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Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 2)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 2)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 2)

LIBANON Bevölkerung: 2 520 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 130 Verhältnis: 1 zu 2 230

Wir haben vieles, wofür wir dankbar sein können. Zum erstenmal seit dem Jahre 1963 haben wir eine 10prozentige Zunahme an Verkündigern gehabt. Vierunddreißig Versammlungsaufseher, Hilfsversammlungsdiener und Bibelstudiendiener besuchten den zweiwöchigen Kurs der Königreichsdienstschule. Dies hat das Werk belebt. Vierzig Brüder aus dem Libanon haben die Kongresse „Friede auf Erden“ besucht.

Trotz des Widerstandes finden wir immer noch schafähnliche Menschen; sie hören auf die gute Botschaft. Ein Sonderpionier schreibt: „Ich predigte gerade einer interessierten Wohnungsinhaberin. Plötzlich kam ein Nachbar in die Wohnung, unterbrach uns barsch und sprach abfällig über Jehovas Zeugen. Dann riß er mir die Bibel aus der Hand, zerriß sie und stampfte aus dem Haus. Die Wohnungsinhaberin ließ sich nicht einschüchtern, doch wir hatten jetzt keine Bibel. Ihr Bruder besaß eine. Sie schickte ihre Tochter hinüber, um sie zu holen. Statt dessen kam der Bruder selbst und lud uns in seine Wohnung ein. Wir konnten ihm anhand seiner eigenen Bibel ein gutes Zeugnis geben und vereinbarten einen Nachbesuch; wir wollten dann über die Dreieinigkeit sprechen. Er wünschte, daß Angehörige der Katholischen Aktion dabei seien, wenn wir dieses Thema besprächen. Nach der Diskussion war er überzeugt, daß diese Lehre falsch ist. Er wollte nicht bis zu unserem nächsten Besuch warten. Deshalb suchte er uns zu Hause auf. Dann mußten wir in sein Haus kommen. Doch Angehörige der Katholischen Aktion drohten uns, uns etwas anzutun, wenn wir dies täten. Wir besuchten ihn, und es gab keine Schwierigkeiten. In jener Woche besuchte der Interessierte eine Zusammenkunft in unserem Königreichssaal. Wir studierten zweimal mit ihm in der Woche. Er wollte mit uns in der Wohnung seines Bruders studieren, weil das für ihn einfacher sei. Wir taten dies, obwohl sein Bruder ein eifriger Kirchgänger war. Jetzt besucht er jedoch eifrig die Zusammenkünfte im Königreichssaal, obwohl dieser viele Kilometer entfernt liegt. Nach knapp fünf Monaten begannen beide zu predigen, auch die Frau des Bruders. Alle möchten sich auf dem kommenden Kongreß taufen lassen.“

Man sollte überall dort wieder vorsprechen, wo man Literatur abgegeben hat, auch wenn man sich nur kurz mit dem Wohnungsinhaber unterhalten konnte. Der Kreisdiener arbeitete mit einem anderen Verkündiger zusammen. Er konnte drei Broschüren bei einer Frau abgeben, die die Tür nur einen kleinen Spalt weit öffnete. Es war ein kurzer Besuch gewesen, aber der Kreisdiener ermunterte die Schwester, dort wieder vorzusprechen. Nach etwa einem Monat besuchte die Schwester mit einem Begleiter diese Dame. Sie konnte sofort ein Studium einrichten. Bei einem Besuch war der Ehemann zu Hause. Von einem anderen Raum aus hörte er zu, während sich die Schwester und seine Frau unterhielten. Bald kam er herein und beteiligte sich an der Unterhaltung. Er war aber nicht sicher, ob die Bibel Gottes Wort ist. Beim nächsten Besuch brachte die Schwester ihren Mann mit. Auch bei dem Mann der Interessierten richtete man ein Studium ein. Kurz danach kamen der Mann und seine Frau zu den Zusammenkünften. Die Frau entledigte sich bald aller Fesseln Groß-Babylons; sie geht in den Dienst. Auf dem letzten Kreiskongreß hat sie sich taufen lassen. Der Mann hatte jedoch noch allerhand wegzuräumen. Er war ein Freimaurer, und es fiel ihm schwer, dies aufzugeben. Man erklärte ihm geduldig, daß diese Organisation religiös ist und zu Babylon der Großen gehört, und er müsse aus ihr ‘herausgehen’, wenn er sich Jehova hingeben und wenn er verkündigen möchte. Vor kurzem hat er alle seine Sachen zusammengesucht, die mit dem Freimaurertum zu tun haben, und sagte einem Bruder, er würde es schätzen, wenn er alles verbrennen würde. Er brach alle Verbindungen mit den Freimaurern ab. Er, seine Frau und seine drei Kinder, die dreizehn, vierzehn und fünfzehn Jahre alt sind, verkündigen jetzt. Er und zwei seiner Kinder möchten sich im Oktober auf dem kommenden Kongreß „Friede auf Erden“ taufen lassen.

Man weiß niemals vorher, wohin der Same der Wahrheit fallen und wo er Wurzeln schlagen wird. Ein Bruder schreibt: „Ich ging von Haus zu Haus. Dabei traf ich einen jungen Mann, der der moslemischen Religion angehörte. Er nahm das Paradies-Buch. Wir verabredeten uns, ihn in drei Tagen zusammen mit dem Kreisdiener wieder zu besuchen. Er erwartete uns bereits, als wir kamen. Wir waren überrascht, denn in diesen drei Tagen hatte er das Buch ganz durchgelesen. Bei seinem jüngeren Bruder, seiner Schwester und seiner Tante richteten wir ebenfalls ein Studium ein. Nach drei Wochen besuchten er und sein Bruder das Buchstudium und den öffentlichen Vortrag. Der ältere Bruder fürchtete sich jedoch, für die wahre Religion einzustehen, und hörte auf, die Zusammenkünfte zu besuchen. Der jüngere kam weiterhin, und man studierte mit ihm in einer anderen Wohnung. Sein Bruder wurde ein Gegner. Er zerriß sogar seine Bibel und seine Bücher. Der jüngere Bruder ist als erster bei den Zusammenkünften da, und er ist der letzte, der geht. Er hat sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben lassen und hat zwei Ansprachen gehalten. Jetzt verkündigt er die gute Botschaft und bereitet sich auf die Taufe vor.“

Das Zweigbüro betreut ebenfalls das Werk in Abu Dhabi, im Iran, im Irak, in Jordanien, Kuwait, Katar, Saudi-Arabien und Syrien.

ABU DHABI Bevölkerung: 12 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 Verhältnis: 1 zu 4 000

Die Brüder stehen in diesem ölreichen Scheichtum regelmäßig im Dienst. Zu Beginn des Jahres ist eine Schwester aus Indien hierhergezogen, um hier zu arbeiten. Sie konnte ihren Arbeitskollegen Zeugnis geben. Sie schreibt, einer habe „die Themen, wie der Name Gottes lautet, die Sünde Adams und ob Jesus Brüder und Schwestern gehabt hat, verstanden. Er kommt gut voran; wir hoffen, daß er bald erkennt, daß es notwendig ist, aus Babylon der Großen zu fliehen.“

IRAN Bevölkerung: 26 284 000

Verkündiger-Höchstzahl: 19 Verhältnis: 1 zu 1 383 368

Die Menschen im Iran hören auf die Wahrheit. Die folgende Erfahrung zeigt dies. Ein Mann hatte in Deutschland die Wahrheit kennengelernt; ja er hatte dort sogar mit einem Zeugen Jehovas studiert. Er kehrte nach dem Iran zurück und wollte hier weiterstudieren. Aber er wohnt in der Nähe der afghanischen Grenze. Er hat jedoch schon einmal die Versammlung in Teheran besucht. Ihm gefielen die Zusammenkünfte und die Besprechung anhand des Wahrheits-Buches. Ein anderer Mann wohnt über 200 Kilometer vom nächsten Verkündiger entfernt. Es ist für die Brüder schwierig, ihn zu erreichen. Dieser junge Mann kommt aber regelmäßig zu ihnen. Einmal verlebte er sogar seinen Urlaub in Teheran, damit er studieren und mit den Brüdern beisammen sein konnte. Er schreitet gut voran und achtet Jehova und seine Organisation. Aufgrund dieser Erfahrungen können wir hoffen, daß sich der Same der Wahrheit auch außerhalb Teherans ausbreiten wird.

IRAK Bevölkerung: 8 440 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 Verhältnis: 1 zu 2 813 333

Es ist schwierig, im Irak zu leben; aber die drei ungetauften Verkündiger tun, was sie können; sie trösten die Menschen und bringen ihnen die Hoffnung, daß sie einmal in Gottes neuer Ordnung leben können. Zur Zeit des Gedächtnismahls konnte sie der Kreisdiener besuchen. Er hielt die Gedächtnismahlansprache. Den neuen Verkündigern gefiel, daß sie so einfach und ohne Zeremonien war. Sein Besuch hat sie ermuntert, doch sie brauchen reife Brüder, die ihnen regelmäßig beistehen. Wer wird zu ihnen hingehen und ihnen helfen?

JORDANIEN Bevölkerung: 2 520 000

Verkündiger-Höchstzahl: 33 Verhältnis: 1 zu 76 364

Gegen Anfang des Jahres sind zwei Sonderpioniere aus dem Libanon Jordanien zugeteilt worden. Sie haben gute Arbeit im Felddienst geleistet und haben der Versammlung geholfen. In diesem Jahr konnten die Brüder die meiste Literatur seit dem Jahre 1952 abgeben. Die Brüder leiten jetzt mehr Bibelstudien und haben eine schöne Zunahme an Verkündigern.

Bis zum Ende des letzten Jahres hatten alle Sonderpioniere, die nach Jordanien entsandt worden waren, wieder das Land verlassen. Aber im vergangenen Jahr ist ein einheimischer Verkündiger Sonderpionier geworden; das Land ist also nicht ohne Pioniere.

KUWAIT Bevölkerung: 468 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 66 857

Die meisten Verkündiger in Kuwait sind Schwestern. Dies erschwert es ihnen, sich in diesem mohammedanischen Land am öffentlichen Felddienst zu beteiligen. Aber sie berichten regelmäßig über ihren Felddienst. Der eine Bruder besucht die Schwestern und leitet die Zusammenkünfte und hält einige öffentliche Vorträge. Sie geben vor allem Gelegenheitszeugnis; aber jeder Verkündiger hat ein Bibelstudium. Sieben Personen besuchten in diesem Jahr die Gedächtnismahlfeier.

KATAR Bevölkerung: 55 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 55 000

Im Juli 1969 ist ein getaufter Bruder aus seinem Heimatland Indien in dieses mohammedanische Land gezogen, um hier zu arbeiten. Er tut, was er kann, und predigt den Einwohnern. Dies ist der erste Bericht aus Katar seit September 1963.

SAUDI-ARABIEN Bevölkerung: 8 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 Verhältnis: 1 zu 2 666 667

Beide Verkündiger aus Saudi-Arabien konnten in diesem Sommer die Kongresse „Friede auf Erden“ in Europa besuchen. Sie predigen eifrig und leiten einige Studien. Gegen Ende des Jahres kehrte ein Verkündiger nach dem Libanon zurück. So ist jetzt nur noch ein Verkündiger der guten Botschaft in Saudi-Arabien.

SYRIEN Bevölkerung: 5 761 349

Verkündiger-Höchstzahl: 146 Verhältnis: 1 zu 39 461

Jehovas Volk in Syrien nutzt alle Möglichkeiten aus, um anderen die gute Botschaft vom Königreich zu predigen. Die Regierung beschuldigt die Brüder fälschlicherweise, Zionisten zu sein. Das schreckt die Brüder jedoch nicht ab. Im letzten Jahr hat man sich bemüht, mit den Beamten der syrischen Regierung in Verbindung zu treten, und ihnen Dokumente überlassen, die die unpolitische Art unseres Werkes beweisen. Es scheint aber wenig genutzt zu haben. Die Brüder können das Werk durchführen, und die Beamten stören es nicht.

Eine Schwester besuchte einen jungen Mann, der gelähmt ist. Sie bemühte sich, ihn für die Wahrheit zu interessieren. Angehörige einer protestantischen religiösen Sekte störten jedoch den Besuch und warfen die Schwester aus dem Haus. Der junge Mann sagte und tat nichts, um sie zu verteidigen. Nach drei Monaten entschloß sich ein anderer Verkündiger, ihn zu besuchen. Man nahm den Verkündiger freundlich auf und studierte die Bibel. Der junge Mann freute sich, daß er die Hoffnung hat, in Gottes neuer Ordnung wieder gehen und laufen zu können. Die religiösen Fanatiker störten wiederum das Studium; dieses Mal hatten sie aber keinen Erfolg. Der leibliche Bruder des Gelähmten kam zu Besuch herüber. Er war überrascht, als er sah, wie sich sein Bruder verändert hatte. Sein Bruder war wieder glücklich geworden. Der leibliche Bruder erfuhr, daß er selbst hoffen konnte, einmal im neuen System zu leben, und nach drei Monaten hat er angefangen, die gute Botschaft zu verkündigen.

Die Brüder in Syrien geben Gelegenheitszeugnis, wo es ihnen möglich ist. Folgende Erfahrung zeigt dies: „Ich arbeite für die Regierung. Eines Tages mußte ich in das Büro des Direktors kommen, um einige Papiere zu unterschreiben. Ich ging hinein; aber der Direktor war nicht da. Nur ein alter Herr war anwesend. Er fragte mich nach meiner Schulung und was ich nach der Arbeit tue usw. Ich erklärte ihm, daß ich nach der Arbeit die Bibel lese und anderen Menschen gemäß Matthäus 24:14 von Gottes Königreich erzähle. Er unterbrach mich und fragte mich in leisem Ton: ,Sind Sie ein Zeuge Jehovas?‘ Ich betete im stillen zu Jehova und hoffte, daß dieser Mann nicht von der Geheimpolizei war, und bat Jehova um Kraft, damit ich ihm Zeugnis geben konnte. Dann sagte ich furchtlos: ,Ja, das bin ich.‘ Der alte Herr schlug vor Freude die Hände zusammen, denn er hatte nach Jehovas Zeugen gesucht, um mit ihnen Verbindung aufzunehmen. Er war vorher im Libanon mit Jehovas Zeugen verbunden gewesen. Man besuchte ihn zu Hause und richtete bei ihm ein Bibelstudium ein.“

LEEWARD-INSELN (Antigua) Bevölkerung: 61 664

Verkündiger-Höchstzahl: 119 Verhältnis: 1 zu 518

Im Jahre 1963 hatte Bruder Knorr gesagt, er wolle sehen, ob es ihm möglich sei, die kleineren Inseln im östlichen Teil des Karibischen Meeres zu besuchen. Fünf Jahre lang hat er daran gedacht. Wir alle auf den Leeward-Inseln freuten uns, als er uns im letzten Dienstjahr kurz besuchen konnte. Von fünf Inseln kamen die Brüder zu seinem Vortrag, in dem er die hohen Maßstäbe der Organisation Jehovas hervorhob. Wir freuten uns über die 281 Zuhörer in unserem Königreichssaal.

Die Wertschätzung für Jehova und seine gerechten Grundsätze wächst ständig bei den friedliebenden Menschen auf den Leeward-Inseln, die Antigua einschließen, Anguilla, Dominica, Montserrat, Nevis, St. Eustatius, St. Kitts und St. Martin.

Auf Antigua lernten drei Familien die hohen biblischen Maßstäbe Jehovas kennen, und sie richten sich jetzt danach. Neun Jahre hatte eine junge Frau bereits die Veröffentlichungen der Gesellschaft gelesen. Die Freigabe des Wahrheits-Buches spornte sie jedoch zur Tat an. Sie besuchte regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung und hätte sich gern am Felddienst beteiligt. Man zeigte ihr aber anhand der Bibel, daß sie zuerst ihre Ehe in Ordnung bringen müsse. Viele Jahre lang hatte sie den Mann, mit dem sie zusammen lebte, gebeten, sie zu heiraten; aber er hatte es jedesmal aufgeschoben. Sie konnte nichts dagegen tun. Reden half nichts — vielleicht würde ein Brief helfen. Sie schrieb ihm genau, was sie dachte: Entweder er heiratet sie, oder er gibt ihr genug Geld, daß sie sich ein Bett kaufen kann. Sie würde dann zusammen mit ihren kleinen Kindern zu ihrer Mutter ziehen. Am nächsten Tag gab er ihr Geld, damit sie die Hochzeit vorbereiten könne, und innerhalb zweier Wochen waren sie verheiratet. Jetzt beteiligt sie sich mit den Brüdern am Felddienst — etwas, was sie sich schon lange gewünscht hatte.

Bald darauf stürmte der anglikanische Geistliche in ihr Haus und überreichte dem überraschten Mann einen Räumungsbefehl. Der Räumungsbefehl besagte, daß sie bis zum 1. August ihr Haus von dem Grundstück entfernt haben müßten, das der Kirche gehört. Der Ehemann war überrascht, denn er hatte unverheiratet fünf Jahre lang hier gewohnt. Jetzt, da er sein Leben in Ordnung gebracht hatte und seine Frau sich für die Bibel interessierte, vertrieb sie der Geistliche seiner Kirche. Der Mann entfernte das Haus. Er ermuntert seine Frau nun, auf dem Weg der Wahrheit weiterzugehen.

Aus einer anderen Familie, in der die Ehe in Ordnung gebracht wurde, sind fünf glückliche Verkündiger gekommen.

Mit einem anderen Mann studierte man die Bibel. Er hatte es bisher immer aufgeschoben, seine Ehe legalisieren zu lassen. Der praktische Rat auf dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in New York beeindruckte ihn jedoch so sehr, daß er sich nach seiner Rückkehr unverzüglich verheiratete. Als wir, die wir zum Zweigbüro gehören, vom Kongreß zurückkamen, traf er uns. Er hielt die zusammengerollte Heiratsurkunde in der Hand und bat uns, dafür zu sorgen, daß man ihm im Felddienst helfe, und erkundigte sich, wann er sich taufen lassen könne.

ANGUILLA Bevölkerung: 5 810

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 387

Die Brüder haben sich im letzten Dienstjahr angestrengt, und Jehova hat ihre Bemühungen mit zwei neuen Erntearbeitern gesegnet.

Während der politischen Unruhen in diesem Jahr sind Jehovas Zeugen weiterhin friedlich von Tür zu Tür gegangen und haben mit den Menschen die Bibel studiert. Die Menschen konnten dadurch „den Unterschied sehen zwischen ... dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient“. (Mal. 3:18) Jemand sagte: „Jeder mischt sich in die Politik, außer Jehovas Zeugen. Ihre Religion muß die richtige sein.“ Ein anderer bemerkte gegenüber einem Bruder im Felddienst: „Ihr lehrt die Menschen die Bibel; aber unser Pfarrer geht sonntags auf die Kanzel und predigt Politik.“ Ein Sonderpionier hatte drei Jahre lang mit einer Interessierten studiert. Jetzt konnte er sich über ihren Fortschritt freuen. Die Frau war eine eifrige Kirchgängerin gewesen, und ihre Wohnung war mit vielen religiösen Bildern geschmückt. Sie studierten Kapitel 16 im Wahrheits-Buch, und die Interessierte entfernte alle Bilder außer einem — „dem heiligen Herzen Jesu“. Später empfahl ihr der Sonderpionier, nochmals Kapitel 16 zu studieren. Als er zum Studium kam, war auch das Bild mit dem „heiligen Herzen“ fort. Seither hat sie ihren Namen von der Mitgliederliste ihrer Kirche streichen lassen und beteiligt sich freudig am Felddienst.

DOMINICA Bevölkerung: 63 609

Verkündiger-Höchstzahl: 177 Verhältnis: 1 zu 359

Jahrelang sind die Bewohner des kleinen Dorfes, das zerstreut an der Küste der Insel liegt, von Gemeindepfarrern beherrscht worden. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich jedoch vieles geändert. Ein Priester befahl, alle religiösen Bildnisse aus der Kirche zu entfernen. Die Arbeiter, denen man diese Aufgabe übertragen hatte, warfen einfach ein Lasso über die religiösen Standbilder und rissen sie herunter, so daß sie in einer Staubwolke am Boden aufschlugen. Einige Gemeindeglieder waren darüber entrüstet; aber ein Dorfbewohner sagte: „Es sieht so aus, als hätten Jehovas Zeugen gesiegt.“ Eine sechsundsiebzigjährige Dame, die ihr ganzes Leben zur Kirche gegangen war und fest von ihrem katholischen Glauben überzeugt gewesen war, erzählte einem Sonderpionier, der mit ihr studierte: „Ich fürchtete mich, als Sie das erstemal bei mir vorsprachen, denn ich dachte, Sie würden mich aus meiner Kirche fortziehen. Aber dann zeigten Sie mir, was die Bibel lehrt. Ich mußte ernsthaft über das nachdenken, was die Kirche all diese Jahre über getan hat.“ Als sie Kapitel 16, „Sitten und Bräuche, die Gott mißfallen“, im Wahrheits-Buch studierten, sagte die ältere Dame: „Warten Sie einen Augenblick“ und ging in den Nebenraum. Sie kam mit einem Kreuz und einer Kette zurück. „Könnte ich mir das jemals wieder um den Hals hängen? Niemals!“ Sie brach beides in Stücke und warf es in den Abfalleimer. Auf dem Kreiskongreß, der im Mai in diesem Dorf durchgeführt worden ist, haben sich diese Dame und ihr Sohn taufen lassen. Ihr Neffe studiert jetzt und beteiligt sich am Dienst von Haus zu Haus. Gottes Wort ist wirklich lebendig und übt Macht aus.

MONTSERRAT Bevölkerung: 13 430

Verkündiger-Höchstzahl: 31 Verhältnis: 1 zu 433

Das interessanteste und hervorragendste Ereignis des Jahres ist für Jehovas Zeugen auf Montserrat zweifellos der Kreiskongreß im Herbst gewesen. Wir benutzten die Aula der Mittelschule und die Räume für Hauswirtschaftslehre. Wir suchten nach Räumen, um die 58 Brüder unterzubringen, die aus Antigua mit dem Charterflugzeug zu uns herüberkamen, und fanden auch genügend Unterkünfte. Die örtliche Radiostation gab hervorragende Berichte über uns. Jeder auf der Insel wußte von dem Kongreß und erhielt eine Einladung. Wie viele würden der Einladung folgen? Freudig sahen wir, wie 132 Personen den Vortragssaal füllten. Wir konnten ein gutes Zeugnis geben. Ein Geschäftsmann, der Delegierte in seinem Haus beherbergte, bemerkte die herzliche und freundliche Atmosphäre auf dem Kongreß. Er sagte: „Wenn ich zur Kirche dort gegenüber gehe, spricht kaum jemand mit dem anderen. Bei ihrer Religion ist das anders.“ Nach dem Kongreß sagte die Hauswirtschaftslehrerin: „Sie haben die Schule so sauber zurückgelassen, man könnte sogar von den Tischen essen.“

Fast dreihundert Personen besuchten die Begräbnisfeier eines siebzigjährigen Bruders, der im Januar plötzlich starb — nur vier Monate nachdem er seine Hingabe an Gott symbolisiert hatte. Früher war er als Boxer und Plantagenvorarbeiter auf der Insel bekannt gewesen. Seine alten Bekannten trauerten um ihn. Viele Beamte der Insel kamen zur Beerdigungsansprache, die man auf der Veranda des kleinen Königreichssaales hielt. Man hörte viele günstige Bemerkungen.

NEVIS Bevölkerung: 12 770

Verkündiger-Höchstzahl: 30 Verhältnis: 1 zu 426

Viele Personen sind heute Jehova Gott hingegebene Diener, weil ein rücksichtsvoller Verwandter sich die Zeit nahm, ihnen die gute Botschaft vom Königreich zu erklären. Ein Einwohner von Nevis lernte die Wahrheit auf Bermuda kennen. Als Besucher kam er zu seiner Insel zurück. Seine früheren, sportbegeisterten Freunde konnten nicht verstehen, warum er sich nicht mehr so für den Sport interessierte wie früher. Der Grund? Er hatte eine Aufgabe: seinen Familienangehörigen zu helfen, die Wahrheit über das neue System der Dinge kennenzulernen. Fast jeden Abend versammelte er Familiengruppen um sich und besprach biblische Themen mit ihnen und zeigte ihnen, wie notwendig es ist, systematisch die Bibel zu studieren. Dann mußte der Bruder wieder wegfahren, und die örtliche Versammlung setzte die Bibelstudien fort. Auf dem letzten Kreiskongreß, der hier im April abgehalten wurde, symbolisierte die Mutter einer Familie ihre Hingabe durch die Wassertaufe. Die Jugendlichen kommen zum Königreichssaal und beteiligen sich an den Zusammenkünften. Mit der Hilfe des Aufsehers schreiten auch sie zur Hingabe voran. Wie doch ein Bruder belohnt worden ist, weil er seinen Verwandten geholfen hat!

ST. EUSTATIUS Bevölkerung: 1 335

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 1 335

Die Schwester predigt hier weiterhin die gute Botschaft und hilft ihren Kindern, regelmäßig die Bibel zu studieren. Wenn der Kreisdiener und seine Frau sie besuchen, führt man die Theokratische Predigtdienstschule durch, und die Kinder spielen den Wohnungsinhaber. Ihnen gefällt das, und nach jeder Studierendenansprache, besonders wenn ihre Mutter gesprochen hat, klatschen sie. Kannst du dir vorstellen, wie sie sich freuen würden, wenn sie eine richtige Zusammenkunft in einem Königreichssaal durchführen könnten? Sechs Interessierte besuchten den öffentlichen Vortrag beim letzten Besuch des Kreisdieners.

ST. KITTS Bevölkerung: 38 113

Verkündiger-Höchstzahl: 96 Verhältnis: 1 zu 397

Die Sonderpioniere sind von dem schönen Erfolg begeistert, den sie mit dem Wahrheits-Buch bei ihren Heimbibelstudien haben. Eine Sonderpionierin schreibt: „Wir schätzen wirklich die Art und Weise, wie das Wahrheits-Buch geschrieben ist. Ich hatte ein Jahr lang mit einer Dame studiert. Als wir das Kapitel 15, ,Geht aus ihrer Mitte hinaus‘, studierten, fragte ich sie: ,Wenn das, was die anderen Religionen lehren, falsch ist, was werden Sie dann tun?‘ Sie antwortete: ,Ich werde meinem Geistlichen sagen, daß ich nicht mehr länger zu seiner Kirche gehören möchte.‘ Und das hat sie dann getan. Am nächsten Sonntag predigte der Geistliche nur über diese Dame. Er sagte seinen Gemeindegliedern, sie sollten Jehovas Zeugen etwas zu essen oder zu trinken geben, wenn diese sie besuchten, doch sie sollten sich nicht mit ihnen über die Bibel unterhalten, weil Jehovas Zeugen ihre Bibel kennen, und ,sie werden euch fesseln‘. Er gebot seinen Gemeindegliedern, diese Dame zu Hause zu besuchen und sie von ihrem Irrtum zu überzeugen und ihr zu helfen, damit sie wieder in die Kirche zurückkehre. Er sagte, er werde später zu ihr gehen. Nicht ein einziges Gemeindeglied gehorchte, und auch der Geistliche kam nicht. Die Dame ist jetzt eine eifrige Verkündigerin der guten Botschaft; sie möchte sich bei der nächsten Gelegenheit taufen lassen.“

ST. MARTIN Bevölkerung: 9 547

Verkündiger-Höchstzahl: 55 Verhältnis: 1 zu 174

Jesus sagte: ‘Meine Schafe kennen meine Stimme.’ Aufrichtige Menschen auf St. Martin erkennen deshalb die Stimme des vortrefflichen Hirten. Auf der französischen Seite der Insel nahm ein junger Mann ein Exemplar des Wachtturms entgegen. Er war von dem, was er las, beeindruckt. Der Interessierte schrieb an das Zweigbüro und bat um einen brieflichen Bibelkurs. Er erhielt etwas Besseres als einen Fernkurs. Ein fähiger Bruder aus der Ortsversammlung half ihm, indem er mit ihm die Bibel studierte; zweimal wöchentlich studierten sie die Bibel anhand des Wahrheits-Buches. Seine Fragen rissen nicht ab. Eine Stunde je Woche genügte nicht, sie ihm zu beantworten. Er nahm schnell an Verständnis zu. Nach drei Monaten besuchte er die Zusammenkünfte der Versammlung und lernte, vor anderen über die neugefundenen Wahrheiten zu sprechen. Er besuchte den Kreiskongreß auf der Nachbarinsel Anguilla, dort schulte man ihn im Felddienst. Er kehrte nach St. Martin zurück, voller Eifer für Jehova. Bald darauf leitete er ein Bibelstudium mit einem Interessierten, den er im Felddienst gefunden hatte. Er besuchte den internationalen Kongreß in New York und symbolisierte dort seine Hingabe durch die Wassertaufe.

LIBERIA Bevölkerung: 1 100 000

Verkündiger-Höchstzahl: 537 Verhältnis: 1 zu 2 048

Es wurde bekannt, daß eine Gruppe von sechsundzwanzig Zeugen Jehovas zum Kongreß „Friede auf Erden“ nach New York fliegen würde. Der Leiter des „Reisenden Reporters“, eines beliebten Radioprogramms, lud drei Brüder ein, in seiner Sendung Fragen über den Kongreß zu beantworten wie: „Warum solch ein Thema wie ,Friede auf Erden‘, wenn diese Welt alles andere als friedlich ist?“ Die Brüder beantworteten seine Fragen anhand der Bibel. Dann fragte man sie, warum die Kirchen an Einfluß verlieren würden. Man vereinbarte ein zweites Interview, um darüber zu sprechen; diese Sendung strahlte der Rundfunk einige Tage später aus. Sie war so lehrreich, daß man die Brüder zum dritten Mal einlud, um die Ergebnisse des Kongresses nach ihrer Rückkehr aus New York zu besprechen. Einundvierzig Delegierte von Liberia besuchten internationale Kongresse.

Gibst du auch Kindern Zeugnis? Ein Kreisdiener traf an einer Tür einen zehnjährigen Jungen an, dessen Eltern nicht zu Hause waren. Der Bruder erklärte ihm sorgfältig, daß Leid und Tod aus der Welt verschwinden würden, und ließ ihm das Traktat Leben in Gottes neuer Ordnung zurück. Der Junge war so von dem Zeugnis beeindruckt, daß er seinen Vater bat, das Traktat zu lesen. Beim nächsten Besuch traf der Kreisdiener den Vater an, der ihm aufgrund des Traktats Fragen stellte. Bei dieser Diskussion gab der Kreisdiener das Wahrheits-Buch ab und zeigte ihm, wie man es studiert. Die Familie nahm die Einladung an, sich am Sonnabend und Sonntag die Vorträge des Kreisdieners anzuhören. Bald darauf besuchten sie regelmäßig die Zusammenkünfte, und jetzt haben sie vor, die gute Botschaft zu verkündigen. All dies begann, weil jemand sich die Zeit genommen hatte, einem Jungen die gute Botschaft zu erklären.

Wer sich auf die Seite der wahren Anbetung stellt, muß sich völlig von abergläubischen Bräuchen trennen. Ein lutherischer Evangelist studierte mit einem Sonderpionier und erkannte, daß seine Kirche mit falschen, babylonischen Lehren beladen ist, ihm aber erlaubt, heidnische, abergläubische Bräuche zu beachten. Gäbe er die Bräuche seiner Familie und seines Stammes auf, zöge er sich ihren Zorn zu. Würde er die Freiheit ergreifen, die ihm die Wahrheit bot, oder würde er bei seiner Religion bleiben, die Menschen zu gefallen suchte? Seine Prüfung kam, als man ihn bat, eine Strafe zu zahlen, die man von seiner Familie forderte, weil sein Onkel ein Gesetz des Geheimbundes seines Stammes übertreten hatte. Der Evangelist lehnte es ab, etwas damit zu tun zu haben, und wurde unverzüglich aus der Familie ausgestoßen. Dann starb seine Mutter, und man setzte ihn unter großen Druck, damit er dem „Geist“ der Verstorbenen opferte. Wiederum wählte er die wahre Anbetung, die den Menschen befreit. Furchtlos erklärte er seinen Verwandten, warum er sich nicht an abergläubischen Bräuchen beteiligen könne. Seither erfreut er sich des Segens Jehovas und möchte sich bald taufen lassen.

„Du wirst in einigen Monaten sterben!“ sagten Verwandte zu einer alten eingeborenen Frau, weil sie ihre „juju“-Medizin weggeworfen hatte, denn sie hatte die Wahrheit des Wortes Gottes angenommen. Trotz dieser ernsten Warnung blieb sie weiter auf Jehovas Seite und symbolisierte ihre Hingabe durch die Wassertaufe. Berichtete der Kreisdiener, als er im nächsten Jahr diesen Ort besuchte, den Tod dieser alten Schwester, die nicht lesen und schreiben konnte? Im Gegenteil. Sie war körperlich sehr lebendig und einer der glücklichsten Verkündiger in der Gruppe.

LUXEMBURG Bevölkerung: 334 790

Verkündiger-Höchstzahl: 513 Verhältnis: 1 zu 653

Ein hervorragendes Ereignis des letzten Jahres ist die Einweihung des neuen Missionarheimes und des Königreichssaales gewesen. Es ist ein schönes Gebäude und enthält Räume für zehn Vollzeitprediger und das Zweigbüro.

„Ich hatte eine gute Gelegenheit, im Wartezimmer eines Arztes die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! anzubieten. Ich erklärte den wartenden Patienten, daß viele Leute ihre Finger anfeuchten, wenn sie die Seiten der Zeitschriften, die sie lesen, umblättern, wie man sie hier im Wartezimmer vorfindet. Dies sei aber nicht sehr appetitlich und auch nicht gesund. Deshalb habe ich meinen eigenen sauberen Lesestoff bei mir, der sich natürlich von der anderen Literatur unterscheide. Ich betonte, wie wichtig diese Zeitschriften sind. Es sind immer Leute da, die sie lesen möchten. Bei zwei Besuchen konnte ich dort im Wartezimmer zusammen dreißig Zeitschriften abgeben.“

Gute Ergebnisse erzielen wir auch, wenn wir unseren Arbeitskollegen predigen. Dies lernen wir aus den beiden folgenden Erfahrungen: „Mein Mann arbeitete als Koch mit einem Zeugen Jehovas zusammen. Der Zeuge Jehovas nahm jede Gelegenheit wahr, um mit ihm zu sprechen. Abends kam mein Mann von der Arbeit nach Hause und erzählte mir, was er von Jehovas Zeugen gelernt hatte. Jedesmal kam es zu heftigen Meinungsverschiedenheiten. Ich fand es einfach lächerlich, daß ein Mann über Religion sprach. Es traf sich, daß mein Mann und der Zeuge Jehovas ihre Arbeit aufgaben und sich eine Zeitlang nicht mehr sahen. Mein Mann war deshalb glücklich, als der Zeuge Jehovas uns besuchte. Ich interessierte mich ebenfalls für die Wahrheit; und nun freuen wir uns beide, Zeugen Jehovas zu sein.“

„Einer meiner Arbeitskollegen war ein Zeuge Jehovas, und wir unterhielten uns oft über biblische Prophezeiungen. Später wechselte ich meinen Arbeitsplatz und stand nicht mehr mit ihm in Verbindung. Täglich las ich in der Zeitung über all das Schlechte, was in der Welt geschah. Ich erinnerte mich an das, was mir der Zeuge Jehovas gesagt hatte. Ich hatte Jehovas Zeugen immer geachtet. Deshalb besuchte ich meinen ehemaligen Arbeitskollegen, um weitere Auskunft von ihm zu bekommen. Ich war mit einem Bibelstudium einverstanden, und jetzt bin ich euer Bruder.“

MADAGASKAR Bevölkerung: 7 011 563

Verkündiger-Höchstzahl: 370 Verhältnis: 1 zu 18 950

Zieht ein Verkündiger fort, dann muß man sich weiterhin um dessen Interessierte kümmern. Ein Verkündiger schreibt: „Ein Bruder bat mich, als er in eine andere Stadt zog, ein Bibelstudium zu übernehmen, das er mit einem Mann, dessen Frau und dessen Tochter durchgeführt hatte. Die Tochter war eifrig und bereitete sich gut auf das Studium vor und hatte während des Studiums viele Fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. Eines Tages unterhielten wir uns über die interkonfessionellen Bestrebungen, und sie sagte: ,Dadurch wird es nur noch schlimmer. Wäre es nicht das beste, man träte aus diesen einander widersprechenden Religionen aus und würde sich der Religion anschließen, die auf die Bibel gegründet ist?‘ Sie verließ ihre Kirche und predigte bald von Haus zu Haus. Später fragte sie: ,Was muß ich tun, damit ich mich taufen lassen kann?‘ Nach ihrer Taufe diente sie als Ferienpionier; jetzt ist sie ein begeisterter Sonderpionier.“

Es ist wichtig, Personen zu besuchen, die man nicht zu Hause angetroffen hat. Ein Sonderpionier schreibt folgendes: „Ich führte gerade einen Nachbesuch durch, da bemerkte ich jemand im Haus nebenan, den ich vorher nicht angetroffen hatte. Ich beendete meinen Besuch und sprach in diesem Haus vor. Die Leute waren froh, mich zu sehen, und sagten: ,Der Himmel muß Sie gesandt haben, denn wir stehen vor einem großen Problem.‘ Ihr Problem war: Sie wollten am kommenden ,Weihnachtstag‘ ihre beiden Kinder taufen lassen. Der Pastor hatte den Wunsch dieser einfachen Menschen jedoch abgelehnt, weil er es nicht mit seiner Kirchengruppe verderben wollte. Sie fragten mich: ,Würden Sie unsere Kinder taufen?‘ Ich erklärte ihnen, was die Bibel über die Taufe sagt, und sie nahmen dies bereitwillig an. Wir begannen die Bibel zu studieren, und sie kommen nun regelmäßig zu den Zusammenkünften. Sie wollen ihre Kinder nicht mehr taufen lassen.“

Man muß die Wahrheit in das Herz des Menschen „hinabtönen“, wie das die folgende Erfahrung eines Missionars zeigt: Man hatte eine Zeitlang mit einem Mann studiert. Der Bruder hatte mit ihm gründlich Jehovas Grundsätze über die Ehe besprochen, als er die Broschüre In der Hoffnung ... mit ihm studierte. Der Interessierte stimmte damit überein und erklärte, er sei rechtmäßig verheiratet, und so beteiligte er sich am Predigtdienst. Viele Menschen auf Madagaskar meinen, sie seien rechtmäßig verheiratet, wenn zwei Familien übereinkommen und das Paar zusammen lebt. Das ist hier so Brauch. Auch der Interessierte glaubte das. Man machte ihn darauf aufmerksam, daß seine „Ehe“ in Wirklichkeit keine Ehe sei, weil sie nicht gesetzmäßig eingetragen sei; deshalb könne er sich nicht länger am Felddienst beteiligen. Er sah dies ein und lief buchstäblich zu den Behörden; nach drei Wochen war er gesetzmäßig verheiratet. Am nächsten Sonntagmorgen wartete er bereits mit seiner Büchertasche am Königreichssaal, um in den Dienst zu gehen.

MAURITIUS Bevölkerung: 802 096

Verkündiger-Höchstzahl: 199 Verhältnis: 1 zu 4 030

Ein weiteres hervorragendes Dienstjahr ist vorüber — ein Jahr, in dem wir überall auf den Inseln des Indischen Ozeans gesegnet worden sind, nämlich auf Mauritius, Réunion und Rodriguez.

Eine Woche vor dem Kreiskongreß bat ein Mann, der sieben Jahre lang studiert, sich aber niemals für die Wahrheit entschieden hatte, darum, getauft zu werden. Das Komitee erklärte ihm freundlich, aber fest, daß die Taufe ein Symbol der Hingabe an Jehova sei. Er habe bisher nichts getan, wodurch er gezeigt hätte, daß er sich Jehova hingegeben habe. Die Brüder empfahlen ihm, weitere sechs Monate zu warten, damit er zeigen könne, daß er in einem besonderen Verhältnis zu Jehova stehe. Er bat darum, man möge bei ihm einmal eine Ausnahme machen, doch das Komitee blieb standhaft, obwohl er mit Tränen in den Augen davonging. Dies schreckte ihn so aus seiner Gleichgültigkeit auf, daß er am folgenden Wochenende in den Dienst ging. Nach dem Dienst am Vormittag lächelte er freudig, denn nun hatte er seine Furcht überwunden, die ihn so lange zurückgehalten hatte. Seither ist er einer der eifrigsten Arbeiter in der Versammlung. Nach seiner Taufe hat er als Ferienpionier gedient und möchte bald die Pionier-Bewerbung ausfüllen.

Ein dreizehnjähriger Verkündiger gab bei einem jungen Mann, der von den Hüften ab gelähmt ist, zwei Zeitschriften ab. Beim Nachbesuch bot der junge Verkündiger ihm an, mit ihm die Bibel zu studieren, und der Mann war damit einverstanden. Er las das Wahrheits-Buch in der ersten Woche durch. Der Interessierte erhielt das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist ...“ und las es ebenfalls sorgfältig durch. Er erkannte, daß er sein Leben ändern mußte. Mit dreizehn Jahren war er von einem Baum gefallen. Seither ist er bettlägerig. Von dieser Zeit an beschäftigte sich seine Mutter mit Zauberei, und die Dämonen hatten ihn benutzt, um ihre Botschaften zu übermitteln. Er erklärte seiner Mutter, was die Bibel darüber sagt; gemeinsam verbrannten sie die religiösen Bilder, und er zerstörte — auf seine Krücken gestützt — den steinernen Altar.

Eines Tages kamen drei Mädchen in den Königreichssaal und blieben bis zum Ende der Zusammenkunft da. Man sprach sie anschließend an. Sie sagten, sie seien aus freien Stücken gekommen, weil sie erkannt hätten, daß das, was Jehovas Zeugen seit Jahren gesagt haben, sich jetzt alles erfülle. Man richtete bei ihnen ein Studium ein, und sie kommen gut voran, obwohl ihre Verwandten sie bekämpfen. Sie besuchen regelmäßig alle Zusammenkünfte.

RÉUNION Bevölkerung: 442 406

Verkündiger-Höchstzahl: 367 Verhältnis: 1 zu 1 205

Wer seine Persönlichkeit ändern will, dem hilft Gottes Wort. Die folgende Erfahrung zeigt uns, wie wahr dies ist: Beim Dienst von Haus zu Haus gab ein Vollzeitprediger bei einer jungen Dame das Wahrheits-Buch ab. „Ich werde es nehmen — Ihnen zuliebe“, sagte sie, „mein Mann interessiert sich überhaupt nicht für Religion.“ Beim Nachbesuch war der Pionier gespannt, wie der Mann wohl reagieren würde. Zu seiner Überraschung sagte der Mann: „Ich habe wirklich gestaunt, als ich das Buch durchlas und von den vielen Segnungen erfuhr, die Jehova für uns unter seinem Königreich verheißen hat. Bisher war ich davon überzeugt, daß es in der Welt keine Gerechtigkeit gibt. Ich muß etwas unternehmen. Meine Frau und ich, wir haben uns fest entschlossen, die Bibel zu studieren.“ Eine Woche später besuchten sie alle Zusammenkünfte, und nach zwei Monaten hatte der Ehemann angefangen zu predigen und sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben lassen. Er hatte seinem Priester im Dorf einen Brief geschrieben, in dem er ihm mitteilte, daß er alle Verbindungen mit der Kirche abgebrochen habe und daß er jetzt Gott gemäß der Bibel diene. Der Interessierte änderte einiges in seinem Leben zum Nutzen und Glück seiner Familie. Er gab die Jagd auf — bei seinen Jagdausflügen war er früher immer das Wochenende über von seiner Familie getrennt gewesen —, und er gab auch den Sport auf, der bisher viel von seiner Zeit beansprucht hatte. Er und seine Frau sind nun eifrige Verkündiger. Der Mann leitet bereits drei Bibelstudien mit anderen. Beide möchten auf dem nächsten Kongreß ihre Hingabe an Jehova symbolisieren.

RODRIGUEZ Bevölkerung: 23 390

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 1 559

Die anglikanische Kirche hat sich in diesem Jahr als Verfolger wahrer Christen entpuppt. Ihren Priester benutzte sie als Werkzeug, um drei junge Verkündiger von der Schule zu weisen, weil sie sich geweigert hatten, anglikanische Gebete nachzusprechen. Der Priester schlug eines der Kinder und zerriß dessen Büchertasche. Man unterbreitete diese Angelegenheit dem Erziehungsministerium auf Mauritius. Die Beamten sagten, sie hätten noch niemals so etwas gehört, ausgenommen das, was sie über das Mittelalter gelesen hätten. Wegen der schlechten Nachrichtenverbindungen dauerte es drei Monate, bis die Behörden auf Rodriguez die Eltern baten, ihre Kinder wieder zur Schule zu schicken. Inzwischen hatte man andere Möglichkeiten gefunden, die Kinder zu unterrichten.

Man hatte die Verkündiger gebeten, ein bestimmtes Haus nicht zu besuchen, denn der Mann wünschte nicht, von Jehovas Zeugen besucht zu werden. Eine Schwester hatte dabei aber kein ruhiges Gewissen. Sie sandte deshalb ihren kleinen Jungen dorthin, und er konnte bei der Frau zwei Zeitschriften abgeben. Beim nächstenmal schickte sie ihre Tochter hin, und sie gab auch zwei Zeitschriften ab. Den Nachbesuch führten sie gemeinsam durch, und die Mutter konnte bei der Frau ein Studium einrichten. Später kam der Mann der Frau in das Haus der Schwester, um etwas zu reparieren. Sie nutzte diese Gelegenheit aus und gab ihm Zeugnis. Jetzt war er nicht mehr so sehr dagegen, daß seine Frau die Bibel studierte. Der anglikanische Priester kam zu der Frau und sagte ihr, sie sei ein „Judas“, beleidigte sie, warf ihr vor, Analphabetin zu sein, und behauptete, die Verkündigerin, mit der sie studierte, sei ebenfalls Analphabetin. Wie konnten sie es besser wissen als er, der an der Universität studiert habe? Die Dame erwiderte ihm, Gott habe das Törichte in der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme. (1. Kor. 1:27) Nach dem Besuch sagte sie ihrem Mann, daß sie Babylon die Große zum letztenmal betreten habe. Seither ist sie nie wieder zur Kirche gegangen. Jetzt verkündigt sie die gute Botschaft. Ihr Mann besucht gelegentlich die Zusammenkünfte.

MEXIKO Bevölkerung: 46 482 410

Verkündiger-Höchstzahl: 42 802 Verhältnis: 1 zu 1 086

In Tamalin (Veracruz) spricht die Mehrheit der Bevölkerung den mexikanischen Dialekt; die meisten können nicht lesen und schreiben. Die Studienräte hatten sich mit dem Inspektor des Erziehungsministeriums unterredet. Jeder Bewohner der Stadt sollte kommen, einschließlich Jehovas Zeugen. Die protestantischen Sekten und Spiritualisten waren jedoch nicht da, nur ein paar Katholiken. Jehovas Zeugen waren durch einen Bruder vertreten; er hatte die Broschüre Learn to Read and Write bei sich. Man fragte den Bruder, was man in den Zusammenkünften tue. Der Bruder zeigte den Studienräten die Broschüre und fügte hinzu, daß wir Menschen lesen und schreiben lehren und verwandte kulturelle Themen behandeln. Sie lobten ihn dafür und sagten, sie wollten dies nachprüfen. An einem Sonnabend besuchten sie den Saal, als gerade die Theokratische Predigtdienstschule durchgeführt wurde. Ein Mann, von dem sie wußten, daß er nicht lesen und schreiben konnte, hielt eine sechsminutige Studierendenansprache. Dem Bruder fällt es schwer, Spanisch zu sprechen. Doch als er fertig war, sagte der Direktor der Schule: „Es ist unmöglich, daß sich dieser Mann, von dem wir wissen, daß er Analphabet ist, in Spanisch unterhalten kann — geschweige denn, daß er vor Zuhörern spricht —, aber er kann es!“ Wiederum lobte man die Brüder für ihr gutes Werk.

Ein Kreisdiener besuchte mit einer Schwester ein Studium, das sie seit zwei Jahren durchführt. Er bemerkte: Das Haus war voll religiöser Bilder. Nach dem Studium fragte er den Mann und die Frau, ob sie irgendwelche Fragen hätten. Sie erwiderten, sie hätten alles verstanden, hätten aber gern gewußt, wie das Leben in Gottes neuer Ordnung sein werde. Man erklärte ihnen dies, und dann sagte der Kreisdiener: „Wissen Sie, wer die einzigen sein werden, die unter solchen Verhältnissen leben werden?“ Sie zögerten. Dann zeigte man ihnen anhand der Heiligen Schrift, daß dort nur Personen leben werden, die sich Jehova hingegeben haben und ihn anbeten und ihm dienen. Dann fragten sie: „Meinen Sie, diese religiösen Bilder, die wir ,Heilige‘ nennen, sollten nicht im Hause sein?“ Man zeigte ihnen, was die Bibel dazu sagt. Sie baten, aufstehen zu dürfen, gingen zu den religiösen Bildnissen hin und zerbrachen und verbrannten sie. Dann fragten sie: „Können wir in den Felddienst gehen?“ Man vergewisserte sich, ob sie gesetzlich verheiratet waren, und sagte ihnen dann, sie könnten in den Dienst gehen. Sie beteiligen sich jetzt am Felddienst und besuchen alle Zusammenkünfte. Wer die Menschen auf den Weg des Lebens führen möchte, muß ihnen offen und klar zeigen, was sie tun und wie sie es tun müssen.

Ein Bruder besuchte eine Familie, die verschiedene Fragen hatte, auf die sie gern eine Antwort gehabt hätte. Dreimal besuchte man sie, dann richtete man bei ihr ein Studium ein. Doch dann mußte die Familie nach Mexico City fahren, um den Vertrag ihrer ältesten Tochter mit einer Filmgesellschaft zu erneuern. Man hatte der jungen Dame eine Million Pesos (rund 80 000 Dollar) angeboten. Dieses Geld hätte all ihre finanziellen Probleme für die nächsten zehn Jahre gelöst. Sie unterschrieb nicht sogleich, sondern kehrte nach Hause zurück und fragte den Bruder: „Was soll ich tun? Wir haben studiert, und wir wissen, daß Küssen und andere Handlungen in romantischen Szenen bedeuten, mit der Unsittlichkeit zu spielen, und wir verstehen, daß das nicht richtig ist. Die Mutter sagte, sie möchte nicht, daß ihre Tochter ihre Karriere fortsetze. Sie hätte aber gern gewußt, was sie tun sollten, denn der Vertrag hätte all ihre finanziellen Probleme gelöst wie Abzahlungen für das Haus, das Schulgeld für die jüngeren Töchter, Nahrung, Kleidung und all die Annehmlichkeiten, die sie gewöhnt waren. Man betrachtete die biblischen Grundsätze und erklärte ihnen, sie müßten dies persönlich entscheiden. Beim nächsten Besuch freute sich der Bruder, als ihm die junge Dame sagte: „Ich weiß, daß dieser Vertrag alle finanziellen Probleme meiner Familie gelöst hätte und daß ich nur den Produzenten anzurufen und ihn zu bitten brauchte, mir den Vertrag zu schicken. Aber ich habe mich entschlossen, ihn nicht zu unterschreiben. Meine Mutter ist damit einverstanden, denn sie möchte nicht, daß ich irgend etwas tue, was gegen Jehovas Willen ist.“ Sie alle sind glücklich und studieren weiterhin, obwohl sie das Haus, den Fernsehapparat, den Kühlschrank und andere Dinge verkaufen mußten. Sie möchten sich jetzt taufen lassen.

MAROKKO Bevölkerung: 13 750 000

Verkündiger-Höchstzahl: 153 Verhältnis: 1 zu 89 869

Die folgende Erfahrung zeigt, wie notwendig es ist, geduldig zu sein, wenn man Nichtchristen die Wahrheit lehrt, und welche Erfolge man dabei erzielt. Eine Missionarin traf an einem Sonnabend ein zwanzigjähriges jüdisches Mädchen und bot ihr die Zeitschriften an. Sie feierte jedoch den Sabbat und lehnte die Zeitschriften ab. Man brachte ihr — gemäß ihrem Wunsch — die Zeitschriften am Sonntagmorgen; sie nahm sie. Man hielt eine kurze Predigt und bot ihr das Paradies-Buch an. Sie lehnte das Buch ab und sagte, sie lese die Bibel und verstehe sie völlig. Dann fuhr die Missionarin auf Urlaub, und man verlor eine Zeitlang die Verbindung mit ihr. Als man sie wieder traf, sagte sie: „Wo sind Sie gewesen? Ich habe so viele Fragen!“ Man besuchte sie dann regelmäßig jeden Sonntagmorgen. Die Diskussionen endeten stets bei Jesus, und jede Woche zeigte man ihr dieselben Schriftstellen über den Messias. Eines Sonntagsmorgens kam sie der Missionarin entgegengelaufen und sagte: „Ich habe hier etwas in Jesaja 7:14 gefunden!“ Nun, diese Schriftstelle hatte ihr die Missionarin bereits sechs Monate lang gezeigt; erst jetzt hatte sie sie verstanden! Bald darauf nahm die Interessierte am Felddienst teil, obwohl sie dies heimlich tun mußte, weil ihre Eltern sehr dagegen waren. Sie erfuhren, was sie tat, und drohten ihr mit allerlei Gewalttat. Dann entschloß sie sich, sich taufen zu lassen — dieses Problem war für sie noch größer. Sie nahm ihren Badeanzug mit aus dem Haus, lange bevor sie sich taufen ließ, damit ihre Eltern nichts davon merkten. Sie ließ sich taufen, obwohl ihre Eltern dagegen waren. Damit waren ihre Probleme jedoch nicht gelöst. Im nächsten Monat war das jüdische Passah — es fiel auf den gleichen Abend wie das Gedächtnismahl. Nach und nach erzählte sie ihren Eltern taktvoll, daß sie getauft sei und das Passah nicht mit ihnen feiern könne. Sie unterhielt sich mit ihren Eltern und kam dann — mit zehn Minuten Verspätung — zum Gedächtnismahl, aber sie war glücklich. Als sie wieder nach Hause kam, schlug man sie, zog sie an den Haaren und warf sie auf den Boden. Aber sie blieb standhaft. Sie freut sich, daß sie jetzt ein Zeuge Jehovas ist. Sie dient weiterhin als Verkündiger. Am Ende des Dienstjahres hatte sie das Vorrecht, als einer der Delegierten von Marokko den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in New York zu besuchen.

Es ist wichtig, jede Gelegenheit zu nutzen, um Zeugnis zu geben. Die folgende Erfahrung zeigt dies. Ein Sonderpionier war gekommen, um ein Heimbibelstudium durchzuführen; er klingelte an der Tür. Die Dame, mit der er studiert, war nicht zu Hause. Aber die Nachbarin öffnete die Tür und sagte: „Haben Sie an meiner Tür geklingelt?“ Sie schloß die Tür sofort, als sie erfuhr, daß man nicht bei ihr geklingelt hatte. In der nächsten Woche geschah genau dasselbe. Dieses Mal ging der Sonderpionier an ihre Tür und klingelte. Sie öffnete, und der Bruder fragte sie, ob sie wisse, warum er ihre Nachbarin besuche. Sie wußte es nicht. Er gab ihr ein gutes Zeugnis. Nach etwa zehn Minuten kam ihr Mann, ein Mathematiklehrer, nach Hause und bat den Bruder einzutreten. Sie diskutierten eine Stunde lang, dann sagte der Mann: „Ich muß wirklich über meine kommunistischen, atheistischen Vorstellungen nachdenken; jedoch bin ich noch nicht vollständig überzeugt. Ich möchte aber trotzdem eine Bibel kaufen.“ Beim dritten Besuch richtete man bei ihnen ein Studium ein. Interessante Diskussionen folgten, und nach nur zwei Monaten hatten sie zu rauchen aufgehört — beide waren starke Raucher gewesen. Man lobte sie, weil sie regelmäßig die Zusammenkünfte besuchten. Darauf erwiderte der Mann: „Ehrlich gesagt, ich bin fest davon überzeugt, daß dies die Wahrheit ist; nichts kann mich davon abhalten, mich auf Jehovas Seite zu stellen.“ Im dritten Monat ihres Studiums stellten sie sich auf Jehovas Seite, indem sie sich am Felddienst beteiligten. Auf dem nächsten Landeskongreß möchten sie sich taufen lassen.

Marokko beaufsichtigt ebenfalls das Werk in Gibraltar.

GIBRALTAR Bevölkerung: 24 680

Verkündiger-Höchstzahl: 38 Verhältnis: 1 zu 649

Sollten wir auf unserem Arbeitsplatz Menschen, die gegnerisch eingestellt sind, Zeugnis geben? Ein Bruder, der in diesem Jahr getauft worden ist, berichtet, was er erlebt hat: „Ich war Jehovas Zeugen und ihrem Werk feindlich gesinnt. Einer meiner Arbeitskollegen wurde Zeuge Jehovas und sprach mit den anderen Angestellten über die Wahrheit. Die einzige Möglichkeit, außer Hörweite zu kommen, wäre gewesen, das Büro zu verlassen. Deshalb hörte ich zu. Ich stellte ihm einige Fragen, weil ich zu dem Priester gehen wollte, um mir gute Argumente von ihm zu holen, mit denen ich die Lehren der Zeugen Jehovas bekämpfen könnte. Doch weder der Pfarrer noch ich fanden irgendwelche Argumente, mit denen wir die Lehren der Zeugen Jehovas hätten widerlegen können. Später lud mich dieser Büromitarbeiter ein, mir eine Diskussion zwischen einem Zeugen Jehovas und mehreren Geistlichen anzuhören. Es war eine Radiosendung, die er auf Tonband aufgenommen hatte. Ich war so davon beeindruckt, daß ich um ein Heimbibelstudium bat. Das war jedoch mit großen Problemen verbunden, besonders in bezug auf meine Familie. Mein Bruder war der größte Gegner. Ich empfahl ihm, sich erst einmal zu überzeugen und die Bibel zu studieren, bevor er sich so heftig gegen mich wandte. Mein Bruder folgte meinem Rat. Heute studiert er, besucht die Zusammenkünfte und möchte sich am Felddienst beteiligen. Meine Frau wird sich auf dem internationalen Kongreß in London taufen lassen. Selbst mein Schwiegervater studiert jetzt.“

NIEDERLANDE Bevölkerung: 12 800 000

Verkündiger-Höchstzahl: 17 405 Verhältnis: 1 zu 735

Was würdest du tun, wenn man dir im Dienst von Haus zu Haus überall die Tür vor der Nase zuschlüge? Es kommt darauf an, wie ausdauernd du bist. Einer Sonderpionierin schlug man immer wieder die Tür vor der Nase zu. Sie war zwar etwas entmutigt, versuchte aber, noch begeisterter mit den Menschen zu sprechen. An der nächsten Tür bat sie eine junge Dame herein, nachdem sie gehört hatte, daß die Schwester über die Bibel sprechen wollte. Die Dame fragte, ob sie ein Zeuge Jehovas sei. Dann stellte sie ihr viele Fragen über die Lehren der Niederländischen Reformierten Kirche. In der letzten Zeit sei sie immer weniger mit diesen Lehren einverstanden gewesen. Sie sagte, in jener Woche hätte ihre Mutter zu Gott gebetet, er möge ihr jemand senden, der ihr die biblische Wahrheit bringe. Wenn jemand käme — so hatte sie versprochen —, würde sie für Gottes Geist zugänglich sein. In diesem Augenblick kam die Mutter selbst herein und unterhielt sich mit der Schwester. Sie erzählte der Schwester, zuerst hätte sie niemals mit Jehovas Zeugen Verbindung aufnehmen wollen, obwohl einer ihrer Brüder selbst Zeuge Jehovas sei. Die Kirche hatte es ihnen verboten, mit Jehovas Zeugen zu sprechen. Ihr Bruder hatte ihr ein Wahrheits- und ein Evolutions-Buch mit einer Schriftstelle aus Sprüche 16:25 gesandt. Dies beunruhigte sie; veranlaßte sie aber auch, ernsthaft nachzudenken. Sie erinnerte sich daran, wie es ihren Sohn gestört hatte, daß man im Keller der Kirche eine Bar eingerichtet hatte und daß sich die jungen Leute dort mehr für die Bar als für die Bibel interessierten. Dieser Junge wollte, daß sich seine Freunde über geistige Dinge unterhielten; deshalb sprach er mit ihnen über biblische Lehren. Der Junge mußte sich darauf vorbereiten. Als Thema wählte er die Dreieinigkeit. Das Wahrheits-Buch benutzte er als Nachschlagewerk. Er studierte Kapitel 3 und glaubte nicht mehr an die Dreieinigkeit. Die Schwester studierte mit ihm die Bibel, und zwar regelmäßig. Die Mutter glaubt, daß ihr Gebet beantwortet worden ist; sie und ihr Sohn besuchen nun regelmäßig die Zusammenkünfte und sprechen auch mit ihren Nachbarn über die Wahrheit. Die Tochter, die sie zuerst getroffen hatte, möchte mit ihrem Verlobten die Zusammenkünfte besuchen, der Vater wird immer freundlicher, und die jüngste Tochter und ihr Freund möchten ebenfalls mit der Pionierin sprechen. Welch vorzügliche Ergebnisse man erzielt hat, weil sich eine Schwester in einem schwierigen Gebiet nicht hatte entmutigen lassen!

Menschen und Umstände können sich ändern; deshalb sind wir immer positiv eingestellt, was unsere Bibelstudien betrifft. Ein Bruder schrieb diese Erfahrung über seine Mutter: Er und seine Familie hatten sich für die Wahrheit entschieden; deshalb verstieß ihn seine Mutter, und sie hetzte alle ihre Kinder — seine leiblichen Brüder — gegen ihn auf; sie wandten sich alle gegen ihn. Seine Mutter gewährte ihm keinerlei finanzielle Unterstützung mehr wie vorher. Dies bedeutete ihm viel, da er in ärmlichen Verhältnissen lebt. Er überwand jedoch diese Schwierigkeit, während er studierte. Er blieb mit seiner Mutter in Verbindung und vergalt ihr nicht Böses mit Bösem. Eines Tages, nach einem schönen Felddiensttag, entschlossen sich er und seine Frau, die Mutter zu besuchen. Er steckte das Wahrheits-Buch in die Tasche — falls sie es brauchten. Sie unterhielten sich über allgemeine Dinge, und kurz bevor sie heimgingen, sagte er, er hätte etwas da, was seine Mutter lesen könnte — es würde ihr zeigen, warum sie mit der katholischen Kirche nicht zufrieden sei. Dann ging er. Nach drei Tagen rief ihn seine Mutter an und weinte am Telephon, weil sie sich ihm und seiner Frau gegenüber so schlecht benommen hätte. Sie hatte das Buch durchgelesen und hatte verstanden, worum es ging. Von sich aus hatte sie all ihren religiösen Wandschmuck, ihre religiöse Literatur und ihr Horoskop weggeworfen, und jetzt bat sie um ein Bibelstudium. Man studierte sofort mit ihr. Sie möchte jetzt ihre anderen Söhne besuchen, um ihnen Zeugnis zu geben.

NIEDERLÄNDISCHE ANTILLEN (Curaçao) Bevölkerung: 141 393

Verkündiger-Höchstzahl: 307 Verhältnis: 1 zu 461

Hier auf Curaçao, Aruba und Bonaire haben wir uns eines weiteren hervorragenden Jahres im Dienste Jehovas erfreut. Der Höhepunkt des Jahres ist der internationale Kongreß „Friede auf Erden“ gewesen. Über 90 Brüder aus Curaçao und Aruba besuchten den Kongreß in New York, und drei von ihnen ließen sich taufen. 24 weitere Brüder besuchten den Kongreß in Nürnberg, und dort ließen sich 3 Personen taufen. Die meisten Brüder sind wieder zurück — gestärkt durch diesen wunderbaren Kongreß.

Am 30. Mai herrschte hier auf Curaçao auf der anderen Seite der Insel große Aufregung, als es zu Aufständen gekommen war. Wenn man an Aufstände und Revolutionen in anderen Ländern denkt, meint man: „Das kann hier niemals vorkommen.“ So hatten vor dem 30. Mai viele Leute auf Curaçao gedacht. Unser Zonendiener besuchte uns in der ersten Maiwoche und hielt einen hervorragenden Vortrag vor über 500 Zuhörern im Königreichssaal von Buena Vista. In diesem Vortrag warnte er die Brüder vor der Gleichgültigkeit und vor der Ansicht, die Verhältnisse würden dauernd so ruhig und friedlich bleiben. Als der Zonendiener wegfuhr, meinte ein Verkündiger, der Zonendiener hätte die Dinge in seinem Vortrag etwas zu pessimistisch betrachtet. Vier Wochen später kam es hier auf Curaçao zu Aufruhr, Plünderung und Brandstiftung — in einem Ausmaß, wie es auf dieser Insel kaum jemand für möglich gehalten hätte. Als Gruppe gesehen, haben sich Jehovas Zeugen von allen Menschen auf der Insel am ruhigsten verhalten. Selbst einige, die mit uns die Bibel studieren, sagten, sie seien durch die Dinge, die sie aus der Bibel gelernt hatten, getröstet worden. Sie freuten sich, weil sie erkannten, warum diese Dinge geschehen.

Gelegenheitszeugnis führt oft zu guten Ergebnissen, und viele Brüder nutzen diese Gelegenheit aus. Ein Bruder auf Curaçao ist Augenspezialist. In seiner vielbesuchten Klinik hat er einen Stoß an Büchern vorrätig (hauptsächlich das Wahrheits- und das Evolutions-Buch) und Zeitschriften in verschiedenen Sprachen. Er hat wunderbare Gelegenheiten, seinen Patienten, die bedrückt und entmutigt sind, Zeugnis zu geben. Oft kann dieser Arzt in seiner Klinik Literatur abgeben, Abonnements aufnehmen und Heimbibelstudien einrichten. Dadurch, daß der Bruder in seiner Klinik predigt, überwindet er Vorurteile, denn viele Leute auf Curaçao denken, nur am ha-arez (einfache, gewöhnliche Menschen) würden Zeugen Jehovas. Einige waren überrascht, als sie erfuhren, daß der Arzt ein Zeuge Jehovas ist. Nun haben sie ihre Einstellung gegenüber der Organisation geändert.

ARUBA Bevölkerung: 59 424

Verkündiger-Höchstzahl: 150 Verhältnis: 1 zu 396

Die Bevölkerung auf Aruba hat sich im letzten Jahr nur um knapp 500 Personen erhöht. Viele Menschen ziehen weiterhin von Aruba fort, um sich anderswo Arbeit zu suchen — auch einige Brüder. Aus diesen und vielleicht auch aus anderen Gründen hat sich die Zahl der Verkündiger etwas verringert; trotzdem konnten wir im letzten Dienstjahr ein gutes Zeugnis auf Aruba geben.

Die meisten Menschen auf Aruba sind katholisch — wenigstens dem Namen nach. Ebenso wie viele andere Katholiken in der Welt sind sie wegen der vielen Änderungen verwirrt, die man in katholischen Gebieten beobachtet. Selbst einige Priester sind verwirrt. Ein holländischer Priester auf Aruba unterhielt sich mehrere Male freundlich mit einem Missionar und dem Aufseher der Ortsversammlung, nahm Literatur entgegen und abonnierte beide Zeitschriften in Niederländisch; er erhält sie jetzt regelmäßig.

Bietet man Zeitschriften an, dann ist es gut, wenn man ein Exemplar des Wahrheits-Buches bei sich hat. Die folgende Erfahrung zeigt dies. Im Dienst von Haus zu Haus bot ein Bruder Zeitschriften an. Eine Dame bat ihn herein und erzählte ihm, vor zwei Tagen sei gerade ihr Sohn gestorben. Der Bruder hatte das Wahrheits-Buch bei sich, holte es hervor, schlug das Kapitel auf „Wo sind die Toten?“ und las mehrere Schriftstellen aus der Bibel vor. Die Dame war mit seiner Erklärung zufrieden und war getröstet; er konnte sofort ein Heimbibelstudium einrichten.

BONAIRE Bevölkerung: 7 844

Verkündiger-Höchstzahl: 24 Verhältnis: 1 zu 327

Bonaire bedeutet „gute Luft“. Bonaire ist eine schöne Insel, und ihr Boden ist mit vielen Steinen bedeckt. Diese Insel ist auch steinig gewesen, soweit es das Aussäen der Wahrheit betrifft. Der theokratische Fortschritt ist in den letzten Jahren nur gering gewesen. Einige Menschen interessieren sich jedoch für die Wahrheit. Kürzlich besuchte ein Verkündiger von Curaçao Bonaire über das Wochenende. An einem Sonnabendnachmittag konnte er in zwei Stunden zwei Bücher, zwei Broschüren und zwölf Zeitschriften abgeben und zwei neue Abonnements aufnehmen. Man wird jetzt zwei Sonderpioniere nach Bonaire schicken, damit sie das Werk dort fördern.

Ein Verkündiger der Versammlung von Bonaire hat sich auf dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in Nürnberg taufen lassen.

NEUFUNDLAND Bevölkerung: 510 000

Verkündiger-Höchstzahl: 832 Verhältnis: 1 zu 613

Etwas Beachtenswertes ereignete sich in der kleinen Versammlung Aspen Cove (Neufundland), was zeigt, daß Jehova unser Werk segnet und leitet. Vor kurzem bekundeten vier Familien und weitere Einzelpersonen in der Gemeinde den Wunsch, die Wahrheit kennenzulernen. Sie begannen, regelmäßig die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Da sie dem Gesagten mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenkten, erkannten sie, daß das, was sie hörten, die Wahrheit war. Sie wollten noch schneller Fortschritte machen. Von sich aus schrieben sie an die Brüder in der Versammlung und fragten tatsächlich an, ob sie bitte zu ihnen kommen und mit ihnen die Bibel studieren würden. Ohne zu zögern, wies man sie auf den sechsmonatigen Bibelstudienkurs hin, bei dem das Wahrheits-Buch verwendet wird. All diese Familien machen sehr schöne Fortschritte. Sieben Personen haben zu rauchen aufgehört und ihre Verbindungen mit Weltmenschen abgebrochen. Einige nehmen jetzt am Predigtdienst teil, und die Versammlung berichtete eine 45prozentige Zunahme an Verkündigern. Aller Lobpreis gebührt Jehova, da er diese Segnungen gewährt hat.

Ein tiefes Interesse an den Menschen in unserer Gebietszuteilung kann sich sehr lohnen. Eine Sonderpionierin vereinbarte mit einer Frau ein Studium, und jedesmal, wenn sie das Studium durchführte, hörte sie Geräusche, die von oben aus dem Haus kamen. Sie fragte, ob sonst noch jemand daheim sei. Die Wohnungsinhaberin erklärte, das sei ihre Mutter, schien aber keinen Wert darauf zu legen, daß die Pionierin mit ihr zusammenkam. Jedesmal, wenn das Studium durchgeführt wurde, erkundigte sich die Pionierin nach der Mutter. Nach einigen Monaten sagte die Wohnungsinhaberin schließlich: „Möchten Sie wirklich meine Mutter kennenlernen?“ Sie warnte die Pionierin, damit sie nicht beleidigt sei, wenn die Mutter sich aufrege, und erklärte: „Der Geistliche von der Pfingstgemeinde war mehrmals hier, um sie zu sprechen, und sie schimpfte sehr, als er da war, und sie könnte dasselbe bei Ihnen tun.“ Die Sonderpionierin ging zu der sechsundsiebzigjährigen Mutter und erkundigte sich zunächst nach ihrer Gesundheit. In ihren Augen schienen Tränen zu stehen, und so holte die Pionierin schnell das Wahrheits-Buch hervor, schlug das erste Bild darin auf und gebrauchte die Bibel, um der Mutter zu zeigen, daß die Erde ein schönes Paradies werden soll. Sie war über diese biblische Erklärung erfreut und nahm das Buch; sie wünschte ein persönliches Exemplar zu haben. Seitdem sie ihr Exemplar hat, hat sie es dreimal durchgelesen. Da sie von anderen Leuten besucht wird, spricht sie mit ihnen über die Hoffnung auf ein Leben auf einer paradiesischen Erde. Das führte dazu, daß die Sonderpionierin drei weitere Bibelstudien einrichten konnte, und all diese Personen besuchen einander, besprechen den Stoff, den sie studieren, und freuen sich sehr über ihre neuerlangte Erkenntnis der biblischen Wahrheit.

Die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! haben eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der guten Botschaft vom aufgerichteten Königreich gespielt. Die Erwachet!-Sonderausgabe über das Thema „Ist es später, als du denkst?“ wurde in einem entlegenen Teil des Gebietes bei einer Katholikin zurückgelassen. Diese Frau war während der Wintermonate wegen der unbefahrbaren Straßen schwer zu erreichen. Daher vergingen drei Monate, bis sie wieder aufgesucht wurde. Was geschah in dieser Zeit? Die Frau las diese Erwachet!-Sonderausgabe immer wieder durch. Sie hatte sie neben ihrem Bett liegen, so daß sie darin lesen konnte, ehe sie schlafen ging. Ihre Wertschätzung für die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! veranlaßte sie, eine Bestellung für beide einzusenden. Sie liest jede Ausgabe, sobald sie ankommt, und schlägt die angegebenen Schrifttexte nach, um ihre Erkenntnis zu erweitern. Eine gewisse biblische Wahrheit machte wirklich einen tiefen Eindruck auf sie, denn sie sagte: „Ich habe festgestellt, daß es verkehrt ist, Gott mit Hilfe von Götzen anzubeten. In der Heiligen Schrift habe ich gelesen, daß einige der ersten Christen Bücher über diese Dinge im Werte von 50 000 Silberstücken verbrannten.“ (Apg. 19:18-20) Mit dieser aufrichtigen Person ist ein Bibelstudium vereinbart worden. Diese ehemalige Katholikin hat alle Verbindungen mit ihrer Kirche abgebrochen, und sie bringt ihre Freude und ihr Glück darüber zum Ausdruck, daß sie die Wahrheit gefunden hat, die zu ewigem Leben führt. — Offb. 18:4.

Wir sind erfreut, daß mehr als sechshundert Brüder und Schwestern aus Neufundland unter den Besuchern des diesjährigen Festmahls „Friede auf Erden“ waren. Sie alle waren glücklich, die „Hilfsmittel“ für den Gebrauch im Predigtdienst zu erhalten. Welch ein schöner Höhepunkt für dieses äußerst befriedigende und lohnende Jahr des Dienstes! Jehova segnet sein Volk in dieser dringlichen Zeit wirklich mit geistiger Wohlfahrt. Wie erfreut wir doch sind, zu sehen, daß seine Hand unser Werk leitet, und wie wir ihm doch für die Mehrung, die er gegeben hat, danken! Möge unser Gott, Jehova, stets allen Lobpreis empfangen.

NEUSEELAND Bevölkerung: 2 780 839

Verkündiger-Höchstzahl: 5 266 Verhältnis: 1 zu 528

Eine kleine Versammlung von vierzehn Verkündigern erlebte zufolge eines Studiums, das mit zwei Jugendlichen begonnen worden war, eine Mehrung. Bald nachdem das Studium eingerichtet worden war, bat die Mutter der Jugendlichen den Versammlungsdiener um Hilfe in geistiger Hinsicht für ihre Tochter, die Eheprobleme hatte. Das Bibelstudium, das mit diesem jungen Ehepaar begonnen wurde, führte zu einer Reihe unerwarteter fruchtbarer Ergebnisse. Eine andere Tochter, die die wunderbare Besserung in der Ehe beobachtete, bat um ein Bibelstudium, an dem sich bald auch die Mutter beteiligte. Daraufhin baten noch eine andere Tochter, eine Schwiegertochter und der Vater der Familie um ein Bibelstudium. Der Ehemann, in dessen Ehe es Schwierigkeiten gegeben hatte, hat seine Schwester zu den Zusammenkünften mitgebracht und führt jetzt mit seinen Eltern ein Bibelstudium durch. Am Ende des Dienstjahres planten mehrere dieser Personen, sich bei dem internationalen Kongreß im November taufen zu lassen. Welch eine Freude, zu sehen, wie Jehovas Wort und Geist auf so wunderbare Weise wirken!

Es gibt heute ausgezeichnete Zunahmen; doch zeigen sich manchmal dort Ergebnisse, wo es am unwahrscheinlichsten ist. Die leibliche Schwester einer Pionierin hatte erklärt, die Religion der Zeugen Jehovas solle ihr gegenüber nie erwähnt werden. Als diese ungläubige Person jedoch eine kurze Zeit bei der Pionierin zu Besuch war, lud die Pionierin sie eines Morgens ein, sie zu dem Treffpunkt für den Dienst zu begleiten, um die Besprechung des Tagestextes zu hören. Überraschenderweise wurde die Einladung angenommen. Die Pionierschwester ist immer noch über das Ergebnis erstaunt. Es wurde um ein Doppelabonnement für die Zeitschriften gebeten. Als die „ungläubige“ Schwester wieder nach Hause abreiste, nahm sie ein Wahrheits-Buch und einige Traktate entgegen. Als diese nunmehr interessierte Frau auf der Heimfahrt das Wahrheits-Buch las, betete sie, Jehova möge ihr helfen. Nach wenigen Wochen begann sie, die Zusammenkünfte in ihrer Stadt zu besuchen, und sie fing an, bei anderen Leuten Wahrheits-Bücher abzugeben. Wie dankbar doch die Pionierschwester ist, daß Jehovas Geist sie bewog, diese ungewöhnliche Einladung zum Treffpunkt für den Dienst auszusprechen!

Viele ehrlichgesinnte Personen suchen jetzt nach der Wahrheit, und da sie erfolglos in Babylon der Großen gesucht haben, erkennen sie schnell die Stimme des vortrefflichen Hirten, wenn sie sie hören. Eine Pionierschwester berichtet, daß sie bei einer jungen Katholikin vorgesprochen habe, die Jehovas Zeugen immer abgewiesen habe, sie aber diesmal hereingebeten und gesagt hätte, sie habe ihre Verbindung mit der katholischen Kirche gelöst und suche nach der wahren Religion. Sie hatte Vertreter von drei anderen Religionen eingeladen, mit ihr zu diskutieren, sie aber fortgeschickt, als sie erwartet hatten, daß sie ihre Lehren ohne weiteres annehmen würde. Das konnte sie nicht. Ob Jehovas Zeugen wohl anders wären? Sie stellte eine Menge Fragen, und später gab sie zu, daß sie ein wenig beunruhigt gewesen sei, als die Pionierschwester für alle Antworten einen biblischen Beweis als Stütze zu haben schien. Es wurde ein Bibelstudium eingerichtet, dann aber wegen persönlicher Probleme unterbrochen. Dann war das Wahrheits-Buch erhältlich, und als das Studium wiederaufgenommen wurde, begann das ehemals katholische Mädchen sogleich, die Zusammenkünfte zu besuchen; es nahm am Felddienst teil, als noch fünf Kapitel des Wahrheits-Buches zu studieren waren. Jetzt ist sie getauft, und Personen, mit denen sie selbst die Bibel studiert, besuchen die Zusammenkünfte. Diese Erfahrung ist heute ein typisches Beispiel für viele, und sie zeigt, wie dringend notwendig es ist, daß wir so oft wie möglich im Felddienst stehen, um es Dürstenden zu ermöglichen, die Stimme des vortrefflichen Hirten zu hören.

Der endlosen Reihe von Erfahrungen, die von der Wirksamkeit des Wahrheits-Buches zeugen, fügen wir eine weitere hinzu, um zu zeigen, welch eine große Hilfe es selbst für Kinder ist. Nachdem mit einer jungen Mutter und ihren zwei Söhnen im Alter von acht und zehn Jahren einige Wochen lang studiert worden war, fühlte sich der ältere Junge bewogen, zu fragen, ob es richtig sei, wenn er der Religionsstunde beiwohne, die ein Geistlicher jede Woche in der Schule abhalte. Es wurden Grundsätze besprochen, und die Entscheidung wurde der Familie überlassen. Bald danach begann der Geistliche, in der Schule über die Dreieinigkeitslehre zu sprechen, worauf der Junge sich aus freien Stücken persönlich an den Lehrer wandte und sagte, er könne nicht in der Klasse bleiben, wenn so etwas gelehrt werde. Auf Verlangen des Jungen bat seine Mutter darum, daß er von der Teilnahme an dieser Unterrichtsstunde befreit würde, und er wurde auch davon befreit. Etwas später kam die Zeit für die Geburtstagsfeier der Jungen. Die Mutter ließ sie darüber nachdenken. Der Zehnjährige verwarf den Gedanken entschieden als heidnisch. Der jüngere Knabe stellte eine Liste derer zusammen, die er zu seiner Geburtstagsfeier einladen wollte, aber nachdem er es sich nochmals überlegt hatte, warf er die Liste ins Feuer. Beide hatten durch das Studium des Wahrheits-Buches gelernt, sich fest an biblische Grundsätze zu halten.

NICARAGUA Bevölkerung: 1 841 759

Verkündiger-Höchstzahl: 1 166 Verhältnis: 1 zu 1 580

Unsere drei Missionarheime sind immer noch unbedingt erforderlich, um für die vielen Neuen und für die Schulung in organisatorischen Angelegenheiten zu sorgen. Die Hälfte all unserer Verkündiger kannte die Wahrheit vor fünf Jahren noch nicht. Das Wachstum ist so schnell vor sich gegangen, daß es in einigen Gebieten nicht genügend reife Brüder gibt, um diejenigen zu schulen, die erst mit dem Dienst beginnen.

Hast du schon einmal ein Geschenkabonnement für jemand eingesandt, der in einem anderen Land wohnt? Ein Bruder in Kalifornien tat dies. Er sandte ein Abonnement für einen Freund in Managua ein. Das Zweigbüro sorgte dafür, daß ein Nachbesuch gemacht wurde. Sowohl der Mann als auch die Frau bekundeten großes Interesse, und jetzt, ein Jahr später, wo dieses Geschenkabonnement abläuft, wollen sie es nicht nur erneuern, sondern sie beabsichtigen auch, ihre Hingabe durch die Taufe zu symbolisieren, denn beide sind jetzt Verkündiger.

Wie würde es dich berühren, wenn einem nahen Familienangehörigen die Gemeinschaft entzogen würde? Würde das deinen Glauben an Jehova stärken oder deine eigene geistige Gesinnung schwächen? Wir hoffen, daß dich folgende Worte einer Schwester ermutigen werden: „Als ich anfing zu verkündigen, hatte ich nur ein sehr geringes Verständnis über Jehova. Ich hatte viele Probleme. Dann wurde meinem Bruder die Gemeinschaft entzogen. Ich konnte aber verstehen, daß Satan Krieg führte. Bald darauf wurde auch meiner Schwester die Gemeinschaft entzogen. Ich suchte nach einem Weg, um meine Betrübnis zu überwinden und mich enger an Jehova zu halten. Die einzige Möglichkeit sah ich darin, mich um den Ferienpionierdienst zu bewerben, um Jehova noch mehr, nicht weniger, zu dienen. Ich empfing so viele Segnungen, daß ich als allgemeiner Pionier fortfuhr. Jetzt bin ich glücklich, daß ich Sonderpionier bin und mich des Friedens mit Jehova erfreue und mich wirklich geborgen fühle.“

Wir sind sehr glücklich, daß uns sieben Familien helfen, die hier bei uns dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Ein Ehepaar, das die erste Klasse der Gileadschule absolviert hatte, mußte den Missionardienst aufgeben, als es Familienzuwachs bekam. Aber die beiden verloren nie den Missionargeist! Sie dienen jetzt mit ihren zwei Söhnen bei uns. Der Vater und seine Söhne sind Sonderpioniere, und die Mutter ist allgemeiner Pionier. Der Vater ist auch Aufseher, und seine Söhne sind Dienstamtgehilfen. Welch eine Ermunterung sie doch für die Brüder gewesen sind! Ein weiterer Bruder, der hier mit seiner Familie dient, benachrichtigte seinen Arbeitgeber, daß er einen der Kongresse „Friede auf Erden“ in den Staaten besuchen würde, und er sagte, er wolle ihn davon unterrichten, bevor er bei ihm arbeite. Der Arbeitgeber war einverstanden, daß er Urlaub nehmen konnte; und später bezahlte die Firma dem Bruder, seiner Frau und seinen zwei Kindern die Flugreise nach Chicago und zurück, um sicherzugehen, daß er zurückkehrte. All diese Brüder haben einen richtigen Pioniergeist, und wir sind wirklich für ihre gute Hilfe dankbar.

NIGERIA Bevölkerung: 55 620 286

Verkündiger-Höchstzahl: 54 179 Verhältnis: 1 zu 1 027

Krieg oder kein Krieg — „diese gute Botschaft vom Königreich wird“ im Gebiet des Zweiges von Nigeria „gepredigt werden“.

Die neutrale Haltung der Brüder während des Krieges hat sich für sie als großer Schutz erwiesen. Viele Behörden auf beiden Seiten haben erkannt, daß Jehovas Zeugen nichts mit dem Konflikt zu tun haben. Obwohl die Brüder im allgemeinen wegen ihrer neutralen Haltung offiziell nicht verfolgt worden sind, ist die Lauterkeit einiger Schwestern und junger Brüder einer Feuerprobe unterzogen worden, weil Bemühungen im Gange waren, sie einzuziehen.

Viele Unterstützungssendungen, bestehend aus Tonnen von Lebensmitteln und Kleidung, sind an die bedürftigen Brüder in den Kriegsgebieten geschickt worden. Die Gesellschaft konnte Glieder der Bethelfamilie aussenden, um unsere Brüder zu besuchen und zu ermuntern, die jetzt in „Flüchtlingslagern“ in Gebieten sind, die der Bürgerkrieg verwüstet hat. Die Brüder, die die Besuche machten, konnten Sachen abliefern, die von unseren Brüdern in anderen Teilen des Landes zur Unterstützung gespendet worden waren. Wie es in Briefen aus einem Lager in der Nähe von Port Harcourt zum Ausdruck kommt, waren die Brüder dort von dem Besuch „beeindruckt, erfrischt und glücklich, als hätten sie das ersehnte Königreich ererbt“.

Die rechte christliche Unterordnung, zu der auch das Zahlen von Steuern gehört, bleibt nicht unbeachtet, wie das kürzlich ein Vorfall in Obafemi zeigte. Die Eingeborenen verursachten wegen des Zahlens von Steuern einen Aufruhr, der dazu führte, daß mehrere Personen ihr Leben verloren, und das Heer wurde herbeigerufen, um der Gewalttätigkeit ein Ende zu setzen. Als die Brüder zu ihrem wöchentlichen Studium zusammengekommen waren, kamen Soldaten herein und verlangten eine Erklärung für die Zusammenkunft. Als der die Gruppe befehligende Offizier feststellte, daß es eine biblische Zusammenkunft der Zeugen Jehovas war, forderte er die Soldaten auf wegzugehen und fügte hinzu: „Jehovas Zeugen hetzen nicht gegen die Entrichtung von Steuern.“

Die Brüder haben zufolge ihrer Ehrlichkeit einige schöne Erlebnisse gehabt. Folgende Erfahrungen zeigen, daß das gute Beispiel der Zeugen Jehovas selbst heftige Gegner ändern kann: Ein Mann, der ein eifriger Kirchgänger und auch ein Polygamist (hier nichts Ungewöhnliches) war, jagte die Brüder immer fort, wenn sie vorsprachen, und beschuldigte sie, falsche Propheten zu sein. Eines Tages verlor er auf dem Heimweg von der Arbeit einen Umschlag mit einer beträchtlichen Summe Geld. Zufällig fanden eine Pionierschwester und zwei andere Verkündiger, die gerade von der Nachbesuchstätigkeit zurückkehrten, den Umschlag, auf dem der Name des Mannes angegeben war. Am folgenden Tag gingen sie zu seinem Haus, um ihn abzugeben. Als er die Verkündiger an seiner Tür sah, fing er wie immer an, zu schreien und zu fluchen, aber als der Umschlag hervorgeholt wurde, war er sprachlos. Als er hineinschaute, sah er, daß das Geld unangerührt war. Dies führte dazu, daß sich seine ganze Einstellung änderte. Er nahm Literatur, und ein Bibelstudium wurde vereinbart. Dann rief er seine Frauen und Kinder herbei, damit sie „die wahren Kinder Gottes“ sähen. Bald hörte er auf, zur Kirche zu gehen. Dann rief er seine Familie zusammen und sorgte dafür, daß seine „jüngeren Frauen“ mit anderen Männern verheiratet wurden. Jetzt ist er ein tätiger Zeuge für Jehova — als Ergebnis des ehrlichen Wandels der Verkündiger.

Die Versammlungen und alleinstehenden Verkündigergruppen in dem vom Kriege zerrissenen östlichen Teil Nigerias sind zu vierzehn Kreisen organisiert worden, die jetzt tätig sind. Die Kreisdiener bekunden Mut, indem sie führend vorangehen. Diese reifen, willigen Brüder fahren furchtlos fort, die Versammlungen und alleinstehenden Verkündigergruppen zu besuchen und ihnen zu dienen.

Die Brüder kommen regelmäßig jeden Sonntag zu ihren öffentlichen Vorträgen zusammen, und für das Studium am Sonntag verwenden sie das Buch „Dein Wille geschehe auf Erden“, das zweimal durchgenommen worden ist, da nicht genügend Exemplare des Wachtturms für die Brüder erhältlich sind. Die Predigtdienst Zusammenkünfte stützen sich auf Stoff aus alten Exemplaren des Königreichsdienstes sowie auf Probeexemplare der laufenden Ausgaben, die aus dem Ausland kommen. Viele Brüder benutzen noch das Jahrbuch 1967, da dies das letzte ist, das alle erhielten. Die anderen Zusammenkünfte, die durchgeführt werden, werden gut unterstützt. Der Eifer der Brüder ist groß, während sie das Königreichswerk trotz schwerer Zeiten fortsetzen.

Niger wird ebenfalls vom nigerianischen Zweig bedient.

NIGER Bevölkerung: 2 870 000

Verkündiger-Höchstzahl: 31 Verhältnis: 1 zu 92 581

Die kleine Gruppe von elf Sonderpionieren und einer Handvoll Verkündigern arbeitet in diesem dünnbesiedelten moslemischen Land fleißig. Obwohl es keine außergewöhnliche Mehrung gegeben hat, war es sehr ermutigend, daß während des vergangenen Dienstjahres vier Neue getauft wurden.

Ein hervorragendes Ereignis im Dienstjahr 1969 war die Einweihung des neuen Königreichssaales in Zinder, des ersten Königreichssaales von Niger. Das hat bereits zu einem größeren Interesse an der Wahrheit und auch zu vermehrtem Besuch der Zusammenkünfte geführt.

Ein neuer Verkündiger, der auf dem Kreiskongreß in Niamey getauft wurde, schrieb einen Brief der Wertschätzung an das Zweigbüro in Lagos, weil es Sonderpioniere dorthin gesandt hatte. Der neue Bruder schreibt: „Hiermit möchte ich meine Dankbarkeit gegenüber Jehova und seiner Organisation dafür bekunden, daß Pioniere hierhergesandt worden sind, um die Wahrheit zu reden, die zu ewigem Leben führt. Dadurch ist es möglich geworden, daß viele Menschen Jehova und sein Vorhaben kennenlernen. Ich danke auch den Pionieren, die freiwillig in dieses Land kommen, in dem die Sonne wie Feuer brennt; doch ohne mutlos zu werden, lassen sie weiter ihre Netze zu einem Fang hinab.“ Er erwähnte, sein Wunsch sei es, selbst Pionier zu werden, um denen Hilfe zu leisten, die noch außerhalb der Organisation Jehovas seien.

NORWEGEN Bevölkerung: 3 834 800

Verkündiger-Höchstzahl: 5 075 Verhältnis: 1 zu 756

Die Brüder in Norwegen schätzten die Gelegenheit sehr, nach Kopenhagen zu fahren, um den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ zu besuchen. Das war eine herrliche Zeit für sie.

Folgende Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, alle Gelegenheiten zum Predigen wahrzunehmen. Eine Schwester mußte sehr weit reisen, um einen Kongreß zu besuchen, und so legte sie im Bus einer Frau, die neben ihr saß, die gute Botschaft dar und bot ihr das Wahrheits-Buch an. Sie erklärte, wie dieses Buch sich als Hilfe zum Bibelstudium verwenden ließe, und erwähnte, daß Jehovas Zeugen kostenlose Heimbibelstudien anbieten. Die Schwester war nach diesem erfolgreichen „Besuch“ sehr ermutigt; und ihre Freude war groß, als sie auf der Rückreise zufällig neben derselben Frau saß. Sie sagte der Schwester, sie hätte das ganze Buch gelesen, aber sie sollte es eigentlich studieren. Die Schwester fragte: „Wann möchten Sie mit dem Studium anfangen?“ „Jetzt, gleich hier im Bus“, sagte die Frau. Das Studium ist fortgesetzt worden, und diese Interessierte wandelt jetzt auf dem Weg, der zu ewigem Leben führt.

Unter besonderen Umständen mag es weise sein, ein Studium direkt mit der Bibel zu beginnen. Eine Schwester traf eine Frau, die seit zehn Jahren den Mormonen angehörte. Es erwies sich, daß sie in hohem Maße geistig gesinnt war, und schon beim ersten Besuch wurde ein Studium eingerichtet. Aber die Schwester mußte sehr vorsichtig sein. Sie konnte nicht erwähnen, daß die Mormonen auf dem falschen Weg seien, und sie konnte ihr keine Literatur zeigen. Somit wurde das Studium ausschließlich mit der Bibel durchgeführt. Die Frau hatte jedoch bald Vertrauen zu ihr, und nach vier Monaten nahm sie zehn Bücher der Gesellschaft entgegen und las sie alle. Nach weiteren zwei Monaten begann sie, alle Zusammenkünfte zu besuchen, und sie nahm auch den Dienst auf.

Was ein Handzettel bewirken kann, zeigt sehr gut folgende Erfahrung: Während des Kreisdienerbesuches lud ein Verkündiger einen jungen Mann zum öffentlichen Vortrag ein. Der junge Mann steckte den Handzettel in seine Tasche, zeigte aber kein besonderes Interesse. Am folgenden Sonntag jedoch kamen sowohl er als seine Frau zum Königreichssaal und besuchten den öffentlichen Vortrag, das Wachtturm-Studium und die Schlußansprache des Kreisdieners. Nach der Zusammenkunft wandten sie sich an den Verkündiger, da sie später mehr mit ihm sprechen wollten, und so vereinbarte er mit ihnen, daß sie ihn an einem Abend derselben Woche besuchten. Sie kamen zur vereinbarten Zeit, und die Besprechung dauerte bis zwölf Uhr. Als sie gerade gehen wollten, fragte der Mann etwas zaghaft: „Wir wollten gern fragen, ob wir ein Bibelstudium haben könnten.“ Und seine Frau sagte: „Ja, deshalb sind wir heute abend hierhergekommen.“ Der Verkündiger vereinbarte freudig ein Studium, und nach neun Monaten nahmen sie den Dienst auf. Sie gaben auch ihren Verwandten Zeugnis, und die Schwester des Mannes und ihr Ehemann bekundeten so großes Interesse, daß sie dem Kongreß in Kopenhagen beiwohnten. Während des Kongresses baten auch sie um ein Studium.

Wie wichtig es ist, dasselbe Gebiet oft zu bearbeiten, zeigt folgende Erfahrung: Als zwei Brüder gerade an einer Tür läuten wollten, ging die Tür auf, und eine Frau kam heraus, die fragte, ob sie Zeugen Jehovas wären. Mehrmals hatte sie sich geweigert, mit Jehovas Zeugen zu sprechen, doch nach einiger Zeit war ihr klargeworden, daß sie eigentlich gar nicht wußte, was sie glaubten. Jetzt wünschte sie es zu wissen, und sie hatte darauf gewartet, daß jemand vorsprechen würde. Sogleich wurde ein Studium begonnen. Beim zweiten Studium waren ihr Bruder und ihre Schwägerin zugegen. Auch sie wollten wissen, was die Bibel lehrt. Trotz des Widerstandes ihrer Bekannten, die der Frau gesagt hatten, sie wollten sie nicht mehr besuchen, wenn sie weiter mit Jehovas Zeugen studiere, ist das Studium mit allen dreien fortgesetzt worden. Die Frau und ihre Schwägerin haben angefangen, die Zusammenkünfte zu besuchen, und sie anerkennen alles, was ihnen aus der Bibel gelehrt wird. Der Bruder der Frau hat den Wunsch geäußert, ein Nachfolger Christi und ein Zeuge Jehovas zu werden.

OKINAWA Bevölkerung: 972 000

Verkündiger-Höchstzahl: 374 Verhältnis: 1 zu 2 599

Auf Okinawa wird eine Frau in vielen Fällen eher wie eine Haussklavin als wie eine Ehefrau behandelt. Es ist Sitte, daß die Frau daheim bleibt, die Kinder großzieht und jederzeit für ihren Mann zur Stelle ist, wenn er da ist. Er hat nichts dagegen, wenn sie manchmal zur Kirche geht; aber wenn sie anfängt, „in der Wahrheit [zu] wandeln“, und beginnt, der Wahrheit zu glauben und danach zu handeln, fängt auch der Mann an zu handeln.

Als zum Beispiel die Frau eines Lehrers die Wahrheit annahm, tat ihr Mann alles, was er sich denken konnte, um sie zu hindern. Ungeachtet, welchen Widerstand er ihr entgegenbrachte, hörte sie nicht auf, sondern sie wurde jedesmal stärker. Auf alles, was er sagte, hatte sie eine Antwort aus der Bibel. Daher begann er, sich allerlei Bücher zu besorgen, um Aufschluß zu erlangen, der ihren Irrtum beweisen sollte, doch es erwies sich alles als nutzlos gegen die Wahrheit des Wortes Gottes. Da sie so sehr von ihrer Religion in Anspruch genommen war, dachte er, er wolle sich beschäftigen, indem er sich ein Musikinstrument besorgte, um sich damit zu erfreuen und zu versuchen, Herzensfrieden zu finden. Aber es half nichts. Er drohte sogar, er werde sich umbringen, wenn sie nicht aufhöre. Dann sah er eines Tages, daß seine Frau die damals ebenfalls Lehrerin war, von anderen Lehrern wegen ihrer christlichen Haltung lächerlich gemacht und kritisiert wurde. Statt sich den Verfolgern seiner Frau anzuschließen, ergriff er jetzt für sie Partei. Um auf die Angriffe der Lehrer antworten zu können, fing er an, die Veröffentlichungen der Gesellschaft zu lesen, und je mehr er las, desto mehr wurde er davon überzeugt, daß seine Frau die Wahrheit hatte. Er fing an, mit seiner Familie die Zusammenkünfte zu besuchen. Er machte schnell Fortschritte, wurde getauft und ist nun Aufseher einer der größten Versammlungen Okinawas. Er besucht jetzt viele gegnerische Ehemänner und hilft ihnen, die Notwendigkeit zu erkennen, Gottes Wort zu studieren, und wahres Glück zu finden, wie er es gefunden hat. Er ist jetzt ein sehr glücklicher Mann, der die Aufsicht über eine glückliche Versammlung hat und einer glücklichen siebenköpfigen Familie vorsteht; sie alle leisten sehr gute Arbeit, indem sie dem glücklichen Gott dienen.

Eine andere Schwester wurde sehr heftig von ihrem Mann verfolgt. Eines Tages, als sie von der Zusammenkunft heimkam, fesselte er sie, richtete ein Messer auf sie und sagte: „Wenn du diese Religion nicht aufgibst, werde ich dich umbringen.“ Die Schwester schloß nur ihre Augen und betete im stillen zu Jehova und sagte nichts zu ihrem Mann. Da er erkannte, daß er ihr keinen Schrecken einjagen konnte, zerschnitt er die Schnur, mit der sie gebunden war. Eines Abends, als er nach Hause kam, war er dann wieder zornig, daß seine Frau in den Predigtdienst und zu den Zusammenkünften ging. Sie und ihre Kinder schliefen schon unter dem Moskitonetz. Er fing an, sie auszuschimpfen, steckte das Moskitonetz in Brand und sagte, wenn sie nicht aufhöre, würde er sie alle verbrennen. Als das Feuer um sich griff, betete seine Frau unter dem Netz still zu Jehova. Dann erschrak der Mann und löschte das Feuer selbst. Ein anderes Mal trank er Bier, während er darauf wartete daß seine Frau von der Zusammenkunft heimkäme. Er sagte. „Ich habe dir befohlen, mit dieser Religion aufzuhören, und du gehorchst einfach nicht.“ Er zerschlug die Bierflasche auf dem Fußboden und stieß damit nach ihr. Von ihrem Kopf tropfte Blut; sie verband sich und ging dann an jenem Abend ganz verbunden zu Bett. Am nächsten Tag ging sie früh von zu Hause fort. Ihrem Mann, der dachte, sie sei ins Krankenhaus gegangen, war es den ganzen Tag lang nicht gut, und er war beunruhigt. Aber statt ins Krankenhaus zu gehen, erfreute sie sich eines ganzen Tages des Dienstes. Danach hörte ihr Mann auf, ihr so viel Widerstand zu leisten, denn er wußte, daß es unmöglich war, zu erreichen, daß sie aufhörte. Dann nahm sie den Pionierdienst auf. Der Mann begann jetzt zu erkennen, daß seine Frau, nachdem sie die Wahrheit angenommen hatte, eine sehr gute Ehefrau geworden war, die ihren Haushalt sehr gut führte und auch ihre Kinder so gut erzog, daß er einen großen Unterschied zwischen ihnen und den Nachbarkindern sehen konnte. Jetzt fängt er an, sich so günstig gegenüber ihrer Religion zu verhalten, daß er sie kürzlich zur Fahrschule schickte, damit sie eine Fahrerlaubnis bekäme. Dann kaufte er ihr einen Wagen und sagte, sie könne damit Gottes Werk besser tun.

Das Ausharren einer anderen Schwester hat dazu beigetragen, daß ihre Kinder die Wahrheit angenommen haben. Um seine Frau daran zu hindern zu studieren, zerriß der Mann all ihre Bibeln und Bücher. Als sie daraufhin nicht aufhörte, setzte er ihr ständig mit Worten zu und schlug sie auch manchmal. Er blieb dabei, immer zu nörgeln und sie anzugreifen, um sie zu erschöpfen. An den Abenden, an denen Zusammenkünfte stattfanden, brachte er seine Freunde mit, damit sie daheim bleiben und sie bedienen mußte. Sie durchschaute sein Vorhaben und machte alles, was sie brauchten, im voraus fertig, setzte ihnen das Essen und alles andere vor und sagte dann: „Es tut mir leid, aber jetzt muß ich zum Bibelstudium gehen. Ich werde um halb zehn zurück sein; bediene dich doch bitte so lange selbst.“ Der Mann schaute sie mit offenem Mund an, hatte aber nicht den Mut, sie vor seinen Freunden zurückzuhalten. Als sie zurückkam, war alles durcheinander. Aber geduldig machte sie alles wieder sauber und erduldete weiter seine ständigen Angriffe. Er verfolgt sie jetzt seit nahezu drei Jahren, aber trotz dieser Widerwärtigkeiten war sie während des Kreisdienerbesuches im März dieses Jahres im Ferienpionierdienst. Ihre zwei Töchter, die sahen, welches Ausharren, welche Geduld und welche Freude ihre Mutter trotz all dieses Widerstandes hatte, begannen zu studieren, da sie erkannten, daß es in den Glaubensansichten ihrer Mutter für sie etwas Lohnendes geben mußte, so daß sie all dieses Unrecht auf sich nahm und trotzdem freudig blieb. Bevor sie die Wahrheit annahm, war sie zu den verschiedensten japanischen Religionen gegangen, aber sie hatte keine Freude gehabt. Sie konnten erkennen, daß ihre Mutter jetzt, selbst unter diesem schweren Druck freudig und glücklich war. Sie hat nun die Freude erlebt, zu sehen, daß eine ihrer Töchter getauft worden ist und eine andere, die verheiratet ist, den Dienst aufgenommen hat. Ihr jüngster Sohn, der wieder von der Hochschule daheim ist, hat sich auf die Seite seiner Mutter gestellt, da er die Unvernünftigkeit der Handlungsweise seines Vaters gesehen hat. Der Mann leistet ihr weiterhin hartnäckig Widerstand, aber er sagt von ihr: „Abgesehen von dieser Religion und von Jehova, ist sie die beste Frau der Welt“, wobei er nicht erkennt, daß seine Frau durch Jehova und durch die wahre Religion zur besten der Welt geworden ist.

PAKISTAN Bevölkerung: 128 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 151 Verhältnis: 1 zu 847 682

Bibelstudien sind ein Quell unermeßlicher Freude für Verkündiger und auch für Wohnungsinhaber. Dies bewahrheitete sich im Falle einer Schwester, die viele Jahre lang selten ein Bibelstudium durchgeführt hatte, obwohl sie regelmäßig im Predigtdienst steht. Sie und ihre Begleiterin trafen im Dienst von Haus zu Haus eine Dame an, deren Mutter und Schwester etwas von Jehovas Zeugen wußten. Als die Vorkehrung des Studiums mit dem Wahrheits-Buch gezeigt wurde, nahm sie gemeinsam mit einem jungen Mann, einem Freund der Familie, eifrig das Studium auf. Von jenem Tag an hat sich die Freude der Schwester und die Freude der interessierten Personen mit jedem Studium gemehrt. Jetzt teilen beide die gute Botschaft ihren Bekannten mit. Sie haben, sehr zur Freude der Schwester, die Zusammenkünfte besucht, und der junge Mann, der katholisch erzogen worden ist, dessen Vater aber Moslem ist, besucht regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung und studiert und spricht von einer Hoffnung, von der er sagt, er habe zuvor noch nie dergleichen gehört.

Die jugendliche Tochter der Familie, die letztes Jahr von Westpakistan nach Ostpakistan zog, schreibt nach einem Jahr des Dienstes mit einer alleinstehenden Verkündigergruppe dort, wo Hilfe noch dringender benötigt wird, über ihre Gedanken und Erfahrungen folgendes: „Nach einem Jahr in Dakka stellen wir zu unserer großen Freude fest, daß die Moslems sehr empfänglich sind, und Literatur haben wir meistens bei ihnen abgegeben. Zur Zeit führt unsere kleine Gruppe fünf Bibelstudien mit Moslems durch, unter denen ein Junge ist, mit dem ich studiere. Er abonnierte vor einem Jahr zunächst den Wachtturm, und nach einem Monat begann er, regelmäßig das Wachtturm-Studium und dann nach und nach die Theokratische Predigtdienstschule zu besuchen. Zur Zeit studieren wir das Wahrheits-Buch, aber weil seine Familie Widerstand leistet, läßt er seine Bibel und das Buch bei mir. Trotz dieser Schwierigkeiten gelingt es ihm, sich vor jeder Zusammenkunft vorzubereiten und sich am Kommentargeben zu beteiligen. Er glaubt jetzt, daß Jehovas Zeugen wirklich die Wahrheit haben, und es ist meine Freude, ihm in diesem neu erschlossenen Gebiet zu helfen, die Wahrheit zu finden.“

AFGHANISTAN Bevölkerung: 14 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 6 Verhältnis: 1 zu 2 333 333

Afghanistan steht unter der Aufsicht des pakistanischen Zweiges und hat in den letzten Jahren eine schnelle Entwicklung durchgemacht, aber mit dem materiellen Fortschritt sind Probleme gekommen, die früher unbekannt waren, zum Beispiel Studentenunruhen. Jetzt fragen viele Menschen, was diese Änderungen bedeuten und was die Zukunft bringen wird. Um auf diese Fragen eine taktvolle Antwort zu geben (weil das öffentliche Predigen immer noch nicht möglich ist), haben die Brüder Literatur und Bibeln in vielen verschiedenen Sprachen vorrätig. Es ist wunderbar, zu beobachten, wie jemand zum erstenmal in seinem Leben die Bibel liest, und zu sehen, wie überrascht einige sind, wenn sie in 2. Timotheus, Kapitel 3 eine so passende Beschreibung unserer Generation finden.

Kurz bevor ein Bruder zu den Kongressen „Friede auf Erden“ nach Europa abreiste, schrieb er: „Ich habe soeben einen Brief von einem Studenten erhalten, mit dem ich in einem Restaurant in Berührung kam. Ich halte immer nach solchen Gelegenheiten Ausschau, um mit Menschen zu sprechen. Da er sich Gedanken über die Studentenunruhen machte, zeigte ich ihm anhand der Bibel die Bedeutung solcher Verhältnisse. Ich vereinbarte, wieder mit ihm zusammenzukommen, und sechs Wochen lang studierten wir gemeinsam mehrmals in der Woche zwei Stunden lang. Dann kam für ihn die Zeit, da er hier wegzog, um in seine Heimatstadt zurückzukehren. Und von dort habe ich soeben seinen persisch geschriebenen Brief erhalten: ,Ich habe angefangen, von dem zu predigen, was ich in unseren Studien gelernt habe, aber ich brauche noch Ihre Hilfe. Ich habe einen Freund gefunden, der Englisch spricht; senden Sie mir daher bitte das Wahrheits-Buch, damit er es übersetzen kann.‘ Dies war also das Ergebnis unseres einzigartigen Studiums, bei dem der Student ein arabisches Buch benutzte und ich ein englisches hatte, während wir miteinander persisch sprachen.“

PANAMA Bevölkerung: 1 417 100

Verkündiger-Höchstzahl: 1 711 Verhältnis: 1 zu 828

Viele Brüder erreichen gute Ergebnisse, indem sie in die abgelegenen und schwer zugänglichen Gebiete gehen. Der Bezirksdiener berichtet, nach einem Kreiskongreß in einem abgelegenen Teil des Landes habe er mit dem Kreisdiener eine Versammlung hoch oben in den Bergen besucht. Es gibt dort keine Straßen, die vom Königreichssaal der Versammlung aus weiter in die Berge führen, und so müssen die Brüder mehrere Stunden zu Fuß gehen, um in einen Teil ihres Gebietes zu gelangen. Über einen dieser Ausflüge sagt er: „Wir machten uns um acht Uhr morgens auf und gingen bis mittags, ehe wir den Ort erreichten. Nach einem erfrischenden Getränk aus einer grünen Kokosnuß kamen wir mit der Gruppe zusammen, mit der wir arbeiten sollten, und begannen, in den Wohnungen im Dorf vorzusprechen. Der Ort war klein, und nach einer Stunde waren wir fertig. Um diese Zeit konnten wir das gute Mittagessen, bestehend aus Reis und Huhn, zu uns nehmen, das einige Schwestern für uns bereitet hatten. Dann wurde unter Apfelsinenbäumen das Versammlungsbuchstudium durchgeführt, bei dem über sechzig Personen zugegen waren. Zum Schluß wurden alle eingeladen, am Sonntag zu der besonderen Zusammenkunft in den Königreichssaal zu kommen, und wir machten uns auf den Rückweg zu der Versammlung in dem Ort, wo wir während der Woche untergebracht waren, und kamen dort nach Sonnenuntergang an. Ja, wir waren müde, aber wir waren sehr glücklich, daß wir einen solchen Anteil an der Ausbreitung der guten Botschaft gehabt hatten. Der Besuch in dieser Woche endete am Sonntag; zuerst waren wir eine Stunde im Felddienst, dann wurden vier neue Verkündiger getauft, und danach fand der öffentliche Vortrag statt. Denen, die von weit her gekommen waren, wurde Zeit eingeräumt, etwas Reis zuzubereiten und zu essen, und danach ging es wieder weiter mit dem Wachtturm-Studium und einem ermunternden Vortrag des Bezirksdieners. Das Programm des Tages endete schließlich damit, daß im Königreichssaal ein Mann und eine Frau getraut wurden, die studiert und gelernt hatten, was Jehova in bezug auf die christliche Ehe fordert, und die ihr Leben mit biblischen Grundsätzen in Übereinstimmung gebracht hatten, damit auch sie beginnen konnten, die gute Botschaft zu predigen. Welch einen Segen und welche Freude wir doch hatten!“

Viele Verkündiger erkennen, wie dringend nötig es ist, andere die Wahrheit zu lehren, und sie haben ganzherzig den Vorschlag der Gesellschaft angenommen, die Wahrheit in sechs Monaten zu lehren. Eine Schwester berichtet: „Stellt euch meine Freude über die Ergebnisse eines Studiums mit einem jungen Mädchen vor, das ich bei einer der Personen kennenlernte, mit denen ich studiere; es arbeitete dort als Hausangestellte. Diese Hausangestellte hatte schon früher etwas von der Wahrheit gehört, aber wegen des Widerstandes der Familie, bei der sie gewohnt hatte, war sie aus dem Haus gegangen und hatte bei dieser Frau Arbeit angenommen, damit sie Freizeit bekäme, um jede Woche die Zusammenkünfte zu besuchen. Ich begann mit ihr zu studieren und entschloß mich, weil sie so großes Interesse hatte, das Studium zweimal in der Woche durchzuführen. Innerhalb einiger Wochen begleitete sie mich in den Predigtdienst von Haus zu Haus, und im Laufe von sechs Monaten hatten wir das Wahrheits-Buch und zwei weitere Bücher sowie die Fragen über Grundlehren der Bibel gemäß dem Buch ,Dein Wort ist eine Leuchte ...‘ studiert. Gleich von Anfang an hatte sie den brennenden Wunsch, zu ihren Eltern, die ziemlich weit entfernt auf dem Lande wohnten, zurückzukehren und sie zu besuchen, um ihnen alles über die Wahrheit mitzuteilen, bevor es zu spät wäre. Innerhalb von sieben Monaten, nachdem sie zum erstenmal die Wahrheit gehört und zu studieren angefangen hatte, ließ sie sich taufen, nahm den Ferienpionierdienst auf und machte sich auf den Weg in ihre Zuteilung — zurück nach Hause, um den Menschen dort die Botschaft von Gottes Königreich zu bringen. Der Kreisdiener machte dort kurz vor dem Ende des Dienstjahres einen Besuch und berichtete, daß sie gute Erfolge hat. All ihre Geschwister mit einer Ausnahme studieren mit ihr, und sie führt vierzehn Bibelstudien mit anderen Personen in der Gemeinde durch.“

Das Evolutions-Buch ist unter den jüngeren Leuten sehr verbreitet. Ein Sonderpionier berichtete, daß er eine Mittelschule am Ort besucht und bei mehreren Lehrern Bücher abgegeben habe. Er hatte um die Erlaubnis gebeten, in verschiedenen Räumen mit den Schülern zu sprechen, was ihm gestattet wurde; so konnten der Pionier und ein anderer Verkündiger vom Ort über hundertdreißig Bücher in der Schule abgeben, wodurch eine Grundlage für viele Nachbesuche gelegt wurde.

PAPUA Bevölkerung: 600 597

Verkündiger-Höchstzahl: 486 Verhältnis: 1 zu 1 236

Das Zweigbüro in Papua nimmt sich des Werkes an vielen verschiedenen Orten an. Dazu gehören Bougainville, Manus, Neubritannien, Neuguinea, Neuirland und die Salomoninseln.

Der Rat der Gesellschaft, daß Brüder ihren ungläubigen Frauen helfen sollten, bewog einen Bruder zu dem Entschluß, seine Frau lesen zu lehren. Er tat dies mit Hilfe des Paradies-Buches und der Bibel. Zuerst lachte die Frau über die Punkte, die ihr Mann vorbrachte, aber allmählich tönte der Klang der Wahrheit doch durch. Sie verließ die Gemeinschaft der falschen Religion, der sie angehört hatte, und wurde schließlich getauft. Sie ist jetzt selbst ein furchtloser Zeuge Jehovas und nimmt jede Gelegenheit wahr, anderen Zeugnis zu geben. Mehrere Frauen von einer Kautschukplantage in der Nähe kamen, um ihre Nähmaschine zu benutzen. Sie gab ihnen allen Zeugnis. Als eine der Frauen Interesse bekundete, begann sie mit ihr ein Heimbibelstudium. In sechs Monaten wurde die Frau ein Verkündiger. Innerhalb eines Jahres nach Beginn des Studiums wurde sie getauft, und sie nahm sogleich den Ferienpionierdienst auf. Danach setzte sie ihre Tätigkeit als allgemeiner Pionier fort. All dies geschah, weil ein Bruder den biblischen Rat befolgte, seiner ungläubigen Frau zu helfen.

Selbst Körperbehinderte können sich am Ferienpionierdienst beteiligen. Eine Schwester, die seit ihrer Kindheit durch spinale Kinderlähmung behindert ist, ist trotzdem eine sehr eifrige Verkündigerin. Aber sie wollte sich auch am Ferienpionierdienst beteiligen. Wie würde sie umhergehen und ihr Stundenziel erreichen können? Nachdem sie ihre Tätigkeit als Ferienpionier begonnen hatte, vereinbarte sie mit dem Fährmann des Ortes, der die Leute mit seinem Kanu über den Fluß brachte, ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Während sie also Leute hinüberbeförderte, nahm sie die Gelegenheit wahr, ihnen allen Zeugnis zu geben. Sie hat eine Menge Literatur abgegeben und vielen Pastoren der Kirchen der Christenheit Zeugnis gegeben. Diese Personen sind in der regulären Tätigkeit von Haus zu Haus schwer zu erreichen, und so hat sich die Behinderung der Schwester in diesem Fall als ein Vorteil erwiesen. Ermuntert durch ihre Erfahrungen, nimmt diese Schwester regelmäßig am Ferienpionierdienst teil, und ihr Gesicht strahlt die Freude aus, die sie an ihrer Tätigkeit findet.

BOUGAINVILLE Bevölkerung: 72 490

Verkündiger-Höchstzahl: 2 Verhältnis: 1 zu 36 245

Obwohl das Königreichswerk hier erst während der letzten zwei Monate des Dienstjahres seinen Anfang genommen hat, scheinen die Aussichten gut zu sein. Die Brüder sind bereits vielen Europäern und Einheimischen gut bekannt. Es ist etwas Tätigkeit verrichtet worden, und wir hoffen, euch, wenn die Brüder seßhaft geworden sind, einige ihrer Erfahrungen mitteilen zu können. Es wird berichtet, daß die Aussichten für Brüder, hier Arbeit zu finden, sehr gut sind, da der Kupferbergbau bald in vollem Umfang beginnen soll. Wir planen ebenfalls, das „Fischen“ in diesem Gebiet in vollem Umfang durchzuführen! Würdet ihr nicht gern an diesem Werk teilnehmen?

MANUS Bevölkerung: 20 647

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 1 376

Jede Woche dafür zu sorgen, daß der Königreichssaal nett und sauber ist, sollte nie als eine undankbare Aufgabe betrachtet werden, die unbeachtet bliebe. Die Brüder auf Manus verbrachten viele Stunden damit, das Grundstück in Ordnung und den Saal selbst in gutem Zustand zu halten.

Stellt euch die Überraschung des Aufsehers vor, als er gebeten wurde, zu einer großen öffentlichen Versammlung zu kommen, an die der Bezirkskommissar und der örtliche Parlamentsabgeordnete das Wort richteten. Der Königreichssaal hatte unter den Institutionen den ersten Preis für Sauberkeit und Reinlichkeit erhalten, und der Bruder sollte den Preis entgegennehmen! Welch ein Zeugnis der Stadt gegeben wurde! Dies erweckte ein so großes Interesse, daß viele Personen, unter ihnen auch der Bezirkskommissar, kamen, um sich den Königreichssaal anzusehen. Eines Abends kamen zwei katholische Priester und wollten den Königreichssaal sehen. Es wurden viele Fragen gestellt, und ein sehr gutes Zeugnis wurde gegeben. Somit können selbst ständig wiederkehrende Arbeiten wie die Reinigung des Königreichssaales und die Pflege des Grundstücks, wenn sie ganzherzig als für Jehova getan werden, zu einem sehr schönen Zeugnis ausschlagen.

NEUBRITANNIEN Bevölkerung: 154 188

Verkündiger-Höchstzahl: 96 Verhältnis: 1 zu 1 606

Viele Jahre lang war das Werk auf dieser Insel auf Rabaul beschränkt, aber jetzt sind einige derer, die dort die Wahrheit kennenlernten, wieder in ihre Dörfer in anderen Teilen der Insel gezogen. Die Zunahme ist gut, trotz heftigen Widerstandes der Geistlichkeit.

Es ist viel Entschlossenheit erforderlich, um einige „Schafe“ zu hüten, wie das ein Bruder feststellte. Er vereinbarte ein Studium mit einem Mann, der sehr interessiert zu sein schien, aber als er den Nachbesuch machte, war der Mann nicht daheim. Als der Bruder zu einer anderen Zeit vorsprach, wurde das Studium durchgeführt. Es wurde eine Zeit für das nächste Studium vereinbart, aber als der Bruder ankam, war niemand zu Hause. Als er zu einer anderen Zeit vorsprach, wurde wieder ein schönes Studium durchgeführt. Dies ging mehrere Wochen so. Der Bruder hatte den Verdacht, der Mann ginge absichtlich fort, nicht weil er ein schlechtes Herz hätte, sondern wegen heftigen Widerstandes. Später stellte er fest, daß der Mann jedesmal zu seiner Plantage wegging, wenn die Zeit für das Studium kam oder wenn er das Motorrad des Bruders hörte. Der Bruder, der dies merkte, stellte daher seinen Motor ab und rollte auf den Hof des Mannes. So überraschte er den Mann, der sich wie immer richtig über das Studium freute. Schließlich mußte etwas getan werden, um diesem Mann zu helfen, die Fesseln der Furcht abzuschütteln und Fortschritte zu machen. Als der Bruder eines Tages kam, sagte ihm die Frau, ihr Mann sei in den Dschungel gegangen, um zu arbeiten. Der Bruder fragte, in welche Richtung er gegangen sei. Zögernd zeigte ihm die Frau den Pfad. Der Bruder ging dem Mann in den Dschungel nach und fand ihn unter den Bäumen seiner Plantage. Sie führten ein biblisches Gespräch, und Matthäus 10:28 wurde nützlich angewandt, um ihm zu helfen, seine Einstellung gegenüber seinen Gegnern zu ändern. Nach diesem Gespräch ging er nie wieder vor dem Studium fort. Danach ist er trotz eines wütenden Pöbelhaufens, der den Bruder zu verprügeln drohte, standhaft geblieben. Nicht viel später wurde er getauft, und seine Frau und sein Sohn begannen, mit ihm die gute Botschaft zu verkündigen. Jetzt ist er Hilfsversammlungsdiener und bekundet selber Entschlossenheit, um schafähnlichen Menschen zu helfen.

NEUGUINEA Bevölkerung: 1 357 455

Verkündiger-Höchstzahl: 351 Verhältnis: 1 zu 3 867

Die Verkündiger haben hier guten Erfolg mit der Methode gehabt, Heimbibelstudien direkt anzubieten. Ein Aufseher schrieb: „An dem ersten Tag, an dem ich ein sechsmonatiges Bibelstudium anbot, erzielte ich erfreuliche Ergebnisse. An jenem Morgen bot ich im fünften Haus einem Mann das Studium an, und ich war erfreut, als er erwiderte: ,Ja, kommen Sie herein. Ich würde gern studieren.‘ Er schickte seine Frau und seine Kinder aus dem Zimmer, und wir führten unser erstes Studium durch. Nach dem Studium schlug ich vor, daß seine Frau und seine Kinder beim nächsten Studium dabeisein sollten. In der nächsten Woche war die ganze Familie beim Studium zugegen. Jetzt kommen sie alle zu den Zusammenkünften, halten Studierendenansprachen und nehmen am Zeugniswerk teil. Der Mann hat auch bei seinem Bruder Interesse für die Wahrheit geweckt und diskutiert jetzt sogar mit seinem früheren Pastor, der erstaunt ist, was er gelernt hat, und der selbst mehr wissen möchte. Welch eine Freude es mir doch bereitet, zu sehen, wie er jetzt die Direktmethode anwendet, um anderen Menschen Bibelstudien anzubieten!“

Wir können es uns nicht leisten, Kompromisse einzugehen, wenn es um den Rat geht, sich von allem fernzuhalten, was mit Dämonismus in Verbindung steht. Eine Schwester schreibt: „Ich studierte eine Zeitlang mit einer Familie. Sie machte gute Fortschritte in der Erkenntnis der Bibel, war aber nicht weit vorangekommen, was die Änderung ihrer Lebensweise betrifft. In der Familie gab es viel Streit. Oft war ich erschöpft und den Tränen nahe, wenn ich das Studium verließ. Wenn das Thema Dämonismus besprochen wurde, geriet die Mutter häufig in Erregung und schien unbedingt etwas sagen zu wollen, aber ihre Familie warf ihr solche Blicke zu, daß sie nichts sagte. Schließlich wurde die Mutter getauft. Zwei Wochen später wurde im Wachtturm-Studium der Rat gegeben, in unserer Wohnung alles zu vernichten, was bei dämonischen Bräuchen verwendet worden ist. Sofort erhob sie ihre Hand. Ihre Familie hatte eine Trommel, die von einem Medizinmann verwendet worden war, um ,Liebes‘-Zauber auszuüben. In vielen Nächten wurde die Familie von Dämonen heimgesucht, die Stimmen verursachten und klopften. Die Mutter wollte die Trommel unverzüglich verbrennen, aber ihr Mann und ihr Sohn waren dagegen. Die Trommel gehörte dem Sohn. Er hatte sie bekommen, als er ein Jahr alt war. Man hatte dem Vater gesagt, solange er die Trommel behalte, würde dem Jungen kein Schaden zustoßen.

Dem Jungen wurden dann die Bibelstellen über den Dämonismus gezeigt. Er ließ sich von Jehova leiten und sprach mit seinem Vater. Der Vater war sehr zornig, aber am nächsten Morgen weckte er alle in der Frühe, zerhackte die Trommel und warf sie ins Feuer. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Es ist nicht nur so, daß das Klopfen und die Stimmen aufgehört haben, sondern die Einstellung der ganzen Familie hat sich geändert. Welch eine Freude es doch jetzt ist, mit diesen Personen zu studieren! Der Vater und die Mutter danken Jehova für den Frieden in der Familie und dafür, daß sie von den Dämonen frei sind. Die Eltern beabsichtigen beide, den internationalen Kongreß in Port Moresby zu besuchen.“

NEUIRLAND Bevölkerung: 50 129

Verkündiger-Höchstzahl: 28 Verhältnis: 1 zu 1 790

Jehova hat das Werk hier gesegnet, und die Brüder haben viele schöne Erfahrungen bei der Ausbreitung der guten Botschaft auf dieser Insel erlebt. Früh während des Dienstjahres wurde den Pionieren für das Zeugniswerk ein Lastwagen zur Verfügung gestellt, und er fand gute Verwendung. Über die Insel führt fast dreihundertzwanzig Kilometer weit eine Straße, an der die meisten Dörfer liegen. Die Pioniere haben in etwa hundertsechzig Kilometer Entfernung an der Straße an der Ostküste eine Gruppe Interessierter gefunden. Sie führen jetzt wöchentlich Zusammenkünfte mit ihnen durch, und bei diesen Zusammenkünften sind regelmäßig im Durchschnitt neunzehn Personen zugegen.

Einige, die zu dieser Gruppe gehören, haben schnell Fortschritte gemacht und beziehen bereits Stellung für die reine Anbetung. Ein Mann interessierte sich sehr für Politik, da er überzeugt war, daß nur irdische Regierungen der Erde Frieden bringen könnten. Nach einigen Besprechungen, bei denen die Bibel gebraucht wurde, erkannte er aber, daß nur Jehovas Königreich dem Menschen dauernden Frieden und ewige Segnungen bringen kann. Schon nach einem Studium von wenigen Monaten löste der Mann all seine Verbindungen mit der Politik und mit Babylon der Großen. Jetzt setzt er seine ganze Kraft ein, um die Königreichshoffnung mit anderen in seinem Dorf zu teilen.

SALOMONINSELN Bevölkerung: 139 730

Verkündiger-Höchstzahl: 503 Verhältnis: 1 zu 278

Ausharren während einer langen Zeit kann zu wunderbaren Ergebnissen führen. Vor elf Jahren nahm ein einzelner Mann die Wahrheit an. Das ganze Dorf, seine Familie und seine Eltern leisteten ihm Widerstand. Sein Vater ermunterte alle, es ihm schwerzumachen, damit er zu seiner alten Missionsgesellschaft zurückkehren würde. Aber der Mann blieb trotz des Widerstandes standhaft und ließ sich schließlich vor acht Jahren taufen. Er erduldete den Druck, aber zuletzt zog er sich aus dem Dorf zurück und baute sich in der Nähe ein Haus. Während der ganzen Zeit fuhr er eifrig fort, unter seinen Spöttern zu predigen. Vor etwa zwei Jahren setzte ein Wechsel ein. Einige Personen wünschten ein Bibelstudium. Bald begannen sie, in die Nähe der Wohnung des Bruders zu ziehen. Es wurde ein Gruppenstudium eingerichtet, das sich schnell ausdehnte, als auch andere in das größer werdende Dorf kamen. Selbst eine heidnische Familie kam und schloß sich der Gruppe an. Nach all jenen Jahren, in denen dieser Bruder Widerstand erduldet hatte, war es Ende letzten Jahres wirklich eine große Freude für ihn, zu sehen, daß mehrere derer, mit denen er die Bibel studierte, getauft wurden, unter ihnen seine Frau und einer seiner Brüder! Ein anderer seiner Brüder verkündigt jetzt, ebenso wie zwanzig weitere in der Gruppe. Über vierzig Personen wohnen allen fünf Zusammenkünften bei, die regelmäßig in ihrem neuen Königreichssaal durchgeführt werden. Der Bruder ist jetzt allgemeiner Pionier, und oft schließen sich ihm seine früheren Spötter als Ferienpioniere an. Dies ermutigt uns, standhaft zu bleiben, selbst wenn die Lage zunächst hoffnungslos zu sein scheint. Wahrlich, jemandes Arbeit ist „in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich“!

Neuinteressierte Personen können, wenn sie unter Verfolgung standhaft bleiben, viel dazu beitragen, daß Beobachter für die Wahrheit Stellung beziehen. Ein Mädchen nahm die Wahrheit an, als es das anglikanische Hospital für Leprakranke verließ und seinen Stiefvater, einen Zeugen Jehovas, besuchte. Als sie in das Krankenhaus zurückkehrte, weigerte sie sich, sich an den dort gesprochenen Gebeten zu beteiligen. Der „Vater“ wurde zornig, schimpfte sie aus und schlug ihr sogar ins Gesicht. Dann verlangte er, daß ihr kein Essen gegeben werden sollte, bis sie sich an den Gebeten beteiligen würde. Die Oberschwester wies darauf hin, daß das Krankenhaus mit Regierungsgeldern unterstützt würde und Angehörige aller Religionen Anrecht auf Behandlung hätten. Man wandte sich an den Bischof jener Gegend, doch dieser sagte, er könne nichts unternehmen, da das Mädchen einem anderen Stamm angehöre. Der „Vater“ trat dann an ihre Stammesangehörigen heran, von denen einer in dem Krankenhaus arbeitete, und sie schimpften sie mehrere Stunden lang aus und fluchten über sie. Schließlich nahm das Mädchen sein Bettzeug und lief fort. Als die Oberschwester es merkte, unterband sie die Verfolgung und schrieb dem Mädchen in einem Brief, es solle zurückkommen. Diese Haltung des jungen Mädchens wurde von vielen beachtet, weil es sich nicht vor den Missionsleitern fürchtete, wie es viele Menschen tun. Ihre Halbschwester, die anfangs gegnerisch eingestellt war, war von ihrer Standhaftigkeit für die Wahrheit so beeindruckt, daß sie angefangen hat zu studieren.

PARAGUAY Bevölkerung: 2 258 000

Verkündiger-Höchstzahl: 681 Verhältnis: 1 zu 3 316

Ein junger Mann, der studierte, um Priester zu werden, bekam ein klares Bild von der Wirksamkeit des Werkes der Zeugen Jehovas, wie das sein Erlebnis zeigt, das er dem Kreisdiener erzählte, der bei ihm vorsprach. Dieser junge Mann hatte die eifrigeren Katholiken in seiner Stadt zu einer Gruppe organisiert, um die Menschen in einer anderen Stadt zu besuchen und sie zu ermuntern, bessere Katholiken zu sein. Bei einem seiner ersten Besuche fragte ihn eine Frau: „Sind Sie Zeugen Jehovas?“ Als er erwiderte: „Nein, wir sind Katholiken“, sagte sie: „Nun, endlich fangen Sie an, sich um das geistige Wohlergehen der Menschen zu kümmern. Es wird allmählich Zeit, daß Sie damit beginnen, dasselbe zu tun wie Jehovas Zeugen.“ Der junge Mann mußte dem Kreisdiener gegenüber zugeben, daß Jehovas Zeugen ein ausgezeichnetes Beispiel des Eifers und des Interesses an ihren Mitmenschen geben. Er sagte, wenn sie in den Häusern vorsprächen, würde sie jeder fragen, ob sie Zeugen Jehovas wären. Er konnte wirklich den Unterschied zwischen der Tätigkeit der Zeugen Jehovas und der der katholischen Kirche in jener Stadt erkennen. Der junge Mann nahm die Broschüre „Diese gute Botschaft ... entgegen und bat darum, wieder besucht zu werden, damit er unseren Glauben besser kennenlernen könne.

Freundliche Taten können eine noch größere Wirkung auf diejenigen haben, die der Wahrheit widerstehen, als freundliche Worte, wie dies folgende Erfahrung zeigt. Vier Jahre lang war ein Mann von einem Sonderpionier besucht worden, aber er bezog nicht für die Wahrheit Stellung, hauptsächlich wegen des heftigen Widerstandes seiner Frau, seiner Mutter und einiger anderer Verwandten. Dann wurde er plötzlich krank und mußte eine Zeitlang in ein Krankenhaus. In dieser Zeit besuchte ihn keiner seiner weltlichen, angeblichen Freunde, aber die Brüder kamen regelmäßig, und zwar nicht nur mit Worten des Trostes, sondern auch mit Hilfe in anderer Form. Seine Frau war von dem freundlichen und liebevollen Interesse der Brüder im Gegensatz zu dem mangelnden Interesse der anderen Freunde so beeindruckt, daß sie mit einem Heimbibelstudium einverstanden war. Als sie bald danach erkannte, was Jehova von einem wahren Christen fordert, „räumte“ sie in religiöser Hinsicht „gründlich auf“ und vernichtete all ihre Götzen und Gegenstände, die etwas mit Babylon der Großen zu tun hatten. Es war wirklich ein glücklicher Tag für ihren Mann, für sie und für ihren Sohn sowie für zehn weitere Glieder dieser Versammlung, als sie kürzlich auf einem Kreiskongreß getauft wurden.

In einem abgelegenen, dünnbesiedelten Gebiet wurde Interesse vorgefunden. In jener Gegend wohnten nicht genügend Menschen, um ständig Sonderpioniere einsetzen zu können, doch mußten die schafähnlichen Menschen geweidet werden, und so wurde vorübergehend ein Sonderpionier dorthin gesandt, damit er eine alleinstehende Verkündigergruppe gründete. So sollten die Interessierten Gemeinschaft pflegen können und Gelegenheiten zum Dienst haben. Als der Pionier ankam, richtete er sogleich bei allen Interessierten Heimbibelstudien mit dem Wahrheits-Buch ein und versuchte, mit jedem wenigstens dreimal in der Woche zu studieren. Während des zweiten Monats machte er die Interessierten mit allen Zusammenkünften der Gesellschaft, einschließlich der öffentlichen Vorträge, vertraut, und sie wurden alle in der Wohnung eines Interessierten durchgeführt. Zu jeder Zusammenkunft waren fünfzehn bis zwanzig Personen anwesend. Nach zwei Monaten begann ein Mann zu verkündigen, und er machte schnell Fortschritte, bis er soweit war, daß er in einem gewissen Maße die Führung übernehmen konnte. Als der Sonderpionier nach vier Monaten intensiver Tätigkeit unter den Interessierten fortging, waren drei als Verkündiger tätig, alle Zusammenkünfte wurden abgehalten, und es bestanden in dieser neugegründeten alleinstehenden Verkündigergruppe ausgezeichnete Aussichten für weitere Mehrung. Regelmäßige Besuche des Kreisdieners werden diesen Personen helfen, geistig stark zu bleiben.

PERU Bevölkerung: 12 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 852 Verhältnis: 1 zu 3 245

Eltern sollten nie denken, es sei vergeblich, ihre Kinder zu lehren, selbst wenn sie nicht gleich Widerhall finden. Eine Schwester kam in die Wahrheit, aber ihr Mann und ihre Töchter widersetzten sich heftig allen Bemühungen, ihnen Zeugnis zu geben. Die älteste Tochter war eine fanatische Katholikin und nahm die jüngeren Töchter entschlossen mit zur Kommunion und auch regelmäßig mit zur Messe, stets mit Billigung des Vaters. Dennoch gab die Frau, sowie sich Gelegenheit bot, Zeugnis, obwohl sie gleichzeitig viel Unrecht in ihrer eigenen Wohnung zu erdulden hatte. Dann kam die Zeit, daß ihre älteste Tochter eine Reise nach Venezuela machte. Dort stellte sie fest, daß viele ihrer katholischen Bekannten in Spiritismus verwickelt waren. Das verwirrte sie, denn sie erinnerte sich, daß ihre Mutter ihr gesagt hatte, Spiritismus sei Verbindung mit den Dämonen. Da sie aufrichtig war, versuchte sie, ihren Bekannten zu sagen, gute Katholiken sollten sich nicht mit Spiritismus einlassen, aber sie lachten sie nur aus und bezeichneten sie als fanatisch. Das mißfiel ihr! Sobald sie wieder nach Hause kam, rief sie ihre Mutter und sagte: „Mama, vielleicht hast du letzten Endes gar nicht so unrecht. Ich möchte jetzt doch gern wissen, was die Bibel wirklich zu sagen hat.“ Nun hat die Mutter wenigstens ein weiteres Familienglied auf ihrer Seite, das ihr hilft, an den übrigen zu arbeiten, die den Schatz von sich weisen, den sie ihnen so liebevoll anbietet.

Oftmals bietet sich uns im Predigtdienst von Haus zu Haus Gelegenheit, mit kleinen Kindern zu sprechen. Eine Missionarschwester sah sich bei ihrem ersten Besuch einem kleinen Mädchen gegenüber. Die Kleine sagte, ihre Mutter sei nicht daheim und sie sei ganz allein. Die Missionarin erklärte daher, sie lehre die Bibel, und fragte das Kind: „Weißt du, wie Gottes Name lautet?“ Die Antwort war ein höfliches „Nein“. Die Schwester zeigte der Kleinen also in der Bibel den persönlichen Namen Gottes, Jehova, ließ ihr ein biblisches Traktat für ihre Mutter zurück und ging weiter an die nächste Tür. Sie erinnerte sich, daß im nächsten Haus eine Frau wohnte, die beim letzten Besuch kurz angebunden und ablehnend gewesen war und die Tür schnell geschlossen hatte. Aber sie klopfte dennoch an. Jawohl, dieselbe Frau kam an die Tür, und als die Missionarin eben das Gespräch beginnen wollte, flötete ein kleines, süßes Stimmchen: „Wissen Sie, wie Gottes Name lautet?“ Die Kleine von nebenan war die paar kurzen Schritte, die die zwei Türen voneinander trennten, herübergekommen und hatte als erste angefangen zu sprechen. Die Wohnungsinhaberin schaute überrascht zu ihr hinunter und antwortete: „Hm, nein, ich glaube nicht. Kannst du mir das denn sagen?“ Sie erhielt ihre Antwort von dem Kind, und die Missionarin nahm dann die Unterhaltung auf und hatte ein lebhaftes Gespräch, das mit der Abgabe eines Buches endete, hauptsächlich, weil die Schwester sich die Zeit genommen hatte, dem kleinen Mädchen Zeugnis zu geben.

Ein Sonderpionier, der in einem abgelegenen Gebiet im Dschungel arbeitete, traf eine Frau an, die das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies erhalten hatte, als sie in einer der größeren Städte zu Besuch gewesen war. Damals war sie immer beschäftigt, und es fehlte ihr die Zeit, so daß sie das Buch vergaß, das unter ihren persönlichen Sachen verpackt war. Als sie Monate später ihre kranke Mutter besuchen mußte, wußte sie, daß ihr viel Zeit zur Verfügung stehen würde, und so suchte sie unter ihren Sachen nach etwas zu lesen. Sie nahm das Paradies-Buch mit. Zuerst sah sie sich nur die Bilder an, aber dann fing sie an, es gründlich zu lesen. Sie bemerkte die Fragen am Fuß der Seiten und machte es sich zur Gewohnheit, zu versuchen, jede dieser Fragen zu beantworten. Aber die Zahlen zwischen den Klammern machten ihr zu schaffen, und sie wußte nicht, wozu sie dienten. Einige Zeit später schickte ihr jemand aus ihrer Verwandtschaft eine Bibel als Geschenk, und sie bemerkte, daß einige der Namen in der Bibel genauso lauteten wie die in ihrem Paradies-Buch. Obwohl sie nie zuvor eine Bibel gesehen hatte, konnte sie sich denken, wie die in ihrem Buch angegebenen Kapitel und Verse in Verbindung mit ihrer Bibel zu verwenden waren. Während sie las, nahm sie in ihrem Leben ständig Korrekturen und Änderungen vor, um mit dem übereinzustimmen, was sie jetzt als die richtige Religion kannte. Als sie von Daniel las und das Bild sah, auf dem er betend dargestellt ist, betete sie zu Jehova Gott genauso, wie Daniel es tat. All diese kleinen Änderungen in ihrem Leben blieben nicht unbemerkt, denn ihre Mutter rief eines Tages aus: „Tochter, was ist mit dir geschehen? Du bist ja ganz anders geworden, seitdem du dieses Buch liest.“ Das einzige, was die Tochter sagen konnte, war: „Mutter, dieses Buch hat mir gezeigt, wer Gott ist, und ich glaube daran.“ Wie glücklich war doch der Sonderpionier, als er schließlich dieses „Schaf“ fand. Da die Pioniergruppe bei der Bearbeitung von abgelegenem Gebiet nur kurz in dem Dorf war, wurden Vereinbarungen getroffen, daß mit ihr ein briefliches Studium durchgeführt würde. Der Pionier war ergriffen von dem Gedanken, daß Jehovas heiliger Geist sehr leicht dafür sorgen kann, daß eine Publikation an den abgelegensten Ort und in die Hände derer gelangt, die sich als Glieder der Klasse seiner „Schafe“ erweisen könnten.

PHILIPPINEN Bevölkerung: 37 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 49 257 Verhältnis: 1 zu 751

„Ich, Jehova, werde es zu seiner Zeit eilends ausführen.“ (Jes. 60:22) Bestimmt ist das Einsammlungswerk auf den Philippinen während des soeben zu Ende gegangenen Dienstjahres eilends ausgeführt worden. Jeden Monat waren 5 746 Verkündiger mehr im Felddienst als im Vorjahr, und die Zahl der Getauften war mit 6 381 die höchste, die je in diesem Land zu verzeichnen war.

Einer der wichtigsten Faktoren bei dieser Zunahme ist die Durchführung des sechsmonatigen Studienkurses mit dem Wahrheits-Buch, das während des Jahres bei unseren neun Bezirkskongressen freigegeben wurde. Ein Sonderpionier berichtete, daß er in dem Monat nach der Freigabe des Buches vier neue Studien begonnen habe, während ein anderer in etwas mehr als sechs Monaten drei Personen half, sich Jehova hinzugeben, indem er sogleich den Vorschlag anwandte, sechs Monate dauernde Studien durchzuführen.

Eine Lehrerin war so von dem Wahrheits-Buch begeistert, daß sie darum bat, daß das Studium zweimal in der Woche durchgeführt würde. Sie hatte es nach drei Monaten durch und wurde weniger als sechs Monate nach dem ersten Besuch getauft. Jetzt hat sie vom Hauptlehrer die Erlaubnis, in der Schule ein Studium mit denen durchzuführen, die es wünschen; und am Ende des Dienstjahres studierten neun ihrer Schüler.

Als der sechsmonatige Studienkurs einem Juristen angeboten wurde, der früher nicht studieren wollte, war er so begeistert, daß das erste Studium drei Stunden dauerte. Schon nach wenigen Studien wurden alle Verbindungen mit Babylon der Großen abgebrochen, und er und seine ganze Familie besuchen jetzt regelmäßig die Zusammenkünfte. Eine andere Person, eine Krankenpflegerin, beseitigte nach viermonatigem Studium des Wahrheits-Buches ihre religiösen Bilder und ihre Meßbücher sowie auch ihre astrologischen Lieblingsbücher.

Das Versagen der Religionen der Christenheit, die Bibel zu lehren, hat viele veranlaßt, sich der Wahrheit zuzuwenden. Ein junger Mann, der auf der Suche nach Verständnis von einer Religion zur anderen gegangen war, war schließlich befriedigt, als ihm seine Tante, eine Zeugin Jehovas, seine vielen biblischen Fragen beantworten konnte. Seine Frau jedoch, eine aufrichtige Katholikin, konnte nicht glauben, daß ihre Kirche im Irrtum sein könnte. Um zu beweisen, daß ihr Mann im Unrecht sei, bestellte sie bei ihrem Gemeindepriester eine katholische Bibel, und als sie und ihr Mann hingingen, um sie bei dem Priester abzuholen, sagte dieser: „Die Bibel ist ein feines Buch. Wissen Sie, ich habe soeben die ersten zwei Bücher gelesen, und das ist wirklich etwas sehr Gutes! Wir haben nämlich eine Tagung gehabt, und jeden Tag hat man uns gewisse Themen aus der Bibel zugeteilt, über die wir berichten sollten. Das ist das erstemal, daß wir wirklich die Bibel gelesen haben. Im Seminar haben wir das nie getan.“ Als die Frau dies hörte, unterbrach sie: „Nie, Herr Pfarrer?“ Er erwiderte: „Ach, nun, wenn wir überhaupt darin gelesen haben, dann war es sehr wenig“, wobei er zeigte, wie wenig es war, indem er seinen Daumen und Zeigefinger ganz dicht zusammenhielt. Er fuhr fort: „Wir haben uns hauptsächlich mit Gottesdienstordnung, Kirchenlehre, Gebeten und Kommentaren zur Bibel befaßt. Das ist alles, was wir hatten. Sie können jeden Priester fragen — er wird es Ihnen schon sagen, wenn er ehrlich genug ist. Erst in letzter Zeit ermuntert die Kirche zum Studium der Bibel.“ Nachdem die Frau dieses freiwillige Bekenntnis gehört hatte, änderte sie ihre Einstellung völlig, studierte fleißig die Bibel, und sie und ihr Mann wurden Anfang des Dienstjahres gemeinsam getauft.

Pioniere, die dem Ruf folgen, dorthin zu ziehen, wo Hilfe dringender benötigt wird, erleben viele schöne Erfahrungen. Ein Pionier in Davao zog auf Empfehlung des Kreisdieners in ein entferntes Gebiet in den Bergen. In einem protestantischen Dorf fand er viele, die nach der Wahrheit hungerten, so daß sie ihm sogar von Haus zu Haus nachgingen, bis das letzte Haus voller Menschen war. Er studierte mit diesen demütigen Menschen in einer großen Gruppe, und es dauerte nicht lange, bis viele von ihnen regelmäßig die Zusammenkünfte besuchten. Es kam jedoch eine Prüfung, als sich herausstellte, daß die meisten von ihnen nur nach dem Stammesgesetz verheiratet waren. Als sie Gottes Erfordernisse in dieser Hinsicht erkannten, gingen sie alle zur nächsten Stadt, um ihre Ehe zu legalisieren. Man kann sich vorstellen, welch ein Zeugnis dadurch den Beamten der Stadt gegeben wurde, besonders da einige der Leute schon Großeltern waren! Später wurden sie wegen ihrer neutralen Haltung verfolgt, und ihre Kinder wurden in der Schule oft geschlagen, aber sie blieben standhaft. Wie groß die Freude des Pioniers war, als er sah, daß zweiundzwanzig dieser Personen beim Kreiskongreß getauft wurden! Die Zahl der Verkündiger jener Versammlung hat sich daraufhin fast verdoppelt, und alle verbringen jetzt durchschnittlich neunzehn Stunden im Monat im Felddienst.

Das Festhalten an Gottes gerechten Grundsätzen, ungeachtet der Kosten, trug einem christlichen Ehepaar in Quezon City Segnungen ein. Die Schwester, die ihr achtes Kind erwartete, wurde im siebenten Monat ihrer Schwangerschaft sehr krank. Ein Arzt in einem Krankenhaus in Manila sagte ihr, eine normale Entbindung würde für Mutter und Kind tödlich verlaufen, und empfahl einen Kaiserschnitt, um wenigstens das Leben der Mutter zu retten. Er weigerte sich jedoch, diese Operation ohne Blut durchzuführen; und als das Ehepaar standhaft für die Heiligkeit des Blutes eintrat, entließ er die Schwester aus dem Krankenhaus. Sie konnten jedoch anderswo einen wohlwollenden Arzt finden, der ihre Grundsätze respektierte, und er nahm die Operation nicht nur ohne Blut vor, sondern rettete auch das Leben des zu früh geborenen Kindes. Jetzt sind Mutter und Kind wohlauf, und die ganze Familie ist glücklich, weil sie keine Kompromisse in bezug auf Gottes Gesetz gemacht hat.

Ein Brief, der im Zweigbüro einging, zeigt, daß Kindern in frühester Jugend Wertschätzung für heilige Dinge beigebracht werden kann. Es heißt darin: „Anbei ist ein Peso [25 Cent] als meine persönliche Spende für die Gesellschaft. Vielleicht fragt Ihr Euch, warum ich diesen kleinen Betrag spende, da ich doch erst sechs Jahre alt bin. Als Vati mich mit ins Bethel nahm, fragte ich ihn, woher das Geld komme, und er sagte mir, die Brüder überall in der Welt gäben freiwillige Spenden. Daher habe ich 10 Prozent des Taschengeldes gespart, das ich bekomme, weil ich für meine Eltern Arbeiten im Haus erledige. Ich kann noch nicht schreiben, was ich gern sagen möchte und so habe ich meine Mutter gebeten, für mich zu schreiben, damit ich Euch Brüdern, die Ihr im Bethel dient, meine Grüße senden kann.“

PORTUGAL Bevölkerung: 9 470 000

Verkündiger-Höchstzahl: 6 037 Verhältnis: 1 zu 1 569

Dies war ein Jahr, in dem eine große Segnung die andere ablöste. Monat für Monat wurden in vielerlei Hinsicht neue Höchstzahlen in unseren Predigtdienst erreicht, die alle ein außergewöhnliches Wachstum und eine hervorragende Ausdehnung widerspiegeln. Die Brüder erkennen, wie dringend die Zeiten sind, und sie sagen freudig: „ ‚Komm!‘ ... jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei.“ Der Kongreß „Friede auf Erden“ in Paris war für die portugiesischen Brüder das größte Ereignis in der theokratischen Geschichte, denn es waren 2 767 Portugiesen anwesend. Es ist eine Freude, über sechs Länder zu berichten: über Portugal, Angola, die Azoren, die Kapverdischen Inseln, Madeira und Portugiesisch Guinea.

Kannst du, wenn du weltliche Arbeit verrichtest, Gelegenheiten wie folgende wahrnehmen, um Zeugnis zu geben? Ein Bruder verkaufte einem Mann und einer Frau in seinem Geschäft eine Waschmaschine. Später trat eine Störung an der Maschine auf, und das Ehepaar rief den Bruder an, damit er kommen und die Maschine reparieren sollte. Als der Bruder die Arbeit fertig hatte, dankte ihm das Ehepaar für seine Sorgfalt und Freundlichkeit und machte dann einige Bemerkungen über die Tragik der Weltverhältnisse. Unser Bruder stimmte zu, sagte aber auch, daß wir in einer Zeit leben, in der es allen Grund gibt, sich zu freuen. Als er gefragt wurde, wieso, sagte er, das zu erklären sei unmöglich, ohne sich auf die Bibel zu beziehen. Sogleich sagte das Ehepaar: „Wissen Sie etwas über die Bibel? Da ist eine gleich hinter Ihnen auf dem Bücherregal.“ Es wurde ein Bibelstudium begonnen, und innerhalb vier Monaten besuchte das Ehepaar die Zusammenkünfte und verkündigte die gute Botschaft. Sechs Monate nach dem ersten Studium symbolisierten der Mann und seine Frau durch die Wassertaufe ihre Hingabe an Jehova.

Eine Mutter und ihre Tochter begannen letztes Jahr im Oktober die Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ zu studieren. Beide waren sehr aufrichtige Katholikinnen, die täglich zur Messe gingen, kommunizierten, beichteten, jährlich nach Fatima pilgerten und regelmäßig für die Kirche spendeten. Ihre Wohnung war voller Bilder, und immer brannten Kerzen. Nach mehrmonatigem Studium entfernte die Mutter alle Heiligen, alle Bilder und Kerzen aus der Wohnung. Als nächstes hörte sie auf, für „das Herz Jesu“ zu spenden. Die Tante des Priesters wurde zu ihnen geschickt, um sie zu besuchen und festzustellen, was geschehen sei. Als sie erfuhr, daß sie mit Jehovas Zeugen studierten, schimpfte sie sie aus, weil sie nicht zur Kirche kämen, und sie war sehr bestürzt darüber, daß alle Bilder aus der Wohnung entfernt worden waren. Ihre Versuche, die Mutter und die Tochter in Verlegenheit zu bringen, waren vergebens. Die Mutter und ihre Tochter baten dann die Tante des Priesters, zu erklären, wer eigentlich der wahre Gott sei. Konnte sie ihnen sagen, wie sein Name lautet? Wo steht er in der Bibel? Jetzt war die Tante des Priesters in Verlegenheit! Gottes Name wurde mutig verteidigt. Die Mutter und ihre Tochter besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung, und sie sind glücklich, zu denen zu zählen, die aus Babylon der Großen herausgekommen sind.

Es besteht kein Grund, sich vor Widerstand zu fürchten. Oft kommt es zu folgendem Ergebnis: Eine Interessierte studierte in ihrer Wohnung mit einer Zeugin Jehovas die Bibel, als die Polizei vorsprach und sagte, ein Mieter in jenem Haus hätte angerufen und Bescheid gesagt, dort werde gerade eine Zusammenkunft der Zeugen Jehovas abgehalten. Die Polizei sah, daß in der Wohnung keine Zusammenkunft stattfand, sondern daß nur zwei Frauen die Bibel studierten. Die Frauen wurden zur Polizeidirektion gebracht, und man empfahl ihnen, sich nicht mit Jehovas Zeugen zu versammeln. Später erhielt der Hauseigentümer einen Brief, in dem die Interessierte beschuldigt wurde, mit Angehörigen einer verbotenen Religion die Bibel zu studieren. Als der Ehemann, der nicht studierte, all dieses Gerede gegen die Zeugen hörte, faßte er den Entschluß, festzustellen, was eigentlich an diesen Leuten so schlecht sei. Er begann dem Studium seiner Frau beizuwohnen und stellte fest, daß er viel lernte, was ihm früher Kopfzerbrechen bereitet hatte. Es ist eine Freude, sagen zu können, daß dieser Mann und seine Frau jetzt regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen.

ANGOLA Bevölkerung: 5 300 000

Verkündiger-Höchstzahl: 203 Verhältnis: 1 zu 26 108

Eine Schwester schreibt ihre eigene Erfahrung: „Vor fünf Jahren begann ich, die Wahrheit zu studieren, machte schnell Fortschritte und beteiligte mich sogar am Predigtdienst von Tür zu Tür. Durch eine Europareise wurde mein Bibelstudium jedoch unterbrochen. Als ich zurückkehrte, bewirkten die Sorgen des Lebens, daß ich keine Zeit für Gottes Wort hatte, und ich gebe zu, daß ich mir nur die Zeit nahm, jedes Jahr der Gedächtnismahlfeier beizuwohnen. Letztes Jahr besuchte ich wieder das Abendmahl des Herrn. Ich wurde jedoch plötzlich zur Besinnung gebracht, als sich mir, strahlend vor Freude, eine Person näherte und sagte: ,Du bist die Schwester, die an meine Tür klopfte und mir als erste von den Segnungen des Königreiches Gottes erzählte. Ich habe dich nie vergessen und habe mich oftmals gefragt, wo du wohl wärest. Da wir uns in Wohnungen versammeln, ist es natürlich schwierig, einander zu finden. Weißt du, ich bin jetzt schon seit mehreren Jahren ein getaufter Verkündiger.‘ Ich war tief bestürzt und mußte immer an die Worte dieser Schwester, ihren glücklichen Geist und ihre Freude denken. Ohne es zu wissen, hatte ich jemandem geholfen, zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen. Aber was tat ich in bezug auf die Wahrheit? Nichts! Ich entschloß mich, um ein Bibelstudium zu bitten, und bevor der Monat vorüber war, wurde es regelmäßig durchgeführt. Bald wohnte ich allen Zusammenkünften bei, und welch eine Freude ist es doch, Euch mitzuteilen, daß ich meine Hingabe an Jehova symbolisiert habe, indem ich mich auf dem wunderbaren Kongreß ,Friede auf Erden‘ in Paris taufen ließ!“

Eine Anzahl Brüder sind immer noch im Gefängnis, einige nun seit über acht Jahren. Zu der Zeit, da dieser Bericht abgefaßt wird, sind drei verantwortliche Brüder seit über zwei Monaten im Gefängnis. Welch eine Freude ist es doch, sagen zu können, daß alle Brüder, ob im Gefängnis oder draußen, denselben Geist bekunden, von dem in Philipper 1:12-14 die Rede ist!

AZOREN Bevölkerung: 348 000

Verkündiger-Höchstzahl: 100 Verhältnis: 1 zu 3 480

Folgende Erfahrung zeigt, wie die Wahrheit Neue aus der Knechtschaft der Christenheit befreit: Eine verheiratete Frau hatte ein Bibelstudium in ihrer Wohnung. Aber sobald sie aufhörte, der Messe beizuwohnen, beschwerte sich ihre Mutter beim Priester. Der Priester schickte eine Nonne, damit sie die Frau besuchen und sie anweisen sollte, die Bibel zu verbrennen. Die Nonne versuchte, sie einzuschüchtern, indem sie Berichte erzählte, wie sehr Jehovas Zeugen verfolgt würden. Es wurde eine scharfe Warnung ausgesprochen, damit die Frau das Bibelstudium einstellen sollte. Als die Verkündigerin zum nächsten wöchentlichen Studium wiederkam, bemerkte sie, daß die Frau beunruhigt war. Sie berichtete von dem Besuch der Nonne, und so zeigte die Verkündigerin der Frau, was die Bibel darüber sagt, daß Christen verfolgt würden. Die Frau notierte sich sorgfältig die Schriftstellen und sagte, sie wolle diesen Aufschluß persönlich darlegen, wenn die Nonne das nächste Mal vorspräche. Als die Nonne einige Tage später erschien, erklärte die Tochter voll Vertrauen, warum sie fortfahren würde, die Bibel zu studieren, statt sie zu vernichten, und warum Christen mit Verfolgung rechneten. Die Nonne erwiderte: „Ich sehe, daß Sie schon recht gut in der Heiligen Schrift bewandert sind. Nun, wir geben zu, daß die Bibel Gottes Wort ist, obwohl es einige Unterschiede in den Bibelübersetzungen gibt. Was Sie also tun, bleibt Ihnen überlassen; aber wie Sie sich auch immer entscheiden, kommen Sie doch weiter zur Messe!“ Die verheiratete Tochter hat alle Verbindungen mit der Kirche abgebrochen und studiert weiter. Auch ihr Neffe studiert jetzt, und anderen Verwandten wird ein schönes Zeugnis gegeben.

KAPVERDISCHE INSELN Bevölkerung: 218 000

Verkündiger-Höchstzahl: 5 Verhältnis: 1 zu 43 600

Die „Schafe“ hören die Stimme des rechten Hirten selbst an diesen entfernten Orten. Als frommer Katholik studierte ein junger Mann fleißig seine Religion. Da er mehr wissen wollte, schrieb er sich in einen besonderen Katechismuskurs ein. Es begann ihn tief zu beunruhigen, daß er die „heilige Dreifaltigkeit“ nicht verstehen konnte. Beim Abschluß des Kurses gab er das erhaltene Diplom zurück, weil er mit der Antwort des Priesters über die Dreieinigkeitslehre nicht zufrieden war. Bald danach traf er den einzigen, der auf der Insel eine Erkenntnis der Wahrheit hatte, und bat ihn, diese Lehre zu erklären. Der Verkündiger zeigte ihm mit Freuden, was die Bibel sagt, zum Beispiel, was in Johannes 14:28 steht. Es wurde ein regelmäßiges Bibelstudium eingerichtet, und dieser Mann war unter den drei Personen, die dieses Jahr getauft wurden. Er hatte auch das Vorrecht, den Kongreß „Friede auf Erden“ zu besuchen. Er sagte: „Der Besuch dieses Kongresses ist so, als würde man ein Glas kühles, sauberes Wasser trinken, nachdem man sein ganzes Leben lang lauwarmes, schmutziges Wasser getrunken hat.“

MADEIRA Bevölkerung: 300 000

Verkündiger-Höchstzahl: 64 Verhältnis: 1 zu 4 688

Die umwandelnde Kraft des Wortes Gottes ist leicht in folgender Erfahrung zu sehen: Eine Frau war eigens zu dem Zweck, reich zu werden, in die Vereinigten Staaten gereist. Sie beneidete ihren Bruder, der in einem geräumigen Haus wohnte und dem es materiell gutging, während sie in einem sehr bescheidenen Heim lebte. Kurz nachdem sie nach Madeira zurückgekommen war, erhielt ihre Tochter Zeugnis und berichtete der Mutter, welche guten Dinge sie erfahren hatte. Die Mutter bekundete Interesse, aber die Verbindung war schwierig, da in der Familie ein Krankheitsfall eintrat und die Mutter ständig im Krankenhaus war. Schließlich wurde ein regelmäßiges Studium mit der Mutter begonnen, die bald erkannte, daß sie die wahre Religion gefunden hatte. Bis zu dieser Zeit hatte die Mutter Zauberei getrieben, sich viel an Glücksspielen beteiligt und war in Schmuggeleien verwickelt gewesen. Jetzt plagte sie ihr Gewissen sehr, da sie wußte, daß Gott so etwas nicht billigt. Ihr Glaube wurde stärker, bis sie sich eines Tages, nach nur dreimonatigem Studium der Bibel, entschloß, ihre ungesetzliche Handlungsweise einzustellen, mit dem Glücksspiel aufzuhören und die Zauberei aufzugeben. Nachdem sie eine Wette, die sie zuvor abgeschlossen hatte, zurückgezogen hatte, wurde am selben Tag in der Lotterie ihre „Glückszahl“ gezogen, und der Gewinn betrug 7 000 Dollar. Fest in ihrem Entschluß, Jehova zu dienen und nicht etwa als Gefangene zu irgendwelchen sogenannten „Glücksgöttern“ zurückzukehren, hat sie sich völlig frei gemacht und ist jetzt ein Verkündiger; sie hat sich bereits Jehova hingegeben, um ihm zu dienen.

PORTUGIESISCH-GUINEA Bevölkerung: 625 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 625 000

Während des Jahres begleitete eine Schwester ihren Mann in diese Überseeprovinz, da er dorthin versetzt wurde. Sie betrachtete dies als eine ausgezeichnete Gelegenheit, die gute Botschaft in diesem Land bekanntzumachen, in dem die Schwarze Magie so weit verbreitet ist. Sie schreibt, daß ganze Gemeinden bei ihrer Ausübung von Spiritismus bis zu vierzehn Tage damit verbringen, ununterbrochen zu schwelgen und Ritualzeremonien durchzuführen, und daß sie sogar Vorübergehende zwingen, sich am Essen von Tieropfern zu beteiligen. All dies geschieht aus Furcht vor sogenannten dahingeschiedenen Geistern. Trotz solcher dämonischen Glaubenslehren führt die Schwester jetzt sieben Bibelstudien durch, und eine von den Personen, mit denen sie studiert, wird bald soweit sein, am Felddienst teilnehmen zu können. Wegen einer schweren Krankheit am Abend des Gedächtnismahles, die den Tod des ältesten Sohnes der Schwester zur Folge hatte, feierte diese Schwester das Abendmahl des Herrn gewissenhaft dreißig Tage später zusammen mit einer kleinen Gruppe von acht Personen. Welch ein freudiges Ereignis, zum ersten Mal in diesem Land die Feier des Gedächtnismahles berichten zu können!

PUERTO RICO Bevölkerung: 2 756 400

Verkündiger-Höchstzahl: 5 442 Verhältnis: 1 zu 507

Während des vergangenen Jahres haben Jehovas Diener auf Puerto Rico viele Segnungen empfangen. Es sind fast tausend neue Königreichsverkündiger zu den Reihen des Volkes Gottes hinzugekommen; in den Königreichssälen sind bis zu 200 Prozent anwesend; die Brüder haben ein schönes neues Zweigbüro und einen Königreichssaal gebaut und eingeweiht, und über tausend Brüder und Schwestern konnten den internationalen Kongreß in New York besuchen. Aus allen Lebensstellungen kommen die „anderen Schafe“ in die Hürde, und die Erfahrungen der Brüder im Felddienst sind zahlreich und vielseitig, nicht nur auf Puerto Rico, sondern auch auf den Jungferninseln und auf Tortola, Inseln, die ebenfalls vom Zweigbüro auf Puerto Rico bedient werden.

Können junge Menschen entschlossen für die Wahrheit einstehen? Als Antwort schreibt eine Mutter folgendes: „Meine jugendlichen Söhne geben immer Zeugnis in der Schule, und es zeigten sich Früchte, als ein junger Bursche, den wir hier ,Georg‘ nennen wollen, anfing, mit ihnen die Bibel zu studieren. Dieser Junge sprach bald mit seinen Eltern über die guten Dinge, die er lernte, aber zu seiner Bestürzung tadelten sie ihn, da sie römisch katholisch waren. Seine Mutter kam sogar in unsere Wohnung, damit die Studien eingestellt würden. Eines Abends standen meine Söhne und Georg vor unserem Haus, als Georgs Vater vorfuhr, aus dem Wagen sprang und seinem Sohn nachjagte. Dann wandte er sich in blinder Wut uns zu und beschuldigte uns, seinen Sohn ,verrückt zu machen‘, und da er betrunken war, belegte er uns mit gemeinen Schimpfnamen und wollte sich mit meinem Mann schlagen. Auf eine ruhige Antwort hin fuhr er weg, aber immer noch in Wut. Bald danach wurde Georg zu Hause eine ganze Nacht ausgesperrt, und später wurde er ganz aus dem Haus getrieben, wobei er nichts weiter als die Kleider, die er auf dem Leibe trug, mitnehmen konnte. Ein freundlicher Zeuge nahm ihn eine Zeitlang auf, bis er schließlich wieder zu seiner Familie zurückkehren durfte. Er hatte immer noch einen harten Kampf für den Glauben zu führen, denn er wurde merkwürdig ruhig und sagte er kämpfe mit einer Stimme, die ihm sage, er solle Jehova fluchen. Wir erfuhren, daß seine Mutter einen Spiritisten gebeten hatte, einen Fluch über den Jungen auszusprechen, und so schienen die Dämonen zu versuchen, ihn zu beugen, aber durch Gebet und Studium wurde dieses neue Problem überwunden. Dann begann Georg, in seiner Freizeit zu arbeiten, um sich Geld für den Besuch des internationalen Kongresses in New York zu verdienen, und dort wurden sein starker Glaube und seine Standhaftigkeit belohnt, als er seine Hingabe an Jehova durch die Wassertaufe symbolisierte.“

Einigkeit im Denken und Lehren hilft Sanftmütigen, die Wahrheit anzunehmen, wie das aus der Erfahrung eines Bruders ersichtlich ist, der freimütig mit einem Arbeitskollegen über das Königreich sprach. Der Mann nahm die Zeitschriften entgegen, aber er verspottete den Bruder und lachte über den Gedanken, in einer neuen Ordnung ohne Krankheit oder Tod leben zu können. Er sagte, die Zeitschriften seien nur für seine Frau. Dann zog er weg, und ein Jahr lang hörte der Bruder nichts von ihm. Aber wie groß war seine Freude, als er nach einem Jahr erfuhr, daß der Mann die Bibel studierte. Was hatte die Änderung bewirkt? Nun, als ein Verkündiger der guten Botschaft in seiner neuen Wohnung vorsprach, entschloß sich der Mann, Fragen zu stellen, um zu sehen, ob dieser Zeuge Jehovas ihm dieselben Antworten geben würde wie sein früherer Arbeitskollege. Er war erstaunt, daß er nicht nur dieselben Antworten bekam und ihm dieselben Schrifttexte gezeigt wurden, sondern er auch Antworten auf viele andere Fragen erhielt, die ihn beschäftigten. Sofort erkannte er, daß dies die Wahrheit war. Jetzt ist er ein Jehova hingegebener Zeuge und führt zwei Bibelstudien durch. Seine Frau hat sich ihm angeschlossen und führt vier Bibelstudien durch. In seiner Wohnung wird ein Versammlungsbuchstudium abgehalten, und da er den Samen in seiner Familie gesät hat, besuchen sein Vater und all seine leiblichen Brüder die Zusammenkünfte im Königreichssaal.

Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist, allen Gliedern der Familie zu helfen, und so tat eine Schwester, die mit sieben Gliedern einer neunköpfigen Familie ein Bibelstudium durchführte, ihr Bestes, um einen anderen Sohn, der im selben Haus wohnte, zum Studium heranzuziehen. Schließlich war es ihr möglich, mit ihm zu sprechen, und obwohl er seit vielen Jahren ein „Hippie“ war, war er einverstanden, sich an dem Studium zu beteiligen. Er ging in die katholische Kirche zur Messe, sagte aber, für ihn sei sie nichtssagend und biete keine Hoffnung. Bald besuchte die ganze Familie die Gedächtnismahlfeier, auch der junge Mann mit seinem langen Haar und ohne Socken an den Füßen. Ihm gefiel die Ansprache so gut, daß er anfing, regelmäßig in den Königreichssaal zu kommen, und bald begann er, biblische Grundsätze auf sein Leben anzuwenden, auch in bezug auf seine Kleidung. Er hatte einen Psychiater aufgesucht, um eine Lösung für seine Probleme zu finden, aber bald festgestellt, daß diese Besuche Zeitverschwendung waren, denn er hatte die Lösung in Gottes Verheißung seines Königreiches gefunden. Indem er seine Zeit weise verwandte, predigte er all seinen Freunden, auch vielen unter den „Hippies“, und obwohl sich viele lustig machten und spotteten, sind einige seiner Freunde in den Königreichssaal gekommen, um selbst die „gute Botschaft vom Königreich“ zu hören.

TORTOLA Bevölkerung: 8 800

Verkündiger-Höchstzahl: 40 Verhältnis: 1 zu 220

Die Wahrheit hat auf der Insel Tortola starken Einfluß gewonnen, und es kommen so viele Menschen in den kleinen Königreichssaal, daß die Zahl der Anwesenden oft doppelt so hoch ist wie die der Verkündiger. Es ist interessant, daß etwa fünfzig Unterkunftsanforderungen für den Bezirkskongreß auf Puerto Rico eingesandt wurden, obwohl die Zahl der Verkündiger nur sechsunddreißig beträgt.

Die eifrigen Bemühungen eines jungen Zeugen zeitigen gute Ergebnisse, wie das aus folgendem Brief hervorgeht, den das Zweigbüro erhielt: „Während eines ganzen Teils des Schuljahres versuchte ich, meinem Lehrer, der Baptist ist, Zeugnis zu geben; doch er hörte mich nicht an und nahm auch keine Literatur entgegen, denn er sagte, meine Religion sei falsch und stütze sich nicht auf die Bibel. Dann mußten wir eines Tages einen Aufsatz über das schreiben, was wir tun wollten, wenn wir erwachsen wären, und so schrieb ich in meinem Aufsatz, daß ich ein Zeuge Jehovas sei, und ich wies darauf hin, daß wir für die Wahrheit und für biblische Grundsätze einstehen. Ich erklärte unser Werk und die Königreichshoffnung und schloß damit ab, daß ich für immer ein Diener Jehovas sein wollte. Zu meiner Überraschung las der Lehrer der ganzen Klasse meinen Aufsatz vor und sagte, er habe ihm gefallen, und als er fertig war, spendeten alle Kinder Beifall. Danach habe ich das Wahrheits-Buch bei dem Lehrer abgegeben, und ich hoffe, ein Bibelstudium mit ihm zu beginnen.“

Selbst auf kleinen Inseln ist Satan damit beschäftigt, zu versuchen, den Glauben des Volkes Gottes zu zerstören. Eine junge Dame, eine Lehrerin, begann in ihrer Wohnung zu studieren, aber es gelang ihr nicht, die übrigen Familienglieder zu überzeugen, ebenfalls zu studieren. Bald begann ihre Mutter, ihr Widerstand entgegenzubringen, und ließ den Zeugen Jehovas schließlich nicht mehr in ihr Haus kommen. Obwohl die Tochter aus der Methodistenkirche ausgetreten war, sagte die Mutter dem Verkündiger, sie gehörten bereits einer Religion an und ihre Tochter werde diese Religion nicht verlassen, um ein Zeuge Jehovas zu werden. Die Tochter richtete es dann so ein, daß im Königreichssaal studiert wurde, obwohl ihre Mutter ihr drohte, sie aus dem Haus zu jagen, wenn sie weitermache. Als die Nachricht kam, daß im Juli in New York der internationale Kongreß stattfinden sollte, wandte sich die junge Dame an die Schulbehörden, um ihren Urlaub so zu nehmen, daß sie anwesend sein könnte. Das wurde genehmigt, aber wieder einmal wurde Satan tätig, und drei Wochen vor dem Kongreß wurde der Urlaub gestrichen. Was sollte sie nun tun? Im Glauben an Jehova gab sie ihre Stelle auf, fuhr zum Kongreß und war unter den mehr als 2 900 Getauften. Sie erwartet jetzt die Zeit, da sie in die Reihen der Vollzeitpioniere eintreten kann.

JUNGFERNINSELN (USA) Bevölkerung: 41 000

Verkündiger-Höchstzahl: 219 Verhältnis: 1 zu 187

Jehovas Volk auf den Inseln des Meeres hat sich im vergangenen Jahr sehr gefreut, und es sind große Fortschritte zur Reife gemacht worden. Es war schön, zu sehen, daß etwa hundert Personen, also fast 50 Prozent der Verkündiger, im Juli den internationalen Kongreß in der Stadt New York besuchen konnten.

Wir können sicher sein, daß es den Segen Jehovas einträgt, wenn man entschlossen für die Wahrheit eintritt. Eine junge Verkündigerin ertrug großen Widerstand von ihrem Mann, bis er ihr sagte, sie müsse zwischen ihm und dieser „neuen Religion“ entscheiden. Er drohte, er werde die Wohnung verlassen, wenn sie eine einzige weitere Zusammenkunft besuche. Als sie zur nächsten Zusammenkunft ging, packte er seine Sachen und zog aus, so daß seine schwangere Frau allein in der Wohnung zurückblieb. Bald danach wurde die Schwester getauft. Es vergingen fünf Monate, und der Mann, der erkannte, daß seine Frau ihre Gottesanbetung nicht aufgab, kam mit einer veränderten Einstellung zurück. Jetzt besteht die Hoffnung, daß sich in diesem Fall die Worte bewahrheiten könnten: „Wie kannst du, Frau, wissen, daß du deinen Mann nicht retten wirst?“

„Meine Schafe hören ... meine Stimme“, sagte Jesus, und dies trifft selbst für abgelegene Gebiete zu. Ein Pionier schreibt: „Ich bearbeitete abgelegenes Gebiet, und nachdem ich bei einer jungen Katholikin ein Wahrheits-Buch abgegeben hatte, lud ich sie in den Königreichssaal ein, obwohl ich nicht glaubte, daß sie in der Lage wäre zu kommen. Ihr könnt Euch vorstellen, wie erfreut ich war, als ich am folgenden Sonntag hörte, wie eine bekannte Stimme im Wachtturm-Studium einen Kommentar gab; es war diese junge Frau, die sich an der ersten Zusammenkunft, die sie besuchte, beteiligte. Sie richtete es so ein, daß sie bei mir zu Hause studierte, da ich sie nicht auf dem Lande besuchen konnte, und jetzt, sechzehn Monate später, ist sie getauft, führt mehrere Bibelstudien durch, hat sich um den Ferienpionierdienst beworben und hofft, später den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen.“

RHODESIEN Bevölkerung: 5 070 370

Verkündiger-Höchstzahl: 11 131 Verhältnis: 1 zu 456

Es bereitet große Freude, einen so schönen Bericht über die treue Tätigkeit unserer Brüder und Schwestern in Rhodesien, Malawi und Mosambik unterbreiten zu können.

Ein Grund zu außergewöhnlicher Freude während des Jahres war, daß wir erstmals seit 1965 wieder Kreiskongresse für unsere afrikanischen Brüder abhalten konnten. Obwohl es immer noch einige Kreise gibt, in denen keine Kongresse durchgeführt werden können, empfangen alle Brüder einen Nutzen, indem mehrere Kreise zusammengeschlossen werden. In einem Kreis wurde der Kongreß an genau demselben Ort durchgeführt, wo die örtlichen Behörden drei Brüdern vom Bethel noch einige Monate zuvor den Zutritt zu religiösen Zwecken verweigert hatten. Der Kreisdiener schrieb: „Wir danken Euch, weil Ihr uns ermuntert habt, in dem Glauben voranzugehen, daß der Kongreß stattfinden würde, wenn es Jehovas Wille wäre. Unser Kongreß hatte von Anfang bis Ende einen guten Verlauf.“

Wie sehr schätzt du geistige Dinge? In einer bestimmten Gegend, in der der Kreiskongreß nicht durchgeführt werden konnte, wurden die Aufseher eingeladen, an einem Wochenende mit dem Bezirksdiener und dem Kreisdiener zu besonderen Zusammenkünften zusammenzukommen. Der Bezirksdiener schrieb über ihre Wertschätzung für diese Vorkehrung folgendes: „Ein Aufseher ging zwei Tage lang zu Fuß, um zu den Zusammenkünften zu gelangen. Ein anderer wollte den Heimweg von mehr als dreißig Kilometern zu Fuß zurücklegen. Als wir ihn fragten, warum er nicht den Bus nähme, erwiderte er, er wolle den Schilling ausgeben, um Zucker für den Besuch des Kreisdieners zu kaufen. Er wollte die Strecke lieber zu Fuß gehen.“ Es erübrigt sich, zu sagen, daß er die über dreißig Kilometer nicht zu Fuß zu gehen brauchte.

Es gibt kein abgekürztes Verfahren, um geistig zu wachsen. In dem Ausmaß, wie man sich anstrengt, macht man Fortschritte. Eine Missionarin berichtet, wie es ihr möglich war, einer jungen Portugiesin zu helfen, sehr schnell Fortschritte zu machen, indem sie sie ermunterte, persönlich weitere Veröffentlichungen der Gesellschaft außer dem Wahrheits-Buch zu studieren, das sie gemeinsam studierten. „Nachdem sie das Buch Was hat die Religion der Menschheit gebracht? in ungefähr einer Woche durchgenommen hatte, sah sie, daß Weihnachten, Ostern und Geburtstage heidnisch sind. Sie wandte das Gelernte sogleich an und sagte jedermann, sie werde diese Tage nicht mehr feiern. Als ich sie dafür lobte, sagte sie: ,Nun, wenn ich jetzt Kompromisse mache, wird es später doch schwerer sein.‘

Ich wollte gern erreichen, daß diese Person den Dienst aufnahm. Da wir eine zunehmende portugiesische Bevölkerung haben, schlug ich vor, daß sie mich begleitete und mich übersetzte. Sie war sofort einverstanden. Ich erklärte ihr jedoch, sie müsse, bevor sie sich als Zeuge Jehovas vorstellen könne, ihren Wunsch, ein Zeuge Jehovas zu sein, dadurch zeigen, daß sie die Zusammenkünfte besuche und Unterweisung in sich aufnehme. Ihre Antwort lautete: ,Ich will gleich damit anfangen.‘ Seither ist sie immer gekommen. Sie führt jetzt vier eigene Studien durch und hatte schon einmal sieben. Sie hat vor, sich sehr bald taufen zu lassen; all dies ereignete sich in zehn Monaten.“

Eine Quelle vieler Segnungen war in diesem Jahr eine Vorkehrung, nichtzugeteiltes Gebiet zu bearbeiten. Etwa fünfundzwanzig unserer allgemeinen Pioniere wurden eingeladen, zwei bis fünf Monate in Gebieten zu verbringen, in denen, soweit man wußte, keine Zeugen Jehovas wohnten. Durch diese Vorkehrung entstanden weitere alleinstehende Verkündigergruppen, es wurde mehr Gebiet bearbeitet, und man erreichte viele, die einmal mit Jehovas Volk verbunden gewesen waren, und half ihnen. Ein Pionier schrieb: „Ich habe noch nie so viel Freude gehabt, wie ich sie gegenwärtig in dieser Gegend erlebe. Hier sind viele Menschen an der Wahrheit interessiert. Ich schreibe, um anzufragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich immer hier bleibe. Wenn ich hier wegginge, könnte das Interesse dieser Menschen nachlassen, da sie es bis zu einer Versammlung sehr weit haben. Daher möchte ich fragen, ob ich weiter als Sonderpionier tätig sein darf.“ Mehrere dieser Brüder haben darum gebeten, Sonderpionier zu werden.

Dieser Bericht wäre nicht vollständig, ohne die internationalen Kongresse „Friede auf Erden“ zu erwähnen. Wir sind sehr glücklich, daß etwa siebzig Delegierte aus Rhodesien einen oder mehrere dieser Kongresse in Übersee besuchten.

MALAWI Bevölkerung: 4 042 412

Verkündiger-Höchstzahl: 17 201 Verhältnis: 1 zu 235

Das Dienstjahr 1969 war von Perioden der Verfolgung des Volkes Jehovas in Malawi gekennzeichnet. Mehrere Schwestern wurden wieder geschändet und vergewaltigt. Häuser von Brüdern wurden niedergebrannt oder abgerissen, ihr Eigentum wurde gestohlen oder vernichtet, und andere Brüder wurden daran gehindert, ihr Land zu bearbeiten, so daß sie und ihre Familie keine Nahrung hatten. In einigen Fällen kamen Rowdys und rissen die neuen Maisschößlinge aus, nachdem Brüder mit Mühe ihre Felder bestellt hatten. Die unmenschlichen Quälereien, die sich diese Rowdys ausdenken können, scheinen kein Ende zu nehmen. Dies ist aus dem Fall eines Bruders zu ersehen, den sie zwangen, sich auf den Bauch zu legen, während sie Ziegelsteine auf seinen Rücken legten und dann auf den Steinen tanzten, bis er sich zufolge der Mißhandlung erbrach.

Es sind viele Äußerungen der Wertschätzung für die Lebensmittel eingegangen, die zur Unterstützung der Brüder in Malawi geliefert worden sind. Durch die Spenden des Volkes Jehovas in der ganzen Welt war es möglich, über 134 000 Kilogramm Mais und 10 320 Kilogramm Bohnen an bedürftige Brüder auszuteilen. In einigen Fällen kamen jedoch Rowdys und stahlen den Brüdern Lebensmittel, die ihnen gerade gespendet worden waren. Ende des Jahres wurden nur noch in einem Kreis Lebensmittel benötigt.

Wie haben sich die brutalen Maßnahmen ausgewirkt, die gegen unsere Brüder und Schwestern unternommen wurden? In einigen Fällen hat es dazu geführt, daß die Brüder ein schönes Zeugnis geben konnten. (Luk. 21:13) Dies veranschaulicht die Erfahrung eines Versammlungsaufsehers, den die Rowdys zu einem öffentlichen Schauspiel machen wollten. Die Bande überschüttete ihn von Kopf bis Fuß mit Staub, schmückte ihn mit allerlei Blumen und führte ihn dann von Haus zu Haus, wobei man ihm befahl, jedem zu sagen, er sei ein Zeuge Jehovas. Es erübrigt sich zu sagen, daß sich der Bruder freute, diese Gelegenheit zu erhalten, sozusagen auf „legale“ Weise von Haus zu Haus tätig zu sein!

Viele Bewohner von Malawi haben hohe Achtung vor Gott und seinem Wort. Sie wissen, daß Verfolgung ein Kennzeichen des wahren Christentums ist. Ein junger Mann von fünfundzwanzig Jahren betätigte sich sehr eifrig auf politischem Gebiet und verkaufte Parteimitgliedskarten. Er wohnte in einem Dorf, in dem die Brüder über vierzehn Jahre ohne sichtlichen Erfolg gepredigt hatten. Im Januar 1968 fing dieser Mann an, Interesse zu bekunden, nachdem er erkannt hatte, daß „dies wegen dieser Verfolgung die wahre Religion sein muß“. Während des Kreisdienerbesuches im November besuchte er die Zusammenkünfte, und als er nach Hause kam, erzählte er seiner Frau von den guten Dingen, die er gelernt hatte. Auch sie bekundete Interesse, es wurde ein Bibelstudium mit ihnen durchgeführt, und beide pflegten mit der Versammlung Gemeinschaft. Als bekannt wurde, daß dieser junge Mann ein Zeuge Jehovas werden wollte, schickten die örtlichen Führer der Kongreßpartei von Malawi ihre jungen Leute zu ihm, um ihn zu bitten, Parteimitgliedskarten zu verkaufen, aber er weigerte sich entschieden. Sie sagten ihm, er würde umgebracht werden. Er aber sagte: „Wenn ich nicht wegen Diebstahls oder Ehebruchs, sondern wegen des Wortes Gottes sterbe, bin ich froh.“

Der junge Mann predigte unentwegt weiter und ging im März fünfundsechzig Kilometer weit, um sich taufen zu lassen. Zufolge seines Predigens wurden im Juni auch seine Frau, sein älterer Bruder und dessen Frau getauft.

Die Bibel tröstet uns mit den Worten: „Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen.“ (Jes. 54:17) Die Wahrhaftigkeit dieser Worte wird durch die Erfahrung eines jungen Mannes hervorgehoben, den sein Vater mit einem Speer in der Hand anderthalb Kilometer weit verfolgte. Schließlich warf der Vater den Speer nach seinem Sohn, traf ihn aber nicht. Warum ging der Mann auf so drastische Weise gegen seinen eigenen Sohn vor? Weil der Junge wohl mit Jehovas Zeugen die Bibel studierte und ihre Zusammenkünfte besuchte. Aber die Handlungsweise des Mannes war vergeblich. Der junge Mann pflegt weiter Gemeinschaft mit Gottes Volk und hat jetzt vor, sich taufen zu lassen.

Da die Brüder in vielen Gegenden nicht öffentlich von Haus zu Haus Zeugnis geben können, haben sie sich Erfahrung in anderen Methoden des Zeugnisgebens angeeignet. Ein Kreisdiener war von der schönen Zunahme in der Versammlung, die er besuchte, beeindruckt. Bei einer Besprechung mit dem Aufseher erfuhr er, daß eine Reihe Personen durch Brüder, die darauf bedacht gewesen waren, bei jeder Gelegenheit Zeugnis zu geben, aus der Gewalt Babylons der Großen befreit worden waren. Ein Medizinmann gab seine abergläubischen Gewohnheiten auf, studierte regelmäßig die Bibel und nahm die Wahrheit an, weil ihn ein Bruder furchtlos in ein Gespräch gezogen und mit ihm Absatz 46 aus der Broschüre In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben besprochen hatte, der von spiritistischen Bräuchen handelt. Ein presbyterianischer Kirchenführer bekundete Interesse, weil ein Bruder ihn im Vorübergehen auf der Straße fragte, wie es ihm gehe, und dann taktvoll erwähnte, daß es dem Mann geistig gesehen nicht gutginge, was er durch einige biblische Fragen zeigte, die der Presbyterianer nicht beantworten konnte. Ein hochgeachtetes Mitglied der römisch-katholischen Kirche nahm mit seiner ganzen Familie die Wahrheit an, weil ein Bruder zufällig mit ihm ein Gespräch über die Dreieinigkeit geführt hatte, worauf in seinem Haus ein Bibelstudium eingerichtet wurde.

Gemäß dem Rat der Gesellschaft haben die Brüder, während ihr öffentlicher Predigtdienst verboten ist, die Zeit dazu verwandt, sich auf den Dienst innerhalb der Versammlungen zu konzentrieren. Als Ergebnis wurde während des Jahres in den Schulen, die die Versammlungen eingerichtet haben, 1 218 Personen Lesen gelehrt, verglichen mit insgesamt 269 im Jahre 1968 und 436 im Jahre 1967. Der Nachdruck, der auf das regelmäßige wöchentliche Familienstudium gelegt worden ist, hat ebenfalls zu einer Verbesserung im geistigen Gefüge vieler Familien geführt. Die lobenswerte Einstellung unserer Brüder in Malawi wird durch den Schluß eines Briefes, den uns ein Bruder sandte, zusammengefaßt. Er schreibt: „Ich hoffe, daß Jehova den Weg öffnen wird, damit die ,anderen Schafe‘ vor Harmagedon gefunden werden. Werdet Ihr bitte für uns beten?“

MOSAMBIK Bevölkerung: 6 650 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 838 Verhältnis: 1 zu 2 343

Es ist beachtenswert, daß es seit 1957 in Mosambik jedes Jahr eine Zunahme der Verkündiger gegeben bat. Doch wurde erst im Jahre 1966 die Zahl von 1 000 Verkündigern überschritten. In den seither vergangenen drei Jahren haben wir gesehen, wie die Zahl der Verkündiger 2 000 überschritt, und jetzt bewegt sie sich schnell auf 3 000 zu. Im Dienstjahr 1969 gab es eine Zunahme von 34 Prozent im Vergleich zum Jahre 1968. Dieses außergewöhnliche Wachstum ist erreicht worden, obwohl Jehovas Zeugen in Mosambik ebenso betrachtet werden wie in Portugal, denn Mosambik wird als portugiesische Überseeprovinz verwaltet. Die Brüder müssen somit sehr vorsichtig arbeiten.

Eine interessierte Person, die in Mosambik wohnt und mit einer Schwester in Portugal im Briefwechsel stand, schrieb den Brüdern, die sich des Werkes in Portugal annehmen, wie folgt: „Ich bin jetzt seit einiger Zeit den Weg Gottes gegangen, und nun betrachte ich mich als Zeuge Jehovas. Mein Studium ist ganz auf brieflichem Wege durchgeführt worden, da es in dieser Stadt, soweit ich weiß, keine Zeugen Jehovas gibt. Ich habe schon vielen Leuten Zeugnis gegeben, und ich bin glücklich, sagen zu können, daß mindestens zwei Personen großes Interesse für die Königreichsbotschaft bekunden. Ich würde mich sehr gern taufen lassen und mit anderen Brüdern Verbindung haben können, um zu lernen, wie man die gute Botschaft richtig von Haus zu Haus predigt. Es ist mein Wunsch, mich dem Dienst Gottes zu widmen.“

Ein Kreisdiener hat guten Gebrauch von den Traktaten der Gesellschaft gemacht. Er hat festgestellt, daß das Traktat mit dem Titel „Was glauben Jehovas Zeugen?“ eine besonders gute Hilfe ist, um Interesse zu erwecken und Studien zu beginnen. Nachdem er Fragen über das Traktat gestellt hat, zeigt er dann eine der Broschüren der Gesellschaft oder auch die Zeitschrift Der Wachtturm. Diese Methode, dieses Traktat im Predigtdienst zu verwenden und anderen zu helfen, dasselbe zu tun, hat dazu beigetragen, daß in einem bestimmten Gebiet eine Versammlung von vierunddreißig Verkündigern gegründet wurde und in einer anderen Gegend weitere Studien eingerichtet worden sind.

Dadurch, daß sich ein Mann, dem die Gemeinschaft entzogen worden war, der Geheimpolizei anschloß und Angaben über die Brüder machte, wurden viele verantwortliche Diener in einigen Versammlungen in Südmosambik verhaftet, und sie sind zusammen mit dem Kreisdiener im Gefängnis. Jehovas Organisation ist jedoch bereit, mit solchen unerwarteten Situationen fertig zu werden, wie dies die Tatsache zeigt, daß Diener aus nahe gelegenen Versammlungen zusätzliche Verantwortung auf sich genommen haben und eingesprungen sind, um den Versammlungen zu helfen, deren Diener ins Gefängnis gebracht worden sind.

Aus der Gegend von Lourenço Marques wurde berichtet, daß Mitglieder aller Religionen am 20. und 22. Mai zwei Versammlungen durchführten, um die Frage zu lösen, was man tun sollte, wenn Jehovas Zeugen vorsprächen, um zu predigen. Man beschloß, wenn die Zeugen vorsprächen, die Polizei zu benachrichtigen, damit sie käme und sie verhafte, oder man sollte schreien und Aufmerksamkeit erregen. Diese zwei Treffen wurden von der katholischen Kirche einberufen. Aber trotzdem fahren die Brüder fort, in Übereinstimmung mit Matthäus 10:16 zu predigen. Die Brüder sagen, daß sie versuchen, kleine Gruppen zu organisieren, es aber schwierig finden, da so viele Personen die Zusammenkünfte besuchen möchten. Es scheint, daß die Zunahme um so größer ist, je mehr der Teufel versucht, störend einzuwirken!

SENEGAL Bevölkerung: 3 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 158 Verhältnis: 1 zu 22 152

Das Zweigbüro in Dakar nimmt sich der Interessen des Werkes des Herrn nicht nur in Senegal, sondern auch in Gambia, Mali und Mauretanien an, und über diese Länder wird hier berichtet.

Angesichts der heiklen Situation in diesem Gebiet erfordert das Werk des Jüngermachens große Geduld sowie liebevolle und zarte Fürsorge für die, die von den religiösen Hirten der Christenheit zerschunden und umhergestoßen worden sind. Im allgemeinen sind die Menschen von dem schlechten Beispiel ihrer religiösen Führer enttäuscht, die es nicht nur unterlassen, unsittliche Handlungen zu verurteilen und auszumerzen, sondern sie sogar öffentlich entschuldigen.

Wie fleißig wir dem vollkommenen Beispiel unseres großen Lehrers Jesus Christus in seiner liebevollen Besorgnis um die verlorenen „Schafe“ folgen müssen, zeigt folgende Erfahrung: „Gelegentlich sendet die Gesellschaft Abonnements-Ablaufzettel, und wir werden ermuntert, diese früheren Abonnenten aufzusuchen, um sie zu ermuntern, ihr Abonnement zu erneuern, und um ihnen auch zu helfen, Fortschritte zu machen. Aber wie weit sollten unsere Bemühungen gehen, diese Personen zu finden? Ich erhielt die Zettel für einen Mann, dessen Abonnement der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! abgelaufen war. Ich bemühte mich eifrig und erkundigte mich überall, um ihn zu finden, aber ohne Erfolg, da die Abonnements ursprünglich von einem anderen Verkündiger aufgenommen worden waren. Was sollte ich tun? Die Zettel vernichten? Statt dessen entschloß ich mich, an die angegebene Adresse zu schreiben. Ihr könnt euch sicher meine Überraschung vorstellen, als ich eines Tages im Dienst war und ein Mann zu mir gelaufen kam, mit den Armen winkte und einen Brief in der Hand hielt und mich fragte, ob ich wüßte, wer den Brief geschickt hätte. Wie glücklich war ich doch ihm sagen zu können, daß ich selbst ihm den Brief gesandt hatte! Das erste, was er sagte, war, er wolle wieder abonnieren und auch sein Bibelstudium fortsetzen. Der Verkündiger, der diesen Mann ursprünglich aufgesucht hatte, hatte das Land verlassen, so daß er jegliche Verbindung mit der Wahrheit verloren hatte. Jetzt bin ich glücklich, mit diesem Interessierten ein Heimbibelstudium durchzuführen, was darauf zurückzuführen ist, daß ich mir die Zeit nahm, einer Person zu schreiben, die ich nicht direkt erreichen konnte. Dieser Mann mag sich ohne weiteres als eines der ,Schafe‘ Jehovas erweisen, die in Matthäus 18:14 erwähnt werden; jedenfalls beten wir ständig darum.“

Eine Reise bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, Gelegenheitszeugnis zu geben. Es gibt viele Methoden, mit anderen Reisenden ein Gespräch zu beginnen, und manchmal braucht man nur eine Zeitschrift aufzuschlagen. Schon bald werden die ansprechenden Titel die Aufmerksamkeit der Person fesseln, die neben einem sitzt. So erging es einem reisenden Missionar, der schreibt: „Ich setzte mich neben einen jungen Afrikaner und holte die neuesten Ausgaben der Zeitschriften hervor. Bevor ich Gelegenheit hatte, ein Gespräch mit ihm anzufangen, nahm er mir zu meiner Überraschung die zwei Ausgaben gleich aus der Hand und sagte: ,Diese Zeitschriften gefallen mir einfach! Kann ich sie haben?‘ Während des Gesprächs, das sich ergab, stellte ich fest, daß sein Bruder sehr an der Wahrheit interessiert war und schon Zusammenkünfte besucht hatte. Leider hatte dieser Mann nicht dieselbe Gelegenheit gehabt, da ihn seine weltliche Arbeit so sehr in Anspruch nahm. Bei der Ankunft in Senegal überließ ich ihm mein persönliches Exemplar des Wahrheits-Buches und notierte mir seinen Namen und seine Anschrift, damit ein Studium mit ihm begonnen werden könnte, wenn er in Amerika ankäme, um seine neue Stelle anzutreten. Zwei Wochen darauf besuchte ihn ein Bruder aus der nahe gelegenen Versammlung. Der Mann hatte sich bei all seinen Freunden erkundigt, wo der Königreichssaal sei. Er hatte das Wahrheits-Buch ganz durchgelesen und war völlig davon überzeugt, daß es vollständig mit der Bibel übereinstimmt. Der Bruder verbrachte zwei Stunden damit, das Thema vom Königreich mit ihm zu besprechen, und richtete ein Heimbibelstudium ein. Als dieser junge Mann jedoch erfuhr, daß es nur eine Stunde dauern sollte, bat er um drei Studien in der Woche! Man einigte sich schließlich auf zwei Besuche, und jetzt macht dieser Mann gemeinsam mit einem seiner Freunde gute Fortschritte in der Wahrheit.“

GAMBIA Bevölkerung: 316 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 45 143

Trotz vieler Hindernisse und Schwierigkeiten, mit denen die Brüder in Gambia zu kämpfen haben, fahren sie standhaft in ihren Bemühungen fort, demütigen Menschen zu helfen. Die falschen Hirten der Christenheit machen es sich zunutze, daß alle Menschen weltliche Ausbildung und ärztliche Hilfe benötigen, und sie wenden Zwang, falsche Anschuldigungen und andere unchristliche Methoden an, um die Menschen von der Wahrheit fernzuhalten. Dies zeigte sich bei dem Begräbnis eines treuen Bruders, dessen Familie nicht in der Wahrheit ist. Nach langjähriger, schwerer Krankheit fiel der Bruder in seinem Zimmer hin und verletzte sich, und später wurde er bewußtlos ins Krankenhaus gebracht, wo er im Tode entschlief. Seine Frau, die der Wahrheit widersteht, weigerte sich, den Brüdern zu gestatten, das Begräbnis durchzuführen. Sie behauptete, ihr Mann sei katholisch gewesen; und während er bewußtlos im Krankenhaus gewesen war, hatte sie einen katholischen Priester kommen lassen, damit er ihn wieder taufte, Gebete sprach usw., und jetzt wünschte sie ein katholisches Begräbnis. Es wurde sogar fälschlicherweise in der Kirche bekanntgemacht, der Bruder selbst habe den Priester kommen lassen und ihm vor seinem Tode gebeichtet. All dies sollte dazu dienen, unter den Menschen Vorurteile gegen Jehovas Zeugen zu wecken. Der Sonderpionier schreibt jedoch: „Man stelle sich einen Mann vor, den ich seit dem Tage kenne, an dem ich in das Land kam, seit Sonntag, dem 21. Dezember 1958, bei dem ich die erste Nacht verbrachte und der im Jahre 1961 getauft wurde; und bis zu seinem Todestag, dem 17. Dezember 1968, also volle zehn Jahre lang, ging unser lieber Bruder überhaupt nicht zur Kirche oder zu einer kirchlichen Zeremonie. Welch eine falsche und verderbte Religion dies doch ist! Wahrlich, diese Leute sind Geier, die darauf warten, daß die Menschen sterben, um selbst nach deren Tod einen Nutzen von ihnen zu haben! Aus dieser traurigen Erfahrung haben die Brüder gelernt, daß sie vor ihrem Tode eine Urkunde mit ihrem Einverständnis abfassen, so daß sie ein anständiges christliches Begräbnis bekommen und der Name des liebevollen Gottes, Jehova, verherrlicht wird, indem die wunderbare Auferstehungshoffnung hervorgehoben wird.“

MALI Bevölkerung: 4 200 000

Verkündiger-Höchstzahl: 6 Verhältnis: 1 zu 700 000

Es ändert sich wenig in den Verhältnissen in diesem abgelegenen Gebiet. Der Sonderpionier und die wenigen Verkündiger in Bamako haben sich während des Dienstjahres wirklich angestrengt. Es war sehr ermutigend, eine Verbesserung ihres Predigtdienstes zu sehen, besonders im zweiten Teil des Dienstjahres. Ohne eine Störung durch den Widersacher konnten sie sich an allen Dienstzweigen beteiligen. Sie empfangen die geistige Nahrung regelmäßig, und durch die Besuche des Kreisdieners werden sie in ihrem christlichen Leben und in ihrer christlichen Tätigkeit angespornt. Während seines letzten Besuches schrieb der Kreisdiener: „Die Brüder in Bamako bekunden eine sehr gute geistige Einstellung, und ihr Eifer nimmt weiter zu. Obwohl sie durch die Verfolgung im letzten Jahr etwas entmutigt waren, haben sie durch Jehovas Hilfe und seinen Geist ihre innere Kraft und Entschlossenheit wiedererlangt, und sie sind entschlossen, in ihrer Zuteilung zu bleiben, solange es von ihnen abhängt.“

MAURETANIEN Bevölkerung: 1 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 Verhältnis: 1 zu 500 000

Die Verhältnisse sind für unser Werk in diesem von der Sonne verbrannten, öden Gebiet immer noch äußerst ungünstig. Wir sind Jehova jedoch dankbar, daß wir während des letzten Teils des Dienstjahres an drei verschiedenen Orten dieses riesigen Wüstengebietes etwas Zeugnis geben konnten. Ein junger Bruder kam durch seine weltliche Arbeit an zwei verschiedene Orte, und er leistete an jedem dieser Orte gute Arbeit, indem er sich bemühte, Zeugnis für den Namen und das Königreich Jehovas zu geben. Er gab etwas Literatur ab, aber wegen der Versetzung gelang es ihm nicht, ein Bibelstudium durchzuführen.

SIERRA LEONE Bevölkerung: 2 180 623

Verkündiger-Höchstzahl: 819 Verhältnis: 1 zu 2 663

Das Zweigbüro in Sierra Leone nimmt sich des Werkes in Sierra Leone und in der Republik Guinea an. Uns liegen Berichte aus beiden Ländern vor.

Eine Missionarin beherzigte die Ermahnung des Königreichsdienstes, ‘die Blinden sehen zu lassen’, indem sie eine örtliche Blindenschule besuchte, in der sie ein Verzeichnis der Namen von Absolventen erhielt, die Blindenschrift lesen konnten. In Übereinstimmung mit Jehovas Verheißung aus Jesaja 29:18: „Und an jenem Tage werden ... [aus] Finsternis hervor ... die Augen der Blinden sehen“ war ein junger Mann, der in der Schule beschäftigt war, von der Wahrheit gefesselt. Jeden Tag kam er während der Mittagszeit ins Missionarheim zu seinem täglichen Bibelstudium. Bald hatte er die Broschüren „Diese gute Botschaft ...“ und In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben durch, und dann fing er an, das Wahrheits-Buch in Blindenschrift zu studieren. Er machte sehr schnell Fortschritte. Nach ein paar Wochen schrieb er sich in die Theokratische Predigtdienstschule ein, und innerhalb fünf Monaten erfüllte er die Voraussetzungen, um am Predigtdienst teilnehmen zu können, wobei er weniger Behinderten in der Versammlung ein schönes Beispiel gab.

Ein Kreisdiener schrieb, mit welchem Nutzen er sich die Zeit nahm, seinen zweijährigen Sohn die Bedeutung aller Bilder im Paradies-Buch zu lehren. Allein im Monat Juli trug der Sohn dazu bei, daß seine Mutter zwölf Paradies-Bücher und acht weitere gebundene Bücher abgeben konnte. Die Mutter nahm ihren Sohn mit von Haus zu Haus und bat den Jungen während ihrer Darbietung nur, dem Wohnungsinhaber die Bedeutung einiger der Bilder zu zeigen. Die Menschen waren so beeindruckt, daß viele sogleich ihren Wunsch zum Ausdruck brachten, die Literatur zu erhalten.

Man ist nie zu alt, um seine Religion zu wechseln oder seine Lebensweise zu ändern. Eine ältere Witwe stellte, obwohl sie der Kirche angehörte, illegal Branntwein her und betrank sich häufig am Sonntag nach dem Kirchgang. Ob diese Frau wohl in einem Zeitraum von sechs Monaten mit Hilfe des Wahrheits-Buches ihre Lebensweise ändern konnte? Innerhalb weniger Wochen des Studiums fanden viele Änderungen statt. Sie vernichtete bald ihr Kreuz und ihre religiösen Kalender und verbrannte ihr Gebetbuch sowie astrologische Bücher. Dann hörte sie auf, für die Toten zu kochen, trat aus ihrer Kirche aus und hörte auf, illegal Branntwein herzustellen und sich zu betrinken. Sie fing an, den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen, und innerhalb einiger Monate erfüllte sie die Voraussetzungen, um am Predigtdienst teilnehmen zu können. Obwohl diejenigen, mit denen sie früher verbunden gewesen war, die bemerkenswerten Änderungen in ihrem Leben sahen, versuchten sie dennoch, sie zu bewegen, zur Kirche zurückzukehren. Ihre entschlossene Weigerung, ihre frühere Lebensweise wiederaufzunehmen, hat ihr die große Bewunderung der meisten Bewohner ihres Dorfes eingetragen.

Das Festhalten an christlichen Grundsätzen in bezug auf Eheangelegenheiten und standesamtliche Registrierung bringt vielfältige Segnungen. Während des Jahres unternahmen viele Personen Schritte, um die Voraussetzungen für den Predigtdienst zu erfüllen. Ein Mann hatte drei Frauen, aber als er erfuhr, daß ein Christ nur eine einzige Frau haben darf, entließ er die jüngeren aus seiner Gemeinschaft. Dies brachte ihm hohe Achtung von seiner ersten Frau ein, und sie fing an, es mit der Wahrheit ernster zu nehmen. Aber selbst eine der jüngeren Frauen wußte, obwohl sie enttäuscht war, als Frau dieses Mannes entlassen worden zu sein, wie schwer es für ihren ehemaligen Mann gewesen war, diesen Schritt zu tun, und so erkannte sie, daß ihm nur seine hohe Achtung vor biblischen Grundsätzen den Mut dazu gegeben haben mußte. Dadurch wuchs ihre eigene Achtung vor biblischen Grundsätzen, und sie bat um ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen. Diese junge Frau stellte bald fest, was sie mit ihrem eigenen Leben, jetzt als ledige Person, tun konnte, und sie gab sich Jehova hin und symbolisierte dies durch die Taufe.

Überall in den Städten, Dörfern und im Busch entstehen Königreichssäle. In einer größeren Stadt, in der es nur neun Verkündiger gibt, entschlossen sich die Brüder, einen Königreichssaal zu bauen. Das Vorhaben wurde zum Hauptanziehungspunkt, und man tadelte die Brüder, weil sie ein so großes Gebäude errichteten, denn es gab nur eine Handvoll Zeugen Jehovas in der Stadt. Aber als die Menschen die Entschlossenheit der Brüder sahen und wie sie Tag und Nacht arbeiteten, verwandelte sich ihr Spott in Beifall. Mehrere Stadtbewohner stellten freiwillig ihre Arbeitskraft und ihre Transportmittel zur Verfügung. Andere gaben Spenden. Wie glücklich diese wenigen Brüder doch waren, über zweihundert Personen bei ihrer ersten Zusammenkunft zu sehen. Mehrere hohe Beamte waren zugegen und brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, daß die Brüder jetzt einen Saal haben, in dem sie sich ständig versammeln können.

GUINEA Bevölkerung: 2 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 118 Verhältnis: 1 zu 21 186

Vor ein paar Jahren verließen alle Verkündiger der Hauptstadt Conakry bis auf einen das Land. Dadurch blieb wenig Hoffnung, daß die Versammlung dort weiterbestehen würde. Doch sind wir glücklich, berichten zu können, daß die Versammlung, nachdem wir während des Jahres zwei Sonderpioniere dorthin gesandt hatten, wieder belebt worden ist; es besteht ein kleiner Kern, um den für die Zukunft gebaut werden kann. Am ermutigendsten war es, daß die Regierungsbeamten den Brüdern in der Hauptstadt gestatteten, einen Königreichssaal mit einem Schild daran zu eröffnen. Obwohl nur fünf Versammlungsverkündiger Bericht erstatten, sind bei den Zusammenkünften jetzt durchschnittlich zwanzig bis dreißig Personen regelmäßig anwesend.

Sind wir uns immer darüber im klaren, welche gewaltigen Anstrengungen einige unserer Brüder machen müssen, um einem Kongreß beizuwohnen? Ein Leiter einer protestantischen Missionsgesellschaft brachte nach zweijährigem Studium genügend Mut auf, um entschieden für die Wahrheit Stellung zu nehmen. Es war sein dringender Wunsch, einen Kreiskongreß zu besuchen und sich taufen zu lassen. Aber wie war ihm dies möglich, da er hundertzwanzig Kilometer von der Kongreßstadt entfernt wohnte und kein Beförderungsmittel und wenig Geld hatte? Zu Fuß natürlich, und so machte er es auch. Obwohl er sein Ziel erreichte, den Kongreß zu besuchen und sich taufen zu lassen, stellte er fest, daß die Ausgaben in der Kongreßstadt höher waren als erwartet, und bald hatte er sein Geld ausgegeben. Er bettelte nicht bei den Brüdern um Hilfe, sondern suchte sich Arbeit in der Kongreßstadt, um seine Ausgaben zu decken und auch genügend für seine Heimreise zu verdienen.

Ein Sonderpionierbruder wurde ausgewählt, um die Brüder von Guinea auf dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in Paris zu vertreten, und die einheimischen Brüder schreiben, daß sie begeistert seien, die Erfahrungen zu hören, die er auf seiner Reise machte. Wir möchten nochmals allen Brüdern in der ganzen Welt für ihre großzügigen Spenden danken, die dies ermöglichten.

SINGAPUR Bevölkerung: 1 865 000

Verkündiger-Höchstzahl: 201 Verhältnis: 1 zu 9 279

Ein junger chinesischer Baptist war von der Kirche sehr enttäuscht, als der Pastor in Begleitung einiger der reicheren Mitglieder der Kirche nicht mit ihm sprach, als sie sich auf dem Marktplatz begegneten. Er versuchte es mit einer anderen Kirche, den Adventisten, aber er fand ihre Erklärung über den Sabbat nicht allzu überzeugend. Als er in dieser Verfassung war, bekam er ein altes Exemplar des Wachtturms in Chinesisch in die Hände. Was er las, schien ihm vernünftig, und sogleich setzte er sich hin und schrieb an die Anschrift des Zweigbüros der Gesellschaft. Es war jedoch die alte Adresse, und er bekam nie eine Antwort. Er dachte sich, es müsse doch Leute geben, die die Zeitschrift verbreiten würden, und so bat er seine Familie, nach jemandem Ausschau zu halten, der den Wachtturm verkaufe. „Besorgt einige Exemplare, ganz gleich, was sie kosten“, sagte er. Nun, eines Tages sprach ein Zeuge Jehovas vor, aber es ging jemand an die Tür, der zu Besuch war, und sagte, sie brauchten keine von diesen Zeitschriften. Als die anderen in der Wohnung später erfuhren, wer vorgesprochen hatte, sagten sie: „Das sind die Leute, die wir suchen!“ Einer ging hinaus, fand den Zeugen Jehovas und nahm Zeitschriften entgegen. Von da an ging es vorwärts. Der junge Mann fand die neue Anschrift und schrieb, und es wurde bei ihm vorgesprochen. Er bekundete großes Interesse, wohnte der nächsten Zusammenkunft bei und ist seither ein regelmäßiger Besucher. Er hat damit begonnen, von Tür zu Tür Zeugnis zu geben. Vor kurzem hat er geheiratet, und auch seine Frau macht schöne Fortschritte in der Wahrheit. So werden weiterhin verlorene „Schafe“ gefunden.

Man hat festgestellt, daß sich die Menschen in unserer Zeit ändern. Selbst Katholiken, die selten auf die Botschaft hörten, haben jetzt ein hörendes Ohr. Eine römisch katholische Frau, bei der vorgesprochen wurde, nahm die Zeitschriften entgegen und bekundete Interesse. Es wurde ein Nachbesuch gemacht, ein Buch abgegeben und ein Studium vereinbart. Aber sie hatte eine Frage: „Stimmt es, daß Jehovas Zeugen Bluttransfusionen ablehnen?“ Solche Fragen bringen den Besuch gewöhnlich zu einem plötzlichen Ende, aber hier war das Gegenteil der Fall. Die Frau war Krankenschwester gewesen, und sie war von einem Mann beeindruckt, der keine Einwilligung zu einer Bluttransfusion für seinen Sohn gegeben hatte. Damals war sie sehr ärgerlich gewesen, aber jetzt, einige Jahre später, glaubte sie, daß der Mann Lauterkeit besaß und anders als andere Menschen war, und sie fragte sich, welcher Religion er wohl angehörte. Sie wollte sich einmal näher mit Jehovas Zeugen befassen. In jener Woche wurde sie krank, und während sie krank im Bett lag, brachte ihre achtjährige Tochter das Wahrheits-Buch herein, das sie vorn bei dem Bild aufgeschlagen hatte, und bat um eine Erklärung. Sie sagte dem Kind, sie sei krank, und bat es, das Buch zurückzulegen. Das Kind wollte jedoch wissen, was das für ein Bild war, und nahm daher das Buch mit in die Schule und fragte im Religionsunterricht die Nonne. Das Ergebnis war ein Brief der Nonne, in dem sie die Mutter fragte, warum sie solche Bücher studiere. Die Mutter fühlte sich zu einer Antwort veranlaßt, die unter anderem besagte: „Ich studiere nur die Bibel, und dazu habe ich ein Recht.“ Der Verkündiger erklärte bei seinem nächsten Besuch die Bedeutung des Bildes, und die Frau studiert jetzt die gute Botschaft und freut sich schon darauf, in der Zeit zu leben, in der ihr Kind die Arme um den Hals eines Löwen legen kann. Sie ist froh, daß sie Jehovas Zeugen zugehört hat.

Das Zweigbüro in Singapur nimmt sich auch des Werkes in Malaysia an, und über dieses Land folgt hier ein Bericht.

MALAYSIA Bevölkerung: 8 967 000

Verkündiger-Höchstzahl: 164 Verhältnis: 1 zu 54 677

Obwohl im Mai in der Hauptstadt des Landes Rassenunruhen ausbrachen, setzte Jehovas Volk das friedliche Werk fort, Menschen aller Rassen zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen, die zu ewigem Leben führt. Das Wahrheits-Buch in Englisch und Chinesisch wird mit gewaltigem Widerhall aufgenommen. Eine Schwester, die an einer Bank arbeitet, schrieb: „Als ich im Königreichsdienst die Erfahrungen anderer las, die die Zeit für den Predigtdienst auskauften, fühlte ich mich ermuntert, ihr gutes Beispiel nachzuahmen. Als ich am nächsten Morgen zur Arbeit ging, nahm ich zwanzig Wahrheits-Bücher mit und gab sie gleich alle bei den Angestellten ab. Am folgenden Tag nahm ich wieder zwanzig Bücher mit und konnte sie alle in Nachbarbüros abgeben. Dies war eine große Ermunterung für mich, denn ich hatte gedacht, daß sehr wenige dieser Leute unsere Literatur annehmen würden. Ich nahm jedoch noch zwei Wochen lang immer einige Bücher mit, und in meiner Mittagspause und vor Arbeitsbeginn im Büro gab ich weiterhin Bücher ab. Als Ergebnis konnte ich in zwei Wochen 113 Bücher abgeben. All dies hat mich sehr glücklich gemacht, und ich trage dazu bei, daß einige der gesäten Samenkörner wachsen.“

Eine andere Schwester schreibt: „Als ich in einem ärmeren Viertel Zeugnis gab, traf ich einen indischen Jungen, der sich für die Bibel interessierte. Ich konnte keine Literatur abgeben, versprach aber wiederzukommen, und das tat ich auch. Ein Buch wurde abgegeben und ein Studium begonnen. Nach dem zweiten Studium kam er in den Königreichssaal, aber dann setzte Widerstand von der Familie ein. Seine Mutter gab ihm kein Taschengeld mehr, und so kam er zu Fuß in den Königreichssaal, der fünf Kilometer von seiner Wohnung entfernt ist. Seine Treue wurde belohnt, denn nachdem er zwei Monate zu Fuß gegangen war, schenkte ihm sein Vater ein Fahrrad. Widerstand in der Familie war jedoch nicht das einzige Problem, das er überwinden mußte. Im Verlauf des Studiums bekannte er, daß er Rauschmittel zu sich nahm und die unreine Gewohnheit des Rauchens pflegte, außer anderen unerwünschten weltlichen Gewohnheiten. Dies war auf den schädlichen Einfluß weltlicher Gesellschaft zurückzuführen. Doch er erkannte bald, daß er sich, um Jehovas Gunst zu erlangen, anstrengen mußte, die neue Persönlichkeit anzuziehen. Er machte die nötigen Anstrengungen und legte eine schlechte Gewohnheit nach der anderen ab; auch hörte er auf, Gemeinschaft mit seinen weltlichen ,Freunden‘ zu pflegen, die anfingen, ihn zu verspotten. Nach zweimonatigem regelmäßigem Studium schrieb er sich in die Theokratische Predigtdienstschule ein. Einen Monat später äußerte er den Wunsch, am Felddienst teilzunehmen. Nachdem er von dem hohen Maßstab unterrichtet worden war, dem man entsprechen muß, um sich als Gottes Diener zu eignen, arbeitete er hart daran, den Erfordernissen nachzukommen, und fünf Monate nach seinem ersten Studium hatte er die Freude, als Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich einen Bericht abzugeben. Wahrlich, das Wort Gottes übt Macht aus, besonders wenn es in diesen ,letzten Tagen‘ so deutlich dargelegt wird.“

SÜDAFRIKA Bevölkerung: 19 167 000

Verkündiger-Höchstzahl: 20 445 Verhältnis: 1 zu 937

Hier in Südafrika haben wir soeben ein höchst erfreuliches und aufregendes Jahr im Dienst Jehovas zu Ende gebracht. Wir hatten zu Beginn des Dienstjahres einen guten Anfang mit den Bezirkskongressen „Gute Botschaft für alle Nationen“ und mit der Freigabe des wunderbaren Wahrheits-Büchleins. Dann begann sich wirklich etwas zu tun, nachdem es einige Jahre lang anscheinend einen Stillstand gegeben hatte. Die Zahl der Verkündiger stieg schnell an, und im April erreichten wir eine neue Höchstzahl. Wir hatten auch die Freude, die höchste je in einem Jahr dagewesene Zahl von Getauften zu sehen. Einen weiteren Aufschwung gab es, als über fünfhundert Brüder aus diesem Land planten, den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in London zu besuchen. Die Begeisterung war groß, als wir erfuhren, daß zum ersten Mal afrikanische Brüder aus diesem Land Pässe erhalten würden, um einen Kongreß in Übersee zu besuchen. Zehn dieser Brüder waren Vollzeitdiener, die die Gesellschaft mit Hilfe des Kongreß-Reisefonds dorthin sandte. Wir wünschen, ihr hättet das Glück und die Wertschätzung dieser Brüder sehen können. Sie und alle anderen, denen geholfen worden ist, möchten allen Brüdern in der ganzen Welt für ihre liebevollen Beiträge zu diesem Fond danken.

Das Zweigbüro beaufsichtigt nicht nur das Werk in Südafrika, sondern bedient auch Ascension, Botswana, Lesotho, St. Helena, Südwestafrika und Swasiland. Zuerst berichten wir über Südafrika.

Dieses Jahr wurden besondere Anstrengungen unternommen, um die vielen Farmer in großen Teilen des Landes zu erreichen. Die meisten der Farmen liegen kilometerweit auseinander und können nur mit dem Wagen erreicht werden. Vom Büro der Gesellschaft wurden diese Farmgebiete richtig eingeteilt, und die Versammlungen wurden ermuntert, Farmgebiete zu beantragen. Die Reaktion war gut. Einige Versammlungen nahmen Gebiet an, das mehr als dreihundertzwanzig Kilometer entfernt war. Es wurden Tausende von Kilometern zurückgelegt, um die Farmer mit der guten Botschaft vom Königreich zu erreichen. Eine Autogruppe bearbeitete ein Gebiet von etwa fünfhundert Quadratkilometern; in dieser Zeit suchten sie hundert Farmen auf und gaben neunzig Wahrheits-Bücher ab. Es sind viele Menschen gefunden worden, die nach der Wahrheit hungerten, und jetzt helfen ihnen diese Brüder brieflich oder durch Nachbesuche. Einige Versammlungen haben es sich eingerichtet, einmal im Monat wieder dorthin zu fahren, und legen dabei weite Entfernungen zurück, um für diese schafähnlichen Menschen zu sorgen.

Freundlichkeit und Takt können oft dazu beitragen, daß jemand die Wahrheit annimmt. Eine Schwester erzählt: „Als sich mein Mann zuerst für Jehovas Zeugen interessierte, unternahm ich alles, um es ihm unangenehm zu machen. Der Bruder, der das Studium durchführte, kam stets mit dem Fahrrad, bei schönem und bei schlechtem Wetter. Er ließ keine einzige Woche aus. Als wir einen Monat lang schlechtes Wetter hatten und es tagelang ununterbrochen regnete, dachte ich schließlich, er würde nicht zum Studium kommen. (Ich mußte jedesmal dabeisitzen, aber ich verhielt mich feindselig, so daß sie selten direkt mit mir sprachen, aber sie blieben immer höflich.) Doch der Bruder war pünktlich zum Studium da. Dies rüttelte mich auf und ließ mich denken: ,Warum all diese Mühe, um die Bibel zu studieren?‘ Dann lud mein Mann die Pioniere eines Tages zum Essen ein. Aus purer Gehässigkeit ließ ich das Essen anbrennen. Nach dem Essen kamen die Pioniere zu mir und dankten mir für das köstliche Mahl. Ihre Höflichkeit war zuviel für mich, und so nahm ich mir an jenem Abend einige Schriften und die Bibel und fing an, wirklich mit Interesse zu lesen. Während ich meinem Mann und den zwei Zeugen Jehovas, die ihn besuchten, diese entsetzlichen Dinge antat, sagte mein Mann nie etwas, um mich zu tadeln. Zufolge der freundlichen Haltung der Brüder forschte ich weiter nach, und nun bin ich selbst ein Zeuge, und ich bin glücklich, daß Jehova mit mir geduldig war. Meine Tochter ist jetzt Pionierin in der Versammlung, und wir sind glücklich, eine geeinte Familie in Jehovas Dienst zu sein.“

Ein neunundsechzigjähriger Geistlicher der Nazareth-Baptistenkirche, der von 1920 an als Prediger diente und der zweimal im Jahr als Gastredner nahe gelegene Länder und auch Gemeinden in verschiedenen Teilen dieses Landes besuchen mußte, kam mit der Wahrheit in Berührung. Es wurde ein Studium anhand des Paradies-Buches begonnen. Dieser aufrichtige Mann erkannte den großen Unterschied zwischen den Lehren seiner Kirche und der Wahrheit. Er lud seine ganze Familie ein, sich mit ihm am Studium zu beteiligen. Im Dezember 1968 hatte er seine Entscheidung getroffen. Er verlangte viele Exemplare des Paradies-Buches und verschiedene Broschüren, die er Gliedern seiner früheren Kirche anbot, als er ihnen eine Abschiedspredigt hielt. Er sagte ihnen, er verlasse die Kirche, weil er den Weg gefunden habe, der zu ewigem Leben führe. Er besuchte auch all die anderen Gemeinden in anderen Provinzen und nahe gelegenen Ländern, in denen er früher gepredigt hatte. Im Februar dieses Jahres gab er sich Jehova hin und wurde später auf einem Kreiskongreß getauft. Seine Familie schloß sich ihm im Predigen der guten Botschaft vom Königreich an. Seine Töchter sind in der Theokratischen Predigtdienstschule eingeschrieben, und die ganze Familie macht schöne Fortschritte in der Wahrheit.

Kann die Wahrheit jemanden ändern, der ein Dieb, Spieler und Mörder war? So ein Mann war im Gefängnis, wo er eine Strafe von vierzehn Jahren verbüßte. Später wurde er in eine Arbeitskolonie auf den Farmen versetzt, wo es eine Gefängnisbibliothek gab. Obwohl er sich für Religion nicht interessierte, erregte das Paradies-Buch seine Aufmerksamkeit. Er las es immer wieder aufs neue und gelangte zu der Überzeugung, daß dies die Wahrheit sei. Durch den Wärter, der mit Jehovas Zeugen studierte, erhielt er einige Zeitschriften. Wie sanfter Regen auf fruchtbaren Boden fällt, so drang die Wahrheit in sein Herz ein. Er begann, mit der guten Botschaft von Zelle zu Zelle zu gehen. Als er vor kurzem entlassen wurde, setzte er sich sogleich mit Jehovas Zeugen in Verbindung und berichtete ihnen von sieben „fertigen“ Zeugen, die darauf warten, getauft zu werden, sobald sie entlassen sind. Zu der Zeit, da diese Erfahrung niedergeschrieben wird, ist dieser einstmals gesetzlose Mann zu einem eifrigen, Gott hingegebenen Bruder und zu einem Bürger geworden, der das Gesetz hält.

Das gute Verhalten des Volkes Jehovas bei Kongressen bleibt nicht unbemerkt. Eine Schwester und ihr Sohn nahmen ein Taxi, um zu einer ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus zu fahren. Der Taxifahrer erkannte die Schwester als Zeugin Jehovas wieder, da er Verwalter einer Halle gewesen war, die oft für Bezirkskongresse benutzt wurde. Er erzählte der Schwester etwas, wovon Jehovas Zeugen nichts wußten, da es sich hinter den Kulissen ereignet hatte. Der Rat, der die Vermietung dieser Halle überwachte, hatte Vorurteile gegen Jehovas Zeugen, da die meisten Ratsmitglieder der Niederländischen Reformierten Kirche angehörten. Aber da alle in der Gemeinde das Recht hatten, die Halle zu mieten, wurde sie den Zeugen für das erste Mal vermietet, nachdem man den Verwalter, den späteren Taxifahrer, gebeten hatte, nach Beschwerdegründen gegen die Zeugen Ausschau zu halten, so daß man in Zukunft Gründe hätte, ihnen die Benutzung der Halle zu verweigern. Am Montagmorgen nach dem Kongreß wurde er herbeigerufen, damit er Beschwerden gegen Jehovas Zeugen vortragen könnte. Er antwortete: „Meine einzige ,Beschwerde‘ gegen sie ist ihr hervorragendes Benehmen, ihre Sauberkeit und ihre Achtung vor dem Ratseigentum. Kinder sammeln Papier in der Halle und um die Halle herum auf; die Waschräume sind sauber; und obendrein zogen die Männer am Sonntagabend, als das Programm zu Ende war, den guten Anzug aus, zogen Arbeitskleider an und reinigten die Halle.“ Seit jenem schönen Bericht haben wir keine Schwierigkeiten, diesen Saal für Bezirkskongresse zu erhalten.

ASCENSION Bevölkerung: 1 217

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 174

Das Werk auf Ascension erhielt einen richtigen Aufschwung, als der Pionier von der Insel St. Helena mit seiner Familie für neun Monate des Dienstjahres hierherzog. Den Bewohnern der Insel wurde ein gründliches Zeugnis gegeben, was einige sehr schöne Ergebnisse zur Folge hatte. Mehrere Familien und Einzelpersonen begannen Gemeinschaft mit uns zu pflegen, nachdem sie erst eine kurze Zeit studiert hatten.

Ist es um 22 Uhr zu spät, ein Heimbibelstudium durchzuführen? Bei einer bestimmten Familie war das nicht zu spät. Der Mann hatte einige Wochen lang bis nach 21 Uhr Schichtarbeit, und so wurde vereinbart, regelmäßig um 22 Uhr zu studieren. Da es sehr heiß war, wurde das Studium auf der Veranda, im Freien, durchgeführt, wo die Nachbarn sie sehen konnten, und das führte dazu, daß die Nachbarn spotteten. Als der Mann Fortschritte machte und erkannte, daß das, was er lernte, die Wahrheit ist, erklärte er: „Jetzt sehe ich, warum nicht mehr Menschen Zeugen Jehovas sind: Sie fürchten sich vor dem, was ihre Nachbarn sagen und denken mögen.“ Die Familie begann den Zusammenkünften beizuwohnen, und sie hatte Freude daran. Nachdem der Mann im Buchstudium am Dienstag gehört hatte, wie sehr die Zeit drängt und welches Werk noch getan werden muß, fing er an, am nächsten Tag all seinen Arbeitskollegen Zeugnis zu geben, und er war voller Freude, als er einen Mann fand, der um eine Bibel und ein Buch bat, damit auch er studieren könnte.

Der Pionierbruder und seine Familie mußten wieder zurück nach St. Helena ziehen. Sie bleiben mit einigen der Personen, mit denen sie die Bibel studierten, in Verbindung, indem sie Briefe schreiben, und die einzige Schwester auf der Insel fährt fort, ihnen persönlich Hilfe zu leisten. Könntest du vielleicht kommen und den „Schafen“ auf dieser Insel helfen?

BOTSWANA Bevölkerung: 543 000

Verkündiger-Höchstzahl: 187 Verhältnis: 1 zu 2 904

Die Wahrheit erreicht die entferntesten Winkel dieses Landes. Im Nordwesten, im Sumpfgebiet, wurde eine Frau gefunden, die aus einem Stamm der Buschmänner kommt. Buschmänner gehören zu den primitivsten Völkern der Erde. Diese kleinen Jäger gebrauchen noch Bogen und Giftpfeile. Aber sie nahm die Wahrheit an und ist jetzt in der Lage, anderen Buschmännern in ihrer Schnalzlaut-Sprache Zeugnis zu geben. Somit erhellen sich die Aussichten, einige dieser primitiven Menschen unter denen zu sehen, die Harmagedon überleben werden.

Es herrschte große Aufregung unter den Brüdern, als sie hörten, daß einer der Sonderpioniere von der Gesellschaft eingeladen worden war, den internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ in London zu besuchen. Als der Bruder das Einladungsschreiben der Gesellschaft erhielt, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß die Gesellschaft seine Fahrt bezahlen würde, bestätigte er es dankbar, teilte aber mit, er würde das Angebot nicht annehmen, da er nicht in der Lage sei, in London für Essen und Unterkunft zu bezahlen. Am selben Tag rief jedoch eine Familie im Zweigbüro an und bot finanzielle Unterstützung für einen afrikanischen Bruder an, der eingeladen worden sei, aber vielleicht nicht das nötige Geld für seine persönlichen Auslagen habe. Wie dankbar war doch der Bruder, daß ihm dieses Angebot zugute kam und er den Kongreß besuchen konnte!

Es werden ständig Anstrengungen gemacht, um die Königreichsbotschaft in die dichter bevölkerten Gebiete zu tragen, indem mehr Sonderpioniere ernannt werden. Der Bedarf an weiteren Arbeitern ist jedoch noch immer viel größer als die Zahl der vorhandenen. Während des Jahres zog ein Ehepaar aus England zu, um zu dienen, wo Hilfe noch dringender benötigt wird, und die beiden haben die Aufgabe erhalten, der englisch sprechenden Bevölkerung Zeugnis zu geben. Aber auch in diesem Teil des Gebietes werden noch weitere Helfer benötigt.

LESOTHO Bevölkerung: 968 000

Verkündiger-Höchstzahl: 343 Verhältnis: 1 zu 2 822

Die Brüder in Lesotho hatten ein sehr gutes Jahr im Predigen der guten Botschaft, und Jehova hat sie mit einer schönen Zunahme gesegnet. Schafähnliche Menschen aus allen Gesellschaftskreisen nehmen die Wahrheit an. Um dem Werk einen weiteren Auftrieb zu geben und den Brüdern in Lesotho zu helfen, organisatorische Fähigkeiten zu erlangen, wurde ein weißes Sonderpionier-Ehepaar aus Südafrika gefragt, ob es bereit wäre, eine Sonderpionier-Zuteilung in Maseru, der Hauptstadt von Lesotho, anzunehmen. Würdest du eine bequeme Wohnung in der Stadt, in der es eine glückliche Versammlung gibt, aufgeben, um unter primitiven Verhältnissen mit Menschen zu leben, deren Sprache du nicht sprechen könntest? Würdest du eine solche Einladung annehmen, wenn das für dich bedeutete, auf eine Überseereise zu einem internationalen Kongreß zu verzichten? Dies tat dieses Ehepaar. Die Eltern der Frau hatten die beiden eingeladen, sie zum Kongreß nach London zu begleiten, und hatten ihnen angeboten, ihren Flug zu bezahlen. Aber um sich von weltlicher Arbeit zu befreien und so die Einladung nach Lesotho annehmen zu können, baten diese Sonderpioniere darum, daß ihnen das für den Flug bestimmte Geld gegeben würde, damit sie die Schulden für ihren Wagen bezahlen könnten. Die Eltern waren einverstanden, und jetzt erleben die beiden Sonderpioniere einige wunderbare Erfahrungen in einer Versammlung, die sie benötigt, liebt und als Gabe von Jehova betrachtet.

Der Bezirksdiener erzählt folgende Erfahrung: Ein ortsansässiger Bruder führte eine Zeitlang ein Heimbibelstudium mit einem Mann durch, der achtundzwanzig Jahre lang Laienprediger in der Kirche der französischen Mission gewesen war. Während unseres Besuches in der Versammlung wurde dem Bruder geholfen, das Studium von dem Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist ...“ auf das Wahrheits-Buch umzustellen, und das Studium wurde während der zwei Wochen mehrmals durchgeführt. Am Ende unseres Besuches sagte dieser Mann, es seien ihm viele Hindernisse aus dem Weg geräumt worden und jetzt habe er sich fest vorgenommen, seine Familie von seinem Entschluß zu unterrichten, sich als ein Zeuge Jehovas taufen zu lassen, und sie zu ermuntern, denselben Lauf einzuschlagen. Er war auch entschlossen, in jede der Kirchen zurückzukehren, in denen er während der vergangenen achtundzwanzig Jahre gepredigt hatte, und um Gelegenheit zu bitten, diesen Gemeinden die Wahrheit mitzuteilen. Welch ein schönes Beispiel von einem Mann, der sechsundsiebzig Jahre alt ist!

ST. HELENA Bevölkerung: 4 701

Verkündiger-Höchstzahl: 36 Verhältnis: 1 zu 131

Als das Wahrheits-Buch auf der Insel eintraf, gab dies dem Werk einen großen Auftrieb, und die Zahl der Bibelstudien stieg auf 1,5 je Verkündiger an. Ein Bruder erzählt, wie das Buch einer Familie geholfen hat, die zehn Jahre lang geistig „tot“ war: „Sie kamen am Sonntagnachmittag zum erstenmal zum Vortrag des Kreisdieners und blieben zum Wachtturm-Studium und zur Schlußansprache da. Seither hat die Familie die Theokratische Predigtdienstschule und die Predigtdienst-Zusammenkunft besucht und macht gute Fortschritte.“

Auf dieser Insel wurde wieder ein schönes Zeugnis gegeben. Aber eine allgemeine bequeme Einstellung ist immer noch das größte Hindernis, das sich sogar manchmal auf die Brüder auswirkt und den Fortschritt verlangsamt. Früher wirkten sich Kriege, Verbrechen und politische Unruhen nie so richtig auf die Menschen auf dieser Insel aus. Aber dieses Jahr weitete sich eine Geschäftsübernahme zu einem politischen Streit aus, und die Menschen gerieten in Raserei. Wer ging dabei führend voran? Die Geistlichen, die sangen: „Vorwärts, christliche Soldaten!“ Überall gab es Plakate, die die Inselbewohner etliche Monate lang in Unruhe versetzten. Die nächsten Plakate, die überall auf der Insel zu sehen waren, kündigten den öffentlichen Vortrag des Kreiskongresses der Zeugen Jehovas an mit dem Thema „Gottes Weg ist Liebe“. Welch ein Gegensatz! Ein Mann, der das Plakat sah, kam zu uns und sagte: „Das ist es, was wir brauchen.“ Und der Mann, gegen den die Inselbewohner so erbittert waren, kam zum öffentlichen Vortrag, hörte aufmerksam zu und schlug alle Schrifttexte nach. Selbst der Leiter der Adventisten vom Siebenten Tag kam zu dem Vortrag.

SÜDWESTAFRIKA Bevölkerung: 574 000

Verkündiger-Höchstzahl: 179 Verhältnis: 1 zu 3 207

Mit dem Wahrheits-Buch in Afrikaans sind viele neue Heimbibelstudien begonnen worden, und mehr Menschen beziehen entschieden Stellung für die Wahrheit.

Das Alter hindert eine Schwester in den Siebzigerjahren nicht daran, sich an der Verbreitung von Zeitschriften auf der Straße zu beteiligen. Für sie ist der Zeitschriftentag der Höhepunkt der Tätigkeit der Woche, da sie nicht von Haus zu Haus gehen kann, um am regulären Predigtwerk teilzunehmen. Mit der freundlichen Hilfe der anderen Brüder der Versammlung kommt sie am Sonnabendmorgen regelmäßig mit einem Stuhl an eine belebte Straßenecke. Während sie auf dem Stuhl sitzt, bietet sie den Passanten die Zeitschriften an und gibt in vier Stunden gewöhnlich etwa sechzig Zeitschriften auf der Straße ab. Die Menschen kennen sie nun allmählich, und sie fragen sie oft nach den neuesten Ausgaben. Dieses treue Beispiel war für viele der jüngeren Verkündiger eine große Ermunterung, sich regelmäßig an der Verbreitung von Zeitschriften zu beteiligen.

Wegen guter Führung wurde einigen Insassen eines der örtlichen Gefängnisse gestattet, in den Wohnungen des Gefängnispersonals zu arbeiten. Einer von ihnen arbeitet in der Wohnung einer Schwester. Ein Sonderpionier berichtet: „Als ich diese Schwester besuchte, bemerkte ich das wahrhaft freundliche Wesen und die gute Veranlagung des Gefangenen. Ich überließ ihm zwei Zeitschriften zum Lesen, und als ich wieder dort war, verlangte er ein Paradies-Buch. Da ich sein Interesse für die Bibel sah, bot ich ihm ein Studium an. Er war so erfreut und aufgeschlossen, daß wir die Broschüre ,Diese gute Botschaft ...‘ in sechs Studien durchnehmen konnten. Das bedeutete für ihn viel Vorbereitung. Zu diesem Zeitpunkt erhielten wir das Wahrheits-Buch in Afrikaans und konnten uns direkt den Kapiteln 14 und 15 zuwenden. Er erkannte sogleich die Notwendigkeit, Babylon die Große zu verlassen. Jetzt, da er einige Kapitel in dieser ausgezeichneten Veröffentlichung durchgenommen hat, hat er den Wunsch zum Ausdruck gebracht, sich in naher Zukunft taufen zu lassen, sobald er entlassen wird.“

SWASILAND Bevölkerung: 395 000

Verkündiger-Höchstzahl: 640 Verhältnis: 1 zu 617

Während des Jahres machte das Werk in Swasiland weiter stetig Fortschritte. Um dafür zu sorgen, daß alle Menschen in Swasiland vor dem Ende die gute Botschaft hören, wurden während des Besuches des Zweigdieners aus Südafrika Vorkehrungen getroffen, den meisten Sonderpionieren neue Gebiete zuzuteilen, in denen Hilfe dringender benötigt wird. Dies hat zur Folge, daß überall in Swasiland ein gutes Zeugnis gegeben wird.

Einer der Bezirkshäuptlinge sprach einen Pionierbruder an, damit er einer politischen Versammlung auf dem Lande beiwohne. Der Bruder ging nicht dorthin, sondern beschäftigte sich statt dessen eifrig im Werke Gottes. Am folgenden Tag wurde er vor den Häuptling gerufen, um Rechenschaft darüber abzulegen, daß er der Versammlung ferngeblieben war. Er erklärte freundlich seine neutrale Haltung. Der Häuptling drohte, ihn aus dem Land auszuweisen, sagte ihm aber, er solle warten, bis er von Seiner Exzellenz, dem König von Swasiland, zurückkehre. Als der Häuptling dem König diesen Fall vortrug, sagte der König, der Jehovas Zeugen gut kennt, man solle sie in Ruhe lassen. „Diese Leute gehören keiner politischen Partei an. Sie sind neutral und es besteht kein Grund, es ihnen schwerzumachen. Es sind friedliche Leute.“ Als der Häuptling zurückkehrte, sagte er dem wartenden Bruder, er habe sehr viel Glück gehabt, da der König guter Stimmung gewesen sei und ihm verziehen habe. Der Bruder fährt freudig mit seinem Predigtwerk fort.

SPANIEN Bevölkerung: 31 794 900

Verkündiger-Höchstzahl: 8 392 Verhältnis: 1 zu 3 789

Die Erfüllung der Verheißung Jehovas durch Jesaja, er würde die Mehrung seines Volkes zu seiner bestimmten Zeit „eilends ausführen“, war während des ganzen Jahres deutlich zu sehen. Angespornt wie nie zuvor, alle ehrlichgesinnten Menschen mit der guten Botschaft vom Königreich zu erreichen, sind die Verkündiger äußerst fleißig gewesen, um ihr Versammlungsgebiet gründlich zu bearbeiten, und viele konnten in Gegenden ziehen, wo ein noch größerer Bedarf an Königreichspredigern besteht. Hier folgen Erfahrungen aus Spanien, Andorra und von den Kanarischen Inseln.

Wie schnell entscheiden sich aufrichtige Menschen dank der Hilfe des Wahrheits-Buches zugunsten der Grundsätze wahrer christlicher Anbetung! Ein Pionier berichtet, daß er schon während des zweiten Studiums bei einer interessierten Familie feststellte, daß Gegenstände falscher religiöser Anbetung aus dem Haus verschwunden waren, obwohl er nichts darüber erwähnt hatte. Der Ehemann erklärte, er und seine Frau hätten aufgrund dessen, was sie aus ihrer täglichen Betrachtung des Wahrheits-Buches gelernt hätten, nicht nur das Haus in religiöser Hinsicht gründlich aufgeräumt, sondern er habe sich auch entschlossen, ihre zwei Fernsehgeräte außer Betrieb zu setzen, um mehr Zeit für das Bibelstudium zu haben, und außerdem hätten sie sich beide entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Frau erklärte, sie habe bereits ihren Friseusen Zeugnis gegeben. Jetzt beteiligen sie sich regelmäßig am Predigtdienst, und sie haben ihre Wohnung für Bibelstudienzusammenkünfte zur Verfügung gestellt.

Ein verheirateter Mann sagte einem Zeugen Jehovas, der bei ihm vorsprach, er interessiere sich nicht für ein Bibelstudium, denn er sei von der Religion enttäuscht, aber er würde seine Frau nicht daran hindern zu studieren. Es wurde ein Wahrheits-Buch abgegeben, und der Verkündiger meinte, der Mann solle sich ein wenig Zeit nehmen, um es zu prüfen, damit er mit dem vertraut sei, was seine Frau studieren würde. Als der Verkündiger wiederkam, um das erste Studium durchzuführen, war auch der Mann zugegen, und er rief aus: „Vergangene Nacht haben meine Frau und ich noch um drei Uhr morgens im Wahrheits-Buch gelesen. Wir sind schon bis Kapitel 16 gekommen, und wir haben viel gelernt. Als ich las, daß die Bibel die Verwendung von Bildern bei der Anbetung verbietet, hat mich das so beeindruckt, daß ich aufstand und die religiösen Bilder aus unserem Schlafzimmer entfernte.“ Schon am nächsten Sonntag war das Ehepaar beim biblischen Vortrag der Versammlung zugegen, und jetzt teilen beide auch anderen mit, was sie lernen.

Ein Mann, der die aufrichtige Zuneigung seiner Frau zu gewissen Heiligenbildern für Leichtgläubigkeit hielt, begrüßte das Angebot eines Studiums mit dem Wahrheits-Buch. Schon in kurzer Zeit erkannte die Frau, daß „Gott ... ein GEIST [ist], und die ihn anbeten, ... ihn mit Geist und Wahrheit anbeten [müssen]“, und nahm die notwendigen Änderungen in ihrem Denken und Handeln vor. Aber im Verlauf des weiteren Studiums sah sich auch der Mann vor einer sehr schwierigen persönlichen Entscheidung. Von Kindheit an hatte er davon geträumt, ein großer Stierkämpfer zu werden. Und nach langjährigen Anstrengungen und großen persönlichen Opfern war er schließlich ein Matador geworden, der in den bedeutendsten Arenen des Landes kämpfte. Jetzt, gerade da sich sein langersehnter Traum erfüllte, wurde er veranlaßt, gründlicher über sein eigenes Leben und über das nachzudenken, was er mit diesem Leben tat. Statt weiterhin sein Leben in der Arena aufs Spiel zu setzen, entschloß er sich, sich Gott hinzugeben, um seinen Dienst zu tun, und er und seine Frau wurden im Sommer auf dem Kongreß in Rom getauft.

Pioniere sprachen bei einer verkrüppelten Frau vor, die sich schwer über Gott beklagte: „Was Gott tun sollte, ist, dafür zu sorgen, daß ich wieder normal gehen kann.“ Mit der Zeit stimmte sie einem Studium des Wahrheits-Buches zu, und in wenigen Wochen fand eine wunderbare Veränderung ihrer Persönlichkeit statt. Sie weckte bei ihrem Mann Interesse für das Studium, und bald boten sie ihre Wohnung für Bibelstudienzusammenkünfte an. Sie fing an, brieflich Zeugnis zu geben, war aber immer noch traurig, wenn sie andere von der Gruppe hinausgehen sah, um sich am Predigtdienst von Tür zu Tür zu beteiligen. Mit einem wichtigen Ziel vor Augen hat sie sich geübt, trotz der elf Metallstifte in ihrem Oberschenkelknochen, an einem Stock zu gehen. Jetzt hat sie eine fortschrittliche und klare geistige Einstellung und ist voller Freude, jede Woche sechs bis acht Stunden im Predigtdienst von Tür zu Tür zu verbringen.

Die 6 525 Personen, die den spanischen Darbietungen des internationalen Kongresses in Rom beiwohnten, waren sich einig in ihren Äußerungen der Wertschätzung für das hervorragende Programm, für das gesorgt worden war. Geistig gestärkt, sind alle fest entschlossen, die gute Botschaft von Gottes Königreich in der kurzen verbleibenden Zeit weiterhin auszubreiten.

ANDORRA Bevölkerung: 18 200

Verkündiger-Höchstzahl: 14 Verhältnis: 1 zu 1 300

Wie gut war es doch, zu sehen, daß — trotz schwerer Hindernisse für den geistigen Fortschritt in diesem winzigen Land hoch oben in den Pyrenäen — während des vergangenen Jahres Einheimische von Andorra Stellung für Jehova bezogen und ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert haben. Die weltliche Arbeit hält die meisten Bewohner von Andorra sieben Tage in der Woche täglich zehn Stunden beschäftigt, was die für das Bibelstudium und die Gemeinschaft verfügbare Zeit stark beschneidet. Sie wissen jedoch, daß ‘der Mensch nicht von Brot allein leben soll’, und so richten sie es sich gemäß den Umständen so ein, daß die Bibelstudienzusammenkünfte erst um 22 Uhr beginnen. Selbst die Beförderungsprobleme und die Kälte im Winter hindern diese abgehärteten Menschen nicht daran, sich regelmäßig zu versammeln. Die Verwendung des Wahrheits-Buches während des Jahres hat sich als wunderbares Mittel erwiesen, nicht nur Interessierten, sondern auch den Verkündigern selbst zu helfen, noch besser die dringende Notwendigkeit zu erkennen, jetzt entschieden auf Jehovas Seite Stellung zu beziehen. Ein Bruder schreibt über seinen festen Entschluß: „Ich mußte an den Sonntagnachmittagen arbeitsfrei haben, um das Wachtturm-Studium besuchen zu können, und ich brauchte auch während der Woche einen freien Tag für den Predigtdienst. Mein Arbeitgeber schien zuerst nicht bereit zu sein, meiner Bitte zu entsprechen, aber als ich ihm erklärte, ich würde mich nach einer anderen Arbeit umsehen müssen, traf er für mich eine besondere Vorkehrung. Später war er so freundlich und kam meiner Bitte nach, mir im August Urlaub zu geben, damit ich den internationalen Kongreß in Rom besuchen konnte, obwohl er während dieser Hochsaison des Tourismus selber für mich im Laden einspringen mußte.“ Wie wichtig ist es daher, „zuerst das Königreich ... zu suchen“, da wir wissen, daß Jehova nicht die materiellen Bedürfnisse seiner treuen Diener vergißt.

KANARISCHE INSELN Bevölkerung: 1 154 200

Verkündiger-Höchstzahl: 269 Verhältnis: 1 zu 4 291

Welch eine Hilfe das Wahrheits-Buch doch gewesen ist, um Interessierten zu helfen, recht bald für Jehovas gerechte Grundsätze entschieden Stellung zu beziehen! Ein verheirateter Mann sah sich seit mehr als fünfzehn Jahren genötigt, für seine kranken Eltern zu sorgen, was dazu führte, daß er mit der Zeit ungläubig wurde. Seine Frau fahr mit der gewohnheitsmäßigen Anbetung fort, die die Nonnen sie gelehrt hatten, als sie eine religiöse Schule besuchte. Dann stimmten beide einem Studium des Wahrheits-Buches mit einem Zeugen Jehovas zu. Schon nach zwei Monaten riefen sie aus: „Wie glücklich sind wir doch, die Wahrheit über so vieles zu kennen, was uns früher so unklar war! Und was uns besonders überrascht, ist, daß die Erklärung biblischer Themen im Wahrheits-Buch so leicht zu verstehen ist, daß selbst ein kleines Kind sie begreifen kann. Anfangs kamen wir uns unbefähigt vor, aber jetzt sind wir nicht nur mit biblischen Grundwahrheiten vertraut, sondern wir haben auch gelernt, wie man die Bibel gebraucht, und wir finden die Bibelstellen fast so schnell wie die Redner am Sonntag!“ Ja, dieses Ehepaar ist regelmäßig bei den Zusammenkünften zugegen und macht stetig Fortschritte zu christlicher Reife.

Das Wahrheits-Buch ist auch ein gutes Mittel gewesen, um denen zu helfen, die in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen untätig geworden sind. Jemand, der mehr als zwei Jahre von der Versammlung getrennt war, war schließlich mit einem sechsmonatigen Studium des Wahrheits-Buches einverstanden. Nach vier Monaten pflegte er wieder regelmäßig Gemeinschaft und äußerte seinen Wunsch, etwas zu tun, was er früher als sein größtes Hindernis betrachtet hatte — anderen zu predigen. Er erklärte: „Jedesmal, wenn ich das Wahrheits-Buch studiere, verstehe ich das Wort Gottes besser, und ich erkenne, daß ich früher kostbare Zeit verschwendet habe. Es ist erstaunlich, zu sehen, wie einfach die Wahrheit erklärt wird, und doch versteht die Welt sie im allgemeinen nicht! Ich brauche mehr Bücher, denn jetzt traue ich mir zu, mit anderen zu sprechen und ihnen zu helfen, und das Predigtwerk macht mir wirklich Freude.“

SURINAM Bevölkerung: 375 000

Verkündiger-Höchstzahl: 520 Verhältnis: 1 zu 721

Aufrichtige Menschen benötigen nicht mehr als sechs Monate, um die Notwendigkeit zu erkennen, aus Babylon der Großen zu fliehen. (Offb. 18:4) Ein Missionar schreibt: „Im Dezember traf ich im Dienst von Haus zu Haus eine aufrichtige römisch-katholische Frau, und ich gab das Wahrheits-Buch ab. Ich begann mit ihr beim ersten Besuch zu studieren und sie machte schnell Fortschritte. Nach unserem dritten Studium sah sie deutlich, was sie mit all den Statuen und ,heiligen Bildern‘ tun mußte, wenn sie Jehova wohlgefällig sein wollte. Als ich zu unserem vierten Studium kam, waren alle Bilder und auch ihr goldenes Medaillon der ,Muttergottes‘ verschwunden. Nach dem ersten Monat des Studiums begann sie, die Zusammenkünfte zu besuchen, und seither ist sie regelmäßig zugegen gewesen und bringt ihre sechs Kinder mit. Im Februar begann ihr Mann zu studieren, und bald danach erkannten beide die Notwendigkeit, die Kinder aus der katholischen Schule zu nehmen und sie in eine öffentliche Schule zu schicken. Sie sagten: ,Wir können nicht am Tisch Jehovas und am Tisch der Dämonen dienen.‘ Im April nahm die Frau den Predigtdienst auf, und im Juli besuchte sie den Kongreß in New York. Sie hat den Wunsch geäußert, sich auf dem nächsten Kreiskongreß taufen zu lassen.“

Manche Menschen müssen viele Probleme überwinden, wenn sie die Wahrheit kennenlernen, wie das bei einer gewissen Schwester der Fall war. Sollen wir sie ihren Bericht erzählen lassen?

„Bevor ich mit der Wahrheit in Berührung kam, hatte ich bereits viele Schwierigkeiten mit dem Mann, mit dem ich zusammen lebte. Wir waren nicht verheiratet. Ich wollte ihn verlassen, fürchtete mich aber, da er drohte, mir etwas Schreckliches anzutun. Andere gaben mir den Rat, Hilfe bei einem Spiritisten zu suchen. Er gab mir viele Zaubermittel, die ich anwenden sollte, aber die Situation wurde schlimmer.

Dann begann eine Schwester ein Bibelstudium mit mir. Ich fing an, die Zusammenkünfte zu besuchen. Der Mann, mit dem ich zusammen lebte, wurde immer schlechter und brachte mir auf jede mögliche Weise Widerstand entgegen, aber ich machte weiter.

Durch die Bibelstudien erfuhr ich, daß Jehova von seinen wahren Anbetern fordert, daß sie völlig frei von Dämonismus sind. Ich zögerte nicht, alle Zaubermittel, die ich erhalten hatte, zu verbrennen. Seitdem kann ich sagen, daß mich die Wahrheit von einem Leben der Hurerei und von Dämonismus befreit hat. Jehova hat mir die Kraft gegeben, mein Leben zu reinigen, indem ich mit all meinen Kindern in ein anderes Haus gezogen bin. Jetzt habe ich mich Jehova hingegeben.“ Wie wahr doch die Worte des Paulus sind: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht.“ — Phil. 4:13.

SCHWEDEN Bevölkerung: 7 941 561

Verkündiger-Höchstzahl: 11 150 Verhältnis: 1 zu 712

„Ein Mann stand auf der Treppe, und ein Mädchen lag in einer Hängematte im Hof. Wir hatten kaum Zeit, unseren Auftrag zu erwähnen, als sich die Kleine erhob und zu uns kam: ,Sprechen Sie von der Bibel und von Gott?‘ Sie war zwölf Jahre alt, katholisch und voller Fragen über die Bibel. Wir zeigten ihr, was die Bibel über all das sagt, wonach sie uns fragte, und sie anerkannte alles, was aus der Bibel vorgebracht wurde. Wir wußten nicht recht, was wir ihr anbieten sollten, und entschlossen uns, ein Wachtturm-Abonnement anzubieten, da wir im Wachtturm-Feldzug standen. ,Durch diese Zeitschrift haben wir unsere Erkenntnis der Bibel erlangt‘, erklärten wir. Als sie den Abonnementspreis erfuhr, sagte sie: ,Das möchte ich haben.‘ Dann erblickte sie ein Exemplar der Zeitschrift Erwachet! in meiner Tasche. ,Was für eine Zeitschrift ist das?‘ fragte sie. ,Die möchte ich auch haben. Man kann nie zuviel wissen.‘ Sie nahm auch das Evolutions-Buch.

An jenem Abend hatten wir unsere Predigtdienst-Zusammenkunft und unsere Theokratische Predigtdienstschule, und so fragten wir sie, ob sie kommen und sehen wolle, was dort geschehe. Ja, aber sie mußte erst ihre Mutter fragen, ob sie gehen dürfe; daher sollte sie uns anrufen und Bescheid sagen, und dann wollten wir sie abholen. So geschah es, und als wir ankamen, stand der junge Mann, mit dem wir morgens gesprochen hatten, neben ihr, bereit, mitzukommen, ,wenn das gestattet‘ sei. Er war sehr von der Schule beeindruckt und auch davon, daß selbst alte Menschen danach trachteten, ihre Fähigkeiten als Verkündiger zu verbessern. Als wir heimfuhren, sagte das Mädchen, es habe bereits einen Artikel über den Rosenkranz in der Zeitschrift Erwachet! gelesen, und fügte hinzu, es habe einen solchen Gegenstand zum letztenmal benutzt. ,Jetzt weiß ich, daß ich die Wahrheit gefunden habe, denn Sie haben für alle Antworten, die Sie mir gegeben haben, die Bibel benutzt. Und jetzt muß ich mich beeilen, zu meiner Mutter nach Hause zu kommen und ihr von alledem zu erzählen.‘ Und was haben wir aus dieser Erfahrung gelernt? Daß man nie meinen darf, ein Kind verstehe nicht, was wir zu sagen haben, sondern wenn wir Kinder an den Türen antreffen, sollten wir mit ihnen sprechen.“

Ein junger Pionierbruder traf einen langhaarigen „Mod“, der Interesse bekundete, und es wurde ein Studium begonnen, bei dem auch einige seiner Kameraden zugegen waren. Die meisten von ihnen trugen langes Haar; einige waren Universitätsstudenten. Die Evolutionstheorie wurde diskutiert, und sie waren sehr davon beeindruckt, daß der Pionier ihre Argumente widerlegen konnte. „Wo haben Sie das alles gelernt?“ fragten sie. „Aus den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! Sie können sie abonnieren.“ Daraufhin wurden acht Abonnements aufgenommen. Die jungen Männer fingen an, die Zusammenkünfte zu besuchen, und die Brüder fragten sich, ob sie sich gesittet benehmen würden oder nicht. Sie wurden jedoch willkommen geheißen, setzten sich hin und hörten zu, eine Zusammenkunft nach der anderen. „Und stellt euch unsere Freude vor, als sich einige von ihnen die Haare schneiden ließen, sich rasierten und anfingen, anständige Kleider zu tragen. Sie sind jetzt ebenso ordentlich angezogen wie unsere öffentlichen Redner. Einer hat bereits angefangen zu verkündigen.“

Eine junge Frau hatte, als sie noch ein Kind war, mit ihrer Tante in Finnland einige Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besucht. In Schweden heiratete sie später und wurde geschieden, und danach fing sie an, sich für Horoskope zu interessieren. Mit einigen Kollegen machte sie eine Reise nach Afrika, und dort sah sie einen Schlangenbeschwörer. Einer aus der Reisegesellschaft nahm eine Schlange und legte sie ihr um die Schulter, was ihr einen Schock versetzte. Danach war sie in düstere Betrachtungen versunken, und bald war sie ganz verwirrt. In diesem Zustand wurde sie, obwohl sie die Bibel zu lesen begann, in eine Nervenklinik eingewiesen. Nach kurzer Zeit besserte sich ihr Zustand, und sie wurde nach Hause geschickt. Dann begannen Dinge zu geschehen. Sie sah Unfälle, die sich tags darauf tatsächlich ereigneten. Sie sah sogar — in völlig wachem Zustand — die Invasion in die Tschechoslowakei, einen Monat bevor sie stattfand. All dies machte sie sehr unruhig. Sie fing wieder an, die Bibel zu lesen, aber ständig wurde sie von Stimmen gewarnt. Sie sprach ausführlich mit ihrem Arzt und mit dem Priester. Beide waren freundlich, konnten aber auf keine Erklärung hinweisen. Dann erinnerte sie sich an ihre Tante, und sie rief sie zweimal an. Die Tante versprach, durch die Organisation jemand zu schicken, doch dies dauerte einige Zeit. Seit Wochen schlief die Frau nicht. Sie schaute daher im Telephonverzeichnis nach und fand den Namen und die Telephonnummer des Versammlungsdieners. Er und seine Frau gingen sofort hin und hatten eine dreistündige Besprechung mit ihr, in der sie ihr Erklärungen über die Dämonen usw. gaben. In jener Nacht hatte sie einen tiefen Schlaf, und danach hat sie alles beseitigt, was irgendeine Verbindung mit Spiritismus hat. Sie hat wieder an ihrer Arbeitsstelle angefangen, besucht die Zusammenkünfte der Versammlung und hat ein regelmäßiges Bibelstudium.

Zu der Zeit, da dies geschrieben wird, hat ein Dienstjahr voller aufregender Ereignisse seinen Höhepunkt erreicht. Wir hatten mehrere Monate hintereinander Höchstzahlen, und zwar im Herbst und mitten im Winter! Und im April hatten wir zum erstenmal über 11 000 Verkündiger. Im Mai gaben wir mehr als 56 000 Exemplare des Evolutions-Buches ab, also mehr als alle gebundenen Bücher, die wir im gesamten vorhergehenden Dienstjahr abgegeben hatten. Im Juni fingen wir an, das Wahrheits-Buch zu verbreiten; es waren fast 47 000 Exemplare. Im Juli fand in New York der unvergeßliche Kongreß „Friede auf Erden“ statt, dem nahezu 700 Schweden beiwohnten, und dann kam im August für uns alle hier in Skandinavien der Höhepunkt: der Kongreß in Kopenhagen, der von etwa 10 000 Schweden besucht wurde.

Ich möchte meine eigene Wertschätzung für das zum Ausdruck bringen, was Bruder Knorr bei der besonderen Zusammenkunft für Gileadabsolventen erklärte, nämlich, daß die Missionare das Vorrecht erhalten mögen, Harmagedon gerade dort, wo sie jetzt sind, in ihren einzelnen „Auslands“-Zuteilungen, zu überleben und sogar dort zu sein, um die Toten willkommen zu heißen, wenn die Auferstehung beginnt. Ich betrachte dies als eine sehr befriedigende Erklärung, wie alles seinen Anfang nehmen wird, wenn die Arbeit nach Harmagedon beginnt. Der Herr weiß bestimmt, wie er die Dinge auf sehr natürliche Weise regeln wird.

SCHWEIZ Bevölkerung: 6 115 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 071 Verhältnis: 1 zu 865

Mehr und mehr erkennen die Menschen auch in diesem Land und in Liechtenstein, daß materieller Wohlstand nicht wirkliche Befriedigung bringt und auch nicht die Lösung aller Probleme bedeutet — ja oft weitere Probleme verursacht. Aufrichtige Leute sind daher heute viel eher bereit, mit Jehovas Zeugen ein Bibelstudium zu beginnen. Etwas, was wir früher kaum erlebt haben, ist in diesem Jahr wiederholt eingetreten: Leute haben an die Gesellschaft geschrieben und um ein Bibelstudium gebeten. So schrieb zum Beispiel ein Mann: „Hiermit bitte ich um ein privates Bibelstudium bei mir zu Hause. Bitte teilen Sie mir mit, wann jemand vorbeikommen kann.“ Ein anderer junger Mann schrieb: „Es ist mir ein Bedürfnis, mit Gott zu leben, seinen Gedanken und seinem Willen gerecht zu werden und sein Wort unter den Menschen zu verbreiten, sie aufzuwecken aus ihrer Passivität. Ich ersuche Sie daher, mir die Möglichkeit einer Kontaktnahme mit Ihrer Gemeinschaft zu geben.“

Die Verkündiger sind oft sehr erfolgreich, wenn sie Leute, mit denen sie studieren, unverzüglich einladen, die Zusammenkünfte zu besuchen. Ein Aufseher sprach mit einem Arbeitskollegen und führte ein Heimbibelstudium bei ihm ein. Schon nach dem ersten Studium lud ihn der Aufseher in den Königreichssaal ein. Dieser Mann kam zusammen mit seiner Frau, und beide haben seither keine Zusammenkunft versäumt. Zwei Monate später begannen der Mann und seine Frau mit dem Dienst von Haus zu Haus. Der Aufseher schreibt: „Dies war nur möglich mit Hilfe des Wahrheits-Buches und durch den regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte.“

Die Wahrheit ist das einzige Mittel, sich gegen die Macht der Dämonen zu wehren. Ein Mann wurde, wie er sagte, von dem „Geist“ seiner verstorbenen Frau ständig gequält. Da er katholisch war, versuchte er durch Spenden an seine Kirche von den Erscheinungen befreit zu werden, doch ohne Erfolg. Er wurde menschenscheu und erkrankte, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Von Verkündigern besucht, wurde ihm das Wahrheits-Buch angeboten, und es wurde auf Kapitel 7 mit dem Titel „Gibt es böse Geister?“ hingewiesen. Ein Studium konnte begonnen werden, ja der Mann wünschte, daß man ihn zweimal in der Woche besuchte, um mit ihm die Bibel zu studieren. Schon nach kurzer Zeit verließ er Babylon die Große und schrieb dem Verkündiger: „Ich segne die Stunde, in der ich von Jehovas Zeugen aufgesucht wurde, denn seit derselben Zeit bin ich überaus glücklich. Seit Ihrem Besuch habe ich nach 52 Jahren wieder ein festes Ziel für mein Leben gefunden.“

Die Verkündiger im ganzen Lande, besonders aber die Bethelfamilie blicken mit freudiger Erwartung der Zeit entgegen, da das neue Bethelheim in Thun bezogen werden kann. Die eigentlichen Bauarbeiten sollten gegen Ende November beendet sein, und dann können die Innenarbeiten beginnen. Im Frühjahr 1970 sollten die Druckerei und das Bethelheim der Bestimmung übergeben werden können. Wir schätzen es sehr, daß wir dann nicht nur den Brüdern hier im Lande besser dienen können, sondern auch einer großen Zahl von Verkündigern in vielen anderen Ländern. Unablässig gehen unsere Dankgebete zu Jehova für seinen reichen Segen, den er uns schenkt.

LIECHTENSTEIN Bevölkerung: 21 237

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 3 034

Da gewisse sogenannte „Heilige“ entthront worden sind und viele religiöse Formen und Bräuche nicht mehr so gepflegt werden wie früher, hört man Leute oft sagen: „Man weiß bald nicht mehr, was man glauben soll.“ Natürlich gibt dies den Zeugen eine schöne Möglichkeit, auf Jehovas Vorhaben hinzuweisen.

In einer Wohnung, die von einem neuen Mieter übernommen wurde, fand man eine dicke Bibel. Wahrscheinlich war der frühere Mieter der Meinung, daß es sich nicht lohne, dieses große, alte Buch mitzunehmen. Ein vorsprechender Verkündiger wünschte diese Bibel zu sehen. Es zeigte sich, daß es eine alte Van-Eß-Bibel war, die an vielen Stellen den Namen Jehova enthält. Mit dieser alten Bibel konnte man dem Wohnungsinhaber das Vorhaben und die Segnungen Gottes erklären und bei ihm die Wertschätzung für ein weiteres Verständnis wecken.

Eine junge Interessierte, die aus Jugoslawien kam, fand Anstellung im Hause des regierenden Fürsten. Wie es üblich ist, sollte sie mit zur Kapelle des Schlosses kommen, um zu beten. Sie verweigerte dies. Es wurde ihr gesagt, daß die Fürstin nicht zufrieden sein werde, wenn sie nicht zur Kapelle mitkomme. Diese Interessierte antwortete: „Aber Gott wird nicht mit mir zufrieden sein, wenn ich dorthin gehe.“ Sie wurde dann in Ruhe gelassen.

Diese junge Interessierte setzte alles daran, den Kontakt mit Jehovas Zeugen aufzunehmen, wußte aber nicht, wie und wo sie sie finden könne. Da sie sich wegen der Sprache kaum verständigen konnte, nahm sie das Paradies-Buch und ging zum benachbarten Bahnhof in die Schweiz. Sie zeigte den Leuten das Buch, und mit vielen Gesten wollte sie erfahren, wo Menschen wohnten, die solche Literatur verbreiteten. Doch niemand verstand sie. Enttäuscht schrieb sie in ihre Heimat und bat um Hilfe. Schließlich konnte durch die Zweigbüros der Kontakt hergestellt werden. Diese junge Interessierte wird von den anderen im Haushalt des Fürsten sehr geschätzt, denn sie ist eine gute und zuverlässige Arbeiterin. So wurde ihr denn auch erlaubt, nach Nürnberg zu fahren, wo sie mit großer Begeisterung am Kongreß ihrer jugoslawischen Brüder und Schwestern teilnahm. Sie war eine der 5 095 Personen, die dort getauft wurden.

TAIWAN, REPUBLIK CHINA Bevölkerung: 14 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 087 Verhältnis: 1 zu 12 879

Zwar gab es im vergangenen Jahr auf Taiwan eine weitere Säuberung der Organisation und wieder einen leichten Rückgang, doch waren einige sehr beachtenswerte und ermutigende Tendenzen erkennbar, die den Optimismus unter den Brüdern sehr gefördert haben. Dazu gehört, daß die ersten Ergebnisse des sechsmonatigen Bibelstudienprogramms bereits sichtbar geworden sind. Obwohl uns zur Zeit unseres Bezirkskongresses im September letzten Jahres das Wahrheits-Buch noch nicht zur Verfügung stand, wurde ein Programm eingeführt, durch das annähernd der Stoff des Wahrheits-Buches behandelt wurde, indem man die Broschüren „Diese gute Botschaft ...“ und In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben verwendete. Mit welchen Ergebnissen? Einen Hinweis auf die Ergebnisse gibt die Tatsache, daß während des Jahres achtundvierzig Personen getauft wurden, verglichen mit siebzehn Personen im Vorjahr. Anfang Juni traf dann die erste Sendung chinesischer Wahrheits-Bücher ein und wurde an die Versammlungen ausgeliefert.

Als das sechsmonatige Bibelstudienprogramm auf Taiwan eingeführt wurde, fragten sich viele, ob es bei den Chinesen wirksam sein würde, da die Chinesen sonst im allgemeinen einige Zeit brauchten, bevor sie Stellung für die Wahrheit bezogen. Folgende Erfahrung zeigt jedoch, daß diejenigen, die wirklich Leben wünschen, schnell Stellung beziehen. Ein Exemplar der Zeitschrift Erwachet! wurde bei einem Mann abgegeben, der wenig Interesse hatte, aber einige Wochen später kam sein Bruder mit einem Freund in den Königreichssaal. Er hatte nach dem Lesen der Zeitschrift und eines zurückgelassenen Handzettels etwas Interesse. Es war jedoch der dritte in der Reihe, nämlich der Freund, der schließlich mit einem Bibelstudium einverstanden war. Als er erfuhr, daß er sich gut vorbereiten sollte, ging er sogleich daran, die Antworten auf alle Fragen in der Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ aufzuschreiben. Vier Tage nachdem er die Broschüre In der Hoffnung auf eine gerechte neue Welt leben erhalten hatte, hatte er sie von Anfang bis Ende studiert und angezeichnet. Nach nicht einmal sechs Monaten des Studiums hatte er den Wunsch, in den Dienst zu gehen. Nach weniger als einem Jahr nach seiner ersten Berührung mit der Wahrheit ließ er sich taufen, und jetzt hat er die Freude, in seinen eigenen zwei Heimbibelstudien andere zu lehren.

Die Erfahrung eines chinesischen Heimkehrerehepaares aus Indonesien zeigt, wie Jehova das Rufen derer hört, die wirklich Gerechtigkeit suchen. Die Frau sprach kein Chinesisch, doch hatte sie ein dringendes Verlangen nach der Wahrheit über Gott. Sie bat ihren Mann, sie in eine Kirche mitzunehmen, damit sie etwas von der Bibel lernen würde. Er war ziemlich verärgert über das, was er in den Kirchen in Indonesien und an anderen Orten gesehen hatte, an denen er mit Kirchen verbunden gewesen war, aber er sagte ihr, wenn sie Gott wirklich dienen wolle, dann würde Gott jemand senden, um sie zu belehren. Sie betete, daß sie die wahre Religion finden möge, und es dauerte nicht lange, bis ein Missionar bei ihr vorsprach. Es wurde sogleich ein Studium anhand des englischen Wahrheits-Buches begonnen, da sie sehr wenig Chinesisch konnte. Nach Beendigung des zweiten Kapitels wurde sie gefragt, ob sie irgendwelche Fragen habe. Sie erwiderte: „Wie könnte ich Fragen haben? Es ist doch alles so klar!“ Sie begann bald, mit ihrem Mann den Zusammenkünften am Sonntag beizuwohnen, obwohl sie zunächst Schwierigkeiten hatte, viel von den Vorträgen zu verstehen, da sie erst noch Chinesisch lernte. Dann begann sie, das Versammlungsbuchstudium zu besuchen, und gab in dieser Zusammenkunft Kommentare. Vor kurzem hat sie angefangen, sich am Predigtdienst zu beteiligen, und jetzt ist sie überglücklich, daß ihr Mann zu studieren begonnen hat. Er beklagt es nun, daß er fast ein Jahr verschwendet habe, während seine Frau studiert hätte. Wahrlich, Jehova kennt seine „Schafe“.

Oftmals lassen Verkündiger es zu, daß sie durch enttäuschende Ergebnisse bei einer Anzahl von Nachbesuchen in der Nacharbeit bei anderen Interessierten nachlässig werden. Man weiß nie, welche Person sich wirklich als schafähnlich erweisen wird, und deshalb ist es nötig, all diese Besuche weiter durchzuführen. Als die Frau eines Kreisdieners in einer großen Stadt in Mitteltaiwan arbeitete, traf sie eine junge Universitätsstudentin, die zögerte, das Paradies-Buch entgegenzunehmen, das ihr angeboten wurde. Sie sagte, wenn es ihr jemand ins Studentenheim in Taipeh brächte, würde sie es dort nehmen. Obwohl aus Besuchen dieser Art oft nichts wird, sprach die Missionarin, die die Benachrichtigung erhielt, vor, und das Mädchen nahm das Buch. Ein Studium wurde begonnen. Wenn die Studentin nach Hause zurückkam, studierten die örtlichen Missionare mit ihr, und wenn sie in Taipeh war, studierte die dortige Missionarschwester mit ihr. Die Studentin fing an, die Zusammenkünfte zu besuchen, und als sie daheim war, sprach sie mit ihrer Mutter, die eine strenge Buddhistin war. Ihre Mutter begann zu studieren und die Zusammenkünfte zu besuchen, und jetzt, da die Studentin graduiert worden und nach Hause zurückgekehrt ist, hält sie regelmäßig in der kleinen Ortsversammlung Studierendenansprachen, und sie beteiligt sich jeden Sonntag am Felddienst. Sie wird sich wahrscheinlich auf dem Kongreß „Friede auf Erden“ in Taipeh taufen lassen. Es ist bestimmt erforderlich, daß wir sogar geringem Interesse nachgehen.

Wir freuen uns darauf, daß Ende September das neue Zweigbüro und Missionarheim der Gesellschaft mit dem schönen Königreichssaal bezogen wird, und sehen dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ entgegen, der im Oktober in Taipeh stattfinden wird. Beide Ereignisse werden viel dazu beitragen, die Interessen der wahren Anbetung auf Taiwan zu fördern, und alle Brüder hier schätzen diese Vorkehrungen sehr, die Gottes Organisation getroffen hat.

THAILAND Bevölkerung: 33 552 238

Verkündiger-Höchstzahl: 353 Verhältnis: 1 zu 95 049

Das Zweigbüro in Bangkok hat die Aufsicht über das Werk der Zeugen Jehovas in Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam.

Ein Bruder schreibt: „Ich dachte schon immer, diese Welt sei wunderbar gestaltet und es müsse jemand geben, der sie lenke und regiere. Alles ist in seinem Dasein so vollständig, die Bahn der Sterne, die Sonne und der Mond, alles verläuft ordnungsgemäß, gleichmäßig und gesetzmäßig. Daher kam ich zu dem Schluß, daß es einen Schöpfer geben müsse, der alles in diesem wunderbaren Universum regiere und erhalte. Dann kam ein Zeuge Jehovas, der von Haus zu Haus arbeitete. Meine Frau und ich hörten uns das Zeugnis an, das er über den Zustand der Vollkommenheit gab, den die Demütigen einmal erlangen werden. Wir beide, meine Frau und ich, waren froh, diese gute Botschaft zu hören, und wir wollten mehr lernen. Wir lernten mehr, zuerst daheim und dann auch in den Zusammenkünften. Während wir lernten, warfen wir unsere Gegenstände des Götzendienstes und des Dämonismus fort, paßten uns dem Wort Gottes an und wurden getauft.“ Jetzt freuen sie sich, anderen die gute Botschaft mitzuteilen.

Die Wahrheit reicht nicht nur geographisch, sondern auch gesellschaftlich weit, selbst bis in höhere Kreise, wie das folgende Erfahrung zeigt: „Ein Professor einer der Universitäten von Bangkok, der unsere Stadt besuchte, erzählte, was sich eines Tages in der Universität zutrug, als die Mitglieder der Fakultät zusammengekommen waren, um einen ausländischen Dozenten zu hören, wobei auch einige hohe Beamte zugegen waren. Während der Sitzung kam ein junges Mädchen herein, das eine Tasche bei sich hatte und den Wachtturm anbot. Der ausländische Dozent unterbrach seinen Vortrag, und alle Anwesenden hörten, was das Mädchen zu sagen hatte. Einige der anwesenden Würdenträger stellten ihr Fragen, und sie antwortete voller Vertrauen, intelligent und zusammenhängend, zum Erstaunen aller. Nachdem der Professor dies erzählt hatte, bemerkte er: ,Wissen Sie, es gibt ziemlich viele Personen in hohen Stellungen, die Jehovas Zeugen fürchten.‘ Ich erwiderte: ,Aber es sind gute Menschen, die es mit allen wohl meinen. Niemand braucht sich vor ihnen zu fürchten.‘ Der Professor erwiderte: ,Nein, das ist es nicht, sondern sie befürchten, Jehovas Zeugen könnten die Wahrheit haben.‘ “

Der junge Sohn einer großen Familie interessierte sich für die Wahrheit, machte Fortschritte, ließ sich taufen und begann dann, mit den anderen Familienangehörigen darüber zu sprechen. Die älteren spotteten und verfolgten ihn, aber einige der jüngeren hörten zu, obwohl man sie schlug. Da das Studium zu Hause nicht durchgeführt werden konnte, studierte der Bruder mit seinen jüngeren Brüdern auf dem Markt, wo sie Ware verkauften, in der Zeit, in der keine Kunden da waren. Einer der jüngeren Brüder sagte eines Tages zur Verteidigung seiner Haltung zu der Familie: „Wenn ich Mönch würde, müßtet ihr mir alle huldigen, selbst Vater und Mutter, und ich brauchte nicht zu arbeiten. Doch jetzt arbeite ich, und niemand braucht mir zu huldigen; bitte, laßt mich zu den Zusammenkünften gehen.“ Als Antwort erhielt er weitere Schläge. Seine Mutter schlug ihn auch mit einer Schüssel auf den Kopf, weil er sich weigerte, einen Trank von einem Medizinmann einzunehmen, der aus eingeweichtem, verbranntem Papier hergestellt war. Nachdem man ihn von zu Hause weggetrieben hatte, machte er Fortschritte und ließ sich taufen, und jetzt sieht es so aus, als ob sich der Vorgang mit einem anderen Glied der Familie wiederholt.

KAMBODSCHA Bevölkerung: 6 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 4 Verhältnis: 1 zu 1 500 000

In diesem Land, das sich dem Block „neutraler“ Nationen angeschlossen hat, haben wir jetzt vier Personen, die gegenüber den Angelegenheiten dieser Welt wirklich neutral sind. Drei Verkündiger sind aus dem Ausland gekommen, und dadurch ist es dem Bruder, der früher allein war, nun möglich, auferbauende christliche Gemeinschaft zu pflegen.

Hervorragend waren während des Jahres die Aufmerksamkeit und die Liebe, die in einer Anzahl von Briefen zum Ausdruck kamen, die aus Hawaii, den Vereinigten Staaten und Kanada an diesen einsamen Bruder gesandt wurden. Er hat diese Briefe sehr geschätzt. Ein Brief wurde von einem Bruder geschrieben, der gerade eine sehr verheerende Überschwemmung in Los Angeles durchgemacht hatte, doch er nahm sich die Zeit für diese Aufmerksamkeit. Dies zeigt, daß wir wirklich in der ganzen Welt eine „Bruderschaft“ haben. — 1. Petr. 5:9.

LAOS Bevölkerung: 3 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 21 Verhältnis: 1 zu 142 857

Trotz des Krieges in diesem kleinen, von Land umschlossenen Königreich Laos hält der „Engel in der Mitte des Himmels“ die Tür offen, damit die Botschaft vom Königreich erschallen kann. Während des letzten Dienstjahres sind zwei neue laotische Verkündiger in den Dienst eingeführt worden. Es wird jetzt eine feste Grundlage für weitere Mehrung in den kommenden Monaten gelegt.

Könnte es, wenn wir Interessierte einladen, die Zusammenkünfte, wie zum Beispiel das Wachtturm-Studium, zu besuchen, und wir dann feststellen, daß sie nach einigen Zusammenkünften das Interesse verlieren, daran liegen, daß wir ihnen nicht geholfen haben, sich auf die Zusammenkünfte vorzubereiten, damit sie sich wenigstens in einem gewissen Maße beteiligen können? Als ein junger Mann von einem Missionar gefragt wurde, warum er nicht mehr die Zusammenkünfte besuche, erwiderte er: „Ich schämte mich, weil alle anderen die Hand erhoben, um Antworten zu geben, ich aber nicht, da ich die Antworten nicht wußte.“ Auf der Stelle half ihm der Missionar, für die nächste Zusammenkunft einige Antworten vorzubereiten. Er war anwesend und beteiligte sich freudig. Jetzt hat er so weit Fortschritte gemacht, daß er seine Kommentare selbst vorbereitet, er ist regelmäßig anwesend und möchte sich am Predigtdienst beteiligen.

Ein anderer Verkündiger berichtet: „Bei der Tätigkeit von Tür zu Tür trafen wir in einem Büro ein Mädchen. Als wir ihr die Zeitschriften anboten, sagte sie, sie erhalte sie schon seit einiger Zeit von ihrem Vater, der in Paris arbeite. Er hatte ihr oft geschrieben und sie ermuntert, sich der Religion der Zeugen Jehovas anzuschließen, da dies die einzig wahre Religion sei. Sie wußte jedoch nicht, wie sie sich ihr anschließen oder wo sie sie finden könnte, und jetzt hatten wir das Mädchen gefunden! Sie nahm sofort das Wahrheits-Buch, und ein Studium wurde begonnen. Sie hat das ganze Buch gelesen und unterstrichen und bittet um weiteren Lesestoff.“ Wir erkennen somit, wie weise der Rat ist, denen, die wir lieben, von der Wahrheit zu erzählen.

VIETNAM Bevölkerung: 17 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 Verhältnis: 1 zu 369 565

Der Höhepunkt für Jehovas Zeugen in Vietnam im vergangenen Jahr war ihr erster Kreiskongreß seit drei Jahren. Alle Verkündiger erfreuten sich dieser guten geistigen Fürsorge von Jehova; es wurden auf dem Kongreß fünf Personen getauft, und alle Anwesenden erlangten eine tiefere Wertschätzung für Jehovas voranschreitende Organisation. Welchen Gegensatz dieser friedliche Kongreß doch zu den Verhältnissen in diesem Land bildete, das jetzt seit vielen Jahren vom Krieg heimgesucht wird! Aber trotz der Versuche Satans, die Menschen gegenüber der wirklichen Streitfrage blind zu machen, fährt Gottes Volk fort, den Menschen erkennen zu helfen, daß die einzige Hoffnung des Menschen auf Frieden das Königreich Gottes ist.

Einer der Missionare berichtet: „Nachdem ich eine anscheinend sehr aufrichtige Frau getroffen hatte, war ich ziemlich enttäuscht, als ich zweimal wieder hinging und sie zu beschäftigt war, um mit mir zu sprechen. Ihre Tochter sagte jedoch, sie würde gern eine Bibel kaufen. Als ich einige Tage später mit der Bibel kam, begann ich mit der Frau ein Studium. Sie studierte sehr gut, aber es war ihr Problem, zu den Zusammenkünften zu kommen. Sie hatte sieben Kinder, die sie beschäftigt hielten, und einen gegnerischen Ehemann, der sie entmutigte. Eines Nachmittags kam ich zu unserem Studium, aber sie war nicht daheim. In einem Brief erklärte sie, sie müsse das Studium aufgeben, da ich bei ihr meine Zeit verschwende. ,Ich werde niemals regelmäßig zu den Zusammenkünften und nie in den Predigtdienst gehen können‘, hieß es in dem Brief. Da ich erkannte, daß sie ein Problem hatte, das sie für unüberwindbar hielt, besuchte ich sie einige Tage später, um mit ihr darüber zu sprechen. Nachdem wir die Schriftstellen betrachtet hatten, gemäß denen sie in erster Linie Jehova und dann erst ihrem Mann verantwortlich ist, kam sie zu dem Entschluß, sie müsse Gott mehr als Menschen gehorchen und sie wolle sich bemühen, in der ersten Woche jedes Monats zu den Zusammenkünften zu kommen. Nach ein paar Monaten ermunterte ich sie, zu versuchen, jede zweite Woche zu kommen. Jehova hat ihre aufrichtigen Anstrengungen, ihm zu dienen, gesegnet, da jetzt ihre Familie, zu der sieben Kinder gehören, die Bibel studiert und ihre zwei ältesten Kinder sie jede Woche in den Predigtdienst begleiten. Ihr Mann, der früher ein Gegner war, malte den Jahrestext für den Königreichssaal und hat sein Einverständnis gegeben, daß in seiner Wohnung ein Treffpunkt für den Dienst stattfindet.“ Dies zeigt die Notwendigkeit, die wahren Probleme derer, mit denen wir die Bibel studieren, kennenzulernen, um ihnen helfen zu können.

TOGO Bevölkerung: 1 800 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 229 Verhältnis: 1 zu 1 465

In dem Teil der Welt, in dem wir leben, haben die Menschen im allgemeinen keine so gute Ausbildung wie in entwickelteren Ländern. Viele unserer Brüder waren Analphabeten, bevor ihnen in den Versammlungen lesen und schreiben gelehrt wurde. Manchmal wird die Frage gestellt, ob sie verstehen, was sie tun. Doch siehe! Männer und Frauen gehen fünfundsechzig Kilometer zu Fuß, um einem Kreiskongreß beizuwohnen, ohne materiellen Nutzen daraus zu ziehen, und dann müssen sie wieder fünfundsechzig Kilometer zu Fuß zurückgehen. Sie müssen wissen und verstehen, was sie tun.

Ein weiteres Beispiel: Die Familieneinrichtung sorgt hier für jedes Familienglied genauso wie eine Versicherung für die Menschen in entwickelten Ländern. Ein vierzehnjähriger Junge erfuhr von der Wahrheit, aber die Familie drohte, ihn auszustoßen, wenn er nicht aufhöre, mit Jehovas Zeugen Gemeinschaft zu pflegen, und das würde für ihn den Verlust jeglicher sozialen Sicherheit bedeuten. Der Junge machte trotz der Drohung weiter Fortschritte und wurde daher ausgestoßen. Die Brüder suchten ihm zu helfen, aber er nahm die Hilfe nicht an, sondern sagte: „Niemand soll sagen, ich sei um materieller Vorteile willen ein Zeuge Jehovas geworden.“ Jetzt ist er getauft und macht weiter gute Fortschritte zur Reife. Wahrhaftig, er weiß, was er tut.

Zwei unserer Brüder wurden zu einer weltlichen Ausbildung nach Deutschland gesandt. Sogleich schlossen sie sich der Ortsversammlung an und lernten viel, besonders in bezug auf den Pionierdienst. Als die Zeit kam, da sie ihre weltliche Ausbildung abschlossen, mußten sie nach Togo zurückkehren. In den meisten Fällen können die Leute, wenn sie von ihrer Ausbildung zurückgekehrt sind, keine Arbeit finden, aber bei ihnen war es anders. Die Firma in Deutschland bot den Brüdern gute Stellen an, weil sie ehrlich und fleißig gewesen waren. Die Firma wollte sogar ihre Heimreise bezahlen. Was würden die Brüder nun tun? Würden sie dieses Angebot annehmen oder den Vollzeit-Pionierdienst aufnehmen? Sie wählten den Vollzeitdienst, obwohl sie ihre Rückreise selbst bezahlen mußten. Die Brüder sagten: „Jetzt sind wir nicht reich im Hinblick auf materiellen Besitz, aber wir sind reich im Geist. [2. Kor. 6:10] Unsere Zuteilung ist ein unberührtes Gebiet. Schon nach einem Monat mußten wir unsere Bibelstudien zusammenlegen, um für alle sorgen zu können. Jetzt, nach drei Monaten Sonderpionierdienst in unserer Zuteilung, fahren wir alle Zusammenkünfte durch wie eine Versammlung. Durchschnittlich sind zwölf Personen zum Wachtturm-Studium und zwanzig zur Theokratischen Predigtdienstschule und zur Predigtdienst-Zusammenkunft da. Welch ein reicher Segen von Jehova!“ Dies zeigt wieder einmal, daß die Brüder wissen, was sie tun.

Manchmal tragen Außenstehende zum Fortschritt unserer Heimbibelstudien bei. Einer der Missionare führte ein Bibelstudium mit einer Katholikin durch, aber das Studium wurde abgebrochen, weil es keine Fortschritte machte. Der Frau wurde gesagt, sie solle den Missionar anrufen, wenn sie das Studium wiederaufnehmen wolle und auf Fortschritt bedacht wäre. Statt den Missionar anzurufen, ging sie in die katholische Kirche. An jenem Tag sprach der Geistliche von der Wichtigkeit des Bibelstudiums, und er sagte, alle sollten die Bibel so gut kennen wie Jehovas Zeugen. Die Frau begann nachzudenken. Zuerst hatte der Geistliche gesagt, die Bibel sei ein Buch der Magie und es sei nicht gut, sie zu studieren, und er hatte immer schlecht von Jehovas Zeugen gesprochen. Jetzt sagte er, man solle die Bibel studieren, und führte Jehovas Zeugen sogar als gutes Beispiel an. Als sie ein Gruppenbibelstudium in der Kirche beobachtete, erkannte sie, daß sie all diese Dinge schon längst weit besser durch das Studium des Paradies-Buches mit Jehovas Zeugen gelernt hatte. Daraufhin nahm sie das Studium mit Jehovas Zeugen wieder auf, wobei sie auf Fortschritt bedacht war und ein klareres Verständnis der wahren Religion und der falschen hatte.

TRINIDAD Bevölkerung: 935 059

Verkündiger-Höchstzahl: 2 030 Verhältnis: 1 zu 461

Wieder einmal ist die Zeit da, einige Erfahrungen unserer Brüder zu berichten, die auf Trinidad und Tobago tätig sind. Es war ein erfreuliches Jahr mit vielen Segnungen. Im Dezember hatten wir das Vorrecht, daß Bruder Knorr zu einem kurzen, aber sehr nützlichen Besuch hier war. Dann hatten wir die Arbeit in Verbindung mit den Kongressen „Friede auf Erden“ und unseren ersten Charterflug zu einem Kongreß nach New York. Welch ein Erlebnis, zu sehen, daß es sich so viele Brüder einrichteten, anwesend zu sein! Welch ein Erlebnis für die Brüder, die anwesend waren, den Darbietungen ihre Aufmerksamkeit schenkten und auch die Gelegenheit hatten, die Gebäude der Gesellschaft zu besichtigen! Und jetzt, am Ende des Dienstjahres, ist die Regierung unserem Gesuch nachgekommen und hat einem Privatgesetzentwurf zur Schaffung einer örtlichen Vereinigung der Zeugen Jehovas zugestimmt. Wir hoffen, ein Grundstück für ein neues Zweigbüro erwerben zu können und so bald wie möglich mit dem Bau zu beginnen.

Hier folgt der Bericht eines Aufsehers, der Fremden Freundlichkeit erweist: „Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, in unserem Königreichssaal zu allen Fremden hinzugehen und sie willkommen zu heißen. Wenn ich dies tue, frage ich sie immer, ob schon jemand ein Bibelstudium mit ihnen durchführt. Wenn sie nein sagen, mache ich das Angebot, dafür zu sorgen, daß dies geschieht. Auf diese Weise war es mir möglich, ein Studium mit einem jungen Mann zu beginnen, der mit Interesse das Babylon-Buch gelesen und sich dann entschlossen hatte, die Zusammenkünfte zu besuchen, um zu sehen, wie sie wären. Er wohnte den Zusammenkünften regelmäßig bei, und auf dem Bezirkskongreß fehlte er bei keiner Programmdarbietung. Bald äußerte er den Wunsch, sich taufen zu lassen, und auf dem nächsten Kreiskongreß wurde er getauft. Er wollte Pionier werden, und so nahm er den Ferienpionierdienst auf. Dann begann er, mit einem Freund zu studieren. Jetzt hofft der Freund, sich auf dem Kongreß ,Friede auf Erden‘ im Oktober taufen zu lassen, während der junge Mann plant, ab November allgemeiner Pionier zu sein.“

Einige, die wegen der Weltverhältnisse seufzen und weinen, unternehmen sofort Schritte, wenn sie mit der Wahrheit in Berührung kommen. Eine Schwester traf im Dienst eine ältere Frau. Diese Frau war über ihre Religion verärgert und hatte viele Lehren dieser Religion verworfen. Sie war sehr begierig die Bibel kennenzulernen. Gern nahm sie das Angebot eines Bibelstudiums an, und sie war über die Wahrheiten, die sie bald lernte, erstaunt. In rascher Folge fing sie an, die Zusammenkünfte zu besuchen, am Dienst teilzunehmen und sich auf die Taufe vorzubereiten. Sobald sie getauft war, begann sie Ferienpionierdienst zu verrichten. Trotz schlechter Gesundheit konnte sie mehrmals Ferienpionier sein, wodurch sich sogar ihre Gesundheit besserte. Jetzt seufzt sie nicht mehr bekümmert, sondern schaut froh den Segnungen der neuen Ordnung der Dinge entgegen, die so nahe bevorsteht.

Gottes Wort ist lebendig und übt Macht aus, so daß es jemandem, der aufrichtig ist, sogar hilft, die nötigen Änderungen in seinem Leben vorzunehmen, um Gott wohlgefällig zu sein. Ein Mann, der von seiner Frau getrennt war und mit einer anderen Frau lebte, die auch von ihrem Mann getrennt war, wurde angesprochen und stimmte einem Bibelstudium in seiner Wohnung zu. Mit der Zeit erkannte er, daß sein Leben nicht mit den Erfordernissen der Bibel in Übereinstimmung war und daß er in diesem Zustand nicht von Jehova angenommen werden konnte. Er mußte jetzt dafür sorgen, daß er und seine Partnerin von ihren gesetzlichen Ehepartnern rechtsgültig geschieden wurden, und mußte außerdem acht Kinder unterhalten. Es kostete acht Jahre, in denen er Opfer auf sich nahm, um das Geld für die Scheidungen zusammenzubekommen und zu heiraten, aber er tat es, weil er in das neue System der Dinge gelangen wollte. Er hat jetzt seine Hingabe an Jehova symbolisiert, und seine Frau plant, es beim nächsten Kongreß zu tun.

TOBAGO Bevölkerung: 38 861

Verkündiger-Höchstzahl: 77 Verhältnis: 1 zu 505

Zum erstenmal seit März 1951 wurde eine neue Verkündiger-Höchstzahl erreicht, und dies war ein Grund zur Freude. Das Zeugnis war bedeutend größer als im vorherigen Dienstjahr. Es scheint gute Aussichten für weitere Fortschritte im kommenden Dienstjahr zu geben.

Jehova kennt diejenigen, die ihm gehören, und wer im Felddienst tätig ist, hat das Vorrecht, solche Wahrheitssucher zu Jehova und zu seiner Organisation zu führen. Während des Wachtturm-Feldzuges nahm eine junge Hausfrau von einer Sonderpionierin eine Einzelzeitschrift und das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist ...“ entgegen. Nachdem die Pionierin anhand von vier Absätzen des Buches das Studium gezeigt hatte, wollte die Hausfrau wissen, was sie tun müßte, um Gott wohlgefällig zu sein. Sie war zu einem Studium bereit, aber nicht, bevor sie und der Mann, mit dem sie zusammen lebte, verheiratet wären. Sie sprach mit ihm, und er war einverstanden, bald zu heiraten. Als die Pionierin wieder vorsprach, versuchte sie sogleich, das Studium zu beginnen, aber es gelang ihr nicht. Nach drei Monaten waren die beiden verheiratet, und es wurden zwei Studien eingerichtet, eines mit der Frau und das andere mit dem Ehemann. Im sechsten Monat des Studiums nahm die Frau den Felddienst auf. Sie verbringt jetzt zwei Tage in der Woche im Dienst und führt am Sonntagmorgen fünf Bibelstudien durch. Obwohl sie sich dieses Jahr nicht taufen lassen konnte, sorgt sie dafür, daß sie es bei dem kommenden Kongreß „Friede auf Erden“ tun kann.

URUGUAY Bevölkerung: 2 598 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 940 Verhältnis: 1 zu 884

Wieder einmal haben wir Berichte aus Uruguay und auch von den Falklandinseln.

Ein Ladeninhaber, der erst seit einem Monat die Wahrheit studierte, begann seinen Kunden eifrig zu predigen und ihnen Traktate und Broschüren zu geben. Er hatte das Buch „Vergewissert euch ...“ zur Hand, das ihm half, die Wahrheit zu erklären, wenn sich die Gelegenheit bot. Ein gewisser junger Mann bekundete großes Interesse für das „Ende des Systems der Dinge“ und wollte mehr darüber erfahren. Damit seine Fragen beantwortet werden konnten, wurde der örtliche Versammlungsaufseher gerufen. Am nächsten Tag erklärte der Aufseher dem Mann anhand seiner eigenen Bibel zwei Stunden lang die Wahrheit. Dieser gab sich dann als ein Prediger der Pfingstgemeinde, und zwar der als „Versammlung Gottes“ bezeichneten Sekte, zu erkennen. Da er von der Wahrheit überzeugt war, begann er den Zusammenkünften im Königreichssaal der Zeugen Jehovas beizuwohnen. Bei der zweiten Zusammenkunft gab er im Wachtturm-Studium einen begeisterten Kommentar. Nachdem ihm weitere biblische Lehren klargemacht worden waren, verbrannte er in der folgenden Woche alle Überbleibsel der falschen Religion in seinem Haus, darunter auch Bilder von Versammlungen der Pfingstgemeinde, auf denen er auf der Bühne zu sehen war. Nach einem Monat begann er, Zeugnis zu geben, und zuerst besuchte er seine früheren Gefährten in der falschen Religion. Er hat bei ziemlich vielen von ihnen, einschließlich Gliedern seiner eigenen Familie, Interesse geweckt. Wahrlich, die Schafe reagieren auf den Befehl in Offenbarung 18:4: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“, und zu ihnen gehören auch die wenigen, die als Angehörige der Geistlichkeit aufrichtig die Wahrheit lieben.

Mehrere Monate lang wurde mit einem Berufsmusiker, der auch im Rundfunk und Fernsehen spielt, ein Studium anhand des Buches „Dinge, in denen es unmöglich ist ...“ durchgeführt. Er lernte und verstand den Stoff sehr gut, besuchte aber nur gelegentlich eine Zusammenkunft. Als das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt ankam, wurde das Studium auf diese neue Veröffentlichung umgestellt. Sogleich war bei ihm und seiner Frau ein Wechsel in der Wertschätzung für die Wahrheit zu beobachten. Die Wahrheit drang in ihr Herz ein. Innerhalb kurzer Zeit erkannten sie die Notwendigkeit, die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Jetzt hält er in der Theokratischen Predigtdienstschule Studierendenansprachen und hat angefangen, sich am Felddienst zu beteiligen. Er hat gute Angebote abgelehnt, sich in der Welt der Musik und Unterhaltung zu verbessern, damit er frei bleibt, um die Zusammenkünfte zu besuchen und zu predigen. Ja, dadurch, daß wir den ausgezeichneten neuen Rat anwenden, wie wir das Wahrheits-Buch wirksam verwenden können, helfen wir Menschen nicht nur, die Wahrheit kennenzulernen, sondern bewirken auch, daß sie in ihr Herz eindringt, so daß sie von der Wahrheit angetrieben werden und danach leben.

FALKLANDINSELN Bevölkerung: 2 300

Verkündiger-Höchstzahl: 2 Verhältnis: 1 zu 1 150

Dieses Jahr verbrachten zwei ledige Brüder zwei Monate auf den Falklandinseln, um die Interessierten wieder zu besuchen und Studien mit ihnen durchzuführen. Es wurde ein neues Studium bei einer Frau eingerichtet, die letztes Jahr die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! abonniert hatte. Sie schätzte das, was sie lernte, und hatte Gelegenheit, die Wahrheit zu verteidigen. Eines Tages besuchte ihre Nachbarin sie und machte die Bemerkung, „diese Jehovas“ seien wieder in der Stadt und wenn sie an ihre Tür kämen, würde sie ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen. Die Interessierte argumentierte mit dieser vermeintlichen Gegnerin und fragte sie, ob sie es gern hätte, wenn sie in einem anderen Land zu Besuch wäre, um den Menschen dort etwas Gutes mitzuteilen, und ihr dann die Tür vor der Nase zugeschlagen würde. Nun, diese einfache und wirkungsvolle Überlegung führte zu günstigen Ergebnissen, denn schon ein paar Tage später klopften die Missionare an ihre Tür. Obwohl sie gerade beschäftigt war, bat sie sie herein, hörte aufmerksam zu und nahm die Hilfsmittel zum Bibelstudium, die sie ihr anboten, entgegen. Der gute Einfluß Interessierter kann Widerstand oft wirksam bekämpfen.

Mehrere andere Studien sind im vergangenen Jahr regelmäßig brieflich und mit Tonbandaufnahmen durchgeführt worden. Obwohl die persönliche Verbindung fehlt, sind gute Fortschritte beobachtet worden, und die Interessierten sind mit der Organisation in Berührung geblieben. Dank dieser liebevollen Aufmerksamkeit zeigt es sich, daß die Interessierte von Pebble Island, die im Bericht des letzten Jahres erwähnt wurde, jetzt bald soweit ist, daß sie sich Gott hingibt, denn sie schreibt: „Mein größter Wunsch ist es, ein getaufter Zeuge Jehovas zu sein.“ Sie hat aufgehört zu rauchen und gibt den Bewohnern anderer Inseln brieflich Zeugnis. Sie schreibt: „Vielen Dank dafür, daß Ihr mir einen Hinweis gegeben habt, wie ich anderen schreiben kann.“

Obwohl die öffentlichen Vorträge auf Tonbändern, die ihnen geschickt werden, viele Male wiedergegeben und an andere Interessierte geschickt werden, damit sie sie hören, wäre doch eine persönliche Verbindung von weit größerem Nutzen. Ja, es ist immer noch sehr nötig, daß jemand, der auf die Falklandinseln ziehen möchte, diesen hungernden geistigen „Schafen“ ständig hilft und sie ermuntert. Wirst du ernsthaft darüber nachdenken?

VENEZUELA Bevölkerung: 10 113 200

Verkündiger-Höchstzahl: 6 333 Verhältnis: 1 zu 1 597

Ein gewisser Nachbesuch war besonders nett, da sich die ganze Familie an der Besprechung beteiligte und Fragen stellte. Der Vater war über das Verhalten derer verärgert, die die katholische Kirche gegenüber ihrer Wohnung besuchten. Warum? Jede Woche fand bis spät eine Tanzveranstaltung statt, und es wurde viel Bier an die Anwesenden verkauft. Er schlußfolgerte, daß dies nicht die Kirche Gottes sein könnte. Der Verkündiger meinte, das Lesen der Bibel würde einem helfen, festzustellen, welche Religion Gott wohlgefällig sei. Jedesmal, wenn ein Punkt erklärt wurde, besonders über die Dreieinigkeit, starrte er den Verkündiger erstaunt an. Trotz Vereinbarungen weiterer Nachbesuche fand der Bruder das Haus verschlossen vor.

Welch eine Überraschung, als der Mann eines Sonntags in den Königreichssaal kam und freudig jeden begrüßte! Nach der Zusammenkunft lud er den Verkündiger in seine Wohnung ein und bekundete besonderes Interesse für das Gebet, und dieses Thema wurde anhand des Wahrheits-Buches behandelt. Nebenbei fragte er: „Was ist das für ein kleiner Kasten im Königreichssaal, auf dem es heißt: ,Freiwillige Beiträge für den Bau eines Saales für die Anbetung Jehovas‘?“ Der Zeuge Jehovas erklärte, was man geplant habe, aber daß es schwierig sei, in der Stadtmitte ein geeignetes Grundstück zu finden, das nicht zu teuer sei. Der Mann sagte: „Ich habe etwas Land für Sie.“ Der Zeuge Jehovas, der natürlich dachte, er wolle es verkaufen, fragte: „Wieviel würde es denn kosten?“ Darauf sagte er deutlich: „Wenn Sie das Land haben möchten, werde ich es Ihnen geben. Da es für Jehova ist, können Sie damit tun, was Sie wollen.“ Der Verkündiger erwiderte: „Wir würden es sehr dankbar annehmen, denn wir wissen, daß Jehova einen fröhlichen Geber liebt.“ Gleich am nächsten Tag gab der Mann dem Verkündiger die Urkunden.

Die Brüder sind sehr glücklich und werden bald anfangen, direkt in der Stadtmitte den Saal zu bauen. Und der Mann selbst? Er kommt weiter in den Königreichssaal und wünscht, daß sich ihm seine ganze Familie anschließt. Beharrlichkeit bei der Durchführung von Nachbesuchen führt zu vielen Segnungen.

Eine Sonderpionierschwester erzählt folgende wunderbare Erfahrung über ein Glied ihrer eigenen Familie: „Immer, wenn ich die Gelegenheit hatte, mit meinem Bruder über die Wahrheit zu sprechen, zeigte er wenig Aufmerksamkeit, da er an einem Seminar studierte, um Priester zu werden. Als er eines Tages für sich die Bibel las, kam er zu der Stelle in 2. Mose 20:4, 5. Es schien ihm unmöglich, daß seine eigene katholische Bibel gegen die Bilderverehrung sprach, aber er faßte beinahe unverzüglich den Entschluß, das Seminar zu verlassen, obwohl ihm nur noch drei Jahre fehlten, um die Priesterweihe zu empfangen. Als er den Bischof von seinem Entschluß unterrichtete, wurde er gefragt, warum er als ein so guter Student so etwas tun wolle. Mein Bruder bezog sich auf 2. Mose 20 und erwiderte, da man ihm nicht die Wahrheit sage, werde er sie anderswo suchen.

Von da an änderte er sein Leben. Er kam zu mir und sagte: ,Du weißt inzwischen, daß ich das Seminar verlassen habe, aber ich komme mir verwirrt vor.‘ Ich sagte: ,Du brauchst die Wahrheit‘, und so gab ich ihm sofort das Wahrheits-Buch, und es wurden Vereinbarungen getroffen, damit er mit meinem Mann studierte. Er machte schnell Fortschritte. Innerhalb eines Monats begann er zu predigen. Viele Leute waren erstaunt, zu sehen, daß ,padrecito‘, wie sie ihn nannten, von Haus zu Haus Besuche bei ihnen durchführte. Drei Monate später wurde er getauft. Inzwischen hat er das Seminar aufgesucht und seinen früheren Mitstudenten die Wahrheit erklärt. Viele bekundeten Interesse für das, was er sagte, und sechs haben angefangen, die Bibel zu studieren. Mein Bruder ist Jehova sehr dankbar, daß er ihn aus Babylon der Großen befreit hat.“

Die Wahrheit befreit Menschen, und wenn sie jemandes Herz erreicht, bewirkt sie große Änderungen. Als ein Verkündiger von Tür zu Tür ging, traf er einen sehr traurigen jungen Mann an, der am Leben kein Gefallen zu haben schien. Er war soeben aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem er als Opfer oder zufolge schlechter Gesellschaft eine fünfjährige Strafe verbüßt hatte. Er war ganz mutlos. Taktvoll unterhielt sich der Verkündiger mit ihm, und er staunte, was Jehova im neuen System tun wird. Er hatte die Adventistenkirche besucht, aber nicht den Frieden gefunden, den sein Herz begehrte. Beim Rückbesuch wurde ein Studium anhand des Wahrheits-Buches begonnen. Seine Familie brachte ihm Widerstand entgegen, und so entschloß er sich, getrennt zu wohnen. Er kommt regelmäßig in den Königreichssaal, ist im Dienst tätig und studiert fleißig die Fragen für Taufbewerber, da er sich sehr bald taufen lassen möchte.

Eine Verkündigerin berichtet, wie die Wahrheit einer aufrichtigen Person half, Furcht zu überwinden und sich in der Erkenntnis Jehovas zu freuen. Sie sagt: „Im Gebiet traf ich häufig eine Portugiesin, die immer zuhörte und Zeitschriften nahm, obwohl sie Fremden nie gestattete, das Haus zu betreten, denn sie fürchtete, sie würden irgendwelchen Schaden anrichten. Diese Person schien sanftmütig und gottesfürchtig zu sein, und ich betete zu Jehova, daß ich ihr helfen könnte. Bald danach begann eine Schwester aus Portugal, unsere Versammlung zu besuchen, und sie begleitete mich zu diesem Nachbesuch. Die Frau war zur Messe, aber wir warteten. Die Schwester konnte in portugiesisch die Predigt halten und einen Nachbesuch vereinbaren. Der Mann warnte seine Frau davor, daß diese Zeugen Jehovas vielleicht zu einer Diebesbande gehörten und versuchten, ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Frau geriet in Furcht, doch sie bat Gott um Kraft, damit sie, wenn diese Frauen die wahre Religion hätten, ohne Furcht die Tür öffnete. Die Schwester kam wieder und begann ein Studium mit der Broschüre ,Diese gute Botschaft ...‘ und später mit dem Wahrheits-Buch.

Als Ergebnis fing die Frau an, in den Königreichssaal zu kommen, statt zur Messe zu gehen. Ihr Mann bat den Priester, zu kommen, damit seine Frau ihm beichten könne, aber sie sagte, das einzige, was sie zu beichten hätte, sei, daß sie die Bibel lese, und sie werde nie damit aufhören. Einige Zeit später bat die Frau die Verkündigerin, ihr zu helfen, all ihre Bilder zu vernichten, und sagte: ,Ich danke Jehova, daß ich ihn jetzt kenne und nicht mehr tote Götter anbete.‘ Nun liest der Mann jeden Tag den Tagestext, bevor er zur Arbeit geht, und die Frau führt mit den Kindern ein Studium durch und will sich bei der nächsten Gelegenheit taufen lassen.“

Jetzt, da ein weiteres Dienstjahr zu Ende geht, sind die meisten Missionare wieder in ihrer Zuteilung, und alle sind glücklich über das wunderbare Erlebnis, daß sie Gelegenheit hatten, einem Kongreß beizuwohnen und ihre Familie zu besuchen. Sie danken der Gesellschaft und den Brüdern überall in der Welt für diese Vorkehrung. Wir schauen jetzt einem weiteren Jahr der Lobpreisung des Namens Jehovas in Venezuela entgegen.

JUGOSLAWIEN

Es ist gewiß schön, zu sehen, welche guten Fortschritte das Werk im vergangenen Dienstjahr in Jugoslawien gemacht hat. Die Brüder erhalten den Wachtturm in vier verschiedenen Sprachen, und auch das Wahrheits-Buch steht ihnen für den Felddienst zur Verfügung. All diese Veröffentlichungen werden in Jugoslawien hergestellt. Etwa 2 500 Brüder aus Jugoslawien waren bei dem internationalen Kongreß in Nürnberg zugegen, und dort hatten sie das vollständige achttägige Programm in Kroatisch und Slowenisch, zweien ihrer Landessprachen. Die Brüder in Jugoslawien können auch frei in ihren Königreichssälen zusammenkommen. Sie sind dankbar für das Maß an Religionsfreiheit, dessen sie sich erfreuen.

Folgende Erfahrung zeigt, wie manchmal feindselige Ehemänner auf Anstrengungen reagieren, ihnen zu helfen, die Wahrheit zu verstehen. Eine Schwester hatte wegen der Wahrheit viele Schwierigkeiten mit ihrem Mann. Er war ein frommer Katholik und ein sehr großer Gegner der Religion seiner Frau. Daher bat die Schwester den Versammlungsdiener, bei ihrem Mann vorzusprechen und ihm Zeugnis zu geben. Zwei Brüder sprachen bei diesem Mann vor. Sie wurden äußerst unfreundlich empfangen. Ja, der Mann jagte sie aus dem Hause und drohte sogar, sie beide umzubringen, aber die Brüder blieben ruhig und freundlich und verabschiedeten sich taktvoll. Die Schwester sagte den zwei Brüdern, ihr Mann habe darüber den ganzen Abend nachgedacht und da er keine Ruhe gehabt hätte, sei er am selben Abend zu seinem Geistlichen gegangen, um mit ihm das Thema „Jehovas Zeugen“ zu besprechen. Er kam spät nach Hause und war sehr aufgebracht, aber diesmal war er über den Geistlichen zornig. „Was der Geistliche über die Zeugen gesagt hat, kann nicht wahr sein“, sagte er zu seiner Frau. „Jetzt erkenne ich, daß die Geistlichen lügen.“ Er bat seine Frau, die zwei Brüder wiederkommen zu lassen, damit sie mit ihm studierten. Als die beiden Brüder kamen, wurden sie von dem Mann herzlich empfangen, und ein Studium wurde begonnen. Nach kurzer Zeit ließ er sich taufen, und er macht weiter sehr gute Fortschritte. Das taktvolle Benehmen der zwei Brüder trotz seines unvernünftigen Widerstandes hatte ihn veranlaßt, nachzudenken und sich zu ändern.

SAMBIA Bevölkerung: 4 100 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 478 Verhältnis: 1 zu 88

Welch ein gesegnetes Jahr der Königreichstätigkeit dies doch war! Das empfinden Jehovas Zeugen in Sambia, wenn sie über das Dienstjahr 1969 nachsinnen. Zu den wunderbaren Segnungen, deren sich die Gott hingegebenen Diener in den ersten zwei Monaten des Dienstjahres erfreuten, gehörte das Programm des Bezirkskongresses „Gute Botschaft für alle Nationen“, dem insgesamt 110 952 Personen beiwohnten.

Dennoch war es nicht einfach. Ende Dezember 1968 setzte in fünf der acht Provinzen Verfolgung ein. In den Stadtversammlungen wurden an mehr als achtzig Häusern, die Brüdern gehörten, Fensterscheiben eingeschlagen; viele Brüder und Schwestern wurden körperlich angegriffen, als sie umhergingen und versuchten, freundliche Besuche bei denen durchzuführen, die den Wunsch gezeigt hatten, sich mit Jehovas Zeugen an deren Anbetung zu beteiligen. Mitte Januar 1969 wurde die Situation in den ländlichen Gebieten noch schlimmer. Die Zeugen wurden wie unvernünftige Tiere von Dorf zu Dorf gehetzt. Häuser und Eigentum von weit über tausend Brüdern wurden völlig zerstört; mehrere hundert Brüder und Schwestern wurden schwer geschlagen, und einige von ihnen mußten in Krankenhäuser und Kliniken aufgenommen werden. Einem der Brüder wurden Nägel in den Kopf getrieben, und in einer anderen Gegend wurde ein Bruder zu Tode geschlagen. Drei Schwestern wurden vergewaltigt; viele Gärten, die den Brüdern gehörten, wurden geplündert, und Erträge wurden zu Boden gestampft.

Das Zweigbüro der Gesellschaft hat viel unternommen, um den Brüdern zu helfen und die religiöse Einstellung der Zeugen Jehovas klarzumachen. Zwar hat dies dazu beigetragen, daß die Verfolgung eingestellt wurde, aber die Lage ist im ganzen gesehen ziemlich dieselbe geblieben; und schließlich wurde gegen Ende des Dienstjahres ein vollständiges Verbot über die friedliche Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas in Sambia verhängt. „Ihr könnt zur Anbetung in euren Königreichssälen zusammenkommen, aber ihr könnt nicht auf die öffentlichen Plätze und von Haus zu Haus gehen, um den Menschen zu predigen“, sagt man gewissermaßen den Zeugen Jehovas in Sambia, obwohl Jesus geboten hat zu predigen.

Wußtet ihr, daß wir in Sambia keinen Handzettel benutzen können, um die Öffentlichkeit zu einem öffentlichen Vortrag im Königreichssaal oder auf einem Kongreß einzuladen? So ist es aber. Doch wieso? Nun, in Sambia gibt es so etwas wie eine „Zusammenkunft für die Öffentlichkeit“ oder einen „öffentlichen Vortrag“ nicht. Wegen gewisser Komplikationen werden nur diejenigen, die unseren Zusammenkünften in unseren mehr als 800 Versammlungen beiwohnen, eingeladen, einen Kongreß zu besuchen, und zwar nicht, um einen „öffentlichen“ Vortrag, sondern eine „biblische“ Ansprache zu hören. Daraus ergibt sich also, daß jemand aus der Öffentlichkeit, der in Sambia einem Kongreß der Zeugen Jehovas beiwohnen möchte, zuerst ein tätiger und regelmäßiger Anbeter mit Jehovas Zeugen werden muß, indem er die Zusammenkünfte in ihren örtlichen Königreichssälen besucht. So einfach ist es. Wenn Personen kommen, ohne zuerst diese Bedingungen zu erfüllen, dann muß die Tür für sie geschlossen bleiben. Man wird sie die Versammlungsstätte nicht betreten lassen.

Das hat natürlich große Neugier bei vielen Menschen in Sambia geweckt, die Jehovas Zeugen seit Jahren kennen und die sogar schon „öffentliche“ Vorträge besucht haben, die Jehovas Zeugen ohne irgendwelche Einschränkungen auf den Kongressen veranstaltet haben. In einer der Gegenden, in denen Kongresse durchgeführt werden sollten, wollte eine Gruppe von zwanzig Personen dem Kongreß beiwohnen. Sie wußten jedoch, daß man sie nicht hereinlassen würde, weil sie nicht mit Jehovas Zeugen im Königreichssaal zur Anbetung zusammenkamen. Daher planten sie, früh zum Kongreß zu kommen, bevor der Kongreß begonnen hätte. Sie beteiligten sich daran, den Platz herzurichten, und bauten Schutzdächer für die Delegierten. So taten sie kund, daß sie zu Jehovas Zeugen gehörten, so daß sie es schließlich schafften!

Die letzten Entwicklungen in Sambia haben denen, die eine gerechte Einstellung haben, erkennen geholfen, daß es einen großen Unterschied zwischen Jehovas Zeugen und den Mitgliedern der Kirchen der Christenheit gibt. Sie können jetzt sehen, daß nur Jehovas Zeugen wirklich wissen, wo es Abhilfe für die Unruhen und das Leiden in der Welt gibt. Sie können auch sehen, daß Jehovas Zeugen ein ganz anderes Leben führen, weil sie die Wahrheit haben.

Das wird sogar von Regierungsbeamten beobachtet. Der Polizeibeamte, der die Verantwortung für eine ländliche Gegend hatte, besuchte einen unserer Bezirkskongresse. Der Kongreßdiener machte mit ihm eine Führung über das Kongreßgelände. Er zeigte ihm die Büros und erklärte ihm die Kongreßorganisation. Als dieser Polizeibeamte beobachtete, wie friedlich die Brüder waren und wie ordentlich das Ganze organisiert war, erklärte er: „Ihr seid wunderbar. Ich bin sicher, daß es, wenn alle Menschen in der Welt so lebten wie Jehovas Zeugen, keine Schwierigkeiten gäbe, und Polizisten brauchten nicht in Furcht zu leben.“