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Gott faßt seinen „ewigen Vorsatz“ in seinem Gesalbten

Gott faßt seinen „ewigen Vorsatz“ in seinem Gesalbten

5. Kapitel

Gott faßt seinen „ewigen Vorsatz“ in seinem Gesalbten

1. Was für ein Leben sollten die Menschen auf Erden gemäß Gottes Vorsatz haben?

DAS Leben des Menschen auf Erden kann etwas Schönes sein. Das Leben des Schöpfers des Menschen ist etwas Schönes. Gemäß seinem Willen sollte das Leben seiner menschlichen Schöpfung ebenfalls schön sein. Die Menschheit hat ihr Dasein selbst zugrunde gerichtet. Das haben jedoch nicht alle ihre Glieder getan. Trotz des bisherigen Versagens der Menschheit ist es jetzt Gottes gütiger Vorsatz, daß Männer und Frauen noch Gelegenheit erhalten, aus dem Leben auf Erden etwas Schönes für sich zu machen.

2. (a) Wie war das Leben des Menschen zu Beginn? (b) Was zeigt, ob Gott geplant hatte, daß der Mensch einen Weg einschlagen sollte, der zum Tode führte?

2 Zu Beginn war das Leben des Menschen etwas Schönes. Es nahm vor nahezu sechstausend Jahren in einem irdischen Paradies seinen Anfang. Es war eine Freude, in jenem Paradies zu leben, und deshalb wurde es der Garten Eden oder das Paradies der Wonne genannt (1. Mose 2:8, Übersetzung von Loch und Reischl). Unsere menschlichen Ureltern, der erste Mann und die erste Frau, waren vollkommen; sie waren völlig gesund und hatten Aussicht, nie zu sterben. Als Menschen waren sie sterblich, aber es bot sich ihnen die von ihrem Schöpfer eingeräumte Gelegenheit, immerdar, ewig, im Paradies der Wonne zu leben. So konnte ihr himmlischer Lebengeber ihr Ewigvater werden. Er plante nicht, daß sie sterben sollten, indem sie den Weg einschlügen, der zum Tode führen würde. Es war sein Wunsch, daß sie immerdar seine ewig lebenden Kinder wären. Mehr als dreitausend Jahre später brachte er seine aufrichtigen Gefühle diesbezüglich zum Ausdruck, als er zu seinem auserwählten Volk sagte:

„ ,Habe ich denn wirklich Gefallen am Tode eines Bösen‘, ist der Ausspruch des Herrn Jehova, ,und nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwende und tatsächlich am Leben bleibe?‘ “ (Hesekiel 18:23).

3. Welche Frage drängt sich uns heute auf, wenn es doch Gottes Wunsch war, daß die Menschen weiter im Paradies leben sollten?

3 Der Schöpfer hatte also nicht den Wunsch, daß das unschuldige Menschenpaar im Paradies der Wonne „böse“ wurde und den Tod verdiente. Sein Wunsch war es, daß die beiden am Leben blieben, ja daß sie weiterlebten, um zu sehen, daß die ganze Erde in richtigem Maße mit Nachkommen gefüllt würde, die ebenso vollkommen und glücklich wären wie sie und in einem friedlichen, liebevollen Verhältnis zu ihrem Schöpfer, ihrem himmlischen Vater, stehen würden. Doch heute sterben alle Menschen, und unsere verunreinigte Erde ist alles andere als ein Paradies. Wie kommt das? Der Schöpfer des Menschen ließ die Erklärung dafür in der Bibel aufzeichnen.

4. Warum war es merkwürdig, daß sich eine Schlange im Paradies einem Menschen gegenüber bemerkbar machte?

4 Der Ort war das Paradies der Wonne; hier beginnt das dritte Kapitel des ersten Buches Mose, des ersten Buches der Bibel. Alle niederen Formen irdischer Geschöpfe waren unseren menschlichen Ureltern, Adam und Eva, untertan. Diese fürchteten keines der niederen irdischen Geschöpfe, nicht einmal die Schlangen. Ja, es gab Schlangen im Paradies der Wonne, und es war interessant, sie zu beobachten. Die Art und Weise, wie sie sich ohne Gliedmaßen fortbewegten, war wunderbar — ein Beweis der mannigfaltigen Weisheit Gottes in der Gestaltung. Sie waren jedoch scheue Geschöpfe. In 1. Mose 3:1 wird über diese Reptilienart folgendes bemerkt: „Die Schlange [nachásch] nun erwies sich als das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte.“ Statt also auf der Lauer zu liegen, um einem Menschen Schaden zuzufügen, zog sie sich eher von den Menschen zurück. Merkwürdigerweise war sie aber nun ohne weiteres auf dem Erdboden oder auf einem Baum zu sehen. Wieso?

5. Warum war es merkwürdig, daß die Schlange an Eva eine Frage richtete, und warum war die Stimme nicht indirekt Gottes Stimme?

5 In 1. Mose 3:1 heißt es weiter: „So begann sie zur Frau zu sprechen: ,Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?‘ “ Wie hatte die Schlange denn so etwas gehört? Oder wie konnte sie so etwas verstehen? Und wie kam es, daß sie noch nie mit Adam, dem Mann der Frau, gesprochen hatte? Wieso konnte sie überhaupt in der Sprache der Menschen reden? Noch nie zuvor hatte eine Schlange mit einem Menschen gesprochen, und auch seither ist das nie wieder geschehen. Eva bildete sich nicht ein, daß jemand mit ihr redete. Sie sprach nicht mit sich selbst, in ihrem Sinn, nur in Gedanken. Die menschenähnliche Stimme schien aus dem Maul der Schlange zu kommen. Wie war das möglich? Die einzige andere Stimme außer derjenigen Adams, ihres Mannes, die Eva im Garten gehört hatte, war die Stimme Gottes, der aber direkt, nicht durch ein unter den Menschen stehendes Geschöpf, ein Tier, gesprochen hatte. Gemäß dem, was allem Anschein nach die Schlange sagte, war dies nicht die Stimme Gottes. Die Stimme fragte Eva nach dem, was Gott gesagt hatte.

6. Wie ging der Fragesteller, der sich der Schlange bediente, vor, und warum antwortete Eva?

6 Als Eva die Frage beantwortete, sprach sie nicht mit der Schlange, sondern mit dem unsichtbaren vernunftbegabten Wesen, das sich der Schlange wie ein Bauchredner bediente. War dieser unsichtbare vernunftbegabte Sprecher Gott freundlich gesinnt oder nicht? Bestimmt war die Methode, die der unsichtbare Sprecher anwandte, um mit Eva zu sprechen, irreführend, da Eva dadurch glauben gemacht wurde, daß der Sprechende die Schlange sei. Jener Fragesteller verbarg hinter einer sichtbaren Schlange, wer er war, und handelte somit betrügerisch. Eva merkte und erkannte jedoch nicht, daß der Sprechende, der sich der Schlange bediente, böswillig versuchte, sie zu betrügen. Nichts ahnend antwortete Eva.

„Darauf sprach die Frau zur Schlange: ,Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen, aber von der Frucht des Baumes der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: „Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbet“ ‘ “ (1. Mose 3:2, 3).

7. Woher wußte Eva etwas von dem Baum in der Mitte des Gartens?

7 Mit der Bezeichnung ‘der Baum, der in der Mitte des Gartens ist’ meinte Eva den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Aber woher wußte Eva etwas von diesem Baum? Adam mußte als Gottes Prophet mit ihr darüber gesprochen haben. Vor der Erschaffung Evas, als Adam noch allein war, hatte Gott zu ihm gesagt: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17). Gemäß Evas Worten hatte Gott auch gesagt, sie sollten den verbotenen Baum nicht anrühren. Eva war also nicht in Unkenntnis über die Strafe für die Übertretung des Gesetzes Gottes. Diese Strafe wäre der Tod.

8. Was zeigt, ob sich der unsichtbare Fragesteller lediglich informieren wollte?

8 Hätte sich der Sprecher, der unsichtbar hinter der Schlange stand, lediglich informieren wollen, so hätte er das Gespräch abgebrochen, nachdem er die Auskunft erhalten hatte. Ob die Schlange zu diesem Zeitpunkt in der Mitte des Gartens war, wo sich der verbotene Baum befand, und ob die Schlange auf dem Erdboden oder auf dem Baum war, wird nicht gesagt. Immerhin drehte sich das Gespräch um jenen ‘Baum in der Mitte des Gartens’.

9, 10. Wie machte sich der unsichtbare Sprecher, der hinter der Schlange stand, zu einem Lügner, einem Teufel, einem Satan?

9 Wieso konnte eine einfache Schlange das sagen oder die Befugnis haben, das zu sagen, was Eva nun hörte? „Darauf sprach die Schlange zur Frau: ,Ihr werdet bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tage, da ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen aufgetan werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse‘ “ (1. Mose 3:4, 5).

10 Hier machte sich der unsichtbare Sprecher, der hinter der sichtbaren Schlange stand, zu einem Lügner, denn er widersprach Jehova Gott. Da er dreist erklärte, Gott habe Adam und Eva aus verkehrten Beweggründen verboten, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, machte er sich gegenüber Jehova Gott zu einem Verleumder, zu einem Teufel. Er hatte kein liebevolles Interesse daran, daß Eva ewig leben würde, sondern schmiedete Ränke, um ihren Tod herbeizuführen. Ja, er versuchte, ihr die Furcht vor dem Tod zu nehmen, nicht vor dem Tod durch seine Hand, sondern vor dem Tod durch die Hand Jehovas Gottes wegen der Übertretung seines bekannten Gebotes. Der unsichtbare Sprecher widersetzte sich Gott und machte sich auf diese Weise zum Satan, was Widerstandleistender bedeutet. Er war daran interessiert, jemand anders zum Widerstand gegen Gott zu veranlassen und jemand anders auf die Seite Satans zu bringen. Wir wissen, wer in Wirklichkeit diese Lüge und Verleumdung äußerte. Es war keine Schlange.

11. Wie bewies Eva, daß sie Gott nicht loyal ergeben war und ihren Mann nicht respektierte, und wie ließ sie sich betrügen?

11 Leider stellte Eva diese lügnerische, verleumderische Erklärung nicht in Frage. Sie begann nicht ihren himmlischen Vater liebevoll und loyal zu verteidigen. Sie erkannte bei dieser Gelegenheit Adam, ihren Mann, nicht als ihr Haupt an, indem sie zu ihm gegangen wäre, um ihn zu fragen, ob er ihre selbstsüchtige Handlungsweise in dieser Angelegenheit billige oder nicht. Er hätte den Betrug aufdecken können. Aber Eva ließ sich gründlich betrügen. Sie beschäftigte sich mit dem verkehrten Gedanken, den ihr jemand unterbreitet hatte, der ein Lügner und Verleumder war und der Gott, ihrem himmlischen Vater, Widerstand leistete. Sie ließ zu, daß ihre Furcht vor der schrecklichen Strafe für Ungehorsam schwand. Sie ließ zu, daß sich in ihrem Herzen eine selbstsüchtige Begierde bildete. Sie ließ sich von dieser Begierde fortziehen und verlocken. Gott hatte gesagt, es sei etwas Böses, wenn sie und Adam die verbotene Frucht äßen, aber sie beschloß, selbst festzulegen, was böse und was gut ist. Sie beschloß also zu beweisen, daß ihr himmlischer Vater und Gott ein Lügner sei. Als Eva daher nun den Baum betrachtete, begann er anziehend auf sie zu wirken.

12. Was wurde Eva durch das Essen der verbotenen Frucht, und war sie irgendwie zu entschuldigen?

12 „Demzufolge sah die Frau, daß der Baum gut war zur Speise und daß er etwas war, wonach die Augen Verlangen hatten, ja der Baum war begehrenswert zum Anschauen. So begann sie von seiner Frucht zu nehmen und zu essen“ (1. Mose 3:6). Auf diese Weise wurde sie vor Gott zur Übertreterin, zur Sünderin. Die Tatsache, daß sie gründlich betrogen wurde, entschuldigte sie nicht. Sie verlor ihre sittliche Vollkommenheit.

13. Was tat Adam dadurch, daß er aß, nicht, und wie wirkte sich das auf ihn aus?

13 Ihr Mann war nicht zugegen, um ihr selbständiges Handeln zu verhindern. Als sie danach mit ihm zusammenkam, mußte sie ihn überreden, damit er aß, denn er wurde keineswegs betrogen. Er war nicht gewillt, zu beweisen, daß derjenige, der durch die Schlange gesprochen hatte, ein Lügner war, und Jehova Gott als denjenigen zu rechtfertigen, der seine universelle Souveränität auf gerechte und nützliche Weise gebraucht. Was geschah denn, als sich Adam Eva in der Übertretung anschloß? Aus 1. Mose 3:6, 7 erfahren wir:

„Danach gab sie davon auch ihrem Mann, als er bei ihr war, und er begann davon zu essen. Dann wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren. Daher nähten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.“

14. Was veranlaßte Adam und Eva, sich selbst zu verurteilen, ehe Gott sein Urteil sprach, und was taten sie, als er sich ihnen näherte?

14 Sie waren nun insofern „wie Gott“ geworden, „erkennend Gut und Böse“, als sie nicht mehr die von Jehova Gott festgelegten Maßstäbe von Gut und Böse akzeptierten, sondern selbst angefangen hatten, zu beurteilen, was gut und was böse war. Trotzdem begann sie ihr Gewissen zu plagen. Sie fühlten sich entblößt und hielten es für nötig, sich zu bedecken. Ihre körperliche Nacktheit war in ihren Augen nicht mehr ein reiner, unschuldiger Zustand, in dem sie vor Jehova Gott hätten erscheinen können. Daher fingen sie an zu schneidern und bedeckten ihre Geschlechtsteile, die ihnen Gott zu dem ehrenhaften Zweck der Fortpflanzung ihrer Art gegeben hatte. Unter dem verurteilenden Zeugnis ihres eigenen Gewissens verurteilten sie sich also selbst, noch ehe der Souveräne Herr Jehova es tat. Wir lesen daher:

„Später hörten sie die Stimme Jehovas Gottes, der um die Tageszeit der Brise im Garten wandelte, und der Mensch und seine Frau versteckten sich nun vor dem Angesicht Jehovas Gottes inmitten der Bäume des Gartens. Und Jehova Gott rief den Menschen wiederholt und sprach zu ihm: ,Wo bist du?‘ Schließlich sagte er: ,Deine Stimme hörte ich im Garten, aber ich fürchtete mich, weil ich nackt war, und so versteckte ich mich.‘ Darauf sprach er: ,Wer hat dir kundgetan, daß du nackt seist? Hast du von dem Baum, von dem nicht zu essen ich dir geboten hatte, gegessen?‘ “ (1. Mose 3:8-11).

15. (a) Was zeigt, daß Adam und Eva nicht bereuten? (b) Was sagte Gott danach zur Schlange?

15 Beachten wir hier, daß bei Adam und Eva kein Ausdruck der Reue vorhanden ist, sondern daß sie vielmehr versuchen, sich zu entschuldigen: Der Schuldige war jemand anders. „Und der Mensch sprach weiter: ,Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir Frucht von dem Baum, und da aß ich.‘ Jehova Gott sprach hierauf zur Frau: ,Was hast du da getan?‘ Darauf erwiderte die Frau: ,Die Schlange — sie betrog mich, und so aß ich‘ “ (1. Mose 3:12, 13). Entschuldigungen führten jedoch für diese willentlichen Übertreter nicht zum Freispruch. Aber was ist über die Schlange zu sagen?

„Und Jehova Gott sprach dann zur Schlange: ,Weil du diese Sache getan hast, bist du das verfluchte unter allen Haustieren und unter allen wildlebenden Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch wirst du gehen, und Staub wirst du fressen alle Tage deines Lebens. Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten‘ “ (1. Mose 3:14, 15, NW; Leeser; Zunz).

16, 17. (a) An wen waren die Worte, die Gott zur Schlange sprach, in Wirklichkeit gerichtet? (b) Womit verglich ein Bibelschreiber des ersten Jahrhunderts diese Erniedrigung?

16 Dies war nicht ein Fluch über sämtliche Schlangen. Scheinbar waren Gottes Worte an jene buchstäbliche Schlange gerichtet, aber er wußte, daß sie nur ein Opfer geworden war, das einer übermenschlichen, unsichtbaren Geistperson, die bis dahin ein gehorsamer himmlischer Sohn Gottes gewesen war, als Werkzeug diente. Dieser Geistsohn hatte sich ebenfalls von einer Begierde selbstsüchtiger Art fortziehen und verlocken lassen. Es handelte sich um die Begierde, Souveränität über die Menschen auszuüben, und zwar unabhängig von Jehovas universeller Souveränität. Diese Begierde hatte er in seinem Herzen Wurzel schlagen lassen und gefördert, bis sie fruchtbar geworden war und Übertretung, Rebellion gegen den Souveränen Herrn Jehova, hervorgebracht hatte. Dort im Paradies der Wonne hatte sich dann dieser Übertreter, eine Geistperson, zu einem Lügner, einem Verleumder oder Teufel und einem Widerstandleistenden oder Satan gemacht.

17 Wie es durch die Erniedrigung zum Ausdruck kam, die über jene zum Opfer gewordene Schlange ausgesprochen wurde, erniedrigte Gott diesen neu aufgetretenen Lügner, Teufel und Satan. Ein Bibelkommentator des ersten Jahrhunderts vergleicht diese Erniedrigung damit, daß Satan „in den Tartarus“ geworfen worden sei, womit ein mißbilligter Zustand geistiger Finsternis ohne Erleuchtung von Gott gemeint ist (2. Petrus 2:4).

GOTTES GESALBTER VORHERGESAGT

18. Was wurde zu diesem Zeitpunkt bekanntgemacht, und was war alles darin eingeschlossen?

18 Zu diesem Zeitpunkt faßte Jehova Gott einen neuen Vorsatz, und er machte ihn bekannt. Der lügnerische Satan, der Teufel, war aufgetreten, und nun faßte Gott den Vorsatz, einen Gesalbten zu erwecken, gemäß der Sprache Adams einen Maschíach (Messias) (Daniel 9:25). Gott sprach von diesem Gesalbten, diesem Messias, als von dem „Samen“ des „Weibes“. Gott wollte zwischen diesem Gesalbten und Satan, dem Teufel, nun durch die Schlange versinnbildlicht, Feindschaft setzen. Diese Feindschaft würde sich ausdehnen und auch zwischen dem Gesalbten und dem „Samen“ der großen Schlange bestehen.

19. (a) Welchen Kampf löste diese „Feindschaft“ aus? (b) Warum muß der Gesalbte des Vorsatzes Jehovas ein himmlischer Messias sein?

19 Die vorhergesagte Feindschaft hätte einen Kampf mit schmerzlichen Auswirkungen zur Folge, aber er würde für den „Samen“ des „Weibes“ mit einem Sieg enden. Wie eine Schlange, die ihre Zähne in die Ferse schlägt (1. Mose 49:17), würde die große Schlange, Satan, der Teufel, dem „Samen“ des Weibes eine Fersenwunde beibringen. Diese Fersenwunde sollte sich nicht als todbringend erweisen. Sie würde geheilt werden, so daß der „Same“ des Weibes in der Lage wäre, der großen Schlange tödlich den Kopf zu zertreten. So würde die große Schlange umkommen und ihr „Same“ mit ihr. Etwas Wesentliches, was an diesem Streit zu beachten ist, ist folgendes: Um den Kopf der großen Schlange, Satans, des Teufels, zu zertreten und zu zermalmen, müßte der „Same“ des Weibes eine himmlische Geistperson sein, nicht nur ein Mensch, der Sohn einer Frau auf Erden. Wieso? Weil die große Schlange eine übermenschliche Geistperson ist, ein rebellischer himmlischer Sohn Gottes. Ein menschlicher „Same“ einer irdischen Frau hätte nicht die Macht, den unsichtbaren Satan, den Teufel, der sich im geistigen Bereich befindet, zu vernichten. Daher muß der Gesalbte des Vorsatzes Jehovas ein himmlischer Messias sein.

20. Wer ist also das in 1. Mose 3:15 erwähnte „Weib“?

20 Wie ist es nun mit dem „Weibe“, dessen „Same“ der Gesalbte oder Messias ist? Auch sie muß ein himmlisches „Weib“ sein. Wie die Schlange, die das Urteil empfing, daß ihr der Kopf zertreten werden soll, nicht jene buchstäbliche Schlange war, die gebraucht worden war, um Eva zu betrügen, so war auch das „Weib“ in der Prophezeiung Jehovas (1. Mose 3:15) keine buchstäbliche Frau auf Erden. Eva war selbst eine Übertreterin des Gesetzes Gottes und hatte ihren Mann, Adam, zur Übertretung verlockt. Daher war sie selbst nicht würdig, persönlich die Mutter des verheißenen „Samens“ zu werden. Das „Weib“ in der Prophezeiung Gottes muß ein sinnbildliches Weib sein. Man vergleiche, wie Jehova Gott von seinem auserwählten Volk als von seiner Ehefrau, seinem Weibe, spricht: „Kehret um und bekehret euch, Kinder, spricht der Herr; denn ich bin euer Gemahl“ (Jeremia 3:14, Allioli; 31:31, Leeser [31:32, NW]). In ähnlicher Weise ist Gottes himmlische Organisation heiliger Engel für Jehova Gott wie eine Ehefrau, und sie ist die himmlische Mutter des „Samens“. Sie ist das „Weib“. Zwischen diesem „Weibe“ und der Schlange setzt Gott Feindschaft.

DER URSPRÜNGLICHE VORSATZ SOLLTE KEIN FEHLSCHLAG SEIN

21. Sollte Gottes ursprünglicher Vorsatz hinsichtlich der Erde zufolge dieser Übertretung fehlschlagen?

21 Was ist aber über Gottes Vorsatz hinsichtlich der Erde zu sagen, wie er Adam und Eva am Ende des sechsten Schöpfungs„tages“ erklärt wurde? Sollte er nun zufolge der Übertretung Evas und Adams, durch die sie den Tod verdienten, fehlschlagen? Gemäß diesem ursprünglichen Vorsatz sollte die gesamte Erdoberfläche ein Paradies werden, und sie sollte von den Nachkommen des ersten, ursprünglichen Mannes und der ersten, ursprünglichen Frau, Adams und Evas, bevölkert werden. Ein Fehlschlag könnte in bezug auf Gottes erklärten Vorsatz nie eintreten. Kein Satan und Teufel ist in der Lage, Gottes Vorsatz fehlschlagen zu lassen und Gott zu entehren. Daß Gottes ursprünglicher Vorsatz doch noch zur glorreichen Erfüllung gelangen sollte, geht aus dem hervor, was Jehova Gott, der höchste Richter, nun zu der Frau, zu Eva, sagte.

22. (a) Von wem sollte die Erde bevölkert werden? (b) War vernünftigerweise anzunehmen, daß sich das Zertreten des Kopfes der Schlange zum Nutzen der Menschheit auswirken würde?

22 „Zu der Frau sprach er: ,Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren; mit Geburtsschmerzen wirst du Kinder hervorbringen, und dein tiefes Verlangen wird nach deinem Manne sein, und er wird über dich herrschen‘ “ (1. Mose 3:16). Dies bedeutete, daß das Hervorbringen weiterer Bewohner der Erde als Nachkommen dieses ursprünglichen Menschenpaares gestattet werden würde. Es hat bis jetzt angedauert, und heute spricht man beunruhigt von einer „Bevölkerungsexplosion“. Da die große Schlange, Satan, der Teufel, für alle Nachkommen des ersten Menschenpaares den Tod ausgelöst hatte, sollte sich das Zertreten des „Kopfes“ dieser großen Schlange offensichtlich zum Nutzen der Nachkommen auswirken, die durch Satans Übertretung Schaden erlitten hatten. Doch wie? Dies würde Jehova Gott zur gegebenen Zeit erklären. Es würde sich zum Gelingen seines ursprünglichen Vorsatzes auswirken.

23—25. (a) Wann wurde Adam wegen seiner Übertretung zum Tode verurteilt? (b) In welchem Sinne starb Adam also an dem Tage, an dem er die verbotene Frucht gegessen hatte, und was geschah mit seinen Nachkommen?

23 Nun kam schließlich die Reihe an den Mann, den dritten in der Reihenfolge der Übertretung. Gott hatte zu ihm gesagt, daß er an dem Tage, an dem er von der verbotenen Frucht äße, bestimmt sterben würde (1. Mose 2:17). Damit Eva, seine Frau, mit Geburtsschmerzen Kinder hervorbringen konnte, mußte Adam als ihr Mann und als Vater ihrer Kinder am Leben bleiben. Wie kam daher das, wovor Gott ihn gewarnt hatte, zur Durchführung?

24 In 1. Mose 3:17-19 wird gezeigt, wie: „Und zu Adam sprach er: ,Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört hast und darangegangen bist, von dem Baum zu essen, von dem ich dir geboten habe: „Du sollst nicht davon essen“, so ist der Erdboden deinetwegen verflucht. In Mühsal wirst du seinen Ertrag essen alle Tage deines Lebens. Und Dornen und Disteln wird er dir wachsen lassen, und du sollst die Pflanzen des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.‘ “ Mit diesen richterlichen Worten sprach Jehova Gott das Todesurteil über den Übertreter aus, und zwar an demselben Tag, an dem Adam die Übertretung begangen hatte.

25 Vom richterlichen Standpunkt Gottes aus starb Adam noch am selben Tag und seine Frau, die Übertreterin Eva, ebenfalls. Beiden wurde die Gelegenheit und die Aussicht genommen, ewig in Glück im Paradies der Wonne zu leben. Er war nun in seiner eigenen Übertretung tot. Von nun an konnte er an seine und Evas gemeinsame Nachkommen nur ein sterbendes Dasein und Verurteilung weitergeben, da sie menschliche Unvollkommenheit ererben würden. Alle seine Nachkommen würden ebenso wie Jahrtausende später der Psalmist David sagen müssen: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). Zur gesamten sündigen Menschheit kann Gott sagen, wie er es zu seinem auserwählten Volk gesagt hat: „Dein eigener Vater, der erste, hat gesündigt“ (Jesaja 43:27). Die ganze Menschheit starb in Adam an dem Tage, an dem der höchste Richter das Urteil über ihn wegen seiner Sünde sprach. Als über Adam das Urteil gesprochen war, war der physische Tod für ihn unvermeidbar.

26. Wieso starb Adam am Tag seiner Übertretung, selbst wenn man einen „Tag“ als tausend Jahre betrachtet, und was zu sein, hörte er dann auf?

26 Passenderweise erfahren wir aus dem „Buch der Geschichte Adams“ folgendes: „Er [wurde] der Vater von Söhnen und Töchtern. So beliefen sich alle Tage Adams, die er lebte, auf neunhundertdreißig Jahre, und er starb“ (1. Mose 5:1-5). Er lebte siebzig Jahre weniger als tausend Jahre. Keiner seiner Nachkommen hat volle tausend Jahre gelebt; der älteste, Methusalah, lebte nur neunhundertneunundsechzig Jahre (1. Mose 5:27). Selbst gemäß der Betrachtungsweise Gottes, wonach tausend Jahre wie ein Tag sind, starb Adam noch am ersten Tausendjahr„tag“ des Daseins des Menschen. Wohin kam er bei seinem physischen Tod? Seine „Seele“ (nephesch) war nicht aus dem Himmel genommen worden, und er „kehrte“ nicht dorthin „zurück“. Doch kehrte er zum Staub des Erdbodens zurück, denn von dort war Adam, wie Gott gesagt hatte, genommen worden. Von da an war er keine „lebende Seele“ mehr (1. Mose 2:7). Er hörte auf zu existieren. Als seine Frau, Eva, eines physischen Todes starb, hörte auch sie auf, eine „lebende Seele“ zu sein. Es gab keine Seele, die gemäß der religiösen Mythologie der Babylonier für immer und ewig weitergelebt hätte.

VERLUST DES PARADIESES

27. Welchen Teil der Erde betraf der Fluch, der über den Erdboden ausgesprochen wurde, und was bedeutete es für Adam und seine Frau den verfluchten Erdboden bearbeiten zu müssen?

27 Der Wortlaut des Urteils, das Gott über Adam sprach, besonders die Worte über den ‘verfluchten Erdboden’, bedeutete, daß Adam das Paradies verlieren sollte. Er verlor es. Das Paradies wurde wegen der Übertretung Evas und Adams nicht verflucht; es blieb ein Ort des Lebens, und darin befand sich der „Baum des Lebens“. Aus 1. Mose 3:20-24 erfahren wir:

„Danach gab Adam seiner Frau den Namen Eva, weil sie die Mutter aller Lebenden werden sollte. Und Jehova Gott ging daran, für Adam und für seine Frau lange Gewänder aus Fell zu machen und sie zu bekleiden. Und Jehova sprach dann: ,Siehe, der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden, und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und tatsächlich auch Frucht vom Baum des Lebens nehme und esse und auf unabsehbare Zeit lebe —‘ Darauf tat ihn Jehova Gott aus dem Garten Eden hinaus, damit er den Erdboden bebaue, von dem er genommen worden war. Und so trieb er den Menschen hinaus und stellte im Osten des Gartens Eden die Cherube auf und die flammende Klinge eines sich fortwährend drehenden Schwertes, zu bewachen den Weg zum Baume des Lebens.“

28. Warum war ein Leben auf unabsehbare Zeit für Adam nicht mehr möglich?

28 Jehova Gott, der die Macht des Todes hat, machte den Baum des Lebens für den Menschen unerreichbar, um an Adam die Todesstrafe zu vollstrecken. Adams Frau ging mit ihrem Mann, um die Mutter seiner Kinder zu werden. Ob Gott die Schlange, die gebraucht worden war, um Eva zu versuchen, hinaustrieb, zeigt der Bericht nicht. Ein Leben auf unabsehbare Zeit war für Adam und Eva nicht mehr möglich.

29. (a) Wie setzte Gott nun „Feindschaft“ zwischen dem „Weibe“ und der „Schlange“? (b) Wie wirkte sich Gottes bekanntgemachter Vorsatz auf seinen ursprünglichen Vorsatz hinsichtlich der Erde aus, und warum können wir uns jetzt freuen?

29 Es gibt keine Aufzeichnung darüber, daß Eva außerhalb des Gartens Eden ihre Söhne so erzogen hätte, daß sie Schlangen haßten. Aber Gottes himmlische Organisation heiliger Engel, das „Weib“, das in Wirklichkeit in Gottes Prophezeiung gemäß 1. Mose 3:15 gemeint ist, begann sogleich, die große Schlange, Satan, den Teufel, zu hassen. Hierzu wurde die weibesgleiche Organisation durch Liebe zu Jehova Gott, ihrem himmlischen Ehemann, veranlaßt. Gott setzte tatsächlich Feindschaft zwischen dem „Weibe“ und der großen Schlange. Der Zeitpunkt, zu dem sie den „Samen“ hervorbringen sollte, der der großen Schlange den Kopf zertreten würde, war in dem Vorsatz Jehovas Gottes mit berücksichtigt. Er hatte nun seinen Vorsatz in seinem Gesalbten, seinem Messias, gefaßt und hatte Himmel und Erde diese Tatsache wissen lassen, was jetzt fast sechstausend Jahre zurückliegt. Das war vor vielen Zeitaltern. Dieser weitere Vorsatz bekräftigte Gottes ursprünglichen Vorsatz hinsichtlich einer paradiesischen Erde und machte dessen Erfüllung gewiß. Der unveränderliche Gott hält sich immer noch an jenen bekanntgemachten Vorsatz in seinem Gesalbten, seinem Messias. Wir können uns sehr darüber freuen, daß dieser Vorsatz jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht wird.

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