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Eine Priesterschaft für tausend Jahre, die keine eigennützigen Interessen verfolgt

Eine Priesterschaft für tausend Jahre, die keine eigennützigen Interessen verfolgt

6. Kapitel

Eine Priesterschaft für tausend Jahre, die keine eigennützigen Interessen verfolgt

1, 2. (a) Warum haben die in geschichtlichen Aufzeichnungen erwähnten Priester die Menschen so schlecht behandelt? (b) Wann zeigte es sich in Lystra, welcher Gegensatz zwischen dem griechischen Gott Zeus und dem lebendigen Gott der Juden bestand?

 SCHON in den frühesten geschichtlichen Aufzeichnungen finden wir viele Hinweise auf Priester. Die Menschen sind aber von Priestern irregeführt, betrogen, ausgebeutet und unterdrückt worden, weil weitaus die meisten keine Priester des einen lebendigen und wahren Gottes waren. Auf diese Tatsache wurde ein Priester, der vor neunzehnhundert Jahren dem höchsten Gott der heidnischen Griechen diente, aufmerksam gemacht. Auf welche Weise?

2 Es geschah um das Jahr 47/48 u. Z. in Lystra, einer Stadt in der römischen Provinz Lykaonien (Kleinasien). Die Einwohner dieser Stadt verehrten den Gott, den die Römer Jupiter, die Griechen jedoch Zeus nannten. Welch krasser Gegensatz zwischen der Gottheit Zeus oder Jupiter und dem einen lebendigen und wahren Gott bestand, zeigte sich, als zwei Männer, die das Königreich Gottes predigten, in diese Stadt kamen. Einer von ihnen war Paulus, der Jahre zuvor zu der jüdischen Sekte der Pharisäer gehört hatte, und der andere war Barnabas, ein Levit, der mit dem Tempel in Jerusalem verbunden gewesen war. Über das, was dort geschah, berichtet der Arzt Lukas:

3. Welche Wunderheilung in Lystra veranlaßte den dortigen Priester des Zeus, Schlachtopfer darbringen zu wollen?

3 „Nun saß da in Lystra ein gewisser Mann, der an seinen Füßen behindert und vom Schoße seiner Mutter an lahm war, und er war noch gar nie umhergegangen. Dieser Mann hörte Paulus reden, der, als er ihn unverwandt anschaute und sah, daß er den Glauben hatte, gesund gemacht zu werden, mit lauter Stimme sprach: ,Stelle dich aufrecht auf deine Füße.‘ Und er sprang auf und begann umherzugehen. Und als die Volksmengen sahen, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und sagten auf lykaonisch: ,Die Götter sind wie Menschen geworden und sind zu uns herabgekommen!‘ Und sie nannten Barnabas dann Zeus, Paulus aber Hermes [Merkurius, Lu], da er der Wortführer war. Und der Priester des Zeus, dessen Tempel sich vor der Stadt befand, brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte mit den Volksmengen Schlachtopfer darbringen.

4. Wie verhinderten Barnabas und Paulus, daß ihnen Schlachtopfer dargebracht wurden?

4 Als jedoch die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten zerrissen sie ihre äußeren Kleider und sprangen hinaus unter die Volksmenge, wobei sie ausriefen und sagten: ,Männer, warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen und haben die gleichen Gebrechen wie ihr und verkünden euch die gute Botschaft, damit ihr euch von diesen nichtigen Dingen abwendet zu dem lebendigen Gott hin, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. In den vergangenen Generationen ließ er alle Nationen ihre eigenen Wege gehen, obwohl er sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen hat, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte.‘ Und trotzdem hielten sie dadurch, daß sie dies sagten, die Volksmengen kaum davon zurück, ihnen Schlachtopfer darzubringen.“ — Apostelgeschichte 14:8-18.

5. Worin zeigte es sich später, wie wankelmütig jene Volksmengen in ihrer religiösen Begeisterung waren, und wie handelten die Priester daher nach wie vor in Lystra?

5 Einige Bewohner von Lystra wurden Jünger Jesu Christi und Anbeter des „lebendigen Gottes“; die Volksmengen im allgemeinen aber nicht. Wie wankelmütig und unbeständig jene Volksmengen in ihrer religiösen Begeisterung waren, zeigte sich darin, daß sie sich einige Zeit später von den jüdischen Feinden des Christentums dazu überreden ließen, den wunderwirkenden Paulus zu steinigen, worauf sie ihn, in der Meinung, er sei tot, außerhalb der Stadt liegen ließen. Der Stadtpriester des Zeus unternahm offenbar nichts dagegen, und die Volksmengen von Lystra fuhren fort, Zeus zu verehren, und ließen sich nach wie vor von dessen Priester irreführen und ausbeuten. Und den jüdischen Verfolgern des Christentums gefiel es so in Lystra. — Apostelgeschichte 14:19-22.

6. Wieso beweist der Bericht über das Verhör und die Hinrichtung Jesu am Pfahl, daß selbst Priester des lebendigen Gottes schlecht werden können?

6 Wie die Berichte zeigen, gab es sogar unter den jüdischen Priestern, die doch im Dienste des „lebendigen Gottes“ standen, solche, die schlecht wurden. Wer ging zum Beispiel an jenem berüchtigten Passahtag des Jahres 33 u. Z. darin führend voran, Jesus Christus als König der Juden zu verwerfen, als die Volksmenge unter lautem Geschrei seine Hinrichtung am Pfahl verlangte und der römische Statthalter sie zurückzuhalten versuchte, indem er sie fragte: „Soll ich euren König an den Pfahl bringen?“? Der Bericht lautet: „Pilatus sprach zu ihnen: ,Soll ich euren König an den Pfahl bringen?‘ Die Oberpriester antworteten: ,Wir haben keinen König außer Cäsar.‘ Dann lieferte er ihn also ihnen aus, damit er an den Pfahl komme.“ (Johannes 19:14-16) Wer gehörte zu denen, die dann später an diesem Tag, als Jesus auf Golgotha am Hinrichtungspfahl hing, mit ihm Spott trieben, als sie an ihm vorübergingen, und lästerlich über ihn redeten? In dem Bericht heißt es ganz offen: „Gleicherweise begannen auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten und älteren Männern Spott mit ihm zu treiben und zu sagen: ,Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! Er ist König von Israel; er steige nun vom Marterpfahl herab, und wir wollen an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut; Er befreie ihn nun, wenn Er ihn haben will, denn er sagte: „Ich bin Gottes Sohn.“ ‘ “ — Matthäus 27:39-43.

7. Was war in bezug auf das Verhältnis der Oberpriester zu Gott eindeutig zu erkennen, als Petrus und Johannes und später alle zwölf Apostel vor dem jüdischen Sanhedrin in Jerusalem standen?

7 Mit den „Oberpriestern“ sind vor allem Annas (der als Hoherpriester abgesetzt worden war) und sein Schwiegersohn Kaiphas gemeint. (Lukas 3:1, 2; Johannes 18:13, 24; Apostelgeschichte 4:5, 6) Als diese Oberpriester und die übrigen Mitglieder des höchsten Gerichtshofes (des Sanhedrins) in Jerusalem den christlichen Aposteln Petrus und Johannes geboten, „sich nirgends aufgrund des Namens Jesu zu äußern oder zu lehren“, sagten Petrus und Johannes zu diesen Oberpriestern: „Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichte 4:18-20) Einige Zeit danach standen alle zwölf Apostel Jesu Christi vor diesem höchsten Gericht in Jerusalem, und der Hohepriester, der den Vorsitz führte, hörte, wie diese Apostel zu ihm und zu allen übrigen Mitgliedern des Gerichts sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5:29) Ohne Zweifel dienten jene jüdischen Oberpriester nicht mehr dem „lebendigen Gott“. Sie vertraten ihn nicht mehr.

8. Welche Männer, die sich einen ähnlichen Ruf erworben haben wie jene jüdischen Oberpriester, werden nicht zu denen gehören, die mit Christus für tausend Jahre Priester sein werden?

8 Zu diesem Bericht in der Bibel finden wir eine Parallele in den Männern, die in den Religionsgemeinschaften der Christenheit den Titel „Priester“ tragen, denn auch sie haben sich einen solch abscheulichen, verwerflichen Ruf erworben, wie das aus der Kirchen- und aus der Weltgeschichte hervorgeht. Es könnte einen schaudern und ängstigen, wenn man daran denkt, daß solche irdischen Priester unter denjenigen sein könnten, von denen es in Offenbarung 20:6 heißt: „Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.“ Wir sind froh, der inspirierten Heiligen Schrift zu entnehmen, daß solche Männer nicht zu denen gehören werden, die mit Jesus Christus im Himmel für tausend Jahre Priester sein werden.

9. Welcher Bericht in der Bibel zeigt, ob alle jüdischen Priester so waren wie jene Oberpriester?

9 Um aber gerecht zu sein, muß auch gesagt werden, daß nicht alle jüdischen Priester, die im Tempel in Jerusalem dienten, schlechte Priester waren. Das wird in der Bibel eindeutig bestätigt, denn nach dem Bericht darüber, wie die damalige leitende Körperschaft der Christenversammlung eine Schwierigkeit behob, die in der Versammlung in Jerusalem entstanden war, lesen wir in Apostelgeschichte 6:7: „Infolgedessen wuchs das Wort Gottes weiterhin, und die Zahl der Jünger mehrte sich in Jerusalem fortgesetzt sehr; und eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein.“

10. Was taten die Priester und Leviten, die an Jesus glaubten, hinsichtlich ihrer Stellung im Tempel, und in welche Priesterschaft wurden sie aufgenommen?

10 Nachdem diese Priester aus dem Geschlecht Aarons, des Bruders des Propheten Moses, im Namen des Herrn Jesus, des Messias und des Sohnes Gottes, getauft worden waren, gaben sie ihre Stellung als Priester im Tempel in Jerusalem selbstverständlich auf. Auch Joseph Barnabas von Zypern gab seine Stellung als Levit in diesem Tempel auf. (Apostelgeschichte 4:36, 37) Diese ehemaligen Priester wurden nun aber Glieder einer größeren Priesterschaft: der „königlichen Priesterschaft“, über die der Apostel Petrus den Christen, die die himmlische Hoffnung hatten, sagte: „Ihr aber seid ,ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ,weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ — 1. Petrus 2:9; 1:3, 4.

11. Warum war Jesus Christus als Mensch auf der Erde kein jüdischer Priester? Dem Priestertum welchen Hohenpriesters war sein Priestertum jedoch nachgebildet?

11 Interessanterweise ging der Hohepriester dieser „königlichen Priesterschaft“, dieses „Königreiches von Priestern“, nicht aus einer irdischen Priesterschaft hervor. (2. Mose 19:6) Jesus Christus war zwar dem Fleische nach ein Jude oder Israelit, aber er entstammte nicht der Familie Aarons (aus dem Stamme Levi), auf die das jüdische Priestertum beschränkt war. Als „Sohn der Maria“ entstammte Jesus der königlichen Familie Davids und daher dem Stamme Juda. „Denn es ist ganz klar, daß unser Herr dem Stamm Juda entsprungen ist, einem Stamm, über den Moses in bezug auf Priester nichts gesagt hat.“ (Hebräer 7:14) Es kann also nicht gesagt werden, Jesus Christus sei der himmlische Hohepriester geworden, weil er als Mensch auf der Erde ein Priester gewesen sei. Wie er als König auch ein Priester wurde, wollen wir nun herausfinden. Sein wahres Priestertum war indes dem Priestertum des jüdischen Hohenpriesters Aaron nachgebildet.

DER NUTZEN EINES WAHREN PRIESTERS DES „LEBENDIGEN GOTTES“

12. Von welchem Nutzen ist gemäß Hebräer 5:1-3 ein Priester überhaupt?

12 Von welchem Nutzen ist ein Priester überhaupt? Nun, er tut etwas, was ein König nicht tun kann. Nicht über die wertlose Priesterschaft eines heidnischen Gottes, sondern über die Priester aus der Familie Aarons, des Leviten, lesen wir in Hebräer 5:1-3: „Denn jeder aus den Menschen genommene Hohepriester wird zugunsten der Menschen über die Dinge eingesetzt, die Gott betreffen, damit er Gaben und Schlachtopfer für Sünden darbringe. Er ist imstande, mit den Unwissenden und Irrenden maßvoll zu verfahren, da auch er [wie der Hohepriester Aaron] von seiner eigenen Schwachheit umgeben ist, und ihretwegen ist er verpflichtet, sowohl für sich selbst wie für das Volk Opfergaben für Sünden darzubringen.“

13. (a) Wann benötigte die Menschheit keinen Priester? (b) Warum konnte Jesus ein Hoherpriester werden und ein Opfer darbringen?

13 Wenn die Menschen nicht gegen den „lebendigen Gott“ sündigen würden, wäre kein Priester, vor allem kein Hoherpriester nötig. Der vollkommene Mensch Adam im Garten Eden benötigte keinen Priester, denn er war von Jehova Gott, der nicht der Urheber der Sünde ist, sündenlos erschaffen worden. (1. Mose 2:7, 8; Prediger 7:29) Jesus Christus, der der „letzte Adam“ genannt wird, wurde in ein Geschlecht von Sündern geboren, aber er benötigte keinen Priester, denn er war von Maria, einer Jungfrau, geboren worden und hatte sein Leben direkt von Gott empfangen. Er war sündenlos geboren, wuchs sündenlos auf und blieb sündenlos bis zu seinem Opfertod. (1. Korinther 15:45-47; Hebräer 7:26; 1. Petrus 2:21-24) Da er sündenlos war, konnte er ein Hoherpriester werden und ein vollkommenes Opfer darbringen.

14, 15. (a) Wurde Jesus Christus von sich aus Hoherpriester, oder wie? (b) Wieso erfüllte Jehova dadurch, daß er Jesus auferweckte, Psalm 2:7, und wieso konnte Jesus dann ein Priester nach der Weise Melchisedeks werden?

14 Wer machte Jesus Christus zu einem Hohenpriester, obwohl er dem königlichen Stamm Juda angehörte? Wollte er sich selbst zum Hohenpriester machen? Nein; das hätte er nicht tun können. Das wird uns klar, wenn wir Hebräer 5:4-6 lesen: „Auch nimmt niemand diese Ehre von sich aus, sondern nur, wenn er von Gott berufen ist, so, wie auch Aaron war. So hat sich der Christus ebenfalls nicht selbst dadurch verherrlicht, daß er ein Hoherpriester wurde, sondern ist von dem verherrlicht worden, der mit Bezug auf ihn sprach: ,Du bist mein Sohn, ich, ich bin heute dein Vater geworden.‘ So, wie er auch an anderer Stelle sagt: ,Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.‘ “

15 Durch die Auferweckung Jesu Christi von den Toten erfüllte Gott, der Allmächtige, diese aus Psalm 2:7 zitierten, von David stammenden Worte und wurde so für den auferweckten Jesus Christus ein ewiger Vater, während jener — da unverweslich auferweckt — der ewige Sohn seines himmlischen Lebengebers, Jehovas Gottes, wurde. Da er nun ein unverweslicher Sohn war, konnte er zu einem „Priester für immer“ gemacht werden, der keinen Nachfolger benötigte und der dann ein Priester „nach der Weise Melchisedeks“ wäre. — Apostelgeschichte 13:33-37; Psalm 110:4.

16. Wer war dieser Melchisedek, und wie erschien er gemäß dem ersten Buch Mose auf dem Schauplatz der Geschichte?

16 Wer war Melchisedek, diese geheimnisvolle historische Gestalt? Er war kein Hebräer. Er war kein Israelit, kein Levit, kein Jude. Er trat zwischen den Jahren 1943 und 1933 v. u. Z. plötzlich in der Gegend auf, wo heute Jerusalem liegt. „Abram, der Hebräer“, begegnete ihm dort, als er von einem Kriegszug an den Ort zurückkehrte, der in der Nähe des heutigen Hebron lag. Außer dem nachstehenden Bericht finden wir in den Hebräischen Schriften nichts über diese Begegnung: „Dann kam der König von Sodom heraus, ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt war von der Besiegung Kedorlaomers und der Könige, die mit ihm waren in die Talebene Schawe, das ist des Königs Talebene. Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. Dann segnete er ihn und sprach: ,Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat; und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!‘ Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.“ — 1. Mose 14:17-20.

17. In welcher Hinsicht schattete Melchisedek Jesus Christus als Hohenpriester vor, und war Jesus der Nachfolger Melchisedeks?

17 Wir erfahren aus diesem Bericht nicht, wer der menschliche Vater Melchisedeks war, so daß wir sagen könnten, Melchisedek habe sein Priestertum von diesem ererbt. Wir erfahren daraus auch nicht, wann Melchisedek starb, so daß wir sagen könnten, wann sein Priestertum endete. Sein Priestertum erstreckte sich demnach über eine unbestimmte Zeit, und so wird auch nichts von einem Nachfolger Melchisedeks berichtet. In dieser Hinsicht konnte er dazu dienen, den Hohenpriester Jesus Christus vorzuschatten, oder es konnte von Jesus Christus gesagt werden, er sei „ein Priester für immer nach der Weise Melchisedeks“. Jesus Christus empfing sein Priestertum nicht von Melchisedek; er war kein Nachfolger des Priesters Melchisedek. Er war lediglich Priester nach der „Weise“ jenes König-Priesters von Salem.

18. Wie wird Jesus Christus, der Bedeutung des Namens Melchisedek entsprechend, sein Priesteramt ausüben, und was erfahren wir aus Hebräer 6:20 bis 7:3 über Melchisedek?

18 Da der Name Melchisedek „König der Gerechtigkeit“ bedeutet und da Jesus Christus Priester nach der „Weise“ Melchisedeks ist, bietet dies die Gewähr dafür, daß Jesus Christus, der Hohepriester für tausend Jahre, gerecht handeln und sein Priesteramt ohne Intrigen und ohne eigennützige Interessen zu verfolgen, ausüben wird. Das finden wir in Hebräer 6:20 bis 7:3 sehr gut erklärt, wo wir lesen: „Jesus, der für immer Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks geworden ist. Dieser Melchisedek nämlich, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham entgegenkam, als er von der Schlachtung der Könige zurückkehrte, und ihn segnete und dem Abraham den Zehnten von allen Dingen zuteilte, ist fürs erste, nach der Übersetzung, ,König der Gerechtigkeit‘ und dann auch König von Salem, das ist ,König des Friedens‘. Da er ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister ist und weder einen Anfang der Tage noch ein Ende des Lebens hat, sondern dem Sohn Gottes gleichgemacht ist, bleibt er ein Priester für immer.“

19. Wie war Melchisedek, was das Priestertum betraf, „dem Sohn Gottes gleichgemacht“ worden, und worauf beruhte somit das Priestertum Jesu?

19 Wie wurde Melchisedek „dem Sohn Gottes gleichgemacht“, oder in welchem Sinne wurde er gebraucht, um Jesus Christus, den Sohn Gottes, zu veranschaulichen? Indem Jehova Gott ihn als Vorbild benutzte, als er von einem Eid sprach, den er zugunsten seines Sohnes Jesus Christus zu schwören beabsichtigte. Gott inspirierte König David zu den Worten in Psalm 110:1-4: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ ... Jehova hat geschworen (und es wird ihn nicht gereuen): ,Du bist Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks!‘ “ Wie das Priestertum Melchisedeks, so sollte also auch das Priestertum Jesu Christi nicht auf menschlicher Abstammung und Vererbung beruhen. Jesus Christus empfing sein Priestertum weder durch Melchisedek noch durch die Priesterfamilie Aarons aus dem Stamme Levi. Das Priestertum Jesu beruhte auf dem Eidschwur Jehovas und auf Jesu Auferweckung von den Toten zu unverweslichem Leben im Himmel zur Rechten Gottes.

20, 21. (a) Warum war es notwendig, daß im Interesse der dem Tode unterworfenen Menschheit ein Wechsel in bezug auf das Priestertum herbeigeführt wurde, ein Wechsel vom Priestertum Aarons zu einem Priestertum, das dem Priestertum Melchisedeks entsprach? (b) Wie wird dies in Hebräer 7:11-14 dargelegt?

20 Das Priestertum der levitischen Familie Aarons war in dem Gesetz begründet, das Jehova Gott dem Volk Israel durch den Mittler Moses am Berg Sinai in Arabien gegeben hatte. Da die Familie Aarons aber von dem Übertreter Adam Sünde und Unvollkommenheit ererbt hatte, konnte aus ihr kein vollkommener Hoherpriester und keine vollkommene Priesterschaft hervorgehen. (Römer 5:12) Die Lage der ganzen Menschheit machte es also notwendig, daß Jehova Gott einen Wechsel in bezug auf das Priestertum herbeiführte, einen Wechsel, durch den eine unvollkommene, dem Tode unterworfene Priesterschaft durch eine vollkommene, für immer bleibende Priesterschaft abgelöst wurde. Das erforderte einen Hohenpriester, der dem Melchisedek der alten Zeit entsprach. Das ist auch mit den Worten in Hebräer 7:11-14 gemeint:

21 „Wenn also wirklich durch das levitische Priestertum die Vollkommenheit käme (denn mit ihm [dem levitischen Priestertum] als einem Grundzug wurde dem Volke das ,Gesetz‘ gegeben), welche weitere Notwendigkeit bestände da für einen anderen Priester, der nach der Weise Melchisedeks aufstünde und von dem man nicht sagen würde, er sei nach der Weise Aarons? Denn da das Priestertum gewechselt wird, tritt notwendigerweise auch ein Wechsel des Gesetzes ein. Denn der [Jesus Christus], von dem diese Dinge gesagt werden, ist ein Glied eines anderen Stammes gewesen, von dem keiner am Altar amtiert hat. Denn es ist ganz klar, daß unser Herr dem Stamm Juda entsprungen ist, einem Stamm, über den Moses in bezug auf Priester nichts gesagt hat.“

22, 23. (a) Wie wurde Jesus im Gegensatz zum levitischen Hohenpriester zum Hohenpriester gemacht? (b) Wie kann Jesus gemäß Hebräer 7:23-28 als Hoherpriester diejenigen, die sich Gott durch ihn nahen, vollständig retten?

22 Der jüdische Hohepriester Aaron und seine Amtsnachfolger wurden nicht durch einen Eidschwur Jehovas zu Priestern gemacht. Jesus Christus dagegen, der keine priesterlichen Verbindungen auf der Erde hatte, wurde durch Gottes Eidschwur zum Hohenpriester gemacht. Sein Leben wurde durch seinen Tod als vollkommenes menschliches Opfer für kurze Zeit unterbrochen, aber er wurde zu unverweslichem, himmlischem Leben auferweckt, damit er für immer ein Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks sei. Der Unterschied zwischen ihm und dem levitischen Priestertum Aarons und seiner Nachfolger wird in Hebräer 7:23-28 dargelegt, wo wir lesen:

23 „Überdies mußten viele [Söhne Aarons] nacheinander Priester werden, weil sie durch den Tod verhindert waren, als solche zu verbleiben, er [der größere Melchisedek] aber, weil er für immer am Leben bleibt, hat sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. Demzufolge kann er auch die vollständig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten. Denn ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden. Er hat es nicht täglich nötig, Schlachtopfer darzubringen wie jene Hohenpriester, zuerst für seine eigenen Sünden und dann für die des Volkes (denn er tat dies ein für allemal, als er sich selbst als Opfer darbrachte); denn das ,Gesetz‘ [Mose] bestimmt Männer zu Hohenpriestern, die mit Schwachheit behaftet sind, aber das Wort des Eidschwurs [Gottes], der erst [über vierhundert Jahre] n a c h dem ,Gesetz‘ kam, bestimmt einen Sohn, der für immer vollkommen gemacht worden ist.“

24. An was für einer „heiligen Stätte“ ist Jesus Christus Hoherpriester, und während welcher Zeit wird er Hoherpriester sein, wofür die Menschheit dankbar sein sollte?

24 Was ist damit gemeint? Das wird in den nächsten zwei Versen (Hebräer 8:1, 2) zusammenfassend dargelegt: „Bei den Dingen nun, die besprochen werden, ist folgendes der Hauptpunkt: Wir haben einen solchen Hohenpriester, und er hat sich zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln gesetzt als öffentlicher Diener der heiligen Stätte und des wahren Zeltes, das Jehova aufschlug und nicht ein Mensch.“ Sollten die Menschen Gott daher nicht überaus dankbar dafür sein, daß sie während der bestimmten tausend Jahre, in denen Satan, der Teufel, und seine Dämonen im Abgrund gebunden sein werden, einen solchen Hohenpriester haben werden, der bei Gott für sie eintritt? Ganz bestimmt! Diese göttliche Vorkehrung wird sich gewißlich zum größtmöglichen Segen der Menschheit auswirken.

25. Warum diente Jesus nicht als Hoherpriester im Tempel in Jerusalem, und wovon war der Tempel in Jerusalem ein Vorbild?

25 Als Jesus Christus als vollkommener Mensch auf der Erde war, wirkte er nicht als öffentlicher Diener im Tempel in Jerusalem. Er war nach dem Gesetz Mose nicht dazu befugt, denn er stammte nicht aus der Priesterfamilie Aarons und war auch kein Levit. Er diente indes an einer erhabeneren heiligen Stätte, in einem erhabeneren oder wichtigeren Tempel, der nicht von einem Menschen — dem König Herodes dem Großen, dem Statthalter Serubbabel oder dem König Salomo — in Jerusalem errichtet worden war. Diese von Menschen erbauten Tempel dienten wie das von Moses aufgerichtete heilige Zelt der Zusammenkunft lediglich als Vorbild oder Sinnbild. (2. Mose 40:1-33) Es wird nichts davon berichtet, daß König Melchisedek in Salem einen Tempel gebaut und daß er ein solches Gebäude benötigt hätte, um als „Priester Gottes, des Höchsten“, zu dienen. Folglich gibt es in Verbindung mit Melchisedek nichts dergleichen, was als Vorbild benutzt werden könnte. Der größere Melchisedek, Jesus Christus, dient jedoch als Hoherpriester an der gegenbildlichen heiligen Stätte und im gegenbildlichen Tempel, ‘an der heiligen Stätte und in dem wahren Zelt, das Jehova aufschlug’.

DER WAHRE TEMPEL

26, 27. (a) Welche Abteile hatten das heilige Zelt und der Tempel in Jerusalem? (b) Welche Gegenstände befanden sich in den beiden Abteilen des Zeltes und des salomonischen Tempels?

26 Das von Moses am Berg Sinai aufgerichtete heilige Zelt und die Tempel in Jerusalem hatten zwei Abteile, das erste Abteil wurde das Heilige und das zweite oder innerste Abteil das Allerheiligste genannt.

27 In dem ersten Abteil, dem Heiligen, befanden sich der goldene Tisch für die Darbringung der Brote, allgemein „das Schaubrot“ genannt, der goldene Leuchter, versehen mit sieben Armen, an denen die Lampen angebracht waren, und der feststehende goldene Räucheraltar. Hier, im Lichte des goldenen Leuchters, konnte der Hohepriester die Brote der Darbringung hinlegen und das duftende Räucherwerk auf dem Altar darbringen. In dem innersten Abteil oder dem Allerheiligsten des von Moses aufgeschlagenen Zeltes und des von König Salomo erbauten Tempels befand sich indes die heilige goldene Bundeslade mit ihrem goldenen Deckel, auf dem sich zwei goldene Cherube mit ausgebreiteten Flügeln und einander zugewandtem Gesicht befanden. Das Licht in diesem innersten Abteil oder Allerheiligsten stammte von dem übernatürlichen Licht, dem sogenannten Schekina-Licht, das über dem Sühnedeckel zwischen den beiden Cheruben schwebte.

28. Wie bereitete sich der jüdische Hohepriester den Weg in das Allerheiligste für das Sprengen des Blutes der Sühnopfer, und für wessen Sünden bewirkte er dadurch Sühnung?

28 Bevor der aaronische Hohepriester jedes Jahr einmal, am Sühnetag, das Blut des Sühnopfers darbrachte, nahm er ein tragbares Räuchergefäß oder Räucherfaß und begab sich hinter den inneren Vorhang, der das erste Abteil von dem innersten Abteil (dem Allerheiligsten) trennte, und verbrannte beim Schein des Schekina-Lichts vor der Bundeslade Räucherwerk. Auf diese Weise bereitete er sich den Weg, um nachher mit dem Blut der beiden Sühnopfer zurückzukehren und es vor den Sühnedeckel (den Gnadenstuhl) der Bundeslade hin zu sprengen. Auf diese Weise bewirkte er Sühnung für seine eigenen Sünden und für die Sünden seines Hauses, des Hauses oder des Stammes Levi, und dann für die Sünden des Volkes Israel. Das war die im mosaischen Bund oder Gesetzesbund festgelegte Sühnevorkehrung. — Hebräer 9:1-10; 4. Mose 7:89.

29. (a) Wann wurde das von Moses aufgeschlagene heilige „Zelt“ und wann der von Salomo erbaute Tempel eingeweiht? (b) Wann kam das wahre Zelt oder der wahre Tempel ins Dasein?

29 Das heilige Zelt der Zusammenkunft wurde von Moses am Ersten des Frühlingsmonats Nisan des Jahres 1512 v. u. Z. in der Wildnis Sinai aufgerichtet. König Salomo vollendete seinen Tempel in Jerusalem im Jahre 1027 v. u. Z., und am Fünfzehnten des Herbstmonats Tischri des Jahres 1026 v. u. Z. weihte er ihn ein. (1. Könige 8:1, 2, 65, 66) Wann kam aber das gegenbildliche Zelt oder der gegenbildliche Tempel, das „wahre Zelt“ mit seiner „heiligen Stätte“, ins Dasein? Als der von König Herodes dem Großen erbaute vorbildliche Tempel in Jerusalem noch stand: im Frühherbst des Jahres 29 u. Z. Wieso? Was geschah damals, das den wahren Tempel notwendig machte?

30, 31. (a) Bei welcher Gelegenheit und wie kam der gegenbildliche Hohepriester ins Dasein? (b) Welcher gegenbildliche Tag zur Sühnung von Sünden begann damals, und wie war das Opfer Jesu im Vergleich zu den Opfern, die Aaron darbrachte?

30 In jenem Jahr (29 u. Z.) kam der gegenbildliche Hohepriester ins Dasein, und wie der levitische Hohepriester Aaron, so benötigte auch er ein heiliges Zelt oder einen Tempel, in dem er sein Amt ausüben konnte. Dieser gegenbildliche opferdarbringende Hohepriester ist der Herr Jesus, der mit Gottes heiligem Geist zu einem geistigen Hohenpriester gesalbt worden ist. Diese Salbung mit heiligem Geist empfing er, nachdem er von Johannes dem Täufer im Jordan getauft worden war. Auf diese Weise wurde er im Alter von dreißig Jahren — oder dreieinhalb Jahre vor seinem Tod als Schlachtopfer für die Sünden der Menschheit — der Messias oder Gesalbte. (Daniel 9:24, 25, 27; Lukas 3:21-23) Damals begann der große, gegenbildliche Sühnetag, und Jesus Christus verfügte über etwas Besseres, was er darbringen konnte, als der Hohepriester Aaron am vorbildlichen Sühnetag des Jahres 1512 v. u. Z., nachdem das heilige Zelt oder die Stiftshütte aufgerichtet worden war. Was denn? In Hebräer 8:3-6 und 9:11-14 heißt es:

31 „Jeder Hohepriester ist dazu eingesetzt, sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen, weshalb es notwendig war, daß auch dieser etwas darzubringen habe. Wäre er nun auf der Erde, so wäre er kein Priester, weil Männer da sind, die die Gaben gemäß dem ,Gesetz‘ darbringen, aber diese Männer verrichten den heiligen Dienst in einer sinnbildlichen Darstellung und einem Schatten der himmlischen Dinge, so, wie Moses, als er daran war, das Zelt zu vollenden, den göttlichen Befehl erhielt: Denn, so sagt er: ,Sieh zu, daß du alle Dinge nach ihrem Muster machst, das dir auf dem Berge gezeigt wurde.‘ Nun hat aber Jesus einen vorzüglicheren öffentlichen Dienst erlangt, so daß er auch der Mittler eines entsprechend besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist.“

32. Wohin begab sich Jesus Christus, was durch Aaron vorgeschattet worden war, und womit begab er sich dorthin, damit unser Gewissen von toten Werken gereinigt werde?

32 „Als jedoch Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt haben, durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, begab er sich, nein, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heilige [das dem Allerheiligsten des Zeltes entsprach] und erlangte eine ewige Befreiung für uns. Denn wenn das Blut von Ziegenböcken und von Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf diejenigen gesprengt, die verunreinigt worden sind, in dem Maße heiligt, daß das Fleisch rein wird, wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?“

33, 34. (a) Was symbolisierte Jesus, indem er sich im Jordan taufen ließ? (b) Was hatte Gott dem Menschen Jesus bereitet, warum war dieser zum Opfern desselben bereit, und wie oft?

33 Was hatte der vollkommene Mensch Jesus, als er nach seiner Wassertaufe Gottes Hoherpriester geworden war, also zur Verfügung, das er Gott als Opfer darbringen konnte? Nicht den Leib eines unter den Menschen stehenden Tieres, dessen Blut niemals menschliche Sünden wegwaschen könnte, sondern seinen eigenen vollkommenen menschlichen Leib, den er zufolge seiner Geburt durch die Jungfrau Maria besaß. Er war sich der Tatsache bewußt, daß Gott, der Allmächtige, ihn für diesen Opferweg vorbereitet und ausgerüstet hatte. Er war sich auch dessen bewußt, daß damals die Zeit für ihn gekommen war, gemäß Gottes Willen nun diesen Weg der Selbstopferung zu gehen. Als er daher zu Johannes dem Täufer kam, um im Jordan untergetaucht zu werden, stellte er sich Gott dar, um fortan dessen Willen zu tun. Seine Taufe symbolisierte, daß er sich Gott darstellte, um dessen Willen selbst bis zu einem Opfertod zu tun. Hierüber lesen wir in Hebräer 10:4-10:

34 „Denn es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und von Ziegenböcken Sünden wegnehme. Daher sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: ‚ „Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. Du hast kein Wohlgefallen an Ganzbrandopfern und Sündopfern gehabt.“ Da sprach ich: „Siehe! Ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.“ ‘ Nachdem er zuerst sagte: ,Schlachtopfer und Opfergaben und Ganzbrandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt noch Wohlgefallen daran gehabt‘ — Schlachtopfer, die gemäß dem ,Gesetz‘ dargebracht werden —, sagt er darauf wirklich: ,Siehe! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.‘ Er beseitigt das erste, auf daß er das zweite aufrichte. Durch den besagten ,Willen‘ sind wir durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden.“

35. (a) Was wurde am vorbildlichen Sühnetag auf den Altar getan, und was wurde darauf geopfert? (b) Was war der gegenbildliche „Altar“, auf dem Jesus sich opferte?

35 Am damaligen vorbildlichen Sühnetag tat der Hohepriester Aaron etwas von dem Blut der Sühnopfer auf den Altar, und auf diesem Altar, der in der Mitte des Vorhofes vor dem heiligen Zelt der Zusammenkunft stand, verbrannte er auch das Fett der Sühnopfer. (3. Mose 16:16-19, 25) Was war denn der gegenbildliche „Altar“, auf dem Jesus Christus als geistiger Hoherpriester sein vollkommenes menschliches Selbst als Opfer darbrachte? Es war kein materieller Altar wie der kupferne Altar, der im Vorhof des Zeltes der Zusammenkunft stand. Es war auch nicht der Hinrichtungspfahl, an dem Jesus auf Golgotha starb, denn jener Pfahl war etwas Verfluchtes, und er wurde durch Jesu kostbares Blut nicht geheiligt. (5. Mose 21:22, 23; Galater 3:13) Es handelte sich dabei vielmehr um etwas Geistiges, worauf Jesus Christus den Wert seines vollkommenen lebendigen menschlichen Leibes opfern konnte. Es war Gottes „Wille“ oder Wohlgefallen. Um diesen „Willen“ zu tun, kam Jesus und stellte sich dar. Gott war willens, jetzt ein menschliches Opfer anstelle von Tieropfern anzunehmen. Aufgrund dieses „Willens“ Gottes opferte Jesus somit den Wert seines menschlichen Lebens.

36. Wer ist befugt, von diesem geistigen „Altar“ zu essen, und wie wirkt sich das auf sie aus?

36 Auf diese Weise kam der gegenbildliche „Altar“ ins Dasein, über den wir in Hebräer 13:10 die an die gesalbten Christen gerichteten Worte lesen: „Wir haben einen Altar, von dem zu essen die, welche im Zelt heiligen Dienst verrichten, keine Befugnis haben.“ Wie ungeistig und unbiblisch ist daher die Denk- und Handlungsweise gewisser Priester der Christenheit, die in ihren Kirchengebäuden oder an anderen Kultstätten einen materiellen „Altar“ errichten und während der Zelebration der „Messe“ angeblich darauf immer wieder das Opfer Christi darbringen! Alle, die befugt sind, von dem wahren, geistigen „Altar“ zu essen, sind „durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden“.

37. (a) Was kam zusammen mit dem geistigen „Altar“ ins Dasein, wie das in Verbindung mit dem damaligen „Zelt“ vorgeschattet worden war? (b) Was schattete dieser Vorhof im Falle Jesu vor?

37 In alter Zeit stand der kupferne Altar in der Mitte des Vorhofs vor dem heiligen Zelt der Zusammenkunft, und so kam denn zusammen mit dem gegenbildlichen, geistigen „Altar“ auch der gegenbildliche „Vorhof“ ins Dasein. Damit ist nicht ein Ort oder eine Stätte gemeint, sondern ein Zustand, in dem sich jemand auf der Erde befindet. Jesus Christus, der gesalbte Hohepriester, befand sich in diesem gegenbildlichen Vorhof, weil er als Mensch vollkommen war, das heißt, weil er sich, während er auf der Erde war, in einem Zustand befand, in dem er buchstäblich gerecht, rechtschaffen, untadelig und makellos war. Ähnlich wie die Söhne Korahs, des Leviten, im vorbildlichen „Vorhof“, so fand er an dem großartigen Altar des Willens Jehovas im Vorhof der wahren „großartigen Wohnstätte“ Jehovas einen Ruheort. (Psalm 84:1-3) Es war ihm eine Lust, den göttlichen Willen zu tun. — Psalm 40:8.

38, 39. (a) Was kam zusammen mit dem gegenbildlichen Vorhof und dem gegenbildlichen Altar noch ins Dasein? (b) Welche Frage erhebt sich daher, und welche Worte Jesu zeigen, daß Gott einen Ort hat, an dem er sich aufhält?

38 Nicht nur der gegenbildliche Altar und der gegenbildliche Vorhof kamen damals für den neuen, geistigen Hohenpriester den gesalbten Jesus, ins Dasein, sondern auch das gegenbildliche Zelt oder der gegenbildliche Tempel. Von da an stand dem neuen, geistigen Hohenpriester ‘das wahre Zelt, das Jehova aufschlug’, zur Verfügung.

39 Was ist dieses „wahre Zelt“ oder dieser wahre Tempel? Ist es etwa ein neues besonderes Gebäude, das der Schöpfer für sich in den unsichtbaren Himmeln errichtet hätte? Nein, denn Gott benötigt so etwas nicht. Gott, der Höchste, hat stets eine Wohnstätte im Himmel gehabt. Er ist kein alles durchdringender Geist, der allgegenwärtig oder gleichzeitig überall zugegen ist. Er ist eine weise, intelligente Person und hat einen Ort, an dem er sich aufhält, eine Wohnstätte, wo er erreicht werden kann. Jesus Christus lehrte seine Jünger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ Er warnte davor, einen der „Kleinen“, die an ihn glauben, zu verachten, und erklärte auch, warum, indem er sagte: „Denn ich sage euch, daß ihre Engel im Himmel allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der im Himmel ist.“ (Matthäus 6:9; 18:10) Das heißt, daß diese Engel im Himmel Zutritt zu Gott, dem Vater, haben.

40. Was konnte Gott im Hinblick auf seine himmlische Wohnstätte tun, damit sie dem Allerheiligsten des heiligen „Zeltes“ entsprach?

40 Gott, der Allmächtige, kann aber bewirken, daß seine erhabene Wohnstätte in einem anderen Licht erscheint. Als er daher seinen geistigen Hohenpriester hervorbrachte, indem er den unmittelbar vorher getauften Jesus Christus salbte, bewirkte er, daß seine himmlische Wohnstätte in einem neuen Licht erschien und in Verbindung mit der sündhaften Menschheit (nicht in Verbindung mit den sündenlosen Engeln) neue Zweckbestimmungen oder neue Merkmale aufwies. Die Heiligkeit seiner himmlischen Wohnstätte wurde im Vergleich zu der überströmenden Sündhaftigkeit der Menschheit erhöht. Seine persönliche Wohnung bot sich nun als die heilige Stätte eines gerechten, aber auch barmherzigen Gottes dar, der bereit war, ein geeignetes, vollkommenes Opfer zugunsten der unheiligen Menschheit anzunehmen. Doch dieses Opfer oder dessen Wert mußte von einem sündenlosen, heiligen Hohenpriester dargebracht werden, der persönlich Zutritt zu Gott hatte. Auf diese Weise wurde Gottes himmlischer Thron ein Sühnethron. Gott bewirkte dadurch, daß seine himmlische Wohnstätte die geistigen Merkmale erhielt, die den Merkmalen des Allerheiligsten im vorbildlichen Zelt oder im vorbildlichen Tempel entsprachen.

41, 42. (a) Was durfte Aaron „einmal im Jahr“ betreten, und wie? (b) Was war das Allerheiligste, in das sich Jesus Christus begab, in welchem Zeitabschnitt begab er sich dorthin, und wie oft?

41 Das ist der biblische Standpunkt. Wir erinnern uns, daß der Hohepriester Aaron das Blut der Sühnetagopfer in das Allerheiligste des irdischen Zeltes der Zusammenkunft brachte, indem er sich hinter den inneren Vorhang begab. (3. Mose 16:12-17; Hebräer 9:7) Um dieses Vorbild zu erfüllen, mußte sich der Hohepriester Jesus Christus in das wirkliche Allerheiligste begeben. Wo befindet sich dieses Allerheiligste nach der Bibel, und was ist es?

42 Wir lesen: „Deshalb war es notwendig, daß die sinnbildlichen Darstellungen der Dinge in den Himmeln durch diese Mittel gereinigt würden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. Denn Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen. Auch sollte er sich nicht oftmals selbst darbringen, wie der Hohepriester tatsächlich Jahr für Jahr mit Blut, das nicht sein eigenes ist, in das Heilige hineingeht. Sonst hätte er [Jesus] von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich beim Abschluß der [vorbildlichen] Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.“ — Hebräer 9:23-26.

43, 44. (a) Was ist also Gottes heilige Wohnstätte, was seinen Tempel betrifft? (b) Was trennte das Heilige vom Allerheiligsten, und wie ließ Jesus Christus diese Schranke im Gegenbild hinter sich?

43 Der Hohepriester Jesus Christus brachte den gegenbildlichen Sühnetag also zum Höhepunkt, indem er sich nicht an eine vorbildliche „heilige Stätte“ im vorbildlichen Zelt oder im vorbildlichen Tempel begab, sondern indem er sich „in den Himmel selbst“ begab, wo die „Person Gottes“ ist. Diese himmlische Wohnstätte der Person Gottes ist das wahre Allerheiligste.

44 Im vorbildlichen Zelt (oder Tempel) auf der Erde war das Allerheiligste durch einen Vorhang abgeschirmt, und deshalb wurde davon gesagt, es sei hinter dem Vorhang. Dieser Vorhang stellte daher die fleischliche Schranke dar, die jemand hinter sich lassen muß, um vom menschlichen Leben auf der Erde in die unsichtbaren Himmel zu gelangen. Durch seinen Tod und seine Auferstehung ließ Jesus Christus diese Schranke hinter sich, um sich in das himmlische Allerheiligste zu begeben. Das ist mit den Worten in Hebräer 6:19, 20 gemeint, wo von der himmlischen Hoffnung der 144 000 treuen Jünger die Rede ist: „Diese Hoffnung haben wir als einen Anker für die Seele, der sowohl sicher als auch fest ist und hineinreicht in das Innere, hinter den Vorhang, wohin unsertwegen ein Vorläufer gegangen ist, Jesus, der für immer Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks geworden ist.“ Diese „hinter den Vorhang“ reichende Hoffnung ist eine himmlische Hoffnung.

DAS „HEILIGE“ DES GEISTIGEN TEMPELS GOTTES

45. (a) Welches Abteil, außer dem Allerheiligsten, gab es im Zelt noch? (b) Wer begab sich in das Heilige, wie oft, und wie?

45 Wir dürfen aber nicht übersehen, daß das irdische Zelt oder der irdische Tempel nicht nur aus dem Allerheiligsten bestand. Außer dem innersten Abteil, dem Allerheiligsten, hatte das Zelt oder der Tempel noch ein anderes Abteil, das vor dem Vorhang lag, durch den dieses vom Allerheiligsten getrennt war. Dieses Abteil wurde das Heilige genannt. (Hebräer 9:1-3) Was stellte denn das Heilige dar, das vor dem Vorhang oder dem Abschirmungsbehang lag, wenn doch das Allerheiligste den „Himmel selbst“ vorschattete, wo sich die „Person Gottes“ aufhält? Während das Allerheiligste vom Hohenpriester nur „einmal im Jahr“ am Sühnetag, betreten werden durfte, konnte das Heilige nicht nur vom Hohenpriester, sondern auch von allen Unterpriestern regelmäßig betreten werden. Die Priester begaben sich in dieses erste Abteil, das Heilige, direkt vom Vorhof aus, wo der Altar stand; sie mußten aber durch den Vorhang oder Abschirmungsbehang gehen, der das Heilige vom Vorhof trennte.

46, 47. (a) Wann und wie begab sich Jesus in das gegenbildliche Heilige? (b) Was stellt somit das Heilige dar, und welche Vorrechte genießen die gegenbildlichen Priester darin?

46 Das Heilige stellte somit einen Zustand größerer Heiligkeit dar als der Vorhof. Da das Heilige durch einen Vorhang abgeschirmt war und die Gegenstände darin deshalb von Personen, die sich im Vorhof aufhielten, nicht gesehen werden konnten, versinnbildlichte das Heilige einen geistigen Zustand, der vortrefflicher ist als der durch den Vorhof dargestellte Zustand, in dem sich Menschen befinden, die vor Gott gerecht dastehen. Jesus Christus gelangte in den durch das Heilige dargestellten Zustand, als er nach seiner Wassertaufe von Gottes heiligem Geist gezeugt wurde und so ein geistiger Sohn Gottes wurde. (Matthäus 3:13-17) Er wurde aber auch mit Gottes Geist gesalbt und so als geistiger Sohn Gottes mit dem Priesteramt betraut; er wurde Gottes Hoherpriester, dargestellt durch den Hohenpriester Aaron.

47 Das läßt erkennen, daß das Heilige den Zustand des Geistgezeugtseins derer darstellte, die in diese geistige Priesterschaft eingefügt werden. In diesem Zustand empfangen diese geistigen Priester auf der Erde geistiges Licht wie von einem goldenen Leuchter, sie essen geistige Speise wie von einem goldenen Schaubrottisch und bringen Gott Gebete und Dienst dar, als ob sie an einem goldenen Räucheraltar ständen und Räucherwerk darbrächten. — 2. Mose 40:4, 5, 22-28.

48. Wie lange befand sich Jesus in dem durch das Heilige dargestellten Zustand, und warum hatten seine Jünger keine klare Erkenntnis über ihn?

48 Vom Tag seiner Taufe und seiner Salbung mit heiligem Geist an bis zu seinem Todestag (vom Jahre 29 bis zum Jahre 33 u. Z.) gerechnet, befand sich Jesus Christus dreieinhalb Jahre in diesem durch das Heilige dargestellten Zustand eines geistgezeugten Priesters. Die Dienste, die er in diesem Zustand leistete, konnten von gewöhnlichen Menschen nicht richtig wahrgenommen und erkannt werden, ja nicht einmal von seinen Jüngern, weil sie alles von einem gewöhnlichen, menschlichen Standpunkt aus betrachteten. Der Tag des Pfingstfestes des Jahres 33 u. Z., an dem der heilige Geist ausgegossen wurde, war noch nicht gekommen. (Johannes 7:39) Ihr Wahrnehmungsvermögen war gehemmt wie durch den „Abschirmungsbehang des Eingangs der Stiftshütte“, der alles, was sich im Heiligen befand, verdeckte. — 2. Mose 40:28, 29.

49. Wieso war Jesus der direkte Zugang zum himmlischen Allerheiligsten versperrt, solange er sich im gegenbildlichen Heiligen befand?

49 In dem durch das Heilige dargestellten Zustand, dem Zustand eines geistgezeugten Priesters, war dem Hohenpriester Jesus Christus auf der Erde der direkte Zugang zur Gegenwart Gottes im Himmel versperrt, weil er immer noch als vollkommener Mensch im Fleische war. Der symbolische „Vorhang“ war immer noch zwischen ihm und dem himmlischen Allerheiligsten, wie es war, als Moses ‘den Vorhang der Abschirmung aufhängte und den Zugang zur Zeugnislade abschloß’. — 2. Mose 40:21.

50. (a) Wann begab sich Jesus Christus hinter den inneren „Vorhang“, und wie? (b) Welcher Eidschwur hinsichtlich eines Priestertums erfüllte sich damals an Jesus Christus, und warum?

50 Jesus Christus ging als Hoherpriester am 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. durch diesen symbolischen Vorhang des „wahren Zeltes“, als er von den Toten auferweckt wurde und jetzt nicht mehr nur ein geistgezeugter Sohn Gottes im Fleische war, sondern als Geistsohn Gottes in den unsichtbaren Himmeln vollends hervorgebracht worden war. Der Apostel Petrus legt dies in folgenden Worten genau dar: „Auch Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde.“ (1. Petrus 3:18) An jenem ereignisreichen Tag erfüllte sich Gottes Eidschwur hinsichtlich eines ewigen Priestertums „nach der Weise Melchisedeks“ an Jesus Christus, indem er mit der „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ belohnt wurde. (Hebräer 7:16, 24; Apostelgeschichte 13:33-37; Römer 1:1-4) Nachdem er sich danach seinen treuen Jüngern während vierzig Tagen durch besondere Kundgebungen gezeigt hatte, fuhr er in den Himmel auf und brachte Gott im wahren Allerheiligsten den Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers dar. — Apostelgeschichte 1:1-11; Hebräer 9:24.

51. (a) Wann endete der gegenbildliche Sühnetag, und wie lange hatte er gedauert? (b) Was bewies, daß der Wert des Opfers Jesu im Allerheiligsten angenommen worden war?

51 Mit dieser Darbringung des Wertes des Opfers Christi im himmlischen Allerheiligsten endete der große, gegenbildliche Sühnetag. Für den Hohenpriester Aaron vom Stamme Levi dauerte der nationale Sühnetag nur einen buchstäblichen Tag von vierundzwanzig Stunden. Für den Hohenpriester Jesus Christus dauerte der gegenbildliche Sühnetag dagegen fast drei Jahre und acht Monate. Zehn Tage nach seiner Himmelfahrt erhielten seine treuen Jünger auf der Erde den Beweis, daß der Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers, den er Gott im himmlischen Allerheiligsten dargebracht hatte, angenommen worden war. Wie erhielten sie diesen Beweis? Indem am Sonntag, dem 6. Siwan, am Tag des Festes der Wochen oder Pfingsttag, des Jahres 33 u. Z. in Jerusalem heiliger Geist auf sie ausgegossen wurde. (Apostelgeschichte 2:1-36) Das war das Zeichen für etwas Neues hinsichtlich des ‘wahren Zeltes, das Jehova aufgeschlagen hatte’. Was das war, werden wir gleich sehen.

GEISTIGE UNTERPRIESTER

52. (a) Wie wurde im Vorbild gezeigt, daß der größere Melchisedek Unterpriester haben würde? (b) Wann wurde die aaronische Priesterschaft eingesetzt, und welches „heilige Zeichen“ wurde Aaron aufs Haupt gesetzt?

52 Es wird nichts davon berichtet, daß der König-Priester Melchisedek im alten Salem Unterpriester gehabt hätte. Doch der Sohn Gottes, der ein „Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks“ geworden ist, hat Unterpriester. (Hebräer 5:8-10) Das wurde durch die Priesterfamilie des Leviten Aaron vorgeschattet. Jehova Gott berief Aaron zum Hohenpriester Israels und dessen Söhne zu seinen Unterpriestern. Am Ersten des Frühlingsmonats Nisan des Jahres 1512 v. u. Z. kam der Prophet Moses dem Gebot Gottes nach und setzte Aaron und dessen Söhne in das Priesteramt ein. (2. Mose 40:1, 2, 12-16; 29:4-9; 3. Mose 8:1-13) Zu der Kleidung des Hohenpriesters gehörte unter anderem „das glänzende Stirnblatt, das heilige Zeichen der Hingabe, aus purem Gold“, auf das „mit den Gravierungen eines Siegels eine Inschrift [geschrieben war]: ,Heiligkeit gehört Jehova.‘ “ — 2. Mose 39:30.

53. (a) Welchem Gebot Jehovas kam Moses dadurch nach, daß er den Turban des Hohenpriesters Aaron auf diese Weise schmückte? (b) Von welchem hebräischen Verb ist der mit „Zeichen der Hingabe“ wiedergegebene Ausdruck abgeleitet?

53 Als Moses daher seinen Bruder Aaron bekleidete, um ihn als Hohenpriester einzusetzen, befolgte er das Gebot Jehovas: „Du sollst den Turban auf sein Haupt setzen und das heilige Zeichen der Hingabe am Turban anbringen. Und du sollst das Salböl nehmen und es auf sein Haupt gießen und ihn salben.“ (2. Mose 29:6, 7) Da dieses „heilige Zeichen der Hingabe“ das „glänzende Stirnblatt“ aus purem Gold war, ziehen es manche Übersetzer der Hebräischen Schriften vor, diesen Ausdruck mit „das heilige Diadem“ oder „die heilige Krone“ wiederzugeben. (Siehe 2. Mose 29:6, JB; Lu, 1912.) Natürlich lauten die hebräischen Wörter, die gewöhnlich mit „Diadem“ oder „Krone“ wiedergegeben werden, anders als das hebräische Wort, das mit „Zeichen der Hingabe“ übersetzt wird. In 3. Mose 21:12 wird dieses hebräische Wort auf das Salböl, das auf dem Haupt des Hohenpriesters war, angewandt, denn wir lesen dort: „Er sollte auch nicht aus dem Heiligtum hinausgehen und sollte das Heiligtum seines Gottes nicht entweihen, denn das Zeichen der Hingabe, das Salböl seines Gottes, ist auf ihm.“ Dieses hebräische Wort ist von dem Verb nazár abgeleitet, das in Hosea 9:10 mit „sich hingeben“ übersetzt wird (Menge; NW).

54, 55. (a) Wie wurde der gesalbte Hohepriester genannt, und was schattete seine Salbung vor? (b) Wurde Jesus von Johannes dem Täufer mit heiligem Geist gesalbt, oder von wem?

54 Ohne Frage waren der Hohepriester Aaron und die Männer, die ihm im Amt folgten, durch ihre offizielle Einsetzung Jehova Gott hingegeben. (2. Mose 29:30, 35) Da der Hohepriester mit dem heiligen Salböl gesalbt worden war, wurde er der „Gesalbte“ oder der Messias genannt (3. Mose 4:3, 5, 16; 6:22); dasselbe trifft auch auf die gesalbten Könige Israels zu. (1. Samuel 24:6, 10; 26:9-11; Klagelieder 4:20) Nach der Erwähnung der Namen der vier Söhne und Unterpriester des Hohenpriesters Aaron lesen wir deshalb: „Dies waren die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, deren Hände mit Macht gefüllt worden waren, damit sie Priesterdienste leisteten.“ (4. Mose 3:1-3) Als Moses, der Mittler zwischen Jehova Gott und der Nation Israel, seinen älteren Bruder Aaron zum Hohenpriester salbte, hatte dies eine vorbildliche Bedeutung. Es schattete vor, daß Gott seinen Sohn Jesus mit heiligem Geist salben würde, wenn dieser nach seiner Taufe aus dem Wasser heraufkäme.

55 Johannes der Täufer war der Sohn Sacharjas, eines levitischen Priesters aus der Priesterabteilung Abijas. Johannes taufte Jesus aber lediglich im Jordan; er salbte ihn nicht zu einem geistigen Hohenpriester. (Lukas 1:5-17; 3:21-23; Markus 1:9-11) Nur Gott konnte Jesus mit heiligem Geist salben.

56, 57. (a) Wozu sollte Jesus gemäß den Worten Johannes’ des Täufers ermächtigt sein? (b) Was sagte Jesus zu seinen Jüngern, bevor er sie verließ, über die Taufe mit heiligem Geist?

56 Johannes der Täufer hatte über Jesus gesagt: „Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, mich zu bücken und die Riemen seiner Sandalen zu lösen. Ich taufte euch mit Wasser, er aber wird euch mit heiligem Geist taufen.“ Gott hatte Johannes gesagt, daß dieser kommen werde, denn Johannes sagte: „Auch ich kannte ihn nicht, doch der Eine, der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ,Auf wen irgend du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geiste tauft.‘ “ (Markus 1:7, 8; Johannes 1:33) Jesus wurde also nicht nur selbst mit heiligem Geist gesalbt, um als geistiger Hoherpriester zu amten, sondern er war auch ermächtigt, andere mit heiligem Geist zu taufen. Doch wann würde er dies tun? Nicht vor seinem Tod als vollkommenes menschliches Opfer.

57 Nach seiner Auferstehung von den Toten erschien er seinen Jüngern, die immer noch in Jerusalem waren, mehrmals, indem er sich materialisierte oder verkörperte. Was sagte er damals zu ihnen über den heiligen Geist? Wir erfahren es aus Apostelgeschichte 1:4, 5: „Und während er mit ihnen zusammenkam, gab er ihnen die Weisung: ,Entfernt euch nicht von Jerusalem, sondern wartet weiterhin auf das, was der Vater verheißen hat, worüber ihr von mir hörtet; denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet nicht viele Tage nach diesem in heiligem Geist getauft werden.‘ “

58, 59. (a) Wann erfolgte diese Taufe, und wie erfüllte Jesus Christus im Gegenbild das, was der Hohepriester an jenem Tag im Tempel tat? (b) Welche Prophezeiung Joels begann sich damals zu erfüllen, und wie brachte Petrus Jesus damit in Verbindung?

58 Das geschah zehn Tage nach seiner Himmelfahrt. Es war der 6. Siwan des Jahres 33 u. Z., der Tag, an dem das Fest der Wochen (oder Pfingsten) gefeiert wurde und an dem der jüdische Hohepriester im Tempel in Jerusalem Gott zwei gesäuerte Brote als Erstlingsfrucht der Weizenernte darbrachte. (3. Mose 23:15-21) An diesem Tag stellte der himmlische Hohepriester, Jesus Christus, auf gegenbildliche Weise Jehova Gott die Christenversammlung als Erstlingsfrucht dar. (Offenbarung 14:4) Das tat er, indem er als Übermittler des heiligen Geistes diente, der auf die in Jerusalem wartenden Jünger ausgegossen wurde. Damit begann sich die Prophezeiung aus Joel 2:28, 29 zu erfüllen. So erklärte es der vom Geist erfüllte Apostel Petrus, indem er zu Tausenden von Juden, die zugegen waren, sagte:

59 „Diesen Jesus hat Gott zur Auferstehung gebracht, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind. Da er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und den verheißenen heiligen Geist vom Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr seht und hört. Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: ,Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“ ‘ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apostelgeschichte 2:14-21, 32-36.

60. Inwiefern war Jesu Ausgießung des heiligen Geistes durch das vorgeschattet worden, was Moses am 1. Nisan des Jahres 1512 v. u. Z. getan hatte?

60 Auf diese Weise taufte Jesus Christus seine treuen Jünger mit heiligem Geist. Das war lange Zeit vorher, nämlich am 1. Nisan des Jahres 1512 v. u. Z., vorgeschattet worden, als Moses, wie Jehova ihm geboten hatte, die Söhne des Hohenpriesters Aaron mit heiligem Salböl salbte. Wir lesen darüber: „Dann redete Jehova zu Moses und sprach: ,Am Tag des ersten Monats, am Ersten des Monats, sollst du die Stiftshütte des Zeltes der Zusammenkunft aufrichten. Dann sollst du Aaron und seine Söhne zum Eingang des Zeltes der Zusammenkunft herzubringen und sie mit Wasser waschen. Und du sollst Aaron mit den heiligen Kleidern bekleiden und ihn salben und ihn heiligen, und so soll er als Priester für mich amten. Danach wirst du seine Söhne herzubringen, und du sollst sie mit langen Gewändern bekleiden. Und du sollst sie salben, so, wie du ihren Vater gesalbt hast, und so sollen sie als Priester für mich amten, und ihre Salbung soll ihnen durch ihre Generationen hindurch fortgesetzt zu einem Priestertum auf unabsehbare Zeit dienen.‘ Und Moses ging daran, gemäß allem zu tun, was Jehova ihm geboten hatte. Geradeso tat er.“ — 2. Mose 40:1, 2, 12-16.

61. Was ist darüber zu sagen, ob die Nachfolger der vier ursprünglichen Unterpriester gesalbt wurden und ob der Nachfolger des Hohenpriesters jeweils mit heiligem Öl gesalbt wurde?

61 Auf diese Weise wurden die vier Söhne Aarons als die ersten Unterpriester Israels gesalbt. Ihre Nachfolger dagegen wurden bei der Einsetzung in das Unterpriesteramt nicht mehr mit dem heiligen Salböl gesalbt. Sie wurden nur noch mit den offiziellen Unterpriestergewändern bekleidet. Die Salbung der ersten vier Unterpriester diente stellvertretend auch für sie. Die Nachfolger des Hohenpriesters Aaron wurden indes jeweils gesalbt. (4. Mose 3:1-3; 2. Mose 29:29, 30; 4. Mose 20:23-29; 5. Mose 10:6) Aufgrund der Salbung der ersten Glieder galt dennoch die ganze Priesterschaft Israels als eine gesalbte Klasse.

62. Wozu machte Jesus Christus seine Jünger auf der Erde, als er sie salbte, und welche Worte des Johannes in der Offenbarung stimmen damit überein?

62 In der gegenbildlichen Erfüllung amtet der himmlische Jesus Christus, der die 144 000 treuen Jünger mit heiligem Geist salbt, als Gottes Vertreter, und er macht sie dadurch zu seinen geistigen Priestern, zu seinen Unterpriestern, über die er Hoherpriester ist. Deshalb konnte der Apostel Johannes über Jesus Christus folgendes schreiben: „Jesus Christus, der ,Der Treue Zeuge‘ ist, ,Der Erstgeborene von den Toten‘ und ,Der Herrscher über die Könige der Erde‘. Ihm, der uns liebt und der uns durch sein eigenes Blut von unseren Sünden losgemacht hat — und er hat uns zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht —, ja ihm sei die Herrlichkeit und die Macht immerdar! Amen.“ Ferner: „Du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren.“ — Offenbarung 1:5, 6; 5:9, 10.

63. Wie bestätigt der Apostel Petrus in seinem Brief, daß die gesalbten Jünger Jesu eine Priesterschaft bildeten?

63 Diese Tatsache wird noch durch einen weiteren inspirierten Zeugen bestätigt: durch den Apostel Petrus. Er schrieb einige Jahre bevor der Tempel in Jerusalem von den Römern zerstört wurde (70 u. Z.) und die levitischen Priester dort ihre Stellung verloren, an die geistgesalbten Christen, die eine himmlische Hoffnung hatten: „Diese straucheln, weil sie dem Worte ungehorsam sind. ... Ihr aber seid ,ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ,weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ — 1. Petrus 2:8, 9.

64. In welchem Zustand, der durch eines der Abteile des damaligen „Zeltes der Zusammenkunft“ vorgeschattet worden war, befanden sich also jene gesalbten Jünger, und welche Vorrechte genossen sie in diesem Zustand wie Jesus?

64 Da sie nun eine Priesterschaft waren, befanden sie sich in einem neuen Verhältnis zu dem „wahren Zelt“ (oder Tempel), das nicht von Menschenhänden aufgerichtet worden war, sondern von Jehova Gott. Es bedeutete, daß sie sich nun in dem Zustand geistgezeugter Priester befanden, der durch das Heilige des von Moses aufgerichteten „Zeltes der Zusammenkunft“ vorgeschattet worden war. Sie befanden sich in demselben Zustand, in dem sich der Hohepriester Jesus Christus nach seiner Salbung mit heiligem Geist bis zu seinem Tod als vollkommener Mensch befand. Solange sie also im Fleische auf der Erde waren, empfingen sie wie er das von dem gegenbildlichen goldenen Leuchter ausgehende geistige Licht; sie ernährten sich von der geistigen Speise, die durch die zwei Schichten des Brotes der Darbringung auf dem goldenen Tisch versinnbildlicht wurde, und sie brachten Gott Gebete und eifrigen Dienst dar, so, als ob sie am goldenen Räucheraltar im Heiligen des Zeltes der Zusammenkunft Räucherwerk darbrächten.

65. Was schrieb der Apostel Johannes an die, die sich in dem durch das Heilige dargestellten Zustand befinden, über ihre Salbung?

65 An diese Geistgezeugten, die sich in dem durch das vorbildliche Heilige dargestellten Zustand befinden, sind die Worte gerichtet: „Ihr habt eine Salbung von dem Heiligen; ihr alle habt Kenntnis. Diese Dinge schreibe ich euch über die, die versuchen, euch irrezuführen. Und was euch betrifft: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr benötigt niemand, der euch lehre; sondern wie euch die von ihm kommende Salbung über alle Dinge belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und so, wie sie euch belehrt hat, bleibt in Gemeinschaft mit ihm.“ — 1. Johannes 2:20, 26, 27.

66. Was schrieb der Apostel Paulus denen, die sich in dem durch das Heilige dargestellten Zustand befinden, über ihre Salbung?

66 An die, die sich als geistgezeugte Priester in dem Zustand befinden, der durch das Heilige vorgeschattet wurde, zu dem die aaronischen Priester Zutritt hatten und in dem sie dienen durften, sind auch die Worte des Apostels Paulus gerichtet: „Er aber, der dafür bürgt, daß ihr und wir Christus [dem Gesalbten] angehören, und der uns gesalbt hat, ist Gott. Er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt und hat uns das Unterpfand, das heißt den Geist, in unser Herz gegeben.“ — 2. Korinther 1:21, 22.

67. Was schrieb der inspirierte Bibelschreiber an die Hebräer, die sich zum Christentum bekehrt hatten, über das Essen vom Altar und über das Darbringen von Opfern?

67 Da diese 144 000 geistigen Priester unter dem himmlischen Hohenpriester, Jesus Christus, dienen, haben sie die Befugnis, von dem Opfer Jesu Christi auf dem „Altar“ des „Willens“ Gottes zu essen, während die, die Jesus in ihrem Unglauben als den wahren Messias oder Christus verwarfen, keine Befugnis hatten, von seinem Opfer auf Gottes gegenbildlichem „Altar“ zu essen. Der inspirierte Bibelschreiber konnte daher, ohne überheblich zu sein, an die gläubigen Hebräer, die sich zum Christentum bekehrt hatten, die Worte richten, die wir in Hebräer 13:10-15 lesen: „Wir haben einen Altar, von dem zu essen die, welche im Zelt heiligen Dienst verrichten, keine Befugnis haben. Denn die Leiber jener Tiere, deren Blut vom Hohenpriester für die Sünde in das Heilige getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Deshalb hat auch Jesus, damit er mit seinem eigenen Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores [von Jerusalem] gelitten. Laßt uns also zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und die Schmach, die er trug, tragen, denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen ernstlich die künftige. Durch ihn laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“

68, 69. (a) Wo befinden sie sich in gegenbildlichem Sinne ebenfalls, was dadurch angedeutet wird, daß sie vom Altar essen, und wie sind sie dorthin gelangt? (b) Was wurde zum Beweis, daß sie sich in diesem Zustand befanden, an die Christen in Rom geschrieben?

68 Da diese geistigen Unterpriester mit göttlicher Befugnis von dem Opfer auf Gottes wahrem „Altar“ essen, befinden sie sich auch in dem Zustand, der durch den Vorhof, in dem der kupferne Opferaltar stand, dargestellt wurde. In diesen Zustand gelangten sie, indem sie von Gott aufgrund ihres Glaubens an den geopferten Jesus Christus gerechtgesprochen oder für gerecht erklärt wurden. Nachdem sich der Hohepriester Jesus Christus mit dem Wert seines Opferblutes in das himmlische Allerheiligste begeben und ihn dort Jehova Gott dargebracht hatte, wirkten sich — nämlich vom Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. an — die Wohltaten seines vollkommenen menschlichen Opfers auf seine Jünger auf der Erde aus, weil sie Glauben hatten. Glaubensvoll und mit tiefer Wertschätzung aßen sie von seinem Opfer, das aufgrund des Willens Gottes dargebracht worden war. Auf diese Weise erlangten sie die Vergebung ihrer Sünden. Indem Gott ihnen die Sünden vergab und sie so als frei von Sünden im Fleische betrachtete, sprach er sie gerecht. Auf diese Weise brachte er sie in den gegenbildlichen Vorhof. Zum Beweis, daß sie sich in diesem Zustand befanden, lesen wir:

69 „Wir [glauben] an den ..., der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. Er wurde um unserer Verfehlungen willen dahingegeben und um unserer Gerechtsprechung willen auferweckt. Darum laßt uns, da wir nun zufolge des Glaubens gerechtgesprochen worden sind, uns des Friedens mit Gott erfreuen durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir auch durch Glauben unseren Zutritt erlangt haben zu dieser unverdienten Güte, in der wir jetzt stehen; und laßt uns aufgrund der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes frohlocken. Desto mehr werden wir somit, da wir jetzt durch sein Blut gerechtgesprochen worden sind, durch ihn vor dem Zorn gerettet werden.“ — Römer 4:24 bis 5:2, 9.

70. (a) Welche weitere Bestätigung dafür, daß sie, während sie noch im Fleische sind, von Gott als nicht verurteilt betrachtet werden, finden wir im Römerbrief? (b) Können sie dem Wert oder Verdienst des Opfers Christi durch irgendwelche Opfer etwas hinzufügen?

70 Eine weitere Bestätigung dafür, daß diese geistigen Unterpriester, während sie noch im Fleische auf der Erde sind, von Gott als frei von Sünde, als nicht verurteilt, betrachtet werden, finden wir in den Worten: „Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So bin ich selbst [der Apostel Paulus] denn mit meinem Sinn ein Sklave des Gesetzes Gottes, mit meinem Fleisch aber der Sünde. Daher gibt es für die, welche mit Christus Jesus in Gemeinschaft sind, keine Verurteilung. Denn das Gesetz des Geistes, der in Gemeinschaft mit Christus Jesus Leben gibt, hat dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes frei gemacht.“ (Römer 7:25 bis 8:2) Dieser Zustand, in dem sie vor Gott gerecht, nicht verurteilt, dastehen, während sie sich noch in ihrem unvollkommenen, mit der Sünde behafteten Fleisch befinden, wurde durch den damaligen Vorhof dargestellt, in dem der kupferne Opferaltar stand, an dem die aaronischen Priester ihren Dienst verrichteten. Sie könnten dem Wert oder Verdienst des Opfers, das Christus für Sünden dargebracht hat, nichts hinzufügen, indem sie irgendwelche buchstäblichen Schlachtopfer darbrächten. Darum bringen sie Gott durch Christus das „Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar und wirken als Christen gute Werke. Sie halten das sogenannte „Meßopfer“, das in gewissen Kirchen dargebracht wird, für völlig wertlos.

71. (a) Die auf diese Weise gerechtgesprochenen Christen befinden sich in gegenbildlichem Sinne auch wo? (b) Was trennt sie von dem himmlischen Allerheiligsten, und wer bereitete für sie den Weg dorthin?

71 Diese Unterpriester befinden sich — während sie noch im Fleische auf der Erde sind, bekleidet mit dem Gewand der zugerechneten Gerechtigkeit — ebenfalls in dem durch das Heilige des vorbildlichen Zeltes (oder Tempels) dargestellten Zustand, in den sie durch die Geistzeugung gelangten. Doch wie einst ihr Hoherpriester Jesus Christus, so hegen auch sie die Hoffnung, in das himmlische Allerheiligste zu kommen, wo Gott persönlich thront. Was sie jetzt noch daran hindert, sich in das wahre Allerheiligste zu begeben, ist die fleischliche Schranke, das Fleisch, in dem sie noch leben. Diese fleischliche Schranke wurde durch den inneren Vorhang dargestellt, der das Heilige des Zeltes vom Allerheiligsten abschirmte, wo sich die goldene Bundeslade mit dem Schekina-Licht befand. Jesus Christus bereitete für sie den Weg „durch den Vorhang“ in das wahre Allerheiligste. Er begab sich als ein „Vorläufer“ für sie in das Allerheiligste, „hinter den Vorhang“. (Hebräer 6:19, 20) Dadurch weihte er diesen neuen Weg in das himmlische Leben ein.

72. Sich des Eingangs wohin als würdig zu erweisen, werden die 144 000 Unterpriester ermuntert, und wie?

72 Darum werden die 144 000 geistigen Unterpriester aufgefordert, mutig zu sein in ihrem Bemühen, sich als würdig zu erweisen, „hinter den Vorhang“ zu gelangen, und treu zu bleiben bis zum Tode ihres Fleischesleibes und zur Auferweckung von den Toten zu einem Leben im Geiste. In Hebräer 10:19-22 lesen wir daher die inspirierten Worte: „Da wir also, Brüder, Freimut haben in bezug auf den Weg des Eingangs in das Heilige durch das Blut Jesu, den er für uns als einen neuen und lebendigen Weg eingeweiht hat durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so laßt uns mit wahrhaftigem Herzen in voller Glaubensgewißheit hinzutreten.“

73. Wohin werden sich die geistigen Unterpriester begeben, nachdem sie die fleischliche Schranke hinter sich gelassen haben, und was werden sie dort tun?

73 Sie werden — wenn sie ihre Pflichten als geistige Unterpriester auf der Erde bis zu ihrem Tod treu erfüllt haben und in der „ersten Auferstehung“ ins Leben zurückgebracht worden sind — die fleischliche Schranke, den gegenbildlichen „Vorhang“, hinter sich gelassen haben und werden zu dem himmlischen Allerheiligsten zugelassen, wo sie die unbeschreibliche Herrlichkeit des lebendigen Gottes sehen werden. Sie werden nicht wie der Hohepriester Jesus Christus in seine Gegenwart gelangen, um ihm den Wert eines vollkommenen menschlichen Opfers darzubringen, sondern um der hilfsbedürftigen Menschheit die Wohltaten des Opfers Christi zukommen zu lassen. (Offenbarung 20:6) Obwohl die Amtszeit dieser himmlischen Priester tausend Jahre dauern wird, benötigen sie in ihrem Dienst keine Nachfolger. Sie werden wie ihr verherrlichter Hoherpriester die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ haben und werden ihr Priesteramt ohne Nachfolger ein ganzes Jahrtausend ausüben können. — Hebräer 7:16, 24.

MITFÜHLENDE, VERSTÄNDNISVOLLE PRIESTER

74. (a) Wozu ebnete das Sühnopfer Christi den 144 000 den Weg? (b) Warum werden die tausend Jahre, in denen die Priesterschaft Christi wirken wird, wegen dieses Opfers für die Menschheit eine gesegnete Zeit sein?

74 Welch ein Segen diese für tausend Jahre eingesetzte himmlische Priesterschaft für die sündige, dem Tode unterworfene Menschheit sein wird! Ihr Hoherpriester brachte Gott das vollkommene Opfer nicht nur für seine 144 000 Unterpriester dar, sondern für die ganze Menschheit. Johannes, einer dieser geistigen Unterpriester, schrieb vor neunzehnhundert Jahren: „Meine Kindlein, ich schreibe euch diese Dinge, damit ihr keine Sünde begehen mögt. Und doch, wenn jemand eine Sünde begeht, so haben wir einen Helfer beim Vater, Jesus Christus, einen Gerechten. Und er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“ (1. Johannes 2:1, 2) Das Sühnopfer Jesu Christi ebnete den 144 000 Unterpriestern den Weg, der zur Befreiung von Sünde und von der sich daraus ergebenden Verurteilung zum Tode führt und zu ewigem Leben mit ihrem Hohenpriester im Himmel. Der Wert dieses Sühnopfers reicht aber für die ganze Menschheit aus; es ist ein Sühnopfer für die Sünden der Welt. Deshalb rief Johannes der Täufer, als er auf den getauften Jesus Christus hinwies, aus: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ — Johannes 1:29.

75. (a) Wenn Christus in der Lage war, seinen 144 000 Unterpriestern zu helfen, während sie auf der Erde waren, wird er bestimmt auch wem helfen können? (b) Wer außer der großen Volksmenge, die die Drangsal überleben wird, wird aus dem Wert des Opfers Christi Nutzen ziehen?

75 Jesus Christus, der Hohepriester, war in der Lage, der Versammlung seiner 144 000 Unterpriester zu helfen, die Sünde zu überwinden und von der sich daraus ergebenden Verurteilung zum Tode frei zu werden. Dasselbe kann er auch für alle übrigen Menschen tun, besonders für die bereitwilligen, die sich nach ewigem Leben sehnen und die ein gutes Gewissen vor Gott haben möchten. Christus hat tausend Jahre Zeit, dies zu tun, und er ist auch bereit, es zu tun. Er wird dafür sorgen, daß sein tausendjähriges Priestertum „nach der Weise Melchisedeks“ den Zweck nicht verfehlt. Er wird nicht nur den Lebenden helfen, das heißt der „großen Volksmenge“, die in der großen Drangsal, mit der das gegenwärtige weltliche System der Dinge enden wird, am Leben bleibt, sondern auch den vielen Milliarden, die gegenwärtig noch in den Gräbern der Erde im Tode schlafen. (2. Timotheus 4:1; Offenbarung 7:9-15; Apostelgeschichte 24:15) Er wird nichts von dem kostbaren Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers ungenutzt lassen oder denen, die es nötig haben, vorenthalten.

76, 77. (a) Wie verhielt sich Jesus den Menschen gegenüber, als er auf der Erde erprobt wurde, und wie wird er sich deshalb während der tausend Jahre, in denen er als Priester amtet, der Menschheit gegenüber verhalten? (b) Warum ist Jesus Christus also besser in der Lage, denen zu Hilfe zu kommen, die auf die Probe gestellt werden?

76 „Christus [starb] für uns ..., während wir noch Sünder waren.“ (Römer 5:8) Das beweist sein Mitleid und sein Erbarmen mit der Menschheit, die von dem ungehorsamen Adam und der ungehorsamen Eva Sünde und Tod ererbt hatte, und auch seine Bereitschaft, sich für sie zu opfern. Er war in den dreiunddreißigeinhalb Jahren, in denen er auf der Erde lebte, gütig, geduldig, mitfühlend, hilfsbereit und verständnisvoll. Da er selbst ein Mensch war, der auch versucht wurde, konnte er für die Menschen Verständnis haben, und das ließ ihn noch besser erkennen, welcher Behandlung unvollkommene, von der Sünde geplagte Menschen bedürfen. Selbst als er am Hinrichtungspfahl auf Golgotha hing, wo er als Unschuldiger starb, nahm er die Schmähungen und Beschimpfungen irregeführter Menschen schweigend hin. Wenn er sich während seines Lebens auf der Erde unter den schlimmsten Verhältnissen so verhielt, dürfen wir überzeugt sein, daß er sich auch während der tausend Jahre, in denen er als Priester amtet, der Menschheit gegenüber so verhalten wird. Zu dieser herzerfreuenden Schlußfolgerung kam auch der inspirierte Bibelschreiber:

77 „Er nimmt sich tatsächlich überhaupt nicht der Engel an, sondern er nimmt sich des Samens Abrahams an. Folglich mußte er in allen Beziehungen seinen ,Brüdern‘ gleich werden, damit er in den Dingen, die Gott betreffen, ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um für die Sünden des Volkes Sühnopfer darzubringen. Denn worin er selbst gelitten hat, als er auf die Probe gestellt wurde, vermag er denen zu Hilfe zu kommen, die auf die Probe gestellt werden.“ — Hebräer 2:16-18. Vergleiche Hebräer 5:1, 2.

78. Was machte Jesus gemäß Hebräer 5:7-10 wegen der reinen Anbetung und um unsertwillen alles durch?

78 Was Jesus Christus alles durchmachte, um sich auf der Erde als erfolgreicher, untadeliger Hoherpriester der reinen Anbetung Gottes zu erweisen, der für uns eintritt, wird in Hebräer 5:7-10 in folgenden Worten kurz beschrieben: „In den Tagen seines Fleisches brachte Christus Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört. Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt; und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen, weil er von Gott ausdrücklich zum Hohenpriester nach der Weise Melchisedeks berufen worden ist.“

79, 80. (a) Was kann Christus während der tausend Jahre, in denen er als Priester amtet, für die Menschheit tun, da er die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ hat? (b) Was für eine Priesterschaft entstand aufgrund des göttlichen Eidschwurs im Gegensatz zu der, die aufgrund des „Gesetzes“ entstand?

79 Da er die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ hat, wird es ihm möglich sein, die tausend Jahre, in denen er als Priester ohne Nachfolger amtet, zur Ehre Gottes zum Abschluß zu bringen. Er kann der Menschheit in dieser Zeit helfen, von der Sünde und ihrer furchtbaren Strafe, dem Tod, vollständig frei zu werden. Er kann das tun, was die vielen aaronischen Priester, die im Verlauf von mehr als eineinhalbtausend Jahren nacheinander ihren heiligen Dienst verrichteten, nicht tun konnten. In Hebräer 7:23-28 heißt es:

80 „Überdies mußten viele nacheinander Priester werden, weil sie durch den Tod verhindert waren, als solche zu verbleiben, er aber, weil er für immer am Leben bleibt, hat sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. Demzufolge kann er auch die vollständig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten. Denn ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden. Er hat es nicht täglich nötig, Schlachtopfer darzubringen wie jene Hohenpriester, zuerst für seine eigenen Sünden und dann für die des Volkes (denn er tat dies ein für allemal, als er sich selbst als Opfer darbrachte); denn das ,Gesetz‘ bestimmt Männer zu Hohenpriestern, die mit Schwachheit behaftet sind, aber das Wort des Eidschwurs, der erst n a c h dem ,Gesetz‘ kam, bestimmt einen Sohn, der für immer vollkommen gemacht worden ist.“

81. (a) Warum werden die 144 000 Unterpriester Mitleid mit der Menschheit und Verständnis für sie haben können? (b) Was werden sie tun können, da sie die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ haben werden.

81 Und wie verhält es sich mit den 144 000 geistigen Unterpriestern, die ‘die tausend Jahre Priester Gottes und des Christus sein werden’? (Offenbarung 20:6) Sie sind von Gott dazu vorherbestimmt worden, „nach dem Bilde seines Sohnes gestaltet zu werden“. (Römer 8:29) Auch sie wurden als Menschen geboren und wuchsen zu Männern und Frauen heran, die mit der Sünde, der Unvollkommenheit und den schlechten Neigungen, behaftet waren, die sie von dem widerspenstigen Adam und der widerspenstigen Eva geerbt hatten. Sie wissen daher, was es bedeutet, ein schwaches, sündiges Menschengeschöpf zu sein. Sie können deshalb wie ihr Hoherpriester Christus Jesus der sündigen, dem Tode unterworfenen Menschheit gegenüber voll Mitleid und voll Güte sein. Sie waren so, während sie sich noch als geistige Unterpriester auf der Erde befanden. Sie werden auch so sein, nachdem sie an der „ersten Auferstehung“ teilgehabt haben und himmlische Unterpriester geworden sind. Sie werden nicht sterben und werden nicht bedauern müssen, ihr Werk nicht vollendet zu haben. Nein, da sie die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“ haben, können sie mit ihrem Hohenpriester so lange zusammenwirken, bis die Sünde vollständig beseitigt sein wird. Und was wird das Ergebnis sein? Alle bereitwilligen unter den Menschen werden dann von Sünde völlig frei sein und menschliche Vollkommenheit erlangt haben.

82. Wie wird in Offenbarung 21:4 das ehrfurchteinflößende Werk beschrieben, das diese Priesterschaft in den tausend Jahren vollbringen wird, und was für ein Universum wird Gott dann wiederum haben?

82 Das ehrfurchteinflößende Werk, das diese Priesterschaft, die keine eigennützigen Interessen verfolgt, in den tausend Jahren vollbringt, wird in folgenden wunderbaren Worten beschrieben: „Der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offenbarung 21:4) Ja, die Sünde, „der Stachel, der den Tod verursacht“, wird verschwunden sein! Die Sündhaftigkeit, die wir von unseren selbstsüchtigen menschlichen Ureltern ererbt haben, wird samt ihren traurigen und Gott entehrenden Auswirkungen ausgetilgt sein. Jehova Gott, der Höchste, wird wiederum ein reines und heiliges Universum haben.

[Studienfragen]

[Karte auf Seite 93]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

GRUNDRISS DER STIFTSHÜTTE

Schaubrottisch

ALLERHEILIGSTES

Vorhang

DAS HEILIGE

Abschirmungsbehang

Becken

Brandopferaltar

Tor

Bundeslade

Räucheraltar

Leuchter

VORHOF