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Die glorreiche Verwirklichung des „ewigen Vorsatzes“

Die glorreiche Verwirklichung des „ewigen Vorsatzes“

14. Kapitel

Die glorreiche Verwirklichung des „ewigen Vorsatzes“

1. Welche Geistgeschöpfe haben versucht und versuchen immer noch zu verhindern, daß Gottes „ewiger Vorsatz“ verwirklicht wird, und seit wann tun sie es?

GOTTES „ewiger Vorsatz“ hat von Anfang an im Himmel und auf der Erde seine Gegner gehabt. Sie haben gekämpft und kämpfen noch, um zu verhindern, daß dieser „ewige Vorsatz“ endgültig und glorreich verwirklicht wird. Als Gott im Garten Eden in Gegenwart der großen Schlange sowie des sündigen Adam und der sündigen Eva seinen „ewigen Vorsatz“ bekanntgab, sagte er zu der Schlange: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mose 3:15). Von da an haben Satan, der Teufel, und die ungehorsamen Engel, die Dämonen geworden sind, gemeinsam gegen Gottes erklärten Vorsatz gekämpft.

2. (a) Welche teuflischen Versuche wurden unternommen, um das neu ins Dasein gebrachte „auserwählte Geschlecht“ zu vernichten? (b) Was schrieb Petrus, um die Christen vor dem Eindringen verderbter Elemente zu warnen?

2 Nach dem Pfingstfest des Jahres 33 u. Z., dem Tag, an dem das geistige „Israel Gottes“ auf der Grundlage der zwölf Apostel ins Leben gerufen wurde, unternahm man auf der Erde teuflische Versuche, dieses neu ins Dasein gebrachte „auserwählte Geschlecht“, diese „königliche Priesterschaft“, diese „heilige Nation“, zu vernichten (1. Petrus 2:9). Anfänglich setzte man eine heftige Verfolgung in Gang, aber sie führte nicht zum Ziel (Apostelgeschichte 7:59 bis 8:4; 9:1-5, 21; 11:19). Darauf unternahm man es, Lehren und Lebensweise des geistigen Israel zu verderben, und das hatte verheerende Folgen. Um das Jahr 64 u. Z. schrieb der Apostel Petrus einen Brief, den er an Personen richtete, die für den christlichen Glauben einstanden. In diesem Brief warnte er die Christen des ersten Jahrhunderts vor dieser kommenden Verderbnis des Glaubens, indem er schrieb:

„Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getragen wurden. Es gab indes auch falsche Propheten unter dem Volke, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird. Eben diese werden unauffällig verderbliche Sekten einführen und werden sogar den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, wodurch sie schnelle Vernichtung über sich bringen. Ferner werden viele ihren Zügellosigkeiten folgen, und ihretwegen wird vom Wege der Wahrheit lästerlich geredet werden. Auch werden sie euch aus Habsucht mit verfälschten Worten ausbeuten. Was aber sie betrifft, nimmt das Gericht von alters her keinen langsamen Verlauf, und ihre Vernichtung schlummert nicht“ (2. Petrus 1:21 bis 2:3; siehe auch Judas 4).

3. (a) Mit welchen Worten warnte Paulus vor Verderbern der Versammlung? (b) Wer ist der „Mensch der Gesetzlosigkeit“, und wann wurde er offenbar?

3 Etwas Ähnliches sagte der Apostel Paulus. Auf seiner letzten Reise nach Jerusalem richtete er folgende Warnung an die Ältesten der Christenversammlung: „Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, und aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen“ (Apostelgeschichte 20:29, 30). Einige Zeit vorher sandte er an die Versammlung in Thessalonich (Mazedonien) einen Brief, der die Warnung enthielt, daß es in der Versammlung zu einer Empörung gegen Gott und zu der Offenbarung des „Menschen der Gesetzlosigkeit“, des „Sohnes der Vernichtung“, kommen würde. Paulus schrieb warnend, daß „das Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit bereits am Werke“ sei. Der „gesetzlose Mensch“ erwies sich als eine Personengruppe, als die Geistlichkeit der Christenheit (2. Thessalonicher 2:3-9). Diese als „Mensch der Gesetzlosigkeit“ bezeichnete Personengruppe wurde im 4. Jahrhundert u. Z. offenbar, als der römische Kaiser Konstantin der Große mit abgefallenen „Bischöfen“ verhandelte und deren Religion zur Staatsreligion des Römischen Reiches erklärte. Konstantin schuf eine vom Staat anerkannte Geistlichkeit. So kam die Christenheit ins Dasein.

4. Was berichtet die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte über die Handlungsweise der Geistlichkeit der Christenheit, und was behauptet die Christenheit dennoch von sich?

4 Was berichtet die Geschichte über die Vorgänge in der Christenheit während der darauffolgenden sechzehnhundert Jahre bis heute? Ihre Geistlichen haben sich in die Politik eingemischt; sie haben mehr und mehr heidnische Lehren in ihren Glauben aufgenommen; sie haben sich als raff- und machtgierig erwiesen, haben ihre Gemeinden bedrückt, Religionskriege geschürt, zu blutigen Kreuzzügen aufgefordert und zu grausamen Verfolgungen angestachelt; sie haben Hunderte von einander widersprechenden Religionsgemeinschaften gestiftet, haben die Truppen der sogenannt christlichen Völker gesegnet, wenn sie gegeneinander Krieg führten, die Sittlichkeit ihrer Gemeindemitglieder verderbt, ihre Gemeinden über den „ewigen Vorsatz“ Gottes in Unwissenheit gelassen, und sie haben wie der irdische, sichtbare „Same“ der großen Schlange diesem Vorsatz sogar entgegengearbeitet. Innerhalb der Christenheit hat es keine echte christliche Einheit gegeben. An den Säumen ihrer religiösen Kleider klebt viel Blut. Sie hat die Früchte des heiligen Geistes Gottes nicht hervorgebracht, vor allem hat es ihr an der Bruderliebe gemangelt. Dafür aber ist sie an den „Werken des Fleisches“ stets reich gewesen (Johannes 13:34, 35; Galater 5:19-24). Dennoch behauptet sie, das „Israel Gottes“ zu sein; doch die Bibel zeugt gegen sie.

5. Was fuhr Gott gemäß seinem „ewigen Vorsatz“ fort zu tun, obwohl er von der Christenheit falsch dargestellt wurde?

5 Ist Gott dadurch, daß die Christenheit ihn und sein geistiges Israel falsch dargestellt hat, daran gehindert worden, seinen „ewigen Vorsatz“ erfolgreich auszuführen? Keinen Augenblick! Er hatte das alles vorausgesehen und es in der Heiligen Schrift, seinem geschriebenen Wort, vorhergesagt. Der neue Bund, den er mit dem geistigen Israel geschlossen hatte, blieb in Kraft, und Gott fuhr zweifellos fort, geistige Israeliten zu erwählen und zuzubereiten, die mit Jesus, dem Messias, einen Anteil an dem verheißenen himmlischen Königreich haben würden.

6. In welchen Zustand sollten die letzten Glieder der Klasse der 144 000 auf der Erde gebracht werden?

6 Gemäß Offenbarung 7:4-8 und 14:1-3 ist die Zahl der geistigen Israeliten, die versiegelt werden, um mit dem Messias das himmlische Königreich zu ererben, auf 144 000 beschränkt. Daher muß die Zeit kommen, da nur noch einige, nämlich die letzten Glieder der Königreichsklasse, die erforderlich sind, um deren Zahl vollzumachen, auf der Erde sein werden. Sie würden im Glauben nicht gespalten sein wie die Religionsgemeinschaften der Christenheit, sondern sie würden im Glauben eins sein, obschon sie verschiedenen Rassen, Nationen oder Stämmen angehörten und eine unterschiedliche Hautfarbe hätten. Da sie kein Teil dieser Welt sind, sollten sie aus dieser Welt herausgesammelt werden (Johannes 17:14-23).

7. Womit verglich Jesus dieses Einsammlungswerk, und wann sollte es nach seinen Worten vor sich gehen?

7 Als der Herr Jesus seinen Aposteln die „heiligen Geheimnisse des Königreiches“ erklärte, bezeichnete er die Einsammlung der restlichen „Söhne des Königreiches“ als eine „Ernte“. Er deutete an, wann diese geistige „Ernte“ vor sich gehen würde, als er sagte:

„Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel. So, wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird ihr Weinen und ihr Zähneknirschen sein. Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreiche ihres Vaters. Wer Ohren hat, höre zu!“ (Matthäus 13:11, 39-43).

8. War diese geistige „Ernte“ das einzige, was in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ geschehen sollte, und welche Frage veranlaßte Jesus, sich darüber zu äußern?

8 Es ist prophezeit worden, daß in der Zeit jenes „Abschlusses des Systems der Dinge“ nicht nur die „Söhne des Königreiches“ eingesammelt werden, sondern daß sich in jener Zeit noch andere Dinge ereignen werden (Matthäus 24:31). Alle diese Dinge sowie die geistige Ernte sollten Merkmale sein, die uns erkennen lassen würden, in welcher Zeit wir lebten, daß es die vorhergesagte Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ sei. Jesus, der Messias, der Prophet gleich Moses, zählte diese Dinge in der Antwort, die er seinen fragenden Aposteln gab, einzeln auf, nachdem er die Zerstörung des Tempels in Jerusalem vorhergesagt hatte. Die Apostel hatten die Frage gestellt: „Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart [griechisch: parousía] und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 23:37 bis 24:3).

9. Was sagte Jesus dann voraus, und wann begann für Jerusalem die „Zeit des Endes“, und wann endete sie?

9 In Matthäus 24:4-22 können wir die Antwort Jesu nachlesen, in der er erneut die Zerstörung Jerusalems vorhersagte, ferner Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Verfolgung seiner treuen Jünger, ein Überhandnehmen der Gesetzlosigkeit und ein Erkalten der Liebe, die Predigttätigkeit seiner Jünger und ihre Flucht aus Judäa und Jerusalem, nachdem sie gesehen hätten, daß der heilige Ort durch das „abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, entheiligt worden wäre. Das sollte innerhalb der „Generation“ geschehen, zu der er und seine Apostel gehörten. Das bedeutete, daß Jerusalem, das religiöse Zentrum des Landes, und das System der Dinge, dessen Mittelpunkt Jerusalem bildete, in ihrer „Zeit des Endes“ waren. Jene „Zeit des Endes“ begann im Jahre 29 u. Z., in dem Jahr, in dem Johannes der Täufer zu predigen begann: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht“ und in dem er Jesus taufte, und sie endete im Jahre 70 u. Z., als Jerusalem samt seinem Tempel zerstört wurde und die aaronische Priesterschaft zu bestehen aufhörte. Das, was die Juden und das Judentum früher waren, sind sie seither nie mehr gewesen.

DAS ZEICHEN DER „ZEIT DES ENDES“

10. Als was benutzte Jesus das Jerusalem des ersten Jahrhunderts in seiner Prophezeiung, weshalb sie sich auch auf die heutige Zeit bezieht?

10 Jesus erwähnte jedoch vieles, was nach der Zerstörung Jerusalems geschehen würde. So sagte er: „Und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21:20-24). Wenn man die ganze Prophezeiung Jesu, die in Matthäus, Kapitel 24 und 25, Markus, Kapitel 13 und Lukas, Kapitel 21 aufgezeichnet ist, sorgfältig liest, zeigt es sich deutlich, daß Jesus das Jerusalem des ersten Jahrhunderts auch als ein prophetisches Bild der Christenheit, des neuzeitlichen Gegenstücks dieser Stadt, und das System der Dinge, das unter den in der ganzen Welt zerstreuten Juden bestand, als ein Bild des heutigen weltweiten Systems der Dinge benutzte, das von der Christenheit beherrscht wird. Jesu Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ erfüllt sich somit auch heute, und zwar vollständig. Warum sagen wir „heute“? Sind wir der Meinung, daß wir heute in der vorhergesagten Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben? Ja!

11. In welcher Zeit befindet sich die Welt heute, und mit welchen ähnlichen Zeitabschnitten der Vergangenheit läßt sie sich vergleichen?

11 Die heutige Welt befindet sich in ihrer „Zeit des Endes“. Wir wollen daran denken, daß für jene „ehemalige Welt“, für die „Welt gottloser Menschen“, für „die damalige Welt“ oder die Welt zur Zeit Noahs, die im Jahre 2370 v. u. Z. durch die Sintflut unter Wasser gesetzt wurde, die „Zeit des Endes“ hundertzwanzig Jahre vor dem Jahr, in dem sich die Katastrophe ereignete, begann (2. Petrus 2:5; 3:6; 1. Mose 6:1-3; Matthäus 24:37-39). Vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. durch die Babylonier sprach Gott zu Zedekia, dem letzten der davidischen Könige, die auf dem Thron in Jerusalem saßen, und erwähnte dabei eine „Zeit der Vergehen des Endes“. Jerusalems „Zeit des Endes“ umfaßte vierzig Jahre; sie begann, als Gott Jeremia im dreizehnten Jahr der Regierung Josias zu seinem Propheten erweckte (Hesekiel 21:25; Jeremia 1:1, 2; Hesekiel 4:6, 7). Auch für das Jerusalem des ersten Jahrhunderts u. Z. gab es eine „Zeit des Endes“; sie dauerte einundvierzig Jahre (29 bis 70 u. Z.) (Lukas 19:41-44; 1. Thessalonicher 2:16).

12. Durch welchen Propheten sprach Jehova von der „Zeit des Endes“, und was beweist, daß wir seit dem Jahr 1914 u. Z. in dieser Zeit leben?

12 Viele Jahre nach der ersten Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier erwähnte der Engel Gottes gegenüber dem Propheten Daniel die „Zeit des Endes“, die für das weltweite System der Dinge kommen würde (Daniel 11:35 bis 12:4). Seit dem Jahre 1914 u. Z. leben wir in dieser „Zeit des Endes“. Wir sagen das nicht nur deshalb, weil in jenem Jahr der Erste Weltkrieg ausbrach und ein Zeitalter der Gewalttat und der militärischen Aufrüstung einleitete, die ein solches Ausmaß angenommen hat, daß der ganzen Menschheit Vernichtung droht, sondern weil sich in jenem bedeutenden Jahr auch die von Jesus geäußerte Prophezeiung über das „Zeichen“ des „Abschlusses des Systems der Dinge“ vollständig zu erfüllen begann. Und da die Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ ihren Höhepunkt in der — wie Jesus sagte — „großen Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“, erreichen wird, müssen wir uns dem vollständigen Ende dieses Systems der Dinge nähern und somit auch der Vernichtung einer „Welt gottloser Menschen“ (Matthäus 24:21).

13. (a) Inwiefern geht aus Matthäus 24:14 hervor, daß die „Gegenwart“ Christi mit Gottes Königreich in Verbindung steht? (b) Welches Problem entsteht dadurch, daß Christus kein Datum angab?

13 Doch wir richten unser Augenmerk auf das Jahr 1914 u. Z., weil in jenem Jahr die Zeit der „Gegenwart“ (parousía) des Herrn Jesus begann, die Zeit, da er, bekleidet mit der Macht des messianischen Königreiches, gegenwärtig ist. Daß er wirklich von da an unsichtbar auf diese Weise gegenwärtig ist, wird auch durch das bestätigt, worauf Jesus in seiner Antwort auf die Frage der Apostel über das ‘Zeichen seiner Gegenwart’ gemäß Matthäus 24:14 wie folgt hinwies: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Als Jesus die Frage seiner Apostel beantwortete, nannte er kein Datum, doch die Entwicklung des „Zeichens“ vom Jahre 1914 an bis jetzt stempelt jenes Jahr als die Zeit der Geburt des messianischen Königreiches Gottes unter seinem Sohn Jesus Christus in den Himmeln. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, zu jenem Datum zu gelangen und den Beweis zu erbringen, daß es die vorherbestimmte Zeit für die Geburt des Königreiches, verbunden mit der „Gegenwart“ Christi, ist. Wie kann man außerdem das Jahr 1914 als das richtige Jahr nachweisen?

14. Wann begannen die von Jesus erwähnten Zeiten der Nationen, und nach welchem Ereignis sollten sie andauern?

14 Jesus sagte in der Prophezeiung, die er auf die Frage „Wann werden diese Dinge sein?“ äußerte, die damals nahe bevorstehende Zerstörung Jerusalems voraus und fügte hinzu: „Und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21:20-24). Die „bestimmten Zeiten der Nationen [der Nichtjuden oder Heiden]“ begannen im Jahre 607 v. u. Z., als die Babylonier Jerusalem zerstörten und den regierenden Nachkommen König Davids, den Erben des göttlichen Bundes für ein ewiges Königreich, stürzten. Diese „Zeiten der Heiden“, wie sie auch genannt werden, dauerten bis zur Zeit Jesu und sollten auch nach der zweiten Zerstörung der heiligen Stadt andauern. Es ist eine Tatsache, daß siebzig Jahre nach der Zerstörung Jerusalems und der Verödung des Landes Juda ein treuer Überrest der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückkehrte und Jerusalem sowie andere Städte in dem Land, das lange verödet dagelegen hatte, wieder aufbaute. Aber das bedeutete nicht, daß Jerusalem, das zuerst von den Babyloniern und dann von den Medern und Persern, die Babylon eroberten, zertreten worden war, von den heidnischen Nationen nun nicht mehr zertreten worden wäre.

15. (a) Warum dauerten die Zeiten der Nationen nach dem Beginn des Wiederaufbaus Jerusalems im Jahre 537 v. u. Z. an? (b) Warum dauerten diese Zeiten auch nach dem Verhör Jesu vor Pontius Pilatus an?

15 Warum nicht? Weil dem davidischen Herrscherhaus, das in Jerusalem regiert hatte, weder der Thron noch das messianische Königreich zurückgegeben wurde, als der Wiederaufbau dieser Stadt im Jahre 537 v. u. Z. begann. Jerusalem war jetzt eine Stadt in einer Provinz des Medo-Persischen Reiches und unterstand dem Meder Darius und dem Perser Cyrus dem Großen. Das, wofür Jerusalem von 1070 v. u. Z. an, dem Jahr, in dem die Stadt von König David eingenommen wurde, ein Symbol war, wurde immer noch zertreten, nämlich Jerusalems Rang als Hauptstadt des messianischen Königreiches der Söhne und Nachfolger des Königs David. Die Herrschaft des Priestergeschlechts der Makkabäer (104 bis 63 und 40 bis 37 v. u. Z.) änderte nichts an dieser Tatsache. Als dann Jesus, der „Sohn Davids“, kam und sich als derjenige vorstellte, der mit Gottes Geist gesalbt worden war, lehnten ihn die Mehrheit der religiösen Führer der Juden und ihre Anhänger als ihren Messias und König ab. Sie schrien vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus: „Wir haben keinen König außer Cäsar“ (Johannes 19:15). Deshalb dauerten die Zeiten der Nationen an, und das Recht auf das messianische Königtum wurde weiterhin zertreten.

16, 17. (a) Wann liefen die Zeiten der Nationen ab, wie wir das aufgrund der Erfüllung der Prophezeiung Jesu erkennen können? (b) Welchem König offenbarte Gott die Dauer dieses Zeitabschnitts, und wie benutzte Gott diesen König?

16 Jesus sagte jedoch: „Bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ Wie lange sollten nach dem Jahr 607 v. u. Z., in dem Babylon den Thron des Königs David in Jerusalem stürzte, diese Zeiten, in denen die Nationen die messianische Königsherrschaft behinderten, andauern?

17 Jetzt, da wir gesehen haben, was sich in Erfüllung der Prophezeiung Jesu seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ereignet hat, können wir zuversichtlich antworten: „Bis zum Ablauf der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z.“ Außerdem offenbarte Gott zur Zeit des Königs Nebukadnezar, der im Jahre 607 v. u. Z. Jerusalem zerstörte, daß er festgelegt hatte, wie lange die damals beginnenden Zeiten der Nationen dauern würden, ohne daß ihre Herrschaft durch das messianische Königreich Gottes behindert würde. Gott deutete an, daß es sieben symbolische „Zeiten“ wären. Der Traum, in dem Gott Nebukadnezar diese Zeit offenbarte, wurde von dem Propheten Daniel erklärt (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Gott benutzte Nebukadnezar als eine Art Holzfäller, um das sichtbare Symbol des Königreiches Gottes, das seinen Sitz in Jerusalem hatte, im Jahre 607 v. u. Z. gewissermaßen umzuhauen. Um den Stumpf jenes symbolischen „Baumes“ sollten Bänder gelegt werden, denn er sollte erst nach Ablauf der „sieben Zeiten“ wieder sprossen und sich zu einem neuen Baum entwickeln dürfen.

18. (a) Von wem und in welcher Weise wurde während der Zeiten der Nationen die Königsmacht ausgeübt, die eigentlich vom königlichen Hause Davids hätte ausgeübt werden sollen? (b) Wie wurde die Wiederherstellung der messianischen Herrschaft dargestellt?

18 Bis es soweit wäre oder bis zum Ende dieser „sieben Zeiten“ würden die Weltherrscher der Nationen die Macht ausüben, die eigentlich den Nachkommen des Königs David gebührte, weil Gott mit David einen Bund für ein ewiges Königreich geschlossen hatte. Doch die Herrscher der Nationen übten diese Macht in einer ganz untheokratischen Weise aus, in einer Weise, die der messianischen Regierungsweise entgegengesetzt war; ihre Regierung war so unvernünftig, wie es Nebukadnezar in den sieben Jahren seines Wahnsinns war. Aber so, wie Nebukadnezar sein Amt als König wieder ausübte, als ihm nach Ablauf dieser sieben Jahre der Verstand wiederkam, sollte auch die messianische Herrschaft des Königreiches Gottes nach Ablauf der „sieben Zeiten“, in denen die Nationen die Weltherrschaft ausgeübt hatten, wiederhergestellt werden. Die Bänder, die um den königlichen Baumstumpf gelegt worden waren, sollten abgenommen werden, und aus seinen Wurzeln sollte ein neuer Baum, eine neue Herrschaft, emporwachsen (Daniel 4:1-37).

19. (a) Wie lange dauerte jede „Zeit“ der sieben Zeiten der Nationen? (b) Um welche Zeit des Jahres begannen diese Zeiten, und um welche Zeit des Jahres endeten sie?

19 Wenn wir von 1914 u. Z. bis 607 v. u. Z. rückwärts zählen, erhalten wir die Zahl von 2 520 Jahren. Wenn wir dann die 2 520 Jahre durch die Anzahl der „Zeiten“, sieben, teilen, ergibt das 360 Jahre. So lang ist gemäß der Heiligen Schrift eine prophetische „Zeit“ (Offenbarung 12:6, 14; vergleiche Offenbarung 11:2, 3). Die sieben buchstäblichen Jahre, in denen Nebukadnezar wahnsinnig war, veranschaulichten die „sieben Zeiten“ von 2 520 Jahren, wobei jeder Tag einer prophetischen „Zeit“ von 360 Tagen ein Jahr darstellte (Hesekiel 4:6; 4. Mose 14:34). Die symbolischen „sieben Zeiten“ begannen, als das babylonische Heer die Stadt Jerusalem und das Land Juda verwüstet hatte und kein Statthalter mehr da war, der Gedalja, den Statthalter, der um die Mitte des Mondmonats Tischri ermordet wurde, ersetzt hätte. Demnach endeten sie um jenen Zeitpunkt des Jahres 1914 u. Z. oder ungefähr am 4./5. Oktober 1914.

20. Was bedeutete es, daß sich im Jahre 1914 u. Z. das Gegenteil von dem ereignen sollte, was sich im Jahre 607 v. u. Z. ereignete?

20 Zu dieser Zeit sollte sich das Gegenteil von dem ereignen, was sich im Tischri des Jahres 607 v. u. Z. ereignete, als die Zeiten der Nationen begannen. Damals glich das Land Juda einer Wildnis, und in Jerusalem war kein Tempel und kein „Thron Jehovas“, auf dem ein gesalbter Nachkomme des Königs David saß (1. Chronika 29:23). Das bedeutete, daß im Frühherbst des Jahres 1914 u. Z. das Zertreten des messianischen Königtums durch die Nationen ein Ende haben und das messianische Königreich geboren würde, aber nicht im irdischen Jerusalem, sondern im Himmel, wo der Sohn und Herr des Königs David zur Rechten Jehovas Gottes saß (Psalm 110:1, 2). Damals kam der Gesalbte, „der das gesetzliche Recht hat“, und Jehova Gott gab ihm das Königreich (Hesekiel 21:25-27; Daniel 7:13, 14).

21. Wie wurde die Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel sinnbildlich dargestellt, und was geschah unmittelbar danach?

21 Der Erste Weltkrieg war schon mehr als zwei Monate im Gange, als dieses wunderbare Ereignis in den unsichtbaren Himmeln eintrat. In Offenbarung 12:1-5 wird dieses neugeborene messianische Königreich als ein männliches Kind dargestellt, das von Gottes himmlischem „Weib“ geboren und dann zu dem Throne Gottes entrückt wurde, um mit Gott zu regieren. So wurde dieser erhabene Bestandteil des „ewigen Vorsatzes“ Gottes glorreich verwirklicht, allerdings erst nach Überwindung übermenschlicher Gegnerschaft. Darüber lesen wir:

„Und Krieg brach aus im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften, doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden. Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen:

‚Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! Und sie haben ihn wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses besiegt, und sie haben ihre Seele selbst angesichts des Todes nicht geliebt. Darum seid fröhlich, ihr Himmel und ihr, die ihr darin weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.‘

Als nun der Drache sah, daß er zur Erde hinabgeschleudert worden war, verfolgte er das Weib, das das männliche Kind geboren hatte. ... Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“ (Offenbarung 12:7-17).

22. (a) Als was ist Michael dadurch zu erkennen, daß er Satan und dessen Dämonen aus dem Himmel schleuderte? (b) Mit welchen Worten sagte Jesus voraus, daß die ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ verfolgt würden?

22 Ja, der Erzengel Michael erschien wieder im Himmel, und als der „Same“ des „Weibes“ Gottes, der den Kopf der Schlange zertreten sollte, gewann er den Krieg und schleuderte die Urschlange samt ihren Dämonenengeln zur Erde hinab. Die große Schlange verfolgte in ihrem Zorn das „Weib“, indem sie die während des Ersten Weltkrieges und danach auf der Erde lebenden ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ verfolgte. Jesus sagte in seiner Prophezeiung voraus, daß seine gesalbten Nachfolger während der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ in dieser Weise verfolgt würden. Er erklärte seinen Jüngern:

„Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein. ... Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:9-13).

23. (a) Welchem Gebot Jesu sind die Glieder des gesalbten Überrestes nachgekommen, wodurch sie sich auswiesen? (b) Wann schon machten sie das Jahr, in dem die Zeiten der Nationen enden sollten, bekannt?

23 Sowohl die Bibel als auch die Weltgeschichte beweisen somit, daß die „Zeit des Endes“ im Frühherbst des Jahres 1914 begann. Völlig in Übereinstimmung damit ist die Tatsache, daß die Glieder des gesalbten Überrestes, die „die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“, immer noch verfolgt werden. Sie halten das in Jesu Prophezeiung erwähnte Gebot Gottes: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matthäus 24:14). In den Jahren, die seit 1914 u. Z. vergangen sind, haben sich die Glieder des Überrestes der Gesalbten als die, die das tun, ausgewiesen. Vor jenem Jahr hatten sich Glieder dieses gesalbten Überrestes unabhängig von der Christenheit ernsthaft dem Studium des Wortes Gottes gewidmet. Ihnen bedeutete die Bibel mehr als die von Menschen stammenden religiösen Traditionen. Schon 1876 machten sie bekannt, daß im Jahre 1914 die 2 520 Jahre dauernden Zeiten der Nationen ablaufen würden. Das, was sich von jenem Jahr an ereignet hat, zeigt, daß sie sich nicht geirrt hatten.

24. (a) Warum wurden die Glieder des Überrestes während des Ersten Weltkrieges ein Gegenstand internationalen Hasses? (b) Welches Werk begannen sie nach dem Krieg, und welchen Namen bemühten sie sich bekanntzumachen?

24 Während des Ersten Weltkrieges wurden sie ein Gegenstand des Hasses aller Nationen und wurden heftig verfolgt, weil sie für das messianische Königreich Gottes eintraten und bemüht waren, von der Blutschuld, die die Christenheit auf sich lud, frei zu bleiben. Im ersten Nachkriegsjahr, 1919, erkannten sie ihre christliche Pflicht, Gottes messianisches Königreich, das im Jahre 1914 (als die Zeiten der Nationen endeten) in den Himmeln aufgerichtet worden war, zu verkündigen wie nie zuvor (Matthäus 24:14). Im Jahre 1925 ließ Gott sie erkennen, daß die Zeit für ihn gekommen war, sich einen Namen zu machen (2. Samuel 7:23; Jeremia 32:20; Jesaja 63:14; siehe den Wacht-Turm vom 1. November 1925, Seite 327, 1. Spalte, 5. Absatz; ferner die Ausgabe vom 15. Oktober 1925, Seite 311, 312, Absatz 41—43). Daher gingen sie nun entschlossen daran, den biblischen Namen des einen lebendigen und wahren Gottes sowie seinen „ewigen Vorsatz, den er in Verbindung mit dem Christus, mit Jesus, unserem Herrn, gefaßt hat“, weltweit bekanntzumachen (Epheser 3:11).

25. Von wem mußten sich die Glieder des gesalbten Überrestes unterscheiden, und was nahmen sie deshalb im Jahre 1931 u. Z. an?

25 Sie nahmen im Jahre 1931 einen Namen an — das war ein Schritt, zu dem sie völlig berechtigt waren und der nichts mit Anmaßung zu tun hatte —, durch den sie sich von Groß-Babylon, dem Weltreich der falschen Religion, unterscheiden würden, aus dem sie hinausgegangen waren, weil sie dem in Offenbarung 18:4 niedergelegten Gebot Gottes gehorcht hatten. Sie nahmen einen Namen an, durch den sie sich sogar von der Christenheit mit ihren Hunderten von einander widersprechenden Religionsgemeinschaften, mit ihrer weltlichen Gesinnung und ihrer riesigen Blutschuld unterscheiden würden. Es war wirklich ein biblischer Name (Jesaja 43:10, 12) und ein Name, der ihnen ihr christliches Werk deutlich vor Augen hielt. Es war der Name, der seither weltweit bekanntgeworden ist, ein Name, der sowohl geachtet als auch gehaßt wird: Jehovas Zeugen. Und sie erweisen sich dieses Namens als würdig!

EINE „GROSSE VOLKSMENGE“ WIRD HAR-MAGEDON ÜBERLEBEN

26. Vor wie langer Zeit begann Gott, ein „Volk für seinen Namen“ auszuwählen, und hat er heute kein solches Volk mehr?

26 War das alles nur eine rasch verfliegende religiöse Begeisterung? War es lediglich ein belangloser Zufall? Oder geschah es gemäß dem Vorsatz Gottes, den er nach und nach verwirklicht? Man betrachte den Ausgang! Als Gott an dem geschichtlich bemerkenswerten Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. seinen heiligen Geist ausgoß und der Apostel Petrus, erfüllt von diesem Geist, aufstand und vor den Ohren Tausender von Juden die Prophezeiung aus Joel 2:28-32 zitierte: „Ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“, begann Gott mit der Verwirklichung einer Absicht. Er begann ein „Volk für seinen Namen“, ein geistiges Israel, zu bilden (Apostelgeschichte 2:1-21; 15:14). Ein weiterer Schritt wurde im Jahre 36 u. Z. getan, am Ende der ‘siebzigsten Jahrwoche’, als Gott den Apostel Petrus aussandte, damit er unbeschnittenen Heiden predige, und dann seinen heiligen Geist auf diese gläubigen Nichtjuden ausgoß. Gott vergrößerte das „Volk für seinen Namen“, indem er Heiden mit heiligem Geist taufte und salbte und sie dem geistigen Israel hinzufügte (Apostelgeschichte 10:1 bis 11:18; 15:7-11). Das geschah im ersten Jahrhundert. Und wie ist es heute, im zwanzigsten Jahrhundert? Nicht zu widerlegende geschichtliche Tatsachen beweisen, daß Gott auch heute noch ein „Volk für seinen Namen“ hat.

27. Welchen Beweis haben wir heute dafür, daß Gott an dem Vorsatz den er in dieser Hinsicht gefaßt hatte, festgehalten hat, und wer wird dadurch heute schon gesegnet?

27 Die Tatsache, daß heute die letzten Glieder des Überrestes des geistigen „Samens“ Abrahams auf der Erde sind, beweist, daß Gott im Begriff ist, die Zahl der 144 000 geistigen Israeliten unter ihrem Haupt, Jesus Christus, vollzumachen. Das geschieht trotz heftiger Gegnerschaft von Teufeln und Menschen. Der „ewige Vorsatz, den er [Gott] in Verbindung mit dem Christus ... gefaßt hat“, wird jetzt glorreich verwirklicht. Gott ist immer noch fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß sein Vorsatz bald voll und ganz verwirklicht wird. Wieviel Gutes das für die Menschen bedeuten wird! Eine „große Volksmenge“, deren Zahl in der ganzen Welt wächst, würdigt diese Tatsache. Diese Menschen werden durch den Überrest des geistigen „Samens“ Abrahams heute schon gesegnet.

28. Wer ist in erster Linie der „Same“ Abrahams, und was zeigt, ob nur die Glieder des „Samens“ gesegnet werden?

28 Der im Altertum lebende Patriarch Abraham stellte Jehova Gott dar. Jehova ist der größere Abraham. Sein „Same“ ist in erster Linie sein Sohn, den er geopfert hat, Jesus Christus, unser Herr. Durch ihn, den Haupt„samen“, sind alle Glieder des geistigen Israel gesegnet worden. Aber werden nur sie gesegnet? Nein. Gott gab Abraham folgende Verheißung, die er mit einem Eid bekräftigte: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen“ (1. Mose 22:18; Apostelgeschichte 3:22-26). Bei diesem „Samen“ handelt es sich nicht nur um Jesus Christus — denn der Same Abrahams sollte wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner am Ufer des Meeres sein, also unzählbar —, sondern dazu gehören auch alle geistigen Israeliten. Durch diesen gesamten „Samen“ werden sich andere einen Segen erwerben, und zwar werden es „alle Nationen der Erde“ sein, alle die nicht zum „Samen“, zum geistigen Israel, gehören. So wird durch den „Samen“ des größeren Abraham, Jehovas Gottes, des himmlischen Vaters des geistigen „Samens“, die ganze Menschheit gesegnet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden unter dem messianischen Königreich des „Samens“ auch die Toten auferstehen (Apostelgeschichte 24:15).

29, 30. (a) Durch wen wurden diejenigen, die jetzt durch den Überrest des „Samens“ gesegnet werden, in der vorchristlichen Zeit vorgeschattet? (b) Mit welchen Worten wies Jesus auf Überlebende der bevorstehenden „großen Drangsal“ hin?

29 Und wer wird heute von allen Nationen durch den „Überrest“ des abrahamischen „Samens“ oder in Verbindung mit ihm gesegnet? Gemäß Gottes liebevollem Vorsatz sind diese Menschen durch bestimmte Personen, die in alter Zeit lebten, vorgeschattet worden. Durch wen?

30 Den Israeliten, die im Jahre 1513 v. u. Z. als Befreite Ägypten verließen, nachdem sie das erste Passah gefeiert hatten, und die nach ihrem Durchzug durch das Rote Meer an die Küste der Sinaihalbinsel gelangten, wo sie in Sicherheit waren, hatte sich „viel Mischvolk“, Nichtisraeliten, angeschlossen (2. Mose 12:38; 4. Mose 11:4). Als Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. zum erstenmal zerstört wurde, und zwar von den Babyloniern, überlebten der äthiopische Eunuch namens Ebed-Melech und die nichtisraelitischen Rechabiter die Vernichtung der heiligen Stadt und des Tempels (Jeremia 35:1-19; 38:7-12; 39:16-18). Und am 11. Nisan des Jahres 33 u. Z. sagte Jesus, als er die Zerstörung Jerusalems prophezeite, die im Jahre 70 u. Z. erfolgte und die ein prophetisches Bild von der Vernichtung war, die die Christenheit zu Lebzeiten unserer Generation erleiden wird:

„Denn dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben Hat, nein, noch wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matthäus 24:21, 22; Markus 13:19, 20).

31. Welche Vision erhielt der Apostel Johannes über die „große Volksmenge“, die zusammen mit dem geistigen Überrest die „Drangsal“ überlebt?

31 Außer dem Überrest des geistigen Israel, den „Auserwählten“, werden noch andere die bevorstehende „große Drangsal“ überleben. Um das Jahr 96 u. Z. erhielt der betagte Apostel Johannes eine Vision über diese Personen, die zusammen mit dem „Überrest“ des geistigen Israel die „große Drangsal“ überleben werden. Johannes hatte eine Vision von der geistigen Versiegelung der 144 000 treuen Glieder des geistigen Israel, und was er anschließend sah, beschreibt er wie folgt:

„Nach diesen Dingen sah ich, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘

Und einer von den älteren Personen ergriff das Wort und sprach zu mir: ,Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich sogleich zu ihm: ,Mein Herr, du weißt es.‘ Und er sprach zu mir: ,Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes, und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen‘ “ (Offenbarung 7:9, 10, 13-17).

32. (a) Wann wurde die Bedeutung dieser Vision, die mit den Tatsachen übereinstimmt, zum erstenmal dargelegt? (b) Warum ist es verständlich daß diese „große Volksmenge“ nicht in den Himmel kommt und nicht mit dem Lamm Gottes zusammen regieren wird?

32 Die Bedeutung dieser Vision, die mit den Tatsachen übereinstimmt, wurde erstmals im Jahre 1935 u. Z. dargelegt, nämlich am 31. Mai 1935 auf dem Kongreß der christlichen Zeugen Jehovas in Washington (D. C.). Die „große Volksmenge“, die Johannes in der Vision sah, erwartet nicht, in den Himmel zu kommen und auf dem himmlischen Berg Zion im Verein mit den 144 000 geistigen Israeliten zu regieren. In Offenbarung 14:1-3 lesen wir zum Beispiel, daß nur die 144 000 geistigen Israeliten mit dem Lamm Gottes auf dem himmlischen Berg Zion stehen. Johannes sah die „große Volksmenge“ nicht auf dem Berg Zion stehen, und das ist auch verständlich. Nur von den 144 000 wird gesagt: „Diese wurden als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft“ (Offenbarung 14:4, 5; Jakobus 1:18). Über die 144 000, die „aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft“ worden sind, lesen wir folgende an das Lamm Gottes gerichtete Worte:

„Du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren“ (Offenbarung 5:9, 10).

33. Wodurch wird also der Zweck, dem Gottes neuer Bund dienen sollte, erreicht?

33 Der Zweck des „neuen Bundes“, den Gott mit dem geistigen Israel schloß, wird durch das Hervorbringen der 144 000 erreicht, denn dieser neue Bund sollte ja „ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation“ hervorbringen, etwas, was der alte Bund, der mosaische Gesetzesbund, nicht hervorgebracht hatte (2. Mose 19:5, 6). Die in Offenbarung 7:9-17 erwähnte „große Volksmenge“ wird nicht in den neuen Bund aufgenommen. Sie hat sich aber dem „Überrest“ der geistigen Israeliten, die in dem neuen Bund sind, angeschlossen.

34. Wo hoffen die Glieder der „großen Volksmenge“ zu leben, und als wen erkennen sie Gott und sein Lamm an?

34 Die „große Volksmenge“ erwartet auch nicht, nach der „großen Drangsal“ in den Himmel zu kommen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ hoffen, daß das Lamm Gottes sie nach der „großen Drangsal“ hier auf der Erde hüten und zu ewigem Leben in einem irdischen Paradies leiten wird. Sie erkennen den auf dem Throne sitzenden Gott des Himmels als den unumschränkten Herrscher über die ganze Schöpfung an. Sie erkennen Jesus, den Messias, als „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, an. Sie geben zu, daß sie die Rettung Gott und seinem Lamm, das einst „geschlachtet“ wurde, verdanken, und durch Glauben und Gehorsam haben sie „ihre Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“.

35. (a) Wo dienen sie Gott in seinem „Tempel“ beständig, und warum? (b) Wie zeigen sie, daß sie Gottes Hohempriester gegenüber loyal gesinnt sind, und wie stellte Jesus sie in einem Gleichnis dar?

35 Sie erkennen nur den Souveränen Herrn Jehova als ihren Gott an. Das erklärt, warum sie ihm „Tag und Nacht ... in seinem Tempel heiligen Dienst“ darbringen, das heißt in den irdischen Vorhöfen seines geistigen Tempels, dessen Allerheiligstes sich in den heiligen Himmeln befindet (Hebräer 9:24). Somit steht die „große Volksmenge“ jetzt mit dem Überrest der 144 000 geistigen Israeliten in Verbindung, die die durch den neuen Bund hervorgebrachten königlichen Priester sein werden. Die Glieder der „großen Volksmenge“ zeigen, daß sie gegenüber Jesus Christus, dem königlichen Hohenpriester, loyal gesinnt sind, indem sie gegenüber seinen geistigen Brüdern, die noch auf der Erde sind, eine loyale Gesinnung bekunden. Den geistigen Brüdern Christi tun sie so viel Gutes, wie sie nur können, ja sie nehmen sogar mit ihnen teil an der weltweiten Verkündigung der „guten Botschaft vom Königreich“. Bei diesen loyalgesinnten Personen handelt es sich um die Klasse der „Schafe“, über die Jesus in seinem Gleichnis sagte:

„Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ,Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘ Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ,Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und kleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ,Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘

Und ... [die Böcke] werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25:34-40, 46).

36. Wann wird die im Gleichnis erwähnte Klasse der Böcke „abgeschnitten“ werden, und warum?

36 Alle, die den geistigen Brüdern des jetzt regierenden Königs Jesus Christus gegenüber nicht so handeln wie die „Schafe“, werden in der kommenden „großen Drangsal“ vernichtet werden, denn sie sind nicht für den „Samen“ des himmlischen „Weibes“ Gottes, sondern für den „Samen“ der „Urschlange“, Satans, des Teufels (1. Mose 3:15; Offenbarung 12:9, 17). Sie lassen sich von der „Urschlange“, die „die ganze bewohnte Erde irreführt“, beeinflussen und leiten; daher werden sie auf der Seite des „Samens“ der Schlange sein, wenn die „große Drangsal“ binnen kurzem über die Menschheit hereinbrechen wird.

37. In welcher Zeit befindet sich das gegenwärtige weltliche System seit 1914, und was steht daher gemäß Daniel 12:1 der heutigen Generation bevor?

37 Das gegenwärtige weltliche System der Dinge befindet sich seit 1914, dem Jahr, in dem in den Himmeln Gottes messianisches Königreich geboren wurde, in seiner „Zeit des Endes“. Die „Zeit des Endes“ wird nun bald in der von Jesus Christus vorhergesagten „großen Drangsal“ ihren Höhepunkt erreichen. Diese beispiellose Drangsal wurde, lange bevor Jehova Gott seinen erstgeborenen himmlischen Sohn zur Erde sandte, wo er den Namen Jesus tragen sollte, von dem Propheten Daniel vorhergesagt. Gottes Engel übermittelte Daniel die Prophezeiung mit folgenden Worten:

„Und während jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht. Und es wird gewißlich eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit“ (Daniel 12:1; vergleiche Matthäus 24:21).

Diese „Zeit der Bedrängnis“ steht unserer Generation jetzt bevor.

38. (a) Welche Religion üben die aus, die die Vernichtung Groß-Babylons überleben werden? (b) Zur Klärung welcher Streitfrage muß der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, geführt werden?

38 In dieser „Zeit der Bedrängnis“, dieser „großen Drangsal“, werden religionsfeindliche politische Kräfte das heutige Groß-Babylon, das Weltreich der falschen Religion, das mit der antiken Stadt Babylon begann, vernichten (1. Mose 10:8-12; Offenbarung 17:1 bis 18:24). Die Glieder des „Überrestes“ des geistigen Israel und die „große Volksmenge“ werden diese Vernichtung unter dem Schutz Gottes überleben, weil sie die wahre Religion ausüben (Jakobus 1:27). Gleich nach dem fehlgeschlagenen Versuch der religionsfeindlichen Kräfte, die reine und unbefleckte „Form der Anbetung“, die unverfälschte Religion, von der Erde zu beseitigen, wird der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, an dem Ort, der symbolisch Har-Magedon genannt wird, ausbrechen (Offenbarung 16:14, 16). Warum? Weil die Streitfrage der unumschränkten Herrschaftsgewalt Jehovas in der ganzen Schöpfung — diese Gewalt wird von dem Überrest und der „großen Volksmenge“ anerkannt — noch geklärt werden muß. Die Klärung der Streitfrage gehört zu dem „ewigen Vorsatz, den ... [Gott] in Verbindung mit dem Christus, mit Jesus, unserem Herrn“, der in erster Linie der von Gott verheißene „Same“ ist, „gefaßt hat“.

39, 40. (a) Wo wird die kriegerische Auseinandersetzung wegen dieser Streitfrage stattfinden, und wen sehen wir nun sich dort versammeln? (b) Wer wird sich durch einen Sieg als der Überlegene erweisen?

39 Die höchste Staatsgewalt, auf deren Ausübung die heutigen Regierungen so pochen, steht im Widerspruch zu der unumschränkten Herrschaftsgewalt des Schöpfers. Die kriegerische Auseinandersetzung wegen dieser äußerst wichtigen Streitfrage rückt näher, denn die jetzige „Zeit des Endes“ wird bald abgelaufen sein. Sehen wir im Lichte der Vorschau, die uns in der Offenbarung auf die bevorstehenden Ereignisse gegeben wird, daß die Könige und die anderen politischen Herrscher der Erde samt ihren Heeren und Unterstützern auf dem Schlachtfeld von Har-Magedon zum Endkampf versammelt werden? Ja!

40 Mit dem Auge des Glaubens sehen wir aber auch den himmlischen König der Könige, Jesus Christus, und seine Engelheere zu dem erwähnten Schlachtfeld eilen, so, als würden sie auf weißen Kriegspferden reiten. Wir können dem Worte Gottes vertrauen, der Krieg von Har-Magedon wird mit einem Sieg der Streitkräfte Gottes, des Allmächtigen, enden und mit der Vernichtung aller von Menschen geschaffenen politischen Systeme samt ihren Amtsträgern, Streitkräften und patriotischen Unterstützern. Jesus Christus, der einst mit einem Lamm verglichen wurde, wird sich als der König der Könige erweisen, denn Jehova Gott wird zur Rechten des von ihm eingesetzten Königs und Priesters, der von der Art des Melchisedek ist, kämpfen (Offenbarung 17:12-14; 19:11-21; Psalm 110:4, 5).

41. (a) Warum wird die „Urschlange“ nach Har-Magedon nicht mehr gegen den Überrest und die „große Volksmenge“ Krieg führen können? (b) Inwiefern wird dann für den „Samen“ des „Weibes“ Gottes der große Augenblick kommen?

41 Das wird der große Höhepunkt der schweren Zeit sein, über die gesagt worden ist: „Wehe der Erde und dem Meer“ und die die „Urschlange“ sowie ihre Dämonenengel, nachdem sie aus dem Himmel hinausgeworfen wurden, über die ganze von ihnen verführte Menschheit gebracht haben (Offenbarung 12:7-12). Nachdem in Har-Magedon der ganze irdische „Same“ der „Urschlange“ vernichtet sein wird, wird sie gegen die ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ und gegen die „große Volksmenge“, die ebenfalls den Souveränen Herrn Jehova anbetet, nicht mehr Krieg führen können (Offenbarung 12:13, 17). Werden die „Urschlange“ und ihr unsichtbarer „Same“, die Dämonen, in der Nähe der Erde, wo sie sich aufgehalten haben, nachdem sie aus dem Himmel hinausgeworfen wurden, gelassen werden? Nein! Denn nun kommt für Jesus Christus, den himmlischen „Samen“ des „Weibes“ Gottes, dem die mordgierige Schlange einst die Ferse zertrat, der große Augenblick! Das Blatt hat sich gewendet, und jetzt wird der „Same“ des himmlischen „Weibes“ Gottes der Schlange den Kopf zertreten, so daß es sein wird, als wären die Schlange und ihr „Same“, die Dämonen, nie gewesen. Wie geschieht das?

42. (a) Wie werden also die Schlange und ihr „Same“ zertreten? (b) Welcher Wechsel wird dann in bezug auf die himmlische Herrschaft und die irdische Gesellschaft vor sich gehen?

42 Das geschieht, indem die Schlange und ihre Dämonen aus der Umgebung der Erde entfernt werden. Sie werden in den „Abgrund“ geschleudert, der dann über ihnen versiegelt wird, und werden dort, wie mit Ketten gebunden, die darauf folgenden tausend Jahre bleiben. In Offenbarung 20:1-3 wird dieser Vorgang geschildert, aber nicht als ein Teil des Krieges von Har-Magedon, sondern als ein Geschehen, das auf jenen Krieg folgt (1. Mose 3:15; Römer 16:20; Lukas 10:18-20). So werden die uralten satanischen „Himmel“, die die menschliche Gesellschaft auf der Erde beherrscht haben, für immer ausgelöscht werden, und Gottes messianische „neue Himmel“ werden sich zum Segen der Menschen über die neue menschliche Gesellschaft auf der Erde ausbreiten. Dann werden die Worte des Apostels Petrus glorreich verwirklicht werden, der, nachdem er die Vernichtung der alten symbolischen Himmel und der alten symbolischen Erde beschrieben hatte, zur Ermunterung aller treuen Anbeter Jehovas Gottes sagte: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:7-13; Offenbarung 20:11; 21:1; Jesaja 65:17).

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