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Wir müssen zu Hause Gottergebenheit üben

Wir müssen zu Hause Gottergebenheit üben

Kapitel 18

Wir müssen zu Hause Gottergebenheit üben

1. (a) Welche Änderungen haben viele Personen vorgenommen, nachdem sie Jehovas Maßstäbe für die Ehe kennengelernt hatten? (b) Was gehört aber noch zu einem christlichen Familienleben?

ZU DEN herzerfreuenden Wahrheiten, die wir während unseres Bibelstudiums bereits früher kennengelernt haben, gehören diejenigen, die sich auf die Ehe und das Familienleben bezogen. Wir erkannten Jehova als den Stifter der Ehe und sahen, daß er in der Bibel die beste Anleitung für Familien gegeben hat. Aufgrund dieser Anleitung haben viele Personen lobenswerterweise ein unsittliches Leben aufgegeben und sich standesamtlich trauen lassen. Doch zu einem christlichen Familienleben gehört noch viel mehr, zum Beispiel unsere Einstellung zur Dauerhaftigkeit der Ehegemeinschaft, die Erfüllung unserer Pflichten in der Familie und unser Verhalten gegenüber den anderen Gliedern der Familie (Eph. 5:33 bis 6:4).

2. (a) Wendet jeder das, was er aus der Bibel weiß, in seiner Familie an? (b) Wie hoben Jesus und Paulus hervor, daß es wichtig ist, dies zu tun?

2 Millionen wissen, was die Bibel darüber sagt. Doch wenn in ihrer Familie Probleme entstehen, wenden sie es nicht an. Wie steht es mit uns selbst? Bestimmt möchte niemand von uns denen gleichen, die Jesus verurteilte, weil sie das Gebot Gottes übertraten, das von Kindern verlangt, ihre Eltern zu ehren, und sich einbildeten, eine zur Schau gestellte Frömmigkeit sei genug (Mat. 15:4-9). Wir wollen nicht Menschen sein, die eine Form der Gottergebenheit haben, sie aber „in ihrem eigenen Hause“ nicht pflegen. Vielmehr sollten wir echte Gottergebenheit bekunden, denn sie ist „ein Mittel zu großem Gewinn“ (1. Tim. 5:4; 6:6; 2. Tim. 3:5).

WIE LANGE WIRD DIE EHE BESTEHEN?

3. (a) Was geschieht mit vielen Ehen, doch wozu sollten wir entschlossen sein? (b) Beantworte anhand der Bibel die oben aufgeführten Fragen hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der Ehe.

3 Immer häufiger kommt es vor, daß sich Ehebande als sehr zerbrechlich erweisen. Einige Personen, die bereits seit 20, 30 oder 40 Jahren verheiratet sind, beschließen auf einmal, mit einem anderen Partner ein „neues Leben“ zu beginnen. Auch ist es nicht mehr ungewöhnlich, zu hören, daß sich ein junges Paar nach nur wenigen Monaten Ehe getrennt hat. Ganz gleich, was andere tun, sollten wir als Anbeter Jehovas den Wunsch haben, Gott wohlzugefallen. Was sagt sein Wort darüber?

Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, wie lange sollten sie dann erwarten zusammenzubleiben? (Röm. 7:2, 3; Mar. 10:6-9).

Welches ist der einzige Scheidungsgrund, der vor Gott gültig ist? (Mat. 19:3-9; 5:31, 32).

Wie denkt Jehova über Ehescheidungen, die gemäß seinem Wort nicht erlaubt sind? (Mal. 2:13-16).

Befürwortet die Bibel eine Trennung als Mittel zur Lösung von Eheproblemen? (1. Kor. 7:10-13).

4. Weshalb bleiben einige Ehen trotz des heutigen Trends bestehen?

4 Weshalb bleiben einige Ehen bestehen, während andere — selbst unter angeblichen Christen — auseinandergehen? Ein Schlüsselfaktor ist oft, daß beide Parteien gewartet haben, bis sie für die Ehe reif gewesen sind. Auch ist es wichtig, einen Partner zu suchen, der die gleichen Interessen hat wie man selbst und mit dem man alles offen besprechen kann. Aber noch wichtiger ist, daß man echte Gottergebenheit übt. Wenn jemand Jehova wirklich liebt und davon überzeugt ist, daß seine Wege richtig sind, dann hat man eine solide Grundlage zur Lösung entstehender Probleme (Ps. 119:97, 104; Spr. 22:19). Die Ehe einer solchen Person wird nicht durch die Einstellung untergraben, sie könne sich ja, wenn die Ehe nicht gutgehe, immer noch von ihrem Ehepartner trennen oder scheiden lassen. Sie wird die Fehler des Ehepartners nicht als Ausrede dafür gebrauchen, daß sie ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt. Statt dessen wird sie es lernen, den Problemen des Lebens ins Auge zu sehen und brauchbare Lösungen zu suchen.

5. (a) Welche Rolle spielt die Loyalität gegenüber Jehova? (b) Von welchem Nutzen ist es, selbst unter sehr schwierigen Umständen an Jehovas Maßstäben festzuhalten?

5 Wir wissen genau, daß der Teufel behauptet, wenn es uns schlechtgehe, würden wir uns über Jehovas Wege hinwegsetzen und es für besser halten, selbst zu entscheiden, was gut oder böse sei. Aber wer gegenüber Jehova loyal ist, wird nicht so handeln (Hiob 2:4, 5; Spr. 27:11). Die große Mehrheit der Zeugen Jehovas, die von einem ungläubigen Ehepartner drangsaliert worden sind, haben ihr Ehegelübde nicht rückgängig gemacht (Mat. 5:37). Einige erlebten sogar nach Jahren die Freude, daß ihr Ehepartner ebenfalls begann, Jehova zu dienen (1. Kor. 7:16; 1. Pet. 3:1, 2). Andere, deren Ehepartner kein Anzeichen von Besserung zeigt oder die von ihrem Ehepartner verlassen wurden, weil sie an ihrem Glauben festhielten, wissen ebenfalls, daß sie reich dafür gesegnet worden sind, daß sie sich an Jehovas Maßstäbe gehalten haben. Und wie? Ihre Situation hat sie gelehrt, Jehova näherzukommen. Sie haben gelernt, selbst unter widrigen Umständen gottgefällige Eigenschaften zu bekunden. Sie beweisen durch ihr Leben, welche Macht die Gottergebenheit hat (Ps. 55:22; Jak. 1:2-4; 2. Pet. 1:5, 6).

JEDER TUT SEINEN TEIL

6. Welche Einrichtung muß respektiert werden, wenn eine Ehe erfolgreich sein soll?

6 Natürlich ist zu einer wirklich erfolgreichen Ehe mehr erforderlich, als nur zusammenzubleiben. Ein grundlegendes Erfordernis ist, daß jedes Glied der Familie Jehovas Einrichtung der Leitung durch ein Haupt respektiert. Dies trägt in der Familie zur Ordnung und zur Geborgenheit bei (1. Kor. 11:3; Tit. 2:4, 5; Spr. 1:8, 9; 31:10, 28).

7. Wie sollte das Haupt der Familie die Leitung ausüben?

7 Wie sollte diese Leitung ausgeübt werden? So, daß die Eigenschaften Jesu Christi widergespiegelt werden. Jesus hält sich fest an Jehovas Grundsätze; er liebt Gerechtigkeit und haßt Gesetzlosigkeit (Heb. 1:8, 9). Er hat auch tiefe Liebe zu seiner Versammlung und gibt ihr die nötige Anleitung und sorgt für sie. Er ist nicht stolz und rücksichtslos, sondern vielmehr „mild gesinnt und von Herzen demütig“, und wer seiner Leitung untersteht, ‘findet Erquickung für seine Seele’ (Mat. 11:28, 29; Eph. 5:25-33). Wenn ein Ehemann und Vater seine Angehörigen so behandelt, wird deutlich, daß er sich Christus unterworfen hat, der in bezug auf Gottergebenheit das vollkommene Beispiel gegeben hat. Christliche Mütter sollten natürlich die gleichen Eigenschaften im Umgang mit ihren Kindern bekunden.

8. (a) Weshalb hat es in einigen Familien den Anschein, daß christliche Methoden nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen? (b) Was sollten wir unter solchen Umständen tun?

8 Aufgrund unserer menschlichen Unvollkommenheit treten jedoch manchmal Probleme auf. Vielleicht haben einige in der Familie bereits eine tief eingewurzelte Abneigung dagegen gehabt, sich von anderen etwas sagen zu lassen, bevor irgend jemand in der Familie begann, biblische Grundsätze anzuwenden. Freundliches Bitten und ein liebevolles Verhalten mögen anscheinend nicht zu Ergebnissen führen. Wir wissen, daß uns die Bibel auffordert, „Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden“ abzulegen (Eph. 4:31). Doch was sollte man tun, wenn einige anscheinend nichts anderes verstehen? Nun, wie reagierte Jesus, als er unter großem Druck stand? Er handelte nicht so wie die Männer, die ihn bedrohten und schmähten. Statt dessen befahl er sich seinem Vater an und vertraute auf ihn (1. Pet. 2:22, 23). So können auch wir in prüfungsreichen Situationen in unserer Familie Gottergebenheit beweisen, wenn wir uns an Jehova wenden und zu ihm um Hilfe beten, statt so zu handeln, wie es in der Welt üblich ist (Spr. 3:5-7).

9. Welche Methoden anzuwenden, haben viele christliche Ehemänner gelernt, statt ihre Frau ständig zu kritisieren?

9 Änderungen treten nicht immer schnell ein, aber der Rat der Bibel funktioniert wirklich. Viele Ehemänner, die sich gewöhnlich bitter über die Fehler ihrer Frau beklagten, stellten fest, daß sich die Situation besserte, als sie selbst besser verstanden, wie Christus mit seiner Versammlung verfährt. Diese Versammlung besteht nicht aus vollkommenen Menschen. Dennoch liebt Jesus die Versammlung, gibt ihr das richtige Beispiel, ja gab sogar sein Leben für sie, und er gebraucht die Bibel, um ihr zu helfen, sich so weit zu verbessern, daß sie ihm völlig gefallen kann (Eph. 5:25-27; 1. Pet. 2:21). Sein Beispiel hat viele christliche Ehemänner angespornt, sich anzustrengen, ein gutes Beispiel zu geben und ihrer Frau liebevoll persönlich zu helfen, sich zu verbessern. Solche Methoden führen zu viel besseren Ergebnissen als erbittertes Kritisieren oder die Weigerung, überhaupt mit dem anderen zu reden.

10. (a) Auf welche Weise mag ein Ehemann und Vater — selbst wenn er behauptet, ein Christ zu sein — seiner Familie das Leben schwermachen? (b) Was könnte getan werden, um die Situation zu verbessern?

10 Natürlich können auch die Unzulänglichkeiten des Ehemannes und Vaters in der Familie zu Problemen führen. Was ist, wenn er kein Empfinden für die seelischen Bedürfnisse seiner Familie hat oder wenn er nicht richtig die Führung übernimmt, indem er es versäumt, für eine Besprechung der Bibel und andere Aktivitäten zu sorgen? In einigen Familien hat ein offenes, respektvolles Gespräch über das Problem zu guten Ergebnissen geführt (Spr. 15:22; 16:23; 31:26). Doch selbst wenn ein solches Gespräch nicht zu dem erhofften Ergebnis führt, kann jeder einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Atmosphäre in der Familie leisten, indem er persönlich die Früchte des Geistes hervorbringt und um die anderen Familienglieder liebevoll besorgt ist und auf sie Rücksicht nimmt. Fortschritte stellen sich nicht dann ein, wenn wir warten, bis der andere etwas tut, sondern wenn wir unseren Teil tun und so zeigen, daß wir persönlich zu Hause Gottergebenheit üben (Kol. 3:18-20, 23, 24).

WO ANTWORTEN ZU FINDEN SIND

11, 12. (a) Welche Vorkehrungen hat Jehova getroffen, um uns bei Problemen im Familienleben zu helfen? (b) Was zu tun, wird uns empfohlen, wenn wir vollen Nutzen daraus ziehen wollen?

11 Es gibt viele Ratgeber, an die sich Leute wenden, um Rat zu ihren Familienangelegenheiten zu erhalten. Doch wir wissen, daß Gottes Wort den allerbesten Rat enthält, und wir sind dankbar, daß er uns durch seine sichtbare Organisation hilft, ihn anzuwenden. Machst du dir diese Hilfe wirklich zunutze? (Ps. 119:129, 130; Mi. 4:2).

12 Hast du Zeit dafür eingeräumt, nicht nur die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen, sondern auch regelmäßig mit deiner Familie die Bibel zu studieren? Familien, die dies regelmäßig jede Woche tun, werden in ihrer Anbetung vereint sein. Ihr Familienleben wird dadurch bereichert, daß sie gemeinsam besprechen, wie sie Gottes Wort auf ihre eigenen Verhältnisse anwenden können. (Vergleiche 5. Mose 11:18-21.)

13. (a) Wo können wir oft die nötige Hilfe finden, wenn wir Fragen zu bestimmten Ehe- oder Familienangelegenheiten haben? (b) Wovon sollten alle unsere Entscheidungen zeugen?

13 Vielleicht hast du Fragen über bestimmte Ehe- oder Familienangelegenheiten, die dich beschäftigen. Was ist zum Beispiel über Geburtenkontrolle zu sagen? Dürfen sich Christen sterilisieren lassen? Ist eine Abtreibung gerechtfertigt, wenn die Gefahr besteht, daß ein Kind mißgestaltet geboren wird? Gibt es in bezug auf die Art der sexuellen Beziehungen zwischen Mann und Frau irgendwelche Grenzen? In welchem Maße sollte von einem Jugendlichen, der für geistige Dinge wenig Interesse bekundet, verlangt werden, sich mit der Familie an der Anbetung zu beteiligen? Zweifellos hast du zu jeder dieser Fragen eine persönliche Meinung. Kannst du sie aber anhand biblischer Grundsätze beantworten? Jede dieser Fragen ist im Wachtturm behandelt worden. Lerne, die verfügbaren Sachverzeichnisse zu verwenden, um solchen Stoff zu finden. Wenn du ältere Veröffentlichungen, auf die ein Sachverzeichnis verweist, nicht besitzt, dann sieh in der Bibliothek des Königreichssaales nach. Erwarte nicht auf jede Frage ein Ja oder ein Nein. Manchmal mußt du selbst oder müßt ihr als Ehepaar entscheiden. Lerne aber, Entscheidungen zu treffen, die von deiner Liebe zu Jehova und zu deinen Angehörigen zeugen. Triff Entscheidungen, die deinen ernsten Wunsch erkennen lassen, Gott wohlzugefallen. Wenn du das tust, wird es sowohl für Jehova als auch für andere, die dich gut kennen, offensichtlich sein, daß du wirklich Gottergebenheit übst, und zwar nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch bei dir zu Hause (Eph. 5:10; Röm. 14:19).

ZUR WIEDERHOLUNG

● Was hat die Loyalität gegenüber Jehova mit der Treue gegenüber dem Ehegelübde zu tun?

● Was wird uns helfen, auf Gott wohlgefällige Weise zu handeln, wenn uns Familienprobleme belasten?

● Was können wir tun, um die Situation zu verbessern, selbst wenn andere in der Familie nicht so handeln, wie sie es tun sollten?

[Studienfragen]