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Irdische Untertanen des Königreiches Gottes

Irdische Untertanen des Königreiches Gottes

14. Kapitel

Irdische Untertanen des Königreiches Gottes

1, 2. (a) Wie groß war die Weltbevölkerung schätzungsweise im Jahre 1914 u. Z., und worauf verteilte sie sich? (b) Welchen Anblick boten diese Staaten und Reiche auf der Weltbühne? Doch wie betrachtete der Schöpfer sie?

 IN DEM gekennzeichneten Jahr 1914 u. Z. belief sich die Weltbevölkerung nach Schätzungen auf weit über eine Milliarde. * Bis zum Jahre 1920 war ihre Zahl auf 1 859 892 000 angestiegen, obwohl durch den Ersten Weltkrieg und durch die „spanische Grippe“ Millionen dahingerafft worden waren. Diese Weltbevölkerung verteilte sich auf viele Staaten und Reiche. Das Britische Reich war im Jahre 1914 das größte Reich; es umfaßte über ein Viertel der Erdoberfläche und ein Viertel der Erdbevölkerung. Es gab damals aber auch noch andere Reiche, zum Beispiel das Osmanische Reich (Türkei), das chinesische Reich, das Königreich der Niederlande, das französische Reich, das Deutsche Reich, die österreichisch-ungarische Monarchie und das portugiesische Reich. Diese Staaten und Reiche boten auf der Weltbühne einen eindrucksvollen Anblick. Doch wie betrachtete sie der Eigentümer der Erde, der große Schöpfer, Gott, der Höchste? Kann er sie alle mit einem einzigen Blick übersehen? Der Prophet Jesaja preist die übermenschlichen Fähigkeiten des Schöpfers mit den Worten:

2 „Wer hat den Geist Jehovas ermessen, und wer kann ihn als sein Mann des Rates irgend etwas erkennen lassen? Mit wem hat er sich beraten, daß einer ihm Verständnis gäbe, oder wer belehrt ihn über den Pfad des Rechts oder lehrt ihn Erkenntnis oder läßt ihn gar den Weg wirklichen Verstandes erkennen? Siehe! Die Nationen sind wie ein Tropfen von einem Eimer; und wie der Staubbelag auf den Waagschalen sind sie geachtet worden. ... Da ist Einer, der über dem Kreis der Erde wohnt, deren Bewohner wie Grashüpfer sind.“ — Jesaja 40:13-15, 22.

3, 4. (a) Ist es für Gottes stellvertretenden Richter, Jesus Christus, schwer, alle Nationen vor sich zu versammeln, und in welchem Gleichnis wird etwas Derartiges vorhergesagt? (b) Welche Aussicht haben die Menschen, von denen in diesem Gleichnis gezeigt wird, was sie tun müssen?

3 Folglich ist es Gott, dem Schöpfer, ein leichtes, alle Nationen vor sich zu versammeln, sie zu richten und sein Urteil an ihnen zu vollstrecken. Auch seinem mächtigen Sohn, Jesus Christus, den er zu seinem stellvertretenden Richter bestimmt hat, fällt dies nicht schwer. (Apostelgeschichte 17:31) In dem Gleichnis von den Schafen und Böcken sagte der Sohn Gottes selbst voraus, daß er dies zu seiner Zeit tun würde. Mit diesem Gleichnis schloß der Apostel Matthäus die Prophezeiung ab, die der Herr Jesus Christus auf dem Ölberg in Verbindung mit dem „Zeichen“ seiner Gegenwart (Parusie) und des „Abschlusses des Systems der Dinge“ geäußert hatte. (Matthäus 24:3) In dem Gleichnis von den „Talenten“, das dem Gleichnis von den Schafen und Böcken unmittelbar vorausgeht, zeigte der Herr Jesus, daß die treuen Jünger, die mit ihm in seinem himmlischen Königreich regieren würden, bestrebt sein müßten, solange sie auf der Erde wären, seine „Habe“ zu vermehren. Es war daher sehr passend, daß er in dem folgenden Gleichnis zeigte, was von denen verlangt wird, die heute leben und die die Untertanen seines himmlischen Königreiches sein werden. Er begann das Gleichnis mit den Worten:

4 „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ — Matthäus 25:31-33.

5, 6. (a) Wie hatte sich Jesus vorher in seiner Prophezeiung bezeichnet? (b) Warum erinnert uns das an das siebente Kapitel der Prophezeiung Daniels?

5 Vor diesem Gleichnis hatte Jesus bereits siebenmal den Ausdruck „Sohn des Menschen“ auf sich angewandt. (Matthäus 24:27, 30, 37, 39, 44; 25:13, Lu) Da diese Bezeichnung im Zusammenhang mit dem messianischen Königreich gebraucht wurde, war ihre Verwendung in diesem Gleichnis sehr passend. Sie erinnerte an die prophetischen Worte aus Daniel 7:9, 10, 13, 14, wo wir lesen:

6 „Ich schaute weiter, bis Throne aufgestellt wurden und der Alte an Tagen sich setzte. ... Da waren tausend Tausende, die ihm ständig Dienst leisteten, und zehntausend mal zehntausend, die fortwährend direkt vor ihm standen. Das ,Gericht‘ setzte sich, und Bücher wurden geöffnet. Ich schaute weiter in den Visionen der Nacht, und siehe da! mit den Wolken des Himmels kam gerade einer wie ein Menschensohn, und er erlangte Zutritt zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn nahe heran, ja vor Ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines das nicht zugrunde gerichtet werden wird.“

7. Wann kam Jesus Christus, begleitet von Engeln, und setzte sich „auf seinen Thron der Herrlichkeit“, und was wurde dadurch wiederhergestellt?

7 Obwohl wir es mit unseren Augen nicht sehen konnten, erlangte der „Sohn des Menschen“ im Jahre 1914, am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, im Himmel Zutritt zu dem Alten an Tagen, zu Jehova Gott, wo ihm „Herrschaft und Würde und Königtum“ gegeben wurden. Damals also, am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, kam der Herr Jesus als der Sohn des Menschen, begleitet von allen Engeln, und setzte sich „auf seinen Thron der Herrlichkeit“. Auf diese Weise wurde das messianische Königreich Gottes in den Himmeln geboren. (Offenbarung 12:5, 10) Es war eine Wiederherstellung des Königreiches Davids, das früher seinen Regierungssitz in Jerusalem hatte, dann aber im Jahre 607 v. u. Z. von Nebukadnezar, dem König von Babylon, gestürzt wurde. Was also im Jahre 1914 u. Z. geschah, war das Gegenteil von dem, was im Jahre 607 v. u. Z. geschehen war. Jetzt regierte wiederum ein Nachkomme Davids.

8. Warum war es im Hinblick auf das, was im Jahre 607 v. u. Z. geschah, im Jahre 1914 u. Z. angebracht, daß alle Nationen vor dem inthronisierten Sohn des Menschen versammelt wurden?

8 Damals begann die Zeit der „Gegenwart“ oder Parusie des Herrn Jesus Christus. Folglich spielt sich das, was in dem Gleichnis von den Schafen und Böcken beschrieben wird, während seiner Parusie ab. Dazu gehört auch das Versammeln aller Nationen vor Jesus Christus als dem König, der auf seinem Thron gegenwärtig ist. Die Zeit hierfür war damals gekommen. Weshalb? Weil die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abgelaufen waren. (Lukas 21:24) Sieben prophetische „Zeiten“ hatten die Nationen über die ganze Erde geherrscht, ohne daß ein messianisches Königreich Gottes ihre Herrschaft unterbrochen hätte. Nach der Bibel sind mit einer prophetischen Zeit 360 Tage oder, sinnbildlich gesprochen, Jahre gemeint. Es sollten sieben solche prophetischen „Zeiten“ vergehen, das heißt insgesamt 2 520 Jahre (7 × 360 Jahre). So lange herrschten die Nationen über die ganze Erde. Während dieser ganzen Zeit wurde das Recht des messianischen Königreiches Gottes auf Weltherrschaft von ihnen niedergetreten. Rechnet man vom Jahre 1914 u. Z. 2 520 Jahre zurück, so kommt man auf das Jahre 607 v. u. Z. In jenem Jahr wurde der babylonische König Nebukadnezar Weltherrscher, indem er das Herrscherhaus des Königs David in Jerusalem stürzte. — Hesekiel 21:27.

9. (a) Besagt die Tatsache, daß Nebukadnezar seinen Traum von den „sieben Zeiten“ erst über ein Jahr nachdem er Weltherrscher geworden war, hatte, daß die Zeiten der Nationen erst beginnen konnten, nachdem sich der Traum im kleinen erfüllt hatte? (b) Wann würden die „sieben Zeiten“ enden, wenn sie von der Eroberung Babylons durch die Meder und Perser an gerechnet würden, und was müßte dann logischerweise geschehen?

9 Die „sieben Zeiten“ der Nationenherrschaft begannen also im Jahre 607 v. u. Z., obwohl Nebukadnezar, der König von Babylon, seinen Traum über diese „sieben Zeiten“ mehr als ein Jahr später hatte. (Daniel 4:16, 23, 25, 32) In diesem Zusammenhang wäre noch zu erwähnen, daß sich dieser Traum an Nebukadnezar im kleinen erfüllte, als er sieben buchstäbliche „Zeiten“ (Jahre) wahnsinnig war und sich wie ein Stier auf der Weide von Gras ernährte. Heißt das, daß die „sieben Zeiten“ der Nationenherrschaft nicht im Jahre 607 v. u. Z., nicht vor dem prophetischen Traum, beginnen konnten? Mußten sie unbedingt nach der Genesung des Königs, erst nach den sieben Jahren, in denen er wahnsinnig war, beginnen? Nein! Nur weil man nicht weiß, in welchem Jahr Nebukadnezar wiederhergestellt wurde, müssen die „sieben Zeiten“ der Herrschaft der Nationen über die ganze Welt nicht erst beim Sturz seiner Dynastie, im Jahre 539 v. u. Z., begonnen haben. Würden wir diese prophetischen „sieben Zeiten“ (2 520 Jahre) von der Eroberung Babylons durch die Meder und Perser (im Jahre 539 v. u. Z.) an rechnen, so würden sie erst im Herbst des Jahres 1982 u. Z. enden. Was wäre aufgrund dieser Annahme logischerweise in diesem noch bevorstehenden Jahr zu erwarten? Das Gegenteil von dem, was sich im Jahre 539 v. u. Z. ereignete: die Wiederherstellung des Thrones der Dynastie König Nebukadnezars, die Wiederherstellung des Babylonischen Reiches mit einem Nachkommen Nebukadnezars auf dem Thron!

10. (a) Was sagt die Bibel über die Wiederherstellung des alten Babylon, der Dynastie Nebukadnezars und des Babylonischen Reiches? (b) Wann begannen also die „sieben Zeiten“, und was wird wiederhergestellt werden?

10 Das steht jedoch in krassem Widerspruch zu den Vorhersagen des inspirierten Wortes Gottes. Das alte Babylon am Euphrat ist für immer verschwunden. Die Dynastie König Nebukadnezars ist für immer gestürzt worden. Das Babylonische Reich, die dritte Weltmacht, wird nie mehr erstehen. Was sollte denn nach der Verheißung Jehovas, dessen sinnbildlicher Thron in Jerusalem gestanden hatte, wiederhergestellt werden? Das messianische Königreich in den Händen eines Nachkommen Davids ist das, was der Gott des Himmels wiederherzustellen verheißen hat. (Hesekiel 21:27; Lukas 1:30-33) Die Verwüstung Jerusalems und des Landes Juda durch die Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. war ein Zeichen dafür, daß das messianische Königreich Davids gestürzt worden war, und deshalb auch das Zeichen dafür, daß die „sieben Zeiten“ in denen die Nationen über die Menschenwelt herrschen sollten, begonnen hatten. Es steht also fest, daß die 2 520 Jahre der Zeiten der Nationen damals begannen, und da sie damals begannen, endeten sie im Frühherbst des Jahres 1914 u. Z.

11. Was wurde dadurch, daß Nebukadnezar sieben Jahre wahnsinnig war, nachdem er Davids Thron gestürzt hatte, im Hinblick auf die Zeiten der Nationen angezeigt?

11 Daß König Nebukadnezar sieben Jahre wahnsinnig war, nachdem er Davids Thron in Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. gestürzt hatte, diente als Hinweis dafür, wie lange die Zeiten der Nationen, die bereits begonnen hatten, dauern würden. Die Weltereignisse lassen erkennen, daß sie bis zum Jahre 1914 u. Z. dauerten.

12. Welcher göttlichen Aufforderung zu folgen, war für Jesus Christus im Jahre 1914, als die „sieben Zeiten“ abliefen, die Zeit gekommen?

12 Als in jenem Jahr die „sieben Zeiten“, in denen die Nationen ununterbrochen über die Welt herrschen konnten, abliefen und der himmlische „Sohn des Menschen“ vor den Alten an Tagen gebracht wurde, war für ihn die Zeit gekommen, der Aufforderung in den prophetischen Worten aus Psalm 2:7-9 zu folgen: „Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir gesagt: ,Du bist mein Sohn; ich, ich bin heute dein Vater geworden. Erbitte von mir, daß ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz. Du wirst sie mit eisernem Zepter zerbrechen, wie ein Töpfergefäß wirst du sie zerschmettern.‘ “ (Siehe ferner Offenbarung 12:5.)

„WIE EIN HIRT DIE SCHAFE VON DEN ZIEGENBÖCKEN TRENNT“

13. Beginnt die Trennung der Angehörigen der Nationen vor oder nach der „großen Drangsal“, und was wird also dann noch nicht vor sich gegangen sein?

13 Der regierende „Sohn des Menschen“ trennt die Angehörigen der Nationen nicht erst, nachdem er diese in der ‘Zeit der großen Bedrängnis’ zerschmettert hat, wie „Schafe“ und „Ziegenböcke“. Er beschäftigt sich nicht während der ganzen tausend Jahre seiner Regierung damit, die Bewohner der Erde — von denen die meisten aus den Gräbern hervorgekommen sein werden — auf diese Weise voneinander zu trennen. (Daniel 12:1) Das Trennungswerk geht dem Beginn der „großen Drangsal“ voraus, die mit dem Zerschmettern der Nationen in Har-Magedon ihren gewaltigen Höhepunkt erreichen wird. (Matthäus 24:21, 22; Offenbarung 16:14, 16; 19:15) Das Versammeln der Nationen vor dem Sohn des Menschen, der das Trennungswerk durchführt, schließt also die Auferweckung der Toten nicht ein.

14. Werden die Nationen zur Durchführung dieses Trennungswerkes an e i n e m Ort auf der Erde versammelt werden, oder wie befaßt sich der himmlische Sohn des Menschen mit ihnen?

14 Mit dem Versammeln der Nationen ist auch nicht gemeint, daß sie alle an e i n e m Ort auf der Erde zusammengebracht werden, denn das wäre umständlich. Nein, das Versammeln geht vor sich, wenn der Schöpfer des Himmels und der Erde dem Sohn des Menschen alle Nationen zum Erbe gibt und die ganze Erde bis zu den äußersten Enden zum Besitz. Der Sohn des Menschen übernimmt die ihm von Gott angebotene Gewalt über alle Nationen; er richtet seine Aufmerksamkeit auf sie und gebraucht „alle Engel mit ihm“, wenn er sich mit ihnen befaßt. So werden die „Menschen“ aller Nationen, bildlich gesprochen, seine Herde, aber diese Herde ist mit einer Herde zu vergleichen, die aus Schafen und Ziegenböcken besteht. Solche gemischten Herden sind im Nahen Osten etwas Alltägliches.

15. (a) Bedeutet es eine Herabsetzung der Ziegen, daß in dem Gleichnis, in dem dieses Trennungswerk veranschaulicht wird, Schafe und Ziegenböcke voneinander getrennt werden? (b) In welcher Zeitperiode geht dieses Trennungswerk vor sich?

15 Die Trennung der Ziegenböcke von den Schafen bedeutet für die Ziegen keine Herabsetzung. Als Jesus auf der Erde war, konnte zur Feier des jährlichen Passahmahles genausogut ein Ziegenböcklein genommen werden wie ein Lamm. (2. Mose 12:1-5) Und das, was am jährlichen Sühnetag „innerhalb des Vorhangs“ in das Allerheiligste des Tempels gebracht wurde, um „Sühne zu leisten ... zugunsten der ganzen Versammlung Israels“, war das Blut des Bockes Jehovas. (3. Mose 16:7-9, 15-17) Die Ziegenböcke werden in diesem Gleichnis also lediglich gebraucht, um eine bestimmte Klasse von Menschen zu veranschaulichen, während die Schafe gebraucht werden, um eine andere Klasse zu veranschaulichen, und wie für einen Hirten die Zeit kommt, wo er die beiden Tierarten voneinander trennt, so kommt während der Parusie des Sohnes des Menschen und vor der „großen Drangsal“ auch die Zeit, in der die beiden Menschenklassen voneinander getrennt werden.

16. Welche Bedeutung des Wortes parousía setzt die Durchführung des in diesem Gleichnis veranschaulichten Trennungswerkes voraus?

16 Die Trennung der Schafe und Ziegen einer buchstäblichen Herde ist natürlich im Bruchteil eines Tages möglich. Menschen, die einen freien Willen haben und über die ganze Erde verstreut sind, wie Schafe und Ziegenböcke voneinander zu trennen erfordert dagegen weit mehr Zeit. Das an sich setzt schon voraus, daß das griechische Wort parousía nicht „Kommen“ oder „Ankunft“, sondern „Gegenwart“ bedeutet.

17. (a) Aufgrund welchen Unterschiedes werden die Tiere voneinander getrennt? (b) Warum erfordert es mehr Zeit, Menschen, die einen freien Willen haben, voneinander zu trennen als buchstäbliche Tiere?

17 In dem Gleichnis wird die Trennung aufgrund der unterschiedlichen Art der Tiere vorgenommen. Ein Hirt würde für den Eigenbedarf keine Schafmilch, vermischt mit Ziegenmilch, haben wollen. Auch sind die Haare der beiden Arten verschieden und durften damals nicht miteinander vermengt werden. (3. Mose 19:19; 5. Mose 22:11; 2. Mose 36:14; Sprüche 27:27) In der Erfüllung des prophetischen Gleichnisses wird die Trennung der Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeit und ihrer unterschiedlichen Handlungsweise vorgenommen. Bis sich eine Persönlichkeit voll entwickelt hat, dauert es eine gewisse Zeit, und die Handlungsweise eines Menschen ergibt sich aus verschiedenen Handlungen, die sich dieser zur Gewohnheit macht. Es dauert also längere Zeit, bis endgültig zu erkennen ist, daß sich die Persönlichkeit und die Handlungsweise eines Menschen nicht mehr ändern werden. Bevor über jemand ein gerechtes, unwiderrufliches Urteil gefällt und an ihm vollzogen werden kann, muß deshalb entsprechend Zeit eingeräumt werden. Das kann sich nicht in vierundzwanzig Stunden abspielen.

18. (a) Welche Frage muß in Anbetracht dessen, was die Rechte und was die Linke darstellt, ein jeder entscheiden? (b) Ist der Umstand, daß der Sohn des Menschen unsichtbar gegenwärtig ist, für irgend jemand ein berechtigter Grund sich zu entschuldigen? Begründe deine Antwort.

18 In dem Gleichnis stellt der mit einem Hirten verglichene Sohn des Menschen die schafähnlichen Personen zu seiner Rechten, die bockähnlichen zu seiner Linken. Über die zu seiner Rechten fällt er schließlich ein günstiges Urteil, über die zu seiner Linken ein ungünstiges. Das zeigt, daß sich die Angehörigen aller Nationen heute in einer ernsten Lage befinden. Die Frage, die nun ein jeder entscheiden muß, lautet: Werde ich von dem Sohn des Menschen, der nun auf seinem herrlichen himmlischen Thron sitzt, umgeben von allen Engeln, günstig oder ungünstig beurteilt werden? Jeder einzelne wird unweigerlich zur Rechenschaft gezogen werden. Daß der regierende Sohn des Menschen während seiner Parusie unsichtbar ist, ist kein Grund für eine Entschuldigung und berechtigt niemand zu sagen: „Ich wußte es nicht.“ Die unsichtbare Parusie des Sohnes des Menschen ist weltweit verkündigt worden, und das verpflichtet einen jeden, sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, ob das, was er tut oder nicht tut, dem König und Richter gefällt oder mißfällt.

19. Wann sollte sich gemäß dem Vortrag, den Präsident Rutherford im Jahre 1923 auf dem Kongreß der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Los Angeles hielt, das prophetische Gleichnis von den Schafen und Böcken erfüllen?

19 Wer sind aber die sinnbildlichen Schafe und wer die sinnbildlichen Böcke? Am Samstag, dem 25. August 1923, erhielten Christen, die die Bibel erforschten, eine erstaunliche Erklärung hierüber. Dieser Samstag war der achte Tag eines neuntägigen Kongresses, den die Internationale Bibelforscher-Vereinigung in Los Angeles (Kalifornien, USA) durchführte. An diesem Tag sprach der Präsident dieser Vereinigung, J. F. Rutherford, zu den 2 500 Anwesenden über das Thema „Das Gleichnis von den Schafen und Böcken“. Gemäß seiner biblischen Darlegung sollte sich dieses prophetische Gleichnis aus Matthäus 25:31-46 nicht erst nach der „Zeit der Bedrängnis“ erfüllen, in der das gegenwärtige System der Dinge sein Ende findet, nicht erst während der Tausendjahrherrschaft Christi. Er wandte das Gleichnis auf die heutige Zeit an, auf die Zeit der unsichtbaren Gegenwart oder Parusie des regierenden Sohnes des Menschen, und zwar auf die Zeit vom Jahre 1919 u. Z. an bis zur Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge. Dieser Kongreßvortrag wurde im Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi, Ausgabe vom 1. Januar 1924, Seite 3—10 veröffentlicht. (Siehe die Absätze 17—21 des betreffenden Artikels unter der Überschrift „Die Zeit“.)

20. Warum war es deshalb für einen jeden ratsam, sich zu prüfen, um festzustellen, was für eine Persönlichkeit er entwickelte?

20 Auf diese Weise wurden die Leser des Wacht-Turms und die Mitglieder der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung darauf aufmerksam gemacht, daß sich dieses prophetische Gleichnis bereits erfüllte und für unsere Generation von lebenswichtiger Bedeutung war. Es war deshalb für einen jeden ratsam, sich zu prüfen, um festzustellen, was für eine Persönlichkeit er entwickelte und auf welche Seite des regierenden Sohnes des Menschen er aufgrund seiner Handlungsweise zu stehen käme.

21. Welche Anstrengungen wurden unternommen, um Juden zu helfen, sinnbildliche „Schafe“ zu werden, und bis wann hielt dieses besondere Interesse an den Juden an?

21 Während mehrerer Jahre wurden besondere Anstrengungen unternommen, den natürlichen, beschnittenen Juden in der Welt zu helfen, sinnbildliche „Schafe“ zur Rechten des regierenden Messias zu werden. So hielt zum Beispiel J. F. Rutherford, der Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung, im Jahre 1925 vor großen Zuhörerschaften öffentliche Vorträge über das Thema „Juden kehren nach Palästina zurück“, und am Montag abend, den 31. Mai 1926 sprach er in der berühmten Royal Albert Hall in London (England), die 10 000 Besucher faßt und gut besetzt war, vor einer fast ausschließlich jüdischen Zuhörerschaft über das Thema „Palästina den Juden — warum?“ Außerdem wurde im Oktober 1925 das Buch Trost für die Juden veröffentlicht, und am Sonntag, dem 25. August 1929, wurde nach einem Vortrag über das Thema „Gesundheit und Leben für das Volk“, der vom Sender WBBR auf Staten Island (New York) ausgestrahlt und von einem sich über das ganze Land erstreckenden Netz von Rundfunkstationen übertragen wurde, das 360seitige Buch Leben (in Englisch) für die öffentliche Verbreitung freigegeben. Dieses besondere Interesse an den natürlichen, beschnittenen Juden hielt an, bis im Jahre 1932 das Buch Rechtfertigung (Band II) freigegeben wurde, in dem gezeigt wurde, daß sich Hesekiels Prophezeiungen über Israel heute auf das geistige Israel beziehen.

22. Wie wurde durch die Belehrungen, die im Jahre 1931 auf dem Kongreß in Columbus erteilt wurden, bewirkt, daß das Interesse an den schafähnlichen Menschen auch auf andere Personen ausgedehnt wurde?

22 Aber schon im Jahre 1931 war Anlaß gegeben worden, daß das Interesse an der „Schaf“klasse auch auf andere Personen ausgedehnt wurde. Am 30. Juli, auf der internationalen Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Columbus (Ohio), sprach der Präsident dieser Vereinigung über das Thema „Der Mann mit dem Schreibzeug“. Danach machte Robert J. Martin die Freigabe des Buches Rechtfertigung (Band I) bekannt. Dieses Buch enthielt eine Vers-für-Vers-Besprechung des neunten Kapitels der Prophezeiung Hesekiels, in dem die Vision über diesen in Linnen gekleideten Mann mit dem Schreibzeug beschrieben wird. Sowohl die Ansprache als auch das Buch lenkten die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß der gesalbte Überrest der Jünger Christi ein Werk durchführen sollte, das darin bestand, schafähnliche Menschen aus allen Nationen — nicht nur aus den natürlichen Israeliten — zu kennzeichnen. Es sollte ein lebenrettendes Werk sein, denn nach der Heiligen Schrift werden nur die Gekennzeichneten zusammen mit dem gesalbten Überrest in der bevorstehenden „großen Drangsal“ am Leben bleiben. Sie werden die irdischen Untertanen des Königreiches sein.

23. An welcher Frage, die mit der im siebenten Kapitel der Offenbarung erwähnten „großen Schar“ in Verbindung stand, war man jahrelang interessiert, und wieso erhielt man durch das Buch Jehova, das 1934 freigegeben wurde, in dieser Hinsicht keine Klarheit?

23 Jahrzehntelang war man an der in Offenbarung 7:9 (Lu) erwähnten „großen Schar“ lebhaft interessiert gewesen. Aus wem bestand diese große Volksmenge? Am 19. November 1934 wurde in Brooklyn (New York) das Buch Jehova für die treuen Diener Gottes freigegeben. In diesem 384 Seiten umfassenden Buch wurde sowohl die „große Schar“ als auch das Gleichnis von den Schafen und Böcken behandelt. (Siehe Seite 164, unter der Überschrift „Große Schar“, ferner Seite 365 und hinsichtlich der „Schafe“ Seite 370.) Dennoch ging aus dieser damals neuesten Publikation nicht hervor, daß die in dem Gleichnis erwähnten „Schafe“, die „große Schar“ und die Menschen, die von dem in Linnen gekleideten sinnbildlichen Mann mit dem Schreibzeug an seiner Seite an ihrer Stirn gekennzeichnet werden, identisch sind. Die Bibelforscher wurden dadurch auch nicht von der alten, irrigen Auffassung befreit, die „große Schar“ sei eine Gruppe geistgezeugter Christen, die sterben müßten, da sie für das himmlische Leben bestimmt seien, obwohl sie nicht zu den 144 000 Miterben des Königs Jesus Christus gehörten. Man war der Ansicht, die Glieder der „großen Schar“ seien noch „Gefangene“ Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion.

24. Auf welchem Kongreß wurde eine befriedigende und den Tatsachen entsprechende Erklärung über die große Schar“ gegeben, und wer wurde zu diesem Kongreß besonders eingeladen?

24 Wann erhielten denn diejenigen, die gern Klarheit gehabt hätten, eine befriedigende und den Tatsachen entsprechende Erklärung der Vision über die „große Schar“? Im Jahre 1935, sechs Monate nach der Freigabe des Buches Jehova, nämlich auf der Hauptversammlung, die Jehovas Zeugen vom 30. Mai bis 3. Juni 1935 in Washington (D. C.) durchführten. In einem Artikel, in dem dieser Kongreß angekündigt wurde und der im Wachtturm vom 15. April 1935 (Seite 127 und 128) erschien, wurde ausdrücklich gesagt: „Jedermann, der auf der Seite Jehovas und seines Königreiches steht, ist willkommen.“ Ferner hieß es darin: „Dies ist eine Dienst-Hauptversammlung, und es wird erwartet, daß ein jeder vom Überrest und die Jonadabe am Dienste teilnehmen werden. ... Es werden Vorkehrungen getroffen, daß alle, die ihre Weihung durch die Taufe im Wasser versinnbilden möchten, dies werden tun können.“ In einer späteren Ankündigung des Kongresses hieß es: „Bis jetzt hatten nicht viele Jonadabe das Vorrecht, einer Hauptversammlung beizuwohnen, und die Hauptversammlung in Washington mag für sie zu wirklichem Trost und Nutzen gereichen.“

25. (a) Wann erkannten die sogenannten Jonadabe, aus welch besonderem Grund sie zum Kongreß in Washington eingeladen worden waren? (b) Als wen bezeichnete sie der Redner, der über „die große Volksmenge“ sprach?

25 Am Freitag nachmittag, den 31. Mai erkannten die interessierten Personen, die zwischen sich und dem geschichtlichen Jonadab, dem Sohne Rechabs, eine Ähnlichkeit feststellten, warum sie zu diesem Kongreß in Washington besonders eingeladen worden waren. Wieso? Weil an jenem Nachmittag der Hauptredner des Kongresses, J. F. Rutherford, zu den im Washingtoner „Auditorium“ Anwesenden und zu einer zahllosen unsichtbaren Zuhörerschaft, die ihn über die Sender WBBR und WHPH (Petersburg, Virginia) hörte, über das Thema „Die große Volksmenge“ sprach. In dieser Ansprache wurde Offenbarung 7:9-15 erklärt und gezeigt, daß die „große Volksmenge“ nicht aus Anbetern besteht, die dazu bestimmt sind, an der geistigen Auferstehung teilzuhaben und in den Himmel zu kommen, sondern daß es sich dabei um eine irdische Klasse von Anbetern Jehovas handelt, denen Gottes Wort ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde unter dem himmlischen Königreich Jesu Christi und seiner verherrlichten Kirche oder Versammlung in Aussicht stellt. Diese Anbeter, die eine irdische Hoffnung hatten, wurden damals mit Jonadab, dem Sohne Rechabs, verglichen und deshalb als „Jonadabe“ bezeichnet. Im Wachtturm hieß es später:

 Sie werden auch „die Jonadabe“ genannt. Sie sind im Sinnbild getauft worden, womit sie bezeugten, daß sie sich geweiht haben, den Willen Gottes zu tun, daß sie sich auf die Seite Jehovas gestellt haben und ihm und seinem König dienen. Auf diese Weise haben sie sich gereinigt, und so sind sie jetzt „bekleidet mit weißen Gewändern“. Damit ist die große Volksmenge endgültig als eine nicht geistgezeugte Klasse festgestellt worden, deren Hoffnung nicht auf die Erlangung eines Platzes im Himmel gerichtet ist, sondern ... daß sie „aus der großen Drangsal kommen“ ... (Der Wachtturm, 15. September 1935, Seite 280, Absatz 21).

26. (a) Wie wurde dieser Vortrag noch einem größeren Publikum zugänglich gemacht, und wie viele wurden nach dem Vortrag getauft? (b) Rechneten sich die Täuflinge zu einer bestimmten Klasse, und wie erfuhren sie, zu welcher Klasse sie gehörten?

26 Der Inhalt dieses bedeutsamen Vortrages wurde in zwei Teilen unter dem Titel „Die große Volksmenge“ in den Wachtturm-Ausgaben vom 1. und 15. September 1935 veröffentlicht, um die Anbeter Jehovas in der ganzen Welt davon in Kenntnis zu setzen. Am Tag nach dem Vortrag ließen sich 840 Personen taufen, um zu versinnbildlichen, daß sie Jünger des Herrn Jesus Christus geworden waren. * (Matthäus 28:19, 20) Diese 840 Täuflinge hatten nach der Bibel kein Recht zu sagen, sie gehörten zur himmlischen Klasse der Miterben Christi oder zu der durch die „große Volksmenge“ dargestellten irdischen Klasse. Nicht ihr Wille sollte geschehen, sondern der Wille Jehovas. Er als der Höchste sollte bestimmen, wie es ihm gefiel, zu welcher Klasse sie gehören sollten. Diejenigen von ihnen, die er nach ihrer Taufe zu seinen geistigen Söhnen zeugte, fügte er dadurch in die geistige Klasse ein, der ein himmlisches Erbe in Aussicht stand. Diejenigen, die er nicht zu geistigen Söhnen zeugte und die er nicht wie geistige Söhne behandelte, waren für die irdische große Volksmenge bestimmt.

27. Was ergaben diese neueren Belehrungen über das Gleichnis von den Schafen und Böcken?

27 Die in Washington (D. C.) gehaltene Ansprache über die „große Volksmenge“ und die Artikel, die danach über dieses Thema erschienen, ergaben einen neuen Gesichtspunkt, unter dem das Gleichnis von den Schafen und Böcken betrachtet werden konnte. Die Forderungen, die jemand erfüllen muß, um zur Klasse der „Schafe“ zu gehören, wurden darin deutlicher und ausführlicher dargelegt als in der Ansprache, die zwölf Jahre vorher (1923) in Los Angeles (Kalifornien) gehalten worden war.

28. Wie wurde gezeigt, daß von der Klasse der „Schafe“ nun mehr verlangt wurde, als dies im Jahre 1923 der Fall war?

28 Die zur Klasse der „Schafe“ Gehörenden müssen zum Beispiel mehr als nur gutgesinnte, gerechtdenkende und menschenfreundliche Personen sein, die dem gesalbten Überrest der Jünger Christi irgendwie Güte erweisen. Sie müssen selbst Jünger Christi sein, die „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft worden sind und die sich auch als christliche Zeugen Jehovas betätigen. Die in Offenbarung 7:9-17 erwähnte „große Volksmenge“ ist identisch mit der Klasse der „Schafe“, die in dem in Matthäus 25:31-46 aufgezeichneten Gleichnis Jesu erwähnt wird. *

„KOMMT HER, DIE IHR VON MEINEM VATER GESEGNET WORDEN SEID“

29. Was sagt der König zu den „Schafen“, wodurch er zeigt, welche wichtigen Voraussetzungen diejenigen erfüllen müssen, die zu seiner Rechten gestellt werden?

29 Welche wichtigen Voraussetzungen diejenigen erfüllen müssen, die zur Klasse der „Schafe“ gehören, geht aus dem hervor, was der Hirten-König als Grund dafür angibt, weshalb den sinnbildlichen „Schafen“ eine gesegnete Zukunft in Aussicht gestellt wird. In dem Gleichnis stehen die „Schafe“ zur Rechten des königlichen Sohnes des Menschen, während er mit ihnen spricht. „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ,Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘ “ — Matthäus 25:34-36.

30. Wieso konnten die „Schafe“ das, was sie Jesus seinen Worten gemäß getan hatten, ihm nur indirekt getan haben?

30 Diese schafähnlichen Menschen aus „allen Nationen“ taten dem Herrn Jesus Christus dies alles nur indirekt. Wir dürfen nicht vergessen, daß Jesus, als er auf der Erde war, seine Lehr- und Predigttätigkeit in den drei Jahren und einigen Monaten, in denen er wirkte, nur auf die Nation Israel und auf die Samariter im Nahen Osten beschränkte. (Matthäus 15:24; 10:6; Johannes 1:11; 4:3-43; Lukas 17:15-18) Deshalb lassen sich diese schafähnlichen Menschen mit den Christen vergleichen, die im ersten Jahrhundert in den römischen Provinzen Kleinasiens lebten und an die der Apostel Petrus schrieb: „Obwohl ihr ihn niemals gesehen habt, liebt ihr ihn. Obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, übt ihr doch Glauben an ihn aus.“ (1. Petrus 1:8) Obwohl diese schafähnlichen Menschen, die Jesus zu seiner Rechten stellt, ihn nie auf der Erde sehen konnten, wollten sie etwas für ihn tun, und sie bemühten sich, es ihm indirekt zu tun.

31. Wird das in dem Gleichnis beschriebene Gespräch zwischen dem König und den „Schafen“ direkt geführt werden, und was haben die Worte aus 1. Timotheus 6:14-16 damit zu tun?

31 Wenn sich dieser Teil des prophetischen Gleichnisses erfüllt, werden diese schafähnlichen Menschen den Sohn des Menschen nicht auf seinem herrlichen himmlischen Thron sitzen sehen; er wird nicht sichtbar vor ihren Augen erscheinen und wird ihnen seine Worte der Wertschätzung nicht so sagen, daß sie sie mit ihren Ohren hören können. Sie sehen ihn, während er im Geiste auf seinem Thron gegenwärtig ist, nur mit dem Auge des Glaubens, und wenn er sein günstiges Urteil über sie fällt, wird er es ihnen so übermitteln, wie es ihm beliebt. Das Gespräch, das in dem Gleichnis zwischen dem inthronisierten Sohn des Menschen und den „Schafen“ geführt wird, muß in der Erfüllung unter Berücksichtigung dessen vor sich gehen, was wir in 1. Timotheus 6:14-16 lesen: „... bis zum Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus ... Dieses Offenbarwerden wird der glückliche und einzige Machthaber zu seinen eigenen bestimmten Zeiten zeigen, er, der König derer, die als Könige regieren, und Herr derer, die als Herren herrschen, der [von allen Königen, denen Menschen dienen] allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann.“ Somit wird das Gespräch zwischen diesem König der Könige und den „Schafen“ nicht direkt geführt.

32, 33. (a) Was ist zu der Frage zu sagen, ob die an die „Schafe“ gerichtete Aufforderung des Königs zu „kommen“ eine Einladung war, in den Himmel zu kommen? (b) Warum bezeichnete Jesus diese als „andere Schafe“?

32 Die an diese schafähnlichen Menschen zu seiner Rechten gerichtete Aufforderung: „Kommt her“ ist keine Einladung, in den Himmel zu kommen und sich mit ihm auf seinen Thron zu setzen. Diese sinnbildlichen „Schafe“ gehören nicht zu den 144 000 geistgezeugten Miterben Jesu Christi, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben und mit Christus tausend Jahre über die Menschheit regieren werden. (Offenbarung 14:1-3; 20:4-6) Diese Menschen stammen aus „allen Nationen“, die während der unsichtbaren Gegenwart oder Parusie Jesu Christi versammelt werden, und ihre Zahl beläuft sich auf weit mehr als 144 000, ja sie ist um ein Vielfaches größer. Sie bilden die „große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“. (Offenbarung 7:9, 10) Die Glieder dieser „großen Volksmenge“ werden mit „Schafen“ verglichen, denn es wird über sie weiter gesagt: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, [wird] sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten.“ (Offenbarung 7:17) Sie gehören zu den „anderen Schafen“, die Jesus von der „kleinen Herde“ der 144 000 Miterben unterschied, indem er sagte:

33 „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ — Johannes 10:16; Lukas 12:32.

34. Wann fordert der inthronisierte Sohn des Menschen die „anderen Schafe“, die die „große Volksmenge“ bilden, auf zu „kommen“, und inwiefern sind sie diejenigen, die von seinem himmlischen Vater „gesegnet worden“ sind?

34 Der Sohn des Menschen fordert diese „anderen Schafe“, die die „große Volksmenge“ bilden, auf, zu ihm zu „kommen“, das heißt sich ihm zu nahen, wenn er ihnen den Lohn gibt. Er bezeichnet sie als „die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid“. (Matthäus 25:34) Da sie sich bemüht haben, dem Herrn Jesus Christus während seiner Gegenwart oder Parusie Gutes zu erweisen und Hilfe zu leisten, sind sie zwar von seinem himmlischen Vater gesegnet worden. Insbesondere sind sie aber von seinem himmlischen Vater dadurch „gesegnet worden“, daß er für sie einen solch segensreichen Lohn bereithält. Der himmlische Vater sah diese Klasse schafähnlicher Menschen für die Zeit der Gegenwart oder Parusie seines Sohnes voraus und hält deshalb für sie einen segensreichen Lohn bereit. Die Segnungen, die ihnen bereits zuteil geworden sind, sind nicht zu vergleichen mit dem Segen, den sie noch genießen werden. Worin besteht denn dieser besondere Segen, der für sie bereitgehalten wird?

35. (a) Worin besteht gemäß den Worten Jesu der besondere Segen, der für die aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“ bereitgehalten wird? (b) Was ist vor allem mit dem „Königreich“ gemeint, das sie ererben, und wo ererben sie es?

35 Jesus deutete darauf hin, indem er zu ihnen sagte: „Ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist.“ (Matthäus 25:34) Mit diesen Worten lädt Jesus Christus die „anderen Schafe“, die die „große Volksmenge“ bilden, nicht dazu ein, mit ihm auf seinem himmlischen Thron zu sitzen, denn sie gehören nicht zu seinen 144 000 Miterben. Wie ist denn diese Einladung zu verstehen? Unter dem griechischen Stichwort für „Königreich“ (basiléia) heißt es in dem griechisch-englischen Wörterbuch von Liddell und Scott (Band I, Seite 309), daß dieses griechische Wort auch in passivischem Sinn gebraucht wird, „von einem König regiert werden“, und daß es auch „Regierung“ bedeuten kann. So ist es tatsächlich: Diese „anderen Schafe“, die die „große Volksmenge“ ausmachen, ererben eine Stellung, in der sie „von einem König regiert werden“, nämlich von dem messianischen König Jesus, und sie ererben eine tausend Jahre dauernde „Regierung“, die von Jesus Christus, dem König der Könige, ausgeübt wird. Wo werden sie sich während der tausend Jahre befinden, in denen der verherrlichte Sohn des Menschen sie regieren wird? Nicht im Himmel, wohin sie als Geschöpfe von „Fleisch und Blut“ nicht gelangen können (1. Korinther 15:50), sondern hier auf der Erde, im irdischen Herrschaftsgebiet des Königreiches Christi. — Psalm 2:8; Daniel 2:35-45.

36. Von der Grundlegung welcher „Welt“ an war dieses „Königreich“ für die aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“ bereitet, und inwiefern?

36 Unter einem König wie dem Herrn Jesus Christus und unter seinen 144 000 verherrlichten Mitregenten wird die Erde eine wunderbare Wohnstätte sein. Inwiefern wurde aber das „Königreich“ (in dieser Bedeutung) „von der Grundlegung der Welt an“ für die aus schafähnlichen Menschen bestehende „große Volksmenge“ bereitet? Insofern, als der himmlische Vater, der Schöpfer, schon „von der Grundlegung der Welt an“ daran gedacht hat. Damit ist nicht die Grundlegung des Planeten Erde gemeint, sondern die der Menschenwelt. Diese Grundlegung fiel in die Zeit nach der Erschaffung des vollkommenen Adam und der vollkommenen Eva im Garten Eden. Adam wurde nicht zu einem König gemacht und Eva nicht zu seiner Königin. Adam wurde nicht zum König der Tierwelt, der Landtiere, Amphibien, Fische und Vögel, gemacht. Gemäß Hiob 41:34 bezeichnet Jehova den Leviathan als den „König über alle majestätischen wilden Tiere“. Noch weniger sollte Adam ein König über alle seine Nachkommen sein. Erst nach der Flut der Tage Noahs gab es Könige auf der Erde; der erste war Nimrod, der kühne Jäger und der Gründer von Babel oder Babylon in Mesopotamien. (1. Mose 10:8-10) Adams Nachkommen wurden nicht in einem Königreich Adams geboren. Adam und Eva bildeten selbst keine „Welt“.

37. (a) Wann und wie wurde diese Welt gegründet? (b) Wie wurde das „Königreich“ von dieser Grundlegung an bereitet?

37 Als jedoch Adam und Eva außerhalb des Gartens Eden, aus dem sie als zum Tode Verurteilte vertrieben worden waren, die ersten Kinder bekamen, wurde eine „Welt“, das heißt eine Menschenwelt, gegründet. Für diese Kinder ergab sich, obwohl sie in Sünde und Unvollkommenheit sowie unter dem Todesurteil geboren wurden, eine Möglichkeit, auf die Jehova hinwies, als er in Eden zu der Schlange, die Adam und Eva zur Sünde verleitet hatte, sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er [der Same des Weibes] wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten.“ (1. Mose 3:14, 15) Im Laufe der Zeit gab Jehova Gott weiteren Aufschluß über diesen geheimnisvollen Samen, der den Sieg über die sinnbildliche Schlange, Satan, den Teufel, erringen sollte. Der siegreiche Same sollte König über die ganze Menschheit werden. Als daher die ersten Kinder geboren wurden, denen die Möglichkeit in Aussicht stand, einst unter dem aufgerichteten Königreich dieses Samens zu leben, wurde Jehovas Verheißung gegenüber der Menschenwelt, die nun gegründet war, wirksam. Auf diese Weise wurde das „Königreich“ für die Bewohner der Erde „von der Grundlegung der Welt an ... bereitet“. (Vergleiche Lukas 11:50, 51.)

„EINEM DER GERINGSTEN DIESER MEINER BRÜDER GETAN“

38. Was erwidert der König auf die Fragen der mit Schafen verglichenen „großen Volksmenge“, die über seine Einladung überrascht ist?

38 In dem prophetischen Gleichnis waren die „Schafe“ überrascht, als der König sie einlud, ‘das Königreich zu ererben, das von der Grundlegung der Welt an für sie bereitet sei’. Jesus sagte: „Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ,Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und kleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ,Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘ “ — Matthäus 25:37-40.

39. Werden sie aufgrund der guten Dinge, die sie dem König getan haben, als „gerecht“ bezeichnet, oder weshalb?

39 Es ist beachtenswert, daß Jesus diese schafähnlichen Menschen als „die Gerechten“ bezeichnet. Sie sind in seinen Augen nicht nur gerecht, weil sie ihm all die guten Dinge getan haben, die er erwähnt. Diese schafähnlichen Menschen werden ebensowenig wie die 144 000 Miterben Christi aufgrund ihrer eigenen Werke gerechtgesprochen oder als gerecht erklärt. Das, was in erster Linie zählt, ist das, was sie durch ihr Bemühen, in jeder Lage für Christus ihr möglichstes zu tun, zum Ausdruck bringen: ihr Glaube an ihn als Gottes Messias oder Christus. Sie hatten erkannt, daß in ihnen keine Gerechtigkeit wohnte, die Gott völlig gefiel. Sie machten sich deshalb das sühnende Blut Jesu Christi, des Opferlammes Gottes, zunutze. (Johannes 1:29, 36) Um vor Jehova Gott als gerecht zu erscheinen, wuschen sie gleichsam ihre sinnbildlichen Gewänder. Das geht aus der Vision, die Johannes von der „großen Volksmenge“ hatte, deutlich hervor.

40. Wie reinigen die „anderen Schafe“, die die „große Volksmenge“ bilden, ihr in Gottes Augen unansehnliches Äußeres, und wo und wie bringen sie Gott heiligen Dienst dar?

40 Um die Tatsache herauszustellen, daß die mit Schafen verglichenen Glieder der „großen Volksmenge“ Jünger des Lammes, Jesu Christi, sind, die Jehova Gott in seinem geistigen Tempel anbeten, gibt der Apostel Johannes folgendes Gespräch wieder, zu dem es in Verbindung mit der Vision über die „große Volksmenge“ gekommen war: „Und einer von den älteren Personen ergriff das Wort und sprach zu mir: ,Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich sogleich zu ihm: ,Mein Herr, d u weißt es.‘ Und er sprach zu mir: ,Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar.‘ “ (Offenbarung 7:13-15) Sie müssen ihr in Gottes Augen unansehnliches Äußeres im vergossenen Blut Christi waschen, indem sie nicht nur Glauben ausüben, sondern Gott in seinem geistigen Tempel auch heiligen Dienst darbringen, indem sie für das Lamm, Jesus Christus, alles tun, wozu sie Gelegenheit haben. Jesus konnte sie daher zu Recht als „Gerechte“ bezeichnen.

41. (a) Was geben diese gerechten „Schafe“ durch die wiederholte Frage: „Wann sahen wir dich ...?“ in bezug auf die Parusie zu erkennen? (b) Warum mußte sich demnach die Parusie auf eine längere Zeitperiode erstrecken?

41 Durch die Frage: „Wann sahen wir dich ...?“, die die gerechten schafähnlichen Menschen dem König Jesus Christus wiederholt stellen, um zu erfahren, was er mit den Dingen, die sie ihm nach seinen Worten getan hatten, meinte, geben sie zu erkennen, daß sie ihn nicht im Fleische sahen. Das entspricht auch den Tatsachen, denn seine Gegenwart oder Parusie als König ist für Menschenaugen unsichtbar; er ist jetzt der, „den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann“. Damit sie ihm all das, was er aufzählt, indirekt tun konnten, mußte sich seine Parusie, seine unsichtbare Gegenwart, auf eine längere Zeit erstrecken. Wie haben sie ihm denn diese Liebestaten erwiesen? Jesus erklärte es:

42. Wie haben die „Schafe“ dem König, wie er sagt, diese Dinge indirekt getan?

42 „Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ,Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘ “ — Matthäus 25:40.

43. Von wem befindet sich während der Parusie des Königs Jesus Christus noch ein Überrest auf der Erde, und wie sprach er von den Betreffenden an dem Tag, als er seine große Prophezeiung äußerte, und an seinem Auferstehungstag?

43 Während der Sohn des Menschen, Jesus Christus, als inthronisierter König unsichtbar gegenwärtig ist, befindet sich ein Überrest seiner geistigen Brüder noch im Fleische sichtbar auf der Erde. An dem gleichen Tag, an dem Jesus das Gleichnis von den Schafen und Böcken erzählte, hatte er vorher auf diese „Brüder“ Bezug genommen, als er sagte: „Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. Auch laßt euch nicht ,Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus.“ (Matthäus 23:8-10) Fünf Tage nachdem der Herr Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, erschien er am Tage seiner Auferstehung einigen Frauen und sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht, berichtet meinen Brüdern, daß sie nach Galiläa fortgehen sollen; und dort werden sie mich sehen.“ — Matthäus 28:9, 10.

44. (a) Was sagte Jesus an seinem Auferstehungstag über diese Brüder zu einer anderen Frau? (b) Was wird in Hebräer 2:10-12 über Jesu Einstellung diesen Brüdern gegenüber gesagt?

44 Auch Maria Magdalene erschien er am Tage seiner Auferstehung und erwähnte seine geistigen Brüder, indem er zu ihr sagte: „Geh ... zu meinen Brüdern hin und sage ihnen: ,Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.‘ “ (Johannes 20:17) Schließlich werden 144 000 solche geistigen Brüder mit Jesus Christus, ihrem ältesten geistigen Bruder, an der himmlischen Herrlichkeit teilhaben. Daß es diese geistigen Brüder Christi gibt, wird auch durch die inspirierten Worte aus Hebräer 2:10-12 bestätigt: „Es geziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führt, den Hauptvermittler ihrer Rettung durch Leiden vollkommen zu machen. Denn sowohl der, der heiligt, als auch die, die geheiligt werden, stammen alle von e i n e m [Vater], weswegen er sich nicht schämt, sie ,Brüder‘ zu nennen, wie er sagt: ,Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen.‘ “ Diese „Brüder“ gehören zum „Samen“ Abrahams, des Hebräers, und um ihnen zu himmlischer Herrlichkeit zu verhelfen, wurde der Sohn Gottes ein Mensch wie sie. Daher steht geschrieben:

45. Weshalb wurde Jesus seinen geistigen Brüdern gleichgemacht?

45 „Er nimmt sich tatsächlich überhaupt nicht der Engel an, sondern er nimmt sich des Samens Abrahams an. Folglich mußte er in allen Beziehungen seinen ,Brüdern‘ gleich werden, damit er in den Dingen, die Gott betreffen, ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um für die Sünden des Volkes Sühnopfer darzubringen.“ — Hebräer 2:16, 17.

46. Wessen nehmen sich die Personen besonders an, die der König Jesus Christus schätzt, und warum?

46 Als der König Jesus Christus als vollkommener Mensch auf der Erde war, nahm er sich seiner geistigen Brüder an; er schätzt deshalb alle, die sich auf irgendeine Weise ebenfalls bemühen, sich seiner geistigen Brüder anzunehmen, die seine himmlischen Miterben werden. Er betrachtet das Gute, das solche Menschen seinen „Brüdern“ tun, so, als würden sie es ihm persönlich tun. Er vergleicht diese hilfsbereiten Personen mit Schafen. Sie werden aber nicht gelobt, weil sie einfach in allgemeinem Sinne wohltätig und hilfsbereit sind, indem sie wahllos jedem Menschen Gutes tun. Oft haben gerade solche wohltätigen, hilfsbereiten Menschen nicht den Mut, besonders den geistigen Brüdern Christi auf der Erde in ihren Leiden beizustehen und ihnen Gutes zu tun. Jedes Zeichen der Sympathie für die „Brüder“ Christi wird von den Gegnern der „Brüder“ Christi, die weitgehend für deren Leiden verantwortlich sind — auch dafür, daß einige sich im Gefängnis befinden —, mißbilligt und kritisiert.

47. Weshalb haben die Taten, durch die die gerechten „Schafe“ die Brüder Christi unterstützten, nach dessen Worten besonderen Wert?

47 Diejenigen aber, die der Gleichniserzähler Jesus als „Schafe“ und als „Gerechte“ bezeichnet, fürchten sich nicht, einen Unterschied zu machen. Sie erweisen den „Brüdern“ Christi wissentlich und willentlich Gutes, weil sie sie als solche anerkennen. Sie glauben, daß diese „Brüder“ Jesus Christus nachahmen und daß sie das Werk tun, das er ihnen aufgetragen hat. Aus diesem Grund haben ihre Taten, durch die sie die Brüder Christi unterstützen oder sich ihrer annehmen, in seinen Augen besonderen Wert, denn diesen Taten liegen echt christliche Motive zugrunde. So erklärte es Jesus seinen Aposteln, als er sagte: „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns. Denn wer irgend euch aufgrund dessen, daß ihr Christus angehört, einen Becher Wasser zu trinken gibt, wahrlich, ich sage euch: Er wird seines Lohnes keinesfalls verlustig gehen.“ (Markus 9:40, 41) „Und wer irgendeinem dieser Kleinen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, er wird seines Lohnes keinesfalls verlustig gehen.“ — Matthäus 10:42.

SIE SCHLIESSEN SICH DEN „BRÜDERN“ DES KÖNIGS AN

48. (a) Machten die geistigen Brüder Christi auf der Erde vor und nach dem Jahre 1935 u. Z. all das durch, was Jesus erwähnte? (b) Welcher Tatsache waren sich die „Schafe“, die sich der Brüder Christi annahmen, völlig bewußt?

48 Aus geschichtlichen Aufzeichnungen geht hervor, daß die geistigen „Brüder“ Christi, während sie bis zum Jahre 1935 u. Z. und auch danach die gute Botschaft von Gottes Königreich predigten und aus Menschen aller Nationen Jünger machten, oft buchstäblich hungrig und durstig waren, daß sie Kleidung benötigten, Fremde waren und kein Obdach hatten, ja daß sie krank wurden und sogar unschuldig ins Gefängnis kamen. Nicht nur ihre geistigen „Brüder“ nahmen sich ihrer an, sondern auch andere, die keine von Gottes Geist gezeugten „Brüder“ Christi waren. Letztere handelten nicht in Unkenntnis darüber, wer diese leidenden, bedürftigen Christen waren und weshalb sie unbeliebt waren und verfolgt wurden. Im Gegenteil, sie erkannten diese Christen als die „Gesandten“ des messianischen Königreiches Gottes an, und sie wollten den konkreten Beweis erbringen, daß sie auf der Seite des Königreiches Gottes standen.

49, 50. Wie reagieren diese „Schafe“, die keine geistigen Israeliten sind, auf die Verkündigung des Königreiches, und wem schließen sie sich an? (b) In wessen Namen lassen sie sich deshalb taufen, und mit wem verbinden sie sich dadurch?

49 Dadurch bewiesen diese schafähnlichen Menschen ihren Glauben an Jesus Christus, den regierenden König. Sie freuten sich darüber, daß die gute Botschaft von Gottes jetzt aufgerichtetem Königreich gepredigt wurde, und wollten dieses Werk tatkräftig unterstützen. Sie ließen sich durch die Tätigkeit der „Gesandten“ des Königreiches zu Jüngern machen und wurden auch als Jünger Christi, die dessen Lehren gehorchten, im Wasser getauft. (2. Korinther 5:20; Matthäus 24:14; 28:19, 20) Dadurch, daß diese schafähnlichen Menschen, die keine geistigen Israeliten sind, so gehandelt haben und heute noch so handeln, erfüllt sich die Prophezeiung aus Sacharja 2:11: „Viele Nationen werden sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen, und sie werden wirklich mein Volk werden; und ich will in deiner Mitte weilen.“

50 Diese Menschen aus „allen Nationen“ (nach Berichten bis jetzt aus 208 Ländern und Inselgebieten) werden nicht nur im Namen des Sohnes und des heiligen Geistes getauft, sondern auch im Namen des Vaters, das heißt im Namen Jehovas, des Vaters des Sohnes. Sie glauben nicht nur an den Sohn, während sie den Vater außer acht lassen würden. Nein, sie begnügen sich nicht damit, nur ‘an den Herrn Jesus zu glauben’, um gerettet zu werden, sondern sie erkennen an, daß ‘jeder, der den Namen Jehovas anruft, gerettet werden wird’. (Apostelgeschichte 16:31; 2:21; Römer 10:13) Sie rufen deshalb den Namen Jehovas an und lassen sich in seinem Namen taufen. Sie ‘schließen sich Jehova an’, geben sich ihm hin, um Angehörige seines Volkes zu werden. Sie verlassen die falschen Götter, denen sie sich früher einmal hingegeben hatten. (Hosea 9:10) Sie verbinden sich durch Jesus Christus unwiderruflich mit Jehova Gott, dem Vater.

51, 52. (a) Mit wem werden die „Schafe“, die sich auf diese Weise taufen lassen, in Sacharja 8:20-23 verglichen? (b) Wer ist der „Jude“, dessen Rocksaum sie ergreifen?

51 Diese schafähnlichen Menschen, die sich Jehova durch Christus hingeben, werden in der Prophezeiung Sacharjas ferner in folgenden Worten beschrieben: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer Stadt werden gewißlich zu denen einer anderen gehen und sprechen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch hingehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘ Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem sie sprechen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ ‘ “ — Sacharja 8:20-23.

52 In der Erfüllung dieser Prophezeiung ist der Mann, dessen Rocksaum die zehn Männer „aus allen Sprachen der Nationen“ ergreifen, ein geistiger Jude, einer von den 144 000 geistigen Israeliten, die in Offenbarung 7:4-8, unmittelbar vor der Vision des Apostels Johannes über die zahllose „große Volksmenge“ „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“, erwähnt werden.

53. (a) Besonders seit welchem Jahr ergreifen diese „zehn Männer“ aus Nationen vieler Sprachen den Rocksaum geistiger Juden? (b) Welchen bezeichnenden Namen trugen diese geistigen Juden bereits in jenem Jahr?

53 Seit dem Jahre 1914 u. Z., dem Jahr, in dem die Zeit der Gegenwart oder Parusie des Königs Jesus Christus begann, befindet sich nur noch ein Überrest dieser geistigen Israeliten im Fleische auf der Erde. Besonders vom Jahre 1935 an, als erkannt wurde, wer die „große Volksmenge“ der Lobpreiser Gottes und des Lammes ausmacht, haben „zehn Männer“ aus Nationen vieler Sprachen sich gedemütigt und so gehandelt, als ob sie den Rocksaum eines Menschen ergreifen und sich bereit erklären würden, mit dem geistigen Juden zum Zentrum der Anbetung Jehovas der Heerscharen hinaufzuziehen. Im Jahre 1935 trugen die geistigen Juden bereits vier Jahre den biblischen Namen „Jehovas Zeugen“, und so konnte kein Zweifel darüber bestehen, was für Christen sie waren.

54. Wie wurde in Jesaja 2:2-4 vorhergesagt, daß diese „Schafe“ sich Jehova anschließen und bestrebt sein würden, ihn anzubeten?

54 Die Tatsache, daß sich in diesen letzten Tagen viele Menschen, die nicht zum Überrest der geistigen Juden oder Israeliten gehören, Jehova hingeben und sich ihm so anschließen würden sowie bestrebt wären, ihn in seinem geistigen Tempel anzubeten, wurde auch durch folgende eindrucksvolle Worte des Propheten Jesaja vorhergesagt: „Es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird gewißlich erhaben sein über die Hügel; und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ,Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird gewißlich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ — Jesaja 2:2-4.

55. (a) Wie wird man gemäß diesen Prophezeiungen ein „Schaf“, das vor Gott und Christus „gerecht“ dasteht? (b) Wie hoch erheben solche Menschen die Anbetung Jehovas?

55 Was können wir erkennen, wenn wir diese biblischen Prophezeiungen, die sich auf die heutige Zeit, die Zeit der Gegenwart oder Parusie Christi, anwenden lassen, zusammen mit Jesu Gleichnis von den Schafen und Böcken in Betracht ziehen? Folgendes: daß man nicht dadurch ein „Schaf“ wird und vor Gott und seinem messianischen König „gerecht“ dasteht, daß man einem der geistigen Brüder Christi unwissentlich und rein zufällig Gutes tut. Die zur Klasse der „Schafe“ Gehörenden wissen, was sie tun, obwohl sie den regierenden König, den Sohn des Menschen, nicht buchstäblich oder mit bloßem Auge sehen. Sie erkennen seine geistigen „Brüder“ — selbst ‘einen der geringsten dieser seiner Brüder’ — entsprechend an und bemühen sich gerade deshalb, ihnen zu helfen, und zwar nicht nur in materieller oder physischer Hinsicht, sondern auch in geistiger Hinsicht, indem sie sich ihnen im Predigen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ und in dem biblischen Belehrungswerk, durch das Jünger Christi gemacht werden, anschließen. Sie wissen, daß die „Brüder“ Christi die Anbetung Jehovas über alles erheben, und so ziehen sie zusammen mit ihnen zu Jehovas geistigem Tempel hinauf, um anzubeten, und sie erfüllen auch die entsprechenden hohen Anforderungen.

56. (a) Wie verhalten sich diese „Schafe“ den „Brüdern“ Christi gegenüber, wenn es um Streitfragen geht? (b) Wessen Freunde bleiben sie lieber, und wie bewahren sie ihre „Gewänder“?

56 Da diese schafähnlichen Menschen den geistigen „Brüdern“ Christi helfen und ihnen Gutes tun möchten, kann nichts — weder die Nationalität noch die Volks- oder Stammeszugehörigkeit, weder politische Ideologien noch die Hautfarbe, weder die Bildung noch die Sprache — sie veranlassen, gegen diese zu kämpfen. Wie die „Brüder“ Christi, so bleiben auch sie in den grausamen, verheerenden und blutigen Kriegen und Auseinandersetzungen der heutigen bis an die Zähne bewaffneten Welt neutral. Sie bleiben lieber Freunde der „Brüder“ Christi, die „kein Teil der Welt“ sind, als daß sie „Freundschaft mit der Welt“ halten. (Johannes 17:14, 16; Jakobus 4:4) Sie sind daher bereit, mit den Brüdern Christi die Leiden zu ertragen, die die feindliche Welt über sie bringt, weil sie an ihrer christlichen Lauterkeit gegenüber Gott festhalten, und sie beweisen so, daß sie ebenfalls echte Jünger Christi sind. Sie halten ihre im Blute Christi gewaschenen „Gewänder“ rein.

57. (a) Welches Verhältnis von jüdischen zu nichtjüdischen Anbetern wird in Sacharja 8:23 angegeben? (b) Schätzungsweise wie viele Menschen gehörten im Jahre 1935 u. Z. in der ganzen Welt einer Religionsgemeinschaft an, und wie viele Zeugen Jehovas gab es damals im Vergleich dazu?

57 Daß nach der Prophezeiung aus Sacharja 8:23 „zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen“ den Rocksaum eines geistigen Juden oder Israeliten ergreifen würden, deutet an, daß die Zahl dieser sich demütigenden Menschen aus allen Nationen größer sein wird als die des Überrestes der geistigen Juden oder Israeliten. Das Verhältnis sollte gleich zehn zu eins sein. Das ist seit dem Jahre 1935 u. Z. Tatsache geworden. In jenem denkwürdigen Jahr gehörten in der ganzen Welt schätzungsweise 1 849 185 359 Personen einer christlichen oder nichtchristlichen Religionsgemeinschaft an (The World Almanac and Book of Facts des Jahres 1936, herausgegeben von World-Telegram, New York, Seite 419). In demselben Jahr belief sich die Zahl der Zeugen Jehovas, die über ihre Predigttätigkeit Bericht erstatteten, in der ganzen Welt auf weniger als 60 000. In welchem Ausmaß ist die Weltbevölkerung seither gewachsen?

58. In welchem Ausmaß ist die Zahl der Angehörigen aller Religionsgemeinschaften der Welt gestiegen, und in welchem Ausmaß hat die gesamte Weltbevölkerung zugenommen?

58 Im World Almanac and Book of Facts des Jahres 1973 (Seite 343) wird die Zahl der Angehörigen aller Religionsgemeinschaften der Welt mit 2 661 120 100 angegeben. Das bedeutet, daß sich die Zahl der Anhänger aller Religionsgemeinschaften der Welt in den Jahren 1935 bis 1973 nicht verdoppelt hat. Was nun die gesamte Weltbevölkerung betrifft, so wurde 1935 die gleiche, auf Schätzungen beruhende Zahl veröffentlicht wie 1927, nämlich 1 960 000 000. Nach den Angaben des World Almanac and Book of Facts des Jahres 1973 (Seite 206) betrug die Zahl der Weltbevölkerung nun schätzungsweise 3 631 797 000. Demnach hat sich die Weltbevölkerung in den Jahren 1935 bis 1973 nicht ganz verdoppelt.

59. In welchem Maße ist im Dienstjahr 1971/72 die Zahl der Zeugen Jehovas gestiegen?

59 Wie verhält es sich aber mit dem zahlenmäßigen Wachstum der Zeugen Jehovas? Ihr Predigtdienstjahr beginnt mit dem 1. September des Kalenderjahres. Im Dienstjahr 1971/72 beteiligten sich nach den Berichten jeden Monat durchschnittlich 1 596 442 Zeugen Jehovas regelmäßig an der Predigttätigkeit, und die Höchstzahl, die in diesem Dienstjahr erreicht wurde, betrug 1 658 990 Königreichsverkündiger. Die Zahl der Zeugen Jehovas ist also im Vergleich zu ihrer Zahl im Jahre 1935 gewaltig gestiegen.

60. (a) Auf welche Weise wurde festgestellt, wie viele von ihnen geistige Juden sind? (b) Wer zieht demnach zu Jehovas geistigem Tempel hinauf, um anzubeten? (c) In welch bedeutsamer Zeit müssen wir demnach leben?

60 Wie viele dieser christlichen Zeugen Jehovas sind jedoch geistige Juden? Nur 10 350, denn nur so viele nahmen bei der jährlichen Feier des Abendmahls am 29. März 1972 von den Symbolen, Brot und Wein, und bekannten sich dadurch als geistige Israeliten. Insgesamt wohnten aber dieser Feier in der ganzen Welt 3 662 407 Personen bei. In den 208 Ländern und Inselgebieten, in denen Jehovas christliche Zeugen wirken, gibt es 28 407 Versammlungen. Was läßt uns das alles erkennen? Folgendes: daß im Verlauf der unsichtbaren Parusie (Gegenwart) Christi eine aus schafähnlichen Menschen bestehende „große Volksmenge“ aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen zur Rechten des Königs versammelt worden ist und daß sich diese dem kleinen Überrest der geistigen Israeliten angeschlossen hat und mit diesem zu Jehovas geistigem Tempel hinaufzieht, um ihn als Gott anzubeten. Das ist ein bemerkenswerter Bestandteil des „Zeichens“, das beweist, daß wir in der Zeit der unsichtbaren „Gegenwart“ oder Parusie des Herrn Jesus und in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben. — Matthäus 24:3.

[Fußnoten]

^ Im World Almanac des Jahres 1915 (S. 494) wurden unter der Überschrift „Statistik der Länder der Welt“ 64 einzelne Länder aufgeführt, und deren Gesamtbevölkerung wurde mit 1 691 741 383 angegeben.

^ Siehe Wachtturm, 15. August 1935, Seite 256.

^ Deswegen wurde in dem Artikel „Die Harmagedon Überlebenden“, der im Wachtturm vom 1. Juni 1936 erschien, die Klasse der „Schafe“ mit der „großen Volksmenge“ gleichgesetzt (Seite 140, Absatz 47, 48).

[Studienfragen]