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Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA Bevölkerung: 198 804 000

Verkündiger-Höchstzahl: 359 146 Verhältnis: 1 zu 554

Es war eine wirkliche Freude, den Augustbericht für die Vereinigten Staaten zu erhalten, weil er einen begeisternden Abschluß für das Dienstjahr 1969 darstellte. Die Verkündiger in den Vereinigten Staaten von Amerika hatten eine neue Höchstzahl von 359 146 Verkündigern, wobei sie sogar die im Monat April erreichte Höchstzahl von 357 851 überschritten. Zweifellos hat der internationale Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“ viele angespornt, den Pionierdienst aufzunehmen, weil wir auch eine neue Höchstzahl von 9 368 Ferienpionieren im Monat August erreichten. Und wir hatten außerdem allgemein eine neue Höchstzahl von Pionieren, was die Ferienpioniere, die Sonderpioniere und die allgemeinen Pioniere einschließt. Diese Gesamtzahl lag bei 13 513.

Als die Brüder im Juli die Kongresse in den Vereinigten Staaten verließen, gingen sie mit der Entschlossenheit, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, in den Felddienst, und die Versammlungsverkündiger erreichten im Monat August einen Durchschnitt von 11,3 Stunden und 15 Zeitschriften. Der Durchschnitt der Pioniere lag bei 105,4 Zeitschriften und der der Sonderpioniere bei 169,3. Das ist in der Tat bemerkenswert!

Zusätzlich dazu gaben diese Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich mehr gebundene Bücher in einem Monat ab als je zuvor, nämlich 936 913. Im Hinblick auf diesen Bericht sind wir sicher, daß unsere Druckerei wenigstens drei Monate lang eine zweite Schicht einlegen muß. Wir haben allen Grund, uns über diesen guten Bericht zu freuen, und unsere Brüder haben viele schöne Erfahrungen erlebt. Einige davon werden hier wiedergegeben.

„Geht aus ihr hinaus, mein Volk“, sagt Gottes Wort warnend in Offenbarung 18:4. Scharen aufrichtiggesinnter Menschen folgen diesem Gebot. Ein Baptistenprediger, der von seinem leiblichen Bruder Zeugnis erhalten hatte, las gern die Zeitschriften der Gesellschaft und begann bald, Stoff daraus zu verwenden, wenn er seiner Gemeinde predigte. Auch sie hörte das gern. So fuhr er fort, Aufschluß aus den Zeitschriften zu verwenden. Wenn er jedoch in anderen Baptistenkirchen predigte, predigte er gemäß den Lehren der Baptisten. Als seine eigene Gemeinde davon hörte, fragte sie ihn, warum er Änderungen vornehme und Verkehrtes lehre. Sie fragte: „Warum nicht an der Wachtturm-Literatur festhalten?“ Er tat es. Als er im Oktober 1968 ein Exemplar des Wahrheits-Buches erhielt, las er es an zwei Abenden und sah, daß dies die Wahrheit war. Er nahm das Wahrheits-Buch mit zu den Vorstandsmitgliedern seiner Kirche; ihnen gefiel der Inhalt, und sie entschlossen sich, die Gemeinde zu fragen, ob sie ein Studium des Wahrheits-Buches in Betracht ziehen wollte. Sie war einverstanden. Schon nach einigen wenigen Wochen sah die ganze Gemeinde, daß sie nicht mehr in der falschen Religion bleiben konnte, und sie stimmte dafür, sich von der Baptistenorganisation zu lösen und sich mit Jehovas Zeugen zu verbinden. Die Gemeinde wurde aufgelöst, das Kirchengebäude wurde verkauft, und alle Familien außer einer begannen mit Jehovas Zeugen zu studieren und besuchen nun die Zusammenkünfte. Außerdem beteiligen sich jetzt der frühere Prediger und seine Frau am Predigtdienst.

Das Bibelstudientraktat hat vielen geholfen, aus Babylon der Großen zu fliehen. Eine Schwester sprach dort wieder vor, wo sie ein Bibelstudientraktat zurückgelassen hatte, und stellte fest, daß das Ehepaar es gelesen hatte und ein Bibelstudium wünschte. Da die beiden in der Gemeinde gut bekannt und in der presbyterianischen Kirche angesehen waren, erfuhren sie sofort Widerstand von Freunden und Verwandten. Nach einem Studium von fünf Monaten traten sie aus der Kirche aus, besuchen jetzt alle Zusammenkünfte im Königreichssaal und haben sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben lassen. Wenn der Prediger oder andere Kirchenmitglieder Lehrpunkte zur Sprache brachten, die sie noch nicht studiert hatten, wie die Blutfrage, Geburtstage, Weihnachten usw., antworteten sie: „Bis jetzt haben wir darüber noch nichts gelernt, aber alles, was wir bis jetzt gelernt haben, war aus der Bibel; wenn Jehovas Zeugen das also glauben, dann müssen sie schriftgemäße Gründe dafür haben.“

Selbst die Gehörlosen hören. Eine Schwester kam zu einer Taubstummen, die Interesse für die Zeitschriften zeigte. Sie bat die Frau, sie die Zeichensprache zu lehren, damit sie sie wiederum in der Bibel unterweisen könne. Sie schreibt: „Das erste, was ich zu wissen wünschte, war, wie man den Namen Jehova ausdrückt, und es war ein wunderbares Zeichen. Sie brachte mir an einem Tag das Abc und 1. Mose 1:1 bei sowie zwanzig weitere Worte.“ War der Fortschritt langsam? Sechs Monate nachdem die taube Frau begonnen hatte, das Wahrheits-Buch zu studieren, wurde sie getauft. Jetzt hält sie Studierendenansprachen in der Theokratischen Predigtdienstschule, wobei sie die Zeichensprache verwendet, die für die Zuhörerschaft von einer anderen Schwester übersetzt wird. Jetzt haben sie und die Schwester, die sie aufsuchte, sieben Studien mit Taubstummen.

Das Wahrheits-Buch ist überall gut aufgenommen worden. Eine elfjährige Schwester sprach darüber zu ihren Klassenkameradinnen. Am Anfang nahmen zwei ihrer Klassenkameradinnen ein Exemplar des Wahrheits-Buches, doch sahen andere das Buch und wünschten ein Exemplar, so daß sie insgesamt siebenunddreißig Exemplare abgab, einschließlich des Exemplars, das sie ihrem Lehrer gab. Sie schreibt: „Jetzt bin ich damit beschäftigt, Nachbesuche bei meinen Klassenkameradinnen zu machen. Mein Lehrer liest das dritte Kapitel.“

Unzählige junge Menschen folgen dem Ruf, Babylon die Große zu verlassen, und nehmen, während sie das tun, Änderungen in ihrem Leben vor. Ein junges Mädchen, das mit den „Hippies“ sympathisierte, fand das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“ in einer Kiste mit alten Büchern. Nach dem sie es gelesen und festgestellt hatte, daß es die Wahrheit enthielt, begann sie nach Jehovas Zeugen Ausschau zu halten. Ein Studium mit dem Wahrheits-Buch wurde begonnen, und sie machte schnell Fortschritte. Damit sie den größten Nutzen aus dem Studium ziehen konnte, rief sie die Schwester an, die mit ihr studierte, und stellte ihr alle Fragen, die sie hatte, und sagte: „Dann können wir die ganze Zeit für das Studium verwenden, wenn du hierherkommst.“ Als sie Erkenntnis erlangte, stellte sie fest, daß ihr Aussehen nicht so war wie das der anderen im Königreichssaal, und sie sagte: „Es ist notwendig, daß ich sauberer aussehe. Kennst du jemand, der Haare schneidet?“ Während sie ihren Sinn umgestaltet, sieht sie immer mehr wie eine Schwester aus.

Gibst du deinem Arbeitgeber Zeugnis, sowie sich die Gelegenheit bietet? Als eine Schwester gerufen wurde, um mit ihrem Arbeitgeber zu sprechen, kam das Gespräch auf das bevorstehende Halloween-Fest der Bank. Als sie erklärte, weshalb sie nicht daran teilnehmen könne, entwickelte sich die kurze Geschäftsunterhaltung zu einer zweieinhalbstündigen biblischen Diskussion. Ein Exemplar der Erwachet!-Sonderausgabe und das Wahrheits-Buch wurden abgegeben, und bis zum nächsten Tag hatte der Arbeitgeber beides von Anfang bis zum Ende durchgelesen. Danach fanden bei jeder Gelegenheit Gespräche statt. Schließlich sprach der Arbeitgeber mit seiner Frau, und ein Heimbibelstudium wurde begonnen. Jetzt besuchen beide regelmäßig die Zusammenkünfte im Königreichssaal. Das, was am Anfang wie ein Versuch aussah, der Arbeitnehmerin zu helfen, erwies sich durch Jehovas Segen und Führung als etwas, was den Lebensweg einer Familie änderte und zu ihrem ewigen Segen dient.

Neben all diesem intensiven Zeugnisgeben in den Vereinigten Staaten und den Berichten über viele schöne Erfahrungen mit Personen, denen geholfen wurde, zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu kommen, gibt es auch Kräfte im Land, die den Dienst der christlichen Zeugen Jehovas stören möchten. Außer den gewöhnlich vereinzelten Drohungen durch Polizei und Bürgermeister gab es eine Anzahl von Verhaftungen, doch wurden in den meisten Fällen die Anklagen entweder fallengelassen oder abgewiesen. In einem Fall fand eine Verhandlung statt, doch ist bisher noch keine Entscheidung getroffen worden. Über einen anderen Fall wurde auch verhandelt, er führte zu einer Verurteilung, gegen die jedoch Berufung eingelegt wurde. Ein dritter Fall ist noch nicht behandelt worden. Gewöhnlich sind die Bezirksstaatsanwälte in den kleineren Städten ziemlich gut mit der Verfassung der Vereinigten Staaten vertraut und wissen, daß es Presse-, Rede- und Religionsfreiheit gibt. So gehen die Prediger des Königreiches in den Vereinigten Staaten immer noch mit großer Energie vorwärts, indem sie die gute Botschaft vom Königreich Gottes den Menschen dieser Nation predigen.

ANDERE LÄNDER

Wenn du in diesem Jahrbuch weiterliest und dich der Erfahrungsberichte, die Jehovas Zeugen im Felddienst gemacht haben, erfreust, wirst du bemerken, daß die Länder nicht alphabetisch angeordnet sind. Wenn du etwas über ein bestimmtes Land lesen möchtest, kannst du es stets im Inhaltsverzeichnis auf den Seiten 3 und 4 nachschlagen. Unter gewissen Ländern sind weitere Länder oder Inseln aufgeführt. Der Grund dafür ist, daß diese Gebiete oder Inseln unter der Aufsicht eines gewissen Zweigbüros stehen. Wenn du im Jahrbuch vom letzten Jahr nachsiehst, wirst du feststellen, daß Guam, die Palauinseln, Ponape, Saipan und die Trukinseln unter den Vereinigten Staaten aufgeführt waren. Während des vergangenen Jahres erschien es ratsam, diese Gebiete an das Zweigbüro auf Hawaii abzutreten, weil man dort in der Lage ist, diesen Gebieten besser zu dienen, denn von dort aus ist es näher, und der Flugverkehr ist schneller. Von Hawaii aus können auch alle diese Gebiete durch Kreisdiener bedient werden. Wenn du deshalb in diesem Jahr unter dem hawaiischen Zweig nachsiehst, wirst du all diese Inseln aufgeführt finden. Die Bermudainseln sind noch unter der Aufsicht des Zweiges der Vereinigten Staaten, und Kreis- und Bezirksdiener werden dorthin gesandt, um die Verkündiger in ihrer Königreichstätigkeit zu unterstützen. Hier sind einige interessante Erfahrungen von dort.

BERMUDAINSELN Bevölkerung: 50 000

Verkündiger-Höchstzahl: 112 Verhältnis: 1 zu 446

Die gute Botschaft hat sich auch weiterhin sehr schön auf dieser kleinen Insel ausgedehnt. In früheren Jahren waren wir in einem großen Ausmaß gegen die „Bedrängnis der Nationen“ abgeschirmt und empfanden deshalb vielleicht nicht so sehr die Dringlichkeit wie unsere Brüder in anderen Ländern. Aufgrund der veränderten Umstände und der beständigen Ermutigungen durch die Gesellschaft werden jedoch offenkundige Anstrengungen gemacht, „zuerst das Königreich ... zu suchen“.

Wir hoffen, daß mehr Brüder das Vorrecht des Pionierdienstes ergreifen und die Erfahrungen haben werden wie die von einer Pionierschwester, die berichtet: „Zu Beginn dieses Jahres unterstützte ich einen neuen Verkündiger im Haus-zu-Haus-Dienst, als wir eine sehr freundliche junge Frau antrafen, die uns hereinbat und gern die Zeitschriften entgegennahm. Sie sagte, sie sei froh, daß wir vorgesprochen hätten, da sie Rat benötige. Ihre Ehe drohte auseinanderzugehen, und sie wünschte sehr, sie zu retten. Die meisten der Bekannten und religiösen Führer, bei denen sie Rat gesucht hatte, hatten Stellung auf ihrer Seite gegen ihren Ehemann genommen und ihr keinen vernünftigen Rat gegeben, sondern hatten einmal ihren Mann zur Hölle verdammt, wenn er nach wie vor ein Agnostiker bleiben würde. Als ich dies hörte, erklärte ich ihr den wunderbaren Rat, der in der Bibel über die Ehe zu finden ist, und zeigte ihr das Wahrheits-Buch, indem ich auf das Kapitel hinwies: ,Das Familienleben glücklich gestalten‘. Durch das Studium, das ich sofort beginnen konnte, lernte sie die von Gott verordnete Vorkehrung eines glücklichen Familienlebens und den Grundsatz der Unterwürfigkeit einer Frau kennen. Sie sagte, sie wolle diesen ,neuen Versuch‘ machen, um ihre Ehe aufrechtzuerhalten. Jetzt war sie der Ansicht, daß sie und nicht ihr Ehemann falsch gehandelt hatte. Sie hat weiterhin schöne Fortschritte gemacht und erzählt jetzt, wieviel glücklicher ihre Ehe ist, weil sie den Aufschluß angewandt hat, den sie aus dem Studium des Wahrheits-Buches erlangte — etwas, wovon sie jetzt zu allen ihren Bekannten spricht.“

Eine Schwester, die am Ende des letzten Dienstjahres getauft worden war, hatte zur Zeit ihrer Taufe bereits ungefähr zehn Studien. Kurz danach mußte sie mit ihrem Mann, der in der Armee dient, in die Vereinigten Staaten zurückkehren, doch war sie sehr darauf bedacht Vorkehrungen zu treffen, damit diese Studien von anderen fortgesetzt würden. Eine Schwester, die ein Studium übernahm, schreibt: „Es war eine Freude für mich, dieses Studium bei zwei leiblichen Schwestern zu übernehmen, die erst eine kurze Zeit studiert hatten, die aber große Wertschätzung für die Wahrheit zeigten. Als Pionier erkannte ich, wie wertvoll sich das Wahrheits-Buch erweist, um schafähnlichen Personen zu zeigen, wie man wichtige Entscheidungen schnell trifft, und um sie schon bald im Verlaufe des Bibelstudiums zur Organisation zu führen. Meine Wertschätzung für dieses Buch stieg aber noch mehr, als ich beobachtete, wie diese Schwestern zuerst eine und dann eine weitere der Zusammenkünfte in ihren Zeitplan aufnahmen, bis sie regelmäßig zum Versammlungsbuchstudium kamen, dann zum öffentlichen Vortrag und zum Wachtturm-Studium. Erst kürzlich stellte ich fest, daß eine von ihnen das Buch mit ihren Kindern studiert. Beide Interessierten bringen ihre Kinder zu den Zusammenkünften mit, manchmal unter Schwierigkeiten, da sie in einem geteilten Haus leben. Es ist bestimmt eine Freude, ihren Eifer im Befolgen der Anregungen, die im Wahrheits-Buch gegeben werden, zu sehen, wie zum Beispiel die Wichtigkeit, mit anderen darüber zu sprechen. Sie haben bereits begonnen, Verwandten und Bekannten Zeugnis zu geben, und haben einige von ihnen zu Zusammenkünften mitgebracht.“ Und was ist über die neue Schwester zu sagen, die in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist? Sie ist jetzt Pionier.

ALASKA Bevölkerung: 294 000

Verkündiger-Höchstzahl: 728 Verhältnis: 1 zu 404

Eine Erfahrung, die oft gemacht wird, ist die, daß im Gebiet jemand angetroffen wird, der früher schon einmal in einem anderen Teil des Landes mit Jehovas Zeugen studiert hat oder der im Dienst tätig war, aber aus dem einen oder anderen Grund keinen Kontakt mit der Organisation aufnahm, als er in diese Gegend kam. Ein Wohnungswechsel kann jemand leicht von den Königreichsinteressen ablenken, wenn er nicht achtgibt. Es bereitet viel Freude, wenn eines dieser „verlorenen Schafe“ gefunden und wieder mit den Brüdern vereint wird. Aus einer hiesigen Versammlung berichtete der Kreisdiener, daß während seines Besuches ein Vater seinem Sohn erlaubte, in einem nahe gelegenen Haus einen Besuch zu machen. Bald kehrte der Jugendliche voller Freude und Erregung zum Auto zurück, um seinen Vater herbeizurufen. Er hatte jemand mit ungewöhnlich großem Interesse gefunden. Das Ehepaar, das unser junger Bruder gefunden hatte, hatte einige Jahre in den „unteren“ Staaten studiert, war aber nicht so ernsthaft in der Wahrheit vorangegangen, wie es hätte sein sollen. Während vieler Monate hatten die beiden in Alaska gelebt, ohne Kontakt mit Jehovas Zeugen zu haben, waren aber sehr daran interessiert, die Verbindung zu erneuern. Sofort wurde ein Studium mit der ganzen Familie eingerichtet, und bald begann sie, die Zusammenkünfte zu besuchen. Stelle dir das freudige Wiedersehen vor, als der Bruder, der vor Jahren mit ihnen studiert hatte, vor kurzem Alaska besuchte und sie sich treffen konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden so gute Fortschritte gemacht, daß sie das Rauchen aufgegeben hatten und als Lobpreiser Jehovas getauft worden waren.

Viele Menschen, die in abgelegenen Gebieten wohnen, werden nicht so leicht gefunden, und das macht uns Sorge. Während der Sommermonate gehen deshalb die Versammlungen in die Hunderte von abgelegenen Dörfern, um die gute Botschaft zu predigen und Abonnements anzubieten. Während der Wintermonate, in denen die Temperaturen bis zu 50 Grad unter Null sinken können, schreiben die Brüder dann Briefe an die Bewohner dieser abgelegenen Dörfer und an Männer in entfernten Baulagern. Stelle dir die Erregung einer Schwester vor, die auf ihren Brief eine Antwort der Wertschätzung erhielt. „Ich kann es immer noch nicht glauben, daß all dies geschah. Ich bin Ihnen und besonders Jehova dankbar, der es Ihnen eingab, mir diesen Brief zu schreiben. Schreiben Sie mir bitte, da ich durch Jehova einen neuen Freund gefunden habe.“

Zögerst du manchmal, freimütig an den Türen zu sprechen, weil du erst kürzlich die Wahrheit kennengelernt hast? Dann magst du durch die Erfahrung einer neuen Schwester ermuntert werden. Als sie die Zeitschriften einem Wohnungsinhaber anbot, versagte ihre Stimme, weil sie so nervös war. Dennoch gab sie die Zeitschriften ab und richtete dort später eine Zeitschriftenroute ein. Ihr wurde vorgeschlagen, dem Wohnungsinhaber direkt ein Studium der Bibel anzubieten, und dieses Angebot wurde zu ihrer Überraschung angenommen. Nun ist diese interessierte Person dabei behilflich gewesen, Verbindung mit noch weiteren Personen aufzunehmen. Als Ergebnis persönlicher Initiative und völligen Vertrauens zu Jehova studieren jetzt mindestens vier Personen regelmäßig die Bibel, und insgesamt fünfzehn weitere haben bibelerklärende Literatur angenommen. Welch ein wunderbarer Lohn für jemand, der zögerte, über die Wahrheit zu sprechen. Bestimmt gebraucht Jehova sein Volk, um die „Schafe“ zu finden und zu weiden.

ARGENTINIEN Bevölkerung: 23 983 000

Verkündiger-Höchstzahl: 16 583 Verhältnis: 1 zu 1 446

In allen Zweigen des Dienstes hat es Mehrung gegeben, und eine neue Verkündiger-Höchstzahl wurde erreicht. Am hervorragendsten war, daß wir 150 000 Exemplare des Wahrheits-Buches erhalten und sie alle abgegeben haben. Die Verkündiger konnten nicht genügend Exemplare davon bekommen.

Ein Sonderpionier teilt uns mit: „Ich begann ein Studium mit dem Wahrheits-Buch. Jetzt sind drei Monate vergangen, und die Person besucht alle Versammlungszusammenkünfte und nimmt auch mit mir zusammen am Predigtdienst teil. Ich hatte ihr das sechsmonatige Studium erklärt und gezeigt, was wir von den Menschen erwarten. Das Ergebnis war ein weiterer Lobpreiser Jehovas, und das ist ja der Zweck aller Bibelstudien.“

Ein Verkündiger berichtet, wie die Menschen auf den Ruf des „Guten Hirten“ reagieren: „Im August begann ich ein Studium mit einer Frau und ihrem Sohn. Im September kamen sie zu den Zusammenkünften im Königreichssaal; sie besuchten auch ein Studium in meiner Wohnung. Sie haben regelmäßig die Zusammenkünfte besucht, obschon das zuweilen für sie mit finanziellen Schwierigkeiten verbunden war. Im April nahmen sie den Dienst mit mir auf, und sie möchten auch im Mai damit fortfahren.“

Ein Kreisdiener berichtet uns von den Ergebnissen des Kreiskongreßprogramms, in dem das sechsmonatige Studium hervorgehoben wurde. „Ein Verkündiger hatte mit einer Frau drei Jahre lang ein Studium durchgeführt. Sie zeigte Interesse, und sie schien die Wahrheit kennenlernen zu wollen, doch immer hinderte sie irgend etwas. Sie machte keine Anstrengungen, die Zusammenkünfte zu besuchen, obschon sie eingeladen wurde und man sich bemühte, ihr zu helfen. Nachdem die Schwester während des Kreiskongresses die Demonstration gesehen hatte, nahm sie sich vor, dies in ihrem Studium zu versuchen. Als sie in ihre Versammlung zurückgekehrt war, sprach sie mit der Frau über das, was sie gelernt hatte, und darüber, wie sie jetzt das Studium mit dem Wahrheits-Buch durchführen würde, daß dies aber nur für sechs Monate sein würde. Sie erwähnte auch, was der Bezirksdiener während des Kongresses erklärt hatte, als er fragte: ,Wenn eine Person, mit der eine Zeitlang studiert wird, die Zusammenkünfte im Königreichssaal nicht besucht, sondern noch weiter die Kirchen Babylons der Großen aufsucht, warum dann mit dem Studium fortfahren? Wir sollten offen mit der Person darüber sprechen, warum man den Kirchen fernbleiben und Jehova gehorchen sollte.‘ Dieser Kommentar bewirkte, daß die Frau handelte. Sie und ihre zwei Kinder besuchen nun die Zusammenkünfte. Sie nehmen jetzt auch einen aktiven Anteil am Predigen der ,guten Botschaft‘.“

Das Bibelstudientraktat wirkt sich gut bei den Menschen aus. Ein Verkündiger bot einer Frau das Wahrheits-Buch an. Ihr gefiel das, was sie hörte, aber sie wünschte das Buch nicht. Ihr wurde das Traktat gegeben, und der Verkündiger sagte ihr, daß er wiederkommen würde. Nachdem der Verkündiger die Tätigkeit am Vormittag abgeschlossen hatte, kam er durch dieselbe Straße zurück. Jetzt rief die Frau, daß sie das Buch wünsche, da ihr Interesse durch die Fragen geweckt worden sei, die sie in dem Traktat gelesen habe. Es wurde nicht nur ein Buch abgegeben, sondern auch ein Studium begonnen. Vergiß deshalb nicht, ein solches Traktat in allen Wohnungen zurückzulassen.

Alle Verkündiger wurden ermuntert, zu irgendeiner passenden Zeit einen Anteil am Ferienpionierdienst zu nehmen. Zu unserer Freude war es 4 194 Verkündigern möglich, dies während dieses Dienstjahres zu tun.

Eine Schwester berichtet uns über die Vorkehrungen, die sie mit ihrer Familie traf, damit sie Ferienpionier sein konnte. „Ich sprach mit meinem Mann und meinen Kindern. Wir kamen überein, daß er sein Essen mit auf seinen Arbeitsplatz nehmen würde, damit ich zur Essenszeit frei wäre, in den Predigtdienst zu gehen. Die vier Kinder im schulpflichtigen Alter sollten ein wenig im Haushalt helfen und auch Vorbereitungen für die Mahlzeiten treffen. Wenn mein Mann von der Arbeit zurückkäme, wollte er beginnen, das Abendessen zuzubereiten. Auf diese Weise arbeitete die ganze Familie zusammen, so daß ich einen Monat lang den Ferienpionierdienst durchführen konnte. Während des Monats begann ich ein Studium mit einer Frau, und nun besuchen sie und ihr dreizehnjähriger Sohn die Zusammenkünfte im Königreichssaal.“ Wenn alle Glieder einer Familie zusammenarbeiten, ist es oft für ein Glied möglich, Ferienpionier zu sein.

Von den Kreis- und Bezirksdienern kann Hervorragendes geleistet werden, um zum Ferienpionierdienst anzuspornen. Bei der während des Kreiskongresses vorgesehenen Zusammenkunft mit denjenigen, die am Pionierdienst interessiert sind, füllten sieben Verkündiger Bewerbungen für den Ferienpionierdienst aus, und einer bewarb sich um den allgemeinen Pionierdienst; sie waren alle aus einer einzigen Versammlung von vierzig Verkündigern.

Ein Kreisdiener sagt, daß er zum Pionierdienst ermunterte: „In neun Versammlungen waren in den letzten sechs Monaten 450 Personen im Ferienpionierdienst. Bei meinem Besuch in einer anderen Versammlung von 110 Verkündigern nahmen 89 die Bewerbungsformulare entgegen, und in Zukunft werden jeden Monat 15 bis 20 Brüder den Ferienpionierdienst durchführen. In dieser Versammlung besuchen über 150 Personen die öffentlichen Vorträge. Zum großen Teil ist dieser gute Besuch der öffentlichen Vorträge auf die Ferienpioniere und die Arbeit die sie tun, zurückzuführen.“

Der Zweigdiener, Bruder Eisenhower, schreibt: „Ich möchte Dir, Bruder Knorr, für die Gelegenheit danken, daß Bruder Schemmel und ich die einmonatige Zweigdiener-Zusammenkunft und den Kongreß ,Friede auf Erden‘ in New York besuchen konnten. Ich sehe diese Zusammenkunft als einen Meilenstein in meiner theokratischen Tätigkeit an. Hervorragend in vielerlei Hinsicht war die Liebe, die von allen Brüdern bekundet wurde, die etwas zu der Zusammenkunft beitrugen, ihr Interesse an unseren Problemen, ihre Art, die Dinge zu sehen und uns zu helfen, damit wir die Zeit, in der wir leben, richtig einschätzen und erkennen, daß es jetzt das wichtigste ist, die ,gute Botschaft‘ vom Königreich Jehovas zu predigen. Obschon all dies schon zum Ausdruck gebracht worden ist, möchte ich wiederum sagen: ,Vielen Dank Dir, Bruder Knorr, und der Bethelfamilie dafür, daß Ihr unseren Besuch so nutzbringend und zu einem solchen Segen für die Arbeit in unserem Land gemacht habt.‘

Alle Missionare möchten allen Brüdern für ihre Spenden danken, die ihnen geholfen haben, zu einem der Kongresse zu kommen.“

AUSTRALIEN Bevölkerung: 12 173 300

Verkündiger-Höchstzahl: 20 624 Verhältnis: 1 zu 590

Wie wahr sind die Worte unseres himmlischen Vaters, als er sagte, daß sein Volk voller Willigkeit sein würde am Tage seiner Streitmacht! Dies haben wir während der vergangenen zwölf Monate hier in Australien wirklich erlebt, und wir sind sehr erfreut über die Ausdehnung, denn es wurden im vergangenen Dienstjahr zweiunddreißig neue Versammlungen gegründet und wir erreichten praktisch jeden Monat eine neue Verkündiger-Höchstzahl.

Die Brüder haben bei der Verwendung des Wahrheits-Buches wunderbaren Erfolg, da sie durch den gründlichen Gebrauch seines Inhalts die Grundsätze des Wortes Gottes „hinabtönen“ können. Nachdem eine Familie das Buch studiert hatte und aus der Kirche ausgetreten war, kam der Prediger zu ihr, doch daraus erwuchs kein Problem. Dann wurde ein Mann einer anderen Kirche dorthin geschickt, doch machte er den Fehler, zu sagen, daß es Jehovas Zeugen unmöglich sei, Philipper 2:10 zu erklären. Danach wurde ein Frauenabend veranstaltet, wahrscheinlich um die Mutter dieser Familie zurückzugewinnen; doch so, wie Daniel in die Löwengrube ging, ging auch sie, mit vielen Schriftstellen für irgendein aufkommendes Thema ausgerüstet, dorthin. Sie hatte das Buch „Vergewissert euch ...“ mitgenommen, ebenso die Erwachet!-Ausgabe „Ist es später, als du denkst?“, das Wahrheits-Buch, die Diaglott und drei große Lexika; doch ihr Mann meinte: ,Heute abend brauchst du keinen Punkt zu beweisen, meine Liebe; du brauchst bloß für ein Studium mit diesen Personen zu sorgen.“ Darum sagte sie allen anwesenden Frauen, daß sie, bevor sie in der Lage seien, Jehovas Zeugen zu kritisieren, das Wahrheits-Buch studieren sollten. Wie gewöhnlich nimmt Babylon die Große, wenn sie mit dem „Schwert des Geistes“ zerschlagen wird, Zuflucht zu verleumderischer Literatur über die Organisation. Diese Frau lehnte es aber ab, sie zu lesen, und sagte: „Ich kenne all diese Verleumdungen; für uns ist es besser, wenn wir Schrifttexte besprechen.“ Diese Person hat sich den Brüdern nun im Dienst von Tür zu Tür angeschlossen und nimmt sogar ihre zwei kleinen Kinder mit. Die Versammlung schaut dem weiteren Fortschritt dieser Personen zur Reife entgegen, während sie ihnen hilft, die Wahrheit in Sinn und Herz aufzunehmen.

Folgende Erfahrung zeigt die Notwendigkeit, genaue Aufzeichnungen über Personen zu führen, die nicht zu Hause sind. Ein Bruder fuhr aus seinem Gebiet nach Hause und hatte in seinem Auto Plakate angebracht, die den öffentlichen Vortrag des nächsten Kreiskongresses bekanntmachten. Eine junge Frau begann wie außer sich zu winken, als er die Straße entlangfuhr. Er konnte sich das nicht erklären und dachte nicht, daß sie ihn wirklich anhalten wollte, aber dann merkte er, daß dies doch der Fall war. Als er anhielt, erzählte ihm die junge Frau, daß sie sein Auto in der Straße gesehen und das Plakat sowie die Zeitschriften hinten im Auto bemerkt hätte und froh sei, daß er angehalten habe. Sie wünschte ein Abonnement auf die „Zeitschrift, die die Weltnachrichten so genau veröffentlicht“. Sie hatte die Zeitschriften früher auf Neuseeland erhalten, und sie gefielen ihr sehr gut. Sie hatte jedoch mindestens ein Jahr lang darauf gewartet, daß die Zeugen bei ihr vorsprechen würden, doch wurde sie aus diesem oder jenem Grund nie angetroffen, wenn das Gebiet durchgearbeitet wurde. Jetzt wurden Vorkehrungen für ein Studium mit ihr getroffen, und sie ist sehr bemüht, zu erreichen, daß ihr Mann ebenfalls teilnimmt, damit auch er beginnt, mit ihr mitzukommen. Wie wichtig ist es deshalb für uns alle, daß wir genaue Aufzeichnungen darüber führen, wer nicht zu Hause ist, um sicher zu sein, daß alle schafähnlichen Personen mit dem „Wort des Lebens“ erreicht werden.

Eine unserer Pionierinnen schreibt über die Kinder einer Schwester, bei der sie wohnte: „Ich war erfreut, die Tätigkeit dieser Kinder zu beobachten. Eines Tages, als eine der Kleinen nach Hause kam, begann sie, anstatt zu spielen, viele Studienbücher zusammenzuholen. Ich dachte, sie wolle vielleicht persönlich studieren, doch war dies nicht der Fall. Zehn Minuten später klopfte es an der Tür. Ich öffnete und sah dort ein kleines Mädchen mit einem Paradies-Buch stehen. Es ging zur Couch. Ich fuhr mit dem, womit ich beschäftigt gewesen war, fort, bis es fünf Minuten später wieder klopfte. Diesmal standen zwei Mädchen dort und nicht nur eines, und auch sie waren mit Paradies-Büchern, Bibeln, Gebetsbüchern usw. ausgerüstet. Sie gingen ebenfalls zur Couch. Bevor ich dazu kam, mir Gedanken darüber zu machen, klopfte es wieder, und ein viertes Mädchen kam herein, das sich entschuldigte, weil es zu spät kam. Daran interessiert, was geschehen würde, hielt ich mich in der Nähe auf und hörte zu. Alle Kinder saßen auf der Couch, und das Kind der Schwester saß vor ihnen. Als alles still war, wurde ein Gebet gesprochen, worin Jehova gebeten wurde, jeden einzelnen zu segnen, damit sie die Wahrheit verstehen würden, und es wurde ihm auch für alles gedankt. Dann begann das Studium. Zuerst kam eine Wiederholung, die aus Fragen über das zwölfte Kapitel der Offenbarung bestand. Wer war das Weib? Wen gebar es? usw. Alle wußten die Antworten, und das Studium ging fünfundvierzig Minuten lang weiter. Dann wurde es mit einem kurzen, demütigen Dankgebet abgeschlossen. Den Kindern wurde dafür gedankt, daß sie gekommen waren, und es wurden Vorkehrungen dafür getroffen, daß sie am nächsten Tag alle zu einem weiteren Studium wiederkämen. Hier war also ein kleines sechsjähriges Mädchen in der Lage, mit vier Kindern aus der Nachbarschaft ein Studium durchzuführen und sogar Punkte aus der Offenbarung zu erklären und mit Gebet zu beginnen und abzuschließen. Eltern, macht das euer Herz nicht froh? Wie eifrig sollten wir deshalb unsere Kinder unterweisen, den Schöpfer zu preisen, solange sie noch jung sind!“

Bist du gebrechlich? Sei deshalb nicht entmutigt. Eine Schwester, die Witwe und gebrechlich ist, muß alle zwei Wochen etwa hundertzehn Kilometer mit der Eisenbahn fahren. Sie bemerkte einmal, daß die Personen, die abends reisen, nichts mehr zu tun haben, wenn sie ihre Zeitungen ausgelesen haben. Für die nächste Reise packte diese Schwester, die Ferienpionierdienst durchführte, ihre Taschen mit Zeitschriften voll. Da es für sie schwierig ist zu gehen und es für sie fast unmöglich ist, in einem schnell fahrenden Zug auch nur zu stehen, begann sie mit dem Besuch der Wagen nicht eher, als bis sie in eine Gegend kamen, wo es sehr steile Berge hinaufgeht. In dieser Gegend fährt der Zug langsam und unsere Schwester konnte leicht mit den Reisenden sprechen und sie besuchen. Sie berichtet, daß sie viele interessierte Personen antraf, darunter einige, die die Zeitschriften schon abonniert hatten, und daß sie in einer halben Stunde zweiunddreißig Zeitschriften abgab. Interessant an dieser Sache ist, daß unsere Schwester bis vor achtzehn Monaten wegen Mutlosigkeit viele, viele Jahre untätig gewesen ist, doch jetzt erfreut sie sich der Segnungen des Königreichsdienstes voll und ganz. Welch ein Segen ist es doch, diese positive Einstellung in der Stärke zu entwickeln, die Jehova geben kann!

ÖSTERREICH Bevölkerung: 7 322 800

Verkündiger-Höchstzahl: 9 081 Verhältnis: 1 zu 806

Die Ermahnung des Apostels Paulus im Sinn behaltend, ‘die gelegene Zeit auszukaufen’, haben die Verkündiger unseres Landes während des vergangenen Jahres sehr guten Gebrauch von ihren Gelegenheiten gemacht, den Glauben anderer an Gottes Verheißungen zu stärken. — Eph. 5:15, 16; Kol. 4:5.

Da es in Österreich Sitte ist, daß Personen in vielen Tätigkeitsbereichen Trinkgelder gegeben werden, hatte es sich ein Kreisdiener zur Gewohnheit gemacht, dem Personal an Tankstellen als Anerkennung für gute Bedienung Zeitschriften zu geben. Bei einer solchen Gelegenheit erwiderte ein Tankwart, daß er vor kurzem aus Australien zurückgekehrt sei, wo einige Zeugen Jehovas in seiner Nachbarschaft gewohnt hätten. Der Bruder nahm sofort die Gelegenheit wahr, den Tankwart um seine Adresse zu bitten, damit ihn jemand besuchen könne. Dies wurde in die Wege geleitet, und schon nach einigen Besuchen wurde ein Heimbibelstudium begonnen. Wieviel mehr Freude hat das „Trinkgeld“ dieses Bruders doch dem Tankwart gebracht als ein kleiner Geldbetrag!

Bei den Zusammenkünften ergeben sich viele schöne Gelegenheiten, Neue und Fremde zu ermutigen. Im Verlauf eines Wachtturm-Studiums bemerkte der Studienleiter eine Frau, die er persönlich nicht kannte, und so sprach er sie danach an. Während ihrer Unterhaltung erfuhr er, daß sie die Wahrheit schon seit sieben Jahren kannte, daß sie aber wegen des Widerstandes ihres Mannes den Weg des geringsten Widerstandes eingeschlagen hatte. Da ihr jedoch fortwährend das Gewissen schlug, hatte sie die Verbindung mit Gottes Volk gesucht. Der Bruder lud sie ein, damit zu beginnen, das Versammlungsbuchstudium zu besuchen. Dort sprach er wieder mit ihr und traf Vorkehrungen, ihren Mann zu besuchen. Der erste Besuch bei dem Mann dauerte von 20 Uhr bis 1.30 Uhr. Beim nächsten Besuch wurde ein Studium mit dem Wahrheits-Buch begonnen. Als das erste Kapitel studiert war, besuchte die ganze Familie schon die öffentlichen Vorträge und das Wachtturm-Studium. Bevor das zweite Kapitel beendet war, begann sie auch, die anderen Zusammenkünfte zu besuchen. Die Familie hat schöne Fortschritte in der Wahrheit gemacht. Liebendes Interesse an jeder Einzelperson zu nehmen, die die Zusammenkünfte besucht, hat gute Früchte gezeitigt.

Zuweilen erfordert es großer Einfallsreichtum, um untätigen Verkündigern erfolgreich beizustehen. Eine Sonderpionierschwester arbeitete während mehrerer Monate sehr hart, um einer Familie zu helfen, wieder mit dem Studium zu beginnen. Die Frau war ein untätiger Verkündiger, der Ehemann eine interessierte Person. Am Anfang schien es, als ob die Anstrengungen wenig nützten, da die Frau wiederholt sagte, daß sie nicht mehr interessiert sei. Die Sonderpionierin aber fuhr fort, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, dieser Familie zu helfen, und fand schließlich über das Kind dieses Ehepaares einen Weg. Das Kind war oft allein zu Hause, und so begann die Schwester, ihm bei den Schularbeiten zu helfen und sein Selbstvertrauen zu stärken. Bald war sie in der Lage, ein Studium mit dem Paradies-Buch zu beginnen, was den Eltern gefiel. Eine Zeitlang wurde das Studium nur mit dem Kind durchgeführt, doch später setzte sich ein Elternteil mit dazu und dann auch der andere. Schließlich nahm die ganze Familie teil und machte schnell Fortschritte. Die Frau ist nun einer der eifrigsten Verkündiger in der Versammlung geworden, und der Ehemann ist getauft und erfreut sich der Segnungen des Felddienstes und nimmt an der Theokratischen Predigtdienstschule teil.

Es gibt immer noch viel Arbeit zu tun, um all diesen Personen und auch anderen zu helfen, und wir werden uns bemühen, unsere Zeit und unsere Gelegenheiten weiter zum Preise Jehovas und zur Rettung auszukaufen — zu unserer eigenen Rettung und auch zur Rettung derer, die auf uns hören. — 1. Tim. 4:16.

BAHAMAINSELN Bevölkerung: 145 000

Verkündiger-Höchstzahl: 380 Verhältnis: 1 zu 382

Die dem alten System des Teufels verbleibende Zeit ist wieder um ein Jahr kürzer geworden, und wir sind der tausendjährigen Friedensherrschaft näher gekommen. Wie wir uns doch nach dieser Zeit sehnen! Unser Jahrestext erinnert uns daran, daß wir ‘unsere Häupter emporheben können, denn unsere Befreiung naht’.

Die Erfahrungen der Brüder bestätigen die allgemeine Richtung des Werkes während des Jahres — Mehrung, neue Höchstzahlen und die Dringlichkeit. Ein Pionierbruder erzählt von einer Kettenreaktion, die diese Tendenz und auch die Wirksamkeit des Wahrheits-Buches als Studienhilfsmittel zeigt. Er sagt: „Im Mai 1968 begann ich ein Bibelstudium mit einem jungen Mann. Sobald das Studium in seiner Wohnung begonnen wurde, bekundeten auch seine jüngere Schwester und sein Vetter den Wunsch, daran teilzunehmen. Kurze Zeit später hörte ein weiterer Musikschüler von diesem Bibelstudium, und er fragte, ob er daran teilnehmen könne. Für ihn war jedoch ein Studium in der Woche nicht genug, weshalb Vorkehrungen mit ihm getroffen wurden, daß wir uns drei- oder viermal in der Woche trafen. Ein Studium wurde in seiner Wohnung durchgeführt, und so kam es dazu, daß seine Mutter zu studieren anfing. Nachdem einige Wochen vergangen waren, lud der erste junge Mann, mit dem ich zu studieren begonnen hatte, seine Braut ein, beim Studium anwesend zu sein. Sie zeigte sofort Interesse. Zu diesem Zeitpunkt wurde mit sechs Personen studiert. Nachdem einige weitere Wochen vergangen waren, lud die Braut des ersten jungen Mannes ihre Freundin zu dem Studium ein. Dadurch wurde das Studium größer. Dann kam der Monat April des Jahres 1969, und fünf Personen aus dieser Gruppe begannen mit dem Predigtdienst, nachdem sie schon mehrere Monate die Zusammenkünfte besucht hatten.

Nun war die Frage, ob diese Kettenreaktion zu einem Abschluß gekommen war. Nein, denn der erste junge Mann, der damals im Mai 1968 zu studieren begonnen hatte, stellte mich einem anderen jungen Mann, der in demselben Orchester wie er spielte, und dessen Frau vor. Ja, auch sie wünschten ein Studium. Nach dem allerersten Studium sahen sie die Wichtigkeit der Organisation und begannen, das Wachtturm-Studium zu besuchen. Auch im Falle dieses letztgenannten Ehepaares wurde ich gebeten, jede Woche mehr als ein Studium durchzuführen. Wöchentlich wurden neun Studien durchgeführt. Wie ernst es diese beiden mit dem Studium nahmen und wie gut sie sich darauf vorbereiteten, zeigte sich darin, daß das Studium oft bei geschlossenem Buch durchgeführt wurde.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß von einem einzigen Studium eine Kettenreaktion ausging, die dazu führte, daß von neun Personen acht regelmäßig die Zusammenkünfte besuchen, sieben am Predigtdienst teilnehmen und fünf getauft sind. Vier von ihnen besuchten den Kongreß in New York. Welch ein wunderbarer Höhepunkt war das für diese vier Personen, nachdem sie ein Jahr lang studiert hatten!“

Hast du schon einmal einen guten Literaturvorrat gehabt, von dem du dachtest, daß er lange ausreichen würde, und den du dann beinahe auf einmal abgeben konntest, bevor du nach Hause kamst? Diese Erfahrung machte ein Bruder, der auf einer Insel über dreihundert Kilometer vom Zweigbüro entfernt wohnt. Nachdem er eine Zeitlang in Nassau weltliche Arbeit verrichtet hatte, bereitete er sich darauf vor, mit einem Schiff zu seiner Insel zurückzukehren. Unter anderem erwarb er fünfzehn Wahrheits-Bücher. Während das Schiff den Hafen verließ, begann er in seinem persönlichen Exemplar zu lesen. Bald sprach ihn ein Passagier an und fragte, was er lese. Der Bruder erklärte ihm, daß dies eine Bibelstudienhilfe sei. Der Passagier wünschte ein Exemplar zu erhalten, und der Bruder freute sich, seinen Wunsch zu erfüllen. Schon wenige Minuten später sah jemand von der Schiffsbesatzung den Bruder in seinem Buch lesen, fragte nach, was es sei, und wünschte sofort ein Exemplar. Er nahm das Buch mit in den Kontrollraum, wo er den Steuermann ablöste. Es dauerte nicht lange, und der Steuermann kam, um sich ebenfalls ein Buch zu holen. Er verschwand in den Mannschaftsräumen, und es dauerte nicht lange, bis ein dritter Angehöriger der Mannschaft wegen eines Wahrheits-Buches kam. Zu dieser Zeit sagte der zweite Mann, ihm habe das Buch so sehr gefallen, daß er vier weitere Exemplare für Verwandte und Freunde haben wolle. Am nächsten Tag sprach der Bruder mit dem einzigen Glied der Mannschaft, das noch kein Buch hatte, dem Kapitän. Er bedauerte die Weltverhältnisse, und das führte natürlich dazu, daß ihm der Bruder das Wahrheits-Buch anbot. Der Kapitän nahm sehr gern zwei Exemplare entgegen. Bevor die Reise endete, kam der dritte Mann der Besatzung zurück und bat um zwei zusätzliche Exemplare. Alles in allem gab der Bruder zwölf Bücher ab und kam mit nur drei Exemplaren zu Hause an. Er mußte also sofort eine Bestellung für Wahrheits-Bücher einsenden.

Als wir die Zahl der unbearbeiteten Inseln betrachteten und an die verkürzte Zeit dachten, die noch verbleibt, um auch sie zu erreichen und die Menschen zu warnen, fragten wir uns, wie das getan werden könnte. Jetzt glauben wir aber, daß dieser Notstand beseitigt wird. Drei Familien, die zusammen aus sechzehn Gliedern bestehen, haben ihren ganzen Besitz verkauft, drei Boote gekauft und werden bald auf einige unserer abgelegenen Inseln gehen, um die Verantwortung des Predigens unter den Menschen zu übernehmen und nach den schafähnlichen Personen zu suchen. Ein anderer Bruder und seine Frau haben sich ein eigenes Boot gebaut und werden bald in einem anderen Teil der Bahamainseln helfen. Ortsansässige Brüder haben Pläne gemacht, von Nassau nach anderen Inseln zu ziehen, um dort den Predigtdienst durchzuführen. Wir sind sicher, daß bald andere diesen schönen Beispielen folgen werden. Wir sehen somit, daß Jehova zu seiner Zeit und auf seine Art das vollführt, was sein Vorhaben ist.

BARBADOS Bevölkerung: 252 024

Verkündiger-Höchstzahl: 804 Verhältnis: 1 zu 313

Sechs Bergspitzen, die Barbados, Bequia, Carriacou, Grenada, Santa Lucia und St. Vincent genannt werden, ragen sehr schön aus dem klaren, türkisfarbenen Wasser des Karibischen Meeres heraus. Das ist unser Gebiet, und eine Höchstzahl von 1 260 Verkündigern hat das Vorrecht, ungefähr 600 000 Personen, die im Bereich des Zweigbüros von Barbados wohnen, zu predigen. Zu dieser Höchstzahl von Mitzeugen gehören auch 34 Missionare und Sonderpioniere, die alle Hilfe erhielten, um dieses Jahr einen Kongreß „Friede auf Erden“ zu besuchen, entweder einen der großen Kongresse im Norden oder den, der für unsere Inseln im November abgehalten wird. Alle wünschen einstimmig, daß ihre Dankbarkeit euch allen in der ganzen Welt gegenüber zum Ausdruck gebracht wird, die ihr es ihnen ermöglicht habt, die Reise zu unternehmen. Möge Jehova eure Großzügigkeit und Freundlichkeit segnen. Jede Insel unseres Zweiggebietes war bei dem Kongreß in New York vertreten, und mehr als 150 Personen waren in der Lage, an einem der größeren Kongresse teilzunehmen.

Wir haben uns wirklich über den Dienst während der letzten zwölf Monate gefreut, und wir hatten vielerlei zu tun: Wir trafen Vorkehrungen für Charterflüge zu den Kongressen, halfen Missionaren beim Aufstellen ihrer Reisepläne, stellten das neue Zweigbüro und den Königreichssaal fertig und weihten sie öffentlich für Jehova ein. Nebenbei bemerkt besuchten 870 Personen die Einweihungsfeier, die am 29. März 1969 durchgeführt wurde. Während wir jetzt das neue Dienstjahr vor uns haben, sind wir sehr darum besorgt, die Gedanken aus 2. Korinther 13:11 anzuwenden und ‘wieder in Ordnung gebracht zu werden’, wie es die Kingdom Interlinear Translation sagt, und zwar gemäß den Dingen, die wir bei den Kongressen gelernt haben, und uns der fortschreitenden Anwendung des Aufschlusses und der Richtlinien zu erfreuen, die alle Zweigdiener während der vier Wochen besprachen, da sie im Monat Juni im Brooklyner Bethel waren.

Es überrascht uns nicht, daß ihr in Verbindung mit unserer Heimat im karibischen Gebiet an Meer und Sonne denkt; doch nicht alle, die hier leben, können das Meer und die Sonne sehen, aber die Sonne der Gerechtigkeit können sie mit ihren Augen des Glaubens „sehen“. In diesem Zusammenhang haben wir eine äußerst herzerfreuende Erfahrung zu erzählen. Ein älteres Glied einer Familie, das mit Blindheit geschlagen war, hörte aufmerksam einem biblischen Gespräch zu, ohne daß dies der Sonderpionier, der das Gespräch in jener Wohnung führte, wußte. Zweifellos sah diese Frau mit ihrem geistigen Auge Bilder der Königreichssegnungen, denn sie sandte schnell ihre Bedienstete hinter dem Pionier her, als dieser weggehen wollte, und ließ ihn fragen: „Würden Sie zurückkommen und mit mir studieren?“ Sie begannen sofort mit dem Wahrheits-Buch ein Studium. Obschon sie nicht lesen konnte, erfaßte sie die Botschaft gut, da sie mit siebenundsechzig Jahren einen klaren Sinn und ein gutes Gedächtnis hatte. Nach wenigen Monaten besuchte sie die Zusammenkünfte im nahe gelegenen Königreichssaal. Bei den Zusammenkünften war sie wiederum sehr beeindruckt von den verschiedenen Kommentaren, die sowohl junge als auch alte Personen gaben, und auch sie wollte daran einen Anteil haben. Liebevoll wurden dafür Vorkehrungen getroffen, daß verschiedene Verkündiger bei ihr vorsprachen und ihr halfen, sich auf alle Zusammenkünfte vorzubereiten, damit sie einen vollen Anteil daran haben konnte. Sie ist in der Theokratischen Predigtdienstschule eingeschrieben, und wir sind gespannt auf ihre erste Ansprache.

Der Sonderpionier schließt ab: „Sie ist immer bereit, zu tun, was sie kann, um einen Anteil am Predigen der guten Botschaft zu haben, und macht bei allen Vorkehrungen mit. Jetzt, da wir die Fragen in dem Buch ,Dein Wort ist eine Leuchte ...‘ durchgehen, freut sie sich sehr, daß sie bald ihre Hingabe symbolisieren kann.“ Obgleich sie das Meer und die Sonne nicht sehen kann, freut sie sich doch sehr, den König der Gerechtigkeit „sehen“ zu können, der binnen kurzem ihr Augenlicht in der neuen Ordnung wiederherstellen wird.

BEQUIA Bevölkerung: 6 000

Verkündiger-Höchstzahl: 28 Verhältnis: 1 zu 214

Die Brüder waren sehr erfreut darüber, daß ihr Aufseher und ein weiterer Sonderpionier in der Lage waren, den Kongreß „Friede auf Erden“ in der Stadt New York zu besuchen. Diese beiden Sonderpioniere haben den Brüdern viel freundliche Hilfe zuteil werden lassen, und wir sind sicher, daß sie den guten Rat, den sie beim Kongreß erhalten haben, gewissenhaft an die Brüder weitergeben werden. Bequia ist eine der größeren Inseln, die als Grenadinen bezeichnet werden und zwischen Grenada und St. Vincent liegen. Das Leben spielt sich dort in einer gemütlichen und angenehmen Art ab. Das Ergebnis davon ist, daß viele Bibelstudien keine schnellen Fortschritte machen. Wenn Jehova jedoch geduldig ist, können auch wir geduldig sein, weil es sein Werk ist und er das Wachstum zu seiner Zeit eintreten läßt. Unter den Brüdern ist der Geist natürlich ganz anders. Sie kommen regelmäßig zusammen, um sich gegenseitig aufzuerbauen und zur Treue zu ermuntern. Auch der Geist der Opferbereitschaft ist vorhanden. Ein Bruder nahm Arbeit als Seemann auf einem Schiff an. Nach einiger Zeit wurde ihm klar, daß diese Situation nicht zu einem glücklichen und ausgeglichenen Familienleben beitrug, besonders was die geistige Seite betrifft. Schließlich kam er zu der Überzeugung, daß er es sich nicht leisten könne, noch länger von seiner Familie weg zu sein. Die Arbeit, die er auf hoher See hatte, war sehr einträglich im Vergleich zu derjenigen, die er jetzt hat. Doch er weiß, daß man mit Geld nicht das Glück und die Ausgeglichenheit kaufen kann, die eine Familie erhält, deren Hauptinteresse darin besteht, Jehova anzubeten, und die für diesen lohnenden Zweck zusammenhält. Einige unserer Erfahrungen sind noch nicht ganz ausgereift, und „wenn Gott uns am Leben läßt“, wie wir hier sagen, hoffen wir, im nächsten Jahr mehr darüber berichten zu können.

CARRIACOU Bevölkerung: 8 000

Verkündiger-Höchstzahl: 24 Verhältnis: 1 zu 333

Die demütigen Brüder der Versammlung Harvey Vale, von denen viele an Jahren schon fortgeschritten sind, haben als Ergebnis der Veröffentlichung des Wahrheits-Buches ein neues Vertrauen, wenn sie von der Wahrheit reden. Die Brüder schreiben es dem Wahrheits-Buch zu, daß im vergangenen Jahr drei neue Verkündiger den Dienst aufgenommen haben. Beachtet die Frau, die sagte: „Alles, was Sie mir früher erzählt haben, kann ich jetzt so deutlich in diesem Buch nachlesen.“ Diese Frau hat alle Verbindungen mit Babylon der Großen aufgegeben und damit einen Schritt getan, der gewöhnlich heftige Verfolgung und viel Spott von seiten der unmittelbaren Verwandten und Freunde, die in die falsche Religion verstrickt sind, mit sich bringt. Seit dieser Zeit hat sie sich regelmäßig an dem Angriff auf die falsche Religion beteiligt, indem sie mit der Versammlung gepredigt hat und in den Königreichssaal gekommen ist, um Unterweisung zu empfangen.

Nach zwölf Jahren wurden die Brüder durch einen Kreiskongreß gesegnet, der von den Brüdern der Nachbarinsel Grenada gut unterstützt wurde. Dies war in der Tat ein freudiger Anlaß für die dreiundzwanzig älteren Verkündiger auf Carriacou. Den ungefähr 8 000 Bewohnern der Insel wurde ein gutes Zeugnis gegeben. Etwas, was großen Eindruck auf die Einheimischen machte, war der Eifer und die Hingabe der jungen Verkündiger vom Festland. Die Bevölkerung war nicht damit vertraut, daß junge Personen in der Organisation waren, da es für viele nicht ungewöhnlich war, die Religion der Zeugen Jehovas als „Religion der alten Leute“ zu bezeichnen. Das hat zweifellos viele Menschen angespornt, den öffentlichen Vortrag zu besuchen.

Der Bezirks- und der Kreisdiener hatten das Vorrecht, mit dem höchsten Regierungsbeamten auf der Insel im Gästehaus der Regierung zu wohnen. Er war sichtbar von dem Verhalten der Brüder beeindruckt. Früher abgeschlossene Vereinbarungen hinderten ihn daran, alle Darbietungen zu besuchen, doch zum Zeichen seiner Wertschätzung überließ er den Brüdern sein Auto zur Benutzung, als er abwesend war.

GRENADA Bevölkerung: 105 000

Verkündiger-Höchstzahl: 171 Verhältnis: 1 zu 614

Trotz der tropischen Schönheit unseres Gebietes gibt es immer noch viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen in andere Länder auswandern wollen. Das trifft auch auf Grenada zu, und als Ergebnis der ständigen Auswanderung erscheint die Zunahme der Zahl der Lobpreiser unseres Gottes auf der Insel nicht so groß, wie sie in Wirklichkeit ist. Es gab hier einige schöne Fortschritte, und die fünf Versammlungen nehmen sich glücklich ihrer Zuteilungen in diesem grünen Paradies an. Zu Beginn des letzten Dienstjahres teilte Bruder Knorr der Versammlung St. George ein Missionar-Ehepaar zu, und die Brüder haben die Hilfe sehr geschätzt. Die hier wohnenden Brüder zeigen wirklich Begeisterung für die theokratische Tätigkeit. Als die Bekanntmachung über die internationalen Kongresse „Friede auf Erden“ gemacht wurde, begannen sie sofort, Vorbereitungen zu treffen; unter vielen Opfern und durch viel Sparen konnten mehr als die Hälfte der 77 Verkündiger der Versammlung St. George den Kongreß in New York besuchen. Eine Schwester, die Schulleiterin ist, schrieb an die Schulverwaltung, um Urlaub zu bekommen. Als ihre Bitte abgelehnt wurde, reichte sie ihren Rücktritt ein, worauf sie die Genehmigung für ihren Urlaub erhielt.

Eine Schwester, die, wann immer sie kann, am Ferienpionierdienst teilnimmt, schreibt uns über folgende ermutigende Begebenheit, die ihre Freude über die Wirksamkeit des Wahrheits-Buches widerspiegelt. „Gleich nach der Freigabe des Wahrheits-Buches“, sagt sie, „wurde mir der Name einer Frau genannt, bei der ich vorsprechen sollte. Sie hatte schon vor Jahren studiert, aber jetzt bestand eine Möglichkeit, mehr Interesse zu entfachen. Ihr gefiel die Idee der sechsmonatigen Vorkehrung mit dem Wahrheits-Buch. Ich war einfach überrascht über ihr lebhaftes Interesse am Studium und darüber, daß sie alles, was sie lernte, auf sich selbst anwandte. Bald besuchte sie die Zusammenkünfte. Kurz danach zeigte sie, daß sie die Notwendigkeit erkannte, ihr Leben in jeder Hinsicht, auch in sittlicher, mit Jehovas gerechten Vorschriften in Übereinstimmung zu bringen. Ein solcher Wechsel ist jedoch oft mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten verbunden und wird für viele zu einem recht kritischen Punkt. Ich ließ ihr alle schriftgemäße Hilfe zukommen, die ich ihr geben konnte, ohne für sie die Entscheidung zu treffen. Eines Abends, als wir gerade das Kapitel 21 abgeschlossen hatten, erzählte sie uns von ihrer Entscheidung und ihren Plänen, ihr Leben vollständig annehmbar für Jehova zu gestalten. Ich fragte sie, was ihr am meisten geholfen hätte, den Entschluß zu fassen, das zu tun, was richtig sei. Sie blätterte das Wahrheits-Buch durch und sagte: ,Ich kann nur sagen, daß es dieses Buch bewirkt hat; es hilft einem schon nach wenigen Kapiteln, zu wissen, ob man ein Zeuge sein will oder nicht.‘ Sie liest nun für sich weitere Publikationen der Gesellschaft und hofft, den Kongreß ,Friede auf Erden‘, der für die Inseln im November in Bridgetown auf Barbados stattfindet, zu besuchen.“

SANTA LUCIA Bevölkerung: 110 000

Verkündiger-Höchstzahl: 117 Verhältnis: 1 zu 940

Die Freude am Leben auf einer Insel wird dadurch sehr vergrößert, daß man die Wahrheit kennt und weiß, daß diese Inseln in naher Zukunft noch viel schöner werden, wenn all ihre Bewohner unter Gottes Königreich wirkungsvoll für das sorgen, was ihnen auf Erden anvertraut ist. Wir haben guten Erfolg beim Suchen der Glieder der „großen Volksmenge“ gehabt, die aus der „großen Drangsal“ herauszukommen hoffen, die sich auch auf diese Insel auswirken wird. Eine dieser Personen ist eine Frau, die ein Paradies-Buch erwarb. Aufgrund der geringen Zahl an Verkündigern in diesem Gebiet und da sie etwas abseits wohnte, mußte sie den Inhalt allein lesen und das Buch für sich selbst studieren. Schon das persönliche Lesen genügte, um sie zu überzeugen, daß die Lehren ihrer katholischen Kirche mit dem in Widerspruch waren, was die Bibel lehrt. Es erschien ihr vernünftig, aufzuhören, die Messe zu besuchen, da sie keinen religiösen Nutzen davon hatte; darüber hinaus konnte sie die Zeit besser damit verwenden, ihre Bibel zusammen mit dem Paradies-Buch zu lesen. Wie im Falle des Kornelius stiegen ihre Gebete als Erinnerung empor, bis schließlich unser Sonderpionierbruder bei ihr vorsprach. Das Wahrheits-Buch wurde abgegeben, der sechsmonatige Studienkurs eingeführt, und das Studium begann. Um die verlorene Zeit etwas nachzuholen, wünschte sie, daß das Studium zweimal in der Woche durchgeführt würde. Das Studium machte schöne Fortschritte, wobei die erforderlichen Änderungen freiwillig vorgenommen wurden, und als das Buch ganz studiert worden war, hatte diese Frau sich Jehova hingegeben, um ihm zu dienen. Wir sind überzeugt, daß es noch eine Anzahl weitere Menschen gibt, die wie sie eingestellt sind.

Ist es dir möglich, hierherzukommen und auf dieser oder einer anderen Insel zu wohnen, die zu diesem Zweig gehört, um nach weiteren Freunden des Friedens Ausschau halten zu helfen? Vielleicht könntest du dich hier zur Ruhe setzen oder ein kleines Geschäft anfangen, so, wie dies eine Familie vor einigen Monaten tat. Die Regierung unterstützt dies. Wenn du dem Zweigbüro auf Barbados schreibst, werden die Brüder gern alles tun, was sie können, um dir zu helfen hierherzuziehen.

ST. VINCENT Bevölkerung: 95 000

Verkündiger-Höchstzahl: 116 Verhältnis: 1 zu 819

Was würdest du tun, wenn dich eine „Prinzessin“ bäte, mit ihr zu studieren? Wahrscheinlich würdest du ja sagen, so, wie es eine unserer Schwestern in Kingstown tat. Wir möchten aber hinzufügen, daß die „Prinzessin“ nicht adlig war, sondern daß ihr dieser Titel von Richtern gegeben worden war, die die Karnevalsprinzessin auszusuchen hatten. Auf diesen Inseln ist das nichts Geringes, da die Karnevalszeit für die meisten Inselbewohner der Höhepunkt des Jahres ist. Diese Frau hatte wie viele andere Bewohner von St. Vincent einige Publikationen der Gesellschaft gelesen und hatte sogar einige Bekannte in der Wahrheit. Die Schwester schreibt über die Vergangenheit dieser Frau: „Sie hatte sogar eine in Amerika lebende Verwandte, die in der Wahrheit ist. Verschiedene Gründe bewirkten, daß sie bis jetzt den Gedanken an ein Studium ablehnte, und ihr stärkster Einwand war ihre gefühlsmäßige Einstellung zur Blutfrage. Es geschah, daß sie eine Einladung zu dem Vortrag annahm, den unser Kreisdiener am Sonntag hielt, und während dieser Ansprache wurden einige vernünftige Punkte über das Blut dargelegt, die Gottes Ansicht darüber zeigten. Kurz danach war ich angenehm überrascht, als sie mich bat, mit ihr zu studieren. Es war ein Musterstudium, und sie machte sehr gute Fortschritte. Sie begann, alle Zusammenkünfte unserer Versammlung zu besuchen, und nimmt jetzt mit uns am öffentlichen Zeugnisgeben teil. Außerdem ist sie in der Theokratischen Predigtdienstschule eingeschrieben. Ich weiß, daß sie die Wahrheit gut versteht, weil sie einer jungen Kusine, die bei ihr wohnt, Zeugnis gegeben hat, und diese Kusine macht genauso schnell Fortschritte im christlichen Verständnis. Beide erfuhren von ihren Freunden, Verwandten und Geschäftspartnern ein entsprechendes Maß an Widerstand und Spott. Ihre Ansicht aber ist, daß sie vergleichsweise viel mehr gewonnen haben. Die frühere ,Prinzessin‘ besuchte den New Yorker Kongreß ,Friede auf Erden‘ und sah viele Tausende der Untertanen des Königreiches Gottes. Statt daß sie selbst Untertanen hat, ist sie jetzt damit zufrieden, zu den mehr als eine Million Untertanen zu gehören, die Jehova und seinem König, Jesus Christus, loyal dienen.“

Wir haben zeitweise eine inoffizielle schwimmende Versammlung hier. Sie besteht aus drei Brüdern, die auf Bananenschiffen arbeiten, die zwischen den Inseln und England verkehren. Wenn sie im Hafen sind, besuchen sie die Zusammenkünfte an Land; wenn sie jedoch auf hoher See sind, führen sie all ihre Zusammenkünfte auf dem Schiff durch und haben dafür einen guten Zeitplan. In diesem Jahr waren sie während des Gedächtnismahles auf See, und so erhielt ein Bruder die Zuteilung, die Gedächtnismahlansprache zu halten. Vierzehn Personen von der Besatzung waren anwesend, und jetzt studiert einer der Seeleute und besucht die Zusammenkünfte mit den drei Brüdern. Wenn du also einmal mit dem Schiff über den Atlantik reist und einem Bananenschiff begegnest, von dem Königreichslieder herüberklingen, dann ist es möglich, daß du unsere schwimmende Versammlung getroffen hast.

BELGIEN Bevölkerung: 9 631 910

Verkündiger-Höchstzahl: 12 061 Verhältnis: 1 zu 799

Ein großes Problem in Belgien ist der Nationalismus. Belgien setzt sich aus zwei Sprachgruppen zusammen, einer flämischen und einer französischen. Zur Zeit hat die belgischen Katholiken eine zunehmende Verwirrung erfaßt. In Flandern ist in den Kirchen demonstriert worden, besonders in Antwerpen und Vilvoorde. Flämische Katholiken protestieren dagegen, daß die Messe für die französisch sprechende Bevölkerung in diesem Gebiet in französischer Sprache zelebriert wird. Es ist überhaupt nichts Ungewöhnliches, Schlagworte an den Wänden geschrieben zu sehen, wie zum Beispiel: „Hört auf, in Vilvoorde die Messe in Französisch zu halten.“ Viele aufrichtige Personen sind schockiert, wenn sie die Trennungen innerhalb der katholischen Kirche sehen. Gewisse Autoritäten haben zum Ausdruck gebracht, daß die Kirche seit der Reformation die ernsteste Zeit durchmacht.

Weil eine solche Verwirrung innerhalb der katholischen Kirche besteht, ist es nicht ungewöhnlich, daß Menschen um ein Bibelstudium bitten, so, wie dies in folgender Erfahrung gezeigt wird: „Eine Interessierte fuhr in eine Stadt, um von Haus zu Haus Schuhcreme zu verkaufen. In einem Haus sah sie eine Bibel auffällig auf einem Tisch liegen, und sie fragte die Frau sofort, warum sie die Bibel dorthin gelegt habe. Sie sagte, daß sie damit die Aufmerksamkeit der Zeugen Jehovas erregen wolle, wenn sie durch die Straße kämen. ,Ich möchte ein Bibelstudium haben‘, sagte sie. Die Hausiererin, die mit Schuhcreme unterwegs war, schrieb sich ihre Adresse auf. Als sie ihre Arbeit von Haus zu Haus fortsetzte, wurde sie zu einer Tasse Kaffee hereingebeten. Sofort wurde ihre Aufmerksamkeit auf den Kalender der Gesellschaft gelenkt, und sie fragte, ob sie hier bei Zeugen Jehovas sei. Die Frau sagte nein, doch würde jede Woche ein Bibelstudium bei ihr durchgeführt. Es wurden Vorkehrungen getroffen, damit der Zeuge, der dieses Studium durchführte, auch die zuerst aufgesuchte Frau besuchte. Nun ist sie, trotz des Widerstandes ihres Ehemannes, getauft worden.“

Menschen werden auf die unterschiedlichste Weise veranlaßt, einen aktiven Anteil am Zeugnisgeben zu nehmen. Was hältst du von folgender Art? Ein Interessierter hatte trotz der ihm gebotenen Hilfe Schwierigkeiten, den Dienst für Jehova aufzunehmen. Eines Morgens klopfte um 6.45 Uhr ein Medizinstudent an seine Tür und fragte: „Sind Sie ein Zeuge Jehovas?“ Ziemlich verlegen antwortete er: „Ja.“ Der Student erklärte, daß er ein Exemplar des Wachtturms im Auto des Interessierten gesehen habe, und weil er mehr über Jehovas Zeugen erfahren wolle, komme er zu dieser frühen Stunde an seine Tür. „Ich möchte ein Bibelstudium haben!“ sagte er. Es wurden sofort dafür Vorkehrungen getroffen, und inzwischen ist dieser Interessierte ein regelmäßiger Verkündiger geworden.

Es ist nie zu früh, jemand in den Königreichssaal einzuladen. Nachdem ein Bruder den ganzen Morgen gearbeitet hatte und ständig schroff abgewiesen worden war, läutete er an der Bürotür eines Steuerberaters und wurde zu seiner Überraschung sofort in sein Büro hereingebeten. Er bot sehr kurz das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ an. Das Angebot wurde sofort angenommen; der Verkündiger fragte, ob er wieder vorsprechen könne, um seine Meinung über das Buch zu hören, und der Mann war einverstanden.

In der nächsten Woche sprach der Bruder wieder vor, und der Herr sagte ihm, daß er ungefähr zwei Drittel des Buches gelesen habe. Ihm gefiel besonders das Kapitel „Deine ,Seele‘ — das bist du!“, und er begann, über das, was er aus dem Buch gelernt hatte, mit gutem Verständnis zu sprechen. Als er die zwei Zeitschriften abonnierte, sagte ihm der Bruder, daß eine Serie von öffentlichen Vorträgen im Königreichssaal vorbereitet worden sei, und ließ ihm vier Einladungszettel für den folgenden Monat zurück.

In der nächsten Woche war er im Königreichssaal. Von dem Vortrag und auch von der herzlichen, freundlichen Atmosphäre, die dort herrschte, war er sehr beeindruckt, und so blieb er zu dem anschließenden Wachtturm-Studium. Als am Ende des Studiums Bekanntmachungen gegeben wurden, erfuhr er, daß wir auch eine Predigtdienst-Zusammenkunft haben, und so fragte er, ob er sie besuchen könne. Seither hat er keine Zusammenkunft versäumt.

Eine Woche später begann der Bruder ein Bibelstudium bei ihm. Als er jedoch damit begann, die Wahrheit in seiner Wohnung anzuwenden, leistete seine Frau sehr viel Widerstand. Da er seine Verantwortung als Familienhaupt erkannte, nahm er seine zwei Kinder aus dem katholischen Internat, sandte sie in eine öffentliche Schule und begann sie zu allen Zusammenkünften mitzunehmen. Nun geriet seine Frau wirklich in Aufregung. Sie machte eigens eine Reise ins Kloster zu Maredsous und kehrte, mit einigen Schriften ausgerüstet, zurück, die die Fehler der Zeugen Jehovas bloßstellen sollten. Der Bruder untersuchte die Literatur zusammen mit dem Ehemann, und dieser war überzeugt, daß es Jehovas Zeugen sind, die die Wahrheit haben. Aufgebracht verließ ihn seine Frau. Sie mietete sich eine möblierte Wohnung und wohnte für sich.

Der Verkündiger setzte das Studium mit dem Mann in dessen Wohnung fort, und obschon es ihm zuweilen schwer ums Herz war, versäumte er doch nie eine Zusammenkunft im Königreichssaal. Jehova segnete seine Bemühungen, die gute Botschaft zu predigen, und sein Bücherrevisor, sein Buchhalter und sein Stenograph abonnierten alle die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! Seine zwei Kinder liebten die Wahrheit und begannen mit ihm zusammen im Predigtdienst tätig zu sein. Nach zwei Monaten kam seine Frau zu ihm nach Hause zurück; sie bat jedoch darum, daß niemand mit ihr über die Bibel spreche.

Während der folgenden Monate las er alle in Französisch vorhandenen Publikationen und kaufte alle vorrätigen gebundenen Jahrgänge der Zeitschriften. Vor acht Monaten wurde er getauft, und jetzt wird ein Versammlungsbuchstudium in seiner Wohnung durchgeführt.

Aber wie ist es mit seiner Frau? Nun, vor zwei Monaten sagte sie, daß sie mit ihrer katholischen Religion sehr unzufrieden sei und wirklichen Glauben haben wolle; darum bat sie einen Verkündiger, die Bibel mit ihr zu studieren. Sie hat acht Kapitel des Wahrheits-Buches studiert, und wir freuen uns sehr, berichten zu können, daß sie, ihr Mann und die zwei Kinder den Kongreß „Friede auf Erden“ besuchten. Wir sind sicher, daß sich schon allein der Besuch des Kongresses für sie als eine Hilfe erwiesen haben wird, wirklichen Glauben zu finden.

Die belgischen Brüder möchten ihre Dankbarkeit für die wunderbaren Kongresse zum Ausdruck bringen, die sie besuchen konnten. 5 000 französisch sprechende Brüder waren in Paris; 5 000 weitere, die Niederländisch sprechen, reisten nach Nürnberg, und mehr als 1 000 italienische Brüder fuhren nach Rom.

BOLIVIEN Bevölkerung: 4 334 021

Verkündiger-Höchstzahl: 869 Verhältnis: 1 zu 4 987

Zum erstenmal in der Geschichte des Werkes in Bolivien kam eine Anzahl Familien aus anderen Ländern hierher, um dort zu dienen, wo die Hilfe dringend not tut. Das bedeutete für sie viele Opfer und Umstellungen, aber die meisten haben ausgeharrt und sind reich gesegnet worden. Wir sind froh, daß wir mehr als zwanzig solcher Personen haben, die jetzt mit uns hier dienen.

Im Oktober übernahm eine Missionarin ein Heimbibelstudium, das drei Monate lang mit der Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ durchgeführt worden war, ohne daß viele Fortschritte gemacht wurden. Als das Studium im November auf das Wahrheits-Buch umgestellt wurde und die studierende Person erfuhr, daß es in sechs Monaten abgeschlossen sein sollte, wünschte sie, daß das Studium zweimal in der Woche durchgeführt würde, damit sie schneller vorankäme. Sie begann, sonntags die Zusammenkünfte zu besuchen, und war, als sie im Januar den Bezirkskongreß besuchte, sehr begeistert von dem, was sie lernte. Sie sog die Wahrheit auf wie ein Schwamm. Ihre Mutter, die der Marienlegion vorsteht, mache sich Sorgen, weil sie sah, daß die Tochter ihr Bibelstudium ernst nahm. Sie sagte ihrer Mutter, daß sie ihr Hochschulstudium nicht weiter fortsetzen wolle, das noch weitere fünf Jahre dauern würde, denn das Ende käme, und sie würde nie ihren Beruf ausüben. Die Mutter, die mit einem jungen Frauenarzt, einem Freund des Mädchens, zusammen arbeitete, bat diesen, ihre Tochter zu überzeugen, daß sie irregeleitet werde. Der Arzt aber begann selbst, das Wahrheits-Buch mit dem Ehemann der Missionarin zu studieren, und fing an, alle Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen. Er ließ sich nicht nur in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen, sondern begann auch selbst verschiedene Heimbibelstudien und übergab seiner Freundin ein Studium mit einer anderen jungen Dame. Als Ergebnis wurden der Arzt und die zweite junge Dame beim internationalen Kongreß in der Stadt New York getauft.

Dem noch nicht volljährigen ersten Mädchen wurde daheim heftiger Widerstand entgegengebracht. Die Eltern kamen zum Königreichssaal und verboten der Missionarin zornig, in ihr Haus zu kommen, doch studiert das Mädchen weiter im Missionarheim, und es hat begonnen, die gute Botschaft zu verkündigen. Dieses Mädchen hat den Wunsch zum Ausdruck gebracht, getauft zu werden. All dies war das Ergebnis eines fünfmonatigen Studiums mit dem Wahrheits-Buch, und das zeigt, welch reicher Segen Jehovas auf fortschreitenden Studien ruht, die mit diesem vortrefflichen neuen Hilfsmittel durchgeführt werden.

Eine weitere Erfahrung veranschaulicht, wie das Wahrheits-Buch Personen hilft, nach dem Gelernten zu handeln. Eine Missionarin, die mit einer Frau das 7. Kapitel studierte, erklärte, wie Dämonen Bilder als Mittel gebrauchen können, um Personen zu beeinflussen. Die Frau war überrascht, als sie das hörte, und wollte einem solchen Einfluß nicht ausgesetzt sein. Sie wollte wissen, was sie mit den Bildern ihrer Verwandten tun könnte, die bei ihr wohnten. Die Schwester erklärte ihr, daß sie das Eigentum anderer nicht zerstören könnte, doch könne sie ihre eigenen Bilder vernichten. Als sie jedoch in der nächsten Woche wiederkam, bemerkte sie, daß es gar keine Statuen und Bilder der falschen Religion mehr im Haus gab. Die Frau erklärte, daß sie, nachdem sie ihre eigenen Bilder zerstört hatte, die anderen in die Reichweite der Kinder hängte, die sie dann, wie sie erwartete, zerbrachen; als sie daher um die Erlaubnis bat, sie wegzuwerfen, durfte sie dies tun. So, wie die Frau sagte, werden auch weitere Bilder, die in die Wohnung gebracht werden, einem Unfall zum Opfer fallen.

BRASILIEN Bevölkerung: 92 200 000

Verkündiger-Höchstzahl: 57 641 Verhältnis: 1 zu 1 600

Wegen einer Anzahl Gründe wird das Dienstjahr 1969 in Brasilien lange in Erinnerung bleiben, hauptsächlich wegen der Einweihung unseres schönen neuen Bethelheimes in São Paulo und der Verlegung des Zweigbüros von Rio de Janeiro dorthin. Dies ist bestimmt ein wunderbarer Ort, von dem aus das Werk in unserem Gebiet durchgeführt werden kann, und alle Diener Jehovas hier fühlen sich veranlaßt, die Worte des Psalmisten zu wiederholen, die in Psalm 119:171, 172 aufgezeichnet sind: „Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen ... Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte.“

Das Wahrheits-Buch und das Evolutions-Buch haben unseren Brüdern auf wunderbare Weise geholfen, „Lob hervorströmen [zu] lassen“. Allein im Monat Juli wurden über 100 000 Bücher abgegeben; das entspricht 44 Prozent der Gesamtabgabe des ganzen Vorjahres. Einem Arzt, der in einem Krankenhaus Unterricht erteilt, gefiel das Evolutions-Buch so gut, daß er vierzig Exemplare für seine Studenten, die er in Biologie unterwies, bestellte und den Aufschluß und die Illustrationen des Buches regelmäßig gebraucht.

Ein Bruder, der in einer Automobilfabrik arbeitet, hatte wenig Erfolg, unter seinen Mitarbeitern Interesse für die Wahrheit zu erwecken. Als das Evolutions-Buch freigegeben wurde, sagte er sich, das sei es gerade, was er benötige. Zuerst ging er zu einem Vorarbeiter, der ihm am meisten widerstanden hatte, besonders mit Bezug auf das Thema des Ursprungs des Menschen. Zu seiner freudigen Überraschung nahm er das Buch entgegen. Als andere in dieser Abteilung erfuhren, daß der Vorarbeiter das Buch angenommen hatte, kamen sie und baten ebenfalls um Exemplare. Der Bruder gebrauchte seine Mittagspause nützlich und gab neunundzwanzig Bücher ab. Am nächsten Tag aß er sein Mittagessen mit Arbeitern einer anderen Abteilung, in der er früher gearbeitet hatte, und nahm Bestellungen für dreißig weitere Bücher entgegen. Als er zu seinem Tisch zurückkehrte, waren andere Personen dort, die nach dem „Mann mit dem blauen Buch“ suchten, und so nahm er weitere Bestellungen entgegen. Es entstand ein solcher Auflauf, daß der Bruder ins Büro des Direktors gerufen wurde, um zu erklären, was los sei. Auch der Abteilungsleiter war zugegen. Der Bruder gab eine kurze Erklärung und ermunterte sie, das Buch zu nehmen, um es zu prüfen. Beide Männer waren mit der Erklärung zufrieden und nahmen das Buch. Das abschließende Ergebnis der Arbeit an diesen wenigen Tagen war, daß der Bruder fünf Stunden Felddienst berichten konnte, sechzig Nachbesuche und achtzig abgegebene Bücher; und vor allem hatte er die Freude, zu wissen, daß der Widerstand gegen die Wahrheit endlich gebrochen worden war.

In diesen „letzten Tagen“ haben christliche Eltern eine große Verantwortung, sich zu vergewissern, daß ihren Kindern in der Schule nicht Themen beigebracht werden, die ihren Glauben schwächen oder die reinen Wasser der Wahrheit trüben könnten. Eine Schwester schrieb deshalb dem Direktor der Schule, die drei ihrer Kinder besuchten, um ihn zu bitten, sie vom Religionsunterricht zu befreien, da sie biblische Unterweisung zu Hause erhalten würden. Zwei Tage später erhielt sie eine Mitteilung, worin sie gebeten wurde, zur Schule zu kommen, um mit dem Direktor zu sprechen. Sie schrieb an das Zweigbüro, sie habe ihr „Schwert genommen“ und sei „in die Schlacht gezogen“, da sie Widerstand erwartete. Zu ihrer großen Überraschung bat der Direktor sie freundlich, sich zu setzen, bezog sich auf ihre Nachricht und fragte sie, ob sie auch einige andere von seinen Schülern die Bibel lehren würde. Glücklich stimmte die Schwester zu. In der ersten Woche kamen acht Schüler, doch nach drei Monaten erhielten mehr als vierzig Kinder, die verschiedenen Glaubensrichtungen angehörten, Unterweisung aus dem Worte des Lebens mit Hilfe des Paradies-Buches. Mit der Mutter von einem dieser Kinder wurde ebenfalls ein Studium begonnen. Eltern, wißt ihr genau, was eure Kinder in der Schule lernen?

Wenn wir eine Erkenntnis der Wahrheit erhalten, hoffen wir natürlich, daß auch unsere Verwandten die Wahrheit annehmen und mit uns auf dem Weg des Lebens gehen, doch dazu kommt es nicht immer. Ein Bruder hoffte nicht nur, daß das geschehen würde, sondern er unternahm auch Schritte, um seinen Verwandten zu helfen. Im August 1968 wurde er zum allgemeinen Pionier ernannt, und er wählte einen abgelegenen Ort als Gebiet, da dort viele seiner Familienangehörigen wohnten, wo es aber keinen einzigen Zeugen Jehovas gab. Seine Eltern hatten noch nie Gottes Namen gehört oder gesehen. Drei Wochen vor Beginn seines Pionierdienstes begann er das Gebiet durchzuarbeiten, so daß er im ersten Monat des Pionierdienstes drei Studien hatte, eines davon mit einem Vetter. Bei seinen Studien zeigte er früh, wie notwendig es ist, anderen das Gelernte zu erklären, und so gab es im Dezember schon dreizehn andere, die mit ihm ‘Gottes Wort redeten’. Im Januar begannen sie, einen eigenen Königreichssaal zu bauen, und nun werden dort alle Zusammenkünfte regelmäßig durchgeführt. Jetzt, da er seit elf Monaten im Pionierdienst steht, gibt es dort vierundzwanzig Verkündiger, die über ihren Königreichsdienst Bericht erstatten; unter ihnen sind neunzehn, die mit ihm verwandt sind. Wie doch seine ‘Lippen Lob hervorströmen ließen’, als er sah, daß vierzehn seiner Verwandten bei demselben Kongreß getauft wurden!

BRITISCH-HONDURAS Bevölkerung: 116 669

Verkündiger-Höchstzahl: 396 Verhältnis: 1 zu 295

Während der trockenen Jahreszeit mieteten Versammlungen Transportmittel, um ganze Tage darauf zu verwenden, abgelegene Gebiete zu bearbeiten, und Sonderpionierbrüder besuchten die entfernt liegenden Dörfer, wo sie die Filme der Gesellschaft zeigten und das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt anboten. Viele Personen drückten ihre Wertschätzung für diesen Dienst aus. Das Wahrheits-Buch war wirklich eine Hilfe im Predigtdienst. Eine Schwester, die viele Jahre Sonderpionierin gewesen war, berichtete, daß sie, als sie wieder gesund war, in ein Gebiet zurückkehrte, in dem sie vor vielen Jahren gearbeitet hatte, und begann, diejenigen wieder aufzusuchen, die früher Interesse gezeigt hatten. In einem Fall bewirkte der Widerstand des Ehemannes, daß sich seine Frau versteckte, und das Studium wurde wieder abgebrochen. Dann kam das Wahrheits-Buch, und die ganze Familie begann zu studieren. Innerhalb weniger Monate besuchten der Vater, die Mutter, die Söhne und die Töchter die Zusammenkünfte. Die Eltern und eine Tochter symbolisierten ihre Hingabe anläßlich des Kongresses „Friede auf Erden“.

In einer anderen Stadt hatte ein Sonderpionier fünf Jahre lang ein Bibelstudium mit einem Paar durchgeführt, das, ohne verheiratet zu sein, zusammen lebte. Als das Wahrheits-Buch erschien, wurde erklärt, daß sie nach sechs Monaten eine Entscheidung getroffen haben müßten, ob sie Jehova dienen wollten oder nicht, und daß das Studium nicht auf unbestimmte Zeit durchgeführt werden würde. Glücklicherweise brachten sie schließlich ihr Leben mit Gottes Gesetzen in Übereinstimmung, und der Mann wurde auf dem Kongreß „Friede auf Erden“ getauft.

Wir sind glücklich, daß Jehova mehr Arbeiter in den „Weinberg“ gesandt hat, und wir schauen einer noch größeren Ernte während des kommenden Jahres entgegen, da die Brüder hier im vergangenen Jahr ein ausgezeichnetes Werk des Bebauens und Pflanzens getan haben.

BRITISCHE INSELN Bevölkerung: 53 942 339

Verkündiger-Höchstzahl: 58 096 Verhältnis: 1 zu 929

Wir müssen dir erzählen, Bruder Knorr, welch ein wunderbares Jahr der Freude und des Wachstums dieses Jahr gewesen ist. Wir waren sehr erfreut, als beim Gedächtnismahl 108 511 Personen anwesend waren. Im April erreichten wir eine neunprozentige Zunahme der Königreichsverkündiger, und die Zahl nahm in den Monaten Mai und Juni um 10 Prozent zu. Viele Jahre war die Zahl der Verkündiger auf den Britischen Inseln unverändert geblieben, und so war dieser schöne Schritt nach vorn in der Tat eine große Freude. Das Jahr hatte seinen Höhepunkt in dem internationalen Kongreß im Wembley-Stadion, zu dem 82 416 Personen kamen. Welch eine Belohnung für die Geduld und den Glauben unserer britischen Brüder während des vergangenen Jahrzehnts!

Eine Schwester hat einen „gegnerischen“ Ehemann. Sie nahm wieder Verbindung mit einer Frau namens S. auf, die das Studium abgebrochen hatte, weil ihr Mann die Zeugen entschieden haßte. Die Schwester ermunterte sie, noch einmal zu studieren und dabei das Wahrheits-Buch zu verwenden. Die Frau war einverstanden. Das Studium machte Fortschritte, bis Frau S. empfand, es sei notwendig, daß sie ihren Mann von dem unterrichtete, was sie tat. Er wurde wütend, packte seine Frau und seine drei kleinen Kinder und nahm sie gewaltsam mit zur Wohnung der Schwester, wo er unsere Schwester verfluchte und drohte, er werde seine Frau und die Kinder von zu Hause fortjagen, wenn das Studium fortgesetzt würde. Ihr könnt euch sicher die Gefühle der Schwester vorstellen, die in ihrem eigenen Haus einen gegnerischen Ehemann hat und nun diesem wütenden Mann, einer weinenden Frau und drei bestürzten Kindern gegenüberstand. Herr S. ging nach Hause zurück und schlug am gleichen Abend seine Frau wieder, weil sie sagte, daß sie am nächsten Abend zur Zusammenkunft gehen würde.

Am nächsten Tag wurde Frau S. gewarnt, sie und die Kinder würden, wenn sie das Haus verließen, um zur Zusammenkunft zu gehen, die Tür verschlossen finden. Da Frau S. befürchtete, daß ihr Mann sie daran hindern würde, zur Zusammenkunft zu gehen, holte sie die Kinder von der Schule ab und ging direkt zum Königreichssaal, wo sie ihre erste Zusammenkunft besuchte. Als sie nach Hause kam, fand sie die Tür weit offen vor; ihr Ehemann hatte seine eigene falsche Handlungsweise bereut. Er konnte es nicht fassen, wie ein Glaube dazu führen konnte, daß seine Frau einer solchen Behandlung standhielt, und er wollte unbedingt erfahren, wie ihr die Zusammenkunft gefallen hatte. „Wenn diese Religion eine solche Kraft in ihrem Leben sein kann“, sagte er, „sollte sie es auch in meinem sein!“ Ein Bruder wurde eingeladen, sofort vorzusprechen, um ein Studium mit dem Mann zu beginnen. Weil er alle Bücher seiner Frau verbrannt hatte, erklärte er sich bereit, neue zu kaufen. Es wurde ein Studium für den nächsten Abend vereinbart, und am folgenden Sonntag, drei Tage nach seinem Wutausbruch über die Zusammenkünfte, erschien Herr S. mit seiner Frau und den Kindern im Königreichssaal; das Gesicht der Frau hatte jetzt blaue Flecken, und sie hatte ein blaues Auge von den Schlägen, die er ihr gegeben hatte. Seit dieser Zeit sind sie donnerstags und sonntags zu jeder Zusammenkunft gekommen, beide geben freimütig Kommentare, und Herr S. hat sich als ein eifriger Erforscher der Bibel erwiesen.

Vor ungefähr achtzehn Monaten kam eine Nonne, die Ferien vom Kloster hatte, mit einem Zeugen ins Gespräch, der die Verbindung brieflich aufrechterhielt, nachdem die Nonne in das Kloster zurückgekehrt war. Die Nonne erkannte die Wichtigkeit dessen, was sie gelernt hatte, doch wußte sie nicht, was sie tun könnte, wenn sie das Kloster verließe, da sie schon älter war. Kurz danach wurde sie ärztlich untersucht und in ein römisch-katholisches Heim für ältere Frauen geschickt, das nur einige Häuser vom örtlichen Versammlungsbuchstudium entfernt ist. Es wurden Vorkehrungen getroffen, um ihr zu helfen, das Wahrheits-Buch zu studieren. Sie erkannte sehr schnell die Notwendigkeit, von Babylon der Großen frei zu sein, wurde im März dieses Jahres getauft und nimmt jetzt regelmäßig am Predigtdienst teil.

Ein junger Zimmermannslehrling, John K., verrichtete Reparaturarbeiten im Hause einer Schwester, nahm das Evolutions-Buch entgegen und erkannte die Wahrheit, die darin enthalten ist. Er wurde eingeladen, die Zusammenkünfte zu besuchen. Zu dieser Zeit gehörte er zu einer Bande Jugendlicher, die Lederjacken mit einem Totenkopf darauf trugen und die schwere Motorräder fuhren, wobei sie vorsätzlich ihr Leben aufs Spiel setzten, wenn einer den anderen übertrumpfen wollte. Er erkannte, daß diese bemalte Jacke unpassend für den Königreichssaal war, und so machte er sich die Mühe, das „Zeichen des Todes“ davon zu entfernen, und danach verkaufte er auch das Motorrad. Innerhalb eines Monats fragte er: „Wie kann ich mich den Zeugen anschließen?“

Seine Mutter widerstand ihm aufs äußerste, da sie erkannte, daß er es mit der Wahrheit ernst nahm. Sie suchte die Schwester in ihrer Wohnung auf, wo der Junge sein Studium hatte, und sagte, der Junge sei „hypnotisiert“ und einer „Gehirnwäsche“ unterzogen worden, und sie nannte die Schwester ein „verruchtes Weib“. Dann rief sie Babylon die Große zu Hilfe, indem sie sich unter anderem an den örtlichen Pfarrherrn, den Unterpfarrer und an einen Laienprediger wandte. Sie schickte sogar ihren Sohn, John, zu Kirchendiskussionen, doch stand er für die Wahrheit ein und war immer mehr davon überzeugt, wo sie zu finden ist. Nun drohte die Mutter damit, rechtliche Schritte zu unternehmen, doch der Anwalt sagte, daß ihr Sohn das Recht auf seiner Seite habe und ihm nichts passieren werde. Danach drohte sie, ihn aus der Zusammenkunft zu holen und einen Ziegelstein ins Fenster der Schwester zu werfen. Die Dinge kamen zu einem Höhepunkt, als der Junge sagte, daß er am nächsten Vormittag in den Dienst von Haus zu Haus gehen würde. Am nächsten Tag aber hatte sich der Sturm gelegt. Die Mutter weckte ihren Sohn zeitig, damit er zum Treffpunkt gehen konnte, und er war in der Lage, an diesem ersten Vormittag Zeitschriften abzugeben. Jetzt ist John getauft.

Vor kurzem hatte die Versammlung einen neuen Besucher — niemand anders als Frau K.! Sie hatte wohl ihren Pfarrherrn um ein Bibelstudium gebeten, doch war ihr gesagt worden: „Wir hatten immer eine Bibelstunde, aber jetzt besteht nicht mehr genug Interesse dafür.“ In den Kirchen und Kapellen, die sie besucht hatte, hatte sie keine Wärme oder Freundlichkeit erlebt. Welch einen Unterschied stellt sie doch jetzt fest, da sie in den Königreichssaal kommt!

MALTA Bevölkerung: 320 764

Verkündiger-Höchstzahl: 37 Verhältnis: 1 zu 8 669

Während des vergangenen Jahres ist das Werk auf Malta ständig vorangegangen, besonders was die Reife derer betrifft, die schon mit der Organisation verbunden sind. Während des Jahres haben etwa dreißig Personen, die mit der Versammlung verbunden waren, die Insel verlassen, so daß die Zahlen nicht vollständig die Ergebnisse des Jahres widerspiegeln.

Gelegentliches Zeugnisgeben ist eine Art, die Malteser anzusprechen. Der Kreisdiener betonte, wie wichtig es ist, in unsere Gebete die Bitte einzuschließen, daß wir geführt werden, um mit schafähnlichen Menschen in Verbindung zu kommen. Eine begeisterte neue Verkündigerin folgte dieser Verfahrensweise. Bald danach wurde sie von einer Person, die sie nicht kannte, im Einkaufszentrum angesprochen. Als sie ins Gespräch kamen, sagte sie: „Ich habe Sie oft beobachtet, und ich habe gesehen, wie entspannt und glücklich Sie zu sein scheinen. Sie haben ganz offensichtlich Herzensfrieden. Ich würde gern von Ihnen wissen, wie Sie in dieser Zeit so sein können.“ Es stellte sich heraus, daß die Fragestellerin eine frühere Nonne war, die nach vielen Jahren in einem Kloster ihre Entlassung bewirkt hatte, da sie die Unaufrichtigkeit, die sie sah, nicht mochte.

Die Verkündigerin zögerte nicht, einen „Grund für die Hoffnung“ in ihr anzugeben. Ein Bibelstudium mit dem Wahrheits-Buch wurde begonnen, und dies brachte gute Früchte hervor. Obschon die Person, mit der studiert wird, kein Englisch lesen kann und es keine Bibelstudienhilfsmittel in maltesischer Sprache gibt, wodurch der Fortschritt verlangsamt wird, besucht sie dennoch regelmäßig alle Versammlungszusammenkünfte.

Wir freuen uns besonders, daß wir berichten können, daß die Hälfte unserer Verkündiger und Mitverbundenen den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ entweder in London, Rom oder New York besuchen konnten. Welch eine Quelle der Kraft und Ermunterung dies doch für sie gewesen ist!

BIRMA Bevölkerung: 26 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 469 Verhältnis: 1 zu 55 437

Während die Königreichsbotschaft vor fünfzehn Jahren nur an fünf Orten in Birma gepredigt wurde, ist die Wahrheit heute zu verschiedenen Rassen und Stämmen, die in Städten und abgelegenen Dörfern im Inneren des Landes wohnen, vorgedrungen; insgesamt sind es jetzt sechsunddreißig Orte. Sie wird in nicht weniger als elf Sprachen oder Dialekten Birmas gepredigt und außerdem in vielen verschiedenen Fremdsprachen.

Daß die in 2. Korinther 4:17 aufgezeichneten Worte des Apostels Paulus wahr sind, ist aus folgender Erfahrung zu ersehen. Ein Interessierter, der mit einem Pionier studierte, wurde unerwartet von einer Krankheit befallen, die ihm beide Beine vollständig lähmte. Er war nicht mehr in der Lage, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Er fuhr jedoch fort, mit dem Bruder zu studieren. Die Ältesten des Dorfes und seiner Religion sprachen bei ihm vor und baten ihn, er möge aufhören, mit dem Pionier zu studieren, und sie versprachen ihm, ihn zum Pastor des Dorfes zu ernennen. Er nahm ihr Angebot nicht an, sondern fuhr fort, mit dem Bruder zu studieren. Dann drohte ihm seine Frau, ihn zu verlassen, wenn er nicht mit dem Studium aufhören würde. All ihre Bitten und Drohungen änderten nicht seinen Entschluß, ein Zeuge zu werden, und so verließ ihn seine Frau, doch nach drei Tagen kam sie wieder zurück. Während ihrer Abwesenheit lebte er nur von Wasser, da er nichts für sich tun konnte. Obschon er körperlich schwach war, war er geistig stark und sandte seiner früheren Kirche seine Austrittserklärung zu.

Für einen Zeugen Jehovas ist es ein Muß, einem reinen Sittenmaßstab zu entsprechen. Ein Sonderpionier traf einen älteren Mann, der vom ersten Besuch an großes Interesse für die Wahrheit zeigte. Er wurde regelmäßig besucht, und die Wahrheit drang in sein Herz ein. Beim fünften Besuch fragte der Mann den Pionier, was ihn daran hindere, Jehova zu dienen. Das Thema der sittlichen Reinheit wurde besprochen. Jetzt erfuhr der Pionier, daß der Mann in einem unmoralischen Verhältnis mit einer anderen Frau lebte, obwohl seine rechtmäßige Frau noch am Leben war. Er sagte ihm, daß er seine zweite Frau verlassen und zu seiner rechtmäßigen Frau zurückkehren solle. Obgleich der Mann sagte, daß er für die Wahrheit alles tun wolle, war die Frau nicht damit einverstanden. Darum schlug ein reisender Prediger dem Pionier vor, daß man ein Bibelstudium mit der Frau beginnen sollte, um ihr zu helfen, die Wichtigkeit eines sittlich reinen Lebens zu erkennen. Das geschah, und sie erkannte schnell, wie wichtig es ist, sittlich rein vor Jehova Gott dazustehen, um Leben zu erlangen. Eines Tages, als der Mann geschäftlich unterwegs war, entschloß sie sich, nicht mehr mit ihm zusammen zu leben. Als er zurückkehrte, sagte sie ihm daher, daß er zu seiner rechtmäßigen Frau zurückkehren solle. Er sagte, daß er das am nächsten Tag tun werde, da er jetzt sehr müde sei. Sie war aber entschlossen, daß er noch an demselben Tag gehen sollte. Der Grund, den sie dafür nannte, lautete: „Auch ich möchte Leben erhalten.“ Jetzt, nachdem sie ihr Leben gereinigt haben, sind sie beide Jehova Gott hingegebene Diener geworden, und zur Zeit der Abfassung dieses Berichtes sind sie beide Ferienpioniere.

Die Veröffentlichungen der Gesellschaft haben eine starke Wirkung auf schafähnliche Personen, wie dies folgender Brief zeigt: „Ich war auf dem Heimweg von einer meiner Geschäftsreisen. Ich fühlte mich schrecklich einsam und fürchtete mich vor der bevorstehenden Reise mit dem Dampfer, die drei Tage dauern würde. Ich versuchte, auf dem Dampfer etwas Gutes zu lesen zu bekommen. Zufällig erblickte ich das Buch eines Mitreisenden, das den ansprechenden Titel hatte: ,Die Wahrheit wird euch frei machen‘. Ich bat ihn, mir das Buch zu leihen, und er stimmte freundlicherweise zu. Ich stellte fest, daß es sehr interessant und leicht zu verstehen war und daß es sich von allen anderen Büchern, die ich gelesen hatte, ziemlich unterschied. Ich war Tag und Nacht völlig darin versunken, trotz des Lärms der zahlreichen Passagiere und des Getöses der Maschine. Jetzt war es aber Zeit, von Bord zu gehen, und ich hatte noch zwei Kapitel zu lesen! Da der Mann mir das Buch nicht verkaufen wollte, mußte ich es ihm widerstrebend zurückgeben. Ich fühlte mich wieder niedergeschlagen, einsam und verloren. Nicht lange danach sah ich bei einem Besuch im Hause eines Freundes ein Buch mit dem Titel ,Gott bleibt wahrhaftig‘. Da ich sah, daß es von derselben Gesellschaft herausgegeben worden war wie das Buch, das ich vorher gelesen hatte, versuchte ich, es mir auszuleihen, doch mein Freund sagte, daß er es selbst lese. Die einzige Möglichkeit, die mir offenblieb, war die, an die Frau zu schreiben, deren Name und Adresse innen auf dem Einband des Buches stand, und sie zu bitten, mir postwendend je ein Exemplar der Bücher zu senden. Wie habe ich mich doch gefreut, als ich einige Tage später die Bücher als Geschenkpäckchen von dieser Frau erhielt. Beide Bücher öffneten mir die Augen und halfen mir, mich dem wahren Gott, Jehova, hinzugeben, und seither habe ich mich niemals mehr einsam oder niedergeschlagen gefühlt, sondern ich bin vielmehr immer damit beschäftigt, sein kommendes, unter Jesus Christus stehendes Königreich zu verkündigen.“ Heute ist dieser Mann Versammlungsdiener und Pionier in seiner Heimatstadt.

KAMERUN Bevölkerung: 5 150 000

Verkündiger-Höchstzahl: 12 240 Verhältnis: 1 zu 421

In diesem Jahr ist in Kamerun ein wunderbares Zeugnis gegeben worden, und das trifft auch auf die unter der Leitung dieses Zweiges stehenden Gebiete, Äquatorial-Guinea, Gabun und Tschad, zu.

Wonach die Brüder schon lange Ausschau gehalten hatten, war der Bau eines neuen Zweigbüros und Bethelheimes. Die Bauarbeiten begannen am 1. Mai, und zur Zeit der Abfassung dieses Berichtes werden die letzten Arbeiten an dem Gebäude vollendet. Wir hoffen, daß wir noch vor unserem Landeskongreß im Dezember in das neue Gebäude einziehen können. Hier folgen einige Erfahrungen, die wir während des Dienstjahres erlebt haben.

Der Bau des neuen Zweigbüros in Duala hat unerwartete Wege zum Zeugnisgeben geöffnet. Das Gebäude hat eine günstige Lage in der Stadt Duala, und die Bautätigkeit ist fast von jedermann beobachtet worden. Das hat viele Personen zu der Bemerkung veranlaßt: „Wenn ihr glaubt, daß das Ende der Welt in einigen Jahren kommt, warum errichtet ihr dann jetzt ein neues Gebäude?“ Die Brüder zeigen taktvoll, daß ein sorgfältiges Studium der Heiligen Schrift beweist, daß sich 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte auf dieser Erde ihrem Ende nähern, und dann lenken sie die Aufmerksamkeit auf das, was die Bibel über den Abschluß dieses Systems der Dinge und über die Wichtigkeit zeigt, die verbleibende Zeit weise zu gebrauchen.

Ehebande können durch eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes sehr gestärkt werden. Ein Kreisdiener schreibt, daß in einer Stadt ein siebzigjähriger Mann und eine einundsechzigjährige Frau fünfundvierzig Jahre lang zusammen gelebt hätten, ohne standesamtlich getraut zu sein. Als sie Verbindung mit Jehovas Zeugen bekamen, begannen sie stetige Fortschritte in ihrer Erkenntnis der Wahrheit zu machen. Schnell verstanden sie, daß sie dem Gesetz des Landes über das Eintragen von Eheschließungen entsprechen mußten, um Jehovas Segen zu erhalten. Sie trafen sofort Vorkehrungen für eine Ziviltrauung, indem sie bei dem örtlichen Standesbeamten wegen der Eheschließung erschienen. Der Beamte war über dieses Vorgehen überrascht und fragte, warum sie heiraten wollten, da die Frau in ihrem Alter den Mann nicht verlassen und niemand dem Mann die Frau wegnehmen wurde. Die interessierte Person antwortete: „Wir möchten dies tun, weil es das Gesetz des Landes fordert.“ Für den Tag, an dem der Trauschein unterschrieben werden sollte, lud der Bürgermeister der Stadt viele ein, Zeugen dieser Eheschließung zu sein, da sie ein Beispiel sei, dem alle folgen sollten.

Ein junger Mann, der Gott dienen wollte, wurde durch die Heilige Schrift sehr getröstet. Eines Tages, als er vor seiner Kirche stand, sah er einen Zeugen, der vorbeiging, und er rief ihn herüber, um ihn zu fragen, wo er wohne, da er einige Fragen habe, die er gern stellen wolle. Der Bruder lud ihn sofort in seine Wohnung ein. Während der folgenden Gespräche erklärte der Mann, daß er immer ein „Pastor“ hätte werden wollen. Wie kam es, daß der Bruder in so jungen Jahren „Pastor“ sei, wohingegen er jahrelang studiert habe und immer noch kein Pastor sei? Als der Bruder Jesu Predigtdienst und Lehrmethoden erklärte und ihm zeigte, daß viele Jahre einer Unterweisung an einem Seminar nicht notwendig sind, um ein Evangelist zu werden, stimmte der Mann zu, daß die Methoden Jesu die besten seien. Dann folgte eine lange Besprechung, in der seine religiösen Lehren mit dem verglichen wurden, was die Bibel über diese verschiedenen Themen zu sagen hat. Er wurde zum Königreichssaal eingeladen, wo der Bruder an jenem Tag einen öffentlichen Vortrag hielt. Der Mann blieb auch zum Wachtturm-Studium da.

Weitere Besprechungen folgten in der Wohnung des Bruders. Schließlich fragte der Interessierte: „Wenn ich ein Zeuge Jehovas werden möchte, sollte ich dann einen Brief an den Pastor schreiben und meinen Kirchenaustritt erklären?“ Der Bruder wies auf Seite 135, Absatz 10 des Wahrheits-Buches hin, wo eine ausgezeichnete Erklärung des in Offenbarung 18:4 enthaltenen Textes zu finden ist. Der Bruder meinte, daß dies eine Gelegenheit sei, dem Pastor ein Zeugnis zu geben. Als sich der Interessierte alle Schrifttexte zu diesem Thema aufschrieb, sagte er, daß er diese benötige, da er erwarte, daß seine Eltern bestimmt gegen seinen Religionswechsel sein würden. Dann schrieb er einen Brief an seinen Pastor, in dem er den Grund für seinen Kirchenaustritt angab; der hauptsächlichste Grund, den er angab, war, daß die Kirche nicht die gute Botschaft vom Königreich Gottes predige. Seit dieser Zeit hat er treu alle Zusammenkünfte der Versammlung besucht, einen aktiven Anteil am Predigtwerk genommen und blickt der Zeit entgegen, da er beim nächsten Kreiskongreß getauft wird.

Wir möchten der Gesellschaft dafür danken, daß sie die Gelder für den Bau des neuen Zweigbüros geschickt hat. Es wird sehr zur guten Durchführung des Werkes hier beitragen.

ÄQUATORIAL-GUINEA Bevölkerung: 244 574

Verkündiger-Höchstzahl: 321 Verhältnis: 1 zu 762

Den ehemaligen Gebieten Fernando Póo und Rio Muni, bekannt als Spanisch-Guinea, hat Spanien im letzten Jahr die Unabhängigkeit verliehen; sie heißen nun Äquatorial-Guinea. Die jetzt unabhängige Regierung steht für Religionsfreiheit ein.

Im vergangenen Jahr sind sechs Missionare hierhergekommen, um zusammen mit den einheimischen Brüdern den Bewohnern der Insel Fernando Póo und auf dem Festland, in Rio Muni, Zeugnis zu geben. Die Menschen dürsten nach der Bibel und nach biblischer Erkenntnis; nun kann ihr Durst endlich durch die eifrige Tätigkeit der Brüder gestillt werden.

Bisher haben hauptsächlich englisch sprechende Brüder aus Nigeria, die auf Plantagen beschäftigt sind oder in den Städten arbeiten, Zeugnis gegeben. Jetzt ist eine spanisch sprechende Versammlung gegründet worden, und wir hoffen, daß dies den einheimischen, spanisch sprechenden Menschen helfen wird, in ihrer Landessprache genaue Erkenntnis über Gott zu erlangen. Alle Missionare sprechen Spanisch; die Zusammenkünfte werden deshalb in dieser Sprache durchgeführt.

Liebe zu Gott und zum Nächsten ist das einzige Mittel, Menschen aller Nationen zu vereinen. In einer Stadt waren gerade mehrere Zeugen zu ihrem Bibelstudium versammelt, als Polizisten die Zusammenkunft unterbrachen, weil sich ein Nachbar beschwert hatte, der behauptet hatte, diese Zusammenkunft sei gesetzwidrig. Man befahl allen Brüdern, zur Polizeiwache mitzukommen. Unterwegs fragte sie einer der Polizisten, ob alle, die sich versammelt hätten, aus einem Stamm seien. „Nein“, erwiderten die Brüder, „wir gehören mindestens vier verschiedenen Stämmen an.“ Die Polizisten trennten sie dann nach den Stämmen, zu denen sie gehörten, und fragten sich, wie zwei Stämme, die sich in Nigeria bekriegten, überhaupt zusammenkommen könnten, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Sie seien jetzt davon überzeugt, sagten ihnen die Polizisten, daß ihr Studium wirklich unpolitisch sei, und erlaubten ihnen, ihre Zusammenkunft fortzusetzen, zur Beschämung des zurückgewiesenen Nachbarn.

GABUN Bevölkerung: 600 000

Verkündiger-Höchstzahl: 248 Verhältnis: 1 zu 2 419

Eine vorzügliche Methode, die gute Botschaft während des Jahres im Gebiet zu verbreiten, sind die Radiosendungen an jedem Sonntagmorgen gewesen. Jede Woche haben unsere Missionare fünfzehn Minuten lang verschiedene Fragen über den Glauben und über organisatorische Angelegenheiten beantwortet. Viele Personen waren für diese aufschlußreichen Radiosendungen dankbar. Dadurch ist die Botschaft von Gottes Königreich in viele Wohnungen gelangt, und sie dienen als Diskussionsgrundlage bei interessierten Personen, wenn die Brüder sie in ihrer Wohnung besuchen.

Eine Zeitlang hatten die Missionare in Libreville zwei nebeneinanderstehende Häuser gemietet. Als ein Missionarehepaar wegzog, vermietete der Eigentümer dieses Haus an ein spanisches Ehepaar. Zuerst war das Wasser in dessen Haus abgestellt; deshalb kam es zu dem Missionarhaus herüber, um sich Wasser zu holen. Jeden Tag, wenn die Dame herüberkam, um Wasser zu holen, erwähnten die Missionare ihr gegenüber etwas von der Bibel. Eines Tages, als der Missionar sein Auto reparierte, kam die Frau von nebenan mit einem großen Buch und fragte: „Ist dies eine Bibel?“ „Ja“, erwiderte der Bruder. „Möchten Sie, daß Ihnen meine Frau zeigt, wie Sie die Bibel studieren können?“ Man studierte mit ihr. Die Dame las das Wahrheits-Buch an einem Abend durch. Am nächsten Tag entfernte sie alle religiösen Bildnisse aus ihrer Wohnung. Dann luden die Missionare das Ehepaar zum Wachtturm-Studium ein. Sie kamen beide zusammen mit ihren beiden kleinen Töchtern, und seither sind sie regelmäßig gekommen. Sie gehen nun in den Felddienst und sind von der Wahrheit begeistert.

Gottes Wort vermag schlechte Gewohnheiten zu ändern. Eine Erfahrung mit einem Plantagenbesitzer zeigt dies. Er baute Pflanzen an, aus denen er Opium gewann, und nahm selbst Rauschgift. Dieser Mann studierte mit Zeugen Jehovas und hörte dann auf, Rauschgift zu nehmen. Doch glaubte er, noch mehr tun zu müssen. In seinem Haus hatte er zwei Säcke voll mit diesem Rauschgift im Wert von über 400 Dollar. Der Plantagenbesitzer bat den Sonderpionier, der mit ihm studierte, herüberzukommen und schleppte dann die beiden Säcke aus dem Haus. Er übergoß sie mit Benzin, steckte es an, und das Feuer verzehrte das Rauschgift. Die Nachbarn sahen die Flammen, liefen aus ihren Häusern herbei und staunten über das, was er getan hatte. Einige meinten, er hätte den Verstand verloren; aber er erklärte ihnen, er habe nichts dagegen, wenn man ihn um Christi willen als Toren bezeichne.

TSCHAD Bevölkerung: 2 700 000

Verkündiger-Höchstzahl: 58 Verhältnis: 1 zu 46 552

Das Werk scheint sich in diesem Land, das fast vollständig von Wüsten umgeben ist, auszudehnen. Während des Jahres sind uns hier weitere Sonderpioniere zugeteilt worden, um uns bei der Ernte zu helfen. Im ganzen predigen jetzt acht täglich aufrichtigen Personen, die nach der Wahrheit des Wortes Gottes suchen.

Eine gute Botschaft hörte man am 24. April, als über Radio Tschad bekanntgegeben wurde, daß der Innenminister Jehovas Zeugen gesetzlich anerkannt habe. Die Brüder freuten sich sehr über diese gute Botschaft. Jetzt dürfen sie Kreiskongresse abhalten und können systematischer predigen.

Ein Sonderpionier äußerte den Wunsch, daß doch ein Einheimischer die Wahrheit annehmen möge, denn die Versammlung bestand ausschließlich aus Ausländern. Fest entschlossen förderte er das Interesse, das ein einheimischer Katholik zeigte. Dieser Mann besaß mehrere Bücher, die den Lehren der Zeugen Jehovas widersprachen. Als er erfuhr, daß der Pionier vorher auch Katholik gewesen war, wollte er feststellen, worin sich die beiden Religionen unterscheiden. Sie begannen zu studieren, und bald danach nahm der Mann das an, was die Bibel lehrt. Nach zwei Monaten besuchte er die Zusammenkünfte und ließ sich kurz danach taufen. Er predigt jetzt den anderen Eingeborenen, und zwei weitere Einheimische predigen nun ebenfalls. Als der Bezirksdiener Fort Lamy besuchte, hörten fünfzig Personen seinen öffentlichen Vortrag. Fünfundzwanzig von ihnen, einschließlich fünf Eingeborenen, predigen die gute Botschaft. Es ist wunderbar, zu erleben, wie Menschen aus allen Nationen das Wasser der Wahrheit trinken, die zu ewigem Leben führt.

KANADA Bevölkerung: 20 479 000

Verkündiger-Höchstzahl: 44 700 Verhältnis: 1 zu 485

Der Höhepunkt des Dienstjahres 1969 war der Besuch des internationalen Kongresses „Friede auf Erden“. Die Zeugen Jehovas in Kanada haben sich sehr darüber gefreut.

Wir sind in Kanada alle davon begeistert, wie das Predigtwerk in der französischsprachigen Provinz Quebeck voranschreitet. Nach Jahren religiöser Bedrückung und Verfolgung, Hunderten von Verhaftungen und Gerichtsverhandlungen, Pöbelaktionen und Verfolgungen können wir jetzt ungehindert in Quebeck predigen. Alle, die sich daran beteiligen, freuen sich darüber. Babylon die Große verliert zweifellos ihre Macht über die Menschen. Besonders die jüngere Generation sucht nach etwas, um ihren geistigen Hunger zu stillen. Vor uns liegt ein großes Arbeitsfeld. Viele Familien und Pioniere sind aus anderen Teilen des Landes weggezogen, um dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Interessierte Personen nehmen die Wahrheit schnell an. Die Erfahrung eines Sonderpioniers in einem abgelegenen Teil der Provinz Quebeck veranschaulicht dies.

Seine Frau und er fanden einen jungen Mann, neunzehn Jahre alt, und begannen mit ihm einen sechsmonatigen Bibelstudienkurs, bei dem sie das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt benutzten. Der Pionier berichtete folgendes: „In der dritten Woche unseres Kurses besprachen wir Kapitel 3; es erwähnt die Tatsache, daß die Dreieinigkeit nicht auf dem Worte Gottes beruht. Er [der neunzehnjährige Interessierte] schien in diesem Falle die Wahrheit anzunehmen. In der nächsten Woche erklärte er uns jedoch, daß er das Studium abbrechen möchte. Als ich ihn nach dem Grund fragte, erklärte er, die Lehren des ,kleinen blauen Buches‘ stimmten nicht mit seinem Glauben überein. Dann hatten wir eine Diskussion, bei der wir Kapitel 14 des Wahrheits-Buches, ,Woran man die wahre Religion erkennt‘, als Grundlage benutzten. Als wir uns von dem jungen Mann verabschiedeten, sagte er, daß er seinen Priester bitten werde, ihm die Dreieinigkeit zu erklären. Nach zwei Tagen besuchte er uns; er hatte viele Fragen über die Lehren des Wortes Gottes und die Organisation der Zeugen Jehovas. Wir diskutierten von acht Uhr abends bis um halb drei Uhr morgens. Am Schluß dieser Diskussion sagte er: ,Ich habe die wahre Religion gefunden!‘ Er erzählte uns, daß er seit unserem letzten Besuch fast die gesamten Griechischen Schriften gelesen habe, um festzustellen, wie die wahre Organisation Gottes arbeiten sollte, und nach unserer Diskussion habe er gewußt, daß Jehovas Zeugen die wahre Organisation seien. Er bat uns darum, nicht nur einmal, sondern vielleicht viermal in der Woche mit ihm zu studieren. Er gab sich schließlich mit drei Studien je Woche zufrieden. Dieser Interessierte besucht nun alle Zusammenkünfte und hat bisher keine versäumt. Er unterstreicht die Antworten im Wachtturm und antwortet in den Zusammenkünften. Seinem Bruder hat er ebenfalls die Wahrheit erklärt. Dieser hat darum gebeten, daß jemand mit ihm die Bibel an Hand des Wahrheits-Buches studiere. Er besucht jetzt ebenfalls alle Zusammenkünfte. Er schreitet schnell voran, denn inzwischen hat er den Predigtdienst kennengelernt, indem er einen ganzen Tag lang die Pioniere begleitet hat.“ Solche Erfahrungen hören wir jetzt öfter, weil die Menschen die Wahrheit schneller annehmen.

Die „Schafe“ hören die Stimme des vortrefflichen Hirten und folgen ihm. Eine andere Erfahrung aus der Provinz Quebeck veranschaulicht dies: Ein Verkündiger hatte bei einem Interessierten ein Wahrheits-Buch abgegeben. Nach fünf Tagen besuchte der Verkündiger ihn wieder. Der Mann begrüßte ihn freudig an der Tür. Er sagte: „Ich habe Ihr Buch, das Sie bei mir zurückgelassen hatten, am gleichen Tag in drei Stunden durchgelesen; ich weiß, dies ist die Wahrheit. Ich möchte mich jetzt taufen lassen, um meine Hingabe an Gott zu symbolisieren.“ Über diese Antwort verblüfft, erwiderte der Verkündiger: „Sie können sich noch nicht taufen lassen. Zuerst müssen Sie studieren, die Zusammenkünfte besuchen und sich am Dienst beteiligen.“ Seine Antwort? Gut, studieren wir. Kommen Sie herein.“ Während des ersten Studiums rief seine Frau an. Er erklärte ihr, daß er im Augenblick beschäftigt sei, weil er mit Jehovas Zeugen studiere, und bat sie, später noch einmal anzurufen. Sie erwiderte, daß er sofort zwischen ihr und den Zeugen wählen könne. „Ich habe mich bereits entschieden, Liebling“, antwortete er, „ich habe mich für Jehova Gott entschieden; aber das bedeutet, daß ich dir gegenüber ein noch besserer Ehemann sein werde.“ Ihr Zorn ließ etwas nach, und jetzt ist sie der Wahrheit gegenüber günstiger eingestellt. Er erkundigte sich nach den Zusammenkünften und erfuhr, daß am nächsten Abend die Predigtdienst-Zusammenkunft und die Theokratische Predigtdienstschule stattfinden. Sie gefielen ihm. Er erwarb eine Ausgabe des Wachtturms für den nächsten Sonntag. Die Antworten hatte er unterstrichen, und er antwortete mehrere Male während des Studiums. Und dies nur zehn Tage nachdem er das Wahrheits-Buch gelesen hatte! Der Verkündiger erfuhr später folgendes: Kurz bevor der Verkündiger ihn wieder besuchte, war dieser Interessierte aus der katholischen Kirche ausgetreten und hatte dafür gesorgt, daß seine Kinder sich nicht mehr am Religionsunterricht und an patriotischen Zeremonien in der Schule beteiligten. Kürzlich erklärte er auf einem Kreiskongreß in Quebeck: „Ich bin so stolz, den Namen meines Gottes, Jehovas, zu tragen. Heute morgen habe ich mich zum ersten Mal am Felddienst beteiligt, und ich bin sehr glücklich. Ich habe mein erstes Wahrheits-Buch abgegeben, und ich bin davon überzeugt, daß man diese Personen nur zwei- oder dreimal zu besuchen braucht, und sie werden auch die Wahrheit annehmen! Ich glaube, ich bin noch zu neu in der Wahrheit, um meine Hingabe an Gott durch die Wassertaufe zu symbolisieren, aber ich werde mich auf dem nächsten Kongreß taufen lassen. Ich möchte nochmals sagen, wie stolz ich bin, daß Jehova mein Gott ist und daß ihr alle meine Brüder und Schwestern seid.“ Erfahrungen wie diese spornen Jehovas Zeugen in Kanada zu größerem Eifer an, noch weitere Menschen zu Jüngern zu machen.

Jehova hat uns hier in Kanada im letzten Dienstjahr wirklich reichlich gesegnet, und wir freuen uns darüber, mit all unseren Brüdern auf der ganzen Erde verbunden zu sein und die gute Botschaft vom Königreich zu predigen.

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK Bevölkerung: 2 030 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 197 Verhältnis: 1 zu 1 696

Wir freuen uns, wenn wir die Arbeit betrachten, die wir hier in den letzten zwölf Monaten bewältigt haben. Es ist unser bisher bestes Jahr theokratischer Tätigkeit gewesen. Der Dienst hat in allen Zweigen zugenommen, und die Brüder haben sich darüber gefreut. Sie haben die Aufmerksamkeit der Menschen auf die sich schnell nähernden tausend Jahre des Friedens gelenkt. Die Brüder haben nicht zugelassen, daß der Materialismus oder sonst irgend etwas sie entmutigte, sondern sie haben ihren Dienst mit ganzem Herzen durchgeführt.

Wir freuen uns wirklich darüber, mitzuerleben, wie immer mehr Menschen die Zusammenkünfte in den Königreichssälen und die größeren Zusammenkünfte besuchen. Fünfundvierzig Personen, eine von ihnen war über sechzig Jahre alt, gingen über hundertdreißig Kilometer weit, um einem Kreiskongreß beizuwohnen. Verstaubt und müde, mit geschwollenen Füßen kamen sie an; aber sie waren froh, bei ihren Brüdern zu sein. Zwölf Personen wurden auf diesem Kongreß getauft. Alle zwölf kamen zu der Zusammenkunft, in der die Brüder angespornt wurden, als Pionier zu dienen, und alle zwölf füllten den Bewerbungsbogen aus, um in diesen Dienst einzutreten.

Wer Jehova wirklich im Vollzeitdienst dienen möchte, überwindet viele Hindernisse, wenn er auf Jehova Gott vertraut. Eine Schwester wollte gern als Pionier dienen, war aber Analphabetin. Man ermunterte sie, zuerst lesen und schreiben zu lernen. Die Gesellschaft freute sich, nach neun Monaten von ihr einen Brief zu erhalten, den sie selbst geschrieben hatte, zusammen mit einer Empfehlung des Kreisdieners, der vorschlug, daß sie den Pionierdienst aufnehme. Sie erfreut sich jetzt des Pionierdienstes, und in den ersten fünf Monaten hat sie elf Heimbibelstudien geleitet.

Jehova segnet die Brüder, die in den Versammlungen führend vorangehen. Ein Aufseher sprach nicht nur über den Ferienpionierdienst, sondern er und seine Frau dienten im April selbst als Ferienpioniere. Du kannst dir ihre Freude vorstellen, als andere ihrem guten Beispiel folgten. In diesem Monat hatten sie neunzehn Ferienpioniere, alle Diener dieser Versammlung von fünfundvierzig Verkündigern beteiligten sich daran.

Ein Gruppenführer der evangelischen Kirche freute sich darauf, mit Jesus im Himmel vereint zu werden. Als er eines Morgens zur Kirche ging, blieb er unterwegs stehen, um zu hören, was ein Zeuge Jehovas einem der Nachbarn sagte. Der Bruder las gerade Johannes 3:13. Der Mann war darüber ziemlich bestürzt; aber es genügte ihm, zu erkennen, daß etwas an den Lehren der Kirche nicht stimmte. Der Zeuge Jehovas beantwortete seine vielen Fragen mit Hilfe der Bibel und begann sogleich, mit ihm die Bibel zu studieren. Danach begleitete dieser Mann den Zeugen von Haus zu Haus, damit er die Wahrheit immer wieder hören konnte. Jetzt hilft er anderen, ebenfalls die wirkliche Hoffnung des Menschen kennenzulernen, nämlich auf einer paradiesischen Erde zu leben.

Wer die Bibel studiert und fest für die biblischen Wahrheiten eintritt, wird reichlich gesegnet. Dies war bei einem jungen Mann der Fall, der mit Zeugen Jehovas die Bibel studierte, obwohl sein Vater dagegen war. Eines Abends versuchte der Vater das Bibelstudium abzubrechen; aber sein Sohn sagte zu ihm: „Bevor ich anfing, die Bibel zu studieren, war ich genauso wie alle anderen; oft bin ich die ganze Nacht über in der Gastwirtschaft geblieben. Jetzt studiere ich die Bibel. Ich habe mich geändert. Was ist besser: so, wie ich vorher gelebt habe, oder so, wie ich jetzt lebe?“ Der Vater wußte nichts darauf zu antworten und ließ ihn weiterstudieren. Bei den nächsten Studien brachte der Vater Essen für den Prediger, der das Studium mit seinem Sohn leitete. Jetzt besucht der Vater sogar die Zusammenkünfte im Königreichssaal. Der Sohn hat nun die Ehe mit der Frau, mit der er bisher zusammen lebte, legalisiert und seine Hingabe an Jehova durch die Wassertaufe symbolisiert.

Zehn einheimische Brüder waren hoch erfreut, daß sie den internationalen Kongreß in Paris besuchen durften und sehen konnten, was für eine große Organisation Jehova in dieser Zeit auf der Erde hat. Dies war das erste Mal, daß irgendein Einwohner des Landes solche Segnungen in einem anderen Land erleben durfte.

CEYLON Bevölkerung: 12 200 000

Verkündiger-Höchstzahl: 275 Verhältnis: 1 zu 44 364

Auf dieser kleinen tropischen Insel mit ihrem üppigen Pflanzenwuchs ist es leicht, die zwanglose und unbekümmerte Einstellung anzunehmen, die viele der Einwohner zeigen. Die Menschen sind im allgemeinen freundlich und gastfrei. Unser Predigtdienst, in dem wir die gute Botschaft vom Königreich mit anderen teilen, ist dadurch angenehm, trotz der tropischen Hitze.

Schafähnliche Personen in der katholischen Kirche, Geistliche und Laien erwachen; dafür gibt es eindeutige Beweise, wie es die Erfahrung eines Sonderpioniers zeigt: „Eine katholische Dame weigerte sich, mit uns die Bibel zu studieren, wenn wir diese Angelegenheit nicht zuerst mit ihrem Priester besprächen. Bevor wir diesen Besuch vereinbaren konnten, trafen wir einen ,katholischen Bruder‘. Er sagte, er sei nicht in der Lage, ihre Fragen zu beantworten, sondern sie solle den Priester besuchen. Die Dame war enttäuscht, so etwas von einem ,Bruder‘ zu hören. Wir besuchten den Priester. Er bat uns herein und erklärte sich bereit, alle Fragen der Dame zu beantworten. Zuerst fragte sie ihn, wie Gott heiße. Er gab zu, daß er Jehova heißt. Bei der nächsten Frage gab er zu, daß die Hölle kein Ort der Qual, sondern der Verborgenheit sei, das Grab. Zu ihrer wichtigen Frage: ,Darf ich mit Jehovas Zeugen die Bibel studieren?‘ erwiderte er, daß sie das dürfe. Er sagte, die Katholiken hätten einen Fehler gemacht, daß sie nicht von Haus zu Haus gegangen seien, um andere die Bibel zu lehren. Er besaß bereits die Neue-Welt-Übersetzung, und bei dieser Gelegenheit abonnierte er eine der Zeitschriften. Sie war nun zufrieden und studiert regelmäßig die Bibel, besucht die Zusammenkünfte und beteiligt sich seit April am Dienst von Haus zu Haus.“

Die Engel, obwohl unsichtbar, führen das Scheidungswerk durch; sie kennen die Personen, die aufrichtig sind, wie folgende Erfahrung zeigt. „Von meiner Kindheit an bis Anfang September 1968 bin ich ein frommer Katholik gewesen. Als gottesfürchtiger, treuer und gläubiger Anhänger des katholischen Glaubens interessierte ich mich für das ,Laienapostolat‘. Ich muß jedoch zugeben, daß ich verwirrt war, als zwischen den Geistlichen und den führenden Theologen der katholischen Kirche nach dem Abschluß des Vatikanischen Konzils im Jahre 1967 offene Rebellion ausbrach. In dieser kritischen Zeit konnte ich mich an niemand wenden, nur an Gott allein. Ich bat ihn inbrünstig, mich sicher zu leiten. Ich freue mich, sagen zu können, daß im August 1968 das göttliche Licht auf mich und meine Familie schien, als uns einer der Zeugen Jehovas überraschenderweise besuchte.“

Wie war es zu diesem Besuch gekommen? Nun, der Kreisdiener diente gerade der Versammlung des Ortes, wo dieser Mann wohnte. Zufällig arbeitete er in seiner Straße. Ein einheimischer Verkündiger wies auf sein Haus und bemerkte: „Sie nehmen immer Literatur, aber dabei bleibt es dann.“ Der Kreisdiener folgerte daraus, wenn sie immer Literatur entgegengenommen haben, müssen sie bestimmt Schafe sein, und nahm sich vor, alles zu tun, damit sie ernährt würden. Als die zwei Verkündiger dort vorsprachen, empfing sie die Frau des Mannes an der Tür und bat sie herein. Aufmerksam hörte sie sich die Predigt an, und sie nahm — wie man angenommen hatte — bereitwillig zwei gebundene Bücher. Man vereinbarte, sie am nächsten Abend wieder zu besuchen, wenn ihr Mann zu Hause sei. Bei dem Nachbesuch waren nach der Begrüßung seine ersten Worte: „Ich bin sehr wegen der Krise besorgt, die heute in der katholischen Kirche herrscht, und ich wünsche zuverlässigen Rat und zuverlässige Anleitung.“ Auf die Frage, ob er eine Bibel habe, erwiderte er: „Nein.“ Man gab ihm die Douay-Bibel und bat ihn, das zu lesen, was Petrus in 2. Petrus 1:19 schreibt: „Wir besitzen um so gesicherter das prophetische Wort: ihr tut gut, darauf zu achten wie auf ein Licht, das an einem dunklen Ort leuchtet.“ Er erkannte sofort, worum es ging: Nur die Bibel ist die einzige zuverlässige Quelle, in der er das finden konnte, was er suchte. Man zeigte ihm, worin die Neue-Welt-Übersetzung der Douay-Bibel ähnelt und ihr trotzdem überlegen ist. Er erwarb sogleich ein Exemplar, und man begann mit ihm zu studieren. Während der nächsten beiden Wochen diente der Kreisdiener zufällig in zwei Nachbarversammlungen. Deshalb war es ihm möglich, mit diesem Interessierten und seiner Familie noch zweimal zu studieren, bevor er das Studium einem anderen Verkündiger übergab. Sie schritten schnell voran, und es dauerte nicht lange, bis sie die Zusammenkünfte der Versammlung besuchten. Er schließt mit folgenden Worten: „Durch die Hilfe Jehovas und seiner christlichen Zeugen konnten wir, ich, meine Frau, mein Sohn und meine beiden Töchter, schließlich die Wahrheit und die einzige Organisation kennenlernen, die den reinen und unbefleckten Glauben lehrt, wie er in der Heiligen Schrift erwähnt wird. Ich bitte unseren himmlischen Vater, daß er mir so bald wie möglich eine genaue Erkenntnis geben möge durch ein regelmäßiges Studium der Heiligen Schrift und biblischer Literatur, damit ich dieser Gruppe demütiger Apostel beim Predigen der guten Botschaft vom Königreich helfen kann.“ Hat Jehova sein Gebet erhört? Heute, knapp ein Jahr nachdem er angefangen hat, die Bibel zu studieren, ist er ein glücklicher und regelmäßiger Verkündiger der Königreichsbotschaft.

Wir möchten Jehova und seiner Organisation für die Freigebigkeit unserer Brüder danken, die es allen Missionaren ermöglichte, den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ zu besuchen, der ihrem Heimatort am nächsten lag, und auch für die Hilfe, die man einigen einheimischen Sonderpionieren gewährte. Zwölf anderen Verkündigern war es finanziell möglich, trotz der strengen Reisebestimmungen ihren Wunsch zu erfüllen, sie besuchten den Kongreß in London.

CHILE Bevölkerung: 9 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 6 450 Verhältnis: 1 zu 1 473

Wenn Jehovas Zeugen an die Freuden des letzten Dienstjahres zurückdenken, sind sie Gott dankbar, so, wie Gottes befreites Volk dankbar gewesen sein muß, als es Psalm 126:3 sang: „Jehova hat Großes an uns getan: wir waren fröhlich!“

Nicht wenig haben wir uns gefreut, als Bruder Knorr uns im Dezember besuchte. Im schönen Velodromo-Stadion in Santiago sollte ein Sondervortrag gehalten werden, und man unterrichtete die Brüder in der Stadt darüber. Die Nachricht gelangte jedoch schnell in andere Teile des Landes; 4 083 hörten den Vortrag, einige waren sogar von weit her gekommen. Alle freuten sich, als sie von der Absicht der Gesellschaft erfuhren, ein neues Zweigbüro zu errichten, da das gegenwärtige nicht mehr den Anforderungen entspricht und außerdem einer neuen Autostraße weichen muß. Während Bruder Knorrs Besuch wählte man einen Bauplatz aus. Inzwischen hat man den Bauplatz erworben und hat Baupläne gezeichnet und sie genehmigen lassen. Am Ende des Dienstjahres war das Fundament gegossen, und die Brüder, die die Arbeit verrichten, bemühen sich, es so schnell wie möglich fertigzubekommen. Überall im Land verfolgen die Brüder dieses Bauvorhaben mit großem Interesse, und sie freuen sich, daß Jehova unsere Bemühungen segnet.

Die Freude, zu Jehovas befreitem Volk zu gehören, ist aus vielen Erfahrungen ersichtlich. Jemand schrieb und drückte seine Freude über das aus, was Jehova für ihn getan hatte: „Von meiner Jugend an habe ich die katholische Kirche besucht; aber sie hat niemals die Leere ausgefüllt, die ich Gott gegenüber in meinem Herzen verspürte. Diese Leere nahm noch im Laufe der Jahre zu, und ich bat Jehova, mir die Wahrheit zu zeigen. Kurz darauf besuchte uns einer der Zeugen Jehovas und begann, mit meiner Frau regelmäßig die Bibel zu studieren. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, erzählte sie mir begeistert von den Dingen, die sie gelernt hatte. Man traf Vorkehrungen, daß ich ebenfalls am Studium teilnehmen konnte, und ich fand: Dies war genau das, was ich gesucht hatte. Ich hungerte in meinem Herzen nicht mehr nach geistigen Dingen. Wir änderten unser Leben, damit wir als eine Gott hingegebene, getaufte Familie Jehovas Volk angehören konnten.“

Studentenunruhen sind in Chile ebenso verbreitet wie in anderen Teilen der Welt. Junge Menschen suchen nach dem wahren Gott mit dem Wunsch, ihm zu dienen und ihn zu preisen. Ein junger Mann kam zu einer Zusammenkunft und bat um ein Bibelstudium. Er studierte an einer Universität und wollte etwas über die Regierung erfahren, die den Menschen Sicherheit und Glück bringen werde. Er hatte sich schon immer für eine gerechte Regierung interessiert, und er war einer der Führer der radikalen Gruppen an der Universität, weil er hoffte, die Weltverhältnisse zu bessern. Bald erkannte er jedoch, daß man auf diese Weise die Welt nicht verbessern konnte; deshalb wandte er sich als letzter Hoffnung der Bibel zu. Der Student freute sich, als er von der Königreichsregierung erfuhr, und wollte sofort in den Felddienst gehen, um anderen davon zu erzählen. Er unterhielt sich außerdem mit zwei anderen Studenten, und sie besuchten ebenfalls das Heimbibelstudium, das man mit ihm durchführte. Dieser junge Mann leitet jetzt selbst sechs Bibelstudien, und einige dieser interessierten Personen besuchen die Zusammenkünfte. Er möchte sich im November auf dem Landeskongreß taufen lassen. „Ich brauche wohl nicht zu erwähnen“ schreibt der Missionar, der dieses Studium leitet, „daß mir das Studium mit diesen drei Studenten wirklich Freude bereitet.“

KOLUMBIEN Bevölkerung: 20 462 926

Verkündiger-Höchstzahl: 6 004 Verhältnis: 1 zu 3 408

„ ,Die Wahrheit wird euch frei machen.‘ (Joh. 8:32) Das erlebten meine Frau und ich deutlich, als wir vor einigen Jahren nach Kolumbien kamen, um dort zu dienen, wo die Hilfe dringender benötigt wird“, schrieb ein Bruder. „Bei einer Adventistin gaben wir eine Bibel ab. Die Wahrheit überwand schnell ihre aufrichtigen Einwände, und bald danach studierte sie mit uns die Broschüre ,Diese gute Botschaft vom Königreich‘. Wir sprachen nur wenig Spanisch; deshalb mußten wir die Heilige Schrift für sich selbst sprechen lassen. Bald besuchte sie alle Zusammenkünfte. Eines Tages sprach der Aufseher darüber, wie wichtig es sei, ein sittlich reines Leben zu führen. Sogleich kam diese Dame zu ihm und erklärte ihm ihre Eheverhältnisse. Kurz danach entschloß sie sich, sich von dem Mann, mit dem sie nach Übereinkunft zusammen lebte, zu trennen. Sie schritt weiter voran. Oft reiste sie geschäftlich in eine andere Stadt, und jedesmal nahm sie einen reichlichen Vorrat von den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! mit, um sie während ihrer Freizeit im Dienst von Haus zu Haus zu verbreiten. Hierbei traf sie ihren Ehemann, mit dem sie gesetzlich verheiratet war. Er nahm die Zeitschriften und interessierte sich schnell für die Wahrheit. Als er die Wahrheit kennengelernt hatte, trennte er sich von seiner Partnerin mit der er nach Übereinkunft zusammen lebte. Er und seine Frau entschlossen sich, ihre Ehe wieder fortzusetzen. Sie hat sich taufen lassen und hat den Pionierdienst aufgenommen. Obwohl ihm ein Bein bei einem Unfall zerquetscht worden war, ließ er sich nach mehreren Operationen taufen. Seine Frau dient jetzt als Sonderpionier.“

Ein Kreisdiener, der die Filme der Gesellschaft in den Landgebieten zeigte, berichtete über folgende Erfahrungen: „In Mata de Caña sahen sich 300 Personen den Film an. Der Polizeiinspektor lieh uns kostenlos einen Lautsprecher und ein Mikrophon und empfahl uns, den Film vor seinem Haus zu zeigen, damit er eingreifen könne, falls jemand uns zu stören suche. Jeder hörte aufmerksam zu, und als die Einwohner nach der Vorführung wieder weggingen, verstanden sie unser Werk besser.“ „In einer anderen abgelegenen Siedlung, wo es eine Gruppe von sieben Verkündigern gibt, besuchte fast jeder die Filmvorführung. Jeder half uns, soweit er konnte. Der Mann, der als einziger einen Stromerzeuger besaß, bat die Einwohner darum, daß die Gastwirtschaft und die Häuser die er mit Strom versorgte, das Licht abschalten mögen, damit er genug Strom für den Film hätte. Der Polizeiinspektor erlaubte es uns, den Film auf der Straße vorzuführen. Die Leute stellten Pfosten auf und spannten Bettlaken als Leinwand dazwischen. Dreihundertfünfzig Personen besuchten das Kino auf der Straße.“

„Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit“, schrieb Salomo. (Pred. 12:1) Eine Mutter war angenehm überrascht, als sie beobachtete, wie geschickt ihre zehnjährige Tochter im Dienst war. Von einem nahebei gelegenen Geschäft aus, wo sie mit ihrem kleinen Sohn Limonade trank, beobachtete sie, wie ihre Tochter einer älteren Dame Zeitschriften anbot. Als ihre Tochter in das Haus hineinging und dort eine Zeitlang blieb, wollte die Mutter zu dem Haus hingehen; in dem Augenblick kam das Mädchen wieder heraus und erzählte seiner Mutter, was es erlebt hatte. Die Dame hatte ihre Neffen herbeigerufen damit sie zuhören sollten. Sie hatte ihr Fragen gestellt, die Zeitschriften genommen und sie gebeten, ihr nächstes Mal das Wahrheits-Buch zu bringen. Beim nächsten Besuch wollte die Mutter das Studium übernehmen, das ihre Tochter eingerichtet hatte; aber die Dame wünschte, daß das kleine Mädchen es weiterhin leite. Die Angehörigen dieser Dame wandten sich gegen sie und verbrannten alle ihre Literatur. Deshalb mußte man jede Woche die Bücher zum Bibelstudium mitbringen. Jetzt besucht diese Dame regelmäßig die Zusammenkünfte, und sie ist dafür dankbar, daß ein kleines Kind sie zu Hause besucht hat, um sie mit der guten Botschaft bekannt zu machen.

KONGO (Brazzaville) Bevölkerung: 1 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 366 Verhältnis: 1 zu 732

Was würdest du tun, wenn du, nur siebzehn Jahre alt, mit einer alleinstehenden Verkündigergruppe von vierzehn Personen verbunden wärst und über vierzehn Kilometer weit zum Königreichssaal gehen müßtest, um die Zusammenkünfte zu besuchen? Wärst du bereit, einer Verkündigergruppe vorzustehen, von der die meisten nicht lesen und schreiben können, um sie zu organisieren, die Zusammenkünfte zu leiten und in allen Zweigen des Königreichswerkes führend voranzugehen, obwohl du noch nicht getauft bist? Dieser Aufgabe sah sich ein Jugendlicher gegenüber, als der Bruder, der dieser Verkündigergruppe vorgestanden hatte, in ein anderes Gebiet zog, um dort als Sonderpionier zu dienen. Der Jugendliche hat diese Aufgabe übernommen. Sein Eifer und seine Begeisterung haben drei weitere Jugendliche, etwa im gleichen Alter, angespornt, ganzherzig mit ihm zusammenzuarbeiten. Diese Jungen schreiten rasch zu geistiger Reife voran. Zu Beginn des Dienstjahres 1970 haben alle vier ihre Hingabe an Jehova durch die Wassertaufe symbolisiert.

Viele Verkündiger im Kongo haben sich in diesem Jahre am Ferienpionierdienst beteiligt. Die Zahl der Ferienpioniere ist von 296 im Jahre 1968 auf 519 im Jahre 1969 in die Höhe geschnellt. Viele Brüder äußern sich freudig über die Segnungen, die sie in diesem Dienst erlebt haben. Ein Bruder hat folgende Erfahrung gemacht, während er als Ferienpionier diente.

Ein demütiger Mann hatte ein Buch und eine Broschüre entgegengenommen, und man begann mit ihm die Bibel zu studieren. Während das Studium voranschritt, verriet er dem Verkündiger: „Ich fürchtete mich, mich an Jehovas Zeugen zu wenden, nachdem ich Matthäus 24:4, 5 gelesen hatte, wo vor den falschen Propheten gewarnt wird. Ich war davon überzeugt, daß mein katholischer Glaube richtig sei. Durch das Studium habe ich jetzt erkannt, daß dem nicht so ist, sondern daß das Gegenteil der Fall ist.“

Der Interessierte erlebte weitere Freude, während sie weiterstudierten, und sein Verständnis über Gottes Vorhaben nahm zu. Man konnte sehen, daß er die Wahrheit schätzte, und bei jedem Studium dankte er Jehova dafür, daß er die wahre Religion gefunden hatte, die zu ewigem Leben führt.

Der Verkündiger bereitete den Interessierten auf die Verfolgung vor, der er sich bald gegenübersehen würde, indem er dessen Glauben stärkte. Der Bruder schreibt: „Ich entschloß mich, ihm Matthäus 10:36-38 zu erklären, wo es heißt: ,In der Tat, eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.‘

Wir studierten das Wahrheits-Buch, sobald wir es erhalten hatten. Als wir zu Kapitel 3 kamen: ,Wer ist Gott?‘, lenkte ich seine Aufmerksamkeit besonders auf Abschnitt 23, wo die Warnung des Apostels Johannes zitiert wird: ,Hütet euch vor Götzen.‘ (1. Joh. 5:21) Gleich der nächste Satz fragt: ,Wie wäre es, wenn du dich in deiner Wohnung einmal umsehen und dich fragen würdest, ob du das tust?‘ (5. Mose 7:25) In der nächsten Woche konnten wir uns wirklich freuen, denn er hatte alle religiösen Bilder aus seiner Wohnung entfernt.“ Bald darauf besuchte er die Zusammenkünfte im Königreichssaal, obwohl er sich noch etwas vor den Mitgliedern seiner Kirche fürchtete, die ihn als guten Katholiken hochgeachtet hatten. Während der kirchlichen Osterfeier im letzten April wollte seine Frau ihr Baby taufen lassen. Ihr Mann war jedoch nicht damit einverstanden und erklärte ihr freundlich, daß es gemäß der Bibel verkehrt sei, Säuglinge zu taufen. Seine Frau war so darüber entrüstet, daß sie sich wegen dieser Angelegenheit an ihren Priester wandte. Der Priester wünschte, sofort ihren Mann zu sprechen. Mutig erklärte er dem Priester: „Es gibt zwei Autoritäten: Gottes Autorität, die klar in der Bibel dargelegt ist, und die der Kirche, die Sie vertreten. Können Sie einen Bibeltext anführen, der Sie dazu ermächtigt, ganz kleine Kinder zu taufen?“ Der Priester antwortete nicht einmal auf diese Frage. Der Interessierte fügte hinzu: „Weder Jesus noch die Apostel haben Säuglinge getauft!“

Damit waren seine Schwierigkeiten aber noch nicht zu Ende. Seine Brüder und Vettern, sogar seine Frau wandten sich gegen ihn. Eine Zeitlang versuchten der Priester und seine Familie seine Meinung zu ändern und ihn zu veranlassen, wieder zur Kirche zurückzukehren; doch trotz all dieser Bemühungen wurde er immer mehr im wahren Glauben gefestigt. Seit letzten April ist er ein Verkündiger, und zur Zeit studiert er das Buch „Dein Wort ist eine Leuchte ...“ damit er während des vor uns liegenden Kongresses „Friede auf Erden“ seine Hingabe an Jehova symbolisieren kann.

KONGO (Kinshasa) Bevölkerung: 17 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 13 799 Verhältnis: 1 zu 1 232

Jehova hat das letzte Dienstjahr im Kongo (Kinshasa) wirklich gesegnet, wie wir das aus den Zahlen ersehen können, die die Zunahme erkennen lassen. Die Höchstzahl von 13 799 stellt eine 57prozentige Zunahme gegenüber dem letzten Jahr dar. Dies ist wirklich ermutigend. Es zeigt ebenfalls die große Verantwortung der Brüder, den Neuen beizustehen und ihnen zu helfen, damit sie zur Reife voranschreiten. Diese Aufgabe ist aber nicht leicht, denn das Land ist groß, und die Bevölkerung spricht acht bedeutendere Sprachen und über dreihundert Stammesdialekte. Wir sind mit Übersetzen und Vervielfältigen beschäftigt, um allen zu helfen. Aber wir freuen uns, weil wir jetzt die Zeitschriften, den Königreichsdienst und andere Veröffentlichungen der Gesellschaft in fünf Sprachen verwenden und weil es uns die Gesellschaft genehmigt hat, Broschüren in zwei weiteren Sprachen zu veröffentlichen.

Die Kongresse helfen den Brüdern ebenfalls, geistig reifer zu werden. Jeder sollte eine Gelegenheit erhalten, das Programm der Bezirkskongresse kennenzulernen; deshalb haben wir im letzten Jahr acht Bezirkskongresse in diesem Land durchgeführt. Diese Vorkehrung hat den Brüdern geholfen, denn man zählte insgesamt 26 000 Anwesende bei den Kongressen. Das Programm wurde, ganz oder nur teilweise, in acht verschiedenen Sprachen dargeboten. Einige Brüder gingen über 320 Kilometer zu Fuß zu ihrem Kongreß — dafür benötigten sie sieben Tage — und die gleiche Entfernung wieder zurück. Andere reisten zwei Tage und zwei Nächte lang mit kleinen Kanus.

Alle diese theokratischen Vorkehrungen, einschließlich des Königreichsdienstes, helfen den Brüdern und interessierten Personen, sich vollständig von Babylon der Großen zu befreien, die in diesem Teil der Erde einen besonders starken Einfluß auf die Menschen ausübt. Die Ausgabe des Königreichsdienstes für den Kongo (Kinshasa), der jetzt in fünf verschiedenen Sprachen veröffentlicht wird, hat kürzlich Artikel enthalten, die den Brüdern helfen, sich vollständig von abergläubischen Bräuchen zu befreien, die hier verbreitet sind. Es handelt sich um Bräuche, die mit der Vielehe verbunden sind, der Totenverehrung, mit dem Gebrauch von Amuletten und anderen Gegenständen, die mit Magie und Götzendienst verbunden sind, dem Fruchtbarkeitskult, mit Riten, die mit der Beschneidung zu tun haben, mit der Jünglingsweihe usw. Die Brüder hatten zwar die allgemeinen Grundsätze verstanden, wie man die Wahrheit von babylonischen Bräuchen unterscheidet, manchmal waren sie jedoch unsicher, ob sie sich an einigen örtlichen Bräuchen beteiligen durften oder nicht. Die Artikel im Königreichsdienst halfen ihnen zu erkennen, daß bestimmte Bräuche rein heidnischen Ursprungs sind und deshalb zu meiden sind.

Ein anderer Artikel, der im Königreichsdienst veröffentlicht worden ist, zeigte, wie man alkoholischen Getränken gegenüber richtig eingestellt ist; dies hat vielen Brüdern geholfen, besonders denen, die ein hier übliches starkes Getränk herstellten und verkauften. Viele wußten nicht oder erkannten nicht vollständig, daß die Regierung es verboten hat, ein solches Getränk herzustellen und zu verkaufen. Sie taten dies, weil sie hierdurch leicht etwas Geld verdienen konnten. Aus diesem Grunde hatten auch einige Brüder zuviel getrunken. Als die Brüder diesen Artikel in den Versammlungen studiert hatten, erhielten wir Berichte, die zeigten, daß die Brüder vollständig damit aufgehört hatten, dieses Getränk herzustellen und zu verkaufen. Sie fanden bald andere Arbeit, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, die mit biblischen Grundsätzen übereinstimmte und durch die sie das Gesetz des Cäsaren nicht verletzten. In den Gebieten, wo diese Änderung eintrat, konnte man bemerken, daß die Brüder alkoholische Getränke nur noch in mäßigen Mengen verwendeten.

Ein junger Bruder wurde versehentlich von einem Stein im Gesicht getroffen, den ein anderer Junge geworfen hatte. Dieser Junge hatte versucht, einige Früchte von einem Mangobaum herunterzuwerfen. Viele Leute blieben stehen und warteten darauf, daß der Bruder den Jungen, der ihn mit dem Stein getroffen hatte, verprügelte. Der junge Bruder erinnerte sich jedoch an den weisen Rat, der in Römer 12:17 enthalten ist: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem.“ Er blieb ruhig. Die Zuschauer verspotteten ihn. Nun ging der Junge, der den Stein geworfen hatte, auf den Bruder zu, entschuldigte sich bei ihm und fragte ihn, wer er sei. Der Bruder konnte ihm nun erklären, warum er ruhig geblieben war und es vermieden hatte, zornig zu werden. Der Junge ist jetzt sein Freund und interessiert sich für Gottes Wort.

Die Verkündiger und Pioniere im Kongo erkennen, wie dringlich die Botschaft der Bibel ist und daß es für sie in diesem großen Land noch viel Arbeit zu tun gibt, ob ‘in günstiger Zeit oder in unruhvoller Zeit’. — 2. Tim. 4:2.

COSTA RICA Bevölkerung: 1 706 115

Verkündiger-Höchstzahl: 3 011 Verhältnis: 1 zu 567

Mit tiefer Befriedigung können unsere Brüder in Costa Rica auf ein weiteres hervorragendes Jahr im Dienste Jehovas zurückblicken. Im Laufe des Jahres haben wir vier Monate lang wegen Hafenarbeiterstreiks in verschiedenen Teilen der Welt keine Zeitschriften erhalten; trotzdem konnten wir neue Höchstzahlen in der Zeitschriftenverbreitung erreichen. Wir konnten mehr Zeitschriften als jemals zuvor abgeben.

Hast du auch schon einmal gemeint, es habe nicht viel Wert, einer Person Zeugnis zu geben, die über siebzig oder achtzig Jahre alt ist, weil sie sich gewöhnlich doch nicht mehr ändern wolle? Eine Sonderpionierin schreibt, sie sei froh, daß sie nicht so eingestellt gewesen sei. Sie schreibt: „Während ich in meinem Gebiet arbeitete, verletzte ich mich am Bein. Ich bat einen älteren Herrn, mir zu helfen. Er half mir nach Hause, und ich nahm die Gelegenheit wahr, ihm von der neuen Ordnung Zeugnis zu geben und von den Segnungen, die Gott bereithält. Er freute sich über die Botschaft und kam am nächsten Tag in meine Wohnung, um mehr von der ,guten Botschaft‘ zu hören. Mit Hilfe des Wachtturms begann ich mit ihm die Bibel zu studieren. Er kam sogleich zu allen Zusammenkünften der Versammlung und hat bisher noch keine versäumt. Dieser Mann war ein frommer Katholik, der jeden Tag betete. Sein Haus war voll religiöser Bilder. Nach nur einigen Studien erklärte er mir freudig: ,Ich habe alle meine Bildnisse und Götzenbilder in den Fluß geworfen.‘ Trotz des Widerstandes der Familie und des Priesters ist er jetzt ein eifriger Verkündiger. Er hat ernsthaft vor, sich trotz seines hohen Alters — er ist jetzt fünfundneunzig — taufen zu lassen.“

Das Wahrheits-Buch hat überall bei aufrichtiggesinnten Personen einen gewaltigen Eindruck hinterlassen. Ein Missionar schreibt: „Beim Zeitschriftendienst fand ich einen jungen Mann, der Zeitschriften entgegennahm. Er bat mich, ihn doch wieder zu besuchen, denn er habe einige Fragen, die er gern beantwortet hätte. Als ich ihn wieder besuchte, fragte er mich: ,Gibt es eine wahre Religion?‘ ,Sind alle Religionen gleich?‘ Ich schlug schnell in meinem Wahrheits-Buch das Kapitel auf ,Woran man die wahre Religion erkennt‘, und wir lasen einfach zusammen die Abschnitte. Kurz danach erklärte der Mann: ,Dies beantwortet alle meine Fragen.‘ Dieser Herr war zwar in einem katholischen Jugendheim aufgewachsen und hatte die Lehren und Bräuche der katholischen Kirche gründlich kennengelernt. Durch ein Bibelstudium lernt er nun allmählich mit der Hilfe des Wahrheits-Buches die Wahrheit des Wortes Gottes kennen.“ Hast du schon versucht, mit dieser Veröffentlichung ein Studium zu beginnen?

Uns stehen jetzt vorzügliche Hilfsmittel, wie das Wahrheits- und das Evolutions-Buch und die neue Veröffentlichung Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?, zur Verfügung; deshalb sind wir davon überzeugt, daß das Jahr 1970 wiederum ein hervorragendes Jahr im Dienste Jehovas sein wird.

KUBA

Jehova hat uns wunderbar gesegnet. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir uns in jedem Dienstzweig verbessert. Das ist nicht etwa der Fall, weil der Widerstand gegen unser Werk nachgelassen hätte, sondern weil Jehovas Volk entschlossen ist, die gute Botschaft bekanntzumachen, solange dies noch möglich ist. Selbst die Bemühungen, uns am Ausbreiten der Wahrheit zu hindern, sind fehlgeschlagen. Man hat die Zeugen gewarnt, anderen zu predigen, und wenn man sie beim Predigen angetroffen hat, hat man sie eingesperrt. Doch mit welchem Ergebnis? Selbst im Gefängnis haben unsere Brüder über die Wahrheit gesprochen; dadurch sind weitere Zeugen Jehovas geworden. Versuchen die Beamten, die Personen einzuschüchtern, die sich für die Wahrheit interessieren, verstärkt dies nur ihr Interesse, und wer ein „Schaf“ ist, schätzt die Wahrheit um so mehr. Wir stellen oft fest, daß der Widerstand uns eher hilft, die Königreichsbotschaft auszubreiten, statt daß er uns daran hindert. Jeder von uns erkennt seine Verantwortung gegenüber Jehova. Wir wissen: Jehova wird uns belohnen, ob wir nun frei sind oder im Gefängnis, ob man uns schlägt, mit Füßen tritt oder sogar tötet, weil wir die gute Botschaft verkünden oder in unserer Wohnung die Bibel studieren.

Man hat den Dienst der Zeugen Jehovas wiederholt angegriffen, um die Menschen von der Wahrheit abzubringen. Zeitungen und Fernsehprogramme enthalten oft Berichte, die Zeugen Jehovas als feige und unsittliche Menschen darstellen, die nicht am Fortschritt interessiert seien und die nicht bereit seien, zum Fortschritt des Landes mit beizutragen. Wir wissen aber, daß dies nicht der Wahrheit entspricht und daß wir als Jehovas Volk das wunderbare Vorrecht haben, aufrichtigen Menschen zu helfen, die einzige wirkliche Hoffnung der Menschheit kennenzulernen: das Königreich Gottes. In diesem Jahr hat man die Druckereiausrüstung der Gesellschaft beschlagnahmt, und jetzt dringt man in die Wohnungen der Brüder ein, um ihre persönlichen Bibelstudienhilfsmittel zu beschlagnahmen. Jehova vermag aber seinem Volk die rechte Speise zur rechten Zeit zu beschaffen, trotz all dieser Bemühungen.

Eine Zeugin Jehovas unterhielt sich mit einer Dame, die wegen der Weltverhältnisse entmutigt war. Sie konnte nicht verstehen, warum es so viel Bosheit gibt. Sie betete unablässig, war aber unzufrieden und unglücklich. Die Zeugin Jehovas las ihr die Schriftstelle aus Johannes 17:3 vor und zeigte ihr, wie sie die Bibel studieren konnte. Sie wisse, daß Jehovas Zeugen nicht an „Heilige“ glaubten, erwiderte sie, sie könne ihren Glauben an die „Heiligen“ aber nicht aufgeben, da ihre Mutter ihr dies geboten habe. Die Schwester erklärte ihr, nur Gott habe das Recht, zu bestimmen, wie er angebetet werden möchte, und zeigte ihr Johannes 4:24. Was richtig ist und was Gott gefällt, versteht man nur, wenn man eine genaue Erkenntnis der Wahrheit erlangt, erklärte sie ihr. Noch am gleichen Abend begann die Dame, in der Bibel zu lesen. Jeden Abend las sie darin und im Paradies-Buch. Nach einer Woche vertraute sie der Schwester an, daß sie seit ihrem letzten Besuch den „Heiligen“ keine Blumen und Gebete mehr dargebracht habe, sogar ihre Nachbarn seien deswegen überrascht gewesen. In jener Woche kam sie mit ihrer Familie zum öffentlichen Vortrag und zur Predigtdienst-Zusammenkunft.

Beim nächsten Studium erklärte die Dame, daß sie sich fast zu einer Heiligen gemacht habe. Dafür hätte sie viel Geld ausgeben und sich stets weiß kleiden und um ihren Hals verschiedenfarbige Kragen tragen und Tiere opfern müssen. Und jetzt überlegte sie, was sie tun sollte. Die Schwester zeigte ihr, was die Bibel über solche Dinge sagt und wie sie Jehova gefallen könne. Das Ergebnis war: Die Dame räumte zwei Eimer voll babylonischer Götzenbilder aus ihrem Haus, und sie spricht jetzt mit anderen über die Wahrheit. Ihre Töchter interessieren sich ebenfalls für die Wahrheit. Sie hat zwar einige ihrer weltlichen Freunde verloren, freut sich aber, daß sie jetzt ein wirklich christliches Heim hat. Die Schwester, die sie besuchte, bemerkte: „Jetzt verstehe ich, wie die Engel unsere Schritte lenken, damit wir die ,Schafe‘ finden.“

ZYPERN Bevölkerung: 613 000

Verkündiger-Höchstzahl: 538 Verhältnis: 1 zu 1 139

Die Lage auf Zypern ist immer noch verworren. Rund 4 500 UN-Soldaten sind auf der Insel stationiert und versuchen, den Frieden zu erhalten. Wahren Frieden erlangt man jedoch nur, wenn man die Bibel studiert und den Gott des Friedens, Jehova, kennenlernt. Für Jehovas Zeugen ist das vergangene Jahr verhältnismäßig ruhig gewesen, und die Brüder haben fleißig gearbeitet. (Apg. 9:31) Wir haben uns gefreut, als wir unser Ziel von 500 Verkündigern überschritten. Im April hatten wir zehn Verkündiger mehr als für unser 20prozentiges Ziel von 528 nötig gewesen wären.

Viele Zyprioten sind dagegen, daß sich die Religion in Politik und Wirtschaft einmischt, wie dies auf Zypern geschieht. Sie zeigen ihr Mißfallen, indem sie nicht zur Kirche gehen. Andere interessieren sich nicht mehr für Gott und glauben nicht mehr an ihn, wie man dies weltweit beobachten kann. Deshalb gehen heute nur noch wenige, hauptsächlich alte Frauen, in die Kirche. Viele suchen nach etwas Besserem; doch sie bemühen sich umsonst, da sie sich nicht von der Bibel leiten lassen. Jehovas Zeugen gehen weiterhin von Haus zu Haus. Wir schätzen diese Freiheit, die wir noch haben. Aber wir stehen einer Mauer des Vorurteils gegenüber, die Priester und Lehrer gegen uns errichtet haben. In kleineren Orten fürchten sich die Menschen gewöhnlich vor der Wahrheit. Sie fürchten sich davor, daß wir ihnen beweisen, daß sie unrecht haben; sie befürchten, etwas aufgeben zu müssen, was sie schon lange getan haben. Am meisten fürchten sie sich jedoch vor den Menschen und deren Spott, wenn sie die Wahrheit annehmen. Wer in solch einem kleinen Ort als ein Zeuge Jehovas lebt, muß mutig sein. Wir verstehen, warum Gott die „Feiglinge“ als erste erwähnt, die nicht die Segnungen des Königreiches ererben werden, indem er sagt: „Was aber die Feiglinge ... betrifft, ... ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt.“ — Offb. 21:8.

72 056 Stunden haben wir Zeugnis gegeben. Nikosia, die Hauptstadt, hat außerdem ein großes Zeugnis erhalten, als jedes Wochenende dreißig bis fünfzig Brüder kamen und ein dreistöckiges Gebäude errichteten. Es dient der Gesellschaft jetzt als Bethelheim und als Büro. Die Nachbarn haben gesehen, was brüderliche Liebe zu erreichen vermag. Wir waren begeistert und geehrt, als Bruder Franz, der Vizepräsident der Gesellschaft, Ende August nach Zypern kam, um die Einweihungsansprache für dieses schöne Gebäude zu halten.

Ein Bruder schreibt: „Meine Frau und ich begannen mit einer Frau zu studieren. Ihr Mann nahm ebenfalls daran teil und lernte die Wahrheit kennen. Er sprach mit seinen Familienangehörigen darüber, mit seinen Brüdern und Schwestern. Aus der einen Familie haben in diesem Jahr acht Personen zu predigen angefangen. Als ich an einem Sonntag mit diesem neuen Verkündiger aus dem Dienst zurückkam, trafen wir den Priester im Haus der Mutter des Verkündigers an. Er versuchte gerade, die Familie dazu zu überreden, keine Zeugen Jehovas zu werden. Der Priester sagte uns, wie treu Abraham, Isaak und Jakob gewesen seien, und sagte abschließend, daß wir der heiligen Dreieinigkeit ebenso treu sein müßten. Ich erklärte ihm, daß diese Männer Jehova treu gewesen sind, dem gleichen Gott, den wir anbeten, und nicht der Dreieinigkeit. Ich bat ihn dann, uns auch nur ein einziges Mal das Wort Dreieinigkeit in der Bibel zu zeigen. Wir diskutierten eine Zeitlang über dieses Thema, dann wurde der Priester ärgerlich, drohte uns, ging zu seinem Auto und fuhr fort. Vier weitere Personen sind in dieser Familie nach dem Besuch des Priesters Verkündiger geworden — im ganzen zwölf.“

DAHOME Bevölkerung: 2 400 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 608 Verhältnis: 1 zu 1 493

Das letzte Dienstjahr ist für Jehovas Volk hier in Dahome ermutigend gewesen. Seit Anfang des Jahres arbeiten wir im neuen Zweigbüro, und Jehovas Segen war an der ständig steigenden Zahl der Verkündiger ersichtlich. Die Gesellschaft hat außerdem dafür gesorgt, daß fünf einheimische Brüder und die Missionare zu den internationalen Kongressen reisen konnten. Alle Brüder im Lande waren dafür dankbar, und dies sollte uns bei unserer Tätigkeit ebenfalls anspornen.

Gottes Wort vermag ‘starke Verschanzungen umzustoßen, Vernunftschlüsse und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt’. (2. Kor. 10:4, 5) Einer dieser „Vernunftschlüsse“ ist die Vielehe, die hier wirklich ein Problem ist. Ein Sonderpionier schrieb der Gesellschaft, nachdem er einige Monate in seiner neuen Zuteilung gedient hatte: „Fast jeder hat hier wenigstens drei Frauen, und einige haben sogar zehn.“ Das erschwert es, die gute Botschaft zu predigen; aber der Pionier sucht weiterhin nach Personen, die auf Gottes Wort hören, damit er ihnen helfen kann, ihr Leben so zu ändern, daß sie Gott gefallen.

Der Pionier erzählt uns von solch einer interessierten Person: „Man fing mit einem Farmer, der eine Zeitschrift entgegengenommen hatte, an zu studieren. Beim ersten Studium stellte man fest, daß er drei Frauen hatte. Heftig widersprachen sie dem, was die Bibel lehrte, denn sie wußten, dies würde ihre Stellung berühren, wenn ihr ,Mann‘ die Bibel ernst nähme. Das, was der Pionier sagte, war aber so eindeutig und klar, daß der Farmer ihn bat, weiterhin zu kommen und trotz des Widerstandes seiner Frauen mit ihm zu studieren. Der Bruder freute sich, als er sah, wie nach nur einigen Studien die Macht des Wortes Gottes Veränderungen im Haushalt bewirkte. Eines Tages empfing ihn der Farmer zum Studium; nur eine Frau war anwesend. Zuerst war sie zwar heftig gegen die Wahrheit gewesen; jetzt war sie bereit, sich am Studium zu beteiligen. Der Farmer hat nun einen theokratischen Haushalt und ist mit seiner ersten Frau gesetzlich verheiratet. Auf dem letzten Kreiskongreß hat er seine Hingabe an Jehova symbolisiert und ist jetzt ein eifriger Verkündiger. Seine Frau besucht ebenfalls regelmäßig die Zusammenkünfte und bereitet sich auf die Taufe vor.“

Ein Missionar erzählt, wie die Bibel einem jungen Schullehrer die nötige Kraft gab, sich weise zu entscheiden, als dies nötig wurde. Obwohl katholisch, war er wegen der vielen falschen Lehren der Kirche enttäuscht. Man begann sogleich, mit ihm zu studieren. Er schritt gut voran und schätzte die Bibel und ihre Weisheit täglich mehr. Bei einem Studium behandelte man die Frage über Feiern und Geburtstage. Der Missionar zeigte ihm anhand der Bibel, warum ein Christ sich nicht an solchen Feiern beteiligen kann, da sie aus dem Heidentum stammen. Kurz darauf entschloß sich seine Familie, seinen Geburtstag ausgiebig zu feiern, weil er als Pädagoge erfolgreich gewesen war. Was würde der junge Mann jetzt tun? Als die ersten Besucher ankamen, erklärte er ihnen, daß er sich für die Zusammenkunft der Zeugen Jehovas fertigmachen müsse, die er bereits seit einigen Wochen besuche. Bei dieser Zusammenkunft ließ er sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen. Glücklich über diesen Fortschritt, kehrte er gestärkt heim, wo die Party in vollem Gange war. Er begrüßte alle Gäste, zog sich dann in sein Zimmer zurück und blieb dort während der gesamten übrigen Feierlichkeiten. Er hat sich nie wieder in seine alten Gewohnheiten zurückziehen lassen. Auf dem letzten Kreiskongreß hat er sich taufen lassen. Dort sagte er: „Jetzt bin ich sicher, daß ich am letzten Teil meiner ,Reise‘ angelangt bin, auf der ich nach der richtigen Religion gesucht habe.“

Die Macht des Wortes Gottes kann uns bei unseren Problemen helfen, wenn wir zulassen, daß es unsere Schritte lenkt, wie ein Pionier von seiner Erfahrung berichtet, die er in seiner neuen Zuteilung gemacht hatte. Im Dienst von Haus zu Haus hatte er einen interessierten Mann angetroffen. Während sie sich über die Bibel unterhielten, kam ein zweiter Mann und verprügelte den Interessierten. Der Interessierte hatte, wie der Pionier erfuhr, dem anderen Mann gerade die Frau weggenommen. Er empfahl den beiden Männern, mit der Schlägerei aufzuhören, damit sie feststellen könnten, was die Bibel über diesen Fall zu sagen habe. Schließlich waren die beiden Männer damit einverstanden, und der Pionier konnte ihnen zeigen, was die Bibel darüber sagt: daß niemand Mann und Frau voneinander trennen soll. Der Mann, der dem anderen die Frau weggenommen hatte, gab zu, daß er verkehrt gehandelt hatte, und brachte ihm seine Frau zurück. In der Wohnung jedes dieser beiden Männer richtete man ein Bibelstudium ein. Beide interessierten sich für die Wahrheit. Nach einigen Wochen besuchten sie regelmäßig die Zusammenkünfte. Sie möchten sich auf dem nächsten Kreiskongreß taufen lassen. Wer dem weisen Rat der Bibel folgt, findet wirklich Frieden.

DÄNEMARK Bevölkerung: 4 873 091

Verkündiger-Höchstzahl: 11 932 Verhältnis: 1 zu 408

Die Brüder waren voller Erwartung, als wir unseren Frühjahrsfeldzug begannen, denn außer der mit dem Gedächtnismahl verbundenen Tätigkeit und dem vorzüglichen öffentlichen Vortrag würden wir die Erwachet!-Sonderausgabe „Ist es später, als du denkst?“ verbreiten. Die Begeisterung steigerte sich, bis wir schließlich 1 855 Ferienpioniere hatten; insgesamt 2 200 standen im Vollzeitdienst. Über 545 000 Zeitschriften haben wir abgegeben, fast 200 000 mehr als im letzten April-Feldzug.

Ende März erhielten wir das Evolutions-Buch. Allein im April konnten wir über 27 000 Exemplare abgeben. Dies ist gut, wenn man bedenkt, daß wir im ganzen letzten Jahr nur 19 700 Bücher abgegeben haben.

Aufrichtige Gebete haben einem Soldaten der Heilsarmee geholfen, die Wahrheit anzunehmen; aber es dauerte eine Weile. Im Jahre 1942 war er ein Soldat der Heilsarmee geworden. Aufrichtig betete er darum, daß Gott ihn leiten möge. „Ich nahm meinen Glauben ernst und auch die Anweisung, zu beten und die Bibel zu lesen, um zu erkennen, was ich tun müßte. Ich betete zu Gott, mir doch den rechten Weg zu zeigen. Kaum hatte ich aufgehört zu beten, da klopfte jemand an die Tür. Draußen stand ein kleines Mädchen. Es bot mir den Wachtturm an; ich nahm ihn, las ihn aber nicht. Die Heilsarmee konnte mir auch nicht helfen, die Bibel zu verstehen; deshalb verließ ich sie wieder und wanderte mit meiner Familie nach Kanada aus. Auf dem Schiff bat ich Gott zum zweiten Mal aufrichtig im Gebet, meine Schritte zu lenken und, wenn es eine wahre Religion gäbe, mich doch zu ihr hinzuführen. Als wir in Kanada ankamen, benötigten wir dringend eine billige Wohnung. Ich rief den dänischen Geistlichen an, um zu sehen, ob er mir helfen könnte. Anscheinend wählte ich die falsche Nummer, denn als ich mich erkundigte, ob ich mit dem Geistlichen spreche, erwiderte der Mann: ,Nein, wenigstens nicht in dem Sinne, wie Sie es meinen.‘ Er sei ein Zeuge Jehovas, erwiderte der freundliche Mann. Ich erklärte ihm mein Problem. Innerhalb einer halben Stunde holte er uns mit seinem Auto ab und fuhr uns zu einem vollständig möblierten Haus, in dem wir wohnen konnten. An jenem Abend brachte er uns noch etwas zu essen, einige Exemplare des Wachtturms und ein Buch. Ich war davon überzeugt, daß uns Gott diese Menschen auf meine Gebete hin gesandt hatte. Bald danach zog ich in einen anderen Teil des Landes und verlor die Verbindung mit ihnen.“

Später, als dieser Mann wieder nach Dänemark zurückgekehrt war, sah er ein Exemplar des Wachtturms, als er einen Freund besuchte. Der Freund hatte eine kurze Zeit studiert und dann aufgehört; er war überzeugt, daß dies die Wahrheit ist, glaubte aber nicht, den Anforderungen entsprechen zu können. Dies beeindruckte den Mann so sehr, daß er zum drittenmal zu Gott betete, ihn zur Wahrheit zu führen. Er erklärte: „An jenem Abend besuchten mich zwei Verkündiger und begannen mit mir zu studieren. Ich habe jetzt die Wahrheit gefunden, das weiß ich; ich bitte Jehova darum, mich in dieser ,Zeit des Endes‘ in seinem Werk zu gebrauchen.“

Durch die Freundlichkeit eines Verkündigers ist eine blinde Person „sehend“ geworden. Die Schwester arbeitete in einem Krankenhaus. Eines Tages sollten alle Patienten gewogen werden. Während sie warteten, bemerkte die Schwester, daß ein Mädchen weinte. Die Schwester fragte sie, ob sie ihr irgendwie helfen könne. Das Mädchen erwiderte, es sei blind und unglücklich. Sie war für die Freundlichkeit empfänglich, und beide wurden bald gute Freunde. Jeden Tag unterhielten sie sich etwas über die Wahrheit, und das Mädchen war wirklich bestrebt, geistig sehen zu lernen. Später wurden sie getrennt. Die Schwester sandte jedoch die neue Anschrift des Mädchens an das Büro der Gesellschaft, und bald darauf richtete man bei ihr ein Studium ein. Im August ist sie auf unserem internationalen Kongreß getauft worden. Sie bemüht sich jetzt, anderen Blinden zu helfen, damit sie ebenfalls das Licht der Wahrheit sehen. Sie hilft bereits einem jungen grönländischen Mädchen.

Ein Studium des Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt hat mitgeholfen, eine Ehe zu retten. Ein im Vollzeitdienst stehendes Ehepaar hatte eine Dame gefunden, bei der die Schwester ein Bibelstudium einrichtete. Die Dame erklärte, daß ihre Ehe unglücklich sei und daß sie und ihr Mann sich trennen würden. Die Schwester spornte sie dazu an, ihr möglichstes zu tun, die Ehe zu retten, besonders da sie drei Kinder hätten. Die Schwester sprach mit ihrem eigenen Mann über dieses Problem, und er unterhielt sich dann mit dem Mann dieser Frau. Obwohl der Mann nicht an Gott glaubte, war er freundlich und aufnahmebereit. Was dieses Ehepaar besonders beeindruckte, war: Ihre engsten Verwandten und Freunde hatten ihnen empfohlen, sich zu trennen, während Jehovas Zeugen sie ermunterten, den biblischen Grundsätzen zu folgen und ihre Ehe zu retten. Im April richtete man ein Bibelstudium ein, dem auch der Mann beiwohnte. Einmal kam ihr vierzehnjähriger Sohn mit dem Wahrheits-Buch zu ihnen, zeigte seinen Eltern das Kapitel, das erklärt, wie man das Familienleben glücklich gestalten kann, und ermunterte sie, es wenigstens zu versuchen. Nach einem Monat glaubte auch der Mann, daß Gott lebt, und die ganze Familie schreitet jetzt in der Wahrheit voran. Sie besuchten den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in Kopenhagen.

Dänemark kümmert sich auch um das Zeugniswerk auf den Färöern und auf Grönland.

FÄRÖER Bevölkerung: 37 122

Verkündiger-Höchstzahl: 45 Verhältnis: 1 zu 825

Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie und des Ortes zeigte man, als eine Schwester, eine Färöerin, gestorben war. Die meisten Menschen würden nie daran denken, eine Zusammenkunft der Zeugen Jehovas zu besuchen. Trotzdem waren nicht weniger als 185 Personen bei dem Begräbnis zugegen — die bisher höchste Anwesendenzahl bei einem Vortrag der Zeugen Jehovas. Viele mußten draußen stehen und von den offenen Fenstern aus zuhören, damit sie verstehen konnten, was gesagt wurde. Die Nachbarn, viele Geschäftsleute, der Geistliche und führende Kirchenmitglieder erhielten ein vorzügliches Zeugnis. Niemals zuvor hatten sie so viele biblische Wahrheiten über die Auferstehungshoffnung gehört. Die Einwohner dieses Gebietes sind jetzt eher bereit zuzuhören.

Auf einer anderen kleinen Insel erregten eine Färöerin und ihre vierzehnjährige Tochter ziemliches Aufsehen, als sie anfingen, Zeugnis zu geben. Der Geistliche des Ortes — ein naher Verwandter — fragte diese Frau: „Wer lehrt die Kinder nun das Christentum, seit sie vom Religionsunterricht in der Schule befreit worden sind?“ „Ihre Mutter“, erwiderte sie. „Warum bist du dann noch ein Mitglied der Kirche, wenn du es vorziehst, ein Zeuge Jehovas zu sein?“ entgegnete er. Als er erfuhr, daß sich dies bald ändern würde, erklärte er, daß er diese Frau hätte besuchen sollen, da sie mit ihm nahe verwandt sei. (Sein Haus ist nur etwa 45 Meter von dem ihrigen entfernt.) Diese Frau hat jetzt den Rat des Geistlichen befolgt und ist aus der Kirche ausgetreten.

Ein Verkündiger ist mit seiner Familie hierhergezogen, um dort zu dienen, wo die Hilfe dringend benötigt wird, und hat ein kleines Friseurgeschäft eröffnet. Für einen Fremden ist es oft schwierig, ein Geschäft aufzubauen und das Mißtrauen der Einheimischen zu überwinden. Doch er hatte keine Probleme, wenn er außer den gewöhnlichen Zeitungen und Zeitschriften Exemplare des Wachtturms und der Zeitschrift Erwachet! zum Lesen hinlegte. Er erklärte: „Selbst wenn mehrere Kunden im Laden warten, lesen sie meistens den Wachtturm und Erwachet!“ Er hat seinen Kunden Zeugnis gegeben und viele Bücher und Zeitschriften abgegeben, da sie ihn oft darum bitten.

Die siebenundfünfzig Personen, die den Kongreß in Kopenhagen besucht haben, sind dadurch sehr ermuntert worden. Viele hatten vorher noch nie mehr als nur ein paar Glaubensbrüder beisammen gesehen, und jetzt saßen sie plötzlich jeden Tag zwischen mehr als 30 000; dies war für sie überwältigend.

GRÖNLAND Bevölkerung: 43 792

Verkündiger-Höchstzahl: 27 Verhältnis: 1 zu 1 622

Im letzten Dienstjahr sind mehrere Familien aus Dänemark nach Grönland gezogen, um dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Trotzdem gibt es nur in zwei Städten Grönlands Verkündiger. Die beiden Sonderpionier-Ehepaare arbeiten gemeinsam in der kleinen Versammlung in Godthåb, der größten Stadt des Landes. Sie hoffen, hier eine stärkere Gruppe aufzubauen, bevor sie das andere Gebiet bearbeiten. Im Sommer reisen sie — sooft es ihnen möglich ist — an der Küste entlang und besuchen kleine Dörfer. Außerdem schreiben sie Briefe, um abgelegene Siedlungen zu erreichen.

Der Versammlungsaufseher in Godthåb hatte einen Brief mit einigen Broschüren und Traktaten an einen Mann gesandt, der mehrere hundert Kilometer entfernt wohnte. Nach zwei Jahren antwortete er schließlich. Er bedankte sich für den Brief und entschuldigte sich, daß er nicht eher geantwortet habe. Er hatte sich sehr über die Broschüren gefreut und sie abends seinen Kindern vorgelesen, bevor sie schlafen gingen. Er bestellte alle andere Literatur, die in der grönländischen Sprache veröffentlicht wird.

DOMINIKANISCHE REPUBLIK Bevölkerung: 4 070 100

Verkündiger-Höchstzahl: 3 144 Verhältnis: 1 zu 1 295

Auf der Erde findet man heute nur wenig Frieden. Es gibt jedoch eine Gruppe friedliebender Menschen — die christlichen Zeugen Jehovas. Sie vertiefen ihren Frieden durch ihre genaue Erkenntnis der Bibel. Die Brüder in der Dominikanischen Republik nehmen jede Gelegenheit wahr, um der Gesellschaft für ihre liebevolle Vorkehrung des Kongresses „Friede auf Erden“ und für die neuen Veröffentlichungen zu danken, die ihnen helfen werden, noch fester unter dem einigenden Band der Liebe zusammenzustehen.

Die Zahl der Verkündiger hat sich erhöht. Im August hatten wir eine Höchstzahl von 3 144. Hervorragend ist in diesem Jahr die Zahl der Bibelstudien gewesen, fast 6 000 in jedem Monat.

Manchmal dauert es mehrere Jahre, bis der Same des Friedens aufgeht. Die folgende Erfahrung zeigt dies: „Es war im Jahre 1949, als zwei Missionare zum erstenmal die Wahrheit in mein Haus brachten. Da die Missionare nur zwei Blocks von meinem Haus und Geschäft entfernt wohnten, predigten sie oft in meiner Wohnung und kauften in meinem Laden ein. Ich kannte deshalb Jehovas Zeugen, war aber nicht an ihrer Botschaft interessiert.

Im Jahre 1959 begann meine Frau mit ihnen zu studieren; obwohl der Diktator Trujillo dem Werk großen Widerstand leistete, erlaubte ich meiner Frau zu studieren, weil ich wußte, daß Jehovas Zeugen gute Menschen sind; ich selbst war jedoch nicht daran interessiert. Im Jahre 1964 studierte ich eine Zeitlang mit Jehovas Zeugen, konnte aber nicht erkennen, warum dies wichtig sein sollte, und hörte wieder mit dem Studium auf.

Im Jahre 1966 änderte sich jedoch einiges bei mir. Ich zog in einen neuen Bezirk, in die Nähe der Hauptstadt. Jehovas Zeugen baten mich um Erlaubnis, meine Wohnung als Zusammenkunftsort für ihre alleinstehende Verkündigergruppe zu benutzen, welche jetzt die Teilversammlung Südwest der Versammlung von Santo Domingo ist. Als uns der Kreisdiener in jenem Jahr besuchte, dachte ich ernsthaft über Jehovas Willen nach. Dieser Bruder wußte, daß ich gern fischte; deshalb erklärte er mir, wie wichtig es sei, nach Menschen zu fischen. Jetzt verwende ich eine andere Angelrute, die Bibel, um Menschen aus dem sterbenden ,Meer‘ der Menschheit ,herauszuangeln‘.“

Dieser Bruder arbeitet für ein Fernsprechunternehmen. Im April konnte er 102 Wahrheits-Bücher und 6 Bibeln bei Arbeitskollegen in der Firma abgeben. Nach vielen Jahren geduldigen Bewässerns des Samens des Friedens bringt dieser Mann jetzt friedliche Frucht in seinem Leben hervor.

Wie viele haben schon beim ersten Besuch versucht, ein Heimbibelstudium einzurichten, wenn sie als Literatur nur ein Traktat abgegeben haben? Ein Bruder, ein Kreisdiener im nördlichen Teil des Landes, war mit den Ergebnissen dieser Methode zufrieden. Als er eine alleinstehende Verkündigergruppe besuchte, studierte er mit der Dame des Hauses das Traktat Leben in Gottes neuer Ordnung. Da ihr Mann nicht zu Hause war, ging der Bruder in derselben Woche nochmals hin. Der Mann war zu Hause; der Kreisdiener erklärte ihm, wie man die Bibel studiert, und sorgte dafür, daß ein Verkündiger der Gruppe das Studium übernahm.

Als der Kreisdiener die Gruppe das nächste Mal besuchte, war er überrascht, den Mann, die Frau und ihre beiden Kinder im Königreichssaal zu sehen. Das Ehepaar verkündigt, und die Kinder schreiten gut im Studium voran. Nun studiert der Interessierte mit einem anderen Ehepaar. Dieses Ehepaar hat ebenfalls erkannt, daß man babylonische Bräuche aufgeben muß, und es hat aufgehört zu rauchen und verehrt keine Bilder mehr. Dies ist geschehen, weil ein Bruder bei seinem ersten Besuch mit einem Traktat der Gesellschaft ein Studium begonnen hatte.

ECUADOR Bevölkerung: 5 508 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 501 Verhältnis: 1 zu 2 202

Die religiösen Umwälzungen innerhalb der katholischen Kirche in Südamerika hat man auch in Ecuador heftig verspürt. Die einfachen Menschen haben den religiösen Betrug schon seit langem durchschaut; aber erst seit wenigen Jahren können sie ungehindert die Bibel erforschen. Selbst viele Geistliche ermuntern ihre Gemeindeglieder, die Bibel zu lesen und mit Jehovas Zeugen zu studieren, statt sie mit Strafen zu bedrohen.

Nicht nur die Geistlichen, auch die einfachen Menschen erkennen, daß Jehovas Zeugen gut über biblische Wahrheiten Bescheid wissen. In einem Stadtteil, in dem ein tätiger Verkündiger wohnt, kaufte sich ein Mann eine Bibel und besuchte einige Zusammenkünfte der Adventisten in einem Zelt. Einige Nachbarn, die dies wußten, unterrichteten unseren Bruder davon. Wegen der Vergangenheit dieses Mannes, der die Bibel gekauft hatte, waren sie bestimmt neugierig, ob der Bruder etwas mit ihm anfangen könnte. An einem Sonntag, nach der Zusammenkunft, lernte der Bruder diesen Mann kennen und unterhielt sich mit ihm über die Bibel. In der nächsten Woche unterhielten sie sich noch dreimal und studierten dann anhand des Wahrheits-Buches die Bibel. Der Mann setzte sich selbst eine Frist von zwei Monaten; in dieser Zeit wollte er herausfinden, ob Jehovas Zeugen die Wahrheit haben. An jenem Freitag begleitete er den Verkündiger zu einer Zusammenkunft. Er besuchte weitere Zusammenkünfte und ging mit dem Verkündiger zu einigen Nachbesuchen als Beobachter. Er wollte feststellen, wie der Bruder die Einwände der Protestanten und eines katholischen Priesters überwand. Bei einer Diskussion mit dem Pastor der Adventisten über Weihnachten gab der Pastor zu, daß in seiner Kirche noch etwas Heidentum vorhanden sei. Nun bestand kein Zweifel mehr, wer die Wahrheit hatte. Kurz danach kam die Neujahrsfeier, bei der die Menschen gemäß ihrem Brauch Abbildungen des letzten Jahres verbrennen. Gewöhnlich stellen sie auf diesen Abbildern politisch oder wirtschaftlich führende Personen dar, die bei den bedeutendsten Geschehen des vergangenen Jahres eine wichtige Rolle gespielt haben. Dieses Mal machten die Leute dieses Stadtteiles von dem Bruder und seinem Interessierten Bilder. Den Bruder stellten sie als Hirten dar mit dem Text aus Johannes 10:27 auf der Brust; seinen Interessierten als ein Schaf. Einige meinten zwar, dadurch werde der Bruder verhöhnt; die meisten verteidigten aber Jehovas Zeugen und sagten: „Sie sind gute Menschen, sie sind besser als wir. Seht nur, wie sich unser Nachbar verändert hat.“ Ja, sie hatten das lebende Beispiel eines Mannes vor sich, der sich vorher betrunken, mit anderen geschlagen hatte und die meiste Zeit nicht zu Hause gewesen war. Jetzt hat er sich so verändert, daß man ihn kaum wiedererkennt. Dieser Mann schreitet weiterhin gut voran, hält Studierendenansprachen und beteiligt sich am Felddienst. Er wartet nun auf unseren Landeskongreß, auf dem er sich taufen lassen möchte.

Einer der Missionare richtete auf seiner Zeitschriftenroute bei einem Mann ein Bibelstudium ein. Das erste Mal studierten sie in dem Auto des Mannes auf einem Parkplatz. Aber nach dem ersten Studium lud er den Missionar zu sich nach Hause ein, damit er mit der ganzen Familie studiere. Dem Missionar war nicht bekannt, daß es in der Familie ernsthafte Schwierigkeiten gab; aber in den ersten beiden Wochen war jeder zum Studium anwesend. In der nächsten Woche fehlte der Sohn. Der Missionar erkundigte sich nach ihm; er erfuhr: Der Vater hatte seinem Sohn befohlen, das Haus zu verlassen, weil er sich nicht mehr mit ihm verstehen konnte. Die Mutter war darüber bestürzt, und sie bat den Missionar, mit ihrem Sohn zu studieren. Er fand den Sohn. Obwohl dieser junge Mann an der Hochschule Maschinenbau studierte, vereinbarte er mit dem Bruder, daß er zweimal wöchentlich nach dem Unterricht mit ihm studierte. Vater und Sohn schritten beide schnell in ihren getrennten Studien voran, und nach einigen Wochen sahen beide die Dinge in einem anderen Licht. Der Vater bat seinen Sohn, wieder nach Hause zurückzukehren. Der Sohn begann zu verkündigen, und sein Interesse an dem Hochschulstudium erlosch. Nach drei Monaten wurde er getauft. Obwohl er noch drei weitere Monate warten mußte, bevor er Ferienpionier werden konnte, verrichtete er schon soviel Dienst wie ein Pionier. Nachdem er sechs Monate Verkündiger gewesen war, wurde er Ferienpionier, und sechs Monate nach seiner Taufe trat er in den allgemeinen Pionierdienst ein. Er berichtet jetzt regelmäßig jeden Monat rund 150 Stunden und elf Bibelstudien. Der Vater hat sich ebenfalls taufen lassen; er ist ein hervorragender Verkündiger. Die Mutter und die Tochter beteiligen sich ebenfalls regelmäßig am Felddienst.

Von den Galapagosinseln gibt es in diesem Jahr nur wenig zu berichten, denn die Verkündiger, die dort dienen, benötigten fast ein Jahr, um mit ihrer dreizehn Meter langen Jacht den Atlantik zu überqueren. Diese Jacht haben sie in England erworben, weil sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen und ihren Predigtdienst auf den Inseln ausdehnen möchten. Vor kurzem sind sie angekommen. Sie haben zwei Pioniere aus England mitgebracht, die dort dienen wollen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Als sie zurückgekehrt waren, erfuhren einige Leute vom Innern der Insel Santa Cruz davon. Sie entsandten zwei junge Männer zu ihnen, um von ihnen vier Bibeln, vier Wahrheits-Bücher und vier Exemplare irgendeiner anderen Veröffentlichung zu erwerben. Damit wollten sie anscheinend in Gruppen studieren. Einer der jungen Männer, die als Boten gekommen waren, fragte die Brüder, ob sie ihn taufen würden. Man erklärte ihm den Sinn der Taufe und einige der Bedingungen, die dabei erfüllt werden müssen. Die Brüder haben jetzt vor, in die Berge zu gehen; sie möchten diesen Menschen helfen bei ihrer Suche nach der Wahrheit, die zu ewigem Leben führt.

EL SALVADOR Bevölkerung: 3 324 552

Verkündiger-Höchstzahl: 1 376 Verhältnis: 1 zu 2 416

Das Thema der internationalen Kongresse der Zeugen Jehovas rund um die Welt war „Friede auf Erden“. Dieses Thema war bestimmt für Jehovas Zeugen in El Salvador passend. Mitte Juli brach in diesem verhältnismäßig ruhigen Land plötzlich Krieg mit Honduras aus. Die verworrenen Verhältnisse haben jedoch das Werk dieser eifrigen Prediger weder lahmgelegt noch verlangsamt. Sie haben das bisher größte Zeugnis in El Salvador gegeben.

Das „kleine blaue Buch“, wie die Brüder hier das Wahrheits-Buch nennen, hat sich wirklich segensreich im Felddienst ausgewirkt. Es hat während des Jahres sehr zur vermehrten Abgabe von Büchern beigetragen. Wir haben doppelt so viele Bücher abgegeben wie in irgendeinem Jahr zuvor, und wir hatten außerdem die höchste Zahl an Bibelstudien, die hier mit interessierten Personen durchgeführt worden sind. Dieses Buch hat den Menschen gezeigt, wie dringlich es ist, die falsche Religion zu verlassen. Die folgende Erfahrung zeigt dies: Man hatte bei einer jungen Frau, deren Mutter vorher gegenüber der Königreichsbotschaft feindlich eingestellt gewesen war, ein Bibelstudium eingerichtet. Während man das Studium fortsetzte, bat man die Mutter der jungen Frau, sich am Studium zu beteiligen; aus Gefälligkeit tat sie dies auch. Als sie im Wahrheits-Buch den Stoff über religiöse Bilder und Gegenstände durchnahmen, erkannte sie: Sie mußte die religiösen Bildnisse und Bilder, die sie schon so lange besaß, vernichten. Selbst einige religiöse Bilder, an denen sie persönlich sehr gehangen hatte, entfernte sie aus ihrer Wohnung und vernichtete sie noch am gleichen Tag. Der Verkündiger, der das Studium leitete, war überrascht, als der Sohn dieser Frau später am Abend an seiner Tür anklopfte. Der Junge hielt etwas in seinen Händen und sagte: „Hier sind noch einige religiöse Bildnisse, die wir heute nachmittag noch nicht vernichtet haben.“ Diese Frau hat sich jetzt Gott hingegeben und sich taufen lassen. Sie erzählt nun regelmäßig anderen von der Wahrheit, die zu ewigem Leben führt.

Alle Arten von Menschen sind daran interessiert, daß Friede auf der Erde herrscht. Das erlebte man bei einer dreiköpfigen Familie, die draußen auf dem Lande lebt. Man richtete bei dem Mann, der als Pilot Felder bestäubt, bei seiner Frau und seiner Tochter ein Bibelstudium ein, als sie in die Hauptstadt zu Besuch kamen. Bald darauf wandten sich ihre eigenen Familienangehörigen gegen sie, besonders eine verheiratete Tochter, die sie am Wochenende regelmäßig auf ihrer Farm besuchte. Sie bemerkte, daß sich einiges geändert hatte. Man erklärte ihr, man habe vor, in der Zeit, wo sie zu Besuch da sei, die Zusammenkünfte zu besuchen und in den Felddienst zu gehen, um anderen von der Wahrheit zu erzählen. Die Tochter entgegnete ihnen, sie müßten wohl verrückt sein, wenn sie daran dächten, ihre ehemalige Religion aufzugeben, und wenn sie es sich auf ihre alten Tage nicht bequem machten und das Leben genießen würden. Die Familie ließ sich jedoch weder von ihrem wöchentlichen Studium abhalten noch von dem Besuch der Zusammenkünfte im Königreichssaal, zu denen sie dreimal in der Woche vierzig Kilometer weit fahren mußte. Es war eine Freude, zu sehen, wie die drei auf einem der letzten Kreiskongresse ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisierten. Jeder, der in der Nähe ihrer Farm wohnt, kennt jetzt Jehovas Zeugen; einige Nachbarn studieren bereits und besuchen mit ihnen die Zusammenkünfte.

FIDSCHIINSELN Bevölkerung: 512 062

Verkündiger-Höchstzahl: 403 Verhältnis: 1 zu 1 271

Zu den 800 bezaubernden tropischen Inseln gehören die Fidschiinseln, Amerikanisch-Samoa, die Cookinseln, die Gilbert- und Ellice-Inseln, Neukaledonien, die Neuen Hebriden, Niue, Tahiti, die Tongainseln und Westsamoa. 1 105 393 Menschen wohnen im ganzen auf diesen Inseln. Die Zahl der Zeugen Jehovas hat sich im letzten Jahr von 745 auf 880 erhöht; und das Verhältnis von der Verkündigerzahl zur Bevölkerung ist von 1 409 auf 1 256 Einwohner je Königreichsverkündiger zusammengeschrumpft. Ein begeisterndes Ereignis für diese freudigen Verkündiger der guten Botschaft ist die Einweihung des neuen Zweigbüros in Suva, der Hauptstadt der Fidschiinseln, gewesen, von wo aus die Tätigkeit auf den oben genannten Inseln geleitet wird. Gespannt blicken sie dem nächsten bemerkenswerten theokratischen Ereignis in der Südsee entgegen, den beiden internationalen Kongressen — der eine wird in Suva und der andere in Papeete auf Tahiti abgehalten werden. Die Brüder haben im letzten Jahr viele freudige Erfahrungen gemacht, und sie möchten folgende mit euch teilen.

Meint ihr als Eltern, eure Kinder seien zu jung, wirkungsvoll zu predigen? Laß dich durch das vorzügliche Beispiel eines Kindes ermuntern: Ein zwölfjähriges Mädchen ging in den Felddienst, während es einen Kongreß besuchte. Sie gab einem Mann und seiner Familie Zeugnis und ließ Literatur bei ihnen zurück. Gehorsam gab sie einen Nachbesuchszettel ab, damit sich die örtliche Versammlung um die Familie kümmern konnte. Ein Bruder besuchte dann diese Interessierten. Der Mann erzählte ihm, er und seine Familie seien davon beeindruckt gewesen, daß ein zwölfjähriges Mädchen so gut die Heilige Schrift erklären könne, während er als Vater der Familie fast nichts von der Bibel wisse, geschweige denn, wie man darüber predige. Dies hatte ihn angespornt, alles zu unternehmen, um die Bibel kennenzulernen; denn wenn ein Kind dies kann, könne er das auch. Er und seine Familie schritten schnell in ihrem Studium voran, und jetzt kann er die Haus-zu-Haus-Predigt schon fast genauso gut an den Türen halten wie das Mädchen. Diese kleine Schwester, sie ist jetzt vierzehn Jahre alt, freute sich, daß außer anderen auch dieser Mann neben ihr stand, um die beiden Fragen zu beantworten, bevor er sich auf einem der letzten Kreiskongresse taufen ließ.

Das Wahrheits-Buch mit seinem fortschreitenden Studienkurs hat einer Frau, die bereits drei Jahre lang ohne Erfolg studiert hatte, geholfen, ein Verkündiger zu werden. Ihrem Mann hat dieses Buch ebenfalls geholfen, die Wahrheit anzunehmen. Während dieser Zeit war ihr Mann draußen auf See gewesen. Als er zurückkam, war er nicht an Religion interessiert. Wie die Schwester, die mit ihr studierte, ihr empfohlen hatte, bat sie ihren Mann, ihr jede Woche zu helfen, wenn sie den Stoff im Wahrheits-Buch studierte, da er die englische Sprache besser beherrschte als sie. Der Stoff gefiel ihrem Mann genauso gut wie ihr, und es dauerte nicht lange, bis er sie zu den Zusammenkünften begleitete. Man wandelte das Studium in ein Familienstudium um. Sie hat jetzt zu predigen angefangen, schreitet gut voran und spricht bereits mit anderen. Könntest du diesen Rat in ähnlichen Situationen anwenden?

AMERIKANISCH-SAMOA Bevölkerung: 26 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 Verhältnis: 1 zu 565

In diesem Land, das 100prozentig christlich zu sein behauptet, ist es seit Jahren eine Seltenheit gewesen, wenn man jemand fand, der keiner Kirche angehörte. Ja, früher riet man den Verkündigern sogar, sonntags morgens nicht von Haus zu Haus zu gehen, denn sie würden nur wenige Menschen zu Hause antreffen, da die meisten in der Kirche seien. Heute fliehen jedoch immer mehr Menschen aus Babylon der Großen, denn sie durchschauen den Betrug, mit dem sie sich umgibt.

Man fand einen jungen Mann in einem Gebiet, das man alle zwei Monate bearbeitet hatte. Seine kongregationalistische Religion, der er von Geburt her angehört hatte, hatte er aufgegeben; der Glaube der Mormonen, den er fünf Jahre studiert hatte, erschien ihm unlogisch; die Adventisten widersprachen sich, und die katholische Kirche war, wie er feststellte, nachdem er ein katholisches Mädchen geheiratet hatte, nicht auf die Bibel gegründet. Vorurteilslos hörte er sich das an, was ihm ein Zeuge Jehovas sagte. Er hatte so viele Fragen, daß es wochenlang unmöglich war, systematisch mit ihm zu studieren. Besonders dankbar war er, als er lernte, wie man die Wahrheit der biblischen Lehren mit der Wissenschaft, der Mathematik und sogar mit der Grammatik vereinbaren kann und daß die falsche Religion in all diesen Punkten unrecht hat. Vor allem half ihm die Zuverlässigkeit der Zeugen, sich zu entscheiden. Als Fachmann für Elektronik mußte er Fernsehapparate, Spielautomaten und Musikboxen zu unregelmäßigen Zeiten reparieren. Der Verkündiger, der mit ihm studierte, versuchte immer, sich der Arbeitszeit des Interessierten anzupassen. Eines Abends war das Wetter besonders schlecht; doch der Verkündiger kam wie gewöhnlich, trotz des heftigen Sturmes. Sein Schirm war unterwegs zweimal umgestülpt worden, und während des Studiums flog das Dach von der Küche des Nachbarn herunter. Diese Zuverlässigkeit beeindruckte den jungen Mann. Er überlegte sich: „Wenn Jehovas Zeugen sogar bei solch schlechtem Wetter kommen, muß etwas daran sein.“ Man richtete bei ihm ein regelmäßiges Studium ein. Seine Frau beteiligt sich daran, und beide besuchen nun die Zusammenkünfte.

COOKINSELN Bevölkerung: 19 250

Verkündiger-Höchstzahl: 9 Verhältnis: 1 zu 2 139

Es ist erfreulich, zu beobachten, wie sich das Königreichswerk in diesem Land ausdehnt. Dreiundzwanzig Personen hörten den Sondervortrag im April, fünfundzwanzig kamen zum Gedächtnismahl, und durchschnittlich zwanzig besuchen jede Woche das Wachtturm-Studium.

GILBERT- UND ELLICE-INSELN

Verkündiger-Höchstzahl: 10 Bevölkerung: 50 000

Verhältnis: 1 zu 5 000

Die Gruppe der Gilbert- und Ellice-Inseln besteht aus fünfundzwanzig Inseln, verstreut in einem Gebiet von über 3 200 000 Quadratkilometern mitten in der Südsee. Die Verkündigergruppe auf den Ellice-Inseln wohnt auf Funafuti. In ihrer Sprache sind zwar keine Veröffentlichungen der Gesellschaft vorhanden; diese Brüder verwenden jedoch den Wachtturm, die Bibel und einige Broschüren, die in Samoanisch gedruckt sind, in einer Sprache, die mit Polynesisch eng verwandt ist. Ihr Kreisdiener spricht samoanisch zu ihnen. Sie erhalten Stoff, der aus den Predigt-Redeplänen übersetzt worden ist, für die Zusammenkünfte, ihr persönliches Studium und für den Felddienst.

NEUKALEDONIEN Bevölkerung: 100 579

Verkündiger-Höchstzahl: 137 Verhältnis: 1 zu 734

Die Brüder auf Neukaledonien hatten Grund, sich in diesem Jahr besonders zu freuen. Im Januar 1969 hat die Regierung zum ersten Mal, seit das Werk in diesem Land durchgeführt wird, das Verbot für Erwachet! aufgehoben. Es erübrigt sich wohl, zu erwähnen, daß das Zweigbüro auf den Fidschiinseln jetzt mit Abonnements überschwemmt wird.

Man studierte mit einer Frau. Sie könne nicht voranschreiten, meinte sie, weil ihr Mann so atheistisch eingestellt sei. Die Brüder empfahlen ihr, ihrem Mann zu erklären, daß die Bibel die Weltverhältnisse genau in allen Einzelheiten vorhersage. Sie verwandte auch das Buch „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“, um ihm zu zeigen, wie genau die Bibel ist, wenn sie Einzelheiten darüber angibt, wo z. B. Städte gelegen haben. Das Ergebnis war: Der Mann vertiefte sich so sehr in seine archäologischen Studien, daß er sogar seiner Frau erzählte, was er gelernt hatte. Beide interessierten sich dafür. Dies spornte die Frau an, mehr zu studieren und die Zusammenkünfte zu besuchen. Ihr Mann hat öffentliche biblische Vorträge besucht und liest die Bibel.

NEUE HEBRIDEN Bevölkerung: 76 500

Verkündiger-Höchstzahl: 12 Verhältnis: 1 zu 6 375

Auf dieser Inselgruppe ist es den Menschen bisher leichtgefallen, von der übrigen Welt keine Notiz zu nehmen. Jetzt bemerkt man bereits: Einige Personen, die früher aktive Katholiken waren, sind jetzt über die Verhältnisse innerhalb der katholischen Kirche beunruhigt. Sie sind nun eher bereit, über die Bibel zu sprechen oder sie zu studieren. Die Gesellschaft hat kürzlich ein Traktat in Pidgin-Englisch veröffentlicht. Pidgin-Englisch ist die Verkehrssprache der Menschen, die verschiedene Dialekte und Sprachen sprechen. Dieses Traktat hilft den Brüdern, die Menschen in der Bibel zu unterweisen.

Man hat jetzt das Gruppenstudium geteilt. Brüder, die lernen möchten, sich in Pidgin-Englisch besser auszudrücken, besuchen das Studium, das in dieser Sprache durchgeführt wird. In dem anderen Studium, spricht man Französisch und Englisch. Zwei Schwestern dienten kürzlich einen Monat als Ferienpioniere. Sie haben dieser Gruppe sehr geholfen und konnten sich um viele kümmern, die sich für die Bibel interessieren.

NIUE Bevölkerung: 5 258

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 351

Stellen Ärzte fest, daß man ohne Bluttransfusion sein Leben verlieren werde, sollte dies einen nicht dazu verleiten, Gottes Gesetz zu übertreten. In solch einer kritischen Lage befand sich eine Schwester kurz vor der Geburt ihres Babys. Der Arzt erklärte ihr, sie müsse operiert werden, daß sie vorher aber dringend Blut benötige, um ihr Leben zu retten. Sie weigerte sich, sich Blut übertragen zu lassen. Sie sei fest davon überzeugt, daß sie auch ohne Bluttransfusion durchkommen werde, erwiderte sie. Der Arzt mußte sie schließlich ohne Blut operieren, und die Schwester erholte sich wieder. Im Krankenhaus lag neben ihr die Frau eines Geistlichen; sie hatte sich Blut übertragen lassen, als man sie operierte. Einen Monat lang war sie sehr krank und wäre beinahe gestorben. Die Schwester dagegen erholte sich so rasch, daß sie bereits einen Tag nach der Operation wieder aufstehen konnte und nur drei Tage im Bett zu bleiben brauchte.

TAHITI Bevölkerung: 98 315

Verkündiger-Höchstzahl: 132 Verhältnis: 1 zu 745

Wir heißen die Delegierten, die die beiden internationalen Kongresse in dem Gebiet besuchen werden, das dem Zweigbüro auf den Fidschiinseln unterstellt ist, herzlich in der Südsee willkommen. Hier werden sie eine Mischung polynesischen Charmes und französischer Kultur vorfinden. Der Kongreß auf Tahiti wird in mancher Beziehung seine Besonderheiten haben, und die herzliche Atmosphäre der Südsee wird den Delegierten bestimmt gefallen.

Einige Brüder können an Wochenenden in Gebiete fahren, die nicht oft bearbeitet werden, und nach schafähnlichen Menschen suchen. Die Brüder in der Versammlung Papeete tun dies gern. Einmal im Monat fahren über fünfzig Brüder ein Stück über das Meer, um Mooréa, eine Insel, zu bearbeiten. Man sagt, sie sei die Insel „Bali Hai“, die in dem Musical „South Pacific“ besungen wird. Auf der schönen Insel Mooréa mit ihren steilen, zerklüfteten Bergen und Felsen wohnen 4 500 gastfreundliche Menschen; sie sind für die Wahrheit empfänglich. Mit einigen studieren wir. Das Gebiet der Versammlung hat sich vergrößert, seit wir diese Insel mit bearbeiten, denn die Hauptinsel, auf der sich die Versammlung Papeete befindet, arbeitet man regelmäßig alle drei Wochen durch. Die Zahl der Verkündiger hat sich erhöht, weil sich schafähnliche Menschen jetzt schneller Gottes Organisation zuwenden.

TONGAINSELN Bevölkerung: 77 429

Verkündiger-Höchstzahl: 19 Verhältnis: 1 zu 4 075

Man sollte nicht zögern, sein Gelübde zu bezahlen, rät uns die Bibel. Dies kann bewirken, daß sich andere ebenfalls für die Wahrheit interessieren. Ein Bruder hatte pünktlich sein Geschäftsdarlehen zurückgezahlt. Das machte den Geldverleiher neugierig. Er konnte nicht verstehen, warum jemand das Geld zur festgesetzten Zeit gewissenhaft zurückzahlte, während andere es nicht so genau nahmen. Es hätte ihn gefreut, wenn die anderen ihr Geld ebenfalls pünktlich zurückgezahlt hätten. Der Bruder erklärte ihm, er sei jetzt ein wahrer Christ und sei gemäß der Bibel verpflichtet, ehrlich zu sein. Der Zuhörer war davon beeindruckt und nahm gern eine Bibel und ein anderes Buch entgegen. Später erzählte der Geldverleiher auf seiner Arbeitsstelle anderen von diesem Vorfall. Als der Bruder den Geldverleiher wieder besuchte, wollten dessen Arbeitskollegen eine Neue-Welt-Übersetzung haben. Er konnte sechs abgeben. Beim nächsten Nachbesuch konnte er sogar noch mehr Literatur bei ihnen zurücklassen.

WESTSAMOA Bevölkerung: 140 000

Verkündiger-Höchstzahl: 97 Verhältnis: 1 zu 1 443

Ein junges Ehepaar studierte nur vier Monate das Wahrheits-Buch, dann konnte es die richtige Religion von der falschen unterscheiden. Vor etwa sieben Jahren hatten beide die Wahrheit studiert; doch sie hatten das Studium abgebrochen, weil sich ihre Familie gegen sie wandte und ihre Kirche Druck auf sie ausübte. Eine Schwester bot den Wohnungsinhabern kostenlose Heimbibelstudien an; dabei traf sie die Ehefrau an. Sie begannen wieder zu studieren, dieses Mal anhand des Wahrheits-Buches. Sie studierten einige Male, dann beteiligte sich auch der Ehemann daran. Nach einem Monat besuchte das Ehepaar die Zusammenkünfte. Familie und Kirche leisteten erneut Widerstand. Die Mutter der Frau drohte, sich etwas anzutun, wenn sie weiterhin die Zusammenkünfte besuchten. Die Frau eines Laienpredigers fragte eines der Kinder des Ehepaares, wohin die Eltern an bestimmten Abenden gingen. Das siebenjährige Kind erzählte ihr, seine Eltern besuchten die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. Sie trug ihm auf, seiner Mutter auszurichten, daß sie nicht mehr die Zusammenkünfte besuchen sollten, sonst würde man sie aus der Dorfgemeinschaft ausstoßen. Das Ehepaar ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Bald darauf besuchte sie ihr Priester, als sie gerade studierten. Wütend befahl er der Pionierin, das Haus zu verlassen und nie wieder seine „Schafe“ zu belästigen oder das Haus zu betreten. Die Pionierin unterrichtete ihn höflich davon, daß sie nicht gehen werde; es sei nicht sein Haus und es sei dem Ehepaar überlassen — nicht ihm —, darüber zu entscheiden, wer es besuchen dürfe. Außerdem hätte er kein Recht, anderen zu befehlen, denn das Haus gehöre nicht ihm. Das Ehepaar hatte jedoch seinen Glauben anhand des Wahrheits-Buches gestärkt. Der Ehemann erwiderte dem Priester: „Wir müssen die Bibel studieren, wenn wir ewiges Leben erlangen möchten, so viel wissen wir bereits, und das möchten wir tun.“ Der Priester kam noch einmal mit dem Bischof zurück; doch alle ihre Bemühungen, das Ehepaar vom Studium abzuschrecken, waren erfolglos. Nach vier Monaten begannen sie zu predigen, und im November möchten sie sich auf dem internationalen Kongreß auf den Fidschiinseln taufen lassen.

FINNLAND Bevölkerung: 4 696 211

Verkündiger-Höchstzahl: 10 232 Verhältnis: 1 zu 459

Wir waren erstaunt, daß so viele den Kongreß in Kopenhagen besuchten. Bei dem öffentlichen Vortrag saßen 8 165 Zuhörer im finnischen Sektor und etwa 250 Schweden aus Finnland im schwedischen. Die Brüder freuten sich über die reichliche geistige Nahrung, die sie auf dem Kongreß erhielten. Das neue Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? überraschte sie, denn sie sind es gewöhnt, die finnischen Ausgaben erst einige Zeit nach der englischen Freigabe zu erhalten.

Ein Verkündiger traf eine Familie. Sie glaubte, eine bessere Gesellschaft sei nur durch die Ideologie des Kommunismus möglich. Die Familie war zwar stark von dieser Ideologie beeinflußt, glaubte aber trotzdem noch etwas an Gott. Zuerst nahmen sie nur einige Zeitschriften an der Tür entgegen, und man unterhielt sich kurz über verschiedene Themen. Der Mann war fest davon überzeugt, daß Jehovas Zeugen die kapitalistische Gesellschaft unterstützten und für den nichts übrig hätten, der nicht mit ihnen übereinstimme. Man erklärte ihm, Jehovas Zeugen stünden allen politischen Bestrebungen dieser Welt neutral gegenüber. Als das Wahrheits-Buch freigegeben wurde, entschloß sich der Verkündiger, dieser Familie einen sechsmonatigen Kurs anzubieten. Sie war daran interessiert. Nach einigen Studien schlug der Verkündiger vor, das Studium mit Gebet einzuleiten und abzuschließen. Sie waren damit einverstanden. Nach jedem Studium freuten sie sich über das, was sie gelernt hatten. Besonders der Mann war dafür dankbar. „Ich hätte nie geglaubt, daß man so etwas Interessantes von euch lernen könnte.“ „Die Menschen wissen einfach nicht, welch vorzügliche Botschaft ihr ihnen anbietet.“ „Wie ist es nur möglich, daß ich das nicht vorher bemerkt habe?“ Das waren einige seiner Gedanken, die er nach dem Studium äußerte. Sie studieren zwar erst seit drei Monaten, besuchen aber schon die Zusammenkünfte.

Viele Jugendliche sehen keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie werden rebellisch, weil die Gemeinschaft und die falsche Religion ihnen nichts für die Zukunft bieten kann. Ihre Einstellung zeigen sie durch ihre Kleidung und ihren Lebenswandel. Ein junges Mädchen hatte diese rebellische Einstellung angenommen und war von zu Hause fortgelaufen. Sie kleidete sich wie die radikalsten Jugendlichen. Ihre Eltern waren um sie besorgt und baten die Polizei, das Mädchen zu suchen. Die Polizei fand sie schließlich; aber dies war zwecklos, denn sie lief jedesmal wieder fort. Dann traf sie eine junge Pionierin, die ihr von einer besseren Gesellschaft erzählte, die die alte ersetzen werde. Die Verheißungen dieser Gesellschaft seien zuverlässig, erklärte ihr die Pionierin, und sie zeigte ihr, warum man diesen Verheißungen, die Gott gegeben habe, glauben könne. Das Mädchen wollte mehr darüber erfahren; deshalb richtete man bei ihr ein Bibelstudium ein. Bald wandte sie das Gelernte im Leben an. Zuerst trennte sie sich von ihren schlechten Freunden, mit denen sie verkehrt hatte. Sie trat mit ihren Eltern in Verbindung und berichtete ihnen, daß sie Jehovas Zeugen getroffen habe. Die Eltern freuten sich darüber. Die Miniröcke waren bei ihr besonders kurz gewesen. Jetzt trug sie keine mehr. Sie studierte drei Monate, dann besuchte sie regelmäßig die Zusammenkünfte. Nach fünfmonatigem Studium begann sie, die gute Botschaft zu verkündigen. Es wurde bekanntgegeben, wer auf dem dänischen Kongreß seine Hingabe an Jehova durch die Wassertaufe symbolisieren möchte, sollte dies seinem Versammlungsaufseher mitteilen. Sie war eine der ersten. Freudig sagte sie zu der Schwester, die mit ihr studierte: „Stell dir das vor, ich werde vom dänischen Kongreß als Schwester zurückkommen!“ Und so war es auch.

Jehovas Zeugen sind vorbildlich und ausgeglichen in ihrem Wandel, selbst wenn sie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Dies führt zu Ergebnissen. Eine Frau, die man anstelle einer Schwester eingestellt hatte, berichtet: „Ich ging zum Betriebsleiter, um mich mit ihm zu unterhalten. Er sagte mir: ,Diese Frau, an deren Stelle man Sie eingestellt hat, ist ein Zeuge Jehovas geworden; ich möchte sie so bald wie möglich loswerden, weil sie mir Schwierigkeiten bereitet.‘ Man stellte mich dieser Frau vor. Sind Jehovas Zeugen wirklich so seltsam, daß sie sogar ihren Arbeitsplatz verlieren? Das wollte ich gern herausfinden. Gewissenhaft und gründlich wies sie mich in meine neue Arbeit ein. Mit keinem Wort beklagte sie sich über den Betriebsleiter und klatschte auch nicht über ihre Mitarbeiter. Jedem gegenüber war sie freundlich, selbst wenn man ihre Religion angriff. Bald stellte ich fest: Sie bereitete niemandem irgendwelche Schwierigkeiten. In verschiedenen Situationen konnte ich beobachten, wie ausgeglichen sie blieb. Nur ihre Religion gab ihr die Kraft, solch eine schlechte Behandlung zu ertragen, davon war ich überzeugt. Hatte sie vielleicht die Zeit ihres Arbeitgebers mißbraucht? Ich entschloß mich, sie auf die Probe zu stellen. Ich bat sie, mir etwas über ihre Religion zu erzählen. Kurz beantwortete sie einige meiner Fragen und sagte dann: ,Könnten wir unsere Diskussion nach der Arbeitszeit fortsetzen, denn ich möchte Ihnen gern mehr darüber erzählen?‘ Mehrere Male trafen wir uns zu diesem Zweck. Bald erkannte ich jedoch, daß es notwendig war, die Bibel zu studieren, wie sie mir empfohlen hatte. Deshalb studierten wir nun regelmäßig in meiner Wohnung. Meine Verwandten stellten sich gegen mich; aber mein Mann gab zu, daß ich eine bessere Ehefrau geworden sei, denn ich wandte nun die biblischen Grundsätze in meinem Leben an. Ich habe mich jetzt Jehova hingegeben, und mein Arbeitgeber hat anstelle eines Zeugen Jehovas einen anderen Zeugen Jehovas erhalten. Bis jetzt habe ich meine Arbeitsstelle jedoch noch nicht verloren.“

FRANKREICH Bevölkerung: 49 778 540

Verkündiger-Höchstzahl: 32 171 Verhältnis: 1 zu 1 547

Das letzte Dienstjahr ist eines der besten Dienstjahre für Jehovas Zeugen gewesen, denn im April hatten wir eine neue Höchstzahl von 32 171 Verkündigern. Wir konnten berichten: „Wir haben es geschafft!“ Der Höhepunkt des Jahres ist der internationale Kongreß in Colombes bei Paris gewesen. Dieser Kongreß war in jeder Beziehung der größte, der jemals in Frankreich abgehalten worden ist.

Jehova ermöglicht es, daß Menschen durch den Mund eines fünfjährigen Kindes die Wahrheit kennenlernen. Eine Schwester brachte ihren Sohn zum Kindergarten, um ihn dort eintragen zu lassen. Sie erklärte der Kindergärtnerin, welcher Religion sie angehörten. Etwas spöttisch fragte die Kindergärtnerin, wie man denn den Namen Jehova buchstabiere. Später fragte sie das Kind nach seinem Glauben. Der Junge antwortete ihr freudig, weil er es von zu Hause her gewöhnt war, die Fragen seiner Mutter zu beantworten, wenn sie mit ihm das Paradies-Buch studierte. Eines Tages erzählte er der Kindergärtnerin, die Toten würden hier auf der Erde auferstehen und im Paradies werde es sogar Tiere geben. Diese Frau war eine strenge Katholikin; doch der Ernst und die Überzeugung des fünfjährigen Kindes überraschten sie. Einmal rief sie die Kindergärtnerin der Nachbargruppe herüber, nahm das Kind auf den Schoß und bat es, vor der ganzen Gruppe zu erzählen, was es über die Auferstehung wüßte. Dann fragte sie die anderen Kinder; aber nicht ein einziges wußte etwas darauf zu antworten. Später unterhielt sich die Kindergärtnerin mit seiner Mutter und fragte sie, wie es möglich sei, ihr kleines Kind so vieles zu lehren. Die Schwester nahm diese Gelegenheit wahr und gab ihr ein gutes Zeugnis. Seither hat sie der Kindergärtnerin regelmäßig die Zeitschrift Erwachet! gebracht. Später besuchte man sie zu Hause und richtete bei ihr ein Heimbibelstudium ein. Ihr Mann und ihre Tochter, die fünfzehn Jahre alt ist, beteiligen sich jetzt am Studium.

Eine andere Schwester erklärte, daß sie unter schwierigen Verhältnissen lebte, als sie zum ersten Mal von der Wahrheit hörte. Ihr Ehemann war ein starker Trinker; oft hatte er Wutanfälle. Um die Kinder kümmerte er sich überhaupt nicht, und das Familienleben wurde fast unerträglich. Sie trug sich mit dem Gedanken, sich von ihrem Mann zu trennen, als sie die Wahrheit kennenlernte. Sie war bereit zu studieren, verstand, warum es wichtig ist, die Zusammenkünfte zu besuchen, gab sich Jehova Gott hin und symbolisierte dies, indem sie sich taufen ließ. Mit Jehovas Hilfe bemühte sie sich dann, ihren Mann zu retten. Das war nicht leicht. Ihr Mann verlangte von ihr, daß sie zu Hause sei, wenn er da war. Sie wußte, wie wichtig die Zusammenkünfte sind; deshalb erlebte sie viele häßliche Szenen; manchmal mußte sie mit ihrem Baby in die Wohnung der Brüder fliehen. Schließlich sah ihr Mann ein, daß er sie nicht von den Zusammenkünften abhalten konnte, und zeigte etwas mehr Verständnis. Sieben schreckliche Jahre lang ertrug sie seine Beleidigungen, ohne mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Sie suchte statt dessen nach Gelegenheiten, mit ihm über Jehova und sein Vorhaben zu sprechen. Er las nicht gern. Deshalb las sie ihm manchmal einen Artikel vor, von dem sie dachte, er werde ihm gefallen. Eines Tages sagte er zu ihr: „Du hast einen besseren Mann als mich verdient.“ Sie erwiderte, er sei ihr Mann und es hänge von ihm ab, ob sie zusammen glücklich seien. Sie war bereit, ihm zu helfen. In der Nähe ihrer Wohnung arbeitete ein Bruder. Später lud die Schwester diesen Bruder und dessen Frau zu sich nach Hause ein. Die beiden Männer befreundeten sich. Der Mann der Schwester hatte viele Fragen, und später bat er um ein Heimbibelstudium. Danach besuchte er einen Kongreß. Auf dem Heimweg bat er seine Frau, ihm all das Leid zu vergeben, das er ihr zugefügt habe. Er hat jetzt seine Arbeitsstunden geändert, damit er die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen kann. Er stellt nun das Familienprogramm für das Bibelstudium zusammen. Mit seiner Hilfe konnte seine Frau zum ersten Mal als Ferienpionier dienen. Die Wahrheit hat diese Familie glücklich gemacht!

Das Zweigbüro in Paris (Frankreich) kümmert sich auch um das Predigtwerk in Algerien und Tunesien.

ALGERIEN Bevölkerung: 12 150 000

Verkündiger-Höchstzahl: 70 Verhältnis: 1 zu 173 571

Ein junger Algerier, der in Frankreich lebte, lernte mehrere Jahre, um ein Diplom als Dreher zu erwerben. Er kam mit Jehovas Zeugen in Berührung, und bald danach besuchte er die Zusammenkünfte. Sein Vater machte ihm deswegen das Leben schwer. In einem Wutanfall brachte er seinen Sohn auf die Polizeiwache und klagte ihn an, sich schlecht benommen zu haben. Als Beweis zeigte er den Polizisten das Wahrheits-Buch, in dem sein Sohn gelesen hatte. Er wurde jedoch schwer enttäuscht, denn die Polizisten erwiderten, daß sie das Buch gut kennen würden und daß sein Sohn daraus nur etwas Gutes lerne. Dieser Versuch war fehlgeschlagen. Nun bat er den Polizeichef, seinen Sohn aus Frankreich auszuweisen, da er kein guter Schüler sei. Der Junge zeigte aber seine Schulzeugnisse vor; sie waren sehr gut. Ein weiterer Fehlschlag für den Vater! Wutentbrannt schlug er seinen Sohn und verbot ihm, weiter etwas mit Jehovas Zeugen zu tun zu haben.

Jedes Jahr verbrachte der Junge seine Ferien bei Verwandten in Algerien. Diese Gelegenheit nahm der Vater wahr und nahm seinem Sohn die Papiere fort, damit er nicht wieder nach Frankreich zurückkehren konnte. Er sagte zu ihm: „In Algerien bist du weit von ihnen weg, und ich werde meine Ruhe haben.“ Die nächste Versammlung war rund 130 Kilometer entfernt. Die Brüder hörten, in welcher Situation sich der Junge befand, und nahmen Verbindung mit ihm auf. Dieser mutige Junge hat alles versucht, um die Zusammenkünfte zu besuchen. Er hat mehrere gute Arbeitsstellen abgelehnt, weil er dann nicht die Versammlung hätte besuchen können. Bei einer Familie, die sich für die Wahrheit interessiert, hat er nun Arbeit gefunden. Er hat sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen lassen und möchte Pionier werden.

TUNESIEN Bevölkerung: 4 470 000

Verkündiger-Höchstzahl: 32 Verhältnis: 1 zu 139 688

Zwei Sonderpioniere gaben einem muselmanischen Familienoberhaupt Zeugnis. Dieser Herr empfand die Botschaft als trostreich. Deshalb bat er die Sonderpioniere, am Abend zurückzukommen, damit sie auch mit seinen Töchtern sprechen könnten. Die älteste Tochter war bereit, die Bibel zu Hause zu studieren, und sie kommt gut voran. Die Hausarbeit ließ ihr nur wenig Freizeit; deshalb entschloß sie sich, das Buch mit in das Büro zu nehmen, wo sie arbeitete. Eines Tages fragte sie der Direktor, was sie lese. Als Antwort auf seine Frage zeigte sie ihm das Buch. Flüchtig blätterte er durch das Buch, gratulierte ihr zu der Wahl ihres Lesestoffes und fragte sie, ob sie ihm das Buch leihen könne, wenn sie es gelesen habe. Die junge Dame sah, daß ihr Vorgesetzter gut eingestellt war, und gab ihm Zeugnis. Sie erzählte ihm alles, was sie über Gottes Vorhaben wußte, wie es in der Bibel enthalten ist.

Später bat sie ihre Eltern um eine Bibel. Sie lehnten dies jedoch ab und sagten, sie hätten bereits den Koran, das genüge. Sie ließ sich dadurch nicht entmutigen, bat sie weiterhin darum und erhielt schließlich eine Bibel. Bald stellte sie fest: Wer den wahren Glauben vertritt, muß ständig darum kämpfen. Sie sagte: „Meine Eltern können denken, was sie wollen; was mich betrifft, von jetzt an weiß ich, was ich tun muß.“

DEUTSCHLAND Bevölkerung: 58 373 000

Verkündiger-Höchstzahl: 83 450 Verhältnis: 1 zu 699

Das Dienstjahr 1969 war für Jehovas Zeugen in Deutschland ein Jahr mit begeisternden Höhepunkten und erfreulichen Ergebnissen. Es spiegelte die Liebe der Verkündiger zu Jehova wider. Der Höhepunkt des Dienstjahres ist jedoch der Kongreß in Nürnberg gewesen. 150 645 haben am letzten Tag den öffentlichen Vortrag gehört. Die Gemeinschaft mit unseren Brüdern aus den Niederlanden, aus Belgien, Griechenland, Jugoslawien, der Türkei, Österreich, Luxemburg, der Schweiz und vielen anderen Ländern sowie der Friede, der auf dieser großen Familie ruhte, betonten wirkungsvoll das Thema „Friede auf Erden“. Alle Anwesenden freuten sich, daß sich 5 095 taufen ließen. Die Zahl der Täuflinge zeigte ihnen, daß das Einsammlungswerk noch nicht beendet ist, sondern daß es noch viel zu tun gibt.

Zwei Monate vor dem Kongreß war das neue Liederbuch freigegeben worden. Freudig und begeistert nahmen die Brüder es entgegen. Ein Verkündiger schrieb: „Mit großer Wertschätzung haben wir das neue Liederbuch entgegengenommen. Jeden Tag singen wir einige Lieder daraus. Tatsächlich ist jedes Lied ein Gebet und ruft einem außerdem Wahrheiten in Erinnerung.“

Das Wahrheits-Buch ist einfach geschrieben, aber es enthält tiefe Wahrheiten. Es hilft auch Personen in fortgeschrittenem Alter. Eine Schwester berichtet über ihre Erfahrung: „Im Haus-zu-Haus-Dienst traf ich eine dreiundsiebzigjährige Dame an. Ich wollte ihr das Wahrheits-Buch anbieten. Daraufhin erklärte sie mir, daß sie es bereits besitze, und bat mich herein. Dem Rat der Organisation folgend, richtete ich sofort ein Heimbibelstudium ein. Sie machte sehr schnell Fortschritte. Seit Dezember besucht sie regelmäßig die Zusammenkünfte für die Öffentlichkeit und das Wachtturm-Studium. Seit Januar ist sie auch in den übrigen Zusammenkünften regelmäßig zugegen. Mitte Februar bat sie mich, sie zum Amtsgericht zu begleiten, da sie den Kirchenaustritt erklären möchte. Seit März begleitet sie mich im Predigtdienst und erstattet auch Bericht über ihre Tätigkeit. Wie passend doch der Kommentar im Wahrheits-Buch auf Seite 137, Absatz 14 ist: ,Man ist nie zu alt, um entschlossen für das einzutreten, was man als Wahrheit erkennt, und sich so auf den Weg zu begeben, der zu ewigem Leben führt.‘ Im April ließ sie sich taufen. Ihr schneller Fortschritt hinsichtlich der Erkenntnis der Wahrheit ist unserem wunderbaren Hilfsmittel zu verdanken.“

Mit dem Wahrheits-Buch kann jeder Verkündiger Bibelstudien leiten und in diesen kritischen Zeiten anderen den Weg zum Leben zeigen. Ein Kreisdiener schreibt folgendes: „Ich möchte Euch von einem Bruder berichten, der vor etwa vier Jahren im Alter von achtzig Jahren die Wahrheit kennenlernte. Er war 27 Jahre im Kirchenvorstand und hat sich, nachdem zwei Jahre mit ihm studiert wurde, taufen lassen. Er wohnt in einem kleinen Dorf von etwa 25 Häusern. Für die Verkündiger war es immer schwer, hier zu arbeiten, da die Menschen stets sehr ablehnend waren. Dieser Bruder aber, der jetzt 84 Jahre alt ist, leitet in diesem Dorf acht Heimbibelstudien. Er führt sie jede Woche durch, und die Diener, die ihn zu den Studien begleiten, sagen, daß er sich sehr bemüht, die Lehrmethode anzuwenden, die von der Gesellschaft empfohlen wird.“

Ein Bruder, der früher sehr sportbegeistert gewesen war, lernte durch das Sechs-Monate Programm die Wahrheit kennen. Auf einem Kreiskongreß erzählte er folgendes: „Ich war sehr erstaunt über das biblische Wissen des Zeugen Jehovas, der bei mir vorsprach. Jede Frage beantwortete er mit der Bibel. Er lud mich sofort ein, meine eigene Bibel zu holen und die erwähnten Texte selbst nachzulesen. Ich sagte ihm jedoch, daß es nicht meine Absicht sei, ein Zeuge Jehovas zu werden. Er war sehr geduldig mit mir, erklärte mir alles bis ins kleinste und vereinbarte ein Studium. Doch nun gab es die ersten Schwierigkeiten. Ich war ein Sportsmann und stand viermal in der Woche als Judo- und Karatekämpfer auf der Matte; außerdem war auch meine Frau gegen ein solches Studium. Dann kam ein ,glücklicher‘ Zufall. Ich hatte einen Sportunfall, und so konnte ich mich dem Studium widmen. Das Studium ging schnell voran, und ich gab meinen Arbeitskollegen schon Zeugnis. Ich gab den Sport auf, besuchte alle Zusammenkünfte, beteiligte mich am Predigtdienst und ließ mich taufen. Da ich mich nach einem halben Jahr entschieden habe, möchte ich die jetzige Vorkehrung, ,die Wahrheit in sechs Monaten lehren‘, voll unterstützen, denn durch das Wahrheits-Buch können sich die Menschen wirklich schnell entscheiden. Ich freue mich, ein Zeuge Jehovas zu sein, und danke ihm für die Vorkehrung der Bibelstudientätigkeit. Meine Frau, die anfangs gegen die Wahrheit war, läßt sich am Sonntag taufen.“

Wie machtvoll das Gebet und das Bibelstudium sind, wenn es gilt, dämonischen Einflüssen zu begegnen, geht aus folgender Erfahrung hervor: Im Predigtdienst von Haus zu Haus hatte man eine Frau angetroffen, die sich als streng katholisch bezeichnete, weil sie täglich den Rosenkranz betete, regelmäßig zur Kirche ging und an einer Bibelbesprechung teilnahm, bei der nur ausgesuchte Personen und einige Geistliche zugegen waren. Man beantwortete ihre Fragen anhand der Bibel und vereinbarte ein Bibelstudium mit ihr. Sie war damit einverstanden. Einmal sprach man beim Bibelstudium über die Tätigkeit der Dämonen. Nun erzählte die Frau, daß sie seit achtzehn Jahren jede Nacht von Donnerstag auf Freitag um 2.30 Uhr durch verschiedenartige Erscheinungen und Schläge geweckt werde. Mehr als zehn Geistliche hätte sie um Rat und Hilfe gebeten, doch keiner könnte ihr helfen oder sie davon befreien. Vor 18 Jahren hatte sie von einem Bekannten, der Spiritismus betrieb, Aquarelle, eine Münzensammlung und Traumbücher erhalten. Man empfahl ihr, alle diese Gegenstände zu vernichten. Sie zerstörte alles. Seither ist sie nicht mehr geschlagen worden, aber die Erscheinungen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hörten nicht auf. Durch das fortgesetzte Studium hatte sie aber gelernt, daß diese Mächte nur mit der Hilfe Jehovas zu besiegen sind. Gern befolgte sie die Empfehlung, stets andachtsvoll zu Jehova aufzublicken, um von ihm Kraft zu empfangen. Das Sonderpionier-Ehepaar, das diese Erfahrung gemacht hat, schrieb uns dann folgendes: „Eines Nachts von Donnerstag auf Freitag stellten wir unseren Wecker auf 2.30 Uhr und dachten dann um diese Zeit gebetsvoll an diese Frau. Als wir am nächsten Morgen gerade ihr Haus betreten wollten, kam uns ihre Mutter entgegengelaufen und fragte, was geschehen sei, da ihre Tochter zum erstenmal nach 18 Jahren eine ruhige Nacht verbracht habe, ohne etwas gesehen oder gehört zu haben. Als diese Interessierte aus geschäftlichen Gründen von einem evangelischen Geistlichen besucht wurde, erzählte sie ihm, wie Jehovas Zeugen ihr geholfen hätten, von diesen dämonischen Einflüssen und Peinigungen frei zu werden. Der Geistliche sagte: ‚Die Zeugen Jehovas haben vollkommen recht. Sie sind doch eine gesunddenkende Frau und wissen, daß diese Dinge [er zählte die Gegenstände auf, die sie auf Empfehlung der Sonderpioniere vernichtet hatte] aus dem Heidentum stammen. Werfen Sie alles weg, treten Sie aus der katholischen Kirche aus, und kommen Sie ja nicht in die evangelische Kirche; dort ist es genauso schlimm.‘ Die Interessierte hat diesen Rat beherzigt.“

WEST-BERLIN Bevölkerung: 2 140 000

Verkündiger-Höchstzahl: 5 412 Verhältnis: 1 zu 395

Ein Bruder berichtet, wie er einer Familie mit einer 16jährigen Tochter helfen konnte, innerhalb sechs Monaten die Wahrheit anzunehmen. Am zweiten Abend nahmen sie das zweite Kapitel des Wahrheits-Buches durch. Alle Anwesenden erkannten, daß es notwendig ist zu beten; deshalb schloß man an diesem Abend das Studium mit einem Gebet ab. Am Ende des dritten Studiums lenkte man ihre Aufmerksamkeit auf die freundliche Aufforderung: „Sieh dich in deiner Wohnung um.“ Sofort entfernten sie alle Gegenstände, die mit der wahren Religion nicht übereinstimmten. Nun interessierte sich auch die Tochter für das Studium. Sie trennte sich von ihren „Beat-Freunden“, mit denen sie sonst regelmäßig im „Beatschuppen“ zusammengekommen war. Die Einladung, die Zusammenkünfte zu besuchen, nahm sie freudig an. Seitdem ist sie regelmäßig im Königreichssaal anwesend. Babylon die Große zu verlassen fiel ihr nicht schwer. Ein Problem mußte sie noch überwinden. Sie kleidete sich immer noch so wie ihre ehemaligen Freundinnen. Minikleider trug sie besonders gern. Wir studierten nun das 7. Kapitel des Wahrheits-Buches. Jetzt erkannte sie sehr schnell, daß die Dämonen nicht nur vor der Sintflut das Sinnliche suchten, sondern daß sie auch heute noch die Menschen zur Sinnenlust reizen. Auch wurde ihr klar: Wer sich so kleidet, wie sie es tat, kann sehr schnell zum Spielball der Dämonen werden. Daraufhin setzte sich dieses Mädchen an die Nähmaschine und ließ aus allen Kleidern den Saum heraus. Heute ist sie sehr ordentlich gekleidet. Innerhalb eines genau sechs Monate langen Studiums hat sie sich geändert, und heute ist sie unsere Schwester.

Interessierte kommen schneller voran, wenn man sie frühzeitig einlädt, die Zusammenkünfte zu besuchen. Ein Bruder erhielt ein Gebiet zugeteilt, das ein 8stöckiges Hochhaus einschloß. Dort wohnen nur kinderreiche Familien. Es war nicht ungewöhnlich, daß bis zu neun Kinder an die Tür kamen, wenn man klingelte. Bei zwei Familien richtete man ein Bibelstudium ein. Der Ehemann der einen Familie wurde ein Gegner und bereitete seiner Frau und seinen Kindern viele Schwierigkeiten. Die Frau besuchte mit ihren Kindern trotzdem fast alle Zusammenkünfte. Auf dem letzten Kongreß hat sie sich taufen lassen. Die andere Familie nahm geschlossen und regelmäßig am Studium teil und kommt ebenfalls gut voran. Der Bruder berichtet: „Durch die Zusammenkünfte erkannten sie, daß sie Babylon die Große verlassen müssen, was sie auch taten. Dann nahmen wir sie in den Predigtdienst mit. Bei einer Gelegenheit sagte ein Wohnungsinhaber ablehnend: ,Bei euch Zeugen Jehovas darf man ja noch nicht mal rauchen.‘ Der Interessierte, der Vater der Familie, rauchte noch. Durch dieses kleine Gespräch lernte er, warum Rauchen eine unreine Gewohnheit ist, und von jener Stunde an rauchte er nicht mehr.“ Auch die Kinder lernten in den Zusammenkünften, standhaft zu sein. Der kleine, sechsjährige Sohn war gerade einige Wochen zur Schule gegangen, da kündigte die Lehrerin die erste Religionsstunde an. Darauf erhob sich der Kleine und sagte: „Das kann ich aber nicht mitmachen, meine Eltern sind Zeugen Jehovas, und ich will auch einer werden.“ Aus diesen beiden Familien sind nun insgesamt sechs neue Lobpreiser des Höchsten hervorgegangen, und zwar, weil man sie gleich zu Beginn des Studiums einlud, auch die Zusammenkünfte zu besuchen.

GHANA Bevölkerung: 8 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 12 678 Verhältnis: 1 zu 670

Nach sieben Jahren nur geringen Zuwachses war es wirklich ein Ansporn, zu sehen, wie eine große Anzahl Interessierter die Königreichssäle aufsuchte und um Heimbibelstudien bat. In den letzten beiden Jahren haben so viele Königreichsverkündiger mit dem Dienst begonnen, daß in Ghana ein Viertel unserer Organisation aus Neuen besteht. Wir sind verpflichtet, die Neuen zu unterstützen und in den Versammlungen und Kreisen der Länder Ghana, Elfenbeinküste und Obervolta führend voranzugehen.

Ein neugetaufter Bruder schrieb uns, was er erlebte, als er anfing, mit Jehovas Zeugen zu studieren. Bald erkannte er, daß seine Götzenbilder oder jujus dem wahren Gott nicht gefielen. Deshalb verbrannte er sie alle. Seine Eltern protestierten heftig dagegen, und einige seiner Verwandten gingen sogar so weit, daß sie ihn enterbten. Plötzlich wurde der Bruder von heftigem Gelbfieber befallen. Seine besorgten Eltern sagten, dies sei nur geschehen, weil er seine jujus verbrannt hätte, und drängten ihn, einen Zauberer aufzusuchen, damit er ihn heile. Der Bruder verteidigte seinen Glauben an die Bibel standhaft, trotz des Druckes. Ohne daß er etwas davon wußte, war seine Mutter seinetwegen zu einem Zauberer gegangen. Später erzählte sie ihm: „Der Zauberer hat seine Dämonen zu deinem geistigen Körper gesandt, um sich Auskunft zu holen. Nach etwa fünf Minuten hörten wir etwas; wir sahen, wie der Zauberer vor Furcht zu zittern anfing. Er fragte mich: ,Welcher Religion gehört euer Sohn an?‘ Wir erzählten ihm, daß du mit Jehovas Zeugen die Bibel studierst. Der Zauberer sagte, die Dämonen könnten keine Auskunft bekommen. Nachdrücklich warnte er uns davor, irgend jemandem etwas davon zu erzählen. Er sagte: ,Der Gott, den dieser Mann anbetet, ist allmächtig, und er ist unnahbar.‘ “ Die Verhältnisse in der Familie änderten sich grundlegend. Nicht nur seine Mutter, auch die vorher gegnerisch eingestellten Verwandten hören jetzt aufmerksam zu, wenn der Bruder ihnen Gottes Wort erklärt.

In einer Versammlung in Kwahu schritt ein junger Mann schnell voran, obwohl man seinen Vater als einen großen Fetischpriester betrachtete. Sein Vater hatte neun Frauen und viele Kinder. Der Fetisch des Vaters, Tigari, sollte angeblich sogar plötzlichen Tod verursachen können. Viele fürchteten sich vor ihm. Dann sprach der junge Bruder mit seinen leiblichen Brüdern und Schwestern über die Wahrheit. Der Vater wurde wütend, als sich einige für die Wahrheit interessierten. Er rief alle Verwandten zusammen, und vor allen Anwesenden verkündete er, er habe seinen Sohn enterbt und er gehöre jetzt nicht mehr zu seinem Haushalt. Außerdem erklärte er: „Der Fetisch hat mir gesagt, daß der junge Mann in drei Tagen sterben werde. Geschieht dies nicht, dann vermag der Fetisch nicht einmal, ein Huhn zu töten.“ Alle Verwandten fürchteten sich und baten den Bruder, seine „neue Religion“ aufzugeben und sich wieder mit seinem Vater zu versöhnen. Der junge Bruder weigerte sich. Die Verwandten baten den Vater, seine Erklärung abzuändern. Er lehnte dies ab! Man konnte nichts weiter tun als warten, und das taten sie — und bangten um sein Leben! Drei Tage vergingen, dann sieben und dann ein ganzer Monat. Der junge Mann war immer noch gesund und kräftig und setzte seine Tätigkeit mit Jehovas Zeugen fort. Jeder war überrascht, und es stärkte diejenigen, die sich für die wahre Anbetung interessiert hatten. Das Ergebnis ist: Zwei seiner leiblichen Brüder beteiligen sich jetzt am Felddienst, und drei weitere Familienangehörige besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte.

Nketsiah ist ein junger Zeuge Jehovas; er besucht die Volksschule. Der Vater hat mit seiner Familie wöchentlich die Bibel studiert; dafür ist der Junge seinem Vater dankbar, denn dies hat ihm in der Schule geholfen, als man seine Klasse auf ihre religiösen Kenntnisse hin prüfte. Der Lehrer schrieb die Frage an die Wandtafel: „Wie viele Personen sind in einem Gott?“ Jeder schrieb: „Drei Personen.“ Nketsiah kannte jedoch die Grundlehren der Bibel; er schrieb: „Eine Person.“ Seine Antwort kennzeichnete man als falsch; die der anderen alle als richtig. Nach dem Unterricht ging Nketsiah mit seiner Bibel zum Lehrer und begründete seine Antwort mit passenden Schrifttexten. Der Lehrer war überrascht, wollte seinen Irrtum aber nicht zugeben, nachdem er die Antworten der anderen Schüler alle als richtig gekennzeichnet hatte. Zuerst drohte er dem Jungen, man werde ihn aus der Schule verweisen, wenn er nicht aufhöre, den Lehrer herauszufordern. Später fragte er Nketsiah, wo er seine Bibelkenntnis erworben hätte. Der Junge führte den Lehrer zu seinem Vater. Sie unterhielten sich angeregt und vereinbarten ein Bibelstudium in der Wohnung des Lehrers. Er kommt gut voran und hat die Zusammenkünfte im Königreichssaal besucht.

ELFENBEINKÜSTE Bevölkerung: 4 100 000

Verkündiger-Höchstzahl: 341 Verhältnis: 1 zu 12 023

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte der wunderbare Kongreß „Gute Botschaft für alle Nationen“ in Abidjan im Oktober 1968. 646 hörten den öffentlichen Vortrag. 710 Personen versammelten sich am 1. April in den Königreichssälen und feierten das Gedächtnismahl. Sechs Sonderpioniere aus Ghana schlossen sich im Mai den Missionaren und den anderen Sonderpionieren an, um die theokratische Tätigkeit auszudehnen. Im Land ist jetzt eine feste Organisation gegründet worden, und jeder bemüht sich, allen Interessierten zu helfen, solange dies noch möglich ist.

Ein Verkündiger sprach in einer Wohnung vor. Man bat ihn herein und bot ihm Platz an, damit er den Zweck seines Besuches erkläre. Sobald der Hausherr erfahren hatte, warum er gekommen war, verwies er ihn aus dem Haus und verbot ihm, jemals wieder sein Haus zu betreten. Der Mann ließ sich nicht beruhigen, deshalb ging der Bruder ruhig davon. Draußen eilte ihm einer der Söhne des Mannes nach und entschuldigte sich für das Verhalten seines Vaters. Der Bruder sah, daß der Junge aufrichtig war, sprach mit ihm über seine Botschaft und bot ihm das Wahrheits-Buch an. Der Junge nahm es bereitwillig entgegen. Der Bruder war nun verpflichtet, wieder zu diesem Haus zurückzukehren, um das Interesse dieses Jungen zu entfachen.

Mit gemischten Gefühlen sprach der Bruder später wieder in dieser Wohnung vor, denn er wußte nicht, wie man ihn empfangen werde. Er traf den Hausherrn an, doch wie er sich inzwischen verändert hatte! Er hieß den Verkündiger willkommen und bot ihm Platz an. Der Mann rief den Kindern zu: „Bringt mein Buch!“ Sie brachten es. Es war das Wahrheits-Buch. Er hatte es gesehen und es sogleich von der ersten bis zur letzten Seite mit großem Interesse durchgelesen. Inzwischen hatte er nach dem Verkündiger gesucht, um sich für sein schlechtes Verhalten zu entschuldigen und weil er mehr darüber lernen wollte. Man richtete bei ihm bald danach ein Studium ein, an dem sich alle seine Kinder beteiligen. Sie studieren regelmäßig und besuchen die Zusammenkünfte im Königreichssaal.

OBERVOLTA Bevölkerung: 4 955 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 4 955 000

Das Licht glimmt weiterhin in diesem Land im Innern Westafrikas. Hier leben viele Moslems und Katholiken. Unser einsamer Verkündiger der Königreichsbotschaft ist noch nicht getauft. Ein Verkündiger aus Abidjan, Elfenbeinküste, hilft ihm brieflich. Im Januar hat er mit dem Predigtdienst begonnen, und seither steht er eifrig im Dienst. Er leitet zwei Heimbibelstudien mit anderen Interessierten. Mit der Hilfe Jehovas wird bestimmt bald eine Verkündigergruppe in der Hauptstadt heranwachsen, wo der einsame Verkündiger zur Zeit wohnt.

GRIECHENLAND Bevölkerung: 8 750 000

Verkündiger-Höchstzahl: 13 194 Verhältnis: 1 zu 663

Das große Ereignis in diesem Dienstjahr ist der Kongreß „Friede auf Erden“ gewesen, den die Gesellschaft für die griechisch sprechenden Brüder in Nürnberg, Deutschland, organisiert hatte. Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Werkes haben über 5 000 griechische Brüder den großen internationalen Kongreß besucht. Viele Brüder erhielten schließlich ihre Papiere und reisten zum Kongreß, trotz der vielen Schwierigkeiten, die ihnen gewisse Ortsbehörden in den Weg legten. Wie uns dieser Kongreß doch erfrischt und gestärkt hat! Tausende von Brüdern kamen zurück und erzählten begeistert, was sie gesehen und gehört hatten! Alle fragten, wann wieder ein Kongreß durchgeführt werde. Sie hoffen, daß es möglich sein wird, solch einen großen Kongreß in Griechenland abzuhalten.

Der Teufel hat mit allen Mitteln versucht, den vom Kongreß zurückkehrenden Brüdern die Freude zu verderben. Anscheinend hatte man die Polizei von unserer Rückkehr unterrichtet, denn als die Busse und Züge mit den Brüdern an der griechischen Grenze ankamen, fielen die Polizisten brutal über die Brüder her und verlangten von ihnen, daß sie alle Exemplare des „blauen Buches“ (das neue Wahrheits-Buch in Griechisch), die sie bei sich hatten, abgeben sollten. Die Brüder protestierten gegen diese Handlungsweise der Polizei und wiesen sie darauf hin, daß sie diese Bücher für sich persönlich und für ihre Familienangehörigen benötigten. Doch all ihre Proteste waren vergeblich. Die Polizisten bestanden darauf, und in kurzer Zeit hatten sie Zeitschriften verschiedenen Datums und über 5 000 Exemplare des griechischen Wahrheits-Buches aufgehäuft, die sie dann in das Zollhaus trugen.

Durch diese Polizeiaktion ist ein gewaltiges Zeugnis gegeben worden. Viele aufrichtige Fahrgäste waren über diesen ungerechtfertigten Eingriff der Polizisten empört. Während der Fahrt hatten sie sich der Gemeinschaft der Brüder erfreut. Sie konnten nicht verstehen, warum ihnen die Polizisten die blauen Bücher mit solcher Wut wegrissen. Viele Reisende baten um ein Buch und versteckten es, damit sie es zu Hause lesen konnten. Sie wollten feststellen, warum die Polizei diese Veröffentlichung so begierig einsammelte. Selbst einige der Polizisten waren etwas freundlicher eingestellt. Als die Brüder unter Druck und Gewalt ihre blauen Bücher herausgaben, sagten ihnen einige der Polizisten, die ihnen wohlgesinnt waren: „Gebt uns nur ein Buch, und versteckt die anderen. Gebt sie nicht ab!“

Ich zitiere hier jetzt eine Erfahrung, die zeigt, wie sich aufrichtige Menschen mutig auf die Seite des Volkes Jehovas stellen: „Ein freundlicher Mann besuchte zum ersten Mal im letzten April die Gedächtnismahlfeier. Kurz nach der Feier stürmte die Polizei in das Haus. Sie wollte sich davon überzeugen, ob alle Anwesenden Zeugen Jehovas seien. Der Polizeichef bemerkte: Auf der Ausweiskarte des freundlichen Mannes stand, daß er einer der Sekten Groß-Babylons angehörte. Er fragte ihn: ,Was wollen Sie hier? Diese Leute versuchen Sie wahrscheinlich zu bekehren.‘ Der Mann erwiderte ihm, es sei sein Wunsch gewesen, das Gedächtnismahl zu besuchen. ,Aber Ihr Ausweis besagt‘, antwortete der Polizeichef, ,daß Sie zu einer anderen Religion gehören.‘ ,Dann streichen Sie das einfach durch‘, entgegnete der freundliche Mann, ,und schreiben Sie statt dessen „Zeuge Jehovas“ hin, denn von jetzt an werde ich einer von ihnen sein.‘ “

Eine andere Erfahrung stammt von Brüdern, die hinter Gittern leben müssen, weil sie ihre Treue bewahren: „Über siebzig Gott hingegebene Prediger müssen jetzt die Folgen für ihren treuen Wandel tragen, für den sie sich entschieden haben. Man behandelt sie jedoch gut, und durch ihre christliche Einstellung geben sie ein gutes Zeugnis. Aber sie standen vor einem Problem. Einer der Insassen hatte sich kürzlich Gott hingegeben, um seinen Willen zu tun. Jetzt wollte er sich taufen lassen. Aber wie? Die notwendigen Einrichtungen dafür waren nicht vorhanden. Hin und wieder erlaubte man es ihnen, Fußball zu spielen. Sie gingen zum Gefängnisleiter und sagten ihm, sie hätten folgendes vor: Sie hätten sich entschlossen, die Mannschaft, die das nächste Spiel verliert, zu bestrafen, indem sie einen ihrer Spieler in einem Wasserfaß untertauchten. ,Selbstverständlich‘, sagte der Gefängnisleiter lächelnd, ,macht das nur so, wie ihr denkt.‘ Nach dem Spiel versammelten sich die Jungen um das Faß und tauften den neuen Bruder. Die Taufansprache hatte man schon vorher gehalten.“

GUADELOUPE Bevölkerung: 300 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 155 Verhältnis: 1 zu 260

Christen müssen sprechen und lehren. Sie haben die Wahrheit. Sie dürfen nicht schweigen! Sie dürfen es nicht versäumen, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, die sie aus Gottes Wort gelernt haben. Jehovas Zeugen haben etwas Wunderbares, das sie mit anderen teilen können. Sie haben die lebengebende gute Botschaft von Gottes Königreich, die sie mit anderen teilen können. Sie wissen: Wer das tut, an dem findet Gott Gefallen. Das haben unsere Brüder auf den französischsprachigen Karibischen Inseln Guadeloupe und Martinique und im südamerikanischen Französisch-Guayana getan. Jehova ist mit der Tätigkeit unserer Brüder zufrieden gelesen und hat sie im letzten Dienstjahr mit einer schönen Zunahme belohnt.

Ausharren kann schließlich zu guten Ergebnissen führen, ja sogar nach vielen Jahren. Sage niemals: Wer die Wahrheit heftig bekämpft, wird sie später auch nicht annehmen. Das hatte ein Bruder über seine eigene Frau gesagt. Seit einundzwanzig Jahren ist er jetzt in der Wahrheit, und zwanzig Jahre hatte seine Frau die Wahrheit bekämpft. Er sagt: „Kurz nachdem ich die Wahrheit kennengelernt hatte, wurde meine Frau ein Gegner. Das störte nicht nur unser Familienleben, sondern ich mußte auch alle Arten von Schwierigkeiten ertragen, denn sie versuchte, mich zu entmutigen. Manchmal fiel es mir sehr schwer. Sie hatte z. B. keine Mahlzeiten bereitet, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam. Sie wusch nicht meine Wäsche, damit ich nicht die Zusammenkünfte besuchen konnte. Manchmal gebrauchte sie gemeine Ausdrücke oder weigerte sich tagelang, mit mir zu sprechen, nur um mich von der Wahrheit abzubringen. Sogar Zauberei gebrauchte man gegen mich. Jedesmal betete ich zu Jehova; ich war davon überzeugt, daß er mir helfen werde, geduldig auszuharren, damit ich nicht mein christliches Gleichgewicht verlieren würde. Eines Tages — so hoffte ich — würde sich ihre Einstellung ändern. Ich trat in den Vollzeitdienst ein, um meinen Glauben und Mut zu stärken. In diesem Dienst stehe ich nun seit zehn Jahren. Dies hat mir geholfen auszuharren.

Ich habe immer versucht, ihr gegenüber geduldig zu sein. Allmählich änderte sie ihre rebellische Einstellung, und unser Verhältnis zueinander entspannte sich ein wenig. Ich gab ihr etwas Zeugnis, wenn es möglich war, ohne ihre Gefühle zu verletzen oder sie zu verurteilen. Kürzlich schenkte ich ihr ein Exemplar des neuen Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt und bot ihr taktvoll ein Heimbibelstudium an. Sie war damit einverstanden, zu meiner großen Freude! Am Anfang bat sie mich jedoch, alle Türen zu schließen, damit keiner der Nachbarn sie dabei sehen könne. In den tropischen Ländern stehen nämlich die Türen immer weit offen. Nach einigen Studien sprach sie mit den Nachbarn über Gottes Namen. Jetzt war es nicht mehr nötig, die Türen zu schließen! Als unser Kreisdiener unsere Versammlung besuchte, ermunterte ich sie, am Sonntag zur Zusammenkunft mitzukommen. Sie versprach mir mitzukommen. Ihr könnt euch vorstellen, wie überrascht die Brüder waren, denn sie waren es gewöhnt, daß ich immer nur allein zu den Zusammenkünften kam. Nach über zwanzig Jahren saß ich nun neben meiner Frau im Königreichssaal! Jehova hat mich reichlich gesegnet, dafür danke ich ihm von ganzem Herzen. Sie kommt nun gut voran. Ich danke Jehova, daß er mir geholfen hat, die Frucht des Geistes hervorzubringen: Ausharren. Jetzt sehe ich das Ergebnis: Meine Frau hat den Pfad des Lebens betreten!“

FRANZÖSISCH-GUAYANA Bevölkerung: 40 000

Verkündiger-Höchstzahl: 115 Verhältnis: 1 zu 348

In Psalm 37:5 heißt es: „Befiehl Jehova deinen Weg und vertraue auf ihn! und e r wird handeln.“ Dies trifft besonders zu, wenn ein Christ angesichts des Todes treu bleibt und seine Lauterkeit bewahrt. Eine Schwester in Französisch-Guayana gebar ein Kind, das schon zwei Tage tot im Mutterleib gewesen war. Dies gefährdete ihre Gesundheit. Ihr Körper wurde dadurch vergiftet, und sie wurde schnell sehr schwach. Die Ärzte fragten sie nach ihrer Blutgruppe, weil sie ihr Blut übertragen wollten. Trotz ihres kritischen Zustandes weigerte sie sich. Die Ärzte sagten ihr: „Sie sind selbst Krankenschwester. Sie wissen, wie es um Ihre Gesundheit steht. Sie werden sterben, wenn Sie sich kein Blut übertragen lassen.“ Sie erwiderte ihnen: „Wenn es sein muß, dann seien Sie bitte so freundlich und lassen Sie mich in Frieden sterben.“

Die Ärzte erkannten: Mit dieser Art seelischen Druckes richteten sie nichts aus. Sie versuchten nun auf andere Weise, die Schwester zu überreden: „Denken Sie an Ihre drei kleinen Kinder. Ihre Kinder brauchen Sie. Sie dürfen sie nicht ohne Mutter zurücklassen.“ Trotz dieser Beeinflussung und ihrer Sorge um ihre Kinder bewahrte sie ihre Treue. Dann versuchten sie es mit einer guten Freundin, mit der sie im Krankenhaus zusammen gearbeitet hatte, sie umzustimmen. Die Freundin war jedoch von der Aufrichtigkeit und dem Glauben der Schwester beeindruckt; auch ihre Bemühungen nützten nichts. Die Ärzte waren aufrichtig und taten ihr Äußerstes, um die Schwester zu retten. Die Schwester weigerte sich weiterhin, sich Blut übertragen zu lassen. Die Ärzte behandelten sie mit anderen Mitteln. Ihre Gesundheit verschlechterte sich zusehends. Schließlich sagten sie: „Jetzt ist nichts mehr zu machen. Sie wird die Nacht nicht mehr überleben.“ Am nächsten Tag lebte sie noch, trotz der Voraussage der Ärzte, und erholte sich sogar etwas. Allmählich wurde sie kräftiger und wurde wieder völlig gesund. Später sagte sie: „Ich litt zwar unter heftigen körperlichen Schmerzen, und es war wohl eine sehr schwere Prüfung; aber ich habe Tag und Nacht zu Jehova gebetet und habe eine große Kraft in mir verspürt.“ Ihr Zustand verbesserte sich täglich; nach acht Tagen konnte sie das Krankenhaus verlassen und den Kreiskongreß besuchen! Drei Monate später hatte sie das große Vorrecht, den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in New York zusammen mit vierundzwanzig Delegierten aus Französisch-Guayana zu besuchen. Ja, sie war dort mit ihrem Mann und ihren drei Kindern. Wer Gottes Gesetze beachtet und seine Treue unter allen Umständen bewahrt, wird stets reichlich gesegnet.

MARTINIQUE Bevölkerung: 380 000

Verkündiger-Höchstzahl: 462 Verhältnis: 1 zu 714

Das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“ ist immer noch von Nutzen. Folgende Erfahrung zeigt dies. Vor einiger Zeit fragte eine Verkündigerin eine Schwester, ob sie sie zu einem Besuch begleiten möchte. Sie wollte jemand besuchen, der gern mit Jehovas Zeugen Verbindung aufnehmen möchte. „An einem Sonntagmorgen besuchten wir diese Dame. Die Interessierte empfing uns freundlich. Sie erzählte uns, warum sie besucht werden möchte, und sagte: ,Vor einigen Monaten reinigte ich die Wohnung meiner Schwester, als sie auf Urlaub war. Dabei fand ich im Papierkorb das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“. Ich beschäftigte mich mit Fragen über den Schöpfer und sein geschriebenes Wort, die Bibel. Deshalb fiel mir der eindrucksvolle Titel des Buches sofort auf, und ich las darin. Bald erkannte ich: Ich hatte hier ein wertvolles Dokument gefunden. Meine Schwester kam wieder von ihrem Urlaub zurück, und ich fragte sie, woher sie das Buch bekommen hätte. Sie hätte es von ihrer Friseuse erhalten, die Zeugin Jehovas sei, erwiderte sie. Seit dieser Zeit habe ich gehofft, euch kennenzulernen.‘

Sie hatte viele Fragen, und wir beantworteten sie ihr alle zufriedenstellend anhand der Bibel. Beim Abschied luden wir sie zu den Zusammenkünften an jenem Nachmittag im Königreichssaal ein. Bereits eine halbe Stunde vor dem Beginn der Zusammenkunft kamen wir zum Königreichssaal. Wir waren überrascht, denn sie wartete dort schon auf uns! In der nächsten Woche richteten wir bei ihr ein Heimbibelstudium ein. Es war eine Freude, zu sehen, wie sie das Wasser der Wahrheit in sich aufnahm — wie trockenes Land den Regen. In nur kurzer Zeit kam sie schnell voran. Nach acht Monaten äußerte sie den Wunsch, sich während eines Kreiskongresses taufen zu lassen. Sie ist jetzt ein eifriger Verkündiger der Königreichsbotschaft.“

GUATEMALA Bevölkerung: 5 014 289

Verkündiger-Höchstzahl: 1 883 Verhältnis: 1 zu 2 663

Jedes Jahr scheint gesegneter zu sein als das davor. Die Veröffentlichung des Wahrheits-Buches, obwohl nur in geringen Mengen erhältlich, scheint Jehovas Zeugen zu vermehrtem Dienst von Haus zu Haus angeregt zu haben. Besonders das Landgebiet haben die Verkündiger bearbeitet und die Wahrheit gepflanzt wie nie zuvor. Einige Versammlungen und alleinstehende Verkündigergruppen haben in diesem Jahr in ein oder zwei Monaten mehr Bücher abgegeben als im ganzen letzten Jahr zusammen.

Das Jahrbuch 1969 berichtete über einen treuen Sonderpionier, der einer Gruppe ehemaliger Protestanten geholfen hat, die Wahrheit kennenzulernen. Unser Bruder arbeitet unermüdlich im Weinberg. Im August 1968 gab es dort dreißig Verkündiger; im August 1969 waren es sechzig. Nun berichtet er, ein anderer Mann in einem abgelegenen Gebiet sei über die vier protestantischen Gruppen verärgert gewesen, bevor er etwas über die Wahrheit gehört habe. Er entschloß sich, auf seinem eigenen Grundstück ein Gotteshaus zu bauen. Er lud andere ein, ihm dabei zu helfen, aber niemand kam. So baute er es allein. Als er damit fertig war, kamen die protestantischen Gruppen und baten ihn, das Gebäude zu benutzen. Er weigerte sich und sagte, dieser Ort sei nur für die reine Anbetung da. Schließlich ließ er sich überreden und vermietete den Raum versuchsweise für zwei Wochen an einen protestantischer Missionar. Dann sagte er zu dem Missionar, er (der Missionar) sei nicht besser als die übrigen und er selbst suche weiterhin nach der wahren Religion für sein „Haus des Gebetes“. Schließlich hörte dieser aufrichtige Mann von den Veröffentlichungen der Gesellschaft. Der Interessierte suchte nach Jehovas Zeugen, als sie in der Nähe seines Dorfes arbeiteten. Sie ruhten sich gerade unter einem Baum aus, als er sie fand. Er hörte sich ihre Botschaft an, nahm Literatur entgegen und erzählte ihnen von seinem „Haus des Gebetes“. Er bot ihnen an, es zu benutzen. Man kam überein, daß der Sonderpionier dort einen biblischen Vortrag halten sollte. Vierundzwanzig Personen waren anwesend. Zum zweiten Vortrag kamen fünfundzwanzig. Unter ihnen befand sich ein protestantischer Prediger. Er behauptete, Jesus sei Gott. Weder der einfache Sonderpionier noch die Zuhörer hätten die Grammatik von Johannes 1:1 verstanden; der Bruder wußte aber, wie man die Wahrheit in Sinn und Herz der Zuhörer „hinabtönt“. Er fragte: „Wer hat das Leben Jesu für neun Monate in Marias Mutterleib verpflanzt? War das Universum in dieser Zeit ohne Gott? Wie ernährte man Jesus, als er geboren wurde? Hat Jehova an der Brust einer einfachen Frau getrunken? Konnte Jesus schon in dem Augenblick gehen, als er geboren wurde, oder mußte er erst umherkrabbeln wie andere Kinder auch?“ Ihr einfacher Sinn verstand diese Gedanken. Sie schlußfolgerten: „Jesus muß zuerst umhergekrabbelt sein, genauso wie andere Kinder.“ „Ist Jehova auf Händen und Knien umhergekrabbelt, während er zur gleichen Zeit das Universum beherrschte?“ Die meisten Zuhörer schüttelten den Kopf; dadurch zeigten sie an, daß sie die Dreieinigkeit ablehnten und die biblische Wahrheit annahmen, daß Jesus der Sohn Gottes ist, der auf die Erde kam, um den Willen seines Vaters zu tun.

Die Vorträge bewirkten, daß man mit dem Eigentümer des Gebäudes ein Studium anhand der Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ begann. Er hatte die wahre Religion gefunden. Deshalb sagte er dem Sonderpionier, er möchte sein Gotteshaus Jehovas Zeugen geben. Der Sonderpionier schlug ihm vor, daß sie das Haus weiterhin für biblische Unterweisung verwenden sollten. Einmal wöchentlich studieren sie dort mit verschiedenen Interessierten.

Das Zweigbüro hat während des Jahres viele Anfragen von Brüdern beantwortet, die dort dienen möchten, wo Hilfe dringender benötigt wird. Achtzig ausländische Brüder dienen zur Zeit in Guatemala, einundzwanzig von ihnen sind Pionier. Es beeindruckt die guatemaltekischen Brüder tief, wenn sie sehen, wie Brüder aus anderen Ländern ihren Besitz verkaufen und — mit nur so viel persönlichem Gepäck, daß man es in ein paar Koffer oder in ein Auto packen kann — hierherkommen, um ihnen beim „Fischen“ zu helfen. In der Stadt Guatemala leben 825 Verkündiger; sie hat eine Bevölkerung von 600 000. Daraus ist ersichtlich, daß der Bedarf an Verkündigern in der Hauptstadt nicht ganz so groß ist wie in den Landgebieten. Wir hoffen, daß mehrere der Brüder, die gekommen sind, um dort zu dienen, wo Hilfe benötigt wird, schnell genug Spanisch lernen und sich der einheimischen Lebensweise anpassen, damit sie in kleinere Städte ziehen können, wo die Hilfe dringender benötigt wird.

GUYANA Bevölkerung: 710 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 140 Verhältnis: 1 zu 623

Im Dezember hat uns der Präsident der Gesellschaft besucht und im Mai der Zonendiener. Dann reisten etwa einhundert einheimische Brüder zum Kongreß nach New York. Zu der Zeit, da dieser Bericht geschrieben wird, blicken wir dem Kongreß „Friede auf Erden“ entgegen. In Guyana gibt es noch viel zu tun, dessen sind wir uns bewußt. Die Menschen sind hier freundlich, und sie hören zu, wenn wir ihnen predigen. Viele zögern jedoch, gemäß dem zu handeln, was sie gelernt haben. Sie fürchten sich vor dem, was ihre Nachbarn sagen mögen.

Die folgende Erfahrung zeigt uns, wie notwendig es ist, sogleich Studien einzurichten und überall, wo man Literatur abgegeben hat, wieder vorzusprechen. Im Jahre 1960 las ein junger Mann im Paradies-Buch eines Arbeitskollegen. Dadurch wurde sein Interesse für die Wahrheit geweckt. Es gelang ihm aber nicht, mit Jehovas Zeugen Verbindung aufzunehmen und ein eigenes Buch zu bekommen. Im Jahre 1964 sprach ein junger Verkündiger bei ihm vor, gab regelmäßig Zeitschriften ab, sogar einige Bücher und eine Bibel, und lud ihn zu den Zusammenkünften ein, studierte aber nicht mit ihm. Im Jahre 1968 traf ihn dann ein Ehepaar, beide Zeugen Jehovas. Beim ersten Besuch richteten sie bei ihm ein Bibelstudium ein und luden ihn zu den Zusammenkünften ein. Man hatte ihn zwar früher schon eingeladen, er war aber vorher niemals gekommen — dieses Mal kam er jedoch, und er hat seither die Zusammenkünfte besucht. Über seine erste Zusammenkunft sagte er: „Ich war überrascht, denn ich sah kein einziges Standbild oder religiöses Bildnis. Die Zusammenkunft verlief ordentlich, und anschließend war jeder so freundlich.“ Von nun an wuchs er in geistiger Hinsicht. Auf unserem Kongreß „Friede auf Erden“ in Georgetown möchte er seine Hingabe an Gott durch die Wassertaufe symbolisieren.

Die folgende Erfahrung eines Bruders hebt denselben Punkt hervor. Er möchte sich auf unserem Kongreß „Friede auf Erden“ taufen lassen. Dieser Bruder ist jetzt neunundsechzig Jahre alt. Vor siebenundvierzig Jahren, als er zweiundzwanzig war, begann er unsere Literatur zu lesen. Niemand hatte mit ihm studiert — bis zum Jahre 1968, als er in Montreal (Kanada) war. Er kehrte nach Guyana zurück und setzte sein Studium hier fort. Das Ergebnis: Jetzt ist er ein fähiger Verkündiger und kann sich taufen lassen.

Ein Sonderpionier bemühte sich, 2. Timotheus 4:2 zu befolgen, indem er von seinem eigenen Dorf zu einem etwa elf Kilometer entfernten anderen Dorf fuhr. Er reiste mit dem Fahrrad. Das Dorf, in das er fuhr, heißt Nr. 68. Es liegt an der Atlantikküste. Als er im Dorf ankam, wandte er sich zuerst im Gebet an Jehova und bat ihn um Leitung und Führung, wie er sagte. Dann ging er in die Schule; dort empfing man ihn herzlich. Er stellte sich dem Schuldirektor vor, und man bat ihn, zur ganzen Schule zu sprechen. Er sprach über das Thema: „Die Religion, die Gott anerkennt“. Er verwandte Jakobus 2:22, 25 und betonte, es sei notwendig, mit gutem Beispiel voranzugehen. Nach dem Vortrag zeigte er ihnen das Evolutions-Buch und bot es den Lehrern an. Der erste Lehrer, der eins nahm, war so davon beeindruckt, daß er den Bruder zu den anderen Lehrern mitnahm, damit er ihnen ebenfalls erzähle, wie wertvoll dieses Buch sei. Das Ergebnis war: Er konnte acht Bücher abgeben.

HAITI Bevölkerung: 4 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 674 Verhältnis: 1 zu 2 389

Ausharren führt zum Erfolg, wie die folgende Erfahrung zeigt, die ein Versammlungsaufseher berichtet hat: „Ich sprach mit einer Familie, die sich für ein Bibelstudium interessierte, über die Wahrheit. Der Ehemann war jedoch dagegen. Er wollte weder, daß seine Frau und seine Kinder mit Jehovas Zeugen studierten, noch wollte er, daß sie die Zusammenkünfte im Königreichssaal besuchten. Ich tat mein möglichstes, damit sie geistig voranschritten und damit sie wußten, wie sie sich in einem geteilten Haushalt benehmen mußten. Heimlich studierten sie weiterhin die Bibel und besuchten die Zusammenkünfte, wenn ihnen das möglich war. Leider verriet sie die älteste Tochter, die ein Gegner der Wahrheit war, an ihren Vater. Das Ergebnis war: Er verfolgte seine Familienangehörigen heftig und beleidigte und bedrohte sie auf jede mögliche Weise und enthielt ihnen sogar bestimmte Lebensnotwendigkeiten vor. Ich tröstete sie weiterhin“, berichtet der Aufseher, „und zeigte ihnen Jesu Worte; Jesus sagte, daß ‘sie von ihren eigenen Angehörigen verfolgt werden, daß sie aber durch ihr Ausharren ihre Seele erretten werden’. (Matth. 10:36; Luk. 21:19) Schließlich nahm die älteste Tochter, die die Tätigkeit der anderen beobachtet und an den Vater verraten hatte, die Wahrheit an. So seltsam es scheinen mag: Sie schrieb ihrem Vater, er möge seiner Familie Religionsfreiheit gewähren. Drei von ihnen symbolisierten danach während des letzten Landeskongresses ihre Hingabe an Jehova. Die drei hatten das Vorrecht, einen Monat als Ferienpionier zu dienen. Bisher hat der Vater die Wahrheit zwar noch nicht angenommen; gegenüber früher hat sich seine Einstellung aber etwas gebessert. Acht Angehörige dieser Familie sind nun — weil sie ausgeharrt haben — eifrige Verkündiger der guten Botschaft.“

Ein Sonderpionier erzählte uns, was geschah, als eine Gruppe von etwa vierzig Protestanten zur Gedächtnismahlansprache kamen. Sie suchten die Art und Weise, wie Jehovas Zeugen diese Feier begehen, zu kritisieren. Nach dem Gedächtnismahl wandten sich mehrere Protestanten an den Sonderpionier. Das, was sie gehört hatten, hatte sie nachdenklich gestimmt. Sie wollten mehr über das ungesäuerte Brot und den Wein erfahren. Außerdem wollten sie wissen, warum wir dieses Mahl nur einmal im Jahr und nicht alle drei Monate oder jede Woche feiern wie in der Christenheit. Man beantwortete ihre Fragen, und sie waren damit zufrieden. Sie stellten fest, daß sie die Symbole in ihren Kirchen nicht länger nehmen konnten. Dies blieb dem örtlichen Geistlichen natürlich nicht verborgen. Fünfundzwanzig von ihnen baten außerdem um ein Bibelstudium. Drei beteiligen sich schon am Felddienst. Einer dieser drei ist vorher der Hilfsgeistliche oder Diakon gewesen. Er begleitete sogar den Kreisdiener während der Woche, als dieser die Brüder besuchte. Sie predigten in dem Block, wo der Geistliche wohnt, und kamen auch an seine Tür. Der Geistliche sah sie und sagte: „Sind Sie immer noch nicht mit dem zufrieden, was Sie aus meiner Kirche fortgenommen haben? Wollen Sie mich auch noch holen? Das eine sage ich Ihnen, zu Ihnen werde ich niemals übertreten!“ und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu. Die Nachbarn, die zugeschaut hatten, begrüßten danach die Brüder herzlich; sie hatten nun erkannt, wer wirklich die Wahrheit hat.

HAWAII Bevölkerung: 807 500

Verkündiger-Höchstzahl: 2 980 Verhältnis: 1 zu 271

Das Wahrheits-Buch hat sich als ein machtvolles Mittel Jehovas erwiesen, um andere zu seiner Organisation zu führen und um schwache Verkündiger zu stärken. In diesem Jahr hat die Gesellschaft die Inseln des südwestlichen Teils des Stillen Ozeans, der als Mikronesien bekannt ist, dem Zweigbüro auf Hawaii unterstellt. Mikronesien umfaßt die Marshallinseln, die Trukinseln, Ponape, Yap, die Palauinseln und Saipan. Guam hat man ebenfalls dem Zweigbüro auf Hawaii zugeteilt. In diesem neuen Zweig hat man im letzten Jahr fünf Kreiskongresse abgehalten, und neue Missionare sind hierher entsandt worden.

Bei einer Hausfrau, die gerade sehr beschäftigt war, hatte man zwei Zeitschriften abgegeben. Beim Nachbesuch traf der Verkündiger den Mann der Frau an. Der Verkündiger konnte das Wahrheits-Buch abgeben und empfahl ihm, das Kapitel zu lesen: „Warum man seine Religion prüfen sollte“. Man beantwortete seine vielen Fragen, um seinen Durst nach der Wahrheit zu stillen, und er las viele ältere Veröffentlichungen der Gesellschaft. Der Interessierte besuchte einen öffentlichen Vortrag. Hier erfuhr er, daß seine weltliche Arbeit als Unterseeboot-Konstrukteur unbiblisch ist. Bald danach gab er seine Arbeit auf. Er war fest davon überzeugt, daß er jetzt die Wahrheit gefunden hatte. Er und seine Familie gingen schnell in Jehovas Organisation voran. Nach nur drei Monaten seit dem Nachbesuch bei seiner Frau hat er sich taufen lassen, seine Frau sechs Monate später. Die Schwester ist froh, daß sie dort wieder vorgesprochen hat, wo sie Zeitschriften abgegeben hatte — bei der Hausfrau, die keine Zeit gehabt hatte.

Der Kreisdiener begleitete eine Schwester zu einem Bibelstudium bei einer jungen Hausfrau. Von dieser Hausfrau erfuhr man, daß ihr ungläubiger Mann wegen ihrer Verbindung mit Jehovas Zeugen besorgt sei, denn er befürchtete, daß es mit der Entspannung im Kreis der Familie vorbei sei, wenn sie erst einmal ein Zeuge Jehovas geworden sei. Gegen die Entspannung im Kreise der Familie sei nichts einzuwenden, erklärte man ihr, wenn man alles mit Maß und Ziel tue und dabei seine geistigen Bedürfnisse berücksichtige. Dies erklärte sie ihrem Mann, und am nächsten Sonntag besuchten er und seine Familie den öffentlichen Vortrag. Man richtete bei ihnen ein Bibelstudium ein. Er gab seine Nachtarbeit und später seinen zweiten weltlichen Beruf auf, damit er die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen konnte. Das Ehepaar ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben. Die Frau hatte vor ihrer Taufe drei Bibelstudien geleitet; ihr Mann wurde vom Militärdienst entlassen, und am nächsten Tag ging er bereits in den Felddienst. Beide haben sich in diesem Jahr taufen lassen. Die Frau hatte bereits das Vorrecht, als Ferienpionier zu dienen. Solch gute Ergebnisse hat man erzielt, weil man sich darum bemüht hatte, daß ein ungläubiger Ehemann die Wahrheit annahm!

Eine Katechetin nahm ein Wahrheits-Buch entgegen; sie hatte zwar viele strittige Fragen, erkannte aber schließlich den biblischen Standpunkt an. Ihr Mann verbot ihr, daß die Schwester sie weiter besuchte. Sie wollte dies der Schwester mitteilen, aber die Diskussionen waren so interessant, daß sie einfach nicht dazu kam. Die Schwester dachte gebetsvoll über dieses Problem nach, das durch die Gegnerschaft des Ehemannes entstanden war. Sie besuchte die Interessierte, als deren Mann zu Hause war. Man hieß sie herzlich willkommen, und sie beantwortete viele Fragen. Er war mit einem Bibelstudium einverstanden, und nach zwei Studien besuchte er eine Zusammenkunft. Er wollte gern von Haus zu Haus gehen. Man erklärte ihm aber, er könne nicht zwei Religionen vertreten, er müsse sich für eine Religion entscheiden, bevor er sich an diesem Werk beteiligen könne. In der nächsten Woche traten beide aus der katholischen Kirche aus. Drei Familienangehörige wurden sofort Verkündiger. Sie entschlossen sich, kein neues Haus zu bauen, da sie die Wahrheit erkannt hatten, und er gab seine gutbezahlte Stellung auf, weil sie zuviel Zeit beanspruchte. Er kaufte sich eine vollständige theokratische Bibliothek und liest täglich mehrere Stunden darin. Der Mann und die Frau möchten auf dem nächsten Kreiskongreß ihre Hingabe symbolisieren. Wie lange hatte es gedauert, bis diese Familie geistig so wunderbar herangewachsen war? Nur drei Monate!

Man sprach wieder bei einer Wohnungsinhaberin vor. Verkündiger hatten bei ihr eine Zeitschrift zurückgelassen, die einen Artikel über die Alphabettafel enthielt, und ein Evolutions-Buch abgegeben. Die Wohnungsinhaberin fragte, warum so viele Menschen eine Abneigung gegen Jehovas Zeugen hätten. Man lud sie zum Buchstudium am Dienstagabend ein. Sie und drei weitere Interessierte kamen. Seither hat sie alle Zusammenkünfte regelmäßig besucht. Der Verkündiger fragte sie, ob sie zweimal in der Woche studieren könne; aber die Frau wollte jeden Tag studieren, wenn dies nicht zu selbstsüchtig wäre. Drei Wochen studierte sie, dann beteiligte sie sich am Felddienst. Ihr Zeitplan half ihr, mehrmals in der Woche in den Felddienst zu gehen. Sie richtete bei ihrer Hausbesitzerin ein Studium ein. Ihr Mann und die Hausbesitzerin besuchen jetzt die Zusammenkünfte. Sie möchte sich auf dem nächsten Kongreß taufen lassen.

GUAM Bevölkerung: 99 464

Verkündiger-Höchstzahl: 50 Verhältnis: 1 zu 1 989

Im letzten Jahr haben wir unseren Königreichssaal auf 200 Sitzplätze vergrößert und zwei Räume für Missionare angebaut. Wir danken der Gesellschaft und den einheimischen Brüdern für ihre großzügige Hilfe.

Wer sein Gebiet gründlich durcharbeiten und nach Menschen suchen möchte, die der Botschaft würdig sind, muß dort wieder vorsprechen, wo niemand zu Hause gewesen ist. Man sprach an einer Wohnung vor, traf aber niemand an. Die Dame, die hier wohnte, war, wie es sich herausstellte, eine ehemalige Verkündigerin, die schon seit vielen Jahren untätig war. Man studierte mit ihr das Wahrheits-Buch, das sie bereits besaß, und sie schritt gut voran. Ihr Mann, ein Katholik und angeblich ein ehemaliger Anführer einer Dorfbande, war wegen seines Temperaments berüchtigt. Man ermunterte die untätige Verkündigerin, ihren Mann zum Studium einzuladen. Der Mann war damit einverstanden. Sie erwähnte, ihr Bruder und ihre Schwester seien früher ebenfalls mit Jehovas Zeugen verbunden gewesen. Man besuchte sie und studierte auch mit ihnen. Die Brüder legten alle Studien zusammen; dies wirkte sich vorteilhaft aus und stärkte und vereinte sie gegenüber ihren feindlichgesinnten Verwandten und den Priestern und Nonnen, die sie besuchten. Nach dem ersten Studium besuchten die Interessierten die Zusammenkünfte, und jetzt — nach zweimonatigem Studium — sind sie bei allen Zusammenkünften anwesend und sind aktive Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich.

MARSHALLINSELN Bevölkerung: 18 200

Verkündiger-Höchstzahl: 50 Verhältnis: 1 zu 364

Die Bewohner der Marshallinseln schätzen die Wahrheit; die folgende Erfahrung ist bezeichnend dafür. Man hatte mehreren Familien, die alle in einem Haus wohnten, gepredigt. Ein Mann war interessiert. Man lud ihn zu der Zusammenkunft ein; er besuchte sie, und seitdem kommt er regelmäßig. Er erzählte anderen von der Königreichsbotschaft, und bald darauf kamen seine Verwandten zu den Zusammenkünften. Er wollte gern in den Felddienst gehen. Man sagte ihm jedoch, er müsse zuerst seine „Ehe“ legalisieren, denn er lebte nach dem Gewohnheitsrecht. Er wurde von einem Richter und nicht in der protestantischen Kirche getraut. Der Mann schätzt es, daß Jehovas Zeugen ihm geholfen haben, als wahrer Christ zu leben. Er studiert weiterhin fleißig. Eines Tages möchte er Missionar werden, damit er seinem Volk auf den abgelegenen Atollen helfen kann.

Eine Möglichkeit, die Menschen zu erreichen, die auf den weit verstreuten Atollen wohnen, ist die Radiosendung an jedem Sonntagmorgen. Eine Familie auf dem Jaluitatoll hört dieses Programm jede Woche und erhält so ihre geistige Nahrung. Sie ist aus dem Bezirk der Insel Majuro hierhergezogen. Dort hatte sie angefangen zu studieren und sich der Versammlung angeschlossen. Diese Familie war in der protestantischen Kirche sehr angesehen. Seit sie jedoch die Wahrheit kennengelernt hat, hält sie sich von Babylon der Großen getrennt und bewahrt ihre Treue, trotz des Widerstandes einiger Familienangehöriger und der Kirche. Sie verwenden die Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ und das Wahrheits-Buch, die in ihre Sprache übersetzt worden sind, als Hilfsmittel, um mehr über Jehovas Vorhaben zu lernen. Sie möchten Jehova dienen und sich ihm hingeben. Man studiert deshalb brieflich mit ihnen und nimmt mit ihnen die Fragen aus dem Buch „Dein Wort ist eine Leuchte ...“ durch.

PALAUINSELN Bevölkerung: 11 200

Verkündiger-Höchstzahl: 13 Verhältnis: 1 zu 862

Auf den Palauinseln gibt es noch viel zu tun. 105 Personen kamen zum Gedächtnismahl, und am Ende des Dienstjahres besuchten durchschnittlich 25 die Zusammenkünfte.

Ein katholischer Priester besuchte eine Familie, mit der man studierte. Er drängte sie, die Messe zu besuchen und Jehovas Zeugen zu meiden. Einer von ihnen — er studierte seit drei Monaten — erwiderte tapfer: „Warum sollte ich in die Kirche gehen, wenn Sie nicht die Wahrheit lehren? Ich habe aus der Bibel gelernt, daß es keine Dreieinigkeit und auch keine brennende Hölle gibt. Vielleicht können Sie mir die Dreieinigkeit anhand der Bibel erklären.“ Der Priester erwiderte: „Nun, ich habe mich auf dieses Thema nicht vorbereitet; aber ich werde Ihnen darüber etwas Stoff heraussuchen.“ Der Interessierte erklärte ihm dann, was das hebräische und griechische Wort für Hölle bedeutet. Darauf entgegnete der Priester: „Sie kennen sich wirklich in Ihrer Bibel aus; ich werde mich auch damit befassen und wiederkommen.“ Der Interessierte studiert weiterhin und schreitet geistig voran, trotz des Widerstandes des Geistlichen und seiner Familie. Er plant, den internationalen Kongreß zu besuchen und sich dort taufen zu lassen.

Der Sohn eines Dorfältesten auf einer Insel in der Nähe von Korror studiert. Er hatte die Missionare gebeten, in sein Dorf zu kommen, damit die Menschen dort die gute Botschaft hören können. Dieses Dorf kann man nur mit dem Boot erreichen, man muß dabei Gewässer überqueren, die von Krokodilen wimmeln. Man fuhr dorthin, als der Kreisdiener dieses Gebiet besuchte. Die Brüder arbeiteten von Haus zu Haus, gaben Literatur ab und luden die Menschen zum öffentlichen Vortrag ein. Sie freuten sich, denn 114 Personen hörten den öffentlichen Vortrag und nahmen japanische oder englische Literatur entgegen. Diese freundlichen Menschen warten jetzt gespannt auf den nächsten Besuch. Inzwischen ernährt sie der Sohn des Dorfältesten mit geistiger Speise, denn er erzählt ihnen eifrig von den Dingen, die er gelernt hat.

PONAPE Bevölkerung: 18 950

Verkündiger-Höchstzahl: 38 Verhältnis: 1 zu 499

Vor vier Jahren hat es noch keine Zeugen Jehovas auf Ponape gegeben. Am Ende des Dienstjahres hatten wir hier zwei Missionare, vier allgemeine Pioniere und über dreißig Verkündiger.

In dieser Versammlung hat man sich besonders der Jugend angenommen. Dies hat sie gestärkt und ermuntert, selbst in der Schule fest für die Wahrheit einzustehen. Die größte Grund- und Mittelschule liegt gegenüber dem Missionarheim. Jeden Tag kommen die Schüler, die Zeugen Jehovas sind, in der Morgenpause in das Heim herüber und lesen gemeinsam die Bibel. Nach der Schule kommen sie zurück und studieren eine Stunde lang das Paradies-Buch. Zu Hause wiederholen sie die Punkte, die sie gelernt haben. Ihre Eltern und ihr Aufseher besprechen mit ihnen ihr Zeugnis. Besonders achten sie auf „Fleiß“ und „Betragen“. Man spornt die Schüler an, für „Achtung vor dem Lehrer und vor fremdem Eigentum“ die Note „sehr gut“ anzustreben. Die Kinder der Zeugen Jehovas benehmen sich deshalb in der Schule vorbildlich, inmitten der Kriminalität und des Wandalismus der weltlichen Jugendlichen. Alle getauften Jugendlichen haben während der Sommerferien als Ferienpioniere gedient, und ein oder mehrere Angehörige jeder Familie standen im Juni im Pionierdienst — zwanzig von sechsunddreißig Verkündigern dienten als Pionier.

SAIPAN (Marianen) Bevölkerung: 8 660

Verkündiger-Höchstzahl: 9 Verhältnis: 1 zu 962

Allmählich überwinden wir die Gegnerschaft der überwiegend katholischen Bevölkerung; deshalb konnten wir mehr Literatur abgeben als vorher. Der erste einheimische Verkündiger hat zu predigen begonnen. Eine Hausfrau studierte, brach aber das Studium ab, weil sich ihre Familie gegen sie gewandt hatte. Vor etwa achtzehn Monaten zerstörte ein Taifun 90 Prozent aller Gebäude, auch das Haus dieser Dame. Eines Abends sahen die Missionare, wie sie dort stand, wo vorher ihr Haus gewesen war. Sie fragten sie, was sie von dem Sturm halte. Sie erwiderte: „Ich dachte, es sei Harmagedon.“ Man setzte das Studium mit ihr fort. Ihre Nichte, eine Nonne, besucht sie regelmäßig zusammen mit anderen Nonnen und versucht, sie von der Wahrheit abzubringen. Die Dame verteidigt sich aber tapfer. Sie hat ihren ersten Kongreß auf Guam besucht und hat angefangen zu predigen.

TRUKINSELN Bevölkerung: 26 600

Verkündiger-Höchstzahl: 9 Verhältnis: 1 zu 2 956

Zwei Jahre hat es gedauert, bis die juristischen Formalitäten geklärt waren. Jetzt darf die Gesellschaft in Mikronesien Land pachten und Missionarheime bauen.

Es ist oft schwierig, Neue zu den Zusammenkünften zu bringen, wenn Fahrzeuge fehlen. Die folgende Methode hat sich als wirksam erwiesen. In nur einem Monat hat sich die Zahl der Anwesenden bei den Zusammenkünften verdoppelt. Der Saal, in dem sich die Brüder versammeln, ist etwa drei Kilometer vom Missionarheim entfernt. Auf der Strecke zwischen diesen beiden Gebäuden führt man mehrere Heimbibelstudien durch. Statt zu fahren, gehen die Missionare zu Fuß zu den Zusammenkünften und laden die Interessierten unterwegs ein, mit ihnen mitzukommen. In der ersten Woche gingen zwei Interessierte mit, in der zweiten Woche vier und in der dritten Woche acht; in der vierten Woche war die Gruppe auf zehn angewachsen. Es sind fast alles Neue, die vorher noch nie eine Zusammenkunft besucht haben. Sehen sie bekannte Gesichter in der Gruppe, spornt sie das an mitzukommen.

YAP Bevölkerung: 6 600

Verkündiger-Höchstzahl: 6 Verhältnis: 1 zu 1 100

Fünfundvierzig Bibelstudien werden hier durchgeführt, und zwei neugetaufte Verkündiger arbeiten mit den Missionaren zusammen, obwohl die Geistlichen Babylons der Großen gegnerisch eingestellt sind.

Ein Regierungsbeamter wollte seine fünf Kinder als Katholiken taufen lassen, als ihn die Missionare trafen. Zweimal in der Woche studierten sie mit ihm die Bibel. Er lernte Jehovas gerechten Maßstab über die Ehe kennen und wollte seine Ehe legalisieren lassen. Der Kreisdiener schloß diese Ehe, als er jenen Ort besuchte. Am nächsten Tag ließ sich der Mann taufen. Er ist nun ein tätiger Verkündiger. Er möchte den internationalen Kongreß auf Hawaii besuchen. Die Wahrheit vermag wirklich, einen Menschen zu ändern.

HONDURAS Bevölkerung: 2 494 900

Verkündiger-Höchstzahl: 1 300 Verhältnis: 1 zu 1 919

Vor etwa einem Jahr suchten zwei Schwestern nach einer Familie, die angeblich mit Jehovas Zeugen sprechen wollte. Die beiden Schwestern wußten nur, daß diese Familie auf einem nahe gelegenen Berg wohnte. Über vier Stunden gingen und kletterten sie unter der heißen tropischen Sonne, dann fanden sie die interessierte Familie. Bei ihrem ersten Besuch waren nur zwei Familienangehörige zu Hause. Sie unterhielten sich angeregt über die Bibel. Die müden, doch glücklichen Zeugen Jehovas stiegen wieder zu ihrer Wohnung hinab. Jetzt wußten sie, daß sie wieder zurückkehren mußten, um diese neugefundenen „Schafe“ zu ernähren. Kurz darauf gingen sie wieder den anstrengenden Weg hinauf. Dieses Mal warteten nicht nur zwei, sondern fünfundzwanzig Personen auf sie, die gern die Wahrheit kennenlernen wollten. Man richtete ein regelmäßiges Bibelstudium ein, das man alle vierzehn Tage durchführte. Nach kaum einem Jahr sind jetzt sechs von ihnen aktive Verkündiger geworden. Jede Woche predigen diese Neuen einen Tag lang ihren Nachbarn und leiten ihre eigenen Bibelstudien. Jeden Sonntag gehen sie den ganzen Weg stundenlang zu Fuß zu den Versammlungszusammenkünften und beteiligen sich in der örtlichen Versammlung am Dienst.

„Tönen“ wir wirklich die Wahrheit in das Herz der Neuen hinab, besonders in das Herz der Jugendlichen? Ein Jugendlicher hatte in diesem Jahr die Gelegenheit, zu beweisen, daß die Wahrheit, die er in einem Heimbibelstudium gelernt hatte, tief in sein Herz „hinabgetönt“ worden war, damit er das Gelernte in der Zukunft gebrauchen konnte. Dieser Jugendliche sollte gerade seine Abschlußprüfung auf der höheren Schule machen. Die Schulbehörde erklärte ihm jedoch, er müsse die Fahne grüßen und die Nationalhymne zusammen mit den anderen singen, wenn er ein Abschlußzeugnis erhalten möchte. Der Jugendliche erklärte seine Einstellung am Beispiel der drei treuen Hebräer. Die Behörde versuchte, diese Angelegenheit als unwichtig hinzustellen. Sie sagten, er könne aufrichtig sein, aber es würde ihm nichts schaden, wenn er einmal etwas davon abwiche. Sie empfahlen ihm, die Fahne nur einmal zu grüßen und dies dann seinen religiösen „Vorgesetzten“ zu beichten, sie würden ihm wieder vergeben, und alles wäre in bester Ordnung. Der Jugendliche entgegnete ihnen standhaft, Jehovas Zeugen seien nicht wie die falschen Religionen und daß sie sich nicht vor ihren Vorgesetzten verstecken könnten, denn ihre Vorgesetzten sind Jehova Gott und Jesus Christus, die alles sehen, was wir tun. Sein eigenes christliches Gewissen und nicht das, was irgendein anderer Zeuge Jehovas gesagt hätte, hindere ihn, sich daran zu beteiligen, erklärte er ihnen. Verärgert darüber, entgegnete die Schulbehörde, sie werde ihm kein Diplom geben, wenn er nicht ihren Wünschen nachkomme. Selbst dann könne er ihnen nicht gehorchen, erwiderte der Jugendliche, denn es sei wichtiger, Jehova zu gefallen und dadurch ewiges Leben zu erlangen, als ein Diplom zu erwerben, denn es werde doch nur wertlos sein, wenn dieses System der Dinge beseitigt sei. Dieser Junge erhielt kein Diplom, und der Grund dafür wurde bekannt. Unter der einheimischen Bevölkerung erregte dies ziemliches Aufsehen. Jemand sagte ihm, er sei durch seine Einstellung berühmt geworden. Er sei glücklich, erwiderte er, wenn der Grund für diesen Ruhm darin bestehe, daß er Jehova treu geblieben sei. Im nächsten Monat trat er in den Ferienpionierdienst ein.

Eine fromme Katholikin hatte Probleme in ihrer Familie. Sie bat einen Priester um geistigen Beistand. Er konnte ihr aber nicht helfen. Um diese Zeit, im Oktober des letzten Jahres, gab eine Missionarin bei dieser Frau die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! ab. Die Schwester notierte diesen Besuch in ihrem Notizbuch. Sie besuchte diese Frau regelmäßig, weil sie eine Zeitschriftenroute einrichten wollte. Zuerst war die Frau ziemlich zurückhaltend; im Laufe der Zeit erkannte sie aber, daß Jehovas Zeugen sich bemühten, ihr geistig zu helfen. Bei jedem Besuch äußerte die Schwester einen biblischen Gedanken, der sie ermunterte. Schließlich bat die Frau die Schwester herein und erklärte ihr ihre Familienschwierigkeiten. Die Zeugin Jehovas half der Frau festzustellen, welchen Rat ihr die Bibel dazu gab. Bald danach begann sie die Bibel zu studieren. Dann besuchte sie die Zusammenkünfte der Versammlung. Eines Tages fragte sie die Zeugin Jehovas, die mit ihr studierte, ob sie „in den Felddienst“ gehen dürfe. Die Schwester sprach mit ihr die Bedingungen durch, wie sie in dem Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ auf Seite 107 angeführt sind. Demütig gab die Dame zu, daß ihr Gewissen sie beunruhige, denn verschiedene Männer benutzten ihre Pension als einen Ort, zu dem sie Prostituierte brachten. Mit Freundlichkeit und Takt half die Schwester der Interessierten geduldig, zu erkennen, daß man Gott nur in Reinheit dienen kann, selbst wenn man etwas dafür opfern muß. In der gleichen Woche säuberte die Frau ihre Pension. Sie erlaubte es niemandem, dort zu übernachten, wenn dies zu einem unsittlichen Zweck geschah, obwohl ihr Geschäft dadurch sehr litt und sie und ihre Kinder von dieser Pension lebten. Sie änderte sogar den Namen ihrer Pension ab und fügte das Wort „Familien“ hinzu. In jedes Zimmer stellte sie ein kleines Schild, auf dem stand: „Sehr geehrter Herr! Arbeiten Sie bitte mit dieser Familienpension zusammen. Bringen Sie keine unsittlichen Frauen mit. Vielen Dank!“ In den nächsten zwanzig Tagen verlor sie fast ihr ganzes Geschäft. Aber sie sorgte sich nicht darum, sondern vertraute auf Jehova. Jetzt hat sie eine gute Kundschaft, denn angesehene Familien wohnen bei ihr in der Pension. In der Woche, als sie ihre Pension säuberte, nahm sie auch den Felddienst auf. Sie beabsichtigt, sich auf dem kommenden Kongreß „Friede auf Erden“ taufen zu lassen. Wie glücklich die Schwester war, weil sie sich die Zeit genommen und die Besuche notiert hatte, bei denen sie Literatur abgegeben hatte, und geduldig immer wieder dort vorgesprochen hatte, um das Interesse im Herzen eines Menschen zu entfachen.

HONGKONG Bevölkerung: 4 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 225 Verhältnis: 1 zu 17 778

Eine Welle noch nie dagewesenen Wohlstandes hat Hongkong im letzten Jahr überschwemmt. Hongkong hat sich schnell wieder von den Unruhen des Jahres 1967 erholt. Viele Einwohner betrachten dies als einen Beweis dafür, daß Hongkong alle seine Probleme genauso lösen kann wie in der Vergangenheit. Hierdurch haben die Menschen ein falsches Gefühl der Sicherheit bekommen, und sie vertrauen vollständig auf materielle Dinge. Jehovas Zeugen in Hongkong denken jedoch anders. Sie verspüren die Dringlichkeit der Zeit, und sie wissen, daß man eifrig die gute Botschaft vom Königreich zu einem Zeugnis verkünden muß. Im letzten Jahr haben sie fleißig die Zusammenkünfte besucht und sich am Dienst beteiligt. Sie sind geistig reifer geworden, und in fast allen Zweigen des Dienstes konnte man neue Höhepunkte verzeichnen.

Die Brüder waren begeistert, als sie kurz vor dem Ende des Dienstjahres das Wahrheits-Buch in Chinesisch erhielten. Es wirkt sich bereits gut aus. Es ist einfach geschrieben und ist direkt, und dies gefällt aufrichtigen Menschen. Eine chinesische Hausfrau, die viel gereist ist und die Wahrheit schon seit vierzehn Jahren kennt, wurde sich rasch wieder ihrer christlichen Verantwortung bewußt, als sie das Wahrheits-Buch studierte. Sie besuchte sogleich die Zusammenkünfte, beteiligte sich am Felddienst und gab sich Jehova Gott hin.

Zwei Zeitschriften haben einer jungen Frau geholfen, den Weg des Lebens zu beschreiten. Die Missionare, von denen sie die Zeitschriften erhalten hatte, besuchten sie in der nächsten Woche erneut; sie war bereit, die Bibel zu studieren. Nach drei Studien nahm sie die Einladung an, die Zusammenkünfte zu besuchen und andere Veröffentlichungen der Gesellschaft zu lesen. Dies half ihr, schnell in ihrer Liebe zu Jehova und seiner Organisation zu wachsen. Heute ist sie eine Gott hingegebene Schwester und hilft zwei weiteren, die Bibel kennenzulernen.

Das Zweigbüro in Hongkong kümmert sich auch um die Halbinsel Makao.

MAKAO Bevölkerung: 375 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 53 571

Die Einwohner von Makao haben im letzten Jahr ein schönes Zeugnis erhalten. Die Brüder haben sich außerdem um ihre Angehörigen gekümmert, und das mit gutem Erfolg. Ein eifriger Bruder erinnerte sich daran, daß er vor sieben Jahren zusammen mit seiner ganzen Familie die Bibel studiert hatte; aber einer nach dem anderen war wieder in seine früheren Gewohnheiten zurückgeglitten; nur er selbst hatte sich Gott hingegeben und sich taufen lassen. Er wollte schon immer seiner Familie helfen. Im letzten Jahr bemühte er sich besonders, das Bibelstudium mit Hilfe des Wahrheits-Buches wieder zu beginnen. Er freute sich, als er sah, wie sein Vater Jehovas Vorhaben zu schätzen begann. Eine seiner jungen Schwestern kommt ebenfalls gut voran und beteiligt sich zur Zeit am Felddienst. Eine andere seiner Schwestern, die eine katholische Schule besucht, ist den Verkündigern gegenüber jetzt viel freundlicher geworden und besucht regelmäßig die wöchentlichen Zusammenkünfte. Liebevolles Interesse an den Angehörigen kann bewirken, daß sie auf den Weg gelangen, der zu ewigem Leben führt.

ISLAND Bevölkerung: 202 191

Verkündiger-Höchstzahl: 133 Verhältnis: 1 zu 1 520

Es ist gut, wenn man passende Gelegenheiten nutzt, wie dies der folgende Bericht eines Sonderpioniers zeigt: „Vor zwei Jahren besuchten meine Frau und ich ein Ehepaar, das einige Jahre studiert hatte, doch ohne großen Erfolg. An diesem Abend war ihre Tochter zu Hause. Wir nutzten diese Gelegenheit und boten ihr ein Heimbibelstudium an. Sie war damit einverstanden. Wir studierten regelmäßig, und bald darauf besuchte sie die Zusammenkünfte. Im letzten Sommer besuchte sie ihre Schwester im Libanon. Dort versuchte sie mit Jehovas Zeugen Verbindung aufzunehmen, doch vergeblich. Sie brachte jedoch ihre Schwester mit nach Hause, und kurz darauf rief uns ihre jüngere Schwester an und bat ebenfalls um ein Bibelstudium. Wir halfen ihr gern. Sie schreitet schnell voran. Nun interessiert sich noch eine dritte Schwester, die noch jünger ist. Sie studiert zusammen mit ihren Schwestern und besucht die Zusammenkünfte. Ihre Mutter kommt nun ebenfalls mit. Eine Kusine dieser Schwestern hörte davon und bat die älteste, zu ihr zu kommen und ihr die Wahrheit zu erklären. Ihr Mann war jedoch nicht interessiert; deshalb trafen sie sich in der Wohnung ihrer Mutter. Ihre Schwester bat uns ebenfalls, zu kommen. Beim ersten Besuch hatten wir Gelegenheit, ihr drei Stunden lang die Wahrheit zu erklären und ein Bibelstudium bei ihr einzurichten, das wir seither regelmäßig durchführen. Diese Interessierte möchte nun die Zusammenkünfte besuchen, obwohl sie siebzig Kilometer von ihrer Wohnung entfernt stattfinden. Alle drei Schwestern entschlossen sich, in diesem Sommer den Kongreß ,Friede auf Erden‘ in Kopenhagen zu besuchen, und ihre Mutter begleitete sie. Die älteste Tochter ließ sich dort taufen, und die zweitälteste entschloß sich, ihrem Beispiel auf dem nächsten Kreiskongreß auf Island zu folgen. Die anderen werden ebenfalls bald soweit sein, daß sie diesen wichtigen Schritt tun können.“

Der Kongreß in Kopenhagen war ein Meilenstein für die isländischen Brüder. Über hundert besuchten ihn, und fünf ließen sich taufen. Achtzig Prozent der Verkündiger Islands waren im Sommer verreist, um Kongresse zu besuchen. Es kam ihnen zwar ziemlich teuer, das wunderbare geistige Festmahl zu besuchen, das Jehova für sein Volk bereitet hatte, aber es war ihnen wichtiger als Geld.

INDIEN Bevölkerung: 534 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 831 Verhältnis: 1 zu 188 626

Das Verhältnis der Verkündigerzahl zur Bevölkerung hat in diesem Jahr den Bevölkerungszuwachs Indiens überholt. Darüber freuen wir uns. Das Verhältnis hat sich um über 10 Prozent verbessert; die Zahl der Verkündiger hat sich um 14 Prozent gegenüber dem letzten Jahr erhöht. In diesem Jahr haben wir viel Freude erlebt, und es war sehr abwechslungsreich.

Menschen, die dem Hinduglauben angehören, sind entweder auf ihre sogenannte Philosophie zu stolz oder zu sehr in Aberglauben verstrickt, um Jehovas Vorhaben, wie es in der Bibel vorhergesagt wird, zu untersuchen. Aber selbst unter diesen Menschen schreitet das Werk voran. Sechs Prozent unserer Verkündiger sind früher Hindus gewesen. Die falschen religiösen Lehren und verderbten Bräuche der Christenheit haben viel zum Vorurteil unter aufrichtigen Hindus beigetragen. Es scheint, als ob die Christenheit in der Vergangenheit als ein „Schleppnetz“ viele „Fische“ eingesammelt hat. Unter ihnen finden wir jetzt viele, die sich danach sehnen, Gottes Wort und sein Vorhaben besser zu verstehen. Sie folgen der Einladung, ‘zu kommen und das Wasser des Lebens kostenfrei zu nehmen’. Sie freuen sich, daß sie verständliche Wahrheiten gefunden haben und Gott und die gute Botschaft über unseren Herrn Jesus Christus kennengelernt haben. 93 Prozent der Verkündiger in Indien sind früher mit verschiedenen Sekten der Christenheit verbunden gewesen, 25 Prozent davon haben der römisch-katholischen Organisation angehört. Ein Brief, der kürzlich im Zweigbüro ankam, veranschaulicht dies. Darin heißt es: „Ich bin ein ehemaliger katholischer Priester ... In meinen theologischen Kursen konnte ich aufgrund meiner aramäischen Studien keinen Anhaltspunkt finden, der mich veranlaßt hätte, an die katholischen Lehren wie die Dreieinigkeit, die Göttlichkeit Christi, die Vorstellungen von Hölle und Fegefeuer usw. zu glauben. Ich verließ bei meiner Suche nach der Wahrheit die katholische Kirche gemäß der Heiligen Schrift. ... Ich bin außerdem durch die wiederholten Besuche der Pionierarbeiter der Zeugen Jehovas auf dem Wege der Wahrheit angespornt worden. Ich erkenne, daß ich während der letzten zehn Jahre durch meine bescheidenen persönlichen Studien mit diesen Grundlehren in enger Berührung gestanden habe. Jetzt studiere ich die Einzelheiten und Grundsätze dieser gut aufgebauten Organisation ... Ich habe viele Bücher erworben wie Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, ,Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich‘, die Neue-Welt-Übersetzung, ,Babylon die Große ist gefallen!‘ ... usw. Ich habe den Wachtturm und die Zeitschrift Erwachet! abonniert. Sonntags fahre ich 30 Kilometer weit, um die Zusammenkünfte und das Bibelstudium zu besuchen.“

Eine Schwester arbeitet im Büro eines Arztes. Sie unterhielt sich im Wartezimmer mit einer anderen Frau und erwähnte, daß die Zeit kommen werde, wo es keine Krankheit mehr gebe. Der Mann dieser Frau, der diese Bemerkung hörte, dachte, es sei irgendwelche Propaganda von Gesundbetern, und unterbrach die Unterhaltung. Man unterhielt sich dann mit ihm, und das Ergebnis war, daß er unsere Schwester zu sich nach Hause einlud, um sich weiter mit ihr zu unterhalten. Sie ging dorthin; ein Priester war bereits anwesend. Er hörte ebenfalls zu, und man vereinbarte einen weiteren Besuch. Beim nächstenmal waren noch mehr gekommen, unter anderem ein Pastor der Adventisten des Siebenten Tages. In der nächsten Woche diente der Kreisdiener in dieser Versammlung. Deshalb lud man diese Leute in den Königreichssaal ein. Dreimal kamen sie in jener Woche, und man hat bei ihnen Bibelstudien eingerichtet.

Jehovas Zeugen sind wegen ihrer Ehrlichkeit bekannt. In einem Landgebiet arbeitete eine Schwester als Lehrerin. Es war bei diesen Lehrern allgemein üblich, daß sie ihre Berichte über die Anwesendenzahl fälschten, um einen besseren Eindruck bei ihren Vorgesetzten zu machen. Unsere Schwester weigerte sich, das zu tun. Der Schulleiter bat sie zu sich; sie sollte ihm erklären, warum sie die tatsächliche Anwesendenzahl berichtete, denn ihre Berichte würden den Durchschnitt der Schule verschlechtern. Man drohte ihr sogar, sie an eine andere Schule zu versetzen, wenn sie nicht das machte, was die anderen Lehrer taten. Unsere Schwester blieb jedoch ihren christlichen Grundsätzen treu und erklärte ihrem Vorgesetzten, was sie unter dem wahren Christentum verstand. Sie lehrt immer noch an dieser Schule.

Die verkommenen Bräuche des „Westens“ dringen allmählich auch in Indien ein, genauso wie in die übrige Welt, obwohl hier in Indien noch nicht so viele „Mini-Mini-Röcke“ oder erwachsene Männer mit ungekämmtem, zottigem Haar zu sehen sind wie in London oder New York.

INDONESIEN Bevölkerung: 110 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 117 Verhältnis: 1 zu 51 960

Das Wahrheits-Buch ist für Menschen, die nicht der christlichen Religion angehören, eine große Hilfe. Eine Englischlehrerin studierte das erste Kapitel des Buches mit einem Missionar. Sie erkannte die Dringlichkeit der Zeit, nachdem sie das erste Kapitel studiert hatte, und bat ihn, länger als eine Stunde mit ihr zu studieren. Nach Kapitel 2 bemerkte sie: „Je mehr ich studiere, um so mehr gefällt es mir, aber meine islamischen Lehrer werden mir sagen, daß ich mich dadurch nur in Schwierigkeiten bringen werde. Ich werde jedoch weitermachen, denn ich weiß noch nicht genau, wie man Gott dienen muß.“ Nachdem sie Kapitel 3 studiert hatte, sagte sie: „Jetzt bete ich nicht mehr jeden Tag fünfmal wie während der letzten fünfundzwanzig Jahre. Nun bete ich von Herzen, und ich bete nicht mehr zu Allah, sondern zu Jehova.“

In einer kleinen Versammlung von nur sechzehn Verkündigern beteiligten sich vierzehn am Ferienpionierdienst. Dies geschah, weil man die Brüder zum Pionierdienst ermuntert hatte. Die meisten Brüder hatten gedacht, daß der Ferienpionierdienst für sie nicht möglich sei. Der Aufseher dachte jedoch anders darüber, denn er wußte, daß es möglich ist. Er diente den Brüdern in der Versammlung als gutes Beispiel. Auch wußte er, daß er einigen etwas helfen mußte. Als ein vortrefflicher „Hirte“ arbeitete er ein Programm aus, wie er die Brüder einzeln besuchen konnte, um mit ihnen einen Zeitplan aufzustellen und ihnen liebevoll zu zeigen, wie auch sie zwei Wochen lang als Ferienpionier dienen könnten. Dies beweist: Die Brüder sind eher bereit, als Ferienpionier zu dienen, wenn man sie dazu ermuntert und ihnen dabei hilft.

Ein taktvoller Vergleich half einem Mann, der ein starker Raucher war, zu erkennen, daß er diese schmutzige Gewohnheit aufgeben mußte. Der Verkündiger erzählte ihm von einem weltlichen Herrscher, der seine Untertanen besuchte. Man stellte eine Ehrengarde auf, die ihn begrüßen sollte. Der König besichtigte dann die Ehrengarde genau, ihre Haltung, Kleidung und Ausrüstung. Nun wandte der Bruder diesen Vergleich an, indem er Matthäus 25:31 vorlas und darauf hinwies, daß der König der Könige jetzt die ganze Menschheit besichtigt. Der Bruder wies den Interessierten auf die Folgen hin für die, die sich nicht auf diese Besichtigung vorbereitet haben, wie das aus Lukas 19:44 hervorgeht. Er fragte diesen Mann, der damals die Bibel studierte, ob er glaube, irgend jemand würde rauchen, wenn der König ihn prüfte. Der Mann verstand, worum es ging, und hörte sofort mit dem Rauchen auf.

Liebe zu Grundsätzen und Treue zum Schöpfer, Jehova, bringen gute Früchte hervor. Ein fünfzehnjähriges mohammedanisches Mädchen studierte mit einem Zeugen Jehovas, und es besuchte bald darauf die Zusammenkünfte, obwohl seine religiösen Eltern es heftig bekämpften. Sie versuchten, es auf jede mögliche Weise daran zu hindern und es zu entmutigen. Es sagte seinen Eltern, daß es den Kreiskongreß besuchen möchte. Die Eltern drohten ihm, es aus dem Haus zu werfen, falls es dorthin ginge. Aber das Mädchen besuchte den Kreiskongreß; als es wieder zurückkehrte, forderten seine Eltern es auf, sofort das Haus zu verlassen. Das Mädchen erwiderte ruhig und respektvoll, es werde sich dem Wunsch seiner Eltern fügen. Es packte seine Sachen zusammen. Doch bevor es fortging, nahm es alle seine Ringe ab und gab sie seiner Mutter zusammen mit anderen Wertgegenständen, die es von ihr erhalten hatte. Die Mutter konnte sich nun nicht mehr beherrschen und weinte. Sie bat das Mädchen zu bleiben. Der Vater hatte beobachtet, wie standhaft, mutig und treu seine Tochter geblieben war. Er bestand nun nicht mehr länger darauf, daß sie die Wohnung verlasse, und seine Feindschaft schwand. Die treue Liebe des Mädchens hat bei seinen Eltern einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und das Mädchen schreitet nun gut auf „dem Wege“ voran.

IRLAND Bevölkerung: 4 396 000

Verkündiger-Höchstzahl: 876 Verhältnis: 1 zu 5 018

Die jüngsten Unruhen in Nordirland haben viel Leid verursacht, und die Lage ist überall in der Provinz noch gespannt. Selbst in den am schwersten betroffenen Gegenden breitet sich jedoch die gute Botschaft aus, besonders indem man Interessierte besucht. Mehrere unserer Brüder wohnen in dem Bezirk, wo der Aufruhr ausgebrochen war; doch keiner von ihnen ist verletzt worden. Ihr Friede und ihre Ruhe inmitten von Furcht und Aufwiegelung, die man überall beobachten konnte, fielen anderen auf. Diese Unruhen zeigten außerdem: Die Kirchen der Christenheit haben völlig versagt, die Menschen wahres christliches Verhalten zu lehren, ungeachtet der sozialen Fragen, um die es ging. Deshalb bekämpften sich Katholiken und Protestanten. Pioniere berichteten, sie hätten viele Nachbesuche verloren, weil die Menschen entweder geflohen oder weil ihre Wohnungen ausgebrannt waren. Auf der anderen Seite gibt es Anzeichen dafür, daß einige Leute nun eher bereit sind, sich die Wahrheit anzuhören. Bezeichnend hierfür ist ein Polizist, der vor dem Ausbruch der Unruhen wohl Zeitschriften entgegengenommen hatte. Jetzt hat er jedoch für sich und seine Frau um ein Heimbibelstudium gebeten, obwohl er ständig einsatzbereit sein muß.

Es ist wichtig, Gelegenheitszeugnis zu geben und daß bei den Zusammenkünften eine herzliche Atmosphäre herrscht. Die Erfahrung eines jungen Mannes, der Katholik war, zeigt dies. Ein eifriger Bruder, der inzwischen gestorben ist, hatte ihm zuerst Zeugnis gegeben. Dieses erste Zeugnis ebnete den Weg; denn als man ihn später wiederfand, war er gewillt, die Bibel zu studieren. Sein geistiger Appetit wurde so groß, daß er dreimal in der Woche studieren wollte. Im zweiten Monat sprach man im Studium über die Zusammenkünfte der Versammlung. Der Interessierte sagte sofort, daß er sie besuchen möchte. Er kam zur nächsten Zusammenkunft und war von der Herzlichkeit und Freundlichkeit in der Versammlung beeindruckt. Er konnte es sich nicht vorstellen, daß diese Herzlichkeit anhalten würde. Jede Woche sah er jedoch, daß sich die brüderliche Liebe nicht vermindert hatte. Dies beeindruckte ihn tief. Im nächsten Monat erklärte man ihm den Felddienst. Er wollte sich gern daran beteiligen. Seine weltliche Arbeit hinderte ihn daran, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen. Deshalb wechselte er seinen Beruf und sorgte dafür, daß sein neuer Arbeitgeber es ihm ermöglichte, die Zusammenkünfte und Kongresse zu besuchen. Auf dem letzten Kreiskongreß hat er sich taufen lassen. Jetzt studiert er mit einem Arbeitskollegen.

Interessierte reagieren zwar schnell auf die Wahrheit, doch müssen sie dabei oft heftigen Widerstand von Familienangehörigen und Freunden erdulden. Verkündiger und Pioniere müssen sich deshalb ständig liebevoll und aufmerksam der Interessierten annehmen. Ein Mann hatte zwei Zeitschriften von einem Sonderpionier entgegengenommen. Bei dem Nachbesuch war er interessiert, sehr zum Ärger seiner Frau. Sie sagte zu dem Bruder, als sie aus dem Haus ging: „Lassen Sie sich hier nicht noch einmal sehen!“ Der Bruder gab dem Interessierten weitere Literatur und seine Adresse und ging wieder. Nach drei Wochen suchte der Mann den Sonderpionier zu Hause auf und sagte, er hätte die Literatur gelesen und erkannt, daß er nun die Wahrheit gefunden habe. Er überlegte, wie er seiner Frau helfen könnte, und fragte, ob er noch weiterhin die Messe besuchen dürfe. Der Bruder erwiderte, das müsse er selbst entscheiden, und fragte ihn: „Können Sie weiterhin zu dem, was Sie dort hören, ,Amen‘ sagen?“ Seine Antwort war: „Nein!“ Er erkannte nun, daß man ein gutes Beispiel geben muß, und fügte hinzu: „Es ist besser, ich höre jetzt auf als erst in drei Wochen.“ Er besuchte sogleich regelmäßig alle Zusammenkünfte der Versammlung, und man studierte mit ihm außerhalb der Stadt in seinem Auto die Bibel. Bald danach teilte er die Wahrheit auch mit anderen. Seine Frau verließ ihn und erklärte, sie werde nicht eher zurückkommen, bis er seine „neue Religion“ aufgegeben habe. Er hat zwar von verschiedenen Seiten her schwere Prüfungen zu ertragen; aber er steht fest für die Wahrheit ein. Auf dem letzten Kreiskongreß hat er sich taufen lassen. Er beteiligt sich jetzt an allen Dienstzweigen.

ISRAEL Bevölkerung: 3 833 300

Verkündiger-Höchstzahl: 170 Verhältnis: 1 zu 22 549

Ein weiteres Jahr lang herrschten internationale Spannungen und Unruhen im Nahen Osten. Die Neue-Welt-Gesellschaft ist weiterhin ein lebendes Beispiel dafür gewesen, daß Angehörige verschiedener Rassen einander vertrauen und beisammenleben können. Die wahre Anbetung ermöglicht es ihnen. In Israel bestehen die Versammlungen aus jüdischen und arabischen Brüdern und Schwestern sowie aus einigen Angehörigen anderer Nationen. Man findet bei ihnen die gleiche Harmonie im Denken und Handeln, wie man dies bei Jehovas Volk überall auf der Welt findet. Grenzkonflikt und andere Vorkommnisse behindern nicht die Tätigkeit der Versammlungen; die Königreichsverkündiger weisen weiterhin eifrig auf Gottes Königreich als das einzige Mittel hin, durch das die Probleme im Nahen Osten und anderswo gelöst werden können.

Mehrere einheimische Brüder konnten den internationalen Kongreß in Europa und in den Vereinigten Staaten besuchen. Begeistert kehrten sie von diesen großen Versammlungen zurück.

Dieses Jahr ist ein Jahr des Wachstums und der Zunahme gewesen. Im Dezember und im April hatten wir neue Höchstzahlen in der Anzahl der Verkündiger. Die Menschen sind jetzt eher bereit, auf die Königreichsbotschaft zu hören. Eine Familie z. B. hatte vor sechs Jahren studiert. Sie studierte damals aber nicht weiter, weil sie sich vor ihren Nachbarn fürchtete. Es schien, als hätten sie das vergessen, was sie gelernt hatten. Die junge Tochter jedoch, damals zwölf Jahre alt, hatte es nicht vergessen. Jetzt war sie alt genug, für sich selbst zu entscheiden. Kürzlich besuchte sie eine einheimische Schwester und bat sie um ein Heimbibelstudium. Sie war so begeistert und glücklich über das, was sie lernte, daß sich ihre Eltern ebenfalls dafür interessierten. Bald brachten sie so viel Mut auf, daß sie es den Brüdern erlaubten, sie wieder zu besuchen. Ihre Aufrichtigkeit wiederum ermunterte einige ihrer Verwandten. Von den verschiedenen Studien, die man bei ihnen durchführt, haben sich sieben Familienangehörige im letzten Jahr taufen lassen. Zwei dienen jetzt als Ferienpioniere, und die Tochter hat vor, in den allgemeinen Pionierdienst einzutreten. Es ist wirklich wichtig, daß sich auch Kinder der Familie am Heimbibelstudium beteiligen. Ihre Begeisterung spornt oft andere in der Familie an weiterzustudieren.

Beteiligen sich behinderte Verkündiger eifrig am Felddienst, statt sich von anderen bedauern zu lassen, dann spornt dies andere an. Eine junge Schwester, die Kinderlähmung hatte und seit ihrer Kindheit verkrüppelt ist, strahlt ständig Freude aus und ist begeistert von der Wahrheit. Sie wohnt zwar 24 Kilometer von der Versammlung entfernt und muß jedesmal mit dem Taxi dorthin fahren, trotzdem versäumt sie niemals eine Zusammenkunft oder eine Gelegenheit, in den Felddienst zu gehen. Beim Dienst von Haus zu Haus besucht sie alle Wohnungen im Erdgeschoß, während sich die anderen Verkündiger um die oberen Stockwerke kümmern. Außerdem gibt sie Gelegenheitszeugnis; dies hat sich als fruchtbar erwiesen. Ein anderes Mädchen, das ähnlich behindert ist, kommt ebenfalls gut voran, sie hat brieflich mit ihm studiert (es wohnt über 32 Kilometer von der nächsten Versammlung entfernt), und ein taubstummes Mädchen macht gute Fortschritte. Am meisten hat sie sich über das Ergebnis eines Studiums gefreut, das sie bei einem Handelskurs mit einer anderen Schülerin begann. Diese junge Dame nahm schnell an Kenntnis und Wertschätzung zu. Auf einem der letzten Kongresse hat sie sich taufen lassen. Seitdem dient sie als Ferienpionier. Wir haben uns alle gefreut, daß unsere körperbehinderte Schwester das Vorrecht hatte, in diesem Jahr zu dem Kongreß „Friede auf Erden“ nach Paris zu fahren.

ITALIEN Bevölkerung: 54 033 652

Verkündiger-Höchstzahl: 15 346 Verhältnis: 1 zu 3 521

Das letzte Dienstjahr ist in der Geschichte der Zeugen Jehovas in Italien ein Meilenstein gewesen; es ist reichlich gesegnet worden. Im vergangenen Jahr haben wir sieben neue Veröffentlichungen in italienischer Sprache erhalten. In Rom fand der internationale Kongreß „Friede auf Erden“ statt; wir hatten eine gute Zunahme in der Zahl der Verkündiger und bearbeiten jetzt 64 Prozent des Landes.

Das Kongreßabzeichen, das den öffentlichen Vortrag ankündigt, gibt uns viele Gelegenheiten, Zeugnis zu geben. Hier folgt die Erfahrung einer Schwester: „Einer jungen Dame war im Bus mein Kongreßabzeichen aufgefallen. Ich nahm die Gelegenheit wahr und erklärte ihr etwas über unsere Religion. Sie war aufrichtig daran interessiert. Sie sagte, sie habe die Bibel an der Universität studiert, kenne sie aber nicht gründlich. Sie gab mir ihre Anschrift. Nach den Ferien schrieb ich ihr einen Brief und sandte ihr zwei Zeitschriften. Sie antwortete und bedankte sich für die Zeitschriften und schrieb unter anderem: ,Ihre Zeitschriften sind sehr interessant. Ich habe sie auf einmal durchgelesen.‘ Außerdem erwähnte sie, daß jemand sie besuchen möge. Ich sorgte dafür, daß eine Schwester sie besuchte. Zwanzig Tage danach erhielt ich einen weiteren Brief: ,Ich möchte Ihnen danken, doch ich finde nicht die richtigen Worte dafür, daß ich die Wahrheit über den wahren Gott kennenlernen durfte; denn in der Kirche hatte man mich falsche Dinge gelehrt.‘ Diese junge Dame studiert nun regelmäßig jede Woche, sie interessiert sich ernsthaft für die Wahrheit.“

Im Sommer verlassen viele Leute die Stadt und fahren in Urlaub. Ein Verkündiger braucht jedoch nicht entmutigt zu sein, wenn er niemand zu Hause antrifft. Eine Schwester ließ bei einer Familie etwas Literatur zurück, traf sie aber längere Zeit nicht wieder zu Hause an. Sie ging weiterhin zu dieser Tür und klopfte dort immer wieder an. Nach einigen Monaten war die Familie wieder zurück. Sie hatten mit ihren Verwandten, die mit ihnen auf Urlaub gewesen waren, über die Literatur gesprochen, die sie erhalten hatten. Die Verwandten interessierten sich ebenfalls für die Wahrheit. Ende November richtete man bei dieser Familie ein Studium ein, auch die Verwandten nahmen daran teil. Die Wahrheit gefiel ihnen, und man lud sie zu den öffentlichen Vorträgen ein. Kurz danach ließen sie sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben. Im Dezember des gleichen Jahres besuchten sie den Kreiskongreß, wo sie sich zum ersten Mal am Felddienst beteiligten.

Bist du noch zu neu in der Wahrheit, um Bibelstudien einzurichten? Ein Verkündiger hatte erst zwei Monate gepredigt, als er eine Familie fand, die das Wahrheits-Buch studieren wollte. Er wußte zwar selbst nur wenig über die Wahrheit, entschloß sich aber trotzdem, das Studium zu leiten. Am ersten Abend warteten sechzehn Personen auf ihn, die mit ihm studieren wollten. Er zögerte nicht, sondern studierte mit ihnen. Beim zweiten Studium warteten zwanzig Personen auf ihn. Es fiel ihm leicht, mit ihnen das Wahrheits-Buch zu studieren, und er ist geistig selbst dadurch gestärkt worden. Nach einigen Monaten hat dieser Verkündiger dann seine Hingabe an Jehova durch die Taufe symbolisiert. Fast jeder, mit dem er studiert, besucht die Zusammenkünfte; einige beteiligen sich bereits am Predigtdienst.

Wer jede Gelegenheit wahrnimmt, Zeugnis zu geben, kann mit guten Ergebnissen rechnen. Als eines Tages eine Schwester die Straße entlangging, sah sie vor sich eine schwangere Frau, die zwei schwere Einkaufstaschen trug. Manchmal blieb diese Frau stehen, weil ihr die Taschen zu schwer geworden waren. Die Schwester ging zu ihr hin und bot sich an, ihr zu helfen. Die Dame freute sich darüber, und während sie zusammen gingen, gab die Schwester ihr Zeugnis. Sie kamen zu dem Haus der Frau, und sie bat die Schwester herein. Dort sah sie, daß die Frau das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ besaß. Sie hatte es vor einiger Zeit erhalten. Am nächsten Tag richtete man bei ihr ein Studium ein, und der Mann dieser Frau beteiligte sich daran. In jener Woche besuchten der Kreis- und der Bezirksdiener die örtliche Versammlung. Man lud diese Leute ein, sich den Vortrag anzuhören und sich den Film „Gott kann nicht lügen“ anzusehen. Sie kamen schnell voran. Nach einem Monat gebar die Frau einen Sohn. Sie gaben ihm einen biblischen Namen und ließen ihn nicht gemäß katholischem Brauch taufen. Nach sechsmonatigem Studium begannen beide, der Mann und die Frau, zu predigen. und nach weiteren sechs Monaten ließen sie sich taufen.

Das Zweigbüro in Italien erhält auch die Felddienstberichte aus Libyen, San Marino und Somalia.

LIBYEN Bevölkerung: 1 738 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 Verhältnis: 1 zu 37 783

In Libyen ist das Werk immer noch verboten. Doch mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen werden alle theokratischen Tätigkeiten ohne Schwierigkeit regelmäßig durchgeführt. Jehova hat die Bemühungen der Brüder gesegnet, und in diesem Dienstjahr haben sich zwei Neue der Versammlung angeschlossen.

Wer jede Gelegenheit wahrnimmt, um seine Mitmenschen zu ermuntern, die Bibel zu studieren, kann mit guten Ergebnissen rechnen. Eine Frau war von Italien zu ihrem Mann hierhergekommen. Sie traf eine Familie, die mit einer Schwester studierte. Die Frau fühlte sich einsam; deshalb besuchte sie diese Familie jeden Tag. Die Schwester, die das Studium leitet, sagte: „Ich sprach mit ihr kurz darüber, wie wichtig es ist, Gottes Wort zu studieren, als ich sie das erstemal sah. Dann begann ich das regelmäßige Studium mit der Familie. Wir nahmen Kapitel 16 des Wahrheits-Buches durch, das ,Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen‘ behandelt. Ich glaubte zwar nicht, daß dieses Thema für jemand passend war, der zum erstenmal zuhörte. So war ich überrascht, als die Frau am Ende des Studiums sagte, die angeführten Beispiele bewiesen zweifellos, daß das Kreuz kein Symbol des Christentums ist, daß man keine religiösen Bilder verehren sollte und daß die katholischen Feiern nicht christlich sind. In der nächsten Woche war sie wieder da und hörte zu, und sie kam jeden Sonnabend, solange sie in Tripolis war. Sie freute sich über das, was sie in den zwei Monaten gelernt hatte, und erklärte, sie werde von nun an keine Blutwurst mehr essen und sie mochte in Italien andere kennenlernen, die unserem Glauben angehören.“

SAN MARINO Bevölkerung: 18 000

Verkündiger-Höchstzahl: 10 Verhältnis: 1 zu 1 800

Die Republik San Marino umfaßt einundsechzig Quadratkilometer und liegt im nördlichen Teil Mittelitaliens. Sie heißt auch „Das alte Land der Freiheit“. Trotz dieses Namens versucht die Polizei ihr möglichstes, die Predigttätigkeit der italienischen Verkündiger zu verhindern, die seit über fünfzehn Jahren dort predigen. Jetzt gibt es in dieser kleinen Republik eine Gruppe einheimischer Verkündiger, die man nicht hinauswerfen kann, wenn man sie beim Predigen antrifft.

Gegnerschaft bietet oft die Möglichkeit, Zeugnis zu geben. Zwei Schwestern wurden von der Polizei festgenommen und auf die örtliche Polizeiwache gebracht. Man verhörte sie und fragte sie, wer sie hierhergesandt habe, um von Tür zu Tür zu predigen, Sie antworteten mit der Schriftstelle aus Matthäus 28:19, 20. Der Beamte sagte ihnen, er werde sie eine Woche lang dabehalten, um mehr aus ihnen herauszubekommen. Die Predigttätigkeit störe die örtlichen Geistlichen, fügte er hinzu, sie hätten angeordnet, die Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas zu verbieten. Der Beamte ging hinaus und unterhielt sich mit seinem Gehilfen darüber. Diese Gelegenheit nutzten die beiden Schwestern aus und gaben den vier Polizisten, die gerade Dienst hatten, ein gutes Zeugnis und überließen ihnen acht Zeitschriften. Der Beamte kam zurück und sagte den Schwestern, sie dürften gehen, warnte sie aber davor, nochmals von Tür zu Tür zu predigen.

Einem italienischen Verkündiger hat man den Spitznamen der „Zeuge Jehovas mit dem schwarzen Auto“ gegeben. Wenn er in das Gebiet von San Marino kommt, dann überwacht ihn die Polizei. Eines Tages hatte er vier Brüder in seinem Auto mitgenommen. Unterwegs bemerkte er, daß ihm ein Polizeiwagen folgte. Er sagte den Brüdern, er werde sein Bestes versuchen, um die Polizei weit hinter sich zu lassen, damit die Brüder in die Stadtmitte gelangen könnten, um dort zu predigen; inzwischen werde er die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich selbst lenken und Katze und Maus mit ihr spielen. Das gelang ihm ganz gut. Die Brüder stiegen aus, und er fuhr langsam weiter. Der Polizeiwagen folgte ihm und blieb ihm dicht auf den Fersen bis an die Grenze. Der Bruder machte nun in diesem Gebiet einige Nachbesuche und kehrte am Mittag von einer anderen Seite her nach San Marino zurück. Er traf die Brüder, und alle freuten sich, daß sie an diesem Morgen predigen und eine Menge Literatur abgeben konnten, ohne dabei gestört zu werden. Frohen Herzens dankten sie Jehova für das Vorrecht, daß sie seinen Namen bekanntmachen durften.

SOMALIA Bevölkerung: 2 660 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 2 660 000

Die Schwester, die in diesem Land wohnt, predigt weiterhin treu jeden Monat. Für eine einzelne Frau ist es in diesem vorwiegend mohammedanischen Gebiet schwierig zu predigen. Etwas Zeugnis ist jedoch gegeben worden.

Die Schwester nutzt jede Gelegenheit aus und gibt allen, die sie antrifft, Zeugnis, hauptsächlich Fremden, die nach Somalia gekommen sind, um hier zu arbeiten. Diese Fremden sind materialistisch eingestellt, denn sie haben sich hierher versetzen lassen, weil sie in kurzer Zeit viel Geld verdienen möchten. Deshalb sind sie sehr mit materiellen Dingen beschäftigt, und sie haben keine Zeit für geistige Dinge übrig. Einige interessieren sich jedoch für die Wahrheit und lesen gern die Literatur, die die Schwester ihnen bringt. Möchte irgendein Bruder in ein Gebiet ziehen, wo Hilfe dringend benötigt wird, dann könnte er nach Somalia kommen.

JAMAIKA Bevölkerung: 1 922 000

Verkündiger-Höchstzahl: 5 437 Verhältnis: 1 zu 354

Über achthundert Verkündiger haben im letzten Sommer den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ entweder in New York oder in Atlanta besucht. Alle kamen ‘fröhlich und guten Mutes’ zurück wegen der guten Dinge, die sie auf dem Kongreß gelernt hatten, und der auferbauenden Gemeinschaft, der sie sich erfreut hatten. — 2. Chron. 7:10.

Ein Mann hatte ein Wahrheits-Buch entgegengenommen, aber der Verkündiger versäumte es, ihn wieder zu besuchen. Er las das Buch und war von der Einladung beeindruckt, sich mit Jehovas Zeugen in ihrem Königreichssaal zu verbinden. Bei der ersten Zusammenkunft bemerkte ein Bruder diesen Fremden und ging zu ihm hinüber, um ihn willkommen zu heißen. Der Fremde zog das Buch aus seiner Tasche und sagte dem Bruder, das Buch empfehle, Jehovas Zeugen aufzusuchen, und deshalb sei er hier. Man richtete bei ihm ein Heimbibelstudium ein. Dieser Interessierte besucht weiterhin die Zusammenkünfte.

Gemäß dem Rat der Gesellschaft hat man sich um Brüder gekümmert, die im Dienste Jehovas untätig geworden sind. Einige haben auf das Interesse und die Liebe, die man ihnen erwiesen hat, positiv reagiert. Eine siebenköpfige Familie war seit neun Jahren untätig, was die Wahrheit betraf. Zwei Töchter im Teenageralter nahmen wieder Verbindung mit Jehovas Zeugen auf, denn ihre Großmutter ermunterte sie dazu. Aber sie kamen nur hin und wieder. Eine Schwester erklärte sich bereit, ihnen zu helfen, indem sie mit der Familie ein Heimbibelstudium durchführte. Man war damit einverstanden. Die Zustimmung der Familie zu erlangen, das war noch das einfachste. Es war äußerst schwierig, die ganze Familie jedesmal für das Studium zusammenzubekommen. Zuerst war es fast unmöglich, sie so weit zu bringen, daß sie sich auf den Stoff vorbereiteten. Einer der Jugendlichen war recht streitsüchtig, und ein anderer interessierte sich mehr für Sozialfragen. Es sah so aus, als ob das Studium nicht lange dauern würde. Eine der jungen Töchter interessierte sich jedoch, und deshalb studierte man weiter. Dies war der Ansporn, den die anderen gebraucht hatten. Durch ihr Interesse erhöhte sich die Zahl der Anwesenden; ihre Brüder, Schwestern, ihr Vater und ihre Mutter interessierten sich erneut für die Wahrheit und beteiligten sich am Studium. Bald darauf stieg die Zahl der Anwesenden auf dreizehn, und im letzten Dienstjahr haben sich fünf der Kinder taufen lassen zusammen mit ihrer Kusine und einem Freund, der das Studium ebenfalls besuchte. Alle sind für die liebende Aufmerksamkeit dankbar, die man ihnen erwiesen hat, auch der Sohn, der jetzt allgemeiner Pionier ist.

Das Zweigbüro der Gesellschaft in Kingston (Jamaika) sendet außerdem einen Bericht über die Caymaninseln ein.

CAYMANINSELN Bevölkerung: 9 394

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 626

Ein spanisch sprechender Mann besuchte einen Verkündiger in dessen Wohnung. Der Verkündiger nahm die Gelegenheit wahr und gab ihm auf spanisch Zeugnis. Der Bruder überreichte dem Interessierten ein Exemplar des Buches Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies. Der Mann las es durch und freute sich über das, was er aus diesem Buch gelernt hatte, als der Verkündiger ihn wieder besuchte. Das, was er in diesem Buch gelesen habe, scheine die Wahrheit zu sein, sagte er, und es beruhe auf der Bibel. Dies war anders, als er es in seiner Religion gelernt hatte, deshalb ging er nicht mehr zur Kirche. Man richtete bei ihm anhand des Wahrheits-Buches ein regelmäßiges Studium ein. Ein Bruder, der Spanisch spricht, studiert mit ihm. Er besucht nun die Zusammenkünfte und sagt, er möchte gern mehr lernen.

JAPAN Bevölkerung: 102 230 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 637 Verhältnis: 1 zu 13 386

In Japan ereignen sich immer noch Erdbeben. Aber Jehova ‘erschüttert’ diese Nation ebenfalls, damit „das Ersehnte“ aus den schinto-buddhistischen Grundmauern herausgebrochen wird. Sie kommen, um das ‘Haus Jehovas mit Herrlichkeit zu füllen’. Am Ende des Dienstjahres konnte Japan deshalb nacheinander fünfundzwanzig monatliche Höchstzahlen an Verkündigern berichten. Die Höchstzahl von 7 637 Verkündigern hatten wir im August — eine Zunahme von 40 Prozent. Selbst ohne die Hilfe der Bezirkskongresse sind in diesem Jahr zum erstenmal über eintausend neue Brüder und Schwestern getauft worden. — Hagg. 2:7.

Ein Sonderpionier gab bei einem Mann, der gerade sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte, die Zeitschrift Erwachet! mit dem Thema ab „Ist es später, als du denkst?“ Kurz vor dem Kreiskongreß besuchte der Verkündiger ihn nochmals. Dieser Mann war, wie er feststellte, sehr von dem beeindruckt, was er gelesen hatte. Der Sonderpionier lud ihn zum Kongreß ein; er war dort die beiden letzten Tage anwesend. In den Pausen zwischen den Darbietungen studierten sie die Broschüre „Siehe! ...“ durch. Nach der Taufansprache sagte der Interessierte, er hoffe, bis zum nächsten Kongreß soweit zu sein, daß er sich ebenfalls taufen lassen könne. Damals hatten wir noch nicht das Wahrheits-Buch in Japanisch. Der Pionier wählte deshalb Artikel aus dem japanischen Wachtturm und der Zeitschrift Erwachet! sowie aus dem englischen Wahrheits-Buch aus, und sie studierten diesen Stoff in vier Monaten durch. Inzwischen hat der junge Mann aufgehört zu rauchen, hat fünf gebundene Bücher der Gesellschaft gelesen, sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben lassen und Ansprachen gehalten. Außerdem hat er als Verkündiger Erfahrung im Felddienst gesammelt. Im Juli besuchte er seinen zweiten Kongreß. Hier konnte er seinen Wunsch erfüllen, den er auf dem ersten Kongreß geäußert hatte: Er ließ sich taufen.

Das intensive sechsmonatige Studienprogramm ist erfolgreich. Eine junge Dame wollte schon seit langem die Bibel besser kennenlernen. Man hatte sie an einem Vormittag an der letzten Tür angetroffen. Sie fuhr sogar zwei- oder dreimal in der Woche zu der Wohnung der Pioniere, um zusätzlich noch mit ihnen zu studieren. Nach vier Monaten begann sie zu predigen. Eine Dame hatte die Zeitschrift Erwachet! abonniert; im November fing sie an zu studieren, seit Januar kommt sie zu allen Zusammenkünften. Die Herzlichkeit des Volkes Gottes beeindruckte sie sogleich. Seit Februar studiert sie zweimal in der Woche, und seit April verkündigt sie und leitet selbst ein Studium. Eine Krankenschwester hatte im August zu studieren angefangen. Nach zwei Monaten besuchte sie alle Zusammenkünfte, ließ sich im Krankenhaus, wo sie arbeitete, in eine andere Abteilung versetzen, wo sie keine Schwierigkeiten wegen des Blutes hat. Seit Januar verkündigt sie und hat vor, als Ferienpionier zu dienen. Eine Buddhistin, die seit vier Jahren an einer Hochschule studiert, überraschte einen Verkündiger, der ihr Zeugnis gab, denn als er die Studentin wieder besuchte, hatte sie bereits das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ ganz durchgelesen und alle Antworten darin unterstrichen. Nach einigen Monaten mußte sie heftigen Widerstand ihrer Familie ertragen, als sie aus ihrer buddhistischen Sekte austrat. Ihre Schwester und ihre Freunde bringt sie zu den Zusammenkünften mit. Diese Interessierte gibt hier vorbildliche Kommentare. Sie ist jetzt ein freudiger Verkündiger. Eine Schwester, die in einem Laden arbeitet, gab einer ihrer Kundinnen Zeugnis und richtete im November ein Studium ein. Die Interessierte ist im Februar Verkündiger geworden. Sie studiert mit ihren Kindern. Eines von ihnen hat ebenfalls zu verkündigen angefangen.

Eine Schwester, die kein Studium hatte, hatte oft in den Predigtdienst-Zusammenkünften davon gehört, wie man beim ersten Besuch ein Studium einrichtete. Sie entschloß sich, als Ferienpionier zu dienen, damit sie diese Vorschläge besser anwenden konnte. In den beiden Wochen, in denen sie als Pionier diente, richtete sie fünf neue Studien ein und drei weitere im letzten Teil des Monats. Ein dreizehnjähriger Verkündiger war von dem Vorschlag in der Predigtdienst-Zusammenkunft beeindruckt, daß man sich stets ein Ziel stecken sollte, damit man vorwärtskommt. Deshalb bot er Abonnements an statt nur Zeitschriften. Bei einem seiner ersten Besuche konnte er bei einem Ladeninhaber ein Doppelabonnement auf die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! aufnehmen. Am nächsten Tag sprach er in der Schule mit einem Freund, der vorher Zeitschriften genommen hatte. Bei ihm konnte er ebenfalls ein Doppelabonnement abschließen und ein Studium anhand der Broschüre „Siehe! ...“ einrichten. Sein letztes Ziel war, sich auf dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in Tokio taufen zu lassen.

Eine neue Verkündigerin war froh und doch besorgt, als sie ihre erste Zuteilung in der Theokratischen Predigtdienstschule erhielt. Würde sie es auch können? Sie vertraute auf Jehova und sammelte Stoff dafür. Aber wie konnte sie es durchproben? Sie erinnerte sich an eine Dame, die eng mit einer Kirche verbunden war und die sich etwas für die Bibel interessiert hatte. Die Verkündigerin besuchte sie und hielt ihr die Predigt „Gottes Volk wird aufgefordert, aus Babylon herauszugehen“ und achtete darauf, wie die Wohnungsinhaberin reagierte, damit ihre Partnerin es später genauso machen könnte. Die Dame, die eng mit der Kirche verbunden war, war interessiert und bat um weitere Auskunft. Man vereinbarte einen Besuch für die nächste Woche, und die Verkündigerin freute sich, denn sie konnte ein neues Studium einrichten. Sie ist glücklich darüber, daß sie sich auf ihre erste Aufgabe in der Predigtdienstschule so gründlich vorbereitet hat.

Ehemalige Buddhisten, die Zeugen Jehovas werden, lernen, gemäß biblischen Grundsätzen zu leben. Eine neue Zeugin Jehovas mußte mit einem doppelten Problem fertig werden, mit einer Schwangerschaft, die bei ihr schwierig verlief, außerdem hatte sie Brustkrebs. Ihr Mann verlangte von ihr, die Schwangerschaft unterbrechen zu lassen. Aber sie lehnte dies gewissenhaft ab. Sie weigerte sich auch, als der Arzt ihr für ihre Krebsoperation Blut verschrieb Ihr Mann ließ sich daraufhin von ihr scheiden, verließ sie und lebte mit einer anderen Frau zusammen. Die Schwester ließ sich an der Brust operieren, und zwar ohne Blut. Dann gebar sie schließlich ein schönes, gesundes Baby. Der Mann erkannte nun, daß er eine gute Frau verloren hatte. Jetzt bat er sie, zurückkommen zu dürfen. Sie erwiderte jedoch, sie sei jetzt gesetzlich und schriftgemäß geschieden, sie könne nur im Herrn heiraten. Der Ehemann studiert nun mit Jehovas Zeugen, denn er hofft, daß seine frühere Frau ihn eines Tages wieder heiraten wird.

KENIA Bevölkerung: 10 209 000

Verkündiger-Höchstzahl: 731 Verhältnis: 1 zu 13 966

Einhundertneunzehn Delegierte konnten den Kongreß Friede auf Erden in Amerika und Europa besuchen. Sie möchten Jehova und all den hart arbeitenden Brüdern danken, die er gebraucht hat, solch ein reichhaltiges geistiges Mahl vorzubereiten. In unserem ganzen Gebiet geht das Werk gut voran, es umfaßt Kenia, Burundi, Äthiopien, die Seychellen, den Sudan, Tansania und Uganda.

In Kenia hatten wir eine Höchstzahl von 731 Verkündigern — eine Zunahme von 62 Prozent. Diese Zunahme zeigt, daß die Menschen herzlich und freundlich sind und die Bibel lieben. Die Hemmungen, die man bei den sogenannten „fortschrittlichen Nationen“ findet, fehlen hier völlig. Man begrüßt uns mit einem Lächeln und lädt uns freundlich ein, in die Wohnung einzutreten, Wir gehen hinein und erzählen ihnen in einer völlig entspannten Atmosphäre von der Königreichsbotschaft. Hier spottet niemand, sondern man achtet das, was die Bibel sagt. Die folgende Erfahrung zeigt dies.

Die meisten Personen, die die Wahrheit annehmen, sind vorher gemäß ihren Stammesbräuchen verheiratet gewesen. Diese Ehen sind zwar in den Ortschaften gültig, aber sie sind nicht gesetzlich bindend und können wegen einer Anzahl von Gründen wieder aufgelöst werden, oft von Eltern oder Verwandten — aus Gründen, auf die die Ehepartner keinen Einfluß haben. Wer sich Jehova hingegeben hat, läßt seine Ehe legalisieren, um den biblischen Bedingungen zu entsprechen. In diesem Jahr haben siebenundsiebzig Paare diesen Schritt unternommen. In den meisten Fällen ist ihnen dies nicht leichtgefallen, denn es ist mit Kosten und Mühen verbunden, wenn sie oft Hunderte von Kilometern weit in die Städte fahren müssen, um ihre Ehe dort eintragen zu lassen. Dies bedeutet für sie, monatelang für das Reisegeld zu sparen, und oft müssen sie noch mit gegnerisch eingestellten Verwandten fertig werden. Viele Interessierte wohnen diesen Heiratszeremonien bei. Sie wissen dann, was sie tun müssen, wenn sie genügend Erkenntnis erlangt haben.

Liebe zu Gott und dem Nächsten hat viele veranlaßt, mit der Wahrheit, die sie in der Stadt erkannten, in die Dörfer zurückzukehren. Aus einem einzelnen Samenkorn, das ein Bruder im Jahre 1963 in seinem Dorf aussäte, ist inzwischen eine Versammlung von einundsiebzig Personen geworden, einschließlich zehn allgemeiner Pioniere. Sieben andere sind von der Versammlung fortgezogen, um anderswo als Sonderpionier zu dienen. Der Aufseher jener Versammlung schreibt: „Wir erwarten, daß bei uns noch weitere den Pionierdienst aufnehmen werden. Ihr könnt also bei uns Euren Bedarf decken.“ Ein erst kürzlich ernannter Buchstudiendiener nimmt sich jeden Monat etwas Freizeit, damit er seiner Familie und Interessierten in seinem Dorf, das weitab liegt, helfen kann. Wenn das Studium zehn Personen umfaßt, sagt er, wird er seine Arbeit aufgeben und dort bleiben. Ein anderer Bruder reist regelmäßig vierundsechzig Kilometer, um seine Familie zu besuchen. Er hat dreien seiner Brüder und seinem Vater geholfen, die Wahrheit anzunehmen. Sein Vater trat aus der Kirche aus und gab sich Jehova hin — drei Wochen bevor er starb. Drei Geistliche kamen, um ihn zu beerdigen. Die vier leiblichen und geistigen Brüder sagten ihnen, sie brauchten nicht ihre Hilfe. Sie baten die Geistlichen, sich auf die eine Seite zu stellen, während ein Sonderpionier die Begräbnisansprache hielt.

Die Brüder bearbeiteten eine Straße, übergingen aber ein Haus. In der nächsten Woche wartete der Mann draußen auf sie, damit sie ihn nicht wieder übersähen. Er freute sich, denn der Bruder konnte alle seine Fragen beantworten — Fragen, über die sich sein Priester so geärgert hatte. Der Mann und seine Frau studierten vier Monate, dann begannen sie zu predigen. Die Frau ist zwar ziemlich krank; trotzdem konnte sie im ersten Monat 44 Bücher und 49 Zeitschriften abgeben, 99 Nachbesuche machen und 2 Studien einrichten.

Das Evolutions- und das Wahrheits-Buch sind in diesem Jahr weit verbreitet worden. Eine Versammlung von 22 Verkündigern konnte in nur einem Monat 965 abgeben.

BURUNDI Bevölkerung: 2 224 000

Verkündiger-Höchstzahl: 25 Verhältnis: 1 zu 88 960

Die Zahl der Verkündiger hat sich in Burundi bedeutend erhöht, und sie sind reifer geworden. Achtundfünfzig Personen kamen zur Gedächtnismahlfeier, und die Brüder arbeiten einträchtiger zusammen als je zuvor. Das Verständnis der Brüder nimmt zu, und das Werk geht gut voran. Brüder, die vorher in Verbindung mit einem anderen Land berichtet haben, berichten jetzt ihrer eigenen Gruppe. Dazu kommt noch, daß einige Einwohner von Bujumbura, der Hauptstadt, die Wahrheit angenommen haben. Ein Kreisdiener hat einen Paß erhalten; nun kann er die Gruppe regelmäßig besuchen. Wir hoffen, daß ein Sonderpionier-Ehepaar ebenfalls seine Pässe erhalten wird, damit es nach Burundi ziehen und die Gruppe ständig unterstützen kann.

ÄTHIOPIEN Bevölkerung: 25 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 384 Verhältnis: 1 zu 65 104

Dreiunddreißig Delegierte aus Äthiopien haben den Kongreß „Friede auf Erden“ in New York und London besucht. Sie sind dankbar für all das, was sie gesehen und gehört haben. Ein Bruder freute sich sehr, als das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? freigegeben wurde. Er konnte mehrere Exemplare abgeben, als er zurückgekehrt war.

Viele Erfahrungen, die Brüder gemacht haben, zeigen die Macht der Wahrheit über den Einfluß Satans. Zwei Brüder kamen in ihrem Predigtdienst zu einem Haus, wo sich ein Mann und eine Frau gerade schlugen. Sie hatten sich vor kurzem scheiden lassen, und die Frau war zurückgekehrt, um einen Teil ihrer Sachen zu holen. Der Bruder gab ihnen ein gründliches Zeugnis darüber, wie man in Frieden leben kann. Das Paar beruhigte sich allmählich und hörte aufmerksam zu. Man vereinbarte mit beiden einen Nachbesuch, und das Paar hat sich nun nach einigen Diskussionen wieder versöhnt, und die zerbrochene Ehe ist wiederhergestellt.

Die Theokratische Predigtdienstschule hilft Gottes Volk nicht nur, sich über Gottes Wort in angemessener Weise zu äußern, sie wirkt sich auch auf andere Weise aus. Eine junge Schwester mußte in der Schule vor der Klasse einen dreiminutigen Vortrag über ein Thema halten. Der Lehrer war so davon beeindruckt, daß er sie bat, den Vortrag niederzuschreiben. Sie gab ihm ihre Disposition, die sie dazu verwandt hatte. Er zeigte sie den anderen Schülern und auch den anderen Lehrern. Nun hatte sie die Gelegenheit, vielen in ihrer Klasse zu erzählen, wo sie dies gelernt hatte, und konnte ihren Schulkameraden Zeugnis geben. Alle Lehrer waren anwesend, als sie ihren zweiten Vortrag hielt. Man ernannte sie zur Schulsprecherin.

SEYCHELLEN Bevölkerung: 48 100

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 6 871

Das Werk geht auf den Seychellen gut voran. Drei neue Brüder sind in diesem Jahr getauft worden; dadurch ist die Zahl der Verkündiger von vier auf sieben gestiegen. Die Brüder haben sich im Dienst angestrengt und haben vorzügliche Arbeit geleistet. Sie haben das Doppelte des Zieles, das die Gesellschaft ihnen vorgeschlagen hat, erreicht. Außerdem verwandten sie beträchtliche Zeit zum Bau eines neuen Königreichssaales. Im Juni ist er während des Kreisdienerbesuchs eingeweiht worden. Dreiundzwanzig Personen waren zur Einweihung gekommen. Bei dieser Feier interviewte der Leiter von Radio Seychellen den Kreisdiener. Er konnte ein gutes Zeugnis über das Werk der Zeugen Jehovas geben und wie sie den Menschen helfen, ihre Bibel besser zu verstehen. Dieses Interview wurde später ausgestrahlt, und Tausende der Inselbewohner hörten es.

SUDAN Bevölkerung: 15 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 49 Verhältnis: 1 zu 306 122

Dieses Jahr ist für unsere Brüder und Schwestern im Sudan ermutigend gewesen. Vorher war es nicht möglich gewesen, daß jemand von außerhalb das Land regelmäßig besuchte. Im letzten Jahr hatten wir drei Besuche, und sie waren sehr nützlich. Viele sind der Einladung gefolgt, sich am Vollzeitdienst zu beteiligen. Bis vor einem Jahr dienten nur drei treue, ältere Schwestern als Pionier. Dann standen zwei jüngere Verkündiger im Ferienpionierdienst. Ihnen gefiel dieser Dienst so gut, daß sie ihn auf mehrere Monate ausdehnten. Einer ist allgemeiner Pionier geworden. Bald darauf trat ein anderer Verkündiger in den allgemeinen Pionierdienst ein, und in den letzten Monaten standen zwei weitere junge Verkündiger im Pionierdienst. Von den 49 Verkündigern haben 11 den Kongreß „Friede auf Erden“ in Amerika und Europa besucht. In ihrem Heimatgebiet erzählen sie jetzt von ihren freudigen Erfahrungen.

TANSANIA Bevölkerung: 12 231 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 116 Verhältnis: 1 zu 10 960

Die meisten Bewohner Tansanias sind dem Namen nach Christen. Viele unter ihnen haben einen tiefen Respekt vor Gott und vor seinem Wort. Das Predigtwerk ist ständig vorangeschritten, obwohl die Geistlichen der Christenheit es heftig bekämpfen. Die Geistlichen sind in diesem Jahr sehr aktiv geworden, sie haben die Brüder falsch dargestellt. In einigen Gebieten haben sie die Behörden veranlaßt, einige Brüder festzunehmen. Diese falschen Hirten behandeln ihre eigene Herde genauso brutal, wie sie die Brüder behandeln. Kürzlich schrieben drei Neuinteressierte ihrem Priester einen offiziellen Brief, in dem sie ihn davon unterrichteten, daß sie aus der Kirche ausgetreten seien. Statt ihnen zu helfen, meldete er sofort den Behörden, daß sie Zeugen Jehovas seien; er beschuldigte sie fälschlicherweise, Antichristen zu sein, und setzte es durch, daß man sie verhaftete.

Manchmal steigt den Kirchenführern ihre Macht so in den Kopf, daß sie sich sogar bei ihren eigenen Nachfolgern lächerlich machen. Ein Neuinteressierter trat aus der Kirche aus und bewies dem Priester anhand der Bibel, daß dessen Lehren unbiblisch sind. Der Priester wurde zornig, hob sein Kruzifix hoch, verfluchte den Mann und sagte, dieser würde Ende Januar tot sein; seine Brüder würden bis Mitte Februar gestorben sein und er werde schließlich alle Zeugen Jehovas in diesem Gebiet durch seinen Fluch töten. Alle Dorfbewohner hatten das Toben des Priesters beobachtet. Die Zeit verging, und sie bemerkten, daß der Fluch des Priesters versagt hatte. Nun suchten die Dorfbewohner Jehovas Zeugen auf, damit sie mit ihnen studierten. Der Mann kommt gut in der Wahrheit voran, und seine vier Brüder studieren und machen ebenfalls Fortschritte.

Einige sind zwar der Furcht und den ständigen seelischen Belastungen erlegen; die meisten unserer Brüder haben dem Druck jedoch standgehalten. Ein Bruder dient seit einigen Jahren in einem schwierigen Gebiet als Sonderpionier. Er predigte den Fahrgästen in einem Bus, während er heimfuhr. Diese wurden jedoch wütend auf ihn und warfen ihn unterwegs, als sie die halbe Strecke zurückgelegt hatten, aus dem Bus. Kurz danach überschlug sich der Bus, und alle Fahrgäste — außer einem — kamen ums Leben. Der Bruder war dankbar, daß er es nicht versäumt hatte zu predigen.

Ein Mann, der vorher in Doppelehe gelebt hatte, berichtet über die Segnungen, die er erlebt hat, seit er seine zweite Frau Anfang 1968 entlassen hat. Alle seine Schwestern und seine Kinder, denen er predigte, und zwei andere Personen haben sich auf die Seite der Wahrheit gestellt. Nun kümmert er sich um diese alleinstehende Gruppe von fünfzehn Verkündigern. Ihm gefällt der Ferienpionierdienst. Er hat sich um den allgemeinen Pionierdienst beworben.

UGANDA Bevölkerung: 8 134 000

Verkündiger-Höchstzahl: 75 Verhältnis: 1 zu 108 453

Wie würde es dir gefallen, wenn du Zusammenkünfte besuchen müßtest, bei denen du weder die Sprache des Unterweisers verstündest noch die der Anwesenden? Angenommen, dies wäre deine erste Verbindung mit der Wahrheit und du könntest weder lesen noch schreiben und es wäre dir nicht möglich, lesen und schreiben zu lernen, und es fiele dir sehr schwer, die fremde Sprache zu erlernen, wärst du dann bereit und glücklich, die Zusammenkünfte zu besuchen? Die Frauen einiger Brüder in einer Versammlung in Uganda stehen vor diesem Problem, denn es gibt viele Stammessprachen, die sich von der Hauptsprache, in der man die Zusammenkünfte abhält, unterscheiden. Diese Frauen sind regelmäßig bei den Zusammenkünften anwesend. Warum? Weil sie etwas erleben, was nicht von der Sprache abhängt: Liebe, Freude und Frieden — Auswirkungen des Geistes Gottes. Diese demütigen Frauen schätzen es ebenfalls, daß ihre Männer sich durch die Wahrheit verändert haben, denn jetzt kümmern sie sich liebevoll um ihre Frau, statt sie wie einen Diener zu behandeln, wie das hier Brauch ist. Diese Brüder helfen nun ihrer Frau, lesen und schreiben zu lernen, studieren mit ihrer Familie die Bibel und erklären ihr, was man auf der nächsten Zusammenkunft besprechen wird. Eine neue Schwester, die man so unterstützt hat, beteiligt sich am Felddienst und an den Zusammenkünften und hält sogar Studierendenansprachen.

Ein Bruder begann mit einem Ehepaar, dessen kleines Kind gerade gestorben war, das Wahrheits-Buch zu studieren. Die ersten Kapitel trösteten und ermunterten die Eltern; sie studierten einige Wochen; dann bemerkte der Bruder, daß die Kreuze, die sie bisher getragen hatten, verschwunden waren. Sie hatten inzwischen im Buch weitergelesen und waren bis Kapitel 16 gekommen: „Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen“. Sie erkannten sogleich: Das Kreuz ist ein heidnisches Symbol. Kurz darauf entschlossen sie sich, Babylon die Große zu verlassen. Deshalb reiste der Mann über 320 Kilometer weit in seine Heimatstadt, um persönlich ihren Austritt aus der Kirche zu erklären und um sich zu vergewissern, daß ihr Name von der Mitgliederliste gestrichen wurde. Dieses in geistiger Hinsicht reiche Paar ist im Juni nach sechsmonatigem Studium getauft worden. Sie streben jetzt den Pionierdienst an.

KOREA Bevölkerung: 31 139 000

Verkündiger-Höchstzahl: 10 610 Verhältnis: 1 zu 2 935

Das Dienstjahr 1969 ist in Korea ereignisreich gewesen. Die Zunahme war hervorragend. 2 226 haben sich in diesem Jahr taufen lassen. Wir hatten nacheinander 22 Höchstzahlen an Verkündigern. Wir haben während des Jahres keine Verkündiger aus der Organisation verloren, weil mehr Brüder wieder belebt wurden als untätig geworden sind. Die Aussichten auf Mehrung sind besser als je zuvor, wie dies die 23 796 Personen zeigen, die das Gedächtnismahl besuchten, und wie es die Höchstzahl von 14 818 Heimbibelstudien erkennen läßt, die im April berichtet worden sind.

Die koreanische Ausgabe des Wahrheits-Buches haben wir Anfang Januar erhalten; die meisten Bücher der ersten beiden Auflagen sind bereits vergriffen. Wir spornen die Brüder an, sechs Monate mit Interessierten zu studieren und ihre Aufmerksamkeit auf die Organisation zu lenken. Das hat sich gut ausgewirkt.

Es ist begeisternd, zu sehen, wie die Brüder im Dienst immer gewandter werden und die Werkzeuge, die uns Jehovas Organisation gegeben hat, benutzen. Eine Sonderpionierin bot einer bestimmten Dame Zeitschriften an. Sie lehnte sie jedoch ab. Die Verkündigerin verspürte aber ihr Interesse und bat die Dame, statt dessen gemeinsam einige Abschnitte in der Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ zu lesen. Nach drei Tagen kam sie zum zweiten Mal, und bevor die Dame sich dessen bewußt war, studierte sie zweimal in der Woche. Anhand des Wahrheits-Buches zeigte ihr die Schwester, daß es wichtig ist, die Zusammenkünfte zu besuchen, und die Dame folgte diesem Rat. Am Ende jedes Kapitels wandte sie das, was sie neu gelernt hatte, in ihrem Leben an. Die Dame warf ein Standbild Buddhas fort, das ihr ihre Schwiegermutter gegeben hatte. Vier Monate lang mußte sie die heftige Feindschaft ihrer Familie ertragen, weil sie sich weigerte, die Ahnen zu verehren, und weil sie angefangen hatte zu predigen. Die Pionierin war erfolgreich, weil sie das Interesse einer Wohnungsinhaberin erkannt hatte, obwohl sie zuerst keine Literatur hatte abgeben können.

Stell dir vor, was ein Traktat bewirkt hat! Ein Verkündiger, der sich taufen lassen wollte, erzählte auf dem Kreiskongreß, wie er ein Traktat erhalten hatte und es las. Er interessierte sich dafür und rief das Zweigbüro an, um sich nach der Anschrift des nächsten Königreichssaales zu erkundigen Die Brüder richteten bei ihm ein Bibelstudium ein. Er wollte jedoch zweimal in der Woche studieren; von Anfang an hat er keine Zusammenkünfte versäumt. Nach acht Wochen predigte er seinen Freunden, und jetzt studiert er mit seinem jüngeren Bruder die Bibel. Er erzählte, wie glücklich er sei, daß er ein Traktat erhalten habe, und wie dies sein Leben verändert habe.

Interessierte vermögen die Dringlichkeit der Zeit zu erkennen, wenn der Verkündiger sie selbst widerspiegelt. Eine Schwester in Kangkyung erzählt, daß eine Interessierte, die sie gefunden hatte, sich gleich vom ersten Nachbesuch an so für die Wahrheit interessierte, daß sie ganz vergaß, das Abendessen für ihre Familie zu kochen. Man richtete bei ihr ein Studium ein; aber die Dame wollte dreimal wöchentlich studieren. Nach dem zweiten Studium besuchte sie die Zusammenkünfte. Nach vier Monaten predigte sie, und seit dem fünften Monat leitet sie ein Bibelstudium bei jemand anders. Die Dame ließ sich taufen, sobald sie die Bedingungen dafür erfüllte. Sie möchte Pionier werden.

Jede Woche verwenden die Bezirksdiener einen Teil ihrer Zeit, um die Pioniere zu ermuntern. Doch dieses Mal wurden die Bezirksdiener ermuntert, als sie zuhörten, während über tausend Pioniere über auferbauende Erfahrungen berichteten. Ein Bezirksdiener fragte eine einundsiebzigjährige allgemeine Pionierin, wie sie es fertigbringe, so viele Interessierte zu den Zusammenkünften mitzubringen. Sie hatte zwanzig Bibelstudien, und siebzehn Interessierte von diesen Studien besuchten die Zusammenkünfte. Sie antwortete, sie ginge stets zwei Stunden vor Beginn der Zusammenkünfte los und besuche alle, die der Ermunterung bedürften. Sie ist keineswegs aufdringlich, sondern ist aufrichtig um das Wohl der schafähnlichen Menschen besorgt, und sie reagieren darauf. Diese Schwester bearbeitet wegen ihres hohen Alters nur ein kleines Gebiet in der Nähe ihrer Wohnung. Sie arbeitet es immer wieder durch. Kürzlich erfuhr man im Zweigbüro, daß die Zahl ihrer Studien auf 25 gestiegen war. Auch ihre Stunden waren während der letzten fünf Monate auf durchschnittlich 150 gestiegen. Sie hatte dies nicht beabsichtigt, sondern sie sagte, es sei notwendig gewesen, sich um die „Schafe“ zu kümmern.

Eine Schwester erzählte, wie ihre ungläubigen Eltern versuchten, sie vom Pionierdienst abzuhalten. Eines Tages vernichteten sie ihre Bücher, auch ihre Bibel. Sie borgte sich von einer Schwester eine Bibel und setzte ihren Dienst fort. Nun schnitten sie ihr das Haar ab, denn sie dachten, sie schäme sich dann. Sie band sich ein Kopftuch um und predigte weiter. Aber sie vernachlässigte auch nicht ihre Pflichten zu Hause. Sie berichtete, wie sehr die Brüder sie in dieser Zeit ermuntert hätten. Es stärkte sie ebenfalls, wenn sie sah, wie ihre Interessierten an Erkenntnis zunahmen. Jetzt hat sie ihr Ziel erreicht und ist Sonderpionier geworden. Durch ihre Treue hat sie nun ihre Eltern gewonnen. Sie ist jetzt weit von zu Hause weg, und es tut ihnen leid, daß sie sie so schlecht behandelt haben. Der Vater liest regelmäßig die Veröffentlichungen der Gesellschaft. Durch ihr Ausharren hat sie andere ermuntert.

Alle zehn Missionare in Korea konnten den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in Nordamerika besuchen. Sie sind dadurch sehr erfrischt worden. Sie sind den Brüdern, die ihnen diese Reise ermöglichten, wirklich für ihre Großzügigkeit dankbar. Alles deutet darauf hin, daß der Kongreß im Oktober in Seoul hervorragend sein wird. Die koreanischen Brüder warten auf Bruder Knorr und Bruder Franz und auf die über dreihundert ausländischen Delegierten, die diesen Kongreß besuchen werden.