tür einen Spaltbreit. „Er glaubt, wir schlafen schon“, denkt ihr. Dabei seid ihr hellwach. Seit einer halben Stunde habt ihr nun die Tür im Auge. Jetzt kommt euer Sohn herein und steht euch gegenüber. Wie werdet ihr reagieren?

Es gibt mehrere Möglichkeiten. Man kann die Sache auf die leichte Schulter nehmen und denken: „So sind Jungs eben“, oder ins andere Extrem verfallen und sagen: „Für die nächste Zeit hast du Hausarrest.“ Statt impulsiv zu reagieren, sollte man aber zuerst einmal nachfragen, ob es nicht einen triftigen Grund für die Verspätung gibt. Falls nicht, kann man die Situation nutzen, um dem Jugendlichen mehr Verantwortungsbewusstsein beizubringen. Wie?

Vorschlag: Sagt dem Jugendlichen, dass ihr am nächsten Tag gern in Ruhe mit ihm über die Sache sprechen möchtet. Sucht euch einen günstigen Zeitpunkt aus und geht so vor: Hat er sich nicht an die Abmachung gehalten, sagt ihm, dass er das nächste Mal eine halbe Stunde eher zu Hause sein muss. Kommt er über einen gewissen Zeitraum pünktlich nach Hause und erarbeitet sich dadurch Vertrauen, könntet ihr ihm mehr Freiheiten lassen und ihm vielleicht sogar erlauben, länger wegzubleiben. Kinder sollten auf jeden Fall genau wissen, wann sie zu Hause sein müssen und womit sie zu rechnen haben, falls sie sich nicht an die Abmachung halten. Für die Eltern heißt es dann, konsequent zu sein.

Die Bibel sagt: „Lasst eure Vernünftigkeit allen Menschen bekannt werden“ (Philipper 4:5). Bevor ihr euch also festlegt, könntet ihr als Familie über eine akzeptable Uhrzeit diskutieren und euren Kindern die Möglichkeit geben, Vorschläge zu machen und Argumente zu bringen. Je mehr Verantwortungsbewusstsein sie zeigen, umso eher werdet ihr wahrscheinlich auf ihre Wünsche eingehen.

Wer gelernt hat, pünktlich zu sein, hat es im Leben oft leichter. Die vereinbarte Uhrzeit ist für eure Kinder nicht nur ein Schutz. Ihr bringt ihnen dadurch auch etwas bei, was ihnen ein Leben lang von Vorteil ist (Sprüche 22:6).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 3 UND IN BAND 2, KAPITEL 22

Was, wenn das Thema Kleidung für Konfliktstoff sorgt?

Schaut euch die einleitende Szene auf Seite 77 an und stellt euch vor, Vanessa wäre eure Tochter. Ihr seht das zu knapp geratene Outfit und seid schockiert. Eure spontane Reaktion ist: „Du gehst jetzt mal schön auf dein Zimmer und ziehst dir was anderes an, sonst gehst du nirgendwohin.“ Eure Tochter wird sich wohl oder übel fügen. Schließlich hat sie ja auch kaum eine andere Wahl. Wie könnte man aber erreichen, dass sie sich nicht nur umzieht, sondern dass sie auch umdenkt?

● Erstens: Die Wirkung aufreizender Kleidung muss dem Jugendlichen genauso oder sogar noch stärker bewusst sein als den Eltern. Bestimmt möchte eure Tochter nicht lächerlich aussehen oder von Männern angestarrt werden. Macht ihr mit viel Geduld klar, warum ein knappes Outfit nicht gerade vorteilhaft ist, und bietet Alternativlösungen an. *

● Zweitens: Seid nicht engstirnig. Fragt euch: „Ist dieses Kleidungsstück mit biblischen Prinzipien unvereinbar oder geht es nur um Geschmack?“ (2. Korinther 1:24; 1. Timotheus 2:9, 10). Könntet ihr bei Geschmacksfragen eventuell nachgeben?

● Drittens: Sagt dem Jugendlichen nicht einfach nur, welcher Kleidungsstil unakzeptabel ist, sondern beratet ihn, damit er eine gute Wahl treffen kann. Dabei können die Arbeitsblätter auf Seite 82 und 83 eine Hilfe sein. Die Zeit und Mühe lohnt sich.

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 11

Kann ich meinem Kind guten Gewissens PC-Spiele erlauben?

Elektronische Spiele haben sich seit eurer Jugend stark verändert. Wie könnt ihr eurem Kind helfen, mögliche Gefahren zu erkennen und zu meiden?

Es bringt nichts, die ganze Spieleindustrie zu verdammen oder Computer- und Videospiele rundweg als Zeitverschwendung zu verurteilen. Denkt daran, dass nicht alle diese Spiele schlecht sind. Sie können allerdings süchtig machen. Analysiert daher einmal in Ruhe, wie viel Zeit euer Kind mit solchen Spielen verbringt und welche Art Spiele es ihm besonders angetan haben. Fragt es beispielsweise einmal direkt:

● Welches Spiel ist in deiner Klasse am beliebtesten?

● Was passiert in dem Spiel?

● Warum ist es deiner Meinung nach so beliebt?

Möglicherweise stellt ihr fest, dass sich euer Kind besser mit elektronischen Spielen auskennt, als ihr dachtet. Vielleicht hat euer Sohn oder eure Tochter sogar schon Spiele gespielt, mit denen ihr überhaupt nicht einverstanden seid. Dann überreagiert nicht. Nutzt die Gelegenheit, eurem Kind gutes Urteilsvermögen beizubringen (Hebräer 5:14).

Durch gezielte Fragen könnt ihr eurem Kind helfen, zu durchschauen, warum manche nicht vertretbaren Spiele so attraktiv sind. Ihr könntet beispielsweise fragen:

● Fühlst du dich als Außenseiter, wenn du dieses Spiel nicht spielen darfst?

Einige Jugendliche spielen ein bestimmtes Spiel vielleicht nur, um mit ihren Freunden mitreden zu können. Wenn das auf euer Kind zutrifft, werdet ihr mit der Situation wahrscheinlich anders umgehen als in einem Fall, wo sich herausstellt, dass es blutrünstige Gewaltspiele oder Spiele mit sexuellem Beigeschmack gut findet (Kolosser 4:6).

Was aber, wenn sich euer Kind tatsächlich von den negativen Elementen eines Spiels angezogen fühlt? Manche Jugendliche beteuern schnell, dass ihnen das Blutvergießen auf dem Bildschirm nichts anhaben kann. „Was ich am Computer mache, mache ich im wirklichen Leben deshalb noch lange nicht“, argumentieren sie. Falls euer Kind so denkt, macht es auf Psalm 11:5 aufmerksam. Wie dieser Bibeltext deutlich zeigt, hasst es Gott nicht nur, wenn jemand gewalttätig ist, sondern bereits, wenn jemand Gewalt liebt. Der gleiche Grundsatz gilt für sexuelle Unmoral oder anderes Verhalten, das in Gottes Wort verurteilt wird (Psalm 97:10).

Falls euer Kind mit PC-Spielen nicht verantwortungsvoll umgeht, hier einige Anregungen:

● Lasst es nirgends Computer- oder Videospiele spielen, wo es unbeobachtet sein kann, wie etwa in seinem Zimmer.

● Legt Regeln fest. Beispielsweise: Keine Spiele, ehe die Hausaufgaben gemacht sind, bevor man mit dem Essen fertig ist oder ehe andere wichtige Dinge erledigt wurden.

● Legt Wert auf Aktivitäten, bei denen man sich körperlich verausgaben kann.

● Seht eurem Kind beim Spielen zu — oder noch besser, spielt ab und zu gemeinsam.

Wenn ihr mit eurem Kind über die Inhalte von PC-Spielen reden wollt, müsst ihr natürlich glaubwürdig sein. Fragt euch daher: „Was für Fernsehsendungen und Filme sehen wir uns selbst an?“ Macht euch nichts vor: Falls ihr mit zweierlei Maß messt, wird euer Kind das merken!

MEHR DAZU IN BAND 2, KAPITEL 30

Was, wenn unser Kind mediensüchtig ist?

Was könnt ihr tun, wenn euer Kind zu viel Zeit im Internet verbringt, pausenlos SMS schreibt oder ihm der MP3-Player wichtiger ist als die Familie?

Ihr könntet ihm das Gerät natürlich einfach wegnehmen, aber das ist wahrscheinlich nicht der beste Weg. Statt alle elektronischen Medien pauschal als gefährlich abzustempeln, macht euch klar, dass ihr ja selbst auch das eine oder andere Gerät benutzt, das eure Eltern nicht kannten. Solange also kein zwingender Grund vorliegt, das Gerät einzukassieren, könntet ihr die Gelegenheit nutzen, eurem Sohn oder eurer Tochter einen verantwortungsbewussten Umgang damit beizubringen. Wie?

Warum sich nicht zusammensetzen und ungefähr so vorgehen? 1. Die eigenen Bedenken äußern. 2. Zuhören, was der Jugendliche dazu zu sagen hat (Sprüche 18:13). 3. Gemeinsam Lösungen erarbeiten. Scheut euch nicht, klare Regeln aufzustellen, bleibt dabei aber vernünftig. Ellen erzählt: „Als ich es mit dem Simsen total übertrieben habe, nahmen mir meine Eltern das Handy nicht einfach weg, sondern setzten ein festes Limit. Dadurch habe ich gelernt, verantwortungsbewusst mit meinem Handy umzugehen, auch wenn meine Eltern nicht in der Nähe sind.“

Was, wenn sich der Jugendliche uneinsichtig zeigt? Das muss nicht heißen, dass er auf Durchzug geschaltet hat. Also keine Panik. Vielleicht ist er ja bereit, etwas zu ändern, und braucht nur ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Vielen Jugendlichen geht es wie Hailey. Sie sagt: „Ich war erst mal sauer, als meine Eltern meinten, ich wäre computersüchtig. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde mir, dass sie recht hatten.“

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 36

 UNABHÄNGIGKEIT

Wie viel Freiraum können wir unserem Kind zugestehen?

Privatsphäre ist ein sensibles Thema. Angenommen, euer Sohn ist in seinem Zimmer und die Tür ist zu. Darf man da als Vater oder Mutter einfach ohne anzuklopfen reingehen? Eure Tochter hat morgens in der Hektik ihr Handy liegen lassen. Sollte man mal einen Blick auf ihre Nachrichten werfen?

Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Einerseits habt ihr das Recht zu wissen, was im Leben eurer Kinder läuft, und die Pflicht, sie zu schützen. Andererseits kann man aber auch nicht die ganze Zeit wie eine Glucke um sie herum sein und sie auf Schritt und Tritt überwachen. Wie findet ihr das richtige Maß?

Erstens: Ihr müsst nicht immer gleich Schlimmes befürchten, wenn sich eure Kinder mehr Freiraum wünschen. So etwas gehört zum Erwachsenwerden dazu. Wenn sie eigene Freundschaften schließen, ihre Probleme selbst durchdenken und dabei ihre Vernunft gebrauchen, lernen sie, auf eigenen Beinen zu stehen (Römer 12:1, 2). Sie entwickeln dabei selbstständiges Denken, was ihnen hilft, verantwortungsbewusste Erwachsene zu werden. Auch lernen sie nachzudenken, bevor sie irgendwelche Entscheidungen treffen oder in Glaubensfragen Rede und Antwort stehen (Sprüche 15:28).

Zweitens: Wenn man alles bis ins Kleinste kontrollieren will, kann das Wut und Trotzreaktionen auslösen (Epheser 6:4; Kolosser 3:21). Solltet ihr euch also ganz heraushalten? Nein. Immerhin seid ihr ja nach wie vor für eure Kinder verantwortlich. Ziel ist jedoch, dass sie lernen, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden (5. Mose 6:6, 7; Sprüche 22:6). Und da bringt gute Anleitung im Endeffekt mehr als ständige Kontrolle.

Drittens: Redet mit eurem Kind über das Thema Privatsphäre und hört euch seinen Standpunkt dazu an. Könntet ihr vielleicht ab und zu einlenken? Macht eurem Kind klar, dass es einen gewissen Freiraum haben kann, solange es euer Vertrauen nicht missbraucht. Es sollte auch wissen, welche Folgen es hat, wenn es die Grenzen überschreitet, und gegebenenfalls die Konsequenzen zu spüren bekommen. Seinem Kind einen gewissen Freiraum zu geben bedeutet auf jeden Fall nicht, dass man seiner Rolle als Vater oder Mutter nicht richtig nachkommt.

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 3 UND 15

Für welchen Schulabschluss sollte sich unser Kind entscheiden?

„Der Unterricht ist nur langweilig!“ „Die Hausaufgaben sind einfach zu viel!“ „Ich werde ja eh nicht versetzt!“ Oft sind Jugendliche so frustriert, dass sie ihre Schulausbildung am liebsten abbrechen würden. Damit würde ihnen jedoch die Grundlage für einen späteren Beruf fehlen. Was könnt ihr tun, falls euer Sohn oder eure Tochter das vorhat? Hierzu ein paar Anregungen:

Die eigene Einstellung zu Bildung hinterfragen. Manche Eltern haben ihre Schuljahre als verlorene Zeit angesehen — wie eine Gefängnisstrafe, die sie absitzen mussten, bis sie auf wirklich lohnenswerte Ziele hinarbeiten konnten. Diese Haltung haben eure Kinder vielleicht unbewusst übernommen. Tatsache ist aber, dass eine vernünftige Schulbildung den Kindern „praktische Weisheit und Denkvermögen“ vermittelt, etwas, was sie brauchen, um ihre Ziele später einmal zu erreichen (Sprüche 3:21).

Hilfestellung geben. Manche Kinder könnten bessere Noten haben, wissen aber nicht, wie man richtig lernt, oder haben keinen geeigneten Platz dafür. Sie brauchen zumindest einen freien Tisch, genügend Licht und die Möglichkeit, etwas nachzuforschen. Wenn ihr dafür sorgt, dass euer Kind in Ruhe lernen und nachdenken kann, helft ihr ihm, voranzukommen, sei es in der Schule oder im Glauben (1. Timotheus 4:15).

Sich einbringen. Arbeitet mit den Lehrern zusammen, nicht gegen sie. Lernt sie persönlich kennen und sprecht mit ihnen über die Ziele und Herausforderungen der Kinder. Nehmt schlechte Noten nicht einfach hin, sondern sucht nach dem Grund dafür. Vielleicht traut euer Kind sich ja nicht, bessere Noten zu schreiben, weil es Angst hat, als Streber gemobbt zu werden. Hat es mit einem bestimmten Lehrer Probleme? Was ist mit dem Lehrplan? Wird euer Kind dadurch gefordert oder überfordert? Eine andere Ursache für schulische Probleme könnte auch eine Seh- oder Lernschwäche sein.

Je mehr ihr euch einbringt und darauf achtet, wie sich euer Kind sowohl in der Schule als auch im Glauben weiterentwickelt, desto besser sind seine Aussichten für die Zukunft (Psalm 127:4, 5).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 19

Wann ist unser Kind wohl so weit, von zu Hause auszuziehen?

Serena, die in Kapitel 7 vorkommt, hat Angst davor, von zu Hause auszuziehen. Als einen Grund nennt sie Folgendes: „Papa lässt nicht einmal zu, dass ich mir etwas von meinem eigenen Geld kaufe. Er meint, das macht er schon. Deshalb wird mir allein bei dem Gedanken, meine eigenen Rechnungen bezahlen zu müssen, ganz anders.“ Serenas Vater meint es sicher gut. Ob er seiner Tochter dadurch aber hilft, selbstständig zu werden? (Sprüche 31:10, 18, 27).

Wie findet ihr heraus, ob eure Kinder zu sehr behütet und dadurch zu wenig auf ein eigenständiges Leben vorbereitet sind? Schaut euch die folgenden vier Bereiche, die auch im Kapitel 7 unter der Überschrift „Bin ich bereit dafür?“ aufgeführt sind, einmal aus der Elternperspektive an.

Mit Geld umgehen können. Wissen die größeren Kinder, wie man eine Steuererklärung ausfüllt beziehungsweise was sie machen müssen, damit sie nicht mit Steuergesetzen in Konflikt kommen? (Römer 13:7). Können sie mit Krediten verantwortungsbewusst umgehen? (Sprüche 22:7). Sind sie in der Lage, sich ihr Einkommen einzuteilen und nicht über ihre Verhältnisse zu leben? (Lukas 14:28-30). Kennen sie das schöne Gefühl, sich etwas vom selbst verdienten Geld zu kaufen? Oder das noch befriedigendere Gefühl, etwas von seiner Zeit und seinen Mitteln für andere einzusetzen? (Apostelgeschichte 20:35).

Einen Haushalt managen. Können eure Kinder kochen, und zwar auch die Jungs? Wie ist es mit Waschen und Bügeln? Falls sie ein Auto haben, wissen sie, wie man einfache Wartungsarbeiten sicher ausführt (z. B. einen Reifen wechseln, Sicherungen austauschen oder den Ölstand prüfen)?

Mit anderen klarkommen. Wie ist es, wenn sich die älteren Kinder in den Haaren liegen? Brauchen sie euch immer noch als Schiedsrichter? Oder habt ihr ihnen beigebracht, selbst eine friedliche Lösung zu finden und euch dann Rückmeldung zu geben? (Matthäus 5:23-25).

Seinen Glauben stark halten. Gebt ihr euren Kindern vor, was sie glauben sollen, oder liefert ihr ihnen überzeugende Argumente? (2. Timotheus 3:14, 15). Habt ihr immer gleich eine Antwort auf ihre Fragen zum Thema Religion und Moral parat oder bringt ihr ihnen bei, selbstständig zu denken? (Sprüche 1:4). Hättet ihr ein gutes Gefühl, wenn sich eure Kinder an eurem Bibelstudienprogramm ein Beispiel nehmen, oder eher nicht? *

Es kostet fraglos viel Zeit und Kraft, eure Kinder auf all das vorzubereiten. Aber wenn es dann irgendwann heißt, schweren Herzens Abschied von ihnen zu nehmen, werdet ihr euch sagen: Es war die Mühe mehr als wert!

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 7

 DATES UND SEX

Soll ich mit meinem Kind über Sex reden?

Kinder machen heute schon in erstaunlich jungen Jahren Bekanntschaft mit dem Thema Sex. Die Bibel sagte vor langer Zeit „kritische Zeiten“ voraus, „mit denen man schwer fertig wird“. Typisch für diese „letzten Tage“ würde sein, dass die Menschen ohne Selbstbeherrschung wären und Vergnügungen mehr lieben würden als Gott (2. Timotheus 3:1, 3, 4). Der Trend zu Gelegenheitssex ist nur ein Beweis von vielen, dass diese Prophezeiung wahr geworden ist.

Es liegen zwar Welten zwischen heute und der Zeit, in der ihr groß geworden seid. Aber in gewisser Weise ist die Problematik doch gleich geblieben. Ihr braucht also nicht gleich in Panik zu geraten, wenn ihr seht, welchen schlechten Einflüssen eure Kinder ausgesetzt sind. Helft ihnen stattdessen, das zu tun, wozu der Apostel Paulus schon vor rund 2 000 Jahren riet: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standhalten könnt“ (Epheser 6:11). Fakt ist, dass sich heute trotz all der negativen Einflüsse viele junge Christen sehr anstrengen, den richtigen Weg zu gehen, was ihnen hoch anzurechnen ist. Wie könnt ihr euren Kindern helfen, das auch zu tun?

Ein guter Aufhänger für ein Gespräch sind ausgewählte Kapitel aus Teil 4 (Band 1) oder aus Teil 1 und 7 (Band 2). In den Kapiteln sind tiefgründige Bibeltexte angegeben. Ein Teil der Texte handelt von Menschen, die entweder für das Rechte eintraten und dafür gesegnet wurden oder aber Gottes Gesetze ignorierten und die Folgen zu tragen hatten. Die anderen Texte enthalten Grundsätze, die euren Kindern helfen können, überhaupt zu erkennen, was für eine große Ehre es eigentlich für sie (und ihre Eltern) ist, nach Gottes Gesetzen zu leben. Warum sich nicht gleich jetzt vornehmen, den Stoff mit den Kindern durchzugehen!

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 23, 25, 26 UND 32 UND IN BAND 2, KAPITEL 4 BIS 6, 28 UND 29

Ist unser Kind alt genug für eine Beziehung?

Früher oder später werden die Kinder mit dem Thema Beziehung konfrontiert. „Ich brauche überhaupt keinen Finger zu rühren“, sagt Phillip. „Die Mädchen kommen zu mir und fragen, ob ich mit ihnen ausgehe. Und ich stehe dann da und überlege: ,Mann, was mach ich jetzt bloß!‘ Es ist nämlich hart, Nein zu sagen; ein paar von ihnen sind echt hübsch!“

Das Beste, was ihr als Eltern tun könnt, ist, mit eurem Kind über das Thema zu reden und dabei eventuell Kapitel 1 in Band 2 als Gesprächsgrundlage zu nehmen. Findet heraus, wie es über heikle Situationen denkt, die in der Schule oder sogar in der Versammlung mit dem anderen Geschlecht entstehen. Solche Gespräche können sich ganz zwanglos ergeben, zum Beispiel „wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst“ (5. Mose 6:6, 7). In welchem Rahmen das auch immer geschieht, es gilt: „Schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19).

Wenn sich euer Kind für jemanden vom anderen Geschlecht interessiert, dann geratet nicht gleich aus der Fassung. Eine Jugendliche erzählt: „Als mein Vater erfuhr, dass ich einen Freund hatte, hat er sich total aufgeregt. Und dann wollte er mir Angst machen mit all seinen Fragen, ob ich denn schon für eine Ehe bereit sei und so. Wenn du jung bist, dann animiert dich so was eher noch dazu, deinen Freund jetzt gerade zu behalten, um deinen Eltern zu beweisen, dass sie falsch liegen!“

Weiß euer Kind von vornherein, dass man mit euch über dieses Thema einfach nicht reden kann, könnte das tragische Folgen haben: Es trifft sich heimlich weiter mit seinem Date — hinter eurem Rücken. „Wenn die Eltern überreagieren“, sagt ein Mädchen, „dann wollen die Kinder die Beziehung nur erst recht verheimlichen. Ihr Date geben sie jedenfalls nicht auf. Sie werden höchstens gerissener.“

Es ist viel besser, wenn ihr offen miteinander redet. Brittany (20) sagt: „Meine Eltern haben mit mir schon immer ganz offen über Dating geredet. Für sie ist es wichtig zu wissen, wer mich interessiert, und ich finde das schön. Mein Vater unterhält sich dann mit dem Betreffenden. Haben meine Eltern irgendwelche Bedenken, dann sagen sie mir das. Meist überlege ich mir das dann noch mal, bevor es überhaupt zu irgendeiner romantischen Verabredung kommt.“

Nach dem Lesen von Kapitel 2 in Band 2 fragt ihr euch vielleicht: „Hat mein Sohn oder meine Tochter am Ende auch hinter meinem Rücken eine Freundin oder einen Freund?“ Schaut euch einmal an, was Jugendliche als Gründe dafür nannten, warum manche versucht sein könnten, sich auf ein heimliches Date einzulassen, und denkt über die jeweiligen Begleitfragen nach.

„Einige Kinder finden zu Hause keinen Halt. Den suchen sie dann bei dem Freund oder der Freundin“ (Wendy).

Wie kann ich sichergehen, dass mein Kind alles hat, was es emotional braucht? Könnte ich mich in dem Punkt irgendwie verbessern? Wo zum Beispiel?

„Als ich 14 war, fragte mich ein Austauschschüler, ob ich nicht seine Freundin sein will. Ich war einverstanden. Ich dachte, es wäre schön, jemand zu haben, der seine Arme um mich legt“ (Diane).

Was würde ich tun, wenn Diane meine Tochter wäre?

„Mit dem Handy ist ein heimliches Date kein Problem. Eltern haben keine Ahnung, was da läuft“ (Annette).

Welche Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Handy könnte ich bei meinen Kindern treffen?

„Eltern zu haben, die nicht darauf achten, was ihre Kinder mit wem unternehmen, macht heimliches Dating viel einfacher“ (Thomas).

Könnte ich mehr am Leben meiner Kinder teilhaben und ihnen trotzdem ihre berechtigten Freiheiten lassen?

„Oft sind die Eltern gar nicht da, wenn die Kinder zu Hause sind. Oder sie sind viel zu vertrauensvoll, wenn ihre Kinder mit anderen irgendwohin gehen“ (Nicholas).

Angenommen, mein Kind ist mit seinen besten Freunden unterwegs. Weiß ich eigentlich wirklich, was sie dann alles so treiben?

„Zu heimlichen Verabredungen kann es kommen, wenn die Eltern zu streng sind“ (Paul).

Wie kann ich meine „Vernünftigkeit allen Menschen bekannt werden“ lassen, ohne dabei biblische Gesetze und Prinzipien zu verletzen? (Philipper 4:5).

„Als Jugendliche war ich nicht gerade selbstbewusst und ich fieberte nach Aufmerksamkeit. Ich hab dann angefangen, einem Jungen aus der Nachbarversammlung zu mailen, und hab mich in ihn verliebt. Er hat mir das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein“ (Linda).

Wie hätte man Linda das, was sie gebraucht und woanders gefunden hat, zu Hause besser geben können?

Wie wäre es, Kapitel 2 in Band 2 und diesen Teil des Anhangs als Aufhänger für ein Gespräch mit eurem Sohn oder eurer Tochter zu nehmen? Das beste Gegenmittel gegen Heimlichkeiten ist die vertraute, offene Kommunikation (Sprüche 20:5).

MEHR DAZU IN BAND 2, KAPITEL 1 BIS 3

 GEFÜHLE

Wie soll ich reagieren, wenn mein Kind über Selbstmord redet?

Selbstmord unter jungen Menschen ist erschreckend weit verbreitet. Beispielsweise rangiert in den USA Selbstmord als Todesursache unter den 15- bis 25-Jährigen an dritter Stelle. Und in den letzten zwanzig Jahren hat sich dort die Selbstmordrate unter den 10- bis 14-Jährigen verdoppelt. In Deutschland ist bei Jugendlichen unter 20 Jahren der Suizid die zweithäufigste Todesursache. Am stärksten gefährdet sind Jugendliche, die an einer psychischen Störung leiden, in deren Familie sich bereits jemand selbst getötet hat oder die schon einen Selbstmordversuch unternommen haben. Folgende Verhaltensweisen könnten Alarmsignale sein:

● Rückzug von der Familie und von Freunden

● Veränderte Ess- und Schlafgewohnheiten

● Verlust des Interesses an Dingen, die dem Jugendlichen früher Spaß gemacht haben

● Gravierende Persönlichkeitsveränderungen

● Drogen- oder Alkoholmissbrauch

● Verschenken von Dingen, die ihm viel bedeuten

● Sprechen über den Tod oder die ständige Beschäftigung mit dem Thema Tod

Einer der größten Fehler, die Eltern machen können, besteht darin, diese Warnsignale zu ignorieren. Jede Drohung muss ernst genommen werden. Zieht nicht den voreiligen Schluss, euer Kind mache einfach nur eine Phase durch.

Scheut euch auch nicht, für euer Kind Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es unter schweren Depressionen oder an einer anderen psychischen Störung leidet. Und falls ihr den Verdacht habt, dass euer Kind an Selbstmord denkt, dann fragt nach. Die Vorstellung, man würde dem Selbstmord Vorschub leisten, wenn man ihn zur Sprache bringt, ist falsch. Viele Jugendliche sind erleichtert, wenn ihre Eltern das Thema ansprechen. Gibt der Jugendliche zu, dass er Selbstmordgedanken hat, gilt es herauszufinden, wie konkret seine Pläne sind. Je konkreter der Plan, desto dringender müsst ihr etwas unternehmen.

Geht nicht davon aus, dass eine depressive Phase von allein verschwindet. Und selbst wenn es so aussieht, als würde es besser werden, denkt nicht, euer Kind sei über den Berg. Im Gegenteil, gerade das kann die gefährlichste Zeit sein. Denn ein depressiver Jugendlicher ist mitunter zu lethargisch, um seine Selbstmordabsichten umzusetzen. Lässt die Depression nach, hat der Jugendliche dann vielleicht genug Energie dazu.

Es ist wirklich tragisch, dass manche Jugendliche aus lauter Verzweiflung nicht mehr leben möchten. Wenn aber Eltern und andere fürsorgliche Erwachsene auf die Anzeichen achten und darauf reagieren, können sie solchen „bekümmerten Seelen tröstend“ zureden und sich für sie als ein Rettungsanker erweisen (1. Thessalonicher 5:14).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 13 UND 14 UND IN BAND 2, KAPITEL 26

Soll ich meine Trauer vor meinen Kindern verbergen?

Der Tod des Ehepartners ist eine zutiefst schmerzliche Erfahrung. Doch die Kinder brauchen den Elternteil, der noch am Leben ist, jetzt umso mehr. Wie kann man ihnen zur Seite stehen, ohne die eigene Trauer zu unterdrücken? Hierzu ein paar Anregungen:

Seine Gefühle nicht verstecken. Kinder lernen durch Beobachten. Das ist bei der Trauerbewältigung nicht anders. Man braucht also nicht zu denken, man muss stark sein und darf seine Gefühle nicht zeigen. Sonst signalisiert man seinen Kindern, sie müssten es genauso machen. Spricht man mit ihnen über seinen Schmerz, lernen sie, dass es oft besser ist, seine Gefühle rauszulassen, als sie zu unterdrücken. Und dass es ganz normal ist, traurig, enttäuscht oder sogar wütend zu sein.

Den Jugendlichen zum Reden ermutigen. Man sollte den Jugendlichen ermuntern, sich zu öffnen, ohne ihn aber unter Druck zu setzen. Als Hilfestellung könnte man gemeinsam mit ihm Kapitel 16 lesen und besprechen. Es ist auch gut, über die vielen schönen Erinnerungen zu reden, die man an den verstorbenen Ehepartner hat. Man kann ruhig ganz offen sagen, wie schwer es einem fällt weiterzumachen. Spricht man über seine Gefühle, lernt der Jugendliche, es genauso zu tun.

Sich seiner Grenzen bewusst sein. Natürlich möchte man seinem Kind in dieser schweren Zeit eine echte Stütze sein. Dabei darf man aber nicht vergessen, wie sehr einen die Trauer selbst mitnimmt. Man ist dadurch weniger belastbar (Sprüche 24:10). Vielleicht muss man erwachsene Angehörige oder gute Freunde um Unterstützung bitten. Das ist kein Zeichen von Schwäche. In Sprüche 11:2 heißt es: „Weisheit ist bei den Bescheidenen.“

Die allerbeste Unterstützung kommt von Jehova Gott. Er verspricht denen, die an ihn glauben: „Ich, Jehova, dein Gott, ergreife deine Rechte, der zu dir spricht: ‚Fürchte dich nicht. Ich selbst will dir helfen‘ “ (Jesaja 41:13).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 16

Was kann ich tun, damit sich meine Tochter nicht ständig Gedanken um ihre Figur macht?

Was könnt ihr tun, wenn eure Tochter an einer Essstörung leidet? * Versucht als Erstes zu verstehen, warum sich eure Tochter in dieses Verhalten geflüchtet hat.

Man hat festgestellt, dass viele Essgestörte ein geringes Selbstwertgefühl haben und zum Perfektionismus neigen, das heißt zu hohe Erwartungen an sich stellen. Achtet darauf, diese Haltung nicht noch zu verstärken. Baut eure Tochter auf (1. Thessalonicher 5:11).

Werft außerdem einen kritischen Blick auf euer eigenes Essverhalten. Messt ihr dem Essen oder dem Gewicht durch eure Äußerungen oder euer Beispiel unbewusst zu große Bedeutung bei? Ihr dürft nicht vergessen, dass Jugendliche, wenn es um ihr Aussehen geht, extrem leicht zu verunsichern sind. Selbst humorvolle Anspielungen auf „Babyspeck“ oder die normale körperliche Entwicklung können bei sensiblen Jugendlichen verzerrte Vorstellungen auslösen.

Nachdem ihr die Sache unter Gebet gut durchdacht habt, wäre es Zeit für ein intensives Gespräch mit eurer Tochter. Hierzu ein paar Anregungen:

● Passt den richtigen Zeitpunkt ab und legt euch eure Worte gut zurecht.

● Bringt eure Sorge und den Wunsch zu helfen deutlich zum Ausdruck.

● Rechnet damit, dass sie zunächst einmal in die Defensive geht.

● Hört geduldig zu.

Was am wichtigsten ist: Unterstützt eure Tochter aktiv auf dem Weg zur Heilung. Macht ein Familienprojekt daraus!

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 10 UND BAND 2, KAPITEL 7

  GLAUBE

Wie können wir unserem Kind auch im Teenageralter weiter christliche Werte vermitteln?

In der Bibel steht, dass Timotheus „von frühester Kindheit an“ mit den heiligen Schriften vertraut gemacht wurde, und bestimmt habt ihr das bei euren Kindern auch so gehalten (2. Timotheus 3:15). Je größer sie werden, desto anspruchsvoller werden natürlich ihre Bedürfnisse. Sie beginnen, komplexe, abstrakte Gedanken zu erfassen, mit denen sie früher nicht viel anfangen konnten. Jetzt ist es wichtiger denn je, an ihre Vernunft zu appellieren (Römer 12:1).

Paulus riet Timotheus: „Bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist“ (2. Timotheus 3:14). Für eure Kinder ist jetzt wahrscheinlich die Zeit gekommen, sich von den biblischen Lehren, die sie von klein auf kennengelernt haben, selbst zu überzeugen. Es reicht nun nicht mehr, ihnen einfach zu sagen, was sie tun oder glauben sollen. Sie müssen sich ihre Glaubensansichten selbst erarbeiten, damit sie auch wirklich dahinterstehen können. Wie könnt ihr ihnen dabei helfen? Indem ihr ihnen den Anstoß gebt, sich mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:

● Was überzeugt mich davon, dass Gott existiert? (Römer 1:20).

● Wie kann ich sicher sein, dass das, was ich von meinen Eltern aus der Bibel gelernt habe, richtig ist? (Apostelgeschichte 17:11).

● Was überzeugt mich davon, dass die biblischen Maßstäbe zu meinem Besten sind? (Jesaja 48:17, 18).

● Wieso kann ich sicher sein, dass sich die biblischen Prophezeiungen erfüllen werden? (Josua 23:14).

● Was überzeugt mich davon, dass nichts auf der Welt den „Wert der Erkenntnis Christi Jesu“ übertrifft? (Philipper 3:8).

● Was bedeutet der Tod Jesu für mich? (2. Korinther 5:14, 15; Galater 2:20).

Vielleicht habt ihr ein bisschen Hemmungen, euren Kindern solche Fragen vorzulegen — aus Angst, sie könnten sie nicht beantworten. Aber das wäre so, als würdet ihr nicht auf die Tankanzeige eures Autos schauen — aus Angst, die Nadel könnte auf „leer“ zeigen. Besser, man sieht hin, solange man noch etwas unternehmen kann. Genauso ist jetzt, solange eure Kinder noch zu Hause wohnen, die richtige Zeit, Glaubensfragen gemeinsam auf den Grund zu gehen. So können sie sich selbst überzeugen. *

Man kann seine Kinder ruhig dazu anregen, zu hinterfragen, warum sie dieses oder jenes glauben. Diane (22) berichtet, wie das bei ihr als Teenager war: „Ich wollte genau wissen, was ich glaube. Also habe ich mir klar fundierte Antworten erarbeitet. Dadurch wurde mir bewusst, dass ich wirklich gern eine Zeugin Jehovas bin. Wenn mich jemand gefragt hat, warum ich bei irgendetwas nicht mitmache, habe ich nicht einfach nur gesagt: ‚Jehovas Zeugen machen so was nicht‘, sondern: ‚Ich finde das nicht in Ordnung.‘ Die Ansichten der Bibel sind auch meine Ansichten geworden.“

Vorschlag: Inwieweit sich euer Kind mit den biblischen Maßstäben identifiziert, seht ihr am besten, wenn ihr es in einer kniffligen Situation einmal in eure Rolle schlüpfen lasst. Angenommen, eure Tochter fragt euch, ob sie zu einer Party gehen darf, gegen die ihr (und wahrscheinlich auch sie selbst) Bedenken habt. Statt jetzt einfach Nein zu sagen, könntet ihr vorschlagen: „Was hältst du davon, wenn wir mal die Rollen tauschen? Mach dir ein paar Gedanken über diese Party und schau nach, ob du in unserer Literatur etwas zu dem Thema findest. [Zum Beispiel: Kapitel 37 dieses Buches oder Kapitel 32 in Band 2.] Und morgen können wir darüber reden. Ich frag dich dann, ob ich zu der Party gehen kann, und du bringst Argumente dafür oder dagegen.“

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 38 UND BAND 2, KAPITEL 34 BIS 36

Unser Kind hat nicht mehr so richtig Lust, sich für seinen Glauben zu engagieren. Was können wir tun?

Denkt jetzt nicht gleich, euer Kind hat seinen Glauben verloren. Oft steckt etwas anderes dahinter. Zum Beispiel:

● Euer Kind ist Gruppenzwang ausgesetzt und hat Angst, im Abseits zu stehen, weil es nach der Bibel lebt.

● Es sieht, wie vorbildlich andere Jugendliche (Geschwister eingeschlossen) ihren Glauben ausleben, und denkt, dass es da nicht mithalten kann.

● Es wünscht sich sehnsüchtig Freunde, fühlt sich aber in der Versammlung einsam oder nicht so richtig zugehörig.

● Es kennt Jugendliche in der Versammlung, die ein Doppelleben führen.

● Es entwickelt sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit und hinterfragt deshalb Werte, die euch Eltern viel bedeuten.

● Es beobachtet bei seinen Klassenkameraden, dass sie mit ihrer lockeren Moral scheinbar problemlos durchs Leben kommen.

● Es sucht die Anerkennung seines andersgläubigen Elternteils.

Diese Punkte haben interessanterweise wenig mit Glaubenslehren zu tun. Es geht hier mehr um Umstände, die es dem Jugendlichen — zumindest momentan — schwer machen, seinen Glauben zu praktizieren. Wie könnt ihr ihm ein bisschen unter die Arme greifen?

Kommt ihm entgegen, ohne euren Prinzipien untreu zu werden. Versucht zu verstehen, warum euer Kind mutlos ist, und unternehmt etwas, damit es wieder mehr Freude an seinem Glauben findet (Sprüche 16:20). Der „Gruppenzwang-Planer“ auf Seite 132 und 133 in Band 2 kann zum Beispiel sein Selbstbewusstsein stärken, sodass es seinen Mitschülern mutiger gegenübertritt. Falls Einsamkeit das Problem ist, weil es nicht die richtigen Freunde findet, könnt ihr vielleicht ein bisschen nachhelfen.

Sucht jemanden, der euer Kind fördern kann. Manchen Jugendlichen tut es gut, wenn ein Erwachsener sie ein bisschen unter seine Fittiche nimmt. Kennt ihr in der Versammlung jemanden, der auf euer Kind motivierend wirken könnte? Vielleicht lässt sich da etwas arrangieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass ihr eure Verantwortung an jemand anders abschiebt. Für Timotheus hatte Paulus Vorbildfunktion, und Paulus war froh, Timotheus an seiner Seite zu haben (Philipper 2:20, 22).

Solange euer Kind bei euch zu Hause wohnt, könnt ihr durchaus erwarten, dass es bei euren religiösen Aktivitäten mitmacht. Doch euer eigentlicher Wunsch ist es ja, eurem Kind die Liebe zu Gott ins Herz zu legen, und nicht, dass es einfach nur die gewohnte Routine abspult. Damit euer Kind ein echter Christ wird, ist es wichtig, dass ihr ihm ein gutes Beispiel vorlebt. Erwartet nicht zu viel von ihm. Helft ihm, jemanden zu finden, der es fördern kann. Und ladet Freunde ein, die ihm guttun. Dann wird euer Kind wahrscheinlich eines Tages wie David sagen können: „Jehova ist meine Felsenkluft und meine Feste und der für mein Entrinnen Sorgende“ (Psalm 18:2).

MEHR DAZU IN BAND 1, KAPITEL 39 UND BAND 2, KAPITEL 37 UND 38

[Fußnoten]

^ Abs. 23 Übt aber nicht Druck auf ihn aus, indem ihr ihm Schuldgefühle einredet.

^ Abs. 64 Jugendliche sind in der Regel sehr unsicher, was ihr Äußeres angeht. Macht deshalb keine Andeutungen, aus denen euer Kind schließen könnte, es hätte keine gute Figur.

^ Abs. 168 Der Einfachheit halber nehmen wir hier die weibliche Form. Doch die Prinzipien gelten für beide Geschlechter.

^ Abs. 188 Kapitel 36 in Band 2 soll Jugendlichen helfen, sich selbst Argumente zu erarbeiten, die für die Existenz Gottes sprechen.