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Weltweit Frieden und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

Weltweit Frieden und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

Kapitel 9

Weltweit Frieden und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

1, 2. Welche in der Bibel vorausgesagten Verhältnisse würden aus unserer Erde eine höchst angenehme Wohnstätte machen?

DIE Erde könnte eine höchst angenehme und interessante Wohnstätte sein, wenn überall wahrhaft friedliche, sichere Verhältnisse herrschten. Doch obwohl die Erde zur Zeit von diesem Zustand weit entfernt ist, sagt die Bibel voraus, daß sie dennoch eine wunderbare Heimat werden wird, in der sich die Menschheitsfamilie in vollem Maß des Lebens erfreuen kann.

2 Worin besteht denn diese Verheißung der Bibel? Wieso können wir sicher sein, daß sie verwirklicht wird?

Eine feste Grundlage des Vertrauens

3, 4. (a) Was lernen wir aus der Zuverlässigkeit der fundamentalen Gesetze, die das Universum beherrschen? (b) Wer hat diese Gesetze gemacht, und worauf sonst noch zu vertrauen, haben wir somit guten Grund?

3 Im Universum herrschen gewisse fundamentale Gesetze. Viele davon sind für uns etwas Selbstverständliches. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang, die Mondphasen und die Jahreszeiten wechseln einander so ab, daß das menschliche Leben dadurch an Stabilität gewinnt. Menschen stellen Kalender auf und planen ihre Tätigkeiten für Jahre im voraus. Sie wissen, daß sie sich auf den Lauf der Sonne, des Mondes und der Planeten verlassen können. Was können wir daraus lernen?

4 Derjenige, der diese Gesetze gemacht hat, ist in jeder Hinsicht zuverlässig. Wir können uns auf das, was er sagt und tut, verlassen. Und in seinem Namen, im Namen des Schöpfers des Himmels und der Erde, verheißt die Bibel eine gerechte neue Ordnung (Jesaja 45:18, 19). In unserem gewohnten Tagesablauf verlassen wir uns normalerweise in einem gewissen Maß auf andere Menschen — auf Personen, die Nahrungsmittel zum Markt bringen, auf den Postboten und auf enge Freunde. Ist es daher nicht vernünftig, noch viel mehr auf Gott zu vertrauen und auf die sichere Verwirklichung seiner Verheißungen? (Jesaja 55:10, 11).

5. Inwiefern wird unser Glaube dadurch gestärkt, daß Gott bei seinen Verheißungen keine selbstsüchtigen Beweggründe hatte?

5 Menschliche Versprechungen sind zwar oft unzuverlässig, doch Gottes Verheißungen sind absolut zuverlässig und gereichen zu unserem Nutzen, nicht zu seinem eigenen. Gott benötigt von uns gar nichts, aber er freut sich über diejenigen, die deswegen an ihn glauben, weil sie ihn und seine gerechten Wege lieben (Psalm 50:10-12, 14).

6. Was für einen Glauben zu erwerben, hilft uns die Bibel?

6 Die Bibel appelliert auch an unseren Verstand. Sie verlangt keinen blinden Glauben, keine Leichtgläubigkeit. Ja, sie definiert wahren Glauben als ‘die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, den offenkundigen Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht’ (Hebräer 11:1). Gott bietet uns durch die Bibel eine feste Grundlage für den Glauben. Wie fest diese Grundlage ist, tritt uns immer deutlicher vor Augen, während wir an Erkenntnis des Wortes Gottes zunehmen und beobachten, wie sich die Wirksamkeit der biblischen Wahrheit in unserem eigenen Leben und durch die Erfüllung biblischer Prophezeiungen zeigt (Psalm 34:8-10).

7. Während wir die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen näher prüfen, sollten wir nicht annehmen, daß der Glaube daran was von uns verlangt?

7 Die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen gehen weit über das hinaus, was Menschen anzubieten wagen. Doch wird durch diese Verheißungen nicht von uns verlangt, daß wir an Dinge glauben, die aller menschlichen Erfahrung widersprechen. Sie stehen auch nicht im Gegensatz zu dem, was sich ein normaler Mensch wünscht. Betrachte einige dieser großartigen Segnungen, und stelle fest, inwiefern dies zutrifft.

Die Erde soll eine parkähnliche Wohnstätte werden

8, 9. (a) Welcher Gedanke sollte uns durch das Wort „Paradies“ vermittelt werden? (b) Hat so etwas je auf der Erde existiert? (c) Was läßt erkennen, daß es Gottes Vorsatz ist, daß weltweit paradiesische Zustände herrschen?

8 Das Wort „Paradies“ stammt von ähnlich lautenden Wörtern, die in alter Zeit gebraucht wurden (hebräisch: pardéß; persisch: pairidaeza; griechisch: parádeisos), um Dinge zu beschreiben, die damals auf der Erde wirklich existierten. Diese Wörter bezeichnen im wesentlichen alle einen schönen Park oder einen parkähnlichen Garten. Wie in alten Zeiten, so gibt es auch heute noch viele solche Orte, einige davon sind sogar sehr große Parks. Und der Mensch sehnt sich von Natur aus nach ihrer landschaftlichen Schönheit. Die Bibel verheißt, daß der Tag kommen wird, wo unser ganzer Planet ein solcher parkähnlicher Garten, ein Paradies, sein wird.

9 Als Gott die ersten beiden Menschen erschuf, gab er ihnen als ihre Heimat den Garten Eden; dieser Name bedeutet „Paradies der Wonne“. Aber das Paradies sollte nicht auf jenen Ort beschränkt bleiben. Gott sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie euch“ (1. Mose 1:28; 2:8, 9). Das bedeutete, daß die Grenzen des Paradieses bis an die Enden der Erde ausgedehnt werden sollten, und dieser erklärte Vorsatz Gottes wurde durch den Ungehorsam Adams und Evas nicht aufgehoben. Jesus Christus selbst zeigte, daß er an die Verwirklichung dieses Vorsatzes glaubte, als er einem Mann, der an seiner Seite starb, Leben in einem solchen irdischen Paradies in Aussicht stellte (Lukas 23:39-43). Wie wird dies zustande kommen?

10. Welche Hindernisse zu beseitigen, die dem Paradies im Weg stehen, verheißt Gott in Offenbarung 11:18?

10 In der kommenden „großen Drangsal“ wird Gott alle Hindernisse, die seinem irdischen Paradies im Weg stehen, beseitigen, indem er ‘die verdirbt, die die Erde verderben’ (Offenbarung 11:18). Gott wird also das tun, wozu menschliche Regierungen nie in der Lage wären. Er wird die Erde von allen reinigen, die sie verschmutzen, um ihre Gewinnsucht zu befriedigen, von allen, die verheerende Kriege führen, und von allen, die die Erde mißbrauchen, weil sie keine Achtung vor den reichen Gaben Gottes haben.

11. (a) Welches geschichtliche Ereignis zeigt, daß die Wiederherstellung paradiesischer Verhältnisse auf der Erde den Erfahrungen der Menschen nicht widerspricht? (b) Dies stärkt unseren Glauben an welchen verheißenen Segen?

11 Die ganze Erde wird dann in Pracht erblühen; Luft, Wasser und Land werden sich durch Frische und Reinheit auszeichnen. Diese Wiederherstellung des Paradieses ist nicht etwas Unglaubhaftes, nicht etwas, was der Erfahrung der Menschen widerspricht. Vor vielen Jahrhunderten, als die Nation Israel aus dem Babylonischen Exil zurückkehrte, führte Jehova Gott sie in ihr Heimatland zurück, das damals eine verödete Wüste war. Da jedoch Gottes Segen auf den Israeliten und auf ihrer Arbeit ruhte, war das Land bald so schön, daß Nachbarvölker ausrufen konnten: ‘Es ist wie der Garten Eden geworden!’ Das Land war auch sehr ertragreich, so daß keinerlei Hungersnot drohte (Hesekiel 36:29, 30, 35; Jesaja 35:1, 2; 55:13). Was Gott damals tat, war eine kleine Veranschaulichung dessen, was er noch in weltweitem Umfang tun wird, um seine Verheißungen zu erfüllen. Alle, die er als würdig erachtet, dann zu leben, werden die Freuden des Lebens in dem von ihm herbeigeführten Paradies genießen (Psalm 67:6, 7; Jesaja 25:6).

Das Ende der Armut und der wirtschaftlichen Versklavung

12. Welchen wirtschaftlichen Verhältnissen und Arbeitsbedingungen muß abgeholfen werden, wenn wir am Leben wirklich Freude haben sollen?

12 Armut und die Versklavung durch nationale Wirtschaftssysteme sind weltweit anzutreffen. Wenn Millionen weiterhin mühselig arbeiten müßten, nur um sich das Allernötigste zu beschaffen, oder wenn sie monotone Arbeit leisten müßten, die den Menschen zu einem Rädchen in einer riesigen Maschine macht, könnten sie das Leben im Paradies nicht wirklich genießen.

13—15. (a) Wo finden wir ein historisches Beispiel, das zeigt, was in dieser Hinsicht Gottes Wille für den Menschen ist? (b) Inwiefern trug diese Vorkehrung zur Sicherheit und zur Lebensfreude jedes einzelnen und jeder Familie bei?

13 Gottes Wille für den Menschen in dieser Hinsicht ist aus der Art und Weise ersichtlich, wie er solche Angelegenheiten bei dem Volk Israel in alter Zeit regelte. Damals erhielt jede Familie Land als Erbbesitz (Richter 2:6). Dies durfte zwar verkauft werden, und Einzelpersonen konnten sich sogar selbst in die Knechtschaft verkaufen, wenn sie in Schulden gerieten. Doch Jehova hatte Vorkehrungen getroffen, um zu verhüten, daß Großgrundbesitzer aufkamen oder daß Menschen auf lange Sicht versklavt wurden. Wie denn?

14 Durch wirtschaftliche Bestimmungen des Gesetzes, das er seinem Volk gab. Das siebente Jahr der Knechtschaft war ein „Erlaßjahr“, in dem jeder Israelit, der sich in Knechtschaft befand, freigelassen werden mußte. Und jedes 50. Jahr war ein „Jubeljahr“ für die ganze Nation, ein Jahr, in dem für alle Bewohner des Landes ‘Freiheit ausgerufen’ wurde (5. Mose 15:12; 3. Mose 25:10). Dann wurde jeglicher Erbbesitz, der verkauft worden war, dem ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben. Alle, die sich in Knechtschaft befanden, wurden freigelassen, selbst wenn noch keine sieben Jahre vergangen waren. Es war eine frohe Zeit der glücklichen Familienvereinigung und in wirtschaftlicher Hinsicht ein neuer Lebensanfang. Es konnte also kein Land für immer verkauft werden. Der Verkauf war in Wirklichkeit nur eine Verpachtung, die spätestens im Jubeljahr auslief (3. Mose 25:8-24).

15 All das trug zur wirtschaftlichen Stabilität der Nation sowie zur Sicherheit und zum Frieden jeder Familie bei. Wenn diese Gesetze beachtet wurden, wurde die Nation davor bewahrt, ein so trauriges Bild abzugeben wie viele Länder in der heutigen Zeit, wo unermeßlicher Reichtum und außerordentlich große Armut nebeneinander bestehen. Die Wohltaten, die dem einzelnen zukamen, stärkten die Nation; denn keiner mußte infolge schlechter wirtschaftlicher Verhältnisse mit entsprechenden Einschränkungen oder einem wirtschaftlichen Ruin rechnen. Von der Herrschaft des Königs Salomo wurde berichtet: „Juda und Israel wohnten fortwährend in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum“ (1. Könige 4:25). Heute können viele ihre Talente und ihren Unternehmungsgeist nicht richtig entfalten, weil sie in Wirtschaftssystemen gefangen sind, die sie zwingen, den Wünschen einiger weniger oder gar nur einer Einzelperson zu entsprechen. Unter Gottes Gesetzen wurde dem Fleißigen geholfen, seine Fähigkeiten zum Wohl und zur Freude aller zu gebrauchen. Das läßt darauf schließen, daß alle, die in Gottes neuer Ordnung Leben erlangen, eine angemessene Achtung vor sich selbst haben und von ihren Mitmenschen geachtet werden.

16. Welche Lebensbedingungen und welche wirtschaftlichen Verhältnisse wird Gottes Königreich für alle seine Untertanen herbeiführen?

16 Auf wunderbare Weise wird sich weltweit die Prophezeiung aus Micha 4:3, 4 erfüllen. Friedliebende Menschen, die unter Gottes gerechter Herrschaft leben, werden „sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird niemand sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet“. Keiner der Untertanen des Königreiches Gottes wird in Elendsvierteln oder in überfüllten Mietshäusern wohnen. Alle werden ihr eigenes Land und ihre eigene Wohnung haben (Jesaja 65:21, 22). Der König, Christus Jesus, hat vor langem verheißen, daß die ‘Mildgesinnten die Erde ererben werden’, und er hat „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde“, so daß er dafür sorgen kann, daß dies geschehen wird (Matthäus 5:5; 28:18).

Gesundheit und ewiges Leben

17—19. (a) Was zeigt, daß sich der Mensch von Natur aus eine gute Gesundheit und ein langes Leben wünscht? (b) Welche Tatsachen hinsichtlich des menschlichen und des pflanzlichen Lebens lassen die kurze Lebensspanne des Menschen als befremdend erscheinen? (c) Inwiefern zeigt die Beschaffenheit des menschlichen Gehirns, daß es vernünftig ist zu glauben, daß der Mensch geschaffen wurde, um ewig zu leben?

17 All das wäre jedoch noch keine Gewähr für ein Leben in Frieden und Sicherheit, solange Krankheit, hohes Alter und Tod die Zukunft verdüstern würden. Ist es denn unvernünftig oder widerspricht es etwa der Erfahrung der Menschen, auf eine Befreiung von diesen betrüblichen Dingen zu hoffen? Bestimmt widerspricht es nicht der menschlichen Natur, eine solche Befreiung zu wünschen, denn es hat Personen gegeben, die ihr ganzes Leben hindurch danach getrachtet und dabei unermeßliche Summen aufgewandt haben.

18 Die Hoffnung, für immer gesund zu sein und ewig zu leben, ist somit keineswegs unlogisch. Unlogisch ist eigentlich die Tatsache, daß der Mensch, wenn er gerade so alt geworden ist, daß er sich genügend Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten angeeignet hat, um etwas Lohnendes zu tun, zu altern beginnt und schließlich stirbt. Es gibt jedoch Bäume, die Tausende von Jahren leben. Warum sollte also der Mensch, der im Gleichnis Gottes gemacht worden ist, viel kurzlebiger sein als gewisse Pflanzen, die doch ohne Verstand sind? Sollte er vernünftigerweise nicht sehr viel länger leben?

19 Den Spezialisten, die die Ursache des Alterns erforschen, ist dieser Vorgang größtenteils immer noch ein Rätsel. Verblüffend ist auch die Tatsache, daß das Gehirn des Menschen so beschaffen ist, daß es im Grunde genommen eine unbegrenzte Menge an Informationen aufnehmen kann. Ein wissenschaftlicher Schriftsteller wies darauf hin, daß das Gehirn „jeder Beanspruchung durch die Prozesse des Lernens und Erinnerns vollkommen gewachsen ist — ja es vermag sogar noch eine-Milliarde-mal mehr zu leisten“.55 Das bedeutet, daß das Gehirn nicht nur beliebig viele Aufgaben zu bewältigen vermag, vor die der Mensch es während einer Lebensspanne von 70 oder 80 Jahren stellt, sondern eine-Milliarde-mal mehr! Kein Wunder, daß der Mensch einen so großen Wissensdurst und einen so starken Wunsch hat, zu lernen und das Gelernte anzuwenden! Doch die Kürze seines Lebens hindert ihn oft daran, das zu tun. Sollte das menschliche Gehirn ein solch ungeheures Fassungsvermögen haben und dennoch nur ein Bruchteil seiner Leistungsfähigkeit genutzt werden? Ist es nicht viel vernünftiger, zu schlußfolgern, daß Jehova, wie die Bibel es zeigt, den Menschen erschaffen hat, damit er für immer auf der Erde lebe, und daß er ihm ein Gehirn gegeben hat, das für diesen Zweck erstaunlich gut geeignet ist?

20. Was hat Gott gemäß der Bibel für die Menschheit hinsichtlich der Folgen der Sünde, zu denen auch der Tod zählt, zu tun verheißen?

20 Die Bibel zeigt, daß der Mensch ursprünglich die Gelegenheit hatte, für immer zu leben, sie aber durch seine Auflehnung verwirkte, das heißt, daß „durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12). Die Bibel enthält aber auch Gottes Verheißung, daß im wiederhergestellten Paradies ‘der Tod nicht mehr sein wird noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz’ (Offenbarung 21:3, 4; vergleiche 7:16, 17). Sie zeigt, daß Gott für die Menschheit ewiges Leben vorgesehen hat, ein Leben, das frei ist von den Folgen der Sünde (Römer 5:21; 6:23). Darüber hinaus verheißt sie, daß auch den Milliarden Menschen, die in der Vergangenheit gestorben sind, die Segnungen der neuen Ordnung zugänglich gemacht werden. Wie denn? Durch eine Auferstehung, durch die das allgemeine Grab der Menschheit geleert wird. Jesus äußerte die zuversichtliche Voraussage: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:28, 29).

21, 22. Warum ist es nicht übertrieben, die völlige Wiederherstellung der Gesundheit zu erhoffen?

21 Die medizinische Wissenschaft ist heute in der Lage, „Wunderdrogen“ herzustellen und chirurgische Großtaten zu vollbringen, die noch vor wenigen Jahrzehnten unglaublich schienen. Sollten wir daran zweifeln, daß der Schöpfer des Menschen zu noch erstaunlicheren, großartigeren Heilungen in der Lage ist? Gewiß hat er die Fähigkeit, gerechtgesinnten Menschen blühende Gesundheit zu schenken, indem er sogar den Vorgang des Alterns umkehrt. Und dazu benötigt er keine Medikamente, keine chirurgischen Eingriffe oder künstlichen Organe. Gott hat in seiner Liebe Beweise dafür geliefert, daß es nicht übertrieben ist, diese Segnungen zu erhoffen.

22 Als sein Sohn auf der Erde war, ermächtigte er ihn, erstaunliche Heilungen zu vollbringen. Diese Werke geben uns die Gewißheit, daß keine Schwäche, kein Makel und keine Krankheit so schlimm ist, daß sie nicht durch Gottes Macht geheilt werden könnte. Als ein Mann, dessen Fleisch mit Aussatz behaftet war, Jesus anflehte, ihn zu heilen, berührte Jesus den Mann voller Mitleid und sprach: „Werde rein!“ Und die geschichtliche Aufzeichnung sagt: „Sogleich wurde er von seinem Aussatz gereinigt“ (Matthäus 8:2, 3). Jesus vollbrachte solche Taten, wie der Historiker Matthäus berichtet, im Beisein vieler Zeugen: „Große Volksmengen [kamen] zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, so daß die Volksmenge staunte, ... und sie verherrlichten den Gott Israels“ (Matthäus 15:30, 31). Lies selbst den Bericht in Johannes 9:1-21, und du wirst sehen, wie getreu und lebenswahr die geschichtliche Aufzeichnung über diese Heilungen ist. Daß sich diese Ereignisse wirklich zugetragen haben, wird von vielen Zeugen bestätigt, unter anderem von einem Arzt, nämlich von Lukas (Markus 7:32-37; Lukas 5:12-14, 17-25; 6:6-11; Kolosser 4:14).

23, 24. Weshalb ist es nicht unvernünftig, zu glauben, daß die Toten unter Gottes Königreich wieder zum Leben zurückgebracht werden?

23 Aus ähnlichen Gründen brauchen wir die biblische Verheißung, daß „es eine Auferstehung“ der Toten gibt, nicht als unglaubhaft anzusehen (Apostelgeschichte 24:15). Selbst Jahre nach dem Tod eines Menschen können seine Stimme, seine Erscheinung und seine Handlungen durch einen Film oder ein Videoband wieder wahrnehmbar gemacht werden. Soll denn der Schöpfer des Menschen, der den genauen atomaren und molekularen Aufbau des menschlichen Körpers kennt, nicht in der Lage sein, weit mehr zu tun? Die Menschen haben Computer konstruiert, die buchstäblich Milliarden von Daten speichern und koordinieren können. Aber Gott hat das ehrfurchteinflößende Universum mit seinen Milliarden Galaxien erschaffen, von denen jede wiederum aus Milliarden von Sternen besteht. Das sind Billiarden, Trillionen und noch mehr Sterne! Dennoch heißt es in Psalm 147:4: „Er zählt die Zahl der Sterne; sie alle ruft er mit ihrem Namen.“ Gewiß ist es einfach für Gott, der ein solch enormes Erinnerungsvermögen hat, sich an die Persönlichkeit der einzelnen zu erinnern und sie wieder ins Leben zurückzubringen (Hiob 14:13).

24 Jehova hat auch in der Vergangenheit für Beispiele gesorgt, um unseren Glauben an eine solch herrliche Zukunft zu stärken. Er gewährte seinem Sohn die Macht, in kleinem Umfang das zu demonstrieren, was er während seiner gerechten Herrschaft über die Erde in großem Umfang tun wird. Jesus auferweckte einige Tote; manchmal tat er es vor den Augen von Zuschauern. Lazarus, den er in der Nähe von Jerusalem auferweckte, war schon so lange tot, daß sein Körper zu verwesen begonnen hatte. Gewiß hat die Auferstehungshoffnung eine feste Grundlage (Lukas 7:11-17; 8:40-42, 49-56; Johannes 11:38-44).

Kann die Erde so vielen Menschen Platz bieten?

25, 26. Wo wird es für alle Menschen Lebensraum geben, wenn die Toten auferweckt werden?

25 Kann unser Planet einer so großen Bevölkerung, wie sie durch die Auferstehung der Toten entsteht, hinreichenden Lebensraum bieten? Es dauerte über 5 000 Jahre, bis die Erdbevölkerung Anfang des 19. Jahrhunderts auf eine Milliarde angestiegen war. Heute zählt sie etwa fünf Milliarden.

26 Die heute Lebenden stellen daher einen ansehnlichen Teil der Gesamtzahl aller Menschen dar, die je gelebt haben. Man hat die Gesamtbevölkerung der ganzen Menschheitsgeschichte auf ungefähr 15 000 000 000 geschätzt. Die Landfläche der Erde umfaßt etwa 14 500 000 000 Hektar. Somit stände jeder Person beinahe 1 Hektar Land zur Verfügung. Diese Fläche würde nicht nur für die Erzeugung von Nahrung ausreichen, sondern auch Platz bieten für Wälder, Berge und andere landschaftliche Schönheiten — ohne daß das Paradies übervölkert wäre. Außerdem läßt die Bibel erkennen, daß nicht alle heute Lebenden in diese neue Ordnung hinüberleben werden. Jesus sagte: „Breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen.“ Er wies auch darauf hin, daß Menschen, die nicht den Willen Jehovas tun, in der kommenden Weltvernichtung „in die ewige Abschneidung weggehen“ werden (Matthäus 7:13; 25:46).

27. Könnte die Erde für alle diese Menschen genügend Nahrung hervorbringen?

27 Könnte aber die Erde genügend Nahrung für so viele Menschen hervorbringen? Wissenschaftler behaupten, daß dies selbst unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich wäre. In einem Artikel des Toronto Star war zu lesen: „Gemäß der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) produziert die Erde genügend Getreide, um jeden Menschen mit 3 000 Kalorien am Tag zu versorgen. Das ... liegt etwa 50 Prozent über dem Mindestmaß.“56 In Zukunft, so hieß es, könnten sogar unter heutigen Bedingungen genügend Nahrungsmittel für das Doppelte der gegenwärtigen Erdbevölkerung produziert werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß Jehova sein Volk dazu anleiten wird, die landwirtschaftlichen Möglichkeiten, die die Erde bietet, richtig zu nutzen, denn in Psalm 72:16 wird uns versichert: „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein.“

28. Warum besteht nicht die Gefahr, daß die Erde, wenn die Menschen ewig leben, mit der Zeit übervölkert werden könnte?

28 Wir sollten beachten, worin Gottes Vorsatz besteht, den er den ersten beiden Menschen ursprünglich bekanntmachte. Er wies sie an, ‘die Erde zu füllen und sie sich zu unterwerfen’ durch die Ausdehnung der Grenzen Edens bis zu den entferntesten Teilen der Erde (1. Mose 1:28). Das bedeutet natürlich, daß die Erde nicht überfüllt, sondern in hinreichendem Maße mit Menschen gefüllt sein sollte. Dadurch wäre immer noch gewährleistet, daß die „unterworfene“ Erde ein weltweiter Park nach dem Muster der ursprünglichen parkähnlichen Heimat des Menschen wäre. Dieses göttliche Gebot läßt erkennen, daß das Bevölkerungswachstum zu Gottes bestimmter Zeit und auf seine Weise kontrolliert würde.

Eine sichere Grundlage für dauerndes Glück

29. Welche Auswirkungen haben die Beziehungen zu anderen Menschen auf jemandes Glück?

29 Aber selbst eine schöne Umgebung, materielle Wohlfahrt, eine interessante Arbeit und gute Gesundheit wären keine Garantie für dauerndes Glück. Es gibt heute viele Menschen, die sich dieser Dinge erfreuen und dennoch unglücklich sind. Warum? Weil die Leute in ihrer Umgebung selbstsüchtig, streitsüchtig, heuchlerisch oder gehässig sein mögen. Dauerndes Glück in Gottes neuer Ordnung wird hauptsächlich auf eine veränderte Einstellung der Menschen auf der ganzen Erde zurückzuführen sein. Ihre Liebe zu Gott und ihre Achtung vor ihm sowie ihr Wunsch, zur Verwirklichung seiner Vorsätze beizutragen, werden geistige Wohlfahrt zur Folge haben. Ohne diese wird materielle Wohlfahrt zu etwas Unbefriedigendem und Hohlem.

30. Wieso wissen wir, daß in Gottes neuer Ordnung nur Personen leben werden, die zum Frieden und zur Sicherheit anderer beitragen?

30 Ja, es ist eine wahre Freude, mit Menschen zusammenzusein, die gütig, demütig und freundlich sind, Menschen, die man wirklich lieben und denen man vertrauen kann und die einem gegenüber ebenso empfinden (Psalm 133:1; Sprüche 15:17). Echte Nächstenliebe, die das Leben in Gottes gerechter neuer Ordnung so angenehm machen wird, setzt Liebe zu Gott voraus. Alle, denen Gott ewiges Leben schenken wird, werden ihre Liebe zu ihm und zu ihrem Nächsten bewiesen haben. Mit solchen Mitmenschen, Freunden und Arbeitskollegen wirst du dich wahren Friedens, echter Sicherheit und dauernden Glücks erfreuen können (1. Johannes 4:7, 8, 20, 21).

31. Was sollten wir jetzt tun, wenn wir wirklich in Gottes neuer Ordnung leben möchten?

31 Ja, eine solch großartige Aussicht bietet sich dir! Praktische Weisheit wird dir helfen herauszufinden, was erforderlich ist, um all das zu erleben. Jetzt ist es an der Zeit, dein Leben mit den Anforderungen, die Gott an diejenigen stellt, die in der kommenden „großen Drangsal“ bewahrt werden, in Einklang zu bringen (2. Petrus 3:11-13).

[Studienfragen]

[Bild auf Seite 98]

Bald kommt der Tag, an dem die ganze Erde in ein Paradies umgestaltet werden wird