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Wie kann ich erklären, was die Bibel zu Homosexualität sagt?

Wie kann ich erklären, was die Bibel zu Homosexualität sagt?

KAPITEL 23

Wie kann ich erklären, was die Bibel zu Homosexualität sagt?

Der Saal tobt! Bei einer Fernsehpreisverleihung küssen sich zwei Schauspielerinnen stürmisch auf den Mund. Erst trauen die Zuschauer ihren Augen kaum, dann bricht Beifall aus. Homosexuelle sprechen von einem Triumph, Skeptiker von reiner Publicity. Die Szene flimmert tagelang durch sämtliche Nachrichten und wird millionenfach im Internet aufgerufen.

SOBALD sich Prominente als homo- oder bisexuell outen oder solche Neigungen auch nur durchblicken lassen, sind Schlagzeilen offenbar garantiert. Während die einen ihren Mut bewundern, finden andere das Ganze ungeheuer abstoßend. Für viele ist Homosexualität jedoch einfach nur ein alternativer Lebensstil. „Als ich noch in der Schule war“, erzählt Daniel (21), „taten sogar Jugendliche ohne homosexuelle Neigungen so, als hätte jeder, der Homosexualität nicht gut findet, Vorurteile.“

Die Einstellung zu Homosexualität kann je nach Alter und Kultur ziemlich unterschiedlich sein. Doch ein Christ darf sich nicht „von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen“ lassen (Epheser 4:14, Hoffnung für alle). Für ihn zählt das, was die Bibel sagt.

Was genau sagt denn die Bibel zu Homosexualität? Wie kannst du reagieren, wenn man dir unterstellt, Vorurteile zu haben und andere in Schubladen zu packen, nur weil du nach der Bibel lebst? Oder wenn man dich sogar als schwulen- oder lesbenfeindlich beschimpft? Hier einige Argumente und Gegenargumente:

„Was sagt die Bibel eigentlich zu Homosexualität?“

„Der Standpunkt der Bibel ist ganz klar: Sex ist nur für Mann und Frau gedacht, und zwar nur in der Ehe (1. Mose 1:27, 28; 3. Mose 18:22; Sprüche 5:18, 19). Wenn die Bibel sexuelle Unmoral verurteilt, sind damit sowohl homosexuelle als auch bestimmte heterosexuelle Handlungen gemeint“ (Galater 5:19-21). *

„Wie stehst du selbst zu Homosexualität?“

„Ich habe nichts gegen Homosexuelle als Menschen, aber ich finde nicht gut, was sie tun.“

Denk daran: Wenn du nach der Bibel lebst, hast du dich für einen bestimmten Lebensstil entschieden. Das ist dein gutes Recht (Josua 24:15). Du brauchst dich für deine Haltung nicht zu schämen (Psalm 119:46).

„Sollten Christen nicht jeden Menschen achten, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung?“

„Absolut. Die Bibel sagt: ‚Ehrt Menschen von allen Arten‘, oder wie es eine andere Übersetzung ausdrückt: ‚Achtet alle Menschen‘ (1. Petrus 2:17, Hoffnung für alle). Christen sind also nicht homosexuellenfeindlich. Sie behandeln jeden Menschen freundlich“ (Matthäus 7:12).

„Fördert euer Standpunkt nicht Vorurteile gegenüber Homosexuellen?“

„Überhaupt nicht. Ich lehne homosexuelles Verhalten ab, nicht den Menschen.“

Du könntest noch erklären: „Das ist so ähnlich wie mit dem Rauchen. Ich finde es besser, nicht zu rauchen; mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke. Wenn du Raucher wärst, würdest du das natürlich nicht so empfinden. Ich hätte deshalb aber keine Vorurteile gegen dich, und du hättest gegen mich ganz sicher auch keine, stimmts? So ist es auch mit unseren unterschiedlichen Ansichten über Homosexualität.“

„Jesus hat doch Toleranz gelehrt, oder? Sollte man dann nicht der Homosexualität gegenüber aufgeschlossener sein?“

„Jesus hat nie gesagt, dass jeder leben kann, wie er will. Nur wer ‚Glauben an ihn ausübt‘, wird gerettet werden (Johannes 3:16). Glauben an Jesus zu praktizieren bedeutet unter anderem, sich an Gottes Moralgesetze zu halten, und Gott verbietet nun mal Homosexualität“ (Römer 1:26, 27).

„Homosexuelle können sich nicht ändern, sie sind einfach so veranlagt.“

„Über die biologische Seite der Homosexualität sagt die Bibel nichts. Sie lässt aber durchblicken, dass manche Neigungen ziemlich tief sitzen können (Römer 7:23). Selbst wenn sich einige zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen — von Christen verlangt die Bibel, homosexuelle Handlungen zu lassen.“

Vorschlag: Statt dich in eine Diskussion über die Ursache homosexueller Neigungen zu verstricken, betone, dass die Bibel homosexuelles Verhalten verbietet. Du könntest es so vergleichen: „Viele behaupten, dass manche Leute schnell gewalttätig werden, weil das in ihren Genen steckt (Sprüche 29:22). Mal angenommen, das stimmt. Warum verurteilt die Bibel dann Wutanfälle? (Psalm 37:8; Epheser 4:31). Wäre das nicht unfair?“

„Wie kann Gott denn von jemandem verlangen, seine gleichgeschlechtlichen Gefühle zu unterdrücken? Das ist doch grausam.“

„Wer so denkt, geht von der falschen Vorstellung aus, Menschen hätten gar keine andere Wahl, als ihren sexuellen Impulsen zu folgen. Nach der Bibel macht es aber gerade die Würde des Menschen aus, dass er sich bewusst entscheiden kann, bestimmten sexuellen Trieben nicht nachzugeben“ (Kolosser 3:5).

„Auch wenn du nicht homosexuell bist, solltest du deine Meinung dazu ändern.“

„Wie wäre es denn, wenn ich nichts von Glücksspiel halten würde, du aber schon? Würdest du dann auch verlangen, dass ich meine Meinung ändere, nur weil es Millionen Glücksspieler gibt?“

Denk daran: Homosexuelle haben wie die meisten Menschen gewisse Wertvorstellungen und verurteilen deshalb Betrug, Ungerechtigkeit oder Kriege. Die Bibel verurteilt das alles ebenfalls. Allerdings verbietet sie auch bestimmte sexuelle Verhaltensweisen, und Homosexualität ist eine davon (1. Korinther 6:9, 10).

Die Bibel ist weder unvernünftig noch fördert sie Vorurteile. Von Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen fordert sie im Grunde dasselbe wie von Heterosexuellen: „Lasst euch unter keinen Umständen zu sexueller Unmoral verleiten!“ (1. Korinther 6:18, Neue Genfer Übersetzung).

Fakt ist: Auch Millionen von Heterosexuellen, die sich an den biblischen Maßstab halten wollen, üben Selbstbeherrschung, obwohl ihnen das oft nicht leichtgemacht wird. Darunter zahlreiche Singles, die keinen Partner finden, aber auch etliche Verheiratete, deren Ehepartner aus irgendeinem Grund nicht zum Geschlechtsverkehr in der Lage ist. Sie führen oft ein glückliches Leben, obwohl ihre sexuellen Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Das ist auch Menschen mit homosexuellen Neigungen möglich, wenn sie Gott wirklich gefallen möchten (5. Mose 30:19).

MEHR ZU DIESEM THEMA IN BAND 2, KAPITEL 28

IM NÄCHSTEN KAPITEL

Manche Mädchen denken, Sex würde sie mit ihrem Freund enger zusammenschweißen. Stimmt das?

[Fußnote]

^ Abs. 8 Der biblische Ausdruck „Hurerei“ (sexuelle Unmoral) schließt oralen und analen Sex ein sowie die Masturbation einer anderen Person.

BIBELTEXT

„Trennt euch ganz entschieden von allen selbstsüchtigen Wünschen, wie sie für diese Welt kennzeichnend sind! Trennt euch von sexueller Zügellosigkeit und von ausschweifendem Leben, von Leidenschaften und Lastern“ (Kolosser 3:5, Hoffnung für alle)

TIPP

Selbst wenn dich das Verhalten anderer abstößt, gib ihnen nicht das Gefühl, du wärst etwas Besseres. Sie haben die gleiche Entscheidungsfreiheit wie du.

HAST DU GEWUSST ...?

Im 1. Jahrhundert gab es Christen, die früher ihre Homosexualität ausgelebt hatten, sich aber änderten und so in Gottes Augen „reingewaschen“ wurden (1. Korinther 6:9-11).

DAS HABE ICH FEST VOR!

Wenn jemand behauptet, der biblische Standpunkt zu Homosexualität sei überholt, werde ich sagen: ․․․․․

So kann ich erklären, dass ich homosexuelles Verhalten, aber nicht den Menschen an sich ablehne: ․․․․․

Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․

WAS DENKST DU?

● Warum hat Gott das Recht, Moralgesetze festzulegen?

● Warum sind die Moralgesetze der Bibel gut für dich?

[Herausgestellter Text auf Seite 170]

„Ein Junge in der Schule fand es absolut grausam, dass ich seinen Lebensstil ablehne. Doch dann wurde ihm klar, dass ich ihn nicht als Mensch ablehne und dass ich nicht nur gegen Homosexualität bin, sondern gegen Unmoral überhaupt. Dadurch stieg ich in seiner Achtung und er hielt sogar zu mir, wenn ich von anderen kritisiert wurde.” Aubrey

[Kasten auf Seite 168]

Was ist mit Bisexualität?

Bisexualität gibt es bei beiden Geschlechtern; heute scheint sie jedoch vor allem bei Mädchen Trend zu sein. Manche sind einfach nur neugierig. Lisa (26) sagt: „Wenn Teenager im Kino, im Fernsehen oder in Musikclips ständig irgendwelche Szenen sehen, in denen sich Mädchen küssen, wollen sie das oft selbst ausprobieren — vor allem wenn sie daran nichts Verkehrtes finden.“

Manchmal spielt wohl auch echte Anziehungskraft eine Rolle. „Auf einer Party habe ich zwei bisexuelle Mädchen kennengelernt“, berichtet Vicky (13). „Später erzählte mir eine Freundin, dass die beiden mich gut fanden. Ich fing an, einer von ihnen zu simsen, und merkte, wie ich immer mehr für sie empfand.“

Ist es dir auch schon mal so wie Vicky gegangen? Viele würden dich wahrscheinlich drängen, deine sexuellen Gefühle einfach zuzulassen und dich als bisexuell zu outen. Allerdings solltest du wissen, dass gleichgeschlechtliche Anziehung oft nur eine Phase ist. So war es jedenfalls bei Vicky. Auch Lisette (16) kann das bestätigen: „Es hat mir echt gutgetan, mit meinen Eltern über meine Gefühle zu sprechen. Auch weiß ich aus dem Biounterricht, dass der Hormonspiegel bei Jugendlichen extrem schwanken kann. Ich bin mir sicher: Wenn Jugendliche besser über ihren Körper Bescheid wüssten, wäre ihnen klar, dass gleichgeschlechtliche Gefühle oft nur vorübergehend sind. Nicht jeder ist gleich homosexuell.“

Selbst wenn deine Gefühle ziemlich ausgeprägt zu sein scheinen, bist du ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Wie die Bibel erkennen lässt, kannst du dich dafür entscheiden, verkehrten Wünschen — egal welchen — nicht nachzugeben.

[Bild auf Seite 169]

Christen haben den Mut, ihre Meinung zu vertreten, auch wenn sie unpopulär ist