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Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

Berichte aus verschiedenen Ländern (Teil 1)

VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA Bevölkerung: 203 774 260

Verkündiger-Höchstzahl: 388 920 Verhältnis: 1 zu 524

Welch ein wunderbarer Abschluß ist es doch für ein Dienstjahr, daß wir in den Vereinigten Staaten eine Höchstzahl von 388 920 Verkündigern hatten und daß sich 38 790 Personen Jehova hingegeben haben. Dies übertrifft bei weitem irgendein früheres Jahr, soweit es um die Taufe geht. Es ist außerdem interessant, daß der während der Abfassung dieses Jahrbuches zusammengestellte September-Bericht ein schönes Ergebnis zeigt, nämlich daß 387 198 Verkündiger einen vortrefflichen Kampf für den Glauben geführt und im ersten Monat des Dienstjahres jene Verkündiger-Höchstzahl nahezu wieder erreicht haben. Die Vereinigten Staaten sind nur eines von vielen Ländern in der ganzen Welt, die das Dienstjahr im August mit einer neuen Höchstzahl an Verkündigern abgeschlossen haben.

Erinnerst du dich an die Erfahrung aus dem Jahrbuch 1970 von einem Baptistenprediger, dem, nachdem ihm sein leiblicher Bruder Zeugnis gegeben hatte, das Lesen der Zeitschriften der Gesellschaft so sehr gefiel, daß er anfing, den Stoff daraus zu verwenden, wenn er seiner Gemeinde predigte? In dem Bericht hieß es weiter, daß der Gemeinde das, was sie hörte, gefiel und daß der Baptistenprediger später ein Exemplar des Wahrheits-Buches erhielt, das er zum Studium mit der Gemeinde benutzte. Nach einigen Wochen Studium beschloß die Gemeinde, aus der Baptistenorganisation auszutreten und die Kirche aufzulösen. Was ist danach geschehen? Der ehemalige Baptistenprediger und seine Frau haben ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert und sind jetzt voller Willigkeit, indem sie sich am Werk des Jüngermachens beteiligen. Sechs weitere Mitglieder seiner früheren Gemeinde haben sich ebenfalls taufen lassen, achtzehn studieren die Wahrheit, und zwölf beteiligen sich am Felddienst.

Das Bibelstudientraktat zurückzulassen, wenn niemand daheim ist, hat zu vielen schönen Erfahrungen geführt, zum Beispiel zu folgender aus Colorado: „Erst vor wenigen Wochen hatte ich ein sehr nettes Erlebnis. Ich traf etliche Leute nicht daheim an ..., aber das war nicht das Nette. Wenn niemand aufmacht, lasse ich in der Tür ein Traktat mit der Einladung zum Bibelstudium zurück, auf dem ich meinen Namen und die Telephonnummer vermerkt habe. Gleich nachdem ich aus dem Felddienst heimgekommen war, läutete das Telephon. Der Anrufer war eine Frau, die das Traktat gefunden hatte, das ich in ihren Türspalt gesteckt hatte.“ Jetzt wird mit der Wohnungsinhaberin ein Studium durchgeführt, und sie besucht die Zusammenkünfte und hofft auf Jehovas neue Ordnung der Dinge. Die Verkündigerin schließt die Erfahrung mit folgenden Worten ab: „Zu welch einem schönen Ergebnis hat es geführt, nur einen kleinen Zettel dort zurückzulassen, wo niemand an die Tür kam!“

Durch die Eintragung eines Telephons für die Versammlung ist vielen Menschen geholfen worden, Verbindung mit uns aufzunehmen. Ein Kreisdiener aus Kalifornien schrieb: „Eines Morgens, gerade als wir den Königreichssaal verließen, um in den Dienst zu gehen, läutete das Telephon. Die Frau am anderen Ende sagte, sie hätte unser ‚blaues Buch‘ bekommen, es durchgelesen und wenn das, was darin stehe, die Wahrheit sei, sei das, wie sie sagte, ,phantastisch‘. Sie wollte wissen, wann wir unsere Zusammenkünfte hätten. Am Sonntag war sie beim öffentlichen Vortrag zugegen, und sie blieb bis zum Schluß. Es wurden Vereinbarungen getroffen, mit ihr die Bibel zu studieren.“

„Sind Sie eine richtige, leibhaftige Zeugin Jehovas?“ So reagierte in einem Büro eine Empfangsdame, die an ihrer Arbeitsstelle im Empire State Building in New York fleißig auf der Schreibmaschine geschrieben hatte. Nachdem die Pionierschwester ihr versichert hatte, sie sei eine Zeugin für Jehova Gott, sagte die Empfangsdame, soweit sie wisse, sei es das erstemal, daß sie mit einem Zeugen Jehovas spreche. Es waren schon Zeugen an ihre Tür gekommen, denn sie hatte Traktate, Einladungen zum Bibelstudium, Handzettel und gelegentlich eine Zeitschrift gefunden, die unter die Tür geschoben worden waren. Die Empfangsdame nahm die Zeitschriften entgegen und bat die Pionierschwester, bei ihr vorzusprechen. In einem anderen Büro sagte ein „junger Koreaner“, wie die Pionierin berichtet, er hätte „gedacht, die Zeugen Jehovas würden nie kommen. Seine Abonnements auf die Zeitschriften waren abgelaufen, und er wollte sie erneuern. Er nahm mehrere Bücher und bat mich, wieder vorzusprechen, da er wußte, daß er eine Entscheidung treffen müßte und daß er dazu nicht mehr viel Zeit hätte.“ Die Pionierin konnte alle dreiundachtzig Geschosse bearbeiten und wurde nirgends aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Diese Pionierin hatte viele nette Erlebnisse, und sie berichtet abschließend: „Viele Berufstätige trifft man im regulären Haus-zu-Haus-Dienst aus dem einen oder anderen Grunde nicht an, oder sie sind gar nicht anzutreffen. Bei jüngeren Leuten im Alter von 18 bis 23 Jahren, die daheim wohnen, ist es so, daß man die Eltern antrifft, und die jungen Leute selbst werden ausgelassen, aber sie sind zu erreichen, wenn man Geschäfte, besonders Bürogebäude, bearbeitet.“

Eine Anzahl Brüder und Schwestern, die zur Mittelschule gehen, konnten in den letzten paar Schuljahren Pionierdienst verrichten. Einige Mittelschulen gestatten es den Schülern, vier Stunden in der Schule zu verbringen und vier Stunden zu arbeiten, beispielsweise zum Zweck einer Berufsausbildung. Ein Pionierbruder, der zur Mittelschule geht, schreibt: „Da der Pionierdienst eine Ausbildung für eine Laufbahn ist, wurde mit dem Schulberater vereinbart, daß ich mich am Predigtdienst beteiligen konnte, statt eine weltliche Arbeit zu verrichten. Der Pionierdienst ist für mich eine Kraftquelle gewesen und hat es mir ermöglicht, meinen Klassenkameraden mehr Zeugnis zu geben. Da ich in der Schule Zeugnis gebe, hat Jehova mich mit vier neuen Studien gesegnet. Ein anderer Bruder, der sich dieser Vorkehrung bedient, um Ferienpionier zu sein, hat ebenfalls ein Bibelstudium eingerichtet. Mein leiblicher Bruder, der im ersten Schuljahr der Mittelschule ist, hat in der Schule drei neue Studien eingerichtet.“

Zum erstenmal haben in einem Dienstjahr über 100 000 Ferienpioniere berichtet — genau waren es 104 008. Das sind 17 818 Ferienpioniere mehr als in irgendeinem anderen Dienstjahr berichtet haben.

Obwohl in den Vereinigten Staaten so viel von Haus zu Haus Zeugnis gegeben wurde, gab es sehr wenig Behinderungen. Im vergangenen Jahr gab es nur zehn Verhaftungen, und die Brüder wurden wegen Belästigung und Hausierens und weil sie ohne behördliche Genehmigung von Haus zu Haus gegangen seien, angeklagt. Zwei dieser Fälle sind noch nicht entschieden, aber sie werden zweifellos wie die anderen abgewiesen werden. In einer Reihe von Fällen machten die Behörden Schwierigkeiten, doch das Büro in Brooklyn schrieb Briefe an die Anwälte der Stadt oder der County, und so wurde die Angelegenheit jedesmal erfolgreich und zufriedenstellend geklärt. Berufungsverfahren des letzten Jahres wurden dieses Jahr zugunsten der Zeugen Jehovas entschieden.

Jehovas christliche Zeugen in den Vereinigten Staaten hatten hinsichtlich der im Felddienst verbrachten Zeit und der abgegebenen Bücher und Zeitschriften ihr bestes Jahr. Es ist sehr interessant, festzustellen, daß die Versammlungsverkündiger in den Vereinigten Staaten monatlich durchschnittlich 13,4 Zeitschriften abgaben, die Pioniere 109 und die Sonderpioniere 150,3. All dies zeigt uns, daß es in diesem Land viele Menschen gibt, die sich noch für die Bibel interessieren, und sie möchten etwas darüber hören. Jehovas Zeugen sind bestrebt, sie alle zu erreichen, selbst bis an die Enden jedes Bundesstaates.

ANDERE LÄNDER

Im Atlantischen Ozean befindet sich eine kleine Gruppe von Inseln, nämlich die Bermudainseln, für die das Zweigbüro der Vereinigten Staaten ebenso zuständig ist wie für 48 Staaten auf dem Festland. Da die Bermudainseln unter der Aufsicht des Zweigbüros der Vereinigten Staaten stehen, führen wir sie als nächstes auf. Danach sind alle Zweigbüros der Gesellschaft aufgeführt und unter den Zweigbüros die verschiedenen Gebiete, für die sie zuständig sind. Auf Seite 3 findest du das Länderverzeichnis, in dem du schnell ein Land finden kannst.

BERMUDAINSELN Bevölkerung: 53 000

Verkündiger-Höchstzahl: 118 Verhältnis: 1 zu 449

Zweifellos war der Höhepunkt des vergangenen Dienstjahres unser Kongreß „Menschen guten Willens“, der Ende Juli stattfand. Außer dem zeitgemäßen, gehaltvollen Programm hatten wir die unerwartete Freude, daß du, Bruder Knorr, bei uns warst. Eine der vielen Äußerungen der Wertschätzung war die eines Bruders, der schrieb: „Hiermit möchte ich Euch und allen lieben Brüdern und Schwestern auf den Bermudainseln danken, die so hart gearbeitet und sich aufgeopfert haben, um den Kongreß zu einem Erfolg zu machen. Außer den reichen geistigen Segnungen, die wir alle erlebt haben, wird es gewiß weitere Segnungen in Form einer Ausdehnung geben. Tatsächlich hat sich ein junger Mann, dessen Frau sich bei jener Gelegenheit taufen ließ, mir gegenüber wie folgt geäußert: ,Dieser Kongreß hat mir geholfen, meine Entscheidung zu treffen.‘ “ Gewiß hat es von unseren Brüdern harte Arbeit erfordert, den Kongreß zu einem Erfolg zu machen, da unsere ursprüngliche Planung für ungefähr tausend Besucher erweitert werden mußte, um eine Höchstzahl von 1 731 unterzubringen.

Ein weiterer erfreulicher Meilenstein auf unserem Weg des Fortschritts war die Erlaubnis, eine Trauung vollständig in unserem eigenen Saal durchzuführen. Und jetzt, am Ende des Jahres, kommt die aufregende Nachricht, daß wir auf der Insel zwei Versammlungen statt nur eine haben sollen. Dies bedeutet unter anderem, daß unsere Kreiskongresse in Zukunft eine weitere besondere Note haben werden: Wir werden uns mit Brüdern versammeln, die wir nicht jede Woche sehen!

So, wie es das Herz unseres himmlischen Vaters erfreut, beglückt es auch uns, wenn wir sehen, wie Personen, die sich neu mit uns verbinden, Änderungen in ihrem Leben vornehmen, um die sinnbildlichen Palmzweige schwenken zu können. Unter den vierzehn Personen, die sich während des Jahres taufen ließen, waren zwei, die es für nötig hielten, ihre weltliche Beschäftigung zu wechseln. Beide arbeiteten für einen Luftwaffenstützpunkt. Die eine der beiden Personen, jetzt eine Schwester, berichtet, daß der Gedanke, daß „die Mildgesinnten ... die Erde ererben werden“, ihr Interesse weckte, was zu einem Bibelstudium führte. Dann erklärte sie weiter: „Nachdem ich die Bibel studiert und Jehovas liebevolle Vorkehrungen kennengelernt hatte, wollte ich mich Gott hingeben, um in meinem Leben seinen Willen zu tun, aber ich erkannte, daß die weltliche Arbeit, die ich verrichtete, nicht mit biblischen Grundsätzen im Einklang war. Nachdem ich dort siebzehn Jahre lang gearbeitet hatte, mußte ich daher eine Wahl treffen: ein paar weitere Jahre arbeiten und eine Pension bekommen oder aber Jehova dienen. Ihr wißt, wie die Entscheidung ausfiel, denn ich habe mich im Juni auf unserem Kreiskongreß taufen lassen. Nachdem ich mit so vielen Brüdern und Schwestern auf unserem Bezirkskongreß ,Menschen guten Willens‘ Gemeinschaft gepflegt habe, kann ich sagen, daß ich noch nie zuvor Beweise einer solchen Liebe gesehen habe. Wie glücklich bin ich doch, zu dieser geistig reichen Familie zu gehören und in der Lage zu sein, Jehovas Willen zu tun!“

ALASKA Bevölkerung: 308 628

Verkündiger-Höchstzahl: 814 Verhältnis: 1 zu 379

In den drei Monaten August bis Oktober waren die 2 054 000 Quadratkilometer Alaskas und Yukons vorübergehend den zwölf Versammlungen vollständig zugeteilt, so daß man sich auch auf das riesige Landesinnere konzentrieren konnte. Die Brüder reagierten auf diese Sonderzuteilung begeistert und bemühten sich eifrig, viele Menschen zu erreichen, die vorher noch nie etwas von der Wahrheit gehört hatten. An dieses Vorhaben gehen sie auf zweierlei Wegen heran. Zum einen bemühen sie sich, zu allen Menschen zu gelangen, die von Straßen aus erreichbar sind. Zum anderen benutzen sie das Flugzeug oder das Boot, um Heimstättenbesitzer und Eingeborene zu erreichen, die in Dörfern wohnen, zu denen keine Straßen führen. Wenn es auch schwierig sein mag, Menschen in abgelegenen Gebieten zu erreichen, haben wir doch Beweise, daß Jehova wirklich den Samen der Wahrheit sät und daß sein Geist weitere Menschen bewogen hat, sein Wort zu studieren, selbst wenn sie allein sind.

Auf die Anforderung hin, einige Schriften an einen Interessierten zu senden, bat die Gesellschaft darum, daß ihn jemand persönlich besuchen möge. Diese Bitte war schwer zu erfüllen, da die Familie ganz für sich auf einer der Hunderte von Inseln des südöstlichen Alaska wohnte. Da die Bootsfahrt viele Stunden in Anspruch genommen hätte, entschlossen sich die Brüder, mit einem kleinen Flugzeug dorthin zu gelangen. Nach etwa einer Stunde wasserten sie in der Nähe dieser Leute. Sie waren überrascht, als sie feststellten, daß der Mann und seine Frau eine vollständige Bibliothek mit theokratischen Schriften hatten. Die Frau hatte zum erstenmal während eines kurzen Aufenthaltes in einem anderen Teil der Vereinigten Staaten etwas von der Wahrheit gehört. Obwohl sie an demselben Tag bei den Mormonen getauft worden war, war der Same der Wahrheit gelegt. Sie kehrte nach Alaska zurück, um ihrem Mann mitzuteilen, was sie gehört hatte. Dieses Ehepaar war entschlossen, für sich zu studieren. Es verbrachte zu diesem Zweck täglich mehrere Stunden und las sogar das Jahrbuch sowie das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel (englisch). Die Brüder, die dorthin flogen, hätten kaum gedacht, daß sie ein so großes Interesse vorfinden würden, als sie den Flug zu einem so ungewöhnlichen Nachbesuch machten. Dieser Mann und seine Frau erkennen, daß es ratsam ist, in eine der größeren Städte Alaskas zu ziehen, wo es eine Versammlung gibt, die ihnen zu einem weiteren Wachstum zur Reife verhelfen kann.

Gibst du deinen Verwandten, wenn sich die Gelegenheit ergibt, eifrig Zeugnis, oder zögerst du manchmal? Ein Bruder schreibt: „Der leibliche Bruder meiner Frau kam mit seiner jungen Frau auf unsere schöne Insel. Nachdem sie einen Tag hiergewesen waren, boten wir ihnen taktvoll ein Bibelstudium an. Sie nahmen das Angebot an. Die junge Frau kam mit in den Königreichssaal, und nach ein paar Wochen hatte sie das Rauchen ganz aufgegeben. Sie sagte: ,Es ist etwas Unreines, und ich möchte rein sein.‘ So einfach war es. Während des zweiten Studiums ließ uns der Mann wissen, daß er mit Spiritismus zu tun habe, und als wir das siebente Kapitel des Wahrheits-Buches besprachen, sagte er: ,Ich weiß, daß es Dämonen gibt, denn ich habe schon mit ihnen in Verbindung gestanden!‘ Er war ziemlich in Spiritismus verwickelt; vor Jahren hatte er mit der Verwendung der Alphabettafel angefangen und dann in Astro-Projektion mitgemacht, bei der jemand seinen Sinn vom Körper an einen anderen Ort überträgt. Als wir das Kapitel über die bösen Geister beendet hatten, hatte er all seine Bücher über den Spiritismus und über den Okkultismus in den Müll geworfen. Zu jener Zeit besuchten beide regelmäßig die Zusammenkünfte, und dies führte zu weiteren Segnungen. Obwohl das Studium mit diesem Ehepaar im Oktober begonnen hatte, beteiligten sich die beiden im Dezember am Predigtdienst, und jetzt gehören sie zu der großen Familie des Volkes Jehovas. Sie haben sich auf unserem Kreiskongreß taufen lassen, was den Höhepunkt des sechsmonatigen Studiums des Wahrheits-Buches bildete.“ Im August stand die Frau im Ferienpionierdienst.

ARGENTINIEN Bevölkerung: 24 352 000

Verkündiger-Höchstzahl: 18 763 Verhältnis: 1 zu 1 298

Es gibt viele Menschen, die sich der theokratischen Organisation anschließen und sich daran beteiligen, die „gute Botschaft“ zu verkündigen. Ja, 2 180 neue Verkündiger haben angefangen, auf Jehovas Wegen und Pfaden zu wandeln. Von denen, die auf Jehovas Wegen gehen, haben sich ihm 2 365 hingegeben und dies öffentlich durch die Taufe bezeugt.

Viele Verkündiger haben ihre Dienstgelegenheiten erweitert und sind Ferien- und allgemeine Pioniere geworden. Es haben sich mehr als 5 200 Verkündiger am Ferienpionierdienst beteiligt, und wir haben 256 neue allgemeine Pioniere eingetragen.

Die Erwiderung auf die Einladung, zum Hause Jehovas zu kommen, ist am Besuch der Zusammenkünfte zu erkennen. Die Königreichssäle sind zu klein. Viele Versammlungen vergrößern jetzt ihre Säle.

Zwei Schwestern wurde eine Stadt mit 15 000 Einwohnern zugeteilt. In derselben Stadt arbeiteten vor zehn Jahren zwei Sonderpioniere, aber sie mußten die Stadt zufolge von Widerstand verlassen. Es war ihnen nicht einmal möglich, ein Hotelzimmer zum Wohnen zu bekommen. Die Zeiten haben sich geändert und ebenso auch die Menschen. Jetzt, nachdem dort sechs Monate lang gearbeitet worden ist, besuchen fünfunddreißig Personen die öffentlichen Vorträge. Von diesen Leuten kamen zwanzig zum Bezirkskongreß. Jetzt arbeiten dort vier Verkündiger mit den Pionierinnen, und durchschnittlich fünfunddreißig Personen wohnen dem Wachtturm-Studium bei.

Eine Pionierin teilt uns mit, wie die Wahrheit die Menschen ändert. „Ich besuchte eine Frau, die ich nicht daheim antreffen konnte. Nachdem ich oftmals wieder vorgesprochen hatte, traf ich die Frau an, ein Studium wurde begonnen und regelmäßig durchgeführt, und die Frau machte schnell Fortschritte. Ich erfuhr, daß sie in einer Ehe nach dem Gewohnheitsrecht lebte, also nicht gesetzmäßig verheiratet war. Als sie die biblischen Erfordernisse kennenlernte, erklärte sie dem Mann, der gegen die Wahrheit war, sie werde ihn verlassen, wenn er keine gesetzliche Ehe mit ihr einginge. Diese Frau hatte drei Kinder und erwartete ein weiteres, aber dies wirkte sich nicht nachteilig auf ihren Entschluß aus. Sie verließ den Mann und lebte fünf Monate lang für sich. Nach fünf Monaten kam der Mann und bat sie zurückzukommen, indem er sagte, er sei bereit, eine gesetzmäßige Ehe mit ihr einzugehen. Zufolge dieses Entschlusses ist die Frau jetzt eine gesetzmäßig verheiratete Schwester, und jetzt studiert der Mann und besucht die Zusammenkünfte.“ Jehova segnet diejenigen, die auf seinen Wegen wandeln.

Eine Verkündigerin ließ zwei Zeitschriften bei einer Frau zurück, die sagte, sie habe kein Geld, aber sie werde die Zeitschriften in der darauffolgenden Woche bezahlen. Die Verkündigerin berichtet: „Ich kam wieder, nahm zwei Abonnements auf und begann ein Studium anhand der Broschüre ,Diese gute Botschaft ...‘. Später wurde das Studium aufgrund von Widerstand eingestellt. Die Familie war katholisch, und die Frau bereitete ihren neunjährigen Sohn auf die erste Kommunion vor. Zu jener Zeit erhielten wir das Wahrheits-Buch, und ich war sicher, daß sich etwas tun würde, wenn die Frau erst einmal angefangen hätte, darin zu lesen. Ich empfahl ihr, das Kapitel ,Wie beten, um von Gott erhört zu werden‘ zu lesen, da sie mir gesagt hatte, sie wisse nicht, wie sie beten und worum sie beten solle. Innerhalb einer Woche las sie dieses Kapitel und den Rest des Buches, es wurde wieder ein Studium begonnen, und sie entschloß sich, den Sohn nicht an der Kommunion teilnehmen zu lassen. Alle Bilder wurden von den Wänden entfernt, und jetzt kommt sie zu den Zusammenkünften und hat vor, sich mit mir am Felddienst zu beteiligen. In der Wohnung hat sich dank der Wahrheit alles vollständig geändert.“

Sprichst du mit deinen Freunden über die biblische Wahrheit? Folgende Erfahrung zeigt, daß dies gute Ergebnisse zeitigt. „Ich besuchte einen alten Freund, den ich einige Zeit lang nicht mehr gesehen hatte. Da er in einer anderen Stadt wohnte, sandte ich die Anschrift an die Versammlung, damit ihn jemand besuchte. Mein Freund berichtet sein eigenes Erlebnis: ,Ein Verkündiger sprach bei mir zu Hause vor, als ich nicht da war, ließ aber bei meiner Mutter die Anschrift des Königreichssaales zurück. Ich besuchte die Zusammenkunft im Königreichssaal und habe dies seither immer getan. Schon nach einigen Studien nahm ich den Dienst auf, und im Juli ließ ich mich taufen. Unsere Familie war in der Nachbarschaft dafür bekannt, daß sie immer Streit und viel Ärger und Krach hatte und bei allem mitmachte, was verkehrt war. Meine Schwester trug den kürzesten Minirock in der Nachbarschaft. Durch die Wahrheit änderte sich all dies in der ganzen Familie. Wir nahmen die Bilder der Heiligen und der berühmten Autorennfahrer von den Wänden herunter. Eine Nachbarin war von den Veränderungen sehr beeindruckt. Sie hörte uns nicht mehr streiten und wollte daher wissen, was geschehen war.‘ “ Dadurch, daß jemand mit einem alten Freund über die Wahrheit der Bibel gesprochen hat, wandeln jetzt neun Personen auf Jehovas Wegen.

AUSTRALIEN Bevölkerung: 12 296 000

Verkündiger-Höchstzahl: 22 203 Verhältnis: 1 zu 554

Welch eine Freude ist es doch, zu sehen, daß sich in diesem Jahr 2 544 Personen taufen ließen, verglichen mit 1 633 im Vorjahr! Sowohl junge als auch alte Menschen beteiligen sich begeistert an der Predigttätigkeit. Einer unserer älteren Brüder gibt monatlich regelmäßig dreihundert oder noch mehr Zeitschriften ab. Kürzlich schrieb er, er habe ein Geschäftsviertel bearbeitet und festgestellt, daß der Erwachet!-Artikel „Hat dein Arzt Angst vor dir?“ in der Ausgabe vom 8. Juni (deutsch 8. September) die Menschen sehr angesprochen habe. „Glaubt mir“, erklärte er, „daß es für einen jungen Mann von mehr als sechsundneunzig Jahren recht anstrengend war, zwischen den vielen Käufern hindurch jeweils in das Büro des Geschäftsführers zu gelangen.“ Denke nie, du seist zu alt, dich am Dienst zu beteiligen!

Wie begeisternd ist es doch, zu sehen, wie schnell ein junges Ehepaar mit zwei Kindern Fortschritte gemacht hat, nachdem es im Dienst von Tür zu Tür angesprochen wurde! Das war die erste Berührung die diese Menschen mit der Organisation Jehovas hatten. Sie nahmen bereitwillig das Wahrheits-Buch an, und sogleich wurde ein Nachbesuch vereinbart. Nach ein paar Studien anhand des Wahrheits-Buches sahen sie deutlich, wo sie standen, und übernahmen ihre Verantwortung. Sie wollten von sich aus am Predigtdienst von Tür zu Tür teilnehmen, ohne daß sie dazu aufgefordert worden wären, und ließen sich taufen. Jetzt, nach sieben Monaten, führen sie selbst drei Heimbibelstudien durch und sind sich sehr darüber im klaren, wie dringlich die Zeit ist. Wie wirkungsvoll ist doch die Einrichtung des sechsmonatigen Bibelstudiums!

Machst du fleißig Gebrauch von den Hilfsmitteln, die Jehova durch seine Organisation bereitstellt? Ein Kreisdiener schreibt über einen jungen Atheisten, den er an einer Tür antraf: „ ‚Sie sind hier an der verkehrten Stelle. Meine Frau und ich sind Atheisten‘, sagte er. Ich fragte ihn, ob er je daran gedacht habe, die Bibel auf ihre Äußerungen über wissenschaftliche Themen hin zu prüfen, da diese am ehesten als richtig oder falsch nachzuweisen wären. Dann zeigte ich einige Beispiele anhand des Buches Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? Er wollte das Buch nehmen, wenn ich nicht wieder bei ihm vorsprechen würde. Ich war einverstanden, und er nahm das Buch. Etwa zehn Minuten später kam er mir nach, während wir uns einer anderen Tür näherten, und sagte uns bescheiden, er habe es sich anders überlegt und wünsche nun, daß wir wieder vorsprächen. In der darauffolgenden Woche sprach ich mit dem Aufseher wieder vor und hatte mit ihm und seiner Frau, die ebenfalls eine Atheistin war, ein interessantes Gespräch. Wir vereinbarten, daß der Aufseher in der darauffolgenden Woche einen weiteren Besuch machen sollte. Jetzt, vier Monate später, konnte ich die Ergebnisse feststellen. Von jener Zeit an wurde mit ihnen regelmäßig das Wahrheits-Buch studiert, und sie fingen an, den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen. Diese Woche ging ich am Mittwochabend mit zu ihrem Bibelstudium. Es war eine Freude, sie studieren zu sehen, denn sie waren sehr eifrig und empfänglich. Der junge Mann sagte zu mir: ,Sie müssen einen großen Unterschied gegenüber dem erstenmal, da Sie uns trafen, bei uns feststellen.‘ Das konnte ich bestimmt. Seine Frau sagte: ,Wir hätten nie gedacht, daß in unserem Leben in so kurzer Zeit ein solcher Wechsel eintreten könnte.‘ Dann erklärte sie, wie merkwürdig ihnen an dem ersten Abend, an dem ihr Mann und sie gemeinsam gebetet hätten, zumute gewesen sei, nachdem sie all die Jahre hindurch zu jedermann gesagt hätten, sie wären Atheisten, doch wieviel glücklicher sie jetzt seien, da sie Jehova kennengelernt hätten. Wie begeisternd ist es doch, heute die Macht des Wortes Jehovas und seinen Geist im Leben der Menschen wirken zu sehen. Dieses junge Ehepaar hat zwei Kinder, die mit ihrem Interesse für die Wahrheit bereits ein ausgezeichnetes Beispiel geben. Jeden Abend, bevor sie zu Bett gehen, lesen sie ein Kapitel aus der Bibel.“ Mögen wir alle im Gebrauch der hervorragenden Vorkehrungen, die uns für das Suchen nach den „Schafen“ zur Verfügung stehen, Geschicklichkeit erlangen.

Ein anderer Bruder schreibt: „Der sechsjährige Sohn eines Aufsehers, bekannt wegen seiner Furchtlosigkeit und Standhaftigkeit in der Schule, wenn es um den Fahnengruß und das Singen der Nationalhymne ging, zeigte sich auch vor einigen Wochen von dieser Seite, als zum Jahresende die Weihnachtsfeier der Klasse stattfand. Obwohl viele Weihnachtslieder gesungen wurden und ihn die Lehrerin überreden wollte mitzusingen, verschränkte er einfach die Arme und machte den Mund nicht auf. Die Lehrerin muß Mitleid mit ihm gehabt haben, denn sie sagte: ‚Wir haben jetzt unsere Lieder gesungen; wie wäre es, wenn du uns eines von deinen Liedern vorsingen würdest?‘ Er tat es. Unser Sechsjähriger stand vor der Klasse und sang ihr eine mitreißende Strophe des Liedes 62, ,Wir sind Jehovas Zeugen!‘, vor. Selbst die Kleinsten können Jah preisen!“

ÖSTERREICH Bevölkerung: 7 349 500

Verkündiger-Höchstzahl: 9 618 Verhältnis: 1 zu 764

Es sind wirklich wunderbare Wege, auf denen Menschen aller Nationen mit der Wahrheit in Berührung kommen. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Jehovas christliche Zeugen in ihrem Predigtwerk Unterstützung und Lenkung vom Himmel her empfangen. Viele Erfahrungen, die hier aus Österreich berichtet werden, regen in dieser Hinsicht zum Nachdenken an. Es folgen nun einige wenige:

Vor acht Jahren verrichtete ein junger Sonderpionier in einer kleinen Stadt von Haus zu Haus Zeitschriftendienst, und er versäumte es nicht, das Zeitschriftenangebot auch in den Läden dort zu unterbreiten. In einem Hotel sprach er zunächst mit der Mutter des Eigentümers. Als er die Zeitschriften anbieten wollte, sagte sie: „Warten Sie bitte einen Augenblick. Ich will meinen Sohn rufen.“ Der Sohn kam und hörte sich die Einführung des Verkündigers an, aber als die Zeitschriften angeboten wurden, sagte auch er: „Warten Sie bitte. Ich glaube, dies wird meine Schwester interessieren.“ Und ehe der Bruder etwas erwidern konnte, wurde die junge Dame zu ihm gebracht. Sie hatte sehr viele Fragen. Es wurde sofort ein Bibelstudium vereinbart. Zuerst ging alles sehr gut, aber Satan gelang es später, den Fortschritt zu hemmen. Dessenungeachtet kam die junge Frau schließlich zu einer Erkenntnis der Wahrheit, und als erste Bewohnerin der Stadt, die eine Lobpreiserin des Namens Jehovas wurde, ließ sie sich letztes Jahr untertauchen. Wie ungewöhnlich es doch ist, daß zwei andere Personen als Vermittler nötig waren, als der Verkündiger sie zum erstenmal besuchte.

Zwei Brüder aus benachbarten Versammlungen arbeiten in derselben weltlichen Firma. Als in Deutsch die Erwachet!-Sonderausgabe mit dem Thema „Ist es später, als du denkst?“ erschien, nahm einer von ihnen das erste Exemplar, das er erhielt, mit zur Arbeit, um es in der Mittagspause zu lesen. Nachdem er mehrere Seiten gelesen hatte, rief er dem anderen Bruder freudig zu: „So etwas haben wir bisher noch nie gehabt!“ Ein Arbeitskollege, dessen Eltern ebenfalls Zeugen Jehovas sind, der aber selbst nie Interesse für die Wahrheit bekundet hatte, hörte die Äußerung. Nun wollte er sehen, was in der Zeitschrift den Bruder so erfreute. Er bat den Bruder, ihn sein Exemplar doch lesen zu lassen. Am anderen Morgen sagte er, er habe die ganze Zeitschrift gelesen, und er fragte die Brüder, welches Buch er studieren solle, um so bald wie möglich eine Entscheidung treffen zu können. Die Brüder waren sprachlos. Jahrelange Bemühungen der Eltern des jungen Mannes waren fruchtlos gewesen, aber jetzt hatten eine einzige begeisternde Bemerkung und der Inhalt einer einzigen Zeitschrift den Weg zu einem Heimbibelstudium gebahnt. Nach fünf Monaten beteiligte sich der junge Mann am Predigtdienst und hielt Ansprachen in der Theokratischen Predigtdienstschule. Bald danach ließ er sich taufen.

Der Ehemann einer Frau, mit der ein Heimbibelstudium durchgeführt wurde, war als Spötter bekannt, der sich überhaupt nicht für religiöse Dinge interessierte. Als die Zeit für den internationalen Kongreß in Nürnberg näher kam, luden die Brüder seine Frau ein dabeizusein. Sie war einverstanden und kaufte sich eine Eisenbahnfahrkarte. Als der Abreisetag kam, ließ ihr Mann sie nicht fort. Aber da er gern reist und die Fahrkarte schon gekauft war, beschloß er, selbst zu fahren und auf diese Weise seine Frau daran zu hindern. Wie groß war seine Überraschung, den ganzen Zug voll von Kongreßdelegierten vorzufinden! Wie angenehm berührte es ihn, daß sie alle so freundlich zu ihm waren! In Nürnberg kam er sich überhaupt nicht wie ein Fremder vor, denn alle nannten ihn „Bruder“. Er war sehr beeindruckt davon, wie groß und ordentlich der Kongreß war. Als er wieder nach Hause kam, war er ein anderer Mensch. Als ihn der Versammlungsdiener ansprach, war er sogleich mit einem Heimbibelstudium einverstanden. Inzwischen hat er gute Fortschritte in der Wahrheit gemacht und sich von Babylon der Großen getrennt, und er pflegt eifrig Gemeinschaft mit der Ortsversammlung.

BAHAMAINSELN Bevölkerung: 168 838

Verkündiger-Höchstzahl: 411 Verhältnis: 1 zu 411

Während dieses Dienstjahres war es unser Ziel, Menschen zu Jüngern zu machen, und dies haben wir mehr als je zuvor in der Geschichte des Predigtdienstes auf den Bahamainseln erreicht. Neunundvierzig Personen gaben sich Jehova hin, um in ihrem Leben seinen Willen zu tun, und ließen sich taufen.

An schönen Erfahrungen hat es während des Jahres nicht gefehlt. Wir möchten gern einige davon berichten, damit sie denen, die sie lesen, als Quelle der Ermunterung dienen. Folgende Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, überall, wo man Schriften abgegeben hat, Nacharbeit zu leisten. Eine Schwester ging von Haus zu Haus. Nun, sie soll es selbst erzählen. „Ich sprach in einem Haus vor, wo ein kleines Mädchen an die Tür kam. Es versuchte mir zu sagen, die Mutter sei krank, aber da ich schwer höre, bestand ich darauf, daß es die Mutter rief. (Ich wußte nicht, daß diese Frau Jehovas Zeugen nicht leiden konnte und sich vor ihnen verbarg.) Schließlich kam sie in nicht sehr freundlicher Stimmung an die Tür, und ich trug schnell meine Predigt vor und erzählte ihr von dem sechsmonatigen Bibelstudienkurs. Sie sagte, sie wolle das Buch nicht haben, da einmal jemand von uns bei ihr vorgesprochen, ein Buch bei ihr abgegeben und zugesagt habe, wieder vorzusprechen, dies aber nie getan habe, und dies sei mehr als ein Jahr her. Ich entschuldigte mich für die andere Zeugin Jehovas, und die Frau nahm das Wahrheits-Buch. Ich sprach wieder bei ihr vor, was sie sehr überraschte, und vereinbarte ein Studium. Nach dem ersten Studium sagte sie, sie habe Dinge gelernt, von denen sie nicht einmal gewußt habe, daß sie in der Bibel ständen. Nach dem zweiten Studium fragte sie, wo unsere Kirche sei, und ich erklärte ihr den Weg zum Königreichssaal. Wahrhaftig, am Sonntagmorgen war sie dort. Bald kam sie ins Versammlungsbuchstudium. Ich mußte für drei Wochen fort. Stellt euch meine Überraschung und Freude vor, als sie mir bei meiner Rückkehr sagte, sie habe das Jahrbuch, das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? ganz durchgelesen und das Wahrheits-Buch zu Ende gelesen. Nachdem sie gelesen hatte, daß sie ihre religiösen Gegenstände beseitigen sollte, hatte sie auch das getan. Bald kam sie zur Predigtdienst-Zusammenkunft und zur Theokratischen Predigtdienstschule, und dann fragte sie mich eines Tages, ob sie von Tür zu Tür gehen könnte. Dies war eine weitere freudige Überraschung. Drei Monate später ließ sie sich taufen. All dies — von einer Hasserin der Zeugen Jehovas zu einer Gott hingegebenen, getauften Dienerin Jehovas — ist darauf zurückzuführen, daß ich den Rat der Gesellschaft befolgt habe, überall wieder vorzusprechen, wo wir Schriften abgegeben haben.“

Viele junge Leute fragen nach der Ursache der veränderten Aussichten und der vielen Probleme im Leben, und wenn sich daher die Gelegenheit ergibt, die Ansichten eines anderen und die mögliche Lösung zu hören, sind sie bereit zuzuhören. Der Kreisdiener erkundigte sich bei seiner Ankunft auf der Insel San Salvador, auf der sich ein Lehrerseminar befindet, ob er vor den Studenten eine Ansprache halten dürfte, und der Direktor war ohne weiteres einverstanden. Die junge Frau, die die Aufgabe hatte, die Vorkehrungen dafür zu treffen, sagte ihm warnend, einige Zeit zuvor habe der Bischof von Nassau eine Ansprache gehalten und die Studenten hätten es ihm recht schwer gemacht. Fünfundvierzig Studenten hörten aufmerksam der dreißigminutigen Ansprache „Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?“ zu, wonach Zeit für Fragen und Antworten eingeräumt war. Die Studenten hatten viele aufrichtige Fragen, und eineinhalb Stunden lang wurde eine Frage nach der anderen über fast jede Hauptlehre der Bibel gestellt, am meisten über die „Hölle“. Danach brachten die Studenten ihre Wertschätzung zum Ausdruck und sagten, sie hätten ein neues Bild von Jehovas Zeugen und von dem, was sie glaubten, bekommen. Dann wurden ihnen die Bücher Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?, Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden? und Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt gezeigt. Welch eine Freude war es doch, sie nach vorn kommen und ihre Bestellungen von einundsechzig Büchern aufschreiben zu sehen!

BARBADOS Bevölkerung: 260 000

Verkündiger-Höchstzahl: 869 Verhältnis: 1 zu 299

Für die Brüder, die auf Barbados und auf den unter der Aufsicht des Zweigbüros von Bridgetown stehenden Inseln dienen, war es ein gesegnetes Jahr des Dienstes. Es wurden während des Jahres viele neue Höchstzahlen in der Königreichstätigkeit erreicht, und sie dienten zur Ehre des Namens Jehovas. Das Zweigbüro in Bridgetown nimmt sich des Predigtwerkes auf den Inseln Barbados, Bequia, Carriacou, Grenada, Santa Lucia und St. Vincent an. Wir wollen mit einem Bericht von Barbados anfangen.

Einer Schwester wurde ein Bibelstudium übergeben, und sie kümmerte sich gut darum. Die junge Frau war jedoch nicht dazu zu bewegen, einer Zusammenkunft beizuwohnen, obwohl ihr die Schwester klarmachte, daß sie, wenn das Studium weiter durchgeführt werden sollte, Anstrengungen machen müßte, mit anderen Christen zusammenzukommen. Schließlich zog die Frau um, und die Schwester traf Vereinbarungen, damit jemand aus einer anderen Versammlung das Studium durchführte. Etwa zwei Monate später traf die Schwester den Vater der Frau; er und seine Frau hatten sonst, während das Studium durchgeführt wurde, im hinteren Zimmer gesessen. Die Schwester schreibt über das, was nun geschah: „Ich hatte immer gedacht, sie wären gegnerisch eingestellt, und hatte gar nicht gewußt, daß ich mit ihnen als stillen Teilnehmern ein Studium durchgeführt hatte. Er sagte mir, ich solle kommen und mit ihnen studieren. Beim ersten Besuch entschloß ich mich, Nachdruck auf den Besuch der Zusammenkünfte zu legen. Bevor ich dies jedoch tun konnte, verkündigte er: ,Sie werden mich heute abend im Königreichssaal sehen.‘ Er war eine halbe Stunde früher dort und hat seither bei keiner Zusammenkunft gefehlt! Bald kam das Gespräch darauf, anderen zu predigen. Er wollte sich unbedingt daran beteiligen, und da es keinen Grund gab, weshalb er es nicht hätte tun können, nahm er in der Woche des Besuchs unseres Kreisdieners den Dienst auf. Das Begeisternde an allem ist, daß all dies innerhalb von sieben Wochen geschah!“

Einer unserer neuen Sonderpioniere, der bestrebt ist, im Predigtdienst erfolgreich und produktiv zu sein, erzählte uns, wie es ihm ergeht: „Als ich in meiner neuen Zuteilung anfing, begann ich sogleich ein Studium bei einer prominenten Frau, die der Pfingstgemeinde angehörte. Sie wohnte ganz in der Nähe vom Königreichssaal. Sie studierte fünf Monate lang, und es sah allmählich so aus, als ob sie keine weiteren Fortschritte machen und nicht zu den Zusammenkünften kommen würde. Nachdem ich das Kapitel 14 des Wahrheits-Buches besprochen hatte, beschloß ich, das Studium einzustellen. Nun, gleich in der darauffolgenden Woche kam sie zu einigen Zusammenkünften. Wir nahmen das Studium dann wieder auf, aber dies war kaum geschehen, als sie aufhörte, den Zusammenkünften beizuwohnen. Ich stellte also das Studium wieder ein. Sie reagierte darauf, indem sie wieder zu den Zusammenkünften kam. Ehe ich das Studium wiederaufnahm, half ich ihr, indem ich noch deutlicher wurde, erkennen, daß ein gelegentlicher Besuch der Zusammenkünfte, um die Neugier zu befriedigen, nicht das ist, was wir als Besuch von Zusammenkünften bezeichnen. Wenn sie wirklich etwas lernen wollte, müßte sie schon mit größerer Beständigkeit zu den christlichen Zusammenkünften im Königreichssaal kommen. Sogleich war eine merkliche Verbesserung zu verzeichnen, und das Studium machte ausgezeichnete Fortschritte. Sie ist jetzt eine regelmäßige Besucherin der Zusammenkünfte und eine Verkündigerin der guten Botschaft. Die Notwendigkeit, daß wir uns im Dienst für Jehova anstrengen, wurde von ihr kürzlich sehr gut mit den Worten beschrieben: ,Als ich der Pfingstgemeinde angehörte, gab ich immer mein Ganzes; daher denke ich, daß ich jetzt, da ich eine Zeugin für Jehova bin, noch mehr tun sollte.‘ “

BEQUIA Bevölkerung: 6 000

Verkündiger-Höchstzahl: 23 Verhältnis: 1 zu 261

Es herrscht hier immer noch im allgemeinen eine angenehme Stimmung. Die Insel kommt jetzt immer mehr aus dem Kindesalter heraus, besonders seit der Einführung des elektrischen Stroms im vergangenen Jahr. Aber die Wahrheit gibt denen, die ihr gemäß wandeln wollen, immer noch ein helleres Licht.

Ein neuer Bruder, der erst auf dem Kreiskongreß im Juni getauft wurde, denkt an die Zeit vor sieben Jahren zurück, als ihn die Wahrheit durch ein Gelegenheitszeugnis zum erstenmal „berührte“. Er sagt: „Nachdem ich damals zum erstenmal mit Jehovas Zeugen an einer Straßenecke in Kingstown bekannt geworden war, mied ich den weiteren Kontakt mit ihnen. Ich kann jedoch nicht erklären, warum. Bald geriet ich in das verwirrende Labyrinth der trennenden Religionen Babylons, ja ich wurde sogar in Spiritismus verwickelt. Dies war kein gelegentliches Interesse für den Spiritismus, denn viele der Bücher die ich kaufte, waren sehr teuer. Vor mehreren Jahren hatte ich eine weitere zufällige Begegnung und Unterhaltung mit Jehovas Zeugen an einer Straßenecke. Nachdem ich nach Bequia gezogen war, wurde ich vor etwa einem Jahr eingeladen, einer Zusammenkunft des Volkes Jehovas beizuwohnen. Das alte Zögern war noch immer da, und ich hielt mich lange draußen auf, ehe ich hineinging. Schließlich trat ich ein, und endlich hatte ich die Gelegenheit, viele Fragen zu stellen, die alle zufriedenstellend beantwortet wurden. Bei jener Zusammenkunft erhielt ich ein Exemplar des aufschlußreichen Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt. Nach einigen Studien war ich von der Wertlosigkeit aller Bücher über den Spiritismus, die ich im Laufe der Jahre erworben hatte, überzeugt, und so verwandelten ein Bruder und ich diese von Dämonen inspirierten Bücher in Asche. Jetzt bin ich durch Hingabe und Taufe ein Bruder. Bitte freut euch mit mir Brüder, denn nach sieben Jahren der Nachlässigkeit habe ich dieses wunderbare Vorrecht, mit euch ein Zeuge Jehovas zu sein!

CARRIACOU Bevölkerung: 8 000

Verkündiger-Höchstzahl: 29 Verhältnis: 1 zu 276

Die Bewohner dieser kleinen Insel erfreuten sich im August eines wunderbaren Segens, als Hunderte von Brüdern von Nachbarinseln her zum Bezirkskongreß „Menschen guten Willens“ kamen. Dies war der erste Bezirkskongreß auf Carriacou. Die Regierung war sehr freundlich und überließ uns kostenlos zwei Schulen für den Kongreß selbst und als Schlafsäle für die zu Besuch weilenden Brüder.

Die Brüder konnten während des Jahres ihren eigenen Königreichssaal erwerben, und dies hat sich ebenfalls als eine Förderung des Werkes erwiesen. Zu Beginn des Dienstjahres übernahmen ein neues Sonderpionier-Ehepaar und dessen Tochter, eine allgemeine Pionierin, ihre Zuteilung auf Carriacou. Zunächst hatten sie einige Schwierigkeiten, sich hier niederzulassen, aber ihre Liebe, ihre Loyalität gegenüber Jehova und ihr Wunsch, den Brüdern zu helfen, haben bewirkt, daß es sich alles gelohnt hat. Sie leisten gute Arbeit.

Der Einfluß der Priester ist hier immer noch stark. Viele Menschen sind noch in Furcht vor den Predigern Babylons, und auf den Inseln herrscht allgemein eine Furcht vor dem, was andere über einen denken. Je kleiner die Insel ist, desto größer ist die Furcht. Ein junges Ehepaar ist jetzt dabei, diese besondere Menschenfurcht zu überwinden. Die beiden fangen damit an, anderen das mitzuteilen, was sie lernen, und in letzter Zeit besuchen sie die Zusammenkünfte ziemlich regelmäßig. Es erübrigt sich, zu erwähnen, daß dies für die Brüder eine große Ermunterung ist.

GRENADA Bevölkerung: 106 000

Verkündiger-Höchstzahl: 194 Verhältnis: 1 zu 546

Grenada wird immer noch „Gewürzinsel“ genannt, aber für uns wird sie immer mehr die „Pionierinsel“. Immer mehr beweisen die Brüder hier, daß der Pionierdienst wirklich die „Würze“ des Lebens ist. Am 1. September beginnt ein sehr nettes Ehepaar seine Pionierlaufbahn. Die beiden haben es seit einiger Zeit geplant. Als der Ehemann gefragt wurde, ob er weitere Vorrechte annehmen würde, die sich durch den Pionierdienst ergeben würden, sagte er: „Brüder, wir gehen den ganzen Weg; dies ist die richtige Sache!“ Zwei andere allgemeine Pioniere sind zu Sonderpionieren ernannt worden, und es sind mehrere jüngere Brüder da, die gerade aus der Schule entlassen worden sind und sich für Vorrechte als allgemeiner Pionier eignen. Wir alle sind sehr stolz auf diese jungen Leute und freuen uns über ihren Entschluß, Gott während ihrer ganzen Zeit zu dienen. Während des Jahres hatten wir eine neue Höchstzahl von 194 Verkündigern, und wir haben einige nette Erfahrungen gemacht. Hier sind einige der Verkündiger, über die wir berichten möchten.

Eine Mutter, die Ferienpionierdienst verrichtete, erzählt folgende Erfahrung: „Ich traf eine Frau, die ein auffallendes Interesse für die Wahrheit bekundete. Obwohl ein Studium vereinbart wurde, konnte ich sie nicht wieder antreffen. Mehrere Monate später machte ich einen Überraschungsbesuch und traf sie daheim an, und wir bekamen das Studium schließlich in Gang. Aber auch die Welt weiß, wieviel eine geistig rege Person wert ist, und so bekam sie mehrere verlockende Angebote, die ihren Fortschritt in der Wahrheit hätten zum Stillstand bringen können. Eines war die Gelegenheit, nach den Vereinigten Staaten auszuwandern, und das andere war die Möglichkeit, eine Kleiderfabrik auf Grenada zu leiten. Der Grund, warum sie beide Angebote ablehnte, lautete, wie sie sagte: ,Wenn ich dorthin ginge oder die Stelle annähme, könnte ich nicht weiter studieren und würde die Zusammenkünfte versäumen.‘ Das Studium ging also zweimal in der Woche weiter. Sie ließ ihren Namen aus dem Verzeichnis der Pfingstgemeinde streichen. Nachbarn hat sie die Wahrheit mitgeteilt. Viele von ihnen können umständehalber nicht in der eigenen Wohnung studieren, und daher hat diese Frau ihre Wohnung zur Verfügung gestellt, so daß andere Verkündiger mit diesen Interessierten studieren können. Sie ist so sehr am geistigen Wohlergehen anderer interessiert, daß sie für Beförderungsmöglichkeiten gesorgt hat, um sechzehn Verkündigern und Interessierten zu helfen, regelmäßig zu den Zusammenkünften zu kommen.“

SANTA LUCIA Bevölkerung: 112 000

Verkündiger-Höchstzahl: 167 Verhältnis: 1 zu 671

Santa Lucia ist die Insel, über die die meisten Brüder hinsichtlich des Dienstes in Gebieten, in denen Hilfe benötigt wird, geschrieben haben. Wie sind die Ergebnisse gewesen? In den vergangenen acht Monaten hatten wir acht aufeinanderfolgende neue Verkündiger-Höchstzahlen! Im vergangenen Jahr gab es eine 50prozentige Zunahme an Verkündigern. Es wäre jedoch gut, zu erwähnen, daß etwa 20 Prozent dieser Zunahme von den Inselbewohnern herrühren und die Zunahme nicht ganz und gar durch die zugezogenen Brüder gekommen ist.

Die Brüder sind hier sehr tätig. In Castries hat die Versammlung ein Stück Land erworben und wird bald ihren neuen Königreichssaal bauen. Auch im Dienst sind die Brüder tätig. Ein Verkündiger stellt, wenn es darum geht, neue Abonnements auf die Zeitschriften zu erlangen, drei Fragen, die sehr gute Ergebnisse zeitigen. Wenn er die Zeitschriften zeigt, fragt er: „Haben Sie diese Zeitschriften schon einmal gesehen?“ Die meisten haben sie gesehen. Dann sagt er: „Wie gefallen sie Ihnen?“ Den meisten gefallen sie. Und schließlich stellt er die Frage: „Möchten Sie sie gern abonnieren?“ Durch diese direkte, kurze Methode hat er während des Dienstjahres über vierzig neue Abonnements erlangt. Er macht sich jede Gelegenheit zunutze. Warum es nicht versuchen?

Daß Neue auf die Insel gezogen sind, hat unter anderem zur Gründung einer neuen alleinstehenden Verkündigergruppe in Soufrière geführt. Dort sind sechs Pioniere und ein Verkündiger. Schon jetzt, da sie erst wenige Monate besteht, besuchen fünfundzwanzig Personen oder noch mehr die Zusammenkünfte.

Eine Schwester hatte mit einer Frau ein Studium durchgeführt, aber der Erfolg war gering, soweit es den Fortschritt der Frau in geistiger Hinsicht und den Beweis für diesen Fortschritt durch Taten betraf. Schließlich stellte die Schwester das Studium ein. Dann erschien das Wahrheits-Buch, und nachdem die Schwester eine Weile darüber nachgedacht hatte, bot sie der Frau eine weitere Gelegenheit, indem sie diesmal Nachdruck auf den sechsmonatigen Studienkurs legte. Sie umriß deutlich, was erwartet würde. Die Frau war mit dem neuen Studium einverstanden, aber es sollte erst anfangen, nachdem sie von einer Reise wieder auf die Insel zurückgekehrt wäre. Unsere Schwester ermunterte sie, sich den Brüdern anzuschließen, wenn sie fort wäre. Sehr zur Überraschung der Schwester tat sie dies. „Als sie wieder zurückkam“, erklärt die Schwester, „begannen wir ein Studium, das sehr gute Fortschritte machte. Nach sechs Wochen verkündigte sie, und acht Monate später ließ sie sich taufen. Jehovas Organisation weiß gewiß, was die Menschen benötigen, und wir handeln wirklich weise, wenn wir unsere Methoden und die Art und Weise, wie wir etwas tun, der Weise anpassen, wie es getan werden sollte.“

ST. VINCENT Bevölkerung: 97 000

Verkündiger-Höchstzahl: 116 Verhältnis: 1 zu 836

Wie die Apostel in alter Zeit haben die Brüder in Kingstown ihre Zusammenkünfte jahrelang in einem „Obersaal“ durchgeführt, aber während des Jahres schuf der reiche Segen, den Jehova all ihrer harten Arbeit der vergangenen Jahre schenkte, die Möglichkeit, ein 24 mal 30 Meter großes Grundstück in einer ruhigen Wohngegend von Kingstown zu erwerben. Ein Gebäude darauf dient ihnen jetzt als ihr neuer Königreichssaal. Sie planen, es zu vergrößern; ja, sie werden dies tun müssen, um all dem aufkommenden Interesse nachzugehen. Bald kann, wie wir hoffen, außerhalb der Stadt eine neue Versammlung gegründet werden, um den Freunden zu dienen, die auf der Leeseite der Insel wohnen. Folgende Erfahrungen haben die Brüder sehr erfreut.

Die Nachricht über die Vorkehrung des kostenlosen Heimbibelstudiums verbreitet sich schnell, und manche Menschen suchen sogar die Brüder auf, damit sie mit ihnen studieren. Ebenso wie Kornelius sandte ein Mann, der auf dem Lande wohnt, den Missionaren eine Nachricht, damit jemand kommen und ein Studium durchführen sollte. Es wurde ein Studium eingerichtet, und dieses entwickelte sich zu einer Art Gemeinschaftsstudium, an dem Glieder von drei verschiedenen Familien teilnahmen. Jetzt sehen drei Personen der Gruppe die Wahrheit sehr deutlich, und der Mann, der zuerst um das Studium bat, hat seine Verbindung zu Babylon der Großen abgebrochen und ist sehr emsig dabei, noch weiteren Verwandten und Freunden die Wahrheit mitzuteilen.

„Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen“, ermahnte Petrus. (1. Petr. 2:12) In dem Bemühen, dies zu tun, hat eine unserer bescheidenen Schwestern dazu beigetragen, einer anderen Person die Gewißheit zu geben, daß dies die Wahrheit ist. Sie berichtet uns, daß sie und eine andere Schwester eines Tages eine Nachbarin in ihrer Wohnung zu Gast gehabt hätten. Als man auf Menschen und auf die Gemeinde zu sprechen kam, äußerte sich die Nachbarin mißbilligend über einige Unsittlichkeiten, die sie gesehen hatte. Von sich aus erzählte sie, daß diese schlechten Dinge von Kirchgängern verübt würden, und fügte hinzu, einige hätten sie eingeladen, in ihre Kirche zu kommen, aber sie habe die Einladung wegen des schlechten Wandels dieser Leute abgelehnt. Die Schwestern wiesen sie gütig auf die Bibel und auf Jehovas Organisation hin und schlugen ihr vor, mit ihnen die Bibel zu studieren. Es dauerte nicht lange, bis sie sowohl an der Lehre als auch an dem rechten Wandel, den sie beobachten konnte, erkannte, daß sie die Wahrheit gefunden hatte. Bevor die neue Schwester im Juni auf dem Kreiskongreß getauft wurde, bemerkte sie gegenüber der Schwester, die mit ihr studiert hatte: „Wenn dein Wandel anders gewesen wäre, hätte ich mich nie ansprechen lassen. Gerade wegen deines ausgezeichneten Wandels zog mich die Organisation um so schneller an.“

BELGIEN Bevölkerung: 9 660 154

Verkündiger-Höchstzahl: 13 271 Verhältnis: 1 zu 728

Es ist erstaunlich, in Belgien jetzt noch mehr als je zuvor zu sehen, wie wirkungsvoll das Gebot Jesu Christi ist, hinzugehen und ‘Jünger zu machen, indem ihr sie tauft’. Während des vergangenen Dienstjahres ließen sich in Belgien 1 792 neue Jünger taufen. Außenstehende wundern sich, wenn sie den Fortschritt des Werkes der Organisation sehen. Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und sogar katholische Zeitungen haben um Auskunft gebeten.

Eine Pionierin schreibt uns wie folgt: „Als ich vor zwei Jahren einmal von Haus zu Haus ging, gab ich bei einer Frau das Paradies-Buch ab. Sie war damals jedoch immer sehr beschäftigt, und so hörte ich schließlich auf, sie zu besuchen. Das Buch kam mit den alten Zeitungen in den Keller. Vor einigen Monaten räumte die Frau ihren Keller auf, und dabei stieß sie auf das Paradies-Buch. Neugierig begann sie, es zu lesen, und bald war ihr Interesse von neuem belebt. Es war ihr Wunsch, die Person, die ihr das Buch überlassen hatte, wieder zu treffen. Als ich eines Tages Nachbesuche machte, kam ich an jenem Haus vorbei und erinnerte mich daran, daß ich dort ein Buch abgegeben hatte. Ich läutete, und als die Frau mich sah, zeigte sie ihre Freude und erklärte, eine Woche zuvor habe sie zu Gott gebetet, er möge einen Zeugen Jehovas zu ihr senden. Sie nahm das Wahrheits-Buch, und sofort wurde das Studium aufgenommen. In der folgenden Woche wurden drei weitere Bücher für die Kinder abgegeben. Kurz darauf sah sie sich vor einer Prüfung. Ihre Schwiegermutter hörte von dem Studium und kam, damit es eingestellt würde. Die junge Frau weigerte sich, es abzubrechen. Die Schwiegermutter schlug sie und forderte dann ihren Sohn (den Mann der Frau) auf, dasselbe zu tun. Sie wollte sogar mich verprügeln. Die Frau blieb standhaft, und die Bemühungen des Teufels wurden vereitelt. Es wurden Vereinbarungen getroffen, das Studium in der Wohnung einer Schwester durchzuführen. Statt ihr Studium einzustellen, nahm die Frau die Einladung an, den Zusammenkünften beizuwohnen, und jetzt besucht sie alle Zusammenkünfte und bereitet sich im voraus darauf vor. Sie gibt gute Kommentare, und es ist ihr Wunsch, anderen diese guten Dinge mitzuteilen und sich bald Jehova hinzugeben.“

Folgende Erfahrung zeigt, wie Neue Prüfungen bestehen können, indem sie Vertrauen zu Jehova haben. „Seit einigen Wochen führe ich nun ein Studium mit einem Ehepaar durch, das anfing, den Zusammenkünften im Königreichssaal und auch dem Buchstudium am Ort beizuwohnen. Der Ehemann arbeitete als Planierraupenführer an einer neuen Kraftverkehrsstraße. Als die schwere Arbeit beendet war, wurde er an eine Stelle versetzt, die etwa hundertvierzig Kilometer von seiner Wohnung entfernt war. Dadurch konnte er nicht früh genug nach Hause kommen, um den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen. Da dieser Mann den Wunsch hatte, alle Zusammenkünfte zu besuchen, erklärte er seinen Fall dem Bauführer. Die Folge? Er wurde entlassen, bekam Lohn für fünf Tage und eine Arbeitslosenbescheinigung! Sie waren bestürzt, aber sie setzten ihr Vertrauen auf Jehova und räumten seinen Interessen den ersten Platz in ihrem Leben ein. Sie beteten zu Jehova um Hilfe, und schließlich erhielt der Mann eine Nachricht, daß er sich wegen eines anderen Arbeitsplatzes vorstellen sollte. Am Morgen des vierten Tages nach seiner Entlassung klopfte jemand an die Tür. Es war der Bauführer, der ihn bat, wieder bei seiner früheren Stelle anzufangen, aber an einem besseren Platz und außerdem mit der Erlaubnis, früher aufzuhören, um die Zusammenkünfte zu besuchen! Die beiden sind natürlich sehr glücklich darüber, daß Jehova ihr Gebet erhört hat, und sie wissen, daß er niemand im Stich läßt, der aufrichtig wünscht, Gottes Willen zu tun.“

BOLIVIEN Bevölkerung: 4 931 200

Verkündiger-Höchstzahl: 1 168 Verhältnis: 1 zu 4 222

Nach vielen Jahren langsamen Wachstums war es wirklich eine Freude, in Bolivien die Zahl von mehr als tausend Verkündigern zu erreichen. Dieses Jahr haben wir sechs Versammlungen gegründet, und hervorragend ist die Tatsache, daß drei bolivianische Brüder den Kreisdienst aufgenommen haben. Es herrscht ein guter Geist unter den Verkündigern vom bolivianischen Hochland bis zu den tiefgelegenen Dschungelgebieten.

Einigen unserer Brüder aus dem bolivianischen Hochland wird heftiger Widerstand von ihren Nachbarn in den umliegenden Gemeinden entgegengebracht. Die Gesellschaft hat die Behörden ersucht, die verfassungsmäßigen Rechte der Verkündiger an diesen Orten zu gewährleisten, und zur Zeit der Niederschrift dieses Berichts wird den örtlichen Gemeindebehörden der Rat gegeben, Jehovas Zeugen das Recht auf Religionsfreiheit zu sichern.

Bezeichnend dafür, wie unsere Brüder behandelt werden, ist folgendes Beispiel: Toribio lernte die Wahrheit des Wortes Gottes kennen und schloß sich dem Volke Jehovas an. Sogleich fingen seine Nachbarn an, ihm mit Körperverletzung zu drohen, und dann schlugen sie ihn und verlangten, daß er seine neue Religion aufgäbe. Er machte trotz der Drohungen und Schläge weiterhin Fortschritte und ließ sich schließlich taufen. Dann wurden die Schwierigkeiten schlimmer. Die Ortsbehörden drohten ihm und forderten ihn auf, seine falsche Religion aufzugeben. Toribio lud seinen leiblichen Bruder zur Gedächtnismahlfeier ein, aber sein Bruder wandte sich gegen ihn und verfluchte ihn auf widerliche Weise. Der Bruder rief seiner Schwester zu, sie sollte eine Peitsche bringen, um Toribio zu schlagen. Sie zog ihn an den Haaren und bearbeitete ihn mit den Fäusten. Toribio ließ die Verfolgung jedoch über sich ergehen, ohne zurückzuschlagen, und später sagte er, er habe eine große innere Ruhe verspürt, als er zu Jehova gebetet und über den Schrifttext nachgedacht habe, der Christen den Rat gibt, Böses nicht mit Bösem zu vergelten.

Bei einer anderen Gelegenheit fiel eine ganze Gemeinde über eine kleine Versammlung von Verkündigern her, weil diese nicht die Lokalpolitik unterstützt hatte, und man nahm einigen Brüdern sogar Besitzgegenstände weg. Der Aufseher der Versammlung wurde verprügelt und zu Boden geschlagen. Als die Brüder später mit dem Bezirksdiener und dem Kreisdiener ihre Schwierigkeiten besprachen, wurde darüber gesprochen, wie Prüfungen unseren Glauben veredeln und verbessern. Der Aufseher, ein Aimara, ein treuer Sonderpionier, erklärte: „Nun, ich vermute, daß Jehova mir noch nicht glaubt. Es ist das fünfte Mal, daß ich geschlagen worden bin.“ Diese warmherzigen Brüder vom Lande lassen ihre Prüfungen in einer guten Verfassung über sich ergehen und geben den Verkündigern im ganzen Land ein wunderbares Beispiel.

Der rechte, christliche Wandel vor weltlichen Verwandten kann sich auf Ungläubige ausgezeichnet und fruchtbringend auswirken. In Sucre war eine Familie schließlich damit einverstanden, daß Jehovas Zeugen mit ihr die Bibel studierten, weil die Tochter der Familie, eine christliche Zeugin Jehovas in einer anderen Stadt, ein gutes Beispiel gab. Eine Zeitlang hatte die Tochter vergeblich versucht, ihren Angehörigen Zeugnis über Gottes Wahrheit zu geben, aber im Laufe der Zeit bekamen der Vater und die Mutter eine mildere Einstellung. Der älteste Sohn, der an der Universität Chemie studierte, war jedoch sehr vom Materialismus und von der Politik durchdrungen, und jedesmal, wenn das Studium durchgeführt wurde, schaltete er das Radio ein, schrie und störte auch sonstwie, und zwar ohne Rücksicht auf die Wünsche seines Vaters. Unter diesen Umständen wurde das Studium fortgesetzt. Die Schwester, die eine Zeugin Jehovas ist, schrieb eines Tages und lud den widerspenstigen älteren Bruder ein, zu ihrer Familie zu Besuch zu kommen. Der junge Mann nahm die Einladung an, entschlossen, zu zeigen, wie er über die Religion seiner Schwester dachte. Er war jedoch sehr beeindruckt von der Atmosphäre der Liebe und Freundlichkeit im Heim seiner Schwester und von der Selbstbeherrschung und Zuneigung, die ihr Ehemann und ihre Töchter bekundeten. Der Ehemann der Schwester, ebenfalls ein Zeuge Jehovas, forderte den jungen Mann ohne weiteres auf, sich über Stellen aus der Bibel zu äußern und den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen. Wieder war er von der herzlichen Art beeindruckt, wie ihn die Verkündiger willkommen hießen. Als der junge Mann wieder nach Hause kam, überraschte er seine Familie und die Zeugen Jehovas, die mit ihr studierten, indem er am Studium teilnahm und seine Verbindung mit der Politik und mit seinen materialistischen Klassenkameraden ganz aufgab. Das Wort Gottes ist machtvoll und kann selbst Personen, die sonst zum Atheismus neigten, zum Guten beeinflussen.

BRASILIEN Bevölkerung: 95 300 000

Verkündiger-Höchstzahl: 64 199 Verhältnis: 1 zu 1 484

Aus allen Teilen unseres Gebietes kommen begeisternde Berichte und Erfahrungen. Zunächst gab es in den Sommermonaten eine Gesamtbesucherzahl von 114 927 Personen bei unseren sechzehn Bezirkskongressen, etwa das Doppelte der Zahl der Verkündiger, die berichteten. Dann zeigte uns im März die Besucherzahl von 164 436 Personen beim Gedächtnismahl und von über 100 000 bei der öffentlichen Zusammenkunft deutlich, daß wir eine gewaltige Arbeit zu tun haben, um uns dieser Personen anzunehmen, deren ‘Augen geöffnet werden’.

Und bestimmt haben wir die Hilfsmittel, mit denen wir dies tun können. Das Wahrheits-Buch bewirkt so viel, wie kein anderes Buch bewirkt hat, indem es nicht nur auf klare, einfache Weise die lebengebende Erkenntnis vermittelt, sondern auch unseren Brüdern hilft, bessere Bibelstudien durchzuführen. Eine Schwester schrieb, sie habe ein Studium bei einer frommen Presbyterianerin eingerichtet, die wenig Fortschritte gemacht habe, bis das Wahrheits-Buch freigegeben worden sei. Die Schwester erklärte der Frau die Vorkehrung des sechsmonatigen Studiums und die Notwendigkeit, regelmäßig zu studieren, sich im voraus darauf vorzubereiten und bei jedem Studium ein Kapitel durchzunehmen. Die Frau war einverstanden. Als sie bis zum fünften Kapitel gekommen waren, besuchte sie die Zusammenkünfte, und als das Buch zu Ende war, war sie eine regelmäßige Verkündigerin und hatte vor, sich taufen zu lassen. Eine andere Dame, eine Katholikin, bat darum, daß jede Woche zwei Kapitel studiert würden. In der dritten Woche besuchte sie bereits die Zusammenkünfte und hatte den Priester gebeten, ihre Namen aus dem Mitgliederverzeichnis der Kirche zu streichen. Bald sprach sie mit ihren Nachbarn, unterwies ihre Kinder und ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben, um zu lernen, wie sie mithelfen kann, die ‘Gebundenen zu befreien’. Jetzt haben sie und ihr Mann, ihre Kinder und der Nachbar vor, sich taufen zu lassen. Unsere Unterlagen sind voll von ähnlichen Erfahrungen, so daß die Auswahl schwer ist.

Hast du schon einmal, wenn du von Tür zu Tür gegangen bist, folgende Erwiderung gehört: „Sie brauchen bei mir Ihre Zeit nicht zu verschwenden. Ich bin gerettet und gebe in meiner Kirche Sonntagsschulunterricht. Gehen Sie zu meinen Nachbarn, die sehr wenig von der Bibel wissen.“? Vielleicht ist dir folgende Methode, die von einer Verkündigerin erfolgreich angewandt wurde, eine Hilfe. Sie antwortete: „Was meinen Sie, das ich Ihren Nachbarn erzählen sollte? Die Frau erwiderte: „Oh, sagen Sie ihnen einfach das, was Sie mir erzählen wollten.“ „Aber wissen Sie denn, was ich Ihnen erzählen wollte? Möchten Sie es sich nicht anhören, um zu sehen, ob es für Ihre Nachbarn gut ist? Es ist wirklich sehr wichtig.“ Die Frau war einverstanden, und nachdem sie die Predigt gehört hatte, fragte sie: „Aber Sie lehren ja auf eine ganz andere Weise. Was kann ich tun um ebenso lehren zu können?“ Das Wahrheits-Buch wurde abgegeben und ein Studium begonnen. Nach einigen Studien äußerte sie sich wie folgt: „Wie merkwürdig! Ich war Lehrerin und wußte von alledem gar nichts.“ Als ihr Prediger Widerstand leistete, trat sie aus der Kirche aus, und jetzt kommt sie regelmäßig in den Königreichssaal.

Während weiteren Menschen die Augen aufgehen und sie auf der Seite Jehovas Zuflucht suchen, erkennen immer mehr Brüder die Wichtigkeit, den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen und dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Eine Schwester, die ein verkrüppeltes Bein hat, wodurch ihr das Gehen schwerfällt, und die als Näherin arbeiten muß, um ihre Familie zu ernähren, wollte Ferienpionierdienst verrichten. Nachdem sie viel zu Jehova gebetet hatte, machte sie trotz des Widerstandes, den ihr Mann leistete, ihre Pläne, indem sie weniger Stunden nähte und auch die Ausgaben daheim reduzierte. In ihrem Brief der Wertschätzung am Ende des Monats dankte sie „zunächst Jehova und dann seiner Organisation, weil sie mir dreißig Tage unermeßlicher Freude und Befriedigung geschenkt haben“. Sie widmete dem Predigtdienst während des Monats 114 Stunden, richtete vier neue Studien ein und plante, diesen Dienst im Juli wieder zu verrichten.

Eine Schwester, die ihrem Mann als Schneiderin acht Stunden am Tag half, traf Vorkehrungen, um drei Monate lang Ferienpionierdienst zu verrichten, und sie hatte so guten Erfolg, daß sie als allgemeine Pionierin weitermachen wollte. Sie und ihr Mann machten Pläne, damit sie nicht mehr in der Schneiderei zu arbeiten brauchte, sondern sich um die Wohnung und die Kinder kümmern konnte, so daß sie keine Hausgehilfin mehr benötigte. Nachdem es so eingerichtet worden war, nahm sie den Pionierdienst auf. Jetzt führt sie acht Studien durch, sorgt für ihre Familie und beteiligt sich an allen Dienstzweigen. Auch ihre Gesundheit hat sich wesentlich gebessert. Welch eine Freude, zu sehen, daß drei weitere Schwestern in der Versammlung ihr Beispiel nachahmen und den Pionierdienst aufnehmen! Sie sagte zum Schluß: „Der Pionierdienst ist etwas sehr Gutes, und ich ermuntere alle Schwestern, als Pionierinnen zu dienen.“

Jehova befreit die Gebundenen, und zwar auf erstaunliche Weise. Von einem Mann aus einer Stadt, in der keine Zeugen Jehovas wohnten, erhielt das Zweigbüro einen Brief, in dem es hieß, er habe ein Exemplar des Wahrheits-Buches und das Bibelstudientraktat erhalten. Er und seine Freunde studierten es gemeinsam, und aufgrund dessen, was sie gelernt hatten, waren sechs von ihnen von sich aus aus der protestantischen Kirche ausgetreten. Aber sie schrieben: „Wir sind wie der äthiopische Eunuch: Wir benötigen Hilfe, da wir nicht wissen, wie wir weitermachen sollen.“ Der nächstgelegenen Gruppe von Zeugen Jehovas wurde eine Nachricht gesandt, und die Verbindung wurde aufgenommen. Am ersten Sonntag kamen zweiundzwanzig Personen zu dem veranstalteten öffentlichen Vortrag, und jetzt werden sie regelmäßig besucht.

Auch gelegentliches Zeugnisgeben spielt eine Rolle beim ‘Befreien der Gebundenen’. Ein Bruder kam in den Friseurladen eines anderen Zeugen Jehovas, und beim Eintreten begrüßte er den Friseur als „Bruder“. Eine Frau, die gerade da war, rief aus, es sei merkwürdig, daß zwei Brüder einander so unähnlich sähen. Der Bruder erklärte, sie seien geistige Brüder, und nahm die Gelegenheit wahr, ein Zeugnis zu geben. Daraufhin konnte er das Wahrheits-Buch abgeben und ein Studium vereinbaren. Nach dem ersten Studium bei ihr zu Hause sagte die Wohnungsinhaberin, wie froh sie sei, daß der Taxifahrer sie irrtümlich zu jenem Friseurladen gebracht habe statt zu dem, wohin sie ihren Sohn gewöhnlich brachte. Seit einiger Zeit hatte sie zu Gott um Hilfe gebetet, die Wahrheit zu finden, und als sie es am wenigsten erwartete, bekam sie diese Hilfe! Sie begann sogleich, den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen, und gibt bereits in ihrer Nachbarschaft Zeugnis.

BRITISCH-HONDURAS Bevölkerung: 119 645

Verkündiger-Höchstzahl: 441 Verhältnis: 1 zu 271

Im allgemeinen werden in diesem Land die Schulen von den religiösen Denominationen für die Regierung betrieben. Zwar sind wir von religiöser Betätigung befreit, doch beachten die örtlichen Amtspersonen das Gesetz nicht immer. Sie nehmen in den täglichen Schulplan Gottesdienst der falschen Religion und Schulgebet mit auf.

Eine junge, achtjährige Verkündigerin bekundete ihre Lauterkeit, indem sie sich weigerte, am Schulgebet teilzunehmen. Der Schulleiter stieß sie zu Boden und wies sie von der Schule. Durch die Standhaftigkeit des Mädchens erfuhr man, daß sich andere junge Verkündiger mit ihren Klassenkameraden an der falschen Anbetung beteiligten; ihre Eltern konnten sie daher zurechtweisen. Am folgenden Morgen gab es in der Schule ein schönes Zeugnis, als alle gemeinsam fest für die reine Anbetung einstanden und sich nicht mit der Klasse am Gebet beteiligten. Das treue kleine Mädchen wurde wieder in die Schule aufgenommen. Der Schulleiter schien sich geschlagen zu fühlen und trat zurück. Es hat dort keine weiteren Schwierigkeiten mehr gegeben.

In einer anderen Stadt erduldete ein schwächlicher junger Bruder von neun Jahren fünfzehn Minuten lang Schläge mit einem dicken Strick, wodurch der Lehrer versuchte, ihn zu zwingen, sich mit der Klasse am Schulgebet zu beteiligen. Dann kam sein Vater, ein Sonderpionier. Er brachte den Jungen zu dem Methodistenprediger, der der Leiter der Schule ist, zur Polizei und zu einem Arzt, da die Haut durch das Schlagen aufgeplatzt war und blutete. Als die Angelegenheit vor das Unterrichtsministerium der Regierung kam, wurde an alle Lehrer und Schulleiter ein Brief mit der Aufforderung geschrieben, sich an das Gesetz zu halten und den Kindern der Zeugen Jehovas Religionsfreiheit zu gewähren. Nicht nur alle Kinder der Zeugen Jehovas im ganzen Land zogen aus der Lauterkeit des Jungen Nutzen, sondern die Erfahrung nützte auch einer Lehrerin in derselben methodistischen Schule. Sie studierte seit einiger Zeit, war aber weiterhin als Laienpredigerin tätig. Sie sagt: „Das regelmäßige Bibelstudium war mir eine große Hilfe, und die Haltung, die E. einnahm, sowie das Verhalten der Kirche ihm gegenüber haben mir bewiesen, daß in meiner Kirche wirklich keine Liebe bekundet wurde. Ich habe auch deutlich erkannt, daß wahre Christen verfolgt werden. Schließlich habe ich gesehen, daß Wahrheit und Lüge sich nicht vertragen, und bin aus der Kirche ausgetreten.“ Sie trennte sich von der falschen Religion, nahm sogleich den Dienst auf und symbolisierte ihre Hingabe. Am Ende des Dienstjahres hat sie bereits die Freude des Ferienpionierdienstes geschmeckt und Lehrern und früheren Schülern geholfen, den Zusammenkünften beizuwohnen, und jetzt führt sie fünf Bibelstudien durch, indem sie das wahre Lehrwerk dieser ‘letzten Tage’ verrichtet.

BRITISCHE INSELN Bevölkerung: 54 179 600

Verkündiger-Höchstzahl: 61 913 Verhältnis: 1 zu 875

Mit dem Bibelstudientraktat werden wunderbare Ergebnisse erzielt. Zwei Verkündiger sprachen eines Morgens etwa um 11.45 Uhr bei einer jungen Frau vor. Sie wurden hereingebeten und benutzten das Traktat und das Wahrheits-Buch, um die Vorkehrung des Bibelstudiums zu zeigen, indem sie Fragen beantworteten, die die Frau aus dem Traktat auswählte. Als sie sie fragten, ob sie eine regelmäßige Betrachtung der Bibel wünsche, sagte sie: „Ja bitte. Wir können gleich anfangen.“ Sie erklärten, sie würden zum Mittagessen erwartet, schlugen aber vor, etwa um 13.45 Uhr am selben Nachmittag wiederzukommen. Als sie zurückkamen, wurde das erste Kapitel des Wahrheits-Buches behandelt. Dann erklärten sie, sie müßten weitere Verabredungen einhalten. „Welch ein Jammer“, sagte sie. „Wir hätten den ganzen Nachmittag weitermachen können; es gefällt mir sehr gut.“ Von da an ist ein regelmäßiges wöchentliches Studium durchgeführt worden, und jetzt besucht sie die Zusammenkünfte.

Ein Bruder, der zum erstenmal in einer Wohnung vorsprach, wurde sogleich mit den Worten begrüßt: „Kommen Sie herein ... wir warten schon auf Sie!“ Er war etwas überrascht, aber er trat ein. Die Leute erklärten, sie hätten Jehovas Zeugen erwartet, weil sie vor einigen Wochen ein Traktat unter der Tür vorgefunden hätten, in dem es geheißen habe, Jehovas Zeugen seien bereit, mit den Menschen kostenlos die Bibel zu studieren, um ihre Fragen zu beantworten. Der Mann hatte gesagt: „Sie werden wiederkommen, da sie wissen wollen, ob wir interessiert sind.“ Inzwischen hatte dieses junge Ehepaar mit seinen Angehörigen über das von Jehovas Zeugen angebotene Bibelstudium gesprochen. Und jetzt wird ein ausgezeichnetes Bibelstudium abgehalten, und zwar nicht nur mit dem jungen Ehepaar, sondern auch mit der jüngeren Schwester und der Mutter der Frau — weil jemand anders ein Bibelstudientraktat zurückließ!

Vier Pionieren gelang es, mit zwölf ehemaligen Verkündigern, die jetzt völlig untätig sind, Verbindung aufzunehmen. Von diesen zwölf waren zehn mit einem Heimbibelstudium einverstanden. Eine Schwester, die sich im Jahre 1922 taufen ließ, pflegte seit dreißig Jahren keine Gemeinschaft mehr mit dem Volk Jehovas! Sie alle sind vom Wahrheits-Buch begeistert und besuchen wieder regelmäßig die Zusammenkünfte.

Ein Bruder verrichtet im Hafen Zeitschriftendienst von Schiff zu Schiff und in den Büros. Er gibt bei Menschen aus sechsundzwanzig verschiedenen Nationen Zeitschriften ab, und zwar durchschnittlich 250 bis 300 Zeitschriften im Monat. An einem Nachmittag gab er in zweieinhalb Stunden 75 Zeitschriften ab. Ein anderes Mal verbrachte er fünfzehn Minuten im Gebiet und gab 27 Zeitschriften und ein Wahrheits-Buch ab.

Ein Pionier befolgte die Anregung des Königreichsdienstes und ließ an den Türen derer, die nicht daheim waren, kostenlose Probeexemplare älterer Zeitschriften zurück. Er sagte, dies sporne ihn an, in den betreffenden Wohnungen wieder vorzusprechen, und das habe dazu geführt, daß er bei diesen Nachbesuchen fünfzehn Wahrheits-Bücher abgegeben habe.

Eine junge Schwester, die in Edinburgh (Schottland) die höhere Schule besucht, wurde in der Klasse in eine Diskussion über ein Fernsehprogramm über Zauberei verwickelt. Sie holte das Wahrheits-Buch hervor und schlug das Kapitel „Gibt es böse Geister?“ auf. Das Ergebnis: Die anderen Schüler und der Lehrer bestellten zehn Wahrheits-Bücher.

Neun Jahre lang war Schwester B. das einzige Glied ihrer großen Familie, das Interesse für die Wahrheit bekundete. Vor achtzehn Monaten schrieb sie einen Brief an einen ihrer verheirateten Söhne, woraufhin er und seine Frau anfingen zu studieren. Nach vier Studien begannen sie, den Zusammenkünften beizuwohnen. Jetzt führen sie selbst Studien durch. Herr B. kam, während er bei diesem Sohn zu Besuch war, zu den Zusammenkünften in den Königreichssaal. Er war so beeindruckt, daß er sich ebenfalls für die Wahrheit interessierte. Jetzt ist er getauft, und zusammen mit seiner Frau sorgt er dafür, daß seine fünf Kinder, die noch daheim sind, als junge Diener Gottes erzogen werden. Nun, da sowohl Mutter als auch Vater in der Wahrheit sind, bekundete eine verheiratete Tochter Interesse. Diese Tochter und ihr Mann wollen sich taufen lassen. Noch eine andere verheiratete Tochter begann mit der Mutter, Schwester B., zu studieren, obwohl der Mann dieser Tochter gegnerisch eingestellt war. Ein Brief, den einer der Schwäger an den gegnerischen Mann schrieb, löste Interesse bei ihm aus, und auch er bat um ein Studium. Als Ergebnis dessen, daß eine Mutter es nicht versäumte, Angehörigen ihrer eigenen Familie Zeugnis zu geben, studieren also jetzt acht ihrer zehn Kinder oder haben sich Jehova hingegeben; ihr Mann hat die Wahrheit angenommen; und die Ehepartner von dreien ihrer Kinder machen gute Fortschritte. All dies in nur achtzehn Monaten!

MALTA Bevölkerung: 318 158

Verkündiger-Höchstzahl: 37 Verhältnis: 1 zu 8 599

Im Vatikan betrachtet man Irland und Malta als besondere Edelsteine in der „Papstkrone“. Aber selbst diese Edelsteine verlieren, vom Standpunkt Roms aus gesehen, ihren Glanz. Auf Malta veröffentlichte der pastorale Forschungsdienst Zahlen, die man an einem der vorangegangenen durchschnittlichen Sonntage bei einer Zählung der Kirchenbesucher ermittelt hatte. Es wurde mit Bestürzung berichtet, daß nur 82 Prozent der Bevölkerung an jenem Tag die Messe besucht hätten; von den Arbeitern fehlten 6,2 Prozent, während von den Selbständigen 38,2 Prozent fehlten. Daß 18 Prozent (nahezu jeder fünfte) der Einwohner, die durch das katholische Kirchenrecht verpflichtet sind, sonntags die Messe zu besuchen, dies an jenem bestimmten Sonntag nicht taten, wurde mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen. Bestände nicht die Furcht vor den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen einer Abweichung von der Kirche, so wäre der Kirchenbesuch zweifellos viel schwächer gewesen. Immer mehr Menschen verabscheuen das, was sie in Babylon der Großen sehen, und doch zögern sie, den Forderungen Babylons zu trotzen, aus Furcht, sie würden irgendwie dadurch Gott trotzen.

Im vergangenen Jahr gab es in der neuen Versammlung auf Malta ein ständiges Wachstum zu geistiger Reife. Einige Brüder empfangen eine besondere organisatorische Schulung durch ein Programm, das sich auf das Buch „Dein Wort ...“, passende Stücke aus dem Buch Zum Predigtdienst befähigt, organisatorische Informationen früherer Ausgaben des Königreichsdienstes usw. stützt und in dem die Arbeit der einzelnen Diener demonstriert wird, alles geht um das Thema „Eine Organisation, die auf Gottes Wort gegründet ist“. Dies bedeutete für die Brüder eine schnellere Entwicklung ihres Verständnisses und ihrer Fähigkeiten und gereichte der ganzen Versammlung zum Segen.

Der in den Versammlungsgruppen für das Studium verwendete Stoff ist in englischer Sprache abgefaßt, und soweit nötig, werden Wiederholungen auf maltesisch durchgeführt. Aber wir sind glücklich, berichten zu können, daß wir jetzt einheimische Brüder haben, die nach den Redeplänen der Gesellschaft vor Gruppen von Einheimischen fließend Vorträge in der Landessprache halten können. Dies erweist sich als eine große Hilfe, um die Versammlung bei den Einheimischen fest Wurzel fassen zu lassen. Wenn man einer „Furche“ des Interesses nachgeht, hat man weiterhin Erfolg; wenn man mit einem Interessierten in Berührung kommt, kommt man auch zu seinen Verwandten und Freunden, die ebenfalls Interesse bekunden.

Auf Malta gibt es einen Mönch, der in dem Ruf steht, die Fähigkeiten eines Sehers zu haben und im Beichtstuhl jemandes Sünden wissen zu können, ehe sie gebeichtet würden. Eine Frau aus einem der Dörfer hatte Familienschwierigkeiten und machte sich auf den Weg zu diesem Beichtvater in der Hoffnung, aufgrund der psychischen Kräfte des Mönchs verborgenen Aufschluß zu erlangen. Nachdem sie dem Mönch von ihrem Problem berichtet hatte, sagte er: „Machen Sie sich keine Sorgen darüber, meine Liebe, das Ende aller Dinge ist sehr nahe!“ Eine andere Frau in demselben Dorf, die etwas gegen die Wahrheit war, erzählte dies ihrem Mann, mit dem ein Bibelstudium durchgeführt wird. Er sagte: „Nun, jetzt glaubst du es; aber ich habe dir dies monatelang gesagt, und du hast es nicht geglaubt.“ Seither ist ihre Einstellung wesentlich günstiger. Zweifellos wissen die Dämonen sehr gut, was ihnen bald die Zukunft bringt. — Matth. 8:29; Offb. 12:12.

BIRMA Bevölkerung: 27 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 559 Verhältnis: 1 zu 48 301

„Groß ist Jehova und sehr zu loben.“ (Ps. 145:3) Er hat während des vergangenen Dienstjahres fortwährend seinen reichen Segen auf uns ausgegossen. In jedem Dienstzweig ist eine Mehrung zu beobachten. Wir sahen uns vielen Hindernissen gegenüber, aber Segnungen von Gott her ließen uns weiter vorandrängen.

Es führt zu Segnungen, wenn man seine Verwandten zu Kongressen einlädt. Ein Bruder lud seine Nichte und ihren Mann zu dem Kongreß „Friede auf Erden“ ein. Das jungverheiratete Paar nahm die Einladung bereitwillig an mit der Absicht, eine Vergnügungsreise, eine Hochzeitsreise, zu machen. Während die beiden mit den Hunderten von Zeugen Jehovas zum Kongreß fuhren, verspürten sie wahre Liebe und Freundschaft unter Jehovas Zeugen und stellten fest, daß ein großer Unterschied zwischen den Mitgliedern ihrer Kirche und den Zeugen bestand. Was sie auf dem Kongreß hörten und sahen, bewog sie zu sagen: „Ihr habt wirklich die Wahrheit.“ Das ist nicht alles. Die Nichte wollte sich sogar auf dem Kongreß taufen lassen. Aber man sagte ihr, sie solle zuerst die Bibel studieren und regelmäßig den Zusammenkünften beiwohnen. Seither haben sie alle Zusammenkünfte regelmäßig besucht. Um sich taufen lassen zu können, haben sie fleißig studiert. Wie froh war doch der Onkel, als er sah, wie sie kürzlich auf einem Kreiskongreß getauft wurden.

Nicht alle nehmen die Wahrheit leicht an. Manchmal erfordert es Ausharren, Geduld und Takt von demjenigen, der ihnen Zeugnis gibt. Diese Eigenschaften waren erforderlich, um einer sehr treuen Hindufamilie zu helfen. Wenn Jehovas Zeugen bei dieser Familie vorsprachen, die aus einer Tante, zwei Nichten und deren Kindern bestand, versteckten sich diese Leute immer. Sie dachten, Jehovas Zeugen seien eine große Plage. Als diese Leute in die Stadt R. ziehen mußten, dachten sie, sie wären diese „Bibelprediger“ nun los, aber sie wußten gar nicht, daß sie viel dichter zu den Zeugen Jehovas zogen. Ja, sie wohnten nun genau zwischen zwei Familien von Zeugen Jehovas. Als die Verkündigerin wußte, daß sie neue Nachbarn hatte, besuchte sie sie regelmäßig. Jeder Besuch war gut vorbereitet, und im Laufe der Unterhaltung erzählte sie immer etwas von dem neuen System der Dinge. Geduldig tat sie dies eine Zeitlang. Als die Schwester ihnen eines Tages sagte, jeder müsse auf seine eigene Errettung hinarbeiten, brachte sie das zum Nachdenken. Als sehr treue Hindus suchten sie regelmäßig ihren Priester auf, da sie dachten, er könne ihnen zur Rettung verhelfen. Eines Tages erzählte ihnen die Schwester etwas über den Schöpfer und über die Bilderverehrung. Das leuchtete ihnen ein. Sie wurden zu einem Kongreß eingeladen. Dies war ein Wendepunkt in ihrem Leben. Nachdem sie alles auf dem Kongreß beobachtet hatten, sagten sie: „Wir bewundern wirklich eure Liebe und Einheit.“ Ein Heimbibelstudium wurde eingerichtet. Seither sind sie regelmäßig im Predigtdienst und in den Zusammenkünften gewesen. Obwohl die Tante nur eine sehr geringe Kenntnis der birmanischen Sprache hat, besucht sie regelmäßig alle Zusammenkünfte, allein wegen der Gemeinschaft. Dies hat ihr wesentlich geholfen, ihre Kenntnisse der Sprache zu verbessern. Als man in der Hindugemeinde von alledem erfuhr, zwang man diese neuen Schwestern, ihren religiösen Zeremonien beizuwohnen, verlangte, daß sie sich vor Götzen niederbeugten und Dinge äßen, die Götzen geopfert worden waren. Aber wie herzerfreuend ist es doch, zu wissen, daß die Schwestern, obwohl sie noch neu in der Wahrheit waren, all dies treu erduldeten und Gott gegenüber ihre Lauterkeit bewahrten. Jetzt haben die Tante, zwei Nichten und der Sohn der älteren Nichte ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert. Zu der Zeit, da diese Erfahrung geschrieben wird, betrachten drei weitere Töchter der älteren Nichte mit ihrem Aufseher das Buch „Dein Wort ...“, um sich auf die Taufe vorzubereiten. Der Sohn ist jetzt Pionier.

Wir möchten euch und allen Brüdern danken, die den Sonderpionieren durch ihre Spenden geholfen haben, zu dem Kongreß „Friede auf Erden“ zu kommen. Auch möchten wir euch und der Gesellschaft für die regelmäßige finanzielle und sonstige Hilfe danken.

KANADA Bevölkerung: 20 791 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 808 Verhältnis: 1 zu 444

Ein beachtenswertes Merkmal der Tätigkeit dieses Jahres war, daß viele junge Menschen, die nach einem Zweck im Leben suchen, einschließlich einiger sogenannter „Hippies“ und Rauschgiftsüchtiger, ausgezeichnet auf die Königreichsbotschaft reagiert haben. Gewiß können wir junge Menschen nicht nach ihrer äußeren Erscheinung und Aufmachung beurteilen. Viele von ihnen sehen die Heuchelei in der bestehenden Gesellschaftsordnung und suchen etwas Besseres. So war es mit einem jungen Mann, der nach etwas Lohnendem und Wertvollem in seinem Leben suchte. Wie so viele andere dachte er zuerst, die Anschaffung materieller Besitztümer würde ihn befriedigen und glücklich machen. Da er verschiedene materielle Dinge haben, aber auch das Leben genießen wollte, beteiligte er sich an Diebstählen und Verbrechen, um, wie er dachte, die Sache zu beschleunigen. Statt das gewünschte Glück zu erlangen, wurde er bald von der Polizei verhaftet und kam ins Gefängnis, was ihn noch mehr verbitterte und enttäuschte. Er schloß sich „Hippies“ und anderen radikalen Jugendlichen an und probierte viele verschiedene Rauschmittel aus. Unter dem Einfluß von LSD dachte er an Selbstmord und begann seine Geisteskräfte zu verlieren. Als er in Verzweiflung geriet und erkannte, daß es in dieser Welt nichts für ihn gab, fing er an, zu Gott um Hilfe zu beten. Bald danach gelangte er in den Besitz des Wahrheits-Buches. Als er es einmal durchgelesen hatte, wußte er, daß er endlich das gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Ein Zeuge Jehovas begann ein Studium mit ihm, und nach sechs Wochen ließ er sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben und nahm den Felddienst auf. Jetzt ist er ein glücklicher, getaufter Diener Jehovas Gottes und hat etwas Wertvolles und sich Lohnendes im Leben gefunden. Seine Eltern, die noch nie in einer Zusammenkunft der Zeugen Jehovas gewesen waren, waren bei der Taufe zugegen, bei der er untergetaucht wurde, und weinten vor Freude während der ganzen Ansprache. Sie kamen einfach nicht darüber hinweg, daß Jehovas Zeugen ihrem Sohn, der so weit in die Irre gegangen war, hatten helfen können, ein wahrer Mensch zu werden, ein Mensch der sich dem Gott des Universums hingegeben hat. Die Eltern studieren jetzt selbst mit Jehovas Zeugen.

Die Wahrheit ist an vielen ungewöhnlichen Orten zu finden. Ein junger Mann, der ein unglückliches Familienleben hinter sich hatte, fand in einem Papierkorb im Postamt seines Ortes ein weggeworfenes Exemplar des Wachtturms. Er nahm es, begann es zu lesen und stellte fest, daß darin viele seiner Fragen beantwortet wurden. Er selbst sagt: „Nun änderte sich meine ganze Lebensauffassung, und ich dachte an ein Bibelstudium.“ Er setzte sich mit einem Zeugen Jehovas in Verbindung und bat sofort um ein Heimbibelstudium. Gleich von Anfang an besuchte er die Zusammenkünfte der Versammlung, er ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben und fing bald an, seinen neuen Glauben anderen mitzuteilen. Mutig sprach er persönlich mit seinem früheren katholischen Priester, um seinen Austritt aus Babylon der Großen zu erklären, und diesen Sommer ließ er sich auf einem der Bezirkskongresse taufen.

Besonders angesichts des Kampfes für die wahre Anbetung, der in früheren Jahren in der überwiegend französischsprachigen Provinz Quebec geführt wurde, ist dort der Fortschritt des Predigtwerkes wirklich begeisternd. Babylon die Große verliert endgültig ihren Einfluß, viele Menschen sind von der falschen Religion enttäuscht, und die Aussichten auf weiteres Wachstum sind ausgezeichnet. Es werden günstige Nachrichten veröffentlicht. Zum Beispiel wurden den Zeugen Jehovas anläßlich des französischsprachigen Bezirkskongresses, der vor kurzem in Sherbrooke (Quebec) stattfand, mindestens zwölf Stunden der Rundfunk- und Fernsehsendungen gewidmet. Eine Frau hörte im Rundfunk die Bekanntmachung eines Kreiskongresses, der hundertzwanzig Kilometer entfernt stattfand. Obwohl sie vorher noch nie mit Jehovas Zeugen Kontakt gehabt hatte, fuhr sie mit dem Bus dorthin, um dabeizusein. Auf dem Kongreß besorgte sie sich ein Exemplar des Wahrheits-Buches und eine Bibel, und sie traf einen Pionier, der bereit war, bei ihr vorzusprechen. Als der Pionierbruder zum ersten Bibelstudium dorthin kam, stellte er fest, daß der Herr des Hauses in seiner Nachbarschaft sechsundzwanzig Bibeln bei anderen verbreitet hatte, die ebenso wie er mit der Kirche unzufrieden waren. Nach dem ersten Bibelstudium hörte der Mann auf zu rauchen; nach dem zweiten Studium vernichtete er alle Bilder in seiner Wohnung und bat um ein Wachtturm- und ein Erwachet!-Abonnement. Nach dem dritten Studium fragte er, wie er die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen könnte, obwohl sie vierzig Kilometer entfernt abgehalten wurden. Nach weniger als fünf Monaten nahmen der Mann, seine Frau und ihr ältester Sohn von fünfzehn Jahren den Felddienst auf. Es ist ihnen bereits gelungen, ein zweites Ehepaar und dessen zwölf Kinder für die Wahrheit zu interessieren, und diese zweite Familie studiert jetzt und wohnt den Zusammenkünften der Versammlung bei, obwohl sie zu diesem Zweck fünfundsiebzig Kilometer weit fahren muß. Das erste Ehepaar hat das Angebot gemacht, Holz für den Bau eines Königreichssaales in jenem Gebiet zu liefern, und es macht auf dem Wege der Wahrheit Fortschritte. Die Königreichsbotschaft dringt selbst in abgelegenere Gegenden von Quebec und anderen Teilen des Landes, und die Früchte sind zu sehen.

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK Bevölkerung: 2 255 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 234 Verhältnis: 1 zu 1 827

Die Bevölkerung dieses Landes hat großes Interesse für Gottes sichere neue Ordnung bekundet. Selbst an abgelegenen Orten erkundigen sich die Menschen nach der neuen Ordnung der Dinge, und es sind viele Briefe eingegangen, in denen um Aufschluß über die christliche Tätigkeit der Zeugen Jehovas gebeten wird. Unsere Brüder haben sich wirklich in das Zeugniswerk „gestürzt“. Zufolge ihrer beharrlichen, fortgesetzten Predigttätigkeit ist die Organisation des Volkes Gottes sehr bekannt und geachtet. Ein hoher Regierungsbeamter sagte: „Ich bin weder katholisch noch protestantisch, aber wenn ich mich eines Tages einer Religion anschließen wollte, so würde ich mich den Zeugen Jehovas anschließen, da sie die einzigen sind, die ihre Religion wirklich ausleben.“

Als Sonderpionierprediger in ihre neue Zuteilung kamen, stellten sie fest, daß die Wahrheit des Wortes Gottes schon vor ihnen dorthin gelangt war. Ehe sie sich niederlassen konnten, kamen die Menschen scharenweise, um biblische Fragen zu stellen, und dies ging bis spät in die Nacht. Als die Prediger früh am nächsten Morgen aufwachten, warteten draußen Menschen mit vielen weiteren Fragen. Ihr Durst nach biblischer Erkenntnis wird jetzt durch viele Heimbibelstudien gestillt.

Ein Mann schien der Botschaft von Gottes Königreich gegenüber sehr gleichgültig zu sein, denn er sagte, alle Religionen seien gleich, alle lehrten nur Gutes. Aber eines Tages wurde sein Kind von einem Hund gebissen, der dem protestantischen Pastor gehörte. Als der Pastor darauf aufmerksam gemacht wurde, spottete er und sagte im wesentlichen, das Kind sei schuld gewesen und es sei gut gewesen, daß der Hund es gebissen habe. Der Vater des Kindes brachte die Sache vor die Behörden. Der Pastor wurde vorgeladen, und als der chef de brigade beide Seiten angehört hatte, wandte er sich an den Pastor und sagte scharf: „Von Ihnen erwartet man, daß Sie die Menschen lehren, ihren Nächsten zu lieben, und Sie handeln so gefühllos! Es wäre besser, wenn all diese Religionen beseitigt würden und nur noch Jehovas Zeugen blieben, denn sie lehren die Menschen, einander Gutes zu tun.“ Der Vater des Kindes eilte nach Hause und erzählte seiner Frau, was der chef gesagt hatte. Sie vereinbarten, Jehovas Zeugen zu sich einzuladen, damit sie ihnen helfen sollten, die Bibel zu studieren. Jetzt wissen sie, daß nicht alle Religionen gleich sind.

Wenn ein Landwirt sein Feld besät, weiß er nicht, wie der Ertrag sein wird, aber er sät in Hoffnung. Ebenso ist es mit dem Werk, das Jehovas Zeugen verrichten. Ein Zeuge Jehovas predigte aus der Bibel, indem er von Haus zu Haus ging, und näherte sich einer Gruppe von Männern, die sich unterhielten. Als der Hausherr einige Worte hörte, wurde er sehr zornig und schickte den Zeugen Jehovas grob fort. Dieser verabschiedete sich freundlich und ging, aber als er sich dem Tor näherte, merkte er, daß ihm ein Mann folgte, der sagte: „Mein Bruder möchte nichts hören, aber ich. Bitte setzen Sie sich hier, außerhalb des Hofes meines Bruders, und erklären Sie mir diese neue Ordnung. Worum geht es dabei?“ Es fand ein lebhaftes biblisches Gespräch statt, bis zwei leibliche Brüder des Mannes kamen, um zuzuhören; unter ihnen war derjenige, der so grob gewesen war. Jetzt besuchen alle drei die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas.

Die Versammlung in einem Dorf auf dem Lande dehnte sich aus und benötigte einen neuen Königreichssaal, um die Zusammenkünfte abzuhalten, und so gingen die Brüder daran, ein freies Grundstück aufzuräumen und den Saal zu bauen. All die Arbeit wurde von einem Nachbarn beobachtet, der nichts sagte, bis das Gebäude nahezu fertiggestellt war; dann kam er und sagte den Brüdern, das Grundstück gehöre ihm und sie hätten kein Recht, dort zu bauen. Trotz der Tatsache, daß ihnen der Häuptling das Grundstück gegeben hatte, hatte es keinen Zweck, mit dem Mann zu sprechen, und so bauten die Brüder den Saal in aller Frühe wieder ab und errichteten ihn in ziemlicher Entfernung an einer anderen Stelle. Der Nachbar sah, wie alles so ruhig und friedlich getan wurde, und fragte sich dann, warum er diesen bescheidenen Menschen gegenüber so unvernünftig gewesen sei. Er dachte eine Zeit darüber nach und meinte dann, es wäre gut, festzustellen, woran es lag, daß diese Menschen so anders waren. Eines Tages stellte er einem Zeugen Jehovas einige biblische Fragen, und dann wurde in seiner Wohnung ein Studium begonnen. Die biblischen Wahrheiten, die die Zeugen so ruhig und friedlich gemacht hatten, änderten auch ihn bald, und er fing an, den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen. Jetzt bedauert er es, daß er die Brüder übereilt so weit fortgeschickt hatte — bis zum Königreichssaal ist es ein langer Fußweg.

TSCHAD Bevölkerung: 2 700 000

Verkündiger-Höchstzahl: 54 Verhältnis: 1 zu 50 000

In Tschad haben wir im vergangenen Jahr einen „freudigen Klang“ gehört. Jehova segnet seine Zeugen hier weiterhin. Er hat uns in seiner Güte weitere Vollzeitprediger gegeben, darunter vier Missionare, damit die ehrlichgesinnten Menschen in diesem riesigen Gebiet gefunden werden, und so wird auch in diesem Land der Name Jehovas immer ein wenig mehr ausgerufen.

Die Wahrheit des Wortes Gottes ist sehr machtvoll und vermag das Leben aufrichtiger Personen, die Gott dienen möchten umzuformen. Ein Mann, der dem Alkohol sehr verfallen war und noch andere schlechte Gewohnheiten hatte, erhielt von einem Zeugen Jehovas ein Wahrheits-Buch. Er erkannte, daß das, was er las, die Wahrheit war, und er wollte den Weg zu ewigem Leben beschreiten. Es gingen große Veränderungen mit ihm vor sich. Er gab seine unreinen Gewohnheiten auf, als er die Bedeutung von 1. Korinther 10:31, 33 erfaßte. Jehova erhörte sein aufrichtiges Gebet um Führung, und er empfing die Kraft, Gottes Willen trotz sehr großen Widerstandes zu tun. Nun wußte er, daß die von Menschenhänden gemachten Götter denen, die dem wahren Gott dienen möchten, keine Kraft verleihen können. Er trug also all seine Fetische und andere Gegenstände der falschen Religion zusammen, goß Benzin darüber und verbrannte sie in Gegenwart seiner früheren religiösen Bekannten zu Asche. Jetzt hilft er anderen ehrlichgesinnten Menschen, ihr Leben ebenfalls zu ändern.

CEYLON Bevölkerung: 12 490 000

Verkündiger-Höchstzahl: 292 Verhältnis: 1 zu 42 774

Jehovas Volk hat sich hier während des Jahres vieler Segnungen erfreut, die zu einigen ausgezeichneten Zunahmen geführt haben. Hierzu beigetragen hat die Tatsache, daß viele Verkündiger weiter zur Reife herangewachsen sind. Alle sind dankbar für die kleineren gebundenen Bücher, die sie im Predigtdienst verwenden können, da sich selbst die Armen diese Bücher leisten können, und viele beschäftigte Menschen meinen, sie könnten Zeit finden, ein solches Buch zu lesen.

Es kann sich sehr lohnen, das Wahrheits-Buch im Ferienpionierdienst zu verwenden, wie dies folgende Erfahrung zeigt. „Als meine Frau dieses Jahr Ferienpionier war, besuchte sie eine Katholikin, die eine unserer Zeitschriften abonniert hatte, als wir letztes Jahr im Pionierdienst standen. Sie nahm gern das Wahrheits-Buch entgegen. In der darauffolgenden Woche sprachen wir in der Absicht, ein Studium einzurichten, wieder vor. Stellt euch unsere Überraschung vor, als sie uns sagte, sie hätte alle Bilder entfernt und das Ewige Licht ausgelöscht. Sie sagte, sie hätte zunächst nicht glauben können, was im Wahrheits-Buch über Bilder stehe. Daher hatte sie ihre eigene Bibel hervorgeholt, die sie vor neun Jahren bei ihrer Hochzeit erhalten hatte, und zum erstenmal darin gelesen, um festzustellen, ob die in dem Abschnitt ,Gott „mit Geist und Wahrheit“ anbeten‘ angeführten Schrifttexte wirklich in ihrer Bibel standen. Als sie festgestellt hatte, daß sie darin enthalten waren und daß die Bibel die Verehrung von Statuen und Bildern verurteilt, hatte sie diese alle entfernt, ehe wir wieder vorsprechen konnten. Gewiß übt Gottes Wort Macht aus.“

Lenken Engel unsere Schritte zu gewissen Wohnungen? „Als ich eines Morgens von Haus zu Haus arbeitete, sah ich auf der anderen Straßenseite ein Haus, und ich beschloß, dorthin zu gehen. Ich traf eine Frau an, die meiner Predigt sehr genau zuhörte und ohne weiteres den Wachtturm abonnierte. Sie sagte mir, kürzlich sei ihre Mutter gestorben, und so half ich ihr Trost aus Gottes Wort zu schöpfen, indem ich dazu Kapitel vier und fünf im Wahrheits-Buch verwandte. Dies führte dazu, daß sogleich ein Studium eingerichtet wurde, und es hat sehr gute Fortschritte gemacht. Obwohl sie einseitig halb gelähmt ist, besuchte sie schon nach zwei Monaten die Zusammenkünfte im Königreichssaal, ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben und hat damit angefangen, mit anderen über ihren neuen Glauben zu sprechen. Später erfuhr man, daß sie nicht nur ihre Mutter verloren hatte, sondern auch von ihrem Mann verlassen worden war, nachdem sie den Schlaganfall gehabt hatte. Vor Kummer wandte sie sich fortwährend von Herzen Gott zu, von dem sie damals noch nicht wußte, daß es Jehova ist. In ihrer Aufrichtigkeit und Unwissenheit suchte sie Hilfe durch den ,heiligen Judas‘. Schon beim ersten Studium sagte sie, sie erkenne die Wahrheit und wisse, daß sie in ihrer Not Hilfe erhalten habe. Nach einigen wenigen Tagen beseitigte sie den ,heiligen Judas‘ und fand Zuflucht in dem Namen Jehovas, der ein starker Turm ist, in den der Gerechte eilt und in dem er Schutz findet. Es war so, als ob mich ein Engel zu dieser Wohnung geführt hätte. Ich habe Jehova dafür gedankt.“

Der Sohn eines Geistlichen zu sein und die Bibel zu kennen ist zweierlei, wie es folgende Erfahrung zeigt: „Als ich von Tür zu Tür ging, traf ich eine hinduistische Tamilin, die mit dem Sohn eines Methodistenpredigers verheiratet ist. Da sie nicht sehr gut Englisch konnte, bat sie mich, an einem Abend wieder vorzusprechen, wenn ihr Mann daheim wäre. Ich tat dies und erklärte ihm, daß der Zweck meines Besuches darin besteht, zum Bibellesen zu ermuntern. Bevor ich einen Vers vorlesen konnte, unterbrach er mich mit den Worten: ‚Wissen Sie, wen Sie die Bibel lehren wollen? Ich bin der Sohn eines Predigers und kenne die Bibel gut, warum gehen Sie also nicht hin und lehren Menschen, die die Bibel nicht kennen?‘ Ich erklärte, ich habe in allen Wohnungen vorgesprochen und sei daher gekommen, um auch ihn zu besuchen. Ich fragte, ob er eine Bibel habe. Er sagte ja und brachte seine tamilische Bibel. Ich fragte ihn, ob er Gottes Namen kenne. Er sagte: ,Jesus.‘ Ich erklärte, das sei der Name des Sohnes Gottes. Es entstand ein Schweigen, und ich wußte, daß er verlegen war, weil er nicht antworten konnte und weil auch seine Frau und seine sechs Kinder dabei waren. Da er nichts erwiderte, bat ich ihn, in seiner Bibel 2. Mose 6:3 aufzuschlagen. Zu meiner Überraschung wußte er nicht, wo er das zweite Buch Mose in der Bibel finden konnte. Ich half ihm also, und dort sah er, daß Gottes Name Jehova lautet. Dann half ich ihm, Römer 10:13, 14 zu finden, und bat seine Frau, diese Verse vorzulesen. Er sagte dann: ,Ich kann die Bibel nicht so handhaben wie Sie.‘ Ich erklärte, vor einiger Zeit sei es mir ebenso ergangen wie ihm und ein Zeuge Jehovas habe mir geholfen, die guten Dinge kennenzulernen, die in der Bibel zu finden seien, und jetzt würde ich ihm und seiner Familie gern helfen, die Bibel zu studieren. Er nahm das Wahrheits-Buch in Tamil, und es wurde ein Studium vereinbart. Wir sind jetzt beim zweiten Kapitel; die Frau und die Kinder lesen die Absätze in Tamil, während er sie in Englisch liest. Das Studium gefällt ihnen sehr gut, und sie hoffen, bald die Zusammenkünfte zu besuchen.“

Das Wort Gottes ist machtvoll, um stark verschanzte falsche Lehren umzustoßen. Ein entsprechender Fall: Ein Bruder war gebeten worden, bei einem jungen Studenten vorzusprechen, der die Glaubensansichten der Zeugen Jehovas widerlegen wollte. Dieser junge Mann war der älteste Sohn einer katholischen Familie. Der Bruder sprach regelmäßig vor, konnte aber wegen der vielen vorgebrachten Fragen kein Studium einrichten. Allmählich begann sich die Einstellung des jungen Mannes zu ändern, während er erkannte, daß die Lehre der Kirche nicht mit der Bibel übereinstimmt. Nun fing er an, seiner Mutter und seinen Brüdern, die ihm heftigen Widerstand entgegenbrachten, die Heilige Schrift zu erklären. Sobald das Wahrheits-Buch kam, wurde ein Studium eingerichtet, und mit der Zeit machten weitere Glieder der Familie mit. Bald erkannten sie die Wahrheit und brachen danach ihre Verbindungen zur Kirche ab. Inzwischen besuchte der junge Mann einen Kreiskongreß und war davon so begeistert, daß er anfing, die gute Botschaft öffentlich zu verkündigen. In der katholischen Schule, die seine Schwestern besuchten, kam es zu Meinungsverschiedenheiten und sie wurden gebeten, die Schule zu verlassen. Dies taten sie, und jetzt gehen sie in eine von der Regierung betriebene Schule. Sechs Glieder der Familie wohnen jetzt regelmäßig allen Zusammenkünften bei und sind eifrig im Predigtdienst. Dieser junge Mann, der nun getauft ist, gab eine glänzende Laufbahn als Sportler auf — er war Meister in einer öffentlichen Schule — und befindet sich jetzt in dem „Wettlauf um das Leben“. Welch eine Änderung die Erkenntnis des Wortes Gottes in dieser Familie herbeigeführt hat!

CHILE Bevölkerung: 10 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 422 Verhältnis: 1 zu 1 347

Das vergangene Dienstjahr hat uns die Wahrhaftigkeit der Worte aus Sacharja 4:6 gezeigt: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova der Heerscharen.“ Am Anfang des Dienstjahres begannen wir mit dem Bau des neuen Zweigbüros. Im November folgte unser Landeskongreß, bei dem 10 790 Personen zugegen waren und 1 371 getauft wurden. Dies sind zweimal soviel, wie während des gesamten vorherigen Dienstjahres getauft worden waren! Im April wohnten 19 850 Personen der Gedächtnismahlfeier bei, und wir erreichten eine neue Verkündiger-Höchstzahl, die eine 25prozentige Mehrung darstellte. Der Geist Jehovas beschleunigt wirklich die Einsammlung der Demütigen.

Gelegentliches Zeugnisgeben spielt weiterhin eine wichtige Rolle in der Verbreitung der guten Botschaft. Ein Bruder nahm zum Beispiel die Gelegenheit wahr, mit einem Geschäftsmann zu sprechen, und gab das Wahrheits-Buch bei ihm ab. Bald danach starb der sechsjährige Sohn des Geschäftsmannes. Er empfing viel Trost und Erleichterung durch das Wahrheits-Buch. Sogleich setzte er sich mit dem Bruder in Verbindung und bat ihn um alle Bücher der Gesellschaft und auch um ein persönliches Heimbibelstudium. Seither hat er bei seinen Freunden und Verwandten sechzig Bücher abgegeben. Jetzt besuchen er und die fünf Glieder seiner Familie alle Zusammenkünfte, und sie freuen sich auf den Tag, an dem ihr Kleiner auferweckt und wieder mit ihnen vereint ist. Wie gut ist es doch, bei jeder Gelegenheit über die Wahrheit zu sprechen; es mag für jemand Leben bedeuten!

Wie wichtig ist die Bibelstudientätigkeit? Folgende Erfahrung möge allen helfen, ihren Wert zu erkennen. In einem gewissen Gebiet kam in einer bestimmten Wohnung nie jemand an die Tür, aber die Verkündiger waren treu und versuchten es weiterhin. Schließlich trafen sie eine ältere Frau und ihre Tochter an, die aufmerksam zuhörten und großes Interesse bekundeten. Die Tochter war eine sehr kranke Frau, die wöchentlich bis zu dreißig epileptische Anfälle hatte und all ihre Ersparnisse ausgab, um ein Heilmittel zu finden, aber ohne Erfolg. Es wurde ein Bibelstudium bei ihnen eingerichtet, und augenblicklich war ein lautes, schreiendes Geräusch zu hören, und danach wurden Mutter und Tochter ständig von einem Schatten belästigt. Der aufmerksame Verkündiger erklärte sorgfältig, woher diese Schwierigkeiten kämen, indem er viele Texte und Veranschaulichungen gebrauchte, um zu zeigen, daß sie unter dem Angriff der Dämonen standen. Die Studien wurden fortgesetzt, und das Geräusch sowie die anderen Belästigungen hörten auf. Einen Monat später hörten auch die Angriffe, die für epileptische Anfälle gehalten worden waren, auf, und die Frauen konnten den Zusammenkünften beiwohnen. Voller Freude waren sie bei ihrem ersten Kongreß vom Morgen bis zum Abend zugegen, obwohl die Tochter früher das Haus nicht verlassen konnte, um zum Laden an der Ecke zu gehen und einzukaufen. Jetzt sprechen sie unablässig mit ihren Verwandten und Freunden über die Wunder des Geistes Jehovas. Sie sind sehr dankbar für ihr Bibelstudium, das ihnen geholfen hat, von der versklavenden Macht des Gottes dieses Systems der Dinge frei zu werden.

Ein anderer Sonderpionier berichtet folgendes: „Als wir in einem nichtzugeteilten Gebiet von Haus zu Haus arbeiteten, gaben wir eine Anzahl Wahrheits-Bücher ab. Eine Dame, Frau A., bekundete außergewöhnliches Interesse, und wir richteten sogleich ein Bibelstudium bei ihr ein. Sie wollte wissen, wie viele ihrer Nachbarn ebenfalls Literatur entgegengenommen hatten, da sie sie auch besuchen und ihnen helfen wollte zu studieren. Während der Woche besucht sie jetzt diese Nachbarn und zeigt ihnen, wie sie die Antworten in den Absätzen finden können, und sie hilft ihnen sogar, die Gedanken zu unterstreichen. Wenn wir zu den Studien kommen, machen wir lediglich eine Wiederholung des Stoffs.

Als wir das dritte Kapitel des Wahrheits-Buches bei Frau A. abschlossen, vernichtete sie alle religiösen Reliquien, die im Hause waren, außer denen ihres Mannes. An jenem Abend geriet ihr Mann, den wir als sanften, bescheidenen Menschen kannten, unter einen Angriff der Dämonen. Er kam spät mit einem Revolver nach Hause und beschuldigte seine Frau, ihn zu betrügen, und drohte, sie umzubringen. Glücklicherweise konnte sie eine kurze Zeit vernünftig mit ihm sprechen, aber schließlich wurde er von einer unbändigen Wut gepackt und stürmte wie ein Wahnsinniger aus dem Hause. Sie und ihre dreizehnjährige Tochter begannen zu Jehova um Hilfe zu beten. Da sich die Frau an die Gedanken aus dem Bibelstudium über die Angriffe der Dämonen erinnerte, kam sie zu dem Schluß, daß die Schwierigkeit in den nicht vernichteten religiösen Bildern lag, die ihrem Mann gehörten. Danach zerschlugen sie und ihre Tochter sie mit einer Axt und verbrannten sie. Sie erklärte, dann sei sie wirklich zufrieden und bereit gewesen, ihrem Mann gegenüberzutreten. Später kam er heim, und als er eintrat, erklärte sie mutig, was sie getan hatte und warum. Ihrem Mann tat der Vorfall sehr leid, und als der Pionier zum nächsten Studium kam, sagte der Mann: ,Der Tag ist nicht mehr fern, an dem ich ebenfalls Ihren Glauben haben werde.‘ In ihrer Wohnung versammeln sich jetzt die Ortsbewohner, und wir hoffen, daß wir dort bald eine alleinstehende Verkündigergruppe gründen können. Der Sonderpionier berichtet: ,Wie dankbar sind wir doch für das Vorrecht, mit dem wunderbaren Hilfsmittel, nämlich mit dem Wahrheits-Buch, an der Bibelstudientätigkeit teilnehmen zu können.‘ “

Während der letzten Tage des Dienstjahres zogen wir in das neue, geräumige Heim unseres Zweigbüros. Es ist noch viel zu tun, bis der Bau fertig ist, und die Missionare und andere Brüder arbeiten voller Freude daran. Der Geist der chilenischen Brüder hinsichtlich des Baus dieses neuen Zweigbüros wird sehr gut in folgendem Brief deutlich: „In meiner Versammlung ist eine nette Familie mit zwölf Kindern. Als sie erfuhr, daß sie das Vorrecht hätte, sich an dem Kauf von Materialien für das neue Zweigbüro zu beteiligen, wollte sie Euch eine Spende übersenden. Wir hatten hier gerade unsere Brombeerzeit. Annähernd einen Monat lang ging die Schwester mit ihren zwölf Kindern fast täglich hinaus, um diese wildwachsenden Früchte zu sammeln, die sie dann verkaufte. Sie haben jetzt ihre Arbeit beendet und mir das Vorrecht übertragen, Euch einen Scheck über 99,41 Escudo [7 Dollar] zu senden. Das älteste Kind ist siebzehn Jahre alt und das jüngste zwei Jahre.“

KOLUMBIEN Bevölkerung: 21 400 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 083 Verhältnis: 1 zu 3 021

Zum Abschluß eines weiteren freudigen Dienstjahres sehen wir, wie die Verkündiger in ganz Kolumbien vor Begeisterung übersprudeln. Während sich das Werk ausdehnt, ist es erstaunlich, zu sehen, wie überall im Lande, in Städten und Dörfern, die bislang als fanatisch betrachtet wurden, das Interesse wach wird. Städtische Beamte scheinen zur Zusammenarbeit bereit zu sein, indem sie uns geeignete Räumlichkeiten für unsere Kongresse beschaffen. Wir scheinen eine „Literaturexplosion“ zu haben, denn das Zweigbüro versendet immer größere Mengen von Büchern. Noch vor zwei Jahren versandte unser Zweig durchschnittlich 6 000 Bücher und Bibeln im Monat. Jetzt sind es durchschnittlich 16 000 monatlich.

Ein Kreisdiener aus Bogotá berichtete 190 Bücher, die er im Juli abgab. Als Erklärung für seine hohe Literaturabgabe schrieb er: „Es war ein Zeitschriftentag, und in einer Schule gab ich bei einem Lehrer zwei Zeitschriften und ein Evolutions-Buch ab. Er lud mich ein, am Montag wiederzukommen, um mit den anderen Lehrern zu sprechen. Als ich wiederkam, sprach ich mit dem Direktor der Schule, der gern das Evolutions-Buch entgegennahm und mir gleichzeitig erlaubte, in die Klassenzimmer zu gehen, um den Schülern das Buch anzubieten. Im ersten Klassenzimmer, das ich besuchte, waren die zwanzig Bücher, die ich bei mir hatte, im Nu weg. Ich mußte also am folgenden Tag wiederkommen, an dem fünfundvierzig weitere Bücher schnell abgegeben wurden. Als ich eines der Klassenzimmer betrat und der Lehrer das Buch sah, sagte er froh: ,Endlich habe ich mein Exemplar. Ich hatte schon Angst, ich würde übergangen.‘ Bei späteren Besuchen in jener Woche war es möglich, den Literaturbedarf der Lehrer und Schüler zu decken, was zur Abgabe von 133 Evolutions-Büchern allein in jener Schule führte.“ In einer anderen Schule gab die Frau des Kreisdieners zweiundvierzig Evolutions-Bücher ab.

Ein Kreisdiener berichtete, wie eine in Gesellschaftskreisen prominente Frau eine Zeugin Jehovas wurde. Vor etwa fünf Jahren wurden ihr einziger Sohn und dessen Frau vor ihrem Haus ermordet, als sie einem offensichtlichen Entführungsversuch Widerstand leisteten. Unter dem Druck der Verhältnisse und dadurch, daß selbstsüchtige Menschen die Situation ausnutzten, verlor diese Frau den größten Teil ihres Wohlstandes und ihres Eigentums. Wahrsager und Geistermedien versagten nicht nur, sondern verschlimmerten sogar die finanzielle Lage der Frau. Dann sah sie, wie ihr Neffe ein anständiges Leben anfing, einige unchristliche Gewohnheiten einschließlich seines starken Trinkens aufgab und sich innerhalb kurzer Zeit Jehova hingab, sehr zur Freude seiner Frau, die bereits eine Zeugin Jehovas war. Lange Besuche des Neffen dieser Frau sowie sein positives Handeln für die reine Anbetung führten dazu, daß sie einem Heimbibelstudium zustimmte. Alle Gegenstände der falschen Anbetung in ihrem großen Haus wurden von den Wänden geholt. Als sie müde wurde, sie zu zerbrechen, bat sie ihren Neffen, ihr zu helfen, die Arbeit zu Ende zu bringen. Im Alter von siebzig Jahren ließ sie sich im August auf einem Bezirkskongreß taufen, und sie gewährte achtzig Kongreßbesuchern in ihrem Haus Unterkunft. Dies ist ein typisches Beispiel der Art von Menschen, die jetzt überall im Lande die Wahrheit annehmen.

Der christliche Wandel auf Kongressen erregt die Aufmerksamkeit von Weltmenschen. In Corozal, einem fanatischen Dorf, das durch die regelmäßige Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas nachgiebiger wurde, fand ein Kreiskongreß statt. Ein Interessierter, der sechsundzwanzig Frauen und ihren Kindern Unterkunft gewährte, war beeindruckt, als man den achtjährigen Sohn einer der Zeuginnen im Hof herumgehen sah, wo er fragte, wer einen 100-Peso-Schein verloren habe. Keine der Zeuginnen Jehovas nahm das Geld an, denn keine von ihnen hatte Geld verloren. Der Mann freute sich, daß das Geld wieder in die Hände der rechtmäßigen Besitzerin, nämlich seiner eigenen Frau, gelangte, die es am Tag zuvor verloren hatte. Außer der Ehrlichkeit der Zeugen Jehovas fiel ihm auf, daß die Kinder ihre Mahlzeiten still und ordentlich aßen, im Gegensatz zu seinen eigenen Kindern, die sich ständig stritten. Er unternimmt jetzt Schritte, um seine Ehe zu legalisieren und sich am Predigtdienst zu beteiligen.

KONGO (Brazzaville) Bevölkerung: 900 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 595 Verhältnis: 1 zu 564

Das Zweigbüro in Brazzaville nimmt sich des Werkes in der Republik Kongo sowie der theokratischen Tätigkeit in Gabun an.

Es ist ermutigend zu sehen, daß Kinder immer mehr Wertschätzung für Königreichsvorrechte haben. Ein viereinhalbjähriges Mädchen lud Nachbarkinder ein, der Gedächtnismahlfeier beizuwohnen. Sie sollten sich bei der Kleinen daheim treffen, und pünktlich erschienen fünf Kinder, um mit ihr zur Gedächtnismahlfeier zu gehen. Ihr zehnjähriger Bruder, der im vergangenen Dezember seine Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert hatte, war im März während der Schulferien Ferienpionier. Seine Freude war groß, als er drei eigene Bibelstudien einrichten konnte. Danach entschloß er sich, vom 1. Juli bis zum 15. September 1970 wieder Pionierdienst zu tun, wodurch er den Pioniergeist bekundete, den er in seinem Herzen entwickelt hatte. Auch seine fünfzehnjährige Schwester verrichtet während ihrer Schulferien Ferienpionierdienst. Wieso bekunden diese Kinder eine so ausgezeichnete Einstellung zum Königreichsdienst? Weil ihre Eltern immer Wertschätzung und Eifer für den Dienst Jehovas, besonders für den Pionierdienst, bekundet haben. Als ihr Vater die Arbeit verlor, weil sein Arbeitgeber für immer nach Frankreich zurückgekehrt war, richteten er und seine Frau ein kleines Geschäft ein, in dem sie Kinderkleidung herstellten. Dank der ausgezeichneten Mitarbeit seiner Frau und all seiner Kinder konnte er in den vergangenen drei Jahren während eines Teils seiner Zeit diese reizenden handgearbeiteten Sachen auf dem Markt im Ort verkaufen, um so für die Bedürfnisse seiner Familie zu sorgen, und auch noch allgemeiner Pionier sein.

Ein junger Ferienpionier traf mit einem katholischen Priester zusammen. Als er den Priester korrigierte, indem er sagte, Jesus sei der „Sohn“ Gottes und nicht ein seinem Vater gleicher Gott, nannte ihn der Priester einen Lügner. „Wenn Sie glauben, Jesus sei Gott gewesen“, erwiderte der junge Prediger, „dann sind Sie ein größerer Lügner als der Teufel.“ „Wieso?“ wollte der Priester wissen. Ruhig schlug der Pionier seine Bibel auf und bat den Priester, die Worte aus Lukas 4:3 vorzulesen, die lauten: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage ...“ Dann fuhr der Pionier fort: „Satan sagte nicht: ,Wenn du Gott bist‘, denn Satan wußte, daß Jesus der ,Sohn‘ Gottes ist.“ Verlegen und mit gesenktem Kopf verließ der Priester den Schauplatz, während ihn seine Gemeinde verspottete.

GABUN Bevölkerung: 600 000

Verkündiger-Höchstzahl: 302 Verhältnis: 1 zu 1 987

Während der ersten acht Monate des Dienstjahres ist das Predigen der guten Botschaft in Gabun ungehindert vorangegangen. Die sechs Missionare in Libreville freuten sich, im ganzen Gebiet viele Menschen zu finden, die eine wahre Liebe zur Gerechtigkeit und den Wunsch zeigten, die Bibel zu studieren. Länger als ein Jahr hatten Jehovas Zeugen das Vorrecht, jeden Sonntag über den Rundfunk zu sprechen. Viele Gabuner äußerten ihre Wertschätzung für diese aufschlußreichen Bibelbetrachtungen und baten nach dem Hören der Sendungen um eine Betrachtung der Bibel mit den Missionaren.

Aus dem Dienstbericht für Oktober geht hervor, daß sich 258 Personen am Predigtdienst beteiligten. Mehr als zwanzig Personen konnten nach Kamerun reisen, um an dem Landeskongreß teilzunehmen, der dort im Dezember abgehalten wurde. Im Januar und im Februar gab es wieder neue Verkündiger-Höchstzahlen. Im Februar wurde in Port Gentil ein Kreiskongreß abgehalten, und der ganz neue Königreichssaal der Ortsversammlung diente als Kongreßstätte. Im April gab es eine weitere Höchstzahl, und zwar von 302 Personen, die sich in diesem kleinen westafrikanischen Land am Predigtdienst beteiligten.

Dann wurde über Radio Gabun am 30. April 1970 plötzlich, ohne Warnung und ohne sichtbaren Grund, ein Verbot des Werkes der Zeugen Jehovas bekanntgegeben. Das christliche Erziehungswerk, das durch Regierungsbeschluß vom 16. Juni 1964 legalisiert worden war, wurde nun für ungesetzlich erklärt. Am 26. Juni wurde in einer politischen Versammlung der der Präsident des Landes vorstand, bestätigt, daß das Verbot der Zeugen Jehovas in Kraft bleiben würde, und der Innenminister wurde angewiesen, unverzüglich alle ausländischen Zeugen Jehovas auszuweisen. Demzufolge wurden die sechs an der Wachtturm-Bibelschule Gilead ausgebildeten Missionare aufgefordert, das Land zu verlassen. Fast gleichzeitig unternahmen die Regierungen von Kamerun und Äquatorial-Guinea ähnliche Schritte, und Madagaskar folgte ihrem Beispiel. Kein Zeuge Jehovas in irgendeinem dieser Länder war je wegen irgendeines Vergehens vor Gericht gebracht worden, doch nun sollte ihr Werk eingestellt werden; Ausländer wurden ausgewiesen und das Recht auf Religionsfreiheit wurde verweigert. Es ist so, wie Jesus es in seiner Prophezeiung über die „letzten Tage“ vorhersagte: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein.“ — Matth. 24:9.

Einer der Polizisten, die den Missionaren die Vorladung brachten, eine Ausweisungsmitteilung abzuholen, hatte früher mit ihnen die Bibel studiert und führte verständnisvoll die Worte Jesu aus Johannes 15:20 an: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.“ Viele Brüder und Schwestern, denen durch die eifrigen Anstrengungen der Missionare zur Reife verholfen worden war, kamen zum Flughafen, um Abschied von ihnen zu nehmen, ohne sich davor zu fürchten, daß sie jemand sehen und erkennen könnte, daß sie mit dem Volk Jehovas verbunden waren.

Ist das Predigen der guten Botschaft in Gabun durch das Verbot zum Stillstand gebracht worden? Keineswegs. Im Mai überschritten zwei Sonderpioniere ihre Ziele an Stunden und Nachbesuchen. Einer von ihnen sagte: „Das Werk geht trotz des Erlasses des neuzeitlichen Ahab voran. Seit dem Verbot finden wir mehr hörende Ohren, und wir führen mehr Studien durch.“ Am 24. Juni wurden jedoch drei Vollzeitprediger verhaftet. Als sie aufgefordert wurden, eine Erklärung zu unterschreiben, aus der hervorging, daß sie aufhören würden zu predigen, weigerten sie sich und hatten dabei das Beispiel der Apostel im Sinn, das in Apostelgeschichte 4:20 aufgezeichnet ist: „Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“ Noch während sie im Gefängnis auf die Gerichtsverhandlung warteten, konnten sie mit Gefangenen drei Bibelstudien durchführen. Das Werk geht also weiter, und wir sind sicher, daß Jehovas Segen mit den Brüdern sein wird, während sie sich furchtlos bemühen, weiterhin anderen die gute Botschaft vom himmlischen Königreich Jehovas mitzuteilen.

KONGO (Kinshasa) Bevölkerung: 21 637 876

Verkündiger-Höchstzahl: 15 401 Verhältnis: 1 zu 1 405

Im Kongo hatten Jehovas Zeugen im Jahre 1970 ein ausgezeichnetes Jahr der Tätigkeit. Sie waren eifrig wie nie zuvor. Es ist nicht leicht, Menschen zu erreichen, die über Tausende von Quadratkilometern der Äquatorzone zerstreut wohnen. Auch ist es nicht leicht, ihren Sinn neuzugestalten, wenn sie tief in den Bräuchen und Gewohnheiten ihrer Vorfahren stecken. Doch „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“, und allmählich werden immer mehr Menschen im Kongo von seiner machtvollen Botschaft erreicht und beeinflußt. (Hebr. 4:12) Sie nehmen große Änderungen in ihrem Leben vor, während ihnen Gottes Wort nach und nach hilft, ihren Sinn neuzugestalten. — Röm. 12:2.

In einigen Teilen des Landes ist die Polygamie anerkannt, und diejenigen, die sie treiben, haben ein gewisses Gefühl der Macht und des Stolzes und das Empfinden, angesehen zu sein. Es erfordert einen schweren Entschluß, sie des Wortes Gottes wegen aufzugeben. Manche Menschen jedoch befolgen die Grundsätze der Bibel und nehmen die nötigen Änderungen vor, um der wahren Anbetung zu entsprechen, wie dies ein Polygamist im Zentrum des Landes tat. Er war praktizierender Katholik, hatte aber gleichzeitig drei Frauen. Es wurde ein Bibelstudium bei ihm eingerichtet, und bald darauf entließ er eine seiner Frauen. Das Studium wurde fortgesetzt, und von Zeit zu Zeit waren die beiden übrigen Frauen dabei und hörten zu. Dann wurde er unter Druck gesetzt. Seine Arbeitskollegen fingen an, ihn zu verspotten und zu beschuldigen, er breche die Gewohnheiten seiner Vorfahren. Die Brüder halfen ihm treu, seinen Sinn neuzugestalten, und er begann die Zusammenkünfte zu besuchen. So ging es eine Zeitlang weiter. Er liebte das Wort Gottes sehr, aber er liebte auch seine beiden Frauen und die Kinder, die er von ihnen hatte. Schließlich machte ihm der Bruder, der mit ihm studierte, während eines Studiums klar, daß er ihn das letzte Mal besucht hätte. „Entweder leben Sie für die neue Ordnung, oder Sie setzen Ihre Polygamie fort und gehen mit dem alten System unter.“ Der Bruder verabschiedete sich freundlich und ging. Kein Bibelstudium mehr! Dieser Gedanke war für den Mann ein Schlag, denn er hatte Freude an den Studien gehabt. Was sollte er tun? Gleich am nächsten Morgen rief er seine beiden Frauen herbei und besprach mit ihnen offen das Problem und die Notwendigkeit, in den Augen Gottes wohlgefällig zu sein. Die jüngere der beiden Frauen war einverstanden, in ihr Heimatdorf zurückzukehren und dort nach dem Wort Jehovas zu handeln. An dem Tag, da sie wegging, weinten sie alle bitterlich, denn sie hatten einander sehr gern. Doch erkannten sie, daß es ausschlaggebend war, in den Augen Gottes wohlgefällig zu sein. Der Mann hat sich nun Jehova hingegeben und dies durch die Wassertaufe symbolisiert, und seine gesetzmäßige Frau beabsichtigt, seinem Beispiel bald zu folgen. Die umwandelnde Kraft des Wortes Gottes hat einem weiteren Ehepaar geholfen, den Pfad zu gehen, der zu ewigem Leben führt.

Kongresse haben eine große Rolle dabei gespielt, Menschen zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Wir sollten nie denken, Kinder seien zu jung oder zu klein, um auf Kongressen zu lernen. Die Kinder aus einer Versammlung waren nach dem Kreiskongreß enttäuscht, weil sie sich nicht in größerem Maße hatten beteiligen können. Sie wollten Ansprachen halten, aber sie waren zu klein. Sie wollten in der Cafeteria arbeiten, aber sie waren zu klein. Alles, was sie tun konnten, war, dazusitzen und zuzuhören. Sie beschlossen also, ihren eigenen Kreiskongreß zu organisieren. Da der große drei Tage gedauert hatte, trafen auch sie Vorkehrungen für ein dreitägiges Programm. Verkündiger, die von Tür zu Tür gegangen waren, hatten die Menschen zu dem großen Kongreß eingeladen. Daher gingen diese Kinder von Tür zu Tür, um alle Kinder in der Nachbarschaft einzuladen. Auf dem großen Kongreß hatte es eine Cafeteria gegeben, und so brachten auch sie Lebensmittel von daheim mit und die Schwester, in deren Hof sie den Kongreß hatten, half ihnen, indem sie die Zubereitung überwachte. Am letzten Tag des Kongresses hielt der kleine Sohn eines Pioniers den öffentlichen Vortrag. Mehr als fünfundsechzig Kinder waren zugegen, und viele vorübergehende Erwachsene blieben stehen, um zuzuhören und zuzusehen.

COSTA RICA Bevölkerung: 1 724 768

Verkündiger-Höchstzahl: 3 123 Verhältnis: 1 zu 552

Zu unserer Freude hatten wir im März dieses Jahres mehr als 3 000 Verkündiger. Seither konnten wir zwei weitere Höchstzahlen erreichen und die Gesamtzahl der Verkündiger lag nicht mehr unter 3 000. Wir sind zuversichtlich, daß es in diesem katholischen Land immer noch „Schafe“ gibt.

Ein Familienvater hat jetzt schon einige Jahre den Wachtturm und Erwachet! gelesen, doch zufolge seines Berufes, er ist Mediziner, hegte er Zweifel, ob die Bibel wirklich das Wort Gottes ist. Das änderte sich als eine Schwester bei ihm das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? abgab. Dadurch wurden alle Zweifel hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Inspiration der Bibel aus seinem Sinn verbannt. Er und zwei Töchter begannen zu studieren. Bald schlossen sich weitere Glieder der Familie dem Studium an, auch seine siebenundsiebzig Jahre alte Mutter, die immer eine sehr strenge Katholikin gewesen war. Religiöse Statuen und Bilder verschwanden von den Wänden, und an deren Stelle erschienen Bibeltexte, darunter Josua 24:15: „Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!“ Zehn Familienangehörige besuchen jetzt regelmäßig die Zusammenkünfte, fünf beteiligen sich am Felddienst, und andere haben die Absicht, bald damit zu beginnen. Drei haben den Wunsch, sich beim nächsten Kreiskongreß taufen zu lassen. Dieser ganze Fortschritt kam in nur vier Monaten zustande.

Dort dienen, wo der Bedarf an reifen Brüdern sehr groß ist, kann wirklich eine Freude sein, und viele Segnungen erwarten diejenigen, die dies tun können. Drei Familien mit insgesamt sieben Verkündigern kamen nach Costa Rica und wurden eingeladen, in einer Kleinstadt zu arbeiten, die nur sechseinhalb Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist. Sonderpioniere hatten hier gute Arbeit geleistet, aber weil es an reifen männlichen Verkündigern mangelte, die die Aufsicht hätten übernehmen können, konnte noch keine Versammlung gegründet werden. Im Durchschnitt berichteten neun Verkündiger, als die Brüder dort eintrafen. Mit Hilfe von vierzehn Verkündigern aus einer nahe gelegenen Versammlung konnte vier Monate nach ihrer Ankunft eine Versammlung gegründet werden, und jetzt berichten fünfzig Verkündiger, wobei bis zu fünfundachtzig die Zusammenkünfte besuchen.

Mit einer Besucherzahl von 8 338 beim Gedächtnismahl im letzten Jahr, die um 5 215 über der Verkündiger-Höchstzahl liegt, freuen wir uns in Costa Rica darauf, noch weiteren „Schafen“ zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen.

KUBA

Bestimmt haben die Verkündiger der guten Botschaft auf Kuba die Wahrhaftigkeit der Worte des Jakobus bewiesen, der sagte: „Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet, da ihr wißt, daß die geprüfte Echtheit eures Glaubens Ausharren bewirkt.“ (Jak. 1:2, 3) So haben die Brüder trotz des anhaltenden starken Widerstandes gegenüber unserem Werk viel Freude gehabt, während weiterhin schafähnliche Menschen gefunden werden.

Ein Bruder berichtet, daß er mit einem Mann ein Studium begonnen hatte, der Mitglied einer Freimaurerloge war. Dieser bekundete großes Interesse am Bibelstudium, und nach nur viermonatigem Studium schrieb er dem Sekretär der Loge folgenden Brief:

„Sehr geehrter Herr!

Respektvoll möchte ich Ihnen eine Bitte unterbreiten, welcher Sie, dessen bin ich gewiß, zustimmen werden, wenn Sie meinen Beweggrund dafür kennengelernt haben. In den letzten Monaten habe ich die Bibel, das Wort Gottes, studiert, um ein geistiges Bedürfnis in meinem Leben zu befriedigen. Dies ist durch die Hilfe der weltweit, in 200 Ländern, als Jehovas Zeugen bekannten Erforscher der Bibel möglich gewesen.

Ich habe in verschiedenen religiösen Organisationen versucht, die Wahrheit zu finden, erkenne aber jetzt, daß diese sie nicht haben. Dann wurde ich Mitglied der Freimaurer, in der Überzeugung, daß ich damit dem Bedürfnis, das jeder Mensch besitzt, nachkommen könnte, ein höchstes Wesen anzubeten, das einige den ,großen Architekten des Universums‘ nennen. Die Bibel kennzeichnet ihn als Jehova, wie in Psalm 83:18 und auch in Jesaja 42:8, wo es heißt: ,Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.‘

Im Freimaurertum fand ich sehr gute Freunde und aufrichtige Personen, aber ich fand dort nicht die Wahrheit, nach welcher ich suchte. Diese habe ich unter Jehovas Zeugen tatsächlich gefunden.

Ich habe aus der Bibel gelernt, daß diese böse Welt mitsamt all ihren religiösen und politischen Organisationen in der kommenden Schlacht Gottes vernichtet wird. Offenbarung 18:4 sagt: ,Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ ‘ Die Bibel zeigt, daß Babylon die Große die falschen religiösen Organisationen darstellt, und sagt, daß diese vernichtet werden. Weshalb also noch darin verbleiben?

Dies ist der Grund für meine Bitte um Streichung aus der Mitgliederliste der Freimaurerloge. Von jetzt an bin ich ein Zeuge Jehovas, und ich werde den Zusammenkünften im Königreichssaal der Zeugen Jehovas beiwohnen, um die Bibel noch intensiver zu studieren und in der Lage zu sein, wahrheitssuchenden Menschen diese Erkenntnis zu überbringen. Hochachtungsvoll ...“

Dieser Mann hat nun zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern Babylon die Große verlassen und bereitet sich jetzt auf die Taufe vor.

Weil sie die gute Botschaft von Haus zu Haus gepredigt hatten, wurden zwei Schwestern für sechs Monate ins Gefängnis gesperrt. Ihnen wurde gesagt, daß sie weder Post noch Besucher empfangen dürften, falls sie ihre Einstellung nicht änderten. Bei einer Gelegenheit wurden sie auf Anstiften der Wachen von weiblichen Mitgefangenen geschlagen und eine der Schwestern mußte wegen der ihr dabei zugefügten Wunden in ärztliche Behandlung. Ihr Glaube wurde jedoch dadurch nicht erschüttert, und sie hielten weiterhin als treue Zeugen Jehovas an ihrer Lauterkeit fest.

Bei einer anderen Gelegenheit wurden drei Brüder ins Gefängnis geworfen, nachdem am 29. und 30. April 1969 ihre Wohnungen von Staatsbeamten durchsucht worden waren. In beiden Fällen wurden alle ihre bibelerklärenden Schriften und auch andere Dinge wie Geld, zwei Schreibmaschinen, eine Taschenlampe und sogar ein Motorrad mitgenommen. Sie wurden beschuldigt, illegale Zusammenkünfte veranstaltet zu haben, und zwei von ihnen wurden mit sechs Monaten Gefängnis bestraft. Die Brüder waren jedoch deswegen nicht entmutigt. Im Gegenteil, sie betrachteten es als ein Vorrecht, das Jehova ihnen zuteil werden ließ, und sie zeigten dies dadurch, daß sie im Gefängnis predigten und zusammenkamen. Sie hatten tatsächlich die Freude, vielen Gefangenen zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu verhelfen, und durch ihr Verhalten gaben sie ein gutes Beispiel als christliche Zeugen Jehovas.

Ein anderer Bruder berichtete, daß seine zehn Monate im Gefängnis eine Dienstzuteilung von Jehova gewesen seien, um die gute Botschaft sowohl den Gefangenen als auch dem Wachpersonal zu predigen. Weil er nicht aufhörte zu predigen, lernten alle seinen Standpunkt als Christ und die Hoffnung, die er hatte, kennen. Das Zeugnis wurde noch gemehrt, als sich ihm vier weitere Brüder, die ebenfalls dorthin gebracht wurden, zusammen mit einem Gefangenen anschlossen, der auf der Seite der Wahrheit Stellung genommen hatte. Wegen dieses intensiven Zeugnisgebens wurden sie schließlich als „unerwünschte Personen“ von den anderen Gefangenen getrennt. Aber die schafähnlichen unter diesen dachten anders, und zwei Gefangene, mit denen sie die Bibel studiert hatten, baten die Wachen darum, bei den Brüdern bleiben zu dürfen, indem sie sagten, sie seien ebenfalls Zeugen Jehovas.

ZYPERN Bevölkerung: 622 000

Verkündiger-Höchstzahl: 562 Verhältnis: 1 zu 1 107

Zu Beginn des Dienstjahres wurden acht unserer jungen Brüder von einer höheren Schule verwiesen, die den presbyterianischen Glauben fördert, weil diese Kinder nicht an den religiösen Zeremonien in der Kapelle teilnehmen wollten. Die Eltern schrieben durch einen Rechtsanwalt an die Schulbehörden, aber die Schule war intolerant. Man wies die Kinder nicht nur von der Schule, sondern brachte auch ein Flugblatt gegen uns heraus, das in der Hauptstadt, Nikosia, verbreitet wurde. Auf diese Weise nahm wieder einmal eine protestantische Organisation auf der Seite der orthodoxen katholischen Religion gegen Jehovas Zeugen Stellung. Die orthodoxe Kirche brachte ebenfalls ein Flugblatt gegen uns in Umlauf, in welchem sie die „Gläubigen“ davor warnte, uns anzuhören. Das Flugblatt sagt, Jehovas Zeugen gingen gut angezogen und wären sehr höflich, aber „zusammen mit ihrer Höflichkeit bringen sie den Betrug. Sie möchten dadurch die wirklichen Schafe Christi in die Irre führen.“ Es heißt in dem Flugblatt: „Aber da wir doch die Wahrheit haben, warum diskutieren wir nicht mit ihnen darüber, um ihnen zu beweisen, daß sie im Unrecht sind? Dies ist eine gute Frage. Wir müssen dies tun. Aber wir müssen die Wahrheit mit ihnen besprechen, wenn wir diese auch besitzen. Und wir müssen zugeben, daß viele unter uns die Wahrheiten unseres Glaubens nicht kennen. Viele von uns haben keine Bibel in ihrem Heim. Viele von uns haben die Heilige Schrift nicht gelesen, und wenn wir mit ihnen diskutieren, obgleich wir nicht wissen, was wir glauben, wird unser Glaube erschüttert werden.“

Es ist uns gelungen, in beinahe allen Städten von Zypern Königreichssäle zu bauen, einschließlich eines vierstöckigen Gebäudes in Nikosia, das wir als Bethel, Zweigbüro der Gesellschaft und als Königreichssaal für eine der dortigen Versammlungen benutzen.

Eine Missionarschwester berichtete die folgende Erfahrung: „Kurz vor Weihnachten gab ich bei einer jungen Frau das Wahrheits-Buch ab. Als ich eine Woche später wieder vorsprach, empfing sie mich mit den Worten: ,Ich habe das Buch fünfmal durchgelesen und stimme mit allem, was darin steht, überein, und ich habe kein Weihnachten gefeiert, obgleich dies alle im Haus taten.‘ Sofort wurde ein Studium begonnen, und dann, eine Woche später, wurde ich ihrer Schwester vorgestellt, die neugierig war, zu erfahren, was mit ihrer Schwester geschehen sei. Sie zeigte großes Interesse, und auch mit ihr wurde ein Studium begonnen. Beide waren fleißige Leser, und in kurzer Zeit hatten sie sich fast alle Publikationen der Gesellschaft beschafft und durchgelesen. Sehr bald besuchten sie die Zusammenkünfte, und im Februar gingen sie mit mir in den Felddienst. In der Zwischenzeit verlängerten sie ihre Miniröcke, und ihr Verhalten änderte sich so sehr, daß dies ihren anderen Verwandten auffiel. Ihr Vater sagte: ,Ich bin überrascht und glücklich darüber, wie sie sich geändert haben. Ich könnte das nicht. Ich bin froh, daß sie jetzt an Gott glauben.‘ “

Eine junge Schwester berichtete uns die folgende Erfahrung: „Der Lehrer rief einige von uns Kindern nach vorn und sagte uns: ,Jesus Christus ist der Sohn Gottes, er ist unser Retter, er war von Gott gesandt. Wir müssen an ihn glauben.‘ Wir wußten, daß der Lehrer an die Dreieinigkeit glaubt, und so fragten wir ihn: ,Können Sie uns bitte sagen, was Sie unter dem Sohn Gottes verstehen?‘ Er sagte: ‚Ich meine, daß Jesus, Gott und der heilige Geist eins sind, wie es in Matthäus 28:19, 20 steht.‘ Wir antworteten, daß dieser Schrifttext drei verschiedene Dinge erwähnt und das, was er sagt, nicht stützt. Wir zeigten ihm Johannes 14:28, wo bewiesen wird, daß der Vater größer ist als der Sohn, und machten ihn auch darauf aufmerksam, daß Jesus nicht hätte sterben können, wenn er Gott gewesen wäre, und wenn er tatsächlich gestorben wäre, wäre dies eine wunderbare Gelegenheit für den Teufel gewesen, die Herrschaft zu übernehmen. Wir zeigten ihm in 1. Korinther 11:3, daß Gott das Haupt des Christus ist. Er konnte nichts erwidern und so fand er eine Gelegenheit hinauszueilen, indem er sagte, er sei zu beschäftigt.“

DAHOME Bevölkerung: 2 400 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 807 Verhältnis: 1 zu 1 328

Wegen ihres Werkes und ihres Verhaltens werden Jehovas Zeugen in zunehmendem Maße als solche erkannt, die anders sind als die Menschen dieses alten Systems der Dinge. Viele sagen somit jetzt dem Sinne nach: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ (Sach. 8:23) Die folgenden Erfahrungen zeigen, weshalb die Menschen hier feststellen, daß Jehovas Zeugen anders sind, und weshalb viele sagen: „Wir wollen mit euch gehen.“

Ein Bruder berichtet von einem Besuch bei einem aufrichtigen Katholiken. Der Mann sagte dem Bruder: „Ich habe schon immer den Wunsch gehabt, die Bibel zu lesen, aber niemand hilft mir dabei.“ Der Bruder antwortete ihm, er würde sich freuen, ihm helfen zu können, seine Bibel zu lesen. Damit war der Mann einverstanden, aber erst, nachdem er klargestellt hatte, daß er seine Religion nie ändern würde. Das Studium machte Fortschritte, und der Mann war sehr erstaunt darüber, welches Interesse der Bruder bekundete, ihm zu helfen, lesen und verstehen zu lernen, etwas, was die Kirche nie für ihn getan hatte, wie er später sagte. Er war so begeistert von der Aussicht, die Bibel tatsächlich selbst lesen zu können, daß er schnell Fortschritte machte. Nach nur wenigen Monaten konnte er schon für sich allein lesen. Aber das Studium der Bibel hatte bereits einige weitere Änderungen in seiner Denkweise bewirkt, da er anfing, die darin enthaltenen Wahrheiten schätzenzulernen. Die Königreichswahrheiten bereiteten ihm viel Freude. Jetzt, nach nur wenigen Monaten, nimmt er schon daran teil, Jünger zu machen. Der Bruder schreibt: „Es gibt einfach keine größere Freude als die, solchen zu helfen, die danach streben, Jehova kennenzulernen.“

Das strikte Befolgen biblischer Grundsätze veranlaßt viele Aufrichtige, sich dafür zu entscheiden, sich dem Volk Jehovas anzuschließen. Ein Bruder, der in einem besseren Hotel arbeitet, fand Geld im Wert von 1 600 Dollar in den Taschen von Hosen, die er im Auftrag eines Hotelgastes zur Reinigung bringen sollte. Dieser Bruder hatte sich erst vor kurzem Jehova hingegeben, aber er hatte gerade im Wachtturm einen Artikel über Ehrlichkeit studiert und war entschlossen, dem Rat der Bibel zu folgen. Er berichtete seinen Fund dem Geschäftsführer des Hotels. Als dieser Mann das ganze Geld sah, sagte er zu dem Bruder: „Behalten wir das Geld und sagen keinem etwas davon.“ Der Bruder sagte, er könne das nicht tun, denn er sei ein Christ und ein Zeuge Jehovas. „Aber“, protestierte der Geschäftsführer, „ich bin doch auch ein Christ und gehe regelmäßig in die katholische Kirche. Ich denke nicht, daß es verkehrt ist, das Geld zu nehmen, denn der Mann hat ja das Geld verloren.“ Der Bruder gab dann das Geld dem Eigentümer des Hotels, der es im Geldschrank verwahrte. Etwas später kehrte der Gast zum Hotel zurück, um sein Geld zu suchen. Da er es in seinem Zimmer nicht fand, war er sehr beunruhigt, ging zum Hotelbesitzer und erklärte, er habe sein ganzes Geld verloren und er habe nichts mehr, um seine Rechnungen zu bezahlen, er besitze nur noch seine Flugkarte, um nach Frankreich zurückzufliegen. Der Hotelbesitzer versicherte ihm, sein Geld sei nicht verloren, ging zu seinem Geldschrank und gab es dem Gast zurück. Nachdem dieser sein Geld zurückerhalten hatte, wollte er wissen, wer es gefunden habe, und als er erfuhr, daß es bloß ein Hotelbediensteter gewesen sei, bat er darum, ihn sehen zu können. Als der Bruder hereingebracht wurde, fragte ihn der Gast, was ihn dazu bewogen hätte, das Geld zurückzugeben. Der Bruder erklärte dann, er sei ein Zeuge Jehovas und möchte den guten Rat der Bibel befolgen. Der Gast war sehr beeindruckt und sagte: „Ich weiß, Jehovas Zeugen sind gute Menschen, und wenn ich nach Frankreich zurückkomme, werde ich ganz bestimmt nach ihnen suchen, denn ich möchte mehr über sie erfahren.“ Als er das Hotel verließ, rief er den Bruder zu sich und gab ihm 40 Dollar als Anerkennung für seine Ehrlichkeit. Selbst der Hotelbesitzer, der sagte, er habe früher für Jehovas Zeugen keine Zeit gehabt, brachte nun zum Ausdruck, er freue sich, daß einer von ihnen bei ihm arbeite. Wirklich, Ehrlichkeit ist eine vortreffliche christliche Eigenschaft, und es ist damit zu rechnen, daß noch viele weitere Personen — vielleicht sogar dieser Hotelgast — veranlaßt werden, zu Jehovas Volk zu kommen, weil dieses solche guten Eigenschaften an den Tag legt.

Solche Veränderungen im Leben von Menschen, die ihren Sinn neugestalten, um in Gottes neuer Ordnung zu leben, bleibt bei Menschen mit aufrichtigem Herzen, wo immer und wer immer sie auch sind, nicht unbeachtet. Kürzlich berichtete ein Versammlungsaufseher von zehn Personen, die in seine Versammlung gekommen seien, weil sie bei denen sein wollten, ‘mit denen Gott ist’. Was hatte sie veranlaßt, so zu handeln, und noch dazu alle zur gleichen Zeit? Lassen wir den Aufseher berichten: „Diese Menschen hatten Jehovas Zeugen schon eine Zeitlang beobachtet, wie sie in ihrem Werk des Jüngermachens tätig waren. Schließlich verlangten vier von ihnen von ihrem Ortspfarrer, er solle sie auch lehren, wie man predigt, genauso wie dies Jehovas Zeugen tun. Der Ortspfarrer fand ihre Fragen zu schwierig, um darauf einzugehen, so wandte er sich an den Hauptpfarrer einer nahe gelegenen größeren Ortschaft, er solle kommen und ihm helfen. Als dieser kam, rief er sofort die ganze Gemeinde zusammen, damit die Angelegenheit erledigt werde. Diese vier betonten wiederum die Notwendigkeit, kirchlicherseits von Haus zu Haus zu predigen, wie dies Jehovas Zeugen tun. Der Pfarrer stimmte zu, daß dies in Übereinstimmung mit der Bibel sei, und so könnten sie dies tun. Diese Antwort befriedigte die vier nicht, sondern sie verlangten, daß er mit ihnen mitkomme und sie lehre, von Haus zu Haus zu predigen, genauso wie dies Jehovas Zeugen tun. Daraufhin wurde der Pfarrer sehr ärgerlich und sagte: ,Laßt uns mit dieser Angelegenheit keine Zeit mehr verschwenden, sondern mögen diejenigen, die den Zeugen Jehovas folgen wollen, ihre Hand heben.‘ Vier Personen erhoben dann die Hand. Der Pfarrer verlangte dann, daß diese vier ihren Namen von der Mitgliederliste der Kirche streichen lassen sollten. Als er das sagte, war eine laute Stimme von hinten in der Kirche zu hören, die sagte: ,Und streichen Sie unseren Namen auch.‘ Noch sechs weitere Personen schlossen sich den vieren an, und alle zehn besuchen jetzt die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas mit dem Ziel vor Augen, zu lernen, wie man Jünger macht.“ Ja, diese haben gesagt: „Wir wollen mit euch gehen“, denn sie haben gesehen, daß Gott wirklich mit seinem Volk ist.

DÄNEMARK Bevölkerung: 4 905 822

Verkündiger-Höchstzahl: 12 569 Verhältnis: 1 zu 390

Das wichtige Werk des Jüngermachens geht in Dänemark voran. Die Weltverhältnisse veranlassen viele, aufzuwachen und Fragen zu stellen, und die klaren, verständlichen Darlegungen der Wahrheit in unseren Zeitschriften und neueren Büchern beantworten diese Fragen.

Viele der Neuen, die die Wahrheit kennenlernen, haben ihre eigenen „Fischgründe“, in die sie ihre Netze hinablassen können, nämlich ihren Verwandten- und Freundeskreis. Bei unserem internationalen Kongreß in Kopenhagen im letzten Jahr kamen ein Mann und eine Frau, um den öffentlichen Vortrag zu hören. Die Frau hatte vor zwanzig Jahren etwas von der Wahrheit gehört, aber der Mann hatte noch nie zugehört. Als der Vortrag zu Ende war, waren sie sicher, daß dies die Wahrheit war, und für die Zeit nach dem Kongreß wurde ein Bibelstudium vereinbart. Innerhalb von zwei Monaten nahmen sie am Predigtdienst teil, und nicht lange danach hatten sie so weit Fortschritte gemacht, daß sie ihre Hingabe symbolisieren und sich taufen lassen konnten. Ihre ersten Gedanken galten ihrer Familie. Sie reisten nach Italien, um ihre Tochter und ihren Schwiegersohn zu besuchen, und mit diesen wurde ein Studium begonnen. Auch mit ihrem Sohn ist ein Studium begonnen worden, der inzwischen so weit Fortschritte gemacht hat, daß er sich am Haus-zu-Haus-Dienst beteiligt. Das Ehepaar begann auch ein Studium mit der Nachbarin.

Während des April-Feldzuges vor einem Jahr ging ein Verkündiger in eine Fabrik und bat darum, mit dem Eigentümer sprechen zu können. Der Mann rief von seinem Büro herunter: „Wer ist da?“ Als es ihm gesagt wurde, erwiderte er: „Gut. Ich habe lange auf Ihren Besuch gewartet. Aber geben Sie Ihre Zeitschriften unten ab, ich habe heute sehr viel zu tun. Kommen Sie an einem anderen Tag wieder!“ Das nächste Mal war er auch sehr beschäftigt, aber er nahm die neuesten Zeitschriften, und eine Vereinbarung wurde getroffen, daß er an einem bestimmten Abend in seiner Wohnung besucht werde. Diesmal hatte der Mann Gäste, aber er nahm das Buch „Dinge ...“ und die neuesten Zeitschriften, und eine Verabredung für einen weiteren Besuch wurde getroffen. An diesem bestimmten Abend fühlte sich unser Verkündiger nicht besonders wohl und dachte auch, es hätte ja sowieso nicht viel Sinn hinzugehen, aber seine Frau ermunterte ihn, sie machten den Besuch, und der Fabrikant wartete schon auf sie. Nach einer ausgezeichneten Unterredung lud er sie wieder ein, damit sie auch seiner Frau diese guten Dinge sagen könnten, und bald war ein Studium begonnen, das mit dem Wahrheits-Buch weitergeführt wurde, sobald dieses eintraf.

Diese aufrichtigen Menschen begannen, mit all ihren Freunden und Verwandten über das, was sie lernten, zu sprechen, und sie schenkten ihren Freunden Wahrheits-Bücher und Abonnements. Es dauerte nicht lange, da wurde der Vorarbeiter der Fabrik interessiert und nahm am Studium teil. Die Frau des Vorarbeiters war etwas dagegen, aber bald las sie in der Bibel, die die Frau des Fabrikanten ihrem Mann gegeben hatte, und schlug die Schrifttexte aus den Predigt-Redeplänen, die hinten in der Bibel lagen, nach, und die ganze Familie von vier Personen fing an, an dem Studium teilzunehmen. Sie begann auch, die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen. Selbst die sechs Jahre alte Tochter dieser neuen Familie gibt ihren Spielgefährten mit Hilfe des Paradies-Buches Zeugnis. Als die Großmutter der Familie schrieb und sagte, es sei eine Schande, daß die Kinder Zeugen Jehovas würden, sagte der kleine Sohn, der gerade in die Schule gekommen war: „Wie schade, daß Großmutter nicht weiß, was in der Bibel steht!“ Der Vorarbeiter und seine Frau haben bereits mit einer sechsköpfigen Familie ein Bibelstudium begonnen, die auch sofort damit anfing, die Theokratische Predigtdienstschule regelmäßig zu besuchen, weil sie diesen besonderen Bibelkurs mitmachen wollte.

In der Zwischenzeit hat der Schwiegersohn des Fabrikanten am Studium teilgenommen, und dieser Mann hofft nun, bei seiner Frau (der Tochter des Fabrikanten) Interesse zu erwecken, denn, wie er sagt, „unsere Kinder sind bereits Zeugen“. Das ist so, weil der Fabrikant und seine Frau jeden Abend mit ihren Enkelkindern, fünf und sieben Jahre alt, beten, und diese Kleinen beten jetzt darum, daß ihr Vater und ihre Mutter auch in Gottes neue Ordnung kommen mögen. Der Fabrikant hat einem Geschäftsfreund Zeugnis gegeben, und so ist ein weiteres Studium in Gang gekommen. All dies geschah, ehe sich dieser Mann taufen ließ. Er und seine Frau, sein Vorarbeiter und seine Frau wurden alle vier bei dem Bezirkskongreß „Menschen guten Willens“ im Juli getauft. Insgesamt sind es jetzt etwa einundzwanzig Personen, die zufolge dieses ersten Besuches bei dem Fabrikbesitzer studieren und die Zusammenkünfte besuchen.

Ein junges Ehepaar ging immer in die Kirche, aber vermißte die christliche Gemeinschaft. Die beiden fragten ihren Pfarrer um Rat, und er sagte, er wüßte nicht was er für sie tun könne. Er sagte ihnen, wenn sie krank wären oder im Sterben lägen, könnte er ihnen einen Schrifttext vorlesen, aber beides sei nicht der Fall bei ihnen. Er sagte auch, sie könnten sich mit dem Gedanken trösten, daß sie sich auf dem rechten Weg befänden, und natürlich könnten sie immer in die Kirche gehen. Das taten sie, aber sie empfingen keinen Trost. Dann besuchte eine junge Zeugin die Frau. Sie nahm zwei Zeitschriften entgegen, aber das Wahrheits-Buch wollte sie nicht haben. Schnell wurde ein Nachbesuch gemacht, und die Frau nahm das Wahrheits-Buch und sagte, sie würde ein Studium in Erwägung ziehen. Beim dritten Besuch war niemand zu Hause, und beim vierten Besuch hatte die Frau Gäste. Ehe die Verkündigerin einen fünften Besuch machen konnte, besuchte die junge Frau sie in ihrer Wohnung und sagte, sie habe mit ihrem Mann gesprochen und wünsche eine Besprechung der Bibel. Die Verkündigerin nahm ihren Mann mit, und ein Studium wurde begonnen. Zwei Tage danach war die ganze vierköpfige Familie beim öffentlichen Vortrag zugegen, blieb zum Wachtturm-Studium und freute sich wirklich über die christliche Gemeinschaft, und am folgenden Dienstag besuchte die Frau das Versammlungsbuchstudium. Der Ehemann hatte bis zu dieser Zeit das Wahrheits-Buch durchgelesen und wollte jetzt das Buch „Dinge ...“ haben. Sie beseitigten sofort alles aus ihrer Wohnung, was mit der falschen Religion in Verbindung stand, traten aus der Kirche aus und haben seither Verwandten und Freunden Zeugnis gegeben.

Das hervorragende Ereignis des Jahres waren die Bezirkskongresse „Menschen guten Willens“. Überall schien es, daß diese Kongresse mit dem besonderen Wohlgefallen Gottes gesegnet waren. Es sah so aus, als ob die Öffentlichkeit in jeder Stadt mehr Notiz davon nehme und freundlicher und zuvorkommender als je zuvor mit uns zusammenarbeite. Wie immer war das Programm das beste, jeder Vortrag, jede Demonstration und jedes Drama war ein kostbarer Schatz, bestehend aus ernsten, liebevollen und auferbauenden Gedanken. Wirklich, viel Arbeit war in die Dispositionen und Manuskripte hineingesteckt worden. Nach dem Sonnabendprogramm über die Hilfe für die Jugend erklärte ein Aufseher: „Dieses Drama allein schon ist ein Beweis dafür, daß der Sklave treu und auch weise ist“, und das drückt die Gedanken aller aus, die anwesend waren.

FÄRÖER Bevölkerung: 38 528

Verkündiger-Höchstzahl: 55 Verhältnis: 1 zu 701

Auf den Färöern geht das Werk voran, die meisten der Inseln und Dörfer werden regelmäßig besucht, und Neuinteressierte werden betreut. Die Inseln sind ein Bollwerk der falschen Religion gewesen, doch daß der Einfluß der Kirchen auf die Menschen nachläßt, wird auch hier offenbar, und es ist etwas mehr Interesse für die Wahrheit vorhanden.

Eine adventistische Familie hatte das Paradies-Buch und einige Zeitschriften genommen, doch am gleichen Tag besuchte sie ihr Prediger und bestand darauf, daß sie diese Publikationen den Verkündigern bei ihrem nächsten Besuch zurückgebe, was auch geschah. Der Verkündiger machte dort weiterhin regelmäßige Besuche und hatte immer etwas Interessantes über biblische Wahrheiten zu besprechen. Eines Tages rief der Mann des Hauses aus: „Oh, wie oft habe ich schon bedauert, daß ich Ihnen dieses Buch zurückgegeben habe! Glauben Sie, daß ich wieder eins bekommen könnte?“ Natürlich; auch das Wahrheits-Buch konnte er haben, und nach einigen weiteren Rückbesuchen wurde mit der ganzen Familie, einschließlich der drei Kinder, ein Studium begonnen. Die ganze Familie kam zum Gedächtnismahl und ist seither regelmäßig bei den Zusammenkünften. Der Vater hat sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen lassen und nutzt jede Gelegenheit, seinen Arbeitskollegen Zeugnis zu geben.

Ein junges Mädchen von den Färöern, das in Dänemark wohnt und arbeitet, hatte die Absicht, seine Mutter auf den Färöern zu besuchen. Es wußte, daß seine Mutter sich für Jehovas Zeugen interessierte, war jedoch entschlossen, selbst nie einer zu werden, und als die Verkündiger zu seiner Mutter zum Bibelstudium kamen, verschwand die Tochter. Das nächste Mal dachte sie, es wäre unhöflich, das zu tun, und so blieb sie beim Studium dabei. Ihr Interesse wurde geweckt, und sie begann, sämtliche Schriften zu lesen, die sie erhalten konnte, und war entschlossen, mit den Zeugen das Wahrheits-Buch zu studieren, wenn sie wieder nach Dänemark käme. Innerhalb von drei Wochen, nachdem sie wieder nach Dänemark gekommen war, suchte sie die Zeugen im Königreichssaal auf und fing an, zu studieren und die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen. Obgleich die meisten Bewohner der Färöer die Inseln verlassen wollen, um anderswo bessere Verdienstmöglichkeiten zu finden, entschloß sich diese junge Interessierte, zu den Färöern zurückzukehren, nachdem sie fünf Monate studiert hatte, denn sie wußte, sie konnte ihren Mitbewohnern auf den Inseln viel Gutes tun, wenn sie ihnen predigte. Im Januar dieses Jahres wurde sie zusammen mit ihrer Mutter getauft, und im April war sie Ferienpionier. Im Juli hatte sie ihre Angelegenheiten so geordnet, daß sie in den allgemeinen Pionierdienst eintreten konnte.

GRÖNLAND Bevölkerung: 45 000

Verkündiger-Höchstzahl: 27 Verhältnis: 1 zu 1 667

Ein junges grönländisches Mädchen suchte die wahre Religion bei der dänisch-lutherischen Kirche, der Pfingstgemeinde und den Adventisten, jedoch ohne Erfolg. Es verließ sein Zuhause im nördlichen Teil Grönlands und ging nach Godthåb in eine Schule, in welcher es nicht möglich ist, daß Verkündiger jemand besuchen. Doch es geschah zufällig, daß dieses Mädchen in einem anderen Haus war, als eine Sonderpionierschwester dort vorsprach. Das Mädchen zeigte begieriges Interesse an dem, was gesagt wurde, und man vereinbarte ein Studium. Als diese junge Interessierte nach zwei Monaten in den Ferien ihre Eltern besuchte, waren die Verkündiger in Sorge, daß vielleicht ihr Interesse nachlassen könnte, weil sie, was hier oft geschieht, von ihrer Familie unter Druck gesetzt würde. Aber im Gegenteil, sie gab ihrer Familie ein gutes Zeugnis und war entschlossen, in der Wahrheit zu bleiben. Sie besuchte alle Zusammenkünfte der Versammlung, gab auch anderen in der Schule Zeugnis und brach alle Verbindungen zur Staatskirche ab. Sobald sie achtzehn wurde, trat sie aus der Kirche aus, was große Aufregung hervorrief. Die Lehrer in der Schule übten starken Druck auf sie aus, dies nicht zu tun, und sogar der örtliche dänische Priester schrieb ihr und hatte eine persönliche Aussprache mit ihr, um sie davon abzuhalten. Aber alle diese Anstrengungen blieben ohne Erfolg. Ihre Besprechungen, in denen sie ihren Entschluß verteidigte, dienten nur dazu, ihren Glauben zu stärken, und nach vielen Verzögerungen durch den Priester wurde der Kirchenaustritt rechtskräftig. Dann traf sie Vorkehrungen, Dänemark zu besuchen und dem Bezirkskongreß im Juli beizuwohnen, wo sie als die erste Grönländerin, die in Grönland ansässig ist, getauft wurde. Nach ihrer Taufe sagte sie, es wäre ein wunderbares Gefühl, sich Jehova hinzugeben und Glied einer großen Familie christlicher Brüder und Schwestern zu werden.

Eine weitere Erfahrung zeigt, wie wirkungsvoll die Literatur sein kann. Ein Sonderpionier-Ehepaar war nach dem Süden Grönlands gereist, wo es keine Verkündiger gibt. Die beiden sollten sich dort eine Unterkunft suchen und anfangen, das Gebiet zu bearbeiten. Sie gingen zum Bürgermeister, um zu fragen, ob er ihnen helfen könne, aber der Bürgermeister war weggezogen, und der Mann, der nun dort wohnte, erwies sich als derjenige, der im letzten Jahr die Zeugen sehr entschieden abgewiesen hatte. Als die Verkündiger erklärten, weshalb sie mit dem Bürgermeister sprechen wollten, wurde der Mann freundlich, und nach einer kurzen freundlichen Unterhaltung über allgemeine Dinge rief er aus. „Ich habe ein wirklich gutes Buch bekommen, das sollten Sie sehen!“ Er eilte ins Haus und brachte das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? Er sagte, er habe es von jemandem im Ort, der es gelesen hätte. Er denke, es sei sehr gut, und er erzählte den Verkündigern voller Eifer, wovon es handelt, indem er sagte: „Nehmen Sie es, und lesen Sie es! Ich habe es zweimal durchgelesen, und das ist noch nicht zu oft!“ Als die Verkündiger ihn überzeugten, daß es das gleiche Buch ist, welches sie auch haben und das Jehovas Zeugen herausgegeben haben, war er ziemlich überrascht. Es stimmte ihn nachdenklich. Er nahm dann das Evolutions-Buch und versprach, es zu lesen.

DOMINIKANISCHE REPUBLIK Bevölkerung: 4 011 589

Verkündiger-Höchstzahl: 3 591 Verhältnis: 1 zu 1 117

Jehovas Zeugen in der Dominikanischen Republik haben den Jahrestext für 1970: „Geht daher hin und macht Jünger ..., indem ihr sie ... tauft“ ernst genommen. — Matth. 28:19.

Eine junge Schwester hatte sich den Sonderpionierdienst zum Ziel gesetzt, doch ihr Vater war sehr dagegen. Er soll gesagt haben: „Die Gesellschaft hat nicht das Recht, mir meine Tochter wegzunehmen.“ Natürlich tat dies die Gesellschaft nicht, aber die Tochter hatte unsere Einladung für den Sonderpionierdienst. Wie es richtig ist, legte sie die Sache Jehova im Gebet dar und suchte auch die reife Unterstützung von seiten ihrer Mutter. Bald ließ der Widerstand so weit nach, daß sie ihre erste Dienstzuteilung annehmen konnte. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, denn das Dienstvorrecht war bedroht, nachdem der Vater seinen Widerstand wieder verstärkt und gesagt hatte, daß er seine Tochter nach sechs Monaten heimholen wollte. Doch jetzt offenbarte sich die Liebe und Einheit der Organisation Jehovas. Die Brüder am Ort machten bei dem Vater freundliche Besuche und begannen sogar ein Studium mit ihm, und dies bewirkte einen Wechsel. Zwar wurde das Studium schließlich wieder aufgegeben, doch erst, nachdem sich die Einstellung des Vaters geändert hatte. Jetzt verkündet er stolz, daß seine Tochter Pionier ist und daß er somit nicht die Probleme hat, die viele andere Eltern mit ihren Kindern haben. Gebet, rechte Beweggründe und die liebende Unterstützung unserer Brüder zeitigten Ergebnisse.

Jehova hat unsere Anstrengungen gesegnet, so daß sich im letzten Dienstjahr 812 Personen taufen ließen. Alter ist kein Hinderungsgrund. Eine interessierte Dame von achtzig Jahren stellte fest, daß ihre Familie und ihre „Freundinnen“ sich zusammengetan hatten, um ihr Studium des Wortes Jehovas zu verhindern, indem sie behaupteten, das sei nur etwas für junge Leute. Der Verkündiger stützte sich völlig auf Jehovas geschriebenes Wort und zeigte der Dame solche Texte wie Hiob 33:25. Bald vergaß sie ihr hohes Alter und bekundete ein jugendliches Verlangen, am Werk des Predigens des Königreiches teilzunehmen. Als sich der Aufseher dafür interessierte, hatte er die Freude, festzustellen, daß diese angehende Schwester eine Frage für jedes ihrer Lebensjahre richtig beantworten konnte. Zu diesem Zeitpunkt erhielt der Verkündiger eine andere Dienstzuteilung. Aber wie groß war die Freude, als er beim nächsten Kreiskongreß sah, daß diese junge Dame von achtzig Jahren den Schritt der Taufe unternahm, nachdem sie eine Jüngerin geworden war.

Jünger folgen ihrem Meister nach. Jesus Christus bekundete die rechte Einstellung gegenüber dem Blut. Eine junge Mutter, die versuchte, ihre Ehe zu legalisieren, zeigte auch die rechte Einstellung gegenüber dem Blut. Ihr jüngstes Baby wurde krank, und in einer Klinik wurde ihr gesagt, es bestehe unmittelbare Gefahr und eine Bluttransfusion wäre die einzige Hoffnung. Sie weigerte sich konsequent, da sie Jehovas Wort kannte. Der Arzt wurde wütend und weigerte sich, mit der Mutter über andere Behandlungsarten zu sprechen. Eine andere Mutter, die mit einem kleinen Mädchen hereingekommen war, das dieselbe Krankheit hatte, ließ zu, daß ihrem Mädchen Blut gegeben wurde, und beschimpfte ebenfalls diese neuinteressierte Mutter. Doch die Interessierte behauptete sich. Sie verließ die Klinik, ging aber später wieder dorthin zurück, in der Hoffnung, daß es sich der Arzt überlegen möge und dem Kind irgendeine Behandlung zukommen ließe. Die andere Frau ließ nun wissen, daß ihr kleines Mädchen schon auf dem Weg der Besserung sei und sogar spiele. Mit dem kleinen Baby dagegen ging es schlechter. Widerwillig gab der Arzt etwas Medizin für die Kleine, „um sie loszuwerden“. Am nächsten Tag ging es dem Baby schon wieder viel besser, und heute hat es eine blühende Gesundheit. Was ist aber mit dem kleinen Mädchen geschehen, dem die Bluttransfusion gegeben worden war? Es starb.

ECUADOR Bevölkerung: 6 177 127

Verkündiger-Höchstzahl: 2 949 Verhältnis: 1 zu 2 095

Nachdem die gute Botschaft vierundzwanzig Jahre lang gepredigt wurde und offenbar so wenig Zeit übrigbleibt, dieses Werk zu vollenden, sieht es so aus, als ob es sich wie noch nie zuvor entwickeln würde, und mehr und mehr Personen haben den Wunsch, Jehovas „Menschen guten Willens“ zu werden. Im ganzen Land gibt es fast keinen einzigen Königreichssaal, in welchem alle Platz finden können, die die Zusammenkünfte besuchen, und es sind nicht wenige, die buchstäblich nach der Wahrheit fragen.

Nicht alle Aufrichtigen kommen schnell voran, und manchmal trägt der Same der Wahrheit erst „nach vielen Tagen“ Frucht. Dies war die Erfahrung eines Mannes, der vor zwölf Jahren in einem Buch über Jehovas Zeugen las und sich entschloß, mehr über sie in Erfahrung zu bringen. Er erwählte sich die Hauptstadt als den Ort, wo er sie am wahrscheinlichsten treffen könnte, und machte eine vierstündige Reise nach Quito. Dort mietete er eine Taxe, fuhr aufs Geratewohl los und bat den Fahrer, immer mal wieder anzuhalten, um sich nach den Zeugen zu erkundigen. Nach zwei Stunden solcher Fahrt wurde der Fahrer müde, und so wurde eine zweite Taxe gemietet. Einige, die gefragt wurden, versuchten ihn zu entmutigen; andere schickten ihn zu verschiedenen religiösen Gruppen. Schließlich fand er das Missionarheim, und Vorkehrungen wurden getroffen, daß ein Sonderpionier mit ihm an seinem Ort studierte. Nach kurzer Zeit wurde er getauft. Seine Frau war eine große Gegnerin und verließ ihn, zuerst mit ihren sieben Kindern, und dann nahm sie das ganze Mobiliar mit und zog in eine andere Stadt. Sie ließ sich später von ihm scheiden, und einige Jahre vergingen. Aber während dieser Zeit begann sie den Zeugen, die an ihre Tür kamen, zuzuhören. Ein Gesinnungswechsel ebnete später für sie und den Bruder den Weg, wieder zu heiraten. Jetzt konnte er die Kinder zu den Zusammenkünften mitnehmen, obgleich sie anfangs widerstrebten. Ein Familienstudium wurde begonnen, und andere Schwestern in der Versammlung freundeten sich mit seiner Frau an. Nach und nach nahmen alle Glieder der Familie die Wahrheit an. Jetzt ist die ganze Familie getauft, ein Sohn ist Sonderpionier und Versammlungsaufseher, und eine Tochter ist auch im Vollzeitdienst. Ausharren und Hoffnung bringen Lohn.

Ein wichtiger Punkt in unserem Angebot eines kostenlosen Heimbibelstudiums ist, daß wir jede Bibel verwenden, die der Wohnungsinhaber gebrauchen möchte. Eine junge Frau, die einem Bibelstudium zustimmte, bestand darauf, die katholische Torres-Amat-Übersetzung zu gebrauchen, da sie überzeugt war, daß dies die „richtige“ Bibel sei, obgleich sie auch eine andere Übersetzung hatte. Das Studium wurde begonnen, und die Schwester achtete darauf, daß immer Vergleiche zwischen den verschiedenen Lesarten der verwendeten Bibeltexte angestellt wurden. Diese Methode gefiel der Neuinteressierten, und sie begann zu erkennen, daß sie eine verständlichere Übersetzung brauchte, und so kaufte sie sich eine Neue-Welt-Übersetzung. Obgleich sie darauf beharrte, daß sie nie aufhören würde, eine Katholikin zu sein, schickte sie ihre Tochter zur Sonntagsschule einer evangelischen Sekte. Als sie dann ihre Verantwortung erkannte, das Kind selbst in der Bibel zu unterrichten, schickte sie es nicht mehr dorthin. Daraufhin besuchten sie ein evangelischer Missionar und ein Pfarrer, und bei diesen Besuchen wurden umstrittene Lehrsätze besprochen. Da sie jetzt mit verschiedenen Bibelübersetzungen gut vertraut war, war sie in der Lage, die Wahrheit der Heiligen Schrift zu verteidigen. Dies öffnete ihr auch die Augen für die Unaufrichtigkeit derer, die die falsche Religion vertreten. Nun ist sie eine getaufte Zeugin Jehovas und hilft anderen innerhalb und außerhalb ihrer Familie, aus Babylon der Großen zu fliehen.

Die Arbeit auf den Galapagosinseln macht ebenfalls Fortschritte, und jetzt haben wir dort beinahe doppelt so viele Verkündiger wie vor einem Jahr. Die Verkündiger leben jedoch alle auf ein und derselben Insel, und die Verkehrsmöglichkeiten zu den anderen Inseln sind sehr schlecht. Der Kreisdiener macht jetzt gelegentlich vierzehntägige Besuche und wenn er da ist, stellt ein Bruder immer seine Jacht — sein Mittel für den Lebensunterhalt — für eine Rundreise zu all den größeren Inseln zur Verfügung. Beim letzten Besuch konnten sie unter den viertausend Bewohnern des Archipels 116 Wahrheits-Bücher und viele Zeitschriften abgeben. Auf einer der Inseln trafen sie auf heftigen Widerstand und konnten anfangs keinen Platz finden, wo sie bleiben konnten. Ein Trunkenbold „badete“ den Kreisdiener mit Bier. Später stellten sie fest, daß der Widerstand von dem ehemaligen Priester der Insel angestiftet worden war, aber trotz dieser Anstrengungen gaben sie in jeder Wohnung auf der Insel mit Ausnahme der des ehemaligen Priesters Schriften ab. Auf einer anderen Insel wurden die Brüder von einer Frau gastfreundlich aufgenommen, die ihnen Nahrung und Erfrischung anbot. Sie erkundigten sich taktvoll über die Hühnersuppe und stellten fest, daß das Huhn nicht richtig ausgeblutet war. Freundlich erklärten sie, was Gottes Wort über das Essen von Blut sagt. Die Reaktion der Frau? „Uns trifft doch wohl keine Schuld, oder? Es ist die Schuld des Priesters, der uns diese Dinge nie gelehrt hat. Da ich aber jetzt weiß, was die Bibel sagt, muß ich Gott um Vergebung bitten, und ich werde nie wieder erwürgte Hühner essen.“

EL SALVADOR Bevölkerung: 3 424 289

Verkündiger-Höchstzahl: 1 755 Verhältnis: 1 zu 1 951

Wir alle in El Salvador haben guten Grund zur Freude im Herrn wegen der Ergebnisse unserer Predigttätigkeit im letzten Dienstjahr. Wir hatten eine Höchstzahl nach der anderen an Verkündigern, Nachbesuchen und Bibelstudien. Unsere Königreichssäle sind überfüllt mit Menschen, die zu den Zusammenkünften kommen.

Mehrere von denen, die gekommen sind, um dort zu dienen, wo Hilfe not tut, haben einige gute Erfahrungen gemacht, und dies selbst zu der Zeit, da sie nur wenig Spanisch sprechen konnten. Als zum Beispiel eine entlegene Hafenstadt bearbeitet wurde, wurde eine streng katholische Dame gefunden. Nach einigen Studien entschloß sie sich, ihre Wohnung von allen Statuen und religiösen Bildern zu säubern — Gegenstände, die teuer gewesen und viele Jahre als Kostbarkeiten betrachtet worden waren. Während Jehova das Werk in dieser kleinen Hafenstadt am Meer segnete und die Anzahl der Heimbibelstudien zunahm, wurde eine Stätte gesucht, wo man das wöchentliche Wachtturm-Studium abhalten konnte, um die schafähnlichen Personen an jenem Ort zu speisen. Man fragte diese ehemals strenge Katholikin, ob sie ihre Wohnung für diesen Zweck zur Verfügung stellen wolle. Sie stimmte begeistert zu, sagte aber, sie müsse erst ihren Mann fragen, der nicht mit den Zeugen die Bibel studierte. Da der Mann von den Wahrheiten, die seine Frau und seine Kinder gelernt hatten, tief beeindruckt war und bereits sehen konnte, wie sie sich geändert hatten, gab er bereitwillig die Erlaubnis, seine Wohnung für die Zusammenkünfte zu gebrauchen.

Da dies ein kleiner Ort ist, gelangte die Nachricht, daß Jehovas Zeugen ihre Zusammenkünfte in dieser Wohnung abhalten, sehr bald zum Priester der Ortschaft. Bei seinem ersten Versuch, die Zusammenkünfte zu unterbinden, erwählte sich der Priester die Kinder als Zielscheibe, indem er sie in Gegenwart ihrer Klassenkameraden demütigte. Die Kinder waren sehr aufgeregt und kamen weinend nach Hause.

Dann ließ der Priester den Mann zu sich kommen und übte auf ihn Druck aus. Der Priester sagte ihm: „Wenn die Versammlungen in Ihrem Haus weitergehen, wird dies Schande über die Kirche bringen.“ Dann drohte er damit, die Kinder von der Schule zu weisen. Der Priester beschuldigte auch die Frau, daß sie in der Wohnung hinter dem Rücken ihres Mannes diese Zusammenkünfte abhalten ließe. Obgleich er noch nicht studiert hatte, erwiderte der Mann: „In meinem Haus bestimme ich, und meine Frau hat meine Erlaubnis, daß diese Zusammenkünfte bei uns stattfinden. Wir sind frei, anzubeten, wie wir wollen.“ Als der Priester sah, daß seine Drohungen auf den Mann keinen Eindruck machten, entschuldigte er sich schnell und sagte, er würde sich freuen, die Kinder in der Schule zu behalten. Durch diese Begebenheit sind die Augen der Familie weiter geöffnet worden, und sie hält an ihrem Studium mit Jehovas Zeugen fest. Es ist eine Herzensfreude, sie sagen zu hören: „Wir sind stolz, daß wir den Königreichssaal in unserer Wohnung haben.“ Was die Kinder betrifft, sie werden bald in eine andere Schule gehen, nicht weil sie verwiesen worden sind, sondern weil die Eltern wissen, daß dies das richtige ist.

FIDSCHIINSELN Bevölkerung: 526 765

Verkündiger-Höchstzahl: 453 Verhältnis: 1 zu 1 163

Das Zweigbüro auf den Fidschiinseln hatte das einmalige Vorrecht, in zwei von den neun Ländern unter seiner Verwaltung zwei der letztjährigen internationalen Kongresse abzuhalten. Wie hoch erfreut waren die Brüder auf den Fidschiinseln, auf Amerikanisch-Samoa, den Gilbert- und Ellice-Inseln, auf Neukaledonien, den Neuen Hebriden, auf Niue, Tahiti, den Tongainseln und Westsamoa, daß sie bei ihren beiden Kongressen, von denen einer in Suva (Fidschiinseln) und der andere in Papeete (Tahiti) stattfand, Delegierte aus siebzehn Ländern willkommen heißen durften.

Eltern können ihre Kinder ermuntern und schulen, an den Verpflichtungen des Predigtdienstes teilzuhaben, wenn sie diese zu Besuchen und Heimbibelstudien begleiten und ihnen dabei die Initiative überlassen, während die Eltern dabeisitzen und aushelfen, wenn es nötig ist. Ein fünfzehnjähriger Jugendlicher traf im Haus-zu-Haus-Dienst eine Mutter mit drei Kindern an, nahm bei ihr ein Abonnement auf und begann ein Studium. Er führte es weiterhin selbst durch, und die Frau, beeindruckt von seiner Jugend und dem, was er ihr übermittelte, erwies sich als eine fleißige und aufmerksame Schülerin. Schließlich begann seine Mutter, ihn zu den Studien zu begleiten, und im Laufe der Zeit wurde es notwendig, daß sie das Studium übernahm, weil die Frau eine weltliche Arbeit aufnahm und das Studium zu einer Zeit abgehalten werden mußte, da der Sohn der Schwester in der Schule war. Weil die Frau so begierig war, wurde das Studium dann zweimal wöchentlich während der Mittagspause in einem Park abgehalten. Bald nachdem ein Studium mit dem Wahrheits-Buch begonnen worden war, fing die Frau an, mit ihren drei kleinen Kindern die Zusammenkünfte zu besuchen. Als die Schwester sie lobte, weil sie, obwohl sie einen gegnerischen Mann hatte, regelmäßig zu den Zusammenkünften kam und eine gute Einstellung dazu hatte, sagte sie: „Wenn ich eine Zusammenkunft versäume, habe ich das Gefühl, als ob ich einen Bus verpaßt hätte.“ Innerhalb von vier Monaten nahm sie, ohne zu zögern, die Einladung an, sich am Felddienst zu beteiligen, und sie verbrachte einen ganzen Tag in nichtzugeteiltem Gebiet.

Auch leitete sie innerhalb von vier Monaten selbst ein Heimbibelstudium mit ihrem sehr aufmerksamen acht Jahre alten Sohn. Wir freuen uns, daß wir jetzt berichten dürfen, daß die Frau, gerade sieben Monate nachdem sie gefunden wurde, eine Schwester geworden ist und sich im letzten November beim internationalen Kongreß taufen ließ, und einer ihrer Gefährten bei dieser Taufe war ihr neuer „Bruder“, der Jugendliche, der das Studium mit ihr begonnen hatte.

Als eine junge Methodistin das erste Mal besucht wurde, war sie mit ihrem Baby beschäftigt, nahm aber eine Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ entgegen und das Angebot eines Rückbesuches zu einer günstigeren Zeit. Weil ein Verwandter starb, war sie erst beim fünften Nachbesuch wieder anzutreffen. Die Frau hatte jedoch, was die Schwester nicht wußte, die Broschüre gelesen und war von dem, was sie dabei gelernt hatte, so beeindruckt, daß sie allen ihren Verwandten davon erzählte, wohingegen die Schwester angenommen hatte, daß die Frau ihr vielleicht aus dem Wege gehe. Nun, das Studium wurde begonnen, und gleich von Anfang an gab die Frau das, was sie gelernt hatte, an ihre Verwandten weiter. Sie machte sehr schnell Fortschritte und bald besuchte sie regelmäßig die Zusammenkünfte und ging mit in den Dienst.

Das beunruhigte nun ihren Methodistenprediger, denn die monatlichen kirchlichen Besprechungen wurden in ihrer Wohnung abgehalten. Bei dem Versuch, dieses „in die Irre gehende“ Schaf zu retten, machte dieser Prediger, obgleich er ihr Nachbar war und die Besprechungen in ihrer Wohnung abhielt, seine ersten persönlichen Besuche bei der Frau, um seine Besorgnis um ihr geistiges Wohlergehen zum Ausdruck zu bringen. Sie sagte ihm zuversichtlich, daß sie, seitdem sie mit den Zeugen studiere, unter anderem zum ersten Mal gelernt habe, daß die Erde nicht vernichtet werde und daß nicht alle für den Himmel bestimmt seien. „Das ist der Ärger mit den Zeugen Jehovas“, sagte er, „sie nehmen die Dinge buchstäblich.“ Dies diente nur dazu, ihren neugefundenen Glauben zu stärken, denn hatte sie nicht in Prediger 1:4 gelesen, daß die Erde für immer bestehenbleiben würde? Als er dann feststellte, daß ihr Mann, obgleich er nicht ihren neuen Glauben angenommen hatte, ebenfalls nicht mehr in die Kirche ging, besuchte sie der Prediger wieder und sagte: „Dies beweist lediglich, daß Sie nicht die wahre Religion gefunden haben. Sie hat Spaltungen in Ihrer Familie verursacht.“ Stellt euch vor, wie begeistert sie war, als sie bei ihrem nächsten Studium Jesu Worte in Matthäus 10:34-37 lesen konnte, die unter anderem besagten: „Ich bin gekommen, um zu entzweien“, was bewies, daß sie wirklich die wahre Religion gefunden hatte! Der Prediger machte nie wieder einen persönlichen Besuch bei ihr.

Wenige Wochen nachdem sie angefangen hatte zu studieren, leitete sie selbst ein Studium und besuchte regelmäßig die Zusammenkünfte. Dann begann sie im Predigtdienst ein Studium und übernahm noch ein anderes. Beide Personen, mit denen sie studierte, machten schnell Fortschritte und besuchten ebenfalls regelmäßig die Zusammenkünfte und begannen zu predigen. Wir freuen uns, mitteilen zu können, daß diese Frau ebenfalls bei dem internationalen Kongreß getauft wurde. Selbst wenn man also nur Gelegenheit erhält, bei einem Wohnungsinhaber eine Broschüre zurückzulassen, mag dies allein schon, wenn die Person wirklich schafähnlich ist, diesen Menschen veranlassen, die Wahrheit anzunehmen und ebenfalls Frucht zu bringen.

AMERIKANISCH-SAMOA Bevölkerung: 26 000

Verkündiger-Höchstzahl: 47 Verhältnis: 1 zu 553

Im Juli 1970 übergab die Versammlung Tutuila ihren neuen Königreichssaal der Bestimmung. Es war der erste, der auf den Samoainseln gebaut wurde. Alte und Junge hatten sich am Bau beteiligt, und es war der Höhepunkt vieler Stunden schwerer Arbeit, die im März 1967 begann. Glaube an Jehova, Entschlossenheit und Einfallsreichtum überwanden den Mangel an Geld und Materialien und andere Probleme. Die Brüder haben aus dieser Erfahrung geistigen Nutzen gezogen und sind stolz darauf, in einem eigenen Königreichssaal hinreichend Räumlichkeiten für eine große Anzahl von Menschen, die die Zusammenkünfte besuchen, zur Verfügung zu haben. Sie danken Jehova für das Ergebnis der Bemühungen, aber auch ihren Brüdern von Neuseeland, Australien, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, die in materieller Hinsicht zum Bau des Saales beigetragen haben.

Während die Versammlung damit beschäftigt war, den Saal zu bauen, hatte sie weiterhin einen guten Felddienstbericht aufzuweisen. Sie verbesserte sogar ihren Durchschnitt an Stunden von 13,8 auf 14,9 an Nachbesuchen von 6,2 auf 7,0 und an Zeitschriften je Verkündiger von 16,2 auf 21,2. Dies zeigt, was erreicht werden kann, wenn Diener im voraus planen, die Führung übernehmen und die Brüder gut mit ihnen zusammenarbeiten.

GILBERT- UND ELLICE-INSELN

Verkündiger-Höchstzahl: 11 Bevölkerung: 55 000

Verhältnis: 1 zu 5 000

Die Brüder auf den Ellice-Inseln waren sehr betrübt über den Verlust einer eifrigen Schwester, die im März starb. Sie hat in den vorangegangenen zwei Jahren an inneren Blutungen gelitten und brauchte eine Operation. Die Ärzte weigerten sich jedoch, diese durchzuführen, wenn sie nicht einer Bluttransfusion zustimmen würde. Zwei Jahre lang haben Ärzte, Krankenhausangestellte, „Freunde“ und nahe Verwandte versucht, sie zu überreden, Blut zu nehmen. Einige versuchten, sie zu überreden, indem sie an ihre Mutterliebe appellierten und ihr sagten, sie solle an das denken, was mit ihren Kindern geschehe, wenn sie sterben würde. Es ist eine Freude, berichten zu können, daß sie trotz all diesem an das Gefühl appellierenden Druck, der zwei Jahre lang auf sie ausgeübt wurde, standhaft für Jehovas Gesetz eintrat und als eine treue Zeugin starb. Die Leute sprechen immer noch von ihrem unerschütterlichen Glauben an eine kommende Auferstehung durch ihren Gott, Jehova. Durch den vorbildlichen Lauf der Schwester können wir alle ermuntert werden, denn es zeigt, daß Jehovas Geist sogar auf einer abgelegenen Insel wirksam ist, um einen zu stärken, wenn man treu bleibt.

NEUKALEDONIEN Bevölkerung: 100 579

Verkündiger-Höchstzahl: 162 Verhältnis: 1 zu 621

Selbst wenn wenig Interesse gezeigt und lediglich eine Publikation entgegengenommen wird, mag dies einem Menschen den Weg ebnen, in die Wahrheit zu kommen. Obgleich ein Wohnungsinhaber wenig Interesse bekundete, wurde bei ihm ein Paradies-Buch abgegeben. Ein Freund, der ihn besuchte, las es mehrmals durch und wurde so angeregt, daß er dem Zweigbüro der Gesellschaft schrieb und um ein Exemplar für sich bat. Dieses las er ebenfalls immer wieder und schickte einen weiteren Brief an die Gesellschaft, in dem es hieß: „Sehr geehrte Herren! Ihr Paradies-Buch hat mir außerordentlich gefallen, und ich möchte, daß Sie mir möglichst bald die folgenden Bücher schicken [insgesamt sieben].“ Ein Bruder wurde gebeten, den Besuch zu machen, was dieser sofort tat. Der Mann war hoch erfreut, als der Zeuge Jehovas kam, und dieser stellte fest, daß der Mann lediglich durch das Lesen des Paradies-Buches bereits ein ausgezeichnetes Verständnis der Wahrheit besaß. Wann immer ein Gedanke erwähnt wurde, der im Paradies-Buch vorkam, schlug der Mann sofort die entsprechende Seite auf. Er machte schnell Fortschritte, und in kurzer Zeit las und studierte er alle zur Verfügung stehenden Publikationen, und sein Durst nach der Wahrheit war außerordentlich groß. Er ging auch mit in den Felddienst, und seine Wohnung wurde als Versammlungsraum für die alleinstehende Verkündigergruppe in seinem Ort verwandt. Durch seine weltliche Beschäftigung war er so gut bekannt, daß er an den Türen eher mit seinem Titel angeredet wurde als mit seinem Namen, und er war erfolgreich, denn die Leute hatten Respekt vor ihm. Begierig liest er in der Bibel, und obwohl er kein junger Mann mehr ist, kann er über hundert Schrifttexte aus dem Gedächtnis hersagen. Heute haben wir die Freude, daß er zu uns gehört als ein Gott hingegebener, getaufter Bruder, der „zufällig“ durch ein Buch, das einem anderen gehörte, auf den Weg des Lebens kam.

NEUE HEBRIDEN Bevölkerung: 77 983

Verkündiger-Höchstzahl: 14 Verhältnis: 1 zu 5 570

Dieses Land wird von den Regierungen zweier Großmächte, England und Frankreich, verwaltet, eine Vorkehrung, die Kondominium genannt wird. Es gibt drei verschiedene Gesetzessysteme, drei Währungen, einen gemeinsamen Gerichtshof, der aus drei Richtern besteht, drei Hauptsprachen, zwei Polizeiapparate, zwei Gewichts- und Maßeinheiten, um nur einiges zu nennen. Kein Wunder, daß gesagt wird, einige würden das Kondominium humorvoll als Pandämonium bezeichnen!

Es gibt viele Eingeborenensprachen und -dialekte, die von Stämmen, die nur einige Kilometer voneinander entfernt wohnen, nicht mehr verstanden werden, somit verständigen sich alle diese Leute, Engländer und Franzosen in einer gemeinsamen Sprache, genannt Pidgin-Englisch. Obgleich Brüder, die dort dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird, die Menschen hinreichend betreuen können, die Pidgin und Englisch sprechen, gilt unsere größte Sorge der Betreuung der vorwiegend französisch sprechenden Bevölkerung. Bei seinen Besuchen im dortigen Kreis konzentriert sich daher ein französisches Ehepaar auf den französischen Bevölkerungsteil, aber dies ist immer nur vorübergehend, so ist also der Ruf nach französisch sprechenden Verkündigern, die dort dienen können, wo mehr Hilfe benötigt wird, hier sehr dringend.

Wieviel Entschlossenheit sollte man aufbringen, um einen Kongreß zu besuchen? Unter den sechs Delegierten von den Neuen Hebriden auf dem internationalen Kongreß in Suva (Fidschiinseln) war eine Schwester mit einem kleinen Kind, die große Hindernisse überwinden mußte, um kommen zu können. Als sie ihre Flugkarte für die folgende Woche bezahlen wollte, stellte sie fest, daß ihr gegnerischer Ehemann ihre Buchung rückgängig gemacht hatte, und die einzige Möglichkeit, fortzukommen und den Kongreß zu besuchen, bestand darin, den Flug am gleichen Tag zu benutzen, eine Woche vor der geplanten Zeit. Sie hatte nur zwei Stunden, um sich vorzubereiten, zu packen und ihrem Mann eine Notiz zurückzulassen, und dann war sie mit ihrem Kind auf dem Weg zum Flugplatz. Das Flugzeug hatte nahezu zwei Stunden Verspätung, und während dieser Zeit rechnete sie jeden Augenblick damit, daß sie von ihrem aufgebrachten Mann wieder nach Hause geschleppt werde. Glücklicherweise wurde ihr Abflug durch nichts aufgehalten, und sie kam sicher auf den Fidschiinseln an. Ihre Freude auf dem Kongreß wurde durch nichts gemindert, trotz der häßlichen Dinge, die mit Sicherheit auf sie warteten, wenn sie wieder nach Hause käme. Sie war so auferbaut und gestärkt, daß sie dies bei ihrer Rückkehr überstand, und ist seither standhaft geblieben, erfüllt mit freudiger Zuversicht und froh darüber, daß sie durch ihre Entschlossenheit diese Hindernisse überwand.

NIUE Bevölkerung: 5 258

Verkündiger-Höchstzahl: 13 Verhältnis: 1 zu 405

Zeitigt das Ankündigen öffentlicher Vorträge und besonderer Zusammenkünfte durch die Versammlungsverkündiger gute Erfolge? Ganz gewiß, wie dies hier gezeigt wird. Wegen mangelhafter Verkehrsverbindungen zu dieser entlegenen Insel bleibt der Kreisdiener jeweils einen ganzen Monat. Während seines letzten Besuches ermunterte er die Verkündiger, das Gedächtnismahl und den Sondervortrag intensiv anzukündigen und sich dabei besonders auf Personen, die die Bibel studieren, und andere Interessierte zu konzentrieren. Wie hoch erfreut die 13 Verkündiger auf Niue doch waren, als 92 Personen beim Sondervortrag und 112 beim Gedächtnismahl zugegen waren. Um dieses Interesse zu fördern, benötigen die Brüder reife Führung durch Brüder, die dort dienen können, wo Hilfe dringend benötigt wird.

TAHITI Bevölkerung: 98 315

Verkündiger-Höchstzahl: 155 Verhältnis: 1 zu 634

Das Wahrheits-Buch übt einen gewaltigen Einfluß aus, und ein Befolgen des Rates der Gesellschaft, falls möglich jede Woche ein Kapitel zu studieren, bedeutet, daß eine Person durch diesen Einfluß schneller mit Jehovas Geist erfüllt und zu einem Wechsel der Persönlichkeit veranlaßt wird, wie hier gezeigt wird.

Die Kraft, die im Wahrheits-Buch steckt, kann sogar sehr junge Leute veranlassen, sich schnell für einen Weg zum Besseren zu entscheiden. Eine Schwester berichtet: „Im Haus-zu-Haus-Dienst traf ich eine Französin, die aufmerksam zuhörte, das Angebot entgegennahm und dann fragte, ob ich für ihre Tochter eine Bibel bringen könnte. Als wir wieder hingingen, wurden meine Gefährtin und ich von der Tochter empfangen, die fragte, ob wir Zeugen Jehovas seien; dann bat sie uns herein. Wir demonstrierten ihr die Bibelstudienmethode mit dem Wahrheits-Buch und ihrer neuen Bibel, und sie war so sehr interessiert, daß sie fragte, ob wir zweimal in der Woche mit ihr studieren könnten. Da ich das ernsthafte Interesse der Tochter bemerkte, fragte ich, ob wir wieder vorsprechen und sie mit zu unseren Zusammenkünften nehmen dürften, da sie gar nicht weit vom Königreichssaal entfernt wohnte. Ihre Eltern stimmten zu, und sie versäumte danach keine Zusammenkunft mehr. Sie machte schnell Fortschritte, und so, wie ein Kapitel nach dem anderen studiert wurde und heidnische Lehren und Gewohnheiten bloßgestellt wurden, änderte sie auch sofort ihre jugendlichen Gewohnheiten. Als sie aus der Schule kam, verschaffte ihr Vater ihr an seiner Arbeitsstelle eine weltliche Beschäftigung. Aber als sie feststellte, daß diese ein Hindernis für sie war, suchte sie sich eine andere Stelle, und bald predigte sie mit uns. Jetzt, einige Monate später, freuen wir uns, berichten zu können, daß sie auf unserem Kreiskongreß getauft wurde, gerade ehe sie mit ihrer Mutter nach Frankreich zurückkehrte.“

TONGAINSELN Bevölkerung: 77 429

Verkündiger-Höchstzahl: 19 Verhältnis: 1 zu 4 075

Ein großes Feld ist auf den Tongainseln reif zur Ernte. Bis jetzt ist nur ein geringer Teil des Gebietes im Haus-zu-Haus-Dienst bearbeitet worden. Gegenwärtig ermuntert die Regierung zu Übersee-Investitionen, und dies könnte Brüdern die Möglichkeit geben, dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut. Das Zweigbüro auf den Fidschiinseln trifft Vorkehrungen, das Werk behördlich eintragen zu lassen, damit die Einreise von Missionaren zu den Tongainseln beantragt werden kann. Die Brüder dort haben gute Arbeit geleistet, wenn man bedenkt, daß sie von außerhalb nie Hilfe erhalten haben, außer von Zeit zu Zeit durch Kreisdienerbesuche.

WESTSAMOA Bevölkerung: 140 000

Verkündiger-Höchstzahl: 92 Verhältnis: 1 zu 1 522

Ein Bruder wollte mit seiner ganzen elfköpfigen Familie, einschließlich einer adoptierten Tochter und eines Pioniers, der bei ihm wohnte, zum internationalen Kongreß nach Suva. Es gab nur eine einzige Finanzierungsmöglichkeit. Sein Arbeitgeber unterhielt eine Altersversorgungskasse, die man nur bei seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis oder in ganz besonderen Ausnahmefällen ausgezahlt bekommt. Da er viele Jahre dort gearbeitet hatte, glaubte der Bruder, daß sein Anteil groß genug wäre, um mit der ganzen Familie zum Kongreß zu kommen. Er überlegte sich, daß einem Lauterkeit und Glaube an Jehova helfen, die kommende Drangsal zu überleben, ob man Geld auf einem Konto hat oder nicht, und so beschloß er, dieses Geld dafür zu investieren, daß das zukünftige Überleben seiner Familie in geistiger Hinsicht gesichert sei.

Erst in der Woche seiner Abreise zum Kongreß war er in der Lage, den Direktor der Firma zu sprechen. Natürlich dachte der Direktor wie viele andere auch. Er wunderte sich, wieso ein Familienvater seine einzige Sicherheit für die Zukunft und für unvorhergesehene Fälle aufgeben wollte, denn dadurch hätte er ja nichts mehr, wenn ihm irgend etwas zustoßen würde. Der Bruder erklärte ihm, wie wichtig es für ihn und seine Familie als Anbeter Jehovas sei, der Versammlung beizuwohnen, und daß dies die einzige Möglichkeit für sie wäre, auf die Fidschiinseln zu kommen. Da er ein geachteter und vertrauenswürdiger Angestellter war, gewährte ihm der Direktor seine Bitte und machte eine einmalige Ausnahme, indem er ihm alles, was auf seinem Konto war, auszahlen ließ. Glücklich und Jehova dankbar für diesen Segen, ging er am nächsten Tag hin und bezahlte für seine Familie die Schiffsreise zu den Fidschiinseln. Freudig traf die Familie daraufhin Reisevorbereitungen.

Einige Tage später in der gleichen Woche wurde der Bruder jedoch davon in Kenntnis gesetzt, daß das Schiff zufolge eines Streiks in einem anderen Land festliege und nicht wie erwartet abfahren würde. Die einzige andere Möglichkeit, außer Landes zu gelangen und so rechtzeitig beim Kongreß zu sein, war die mit höheren Kosten verbundene Reise mit dem Flugzeug. Es mag genügen, zu sagen, daß der Bruder und seine Familie sich des Kongresses erfreuten, ohne etwas zu bedauern. Sie wissen, daß sie in der Zukunft nur bewahrt werden, wenn sie geistig stark sind und Jehova gegenüber Glauben und Gehorsam bekunden, und nicht dadurch, daß sie vergängliche materielle Besitztümer haben.

FINNLAND Bevölkerung: 4 692 055

Verkündiger-Höchstzahl: 10 620 Verhältnis: 1 zu 442

Das Dienstjahr 1969 ist sehr erfolgreich gewesen und von Jehova gesegnet worden. Die Brüder haben die Dringlichkeit der Zeit erkannt und ihre Anstrengungen vermehrt, alle Menschen zu erreichen, die Wahrheit und Gerechtigkeit lieben. Aus diesem Grund ist im Predigtdienst mehr Zeit eingesetzt worden. Der vermehrte Zeiteinsatz hatte wiederum eine größere Literaturabgabe und auch mehr Heimbibelstudien zur Folge. Viele schafähnliche Personen sind gefunden, zu Jüngern gemacht und getauft worden.

Der Besuch von Bruder Henschel war sehr erfrischend, und die Brüder im Bethel wie auch in den Versammlungen wurden dadurch ermuntert. Seine Ansprache an die Versammlung in Helsinki war anregend, und die Brüder sprechen immer noch von der Ermunterung, die sie dadurch erhalten haben.

Jehova hat uns mit wunderbaren Werkzeugen ausgerüstet, um an der Wahrheit interessierten Menschen zu helfen, ihn kennenzulernen. Es hat auch den Anschein, als ob Jehova in Menschen das Verlangen geweckt habe, ihn und seine wahre Anbetung zu suchen. Zu diesem Schluß kommt man, wenn man an die vielen denkt, die sich uns nach kurzer Zeit im Dienst für Jehova angeschlossen haben. Die folgende Erfahrung bestätigt diese Ansicht. Zwei Schwestern gaben bei einem Mann das Wahrheits-Buch ab und ließen auch das Bibelstudientraktat zurück. Die Schwestern erklärten kurz den Bibelstudienkurs und trafen Vorkehrungen, wieder vorzusprechen und mit ihm zu studieren. Nach dem zweiten Studium fragte der Mann: „Habt ihr Zeugen Jehovas in dieser Gegend irgendwelche Zusammenkünfte, und kann ein Außenstehender daran teilnehmen?“ Nach der ersten Zusammenkunft wurde er gefragt, was er davon halte, und ihr könnt euch die Freude der Verkündigerin vorstellen, als der Mann sagte, es habe ihm so gefallen, daß er beabsichtige, regelmäßig anwesend zu sein. Er sagte, er wolle sich ein Fahrrad kaufen, so daß er es leichter habe, zu den Zusammenkünften zu gelangen, da es zu Fuß zu weit sei. Während das Studium Fortschritte machte, kam heraus, daß der Mann viel mit anderen Religionen zu tun gehabt hatte und daß er sich zur Anbetung eine Art Altar gemacht und eine Menge religiöse Schriften gekauft hatte. Die Verkündigerin berichtet: „Nachdem ich das Studium drei Monate lang durchgeführt hatte, kam ich zu seiner Wohnung, als er gerade die falschen religiösen Schriften und den Altar, den er zur Anbetung gemacht hatte, verbrannte. An diesem Abend gab ich bei ihm noch mehr von unseren Schriften ab, einschließlich der Bücher ,Dinge ...‘ und Ewiges Leben ... Er sagte dann, daß er ernsthaft über Hingabe nachdenke, und so wurde ihm auch das Buch ,Dein Wort ...‘ beschafft. Er ließ sich in die Predigtdienstschule eintragen und ging hin, um aus Babylon der Großen auszutreten. Nun ist er getauft und hat auch seiner Frau geholfen, die Zusammenkünfte zu besuchen und mit dem Dienst zu beginnen. All dies geschah in weniger als sechs Monaten.“

Die folgende Erfahrung offenbart dasselbe. Zwei Schwestern trafen eine junge verheiratete Frau, bei der sie eine Zeitschrift und ein Bibelstudientraktat abgeben konnten, und sie versprachen ihr, wiederzukommen, wenn ihr Mann zu Hause sei. Wie versprochen, wurde der Nachbesuch in der folgenden Woche gemacht. Ein Studium wurde begonnen, und es war gleich von Anfang an produktiv und interessant. Der Mann hatte viele Interessen, und er ist im ganzen Bezirk als Schauspieler bekannt und als jemand, der sich für verschiedene Sportarten interessiert. An seinem Arbeitsplatz ist er auch Vertrauensmann. Dies verschaffte ihm natürlich einen großen Bekanntenkreis. Der Mann war sich dessen bewußt, daß dies ein Vorteil war, und gleich nach dem ersten Studium begann er, anderen von den Dingen, die er gelernt hatte, zu erzählen, indem er sie ebenfalls zu dem Studium einlud. Er hatte guten Erfolg damit. An manchen Abenden waren bis zu elf Personen beim Studium zugegen. Er nimmt die Wahrheit auf, wie ein trockener Schwamm Wasser aufnimmt. Gewöhnlich verstehen er und seine Frau die Dinge sehr schnell, aber die Sache mit der Heiligkeit des Blutes erforderte ein sorgfältigeres Studium. Nach gründlichem Studium und Nachforschen in einigen unserer Publikationen und zwei Diskussionsabenden wurde ihnen auch diese Sache klar. Nach dreimonatigem Studium fingen sie an, die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen, einschließlich des Versammlungsbuchstudiums. Sie bereiteten sich auf das Studienmaterial vor und waren dem Studium manches Mal um ein gutes Stück voraus. Als im Versammlungsbuchstudium Stoff betrachtet wurde, der mit dem Verlassen Babylons zu tun hatte, hatten sie diesen in dem Kapitel „Geht aus ihrer Mitte hinaus“ im Wahrheits-Buch ebenfalls studiert, und sie verstanden, daß sie aus der Kirche austreten mußten. Sie unternahmen diesen Schritt am gleichen Tag, an dem der Stoff im Versammlungsbuchstudium in der Artikelfolge über Babylon zur Sprache kam. Nach viermonatigem Studium gingen sie mit in den Dienst und symbolisierten auf dem Bezirkskongreß diesen Sommer ihre Hingabe durch die Wassertaufe. Sie hatten Bedenken, daß sie vielleicht vorauseilen würden. Zu diesem Schluß kamen sie, weil sie bei ihren Entscheidungen oft die Initiative ergriffen hatten, aber als man ihnen Erfahrungen aus dem Jahrbuch erzählte, in dem ähnliche Fälle berichtet wurden, waren sie zufrieden. Sie machen bereits Pläne, damit wenigstens einer von ihnen den Pionierdienst aufnehmen kann, sobald sie die Gelegenheit dazu haben, in anderen Worten, sobald sie die Erfordernisse für Pioniere erfüllen. Sie arbeiten mit Eifer auf dieses Ziel hin.

Zweifellos hast du schon oft jemand sagen hören: „Wir werden nie Zeugen Jehovas werden.“ Das sagte auch eine Frau, als Jehovas Zeugen an ihrer Tür vorsprachen. Taktvoll wurde ihr gezeigt, daß sich jeder selbst seine Religion wählen könne, aber Erkenntnis nötig sei, um die rechte Wahl zu treffen. Die Frau nahm das Paradies-Buch und sagte, ihr Mann interessiere sich für Religion. Das stimmte auch, denn er hatte sich viel Mühe gemacht, Antworten auf seine religiösen Fragen zu erhalten. Er hatte sogar den Prediger seiner Kirche zu einer Besprechung eingeladen, doch war dieser nie gekommen. Der Prediger hatte nur gesagt: „Dafür habe ich keine Zeit.“ Beim ersten Nachbesuch nahm der Mann das Evolutions-Buch. Nachdem er es gelesen und bemerkt hatte, daß darin das Buch „Dinge ...“ erwähnt wurde, wollte er dieses ebenfalls haben. Ein Studium wurde begonnen, das schnell Ergebnisse zeitigte. Nach zweimonatigem Studium begann der Mann, die Zusammenkünfte zu besuchen, obgleich er fünfundzwanzig Kilometer fahren mußte, um dies zu tun. Er begann bald mit dem Felddienst, indem er zuerst zu seinen Nachbarn ging, da sie es wissen sollten, daß er nun die Religion der Zeugen Jehovas angenommen hatte. Seine Frau, die beim ersten Besuch erklärt hatte, daß sie nie Zeugen Jehovas würden, hat ihren Mann von Anbeginn an eifrig begleitet. Sie gingen gemeinsam hin, um aus der Kirche auszutreten, und setzten auch denselben Prediger davon in Kenntnis, daß er jetzt nicht mehr zu kommen brauche, um sie zu besuchen, da sie die richtige Religion gefunden hätten. Sie nahmen gemeinsam den Felddienst auf und ließen sich auch zur gleichen Zeit taufen. Die Kinder haben zusammen mit ihren Eltern Fortschritte gemacht. Sie haben sich noch nicht taufen lassen, haben aber beide mit dem Felddienst begonnen. Die Familie ist jetzt sehr glücklich, daß anstelle ihres Pfarrers, den sie eingeladen hatte, Jehovas Zeugen gekommen sind.

FRANKREICH Bevölkerung: 50 545 400

Verkündiger-Höchstzahl: 36 721 Verhältnis: 1 zu 1 376

Das letzte Dienstjahr war das bemerkenswerteste in der Geschichte der Zeugen Jehovas in Frankreich. Wenn gerechtgesinnte Personen die Wahrheit finden, beziehen sie schnell dafür Stellung. Ein Pionier traf im Haus-zu-Haus-Dienst ein Ehepaar, bei dem er das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? abgab. Zwei Tage später kamen dieser Mann und seine Frau mit ihrem Baby zum Kreiskongreß. Sie hatten das Buch bereits ganz durchgelesen! Am folgenden Donnerstag wurde ein Heimbibelstudium begonnen, und dieses erste Studium mit dem Wahrheits-Buch dauerte drei Stunden! Am darauffolgenden Sonntag kamen sie zum öffentlichen Vortrag und zum Bibelstudium. Seither kommen sie regelmäßig und besuchen auch die Zusammenkünfte in der Woche. Nach zweimonatigem Studium fragte der Mann, der seine Verantwortung erkannte, von sich aus, ob er am Haus-zu-Haus-Dienst teilnehmen dürfe.

Kinder, die gemäß biblischen Grundsätzen erzogen werden, mögen sogar ihre Lehrer unterweisen. Ein junger Bruder schreibt uns folgendes: „Als im Unterricht die Hebräer besprochen wurden, bemerkte ich, daß der Lehrer zwischen den Königen und Richtern Israels keinen Unterschied machte. Ich hob oft meine Hand, um passende Antworten zu geben, die vom Lehrer sehr geschätzt wurden. Er war erstaunt, daß einer seiner Schüler mit diesen Dingen so gut vertraut war. Ab und zu bat er mich, verschiedene Ereignisse aus der Richterzeit zu erklären. Als die Stunde zu Ende war, nahm er mich auf die Seite und fragte mich, ob ich in der nächsten Woche die Besprechung über die Hebräer leiten wollte. Er war gewillt, mir die Hälfte seiner Zeit zur Verfügung zu stellen. Es erübrigt sich zu sagen, daß ich dieses Angebot mit Begeisterung annahm. Wie überrascht meine Klassenkameraden doch waren, als sie mich anstelle des Lehrers sahen! Die Besprechung war sehr lebendig, und ich erhielt vom Lehrer eine gute Note. Gemeinsam setzten wir dann eine Zusammenfassung auf.“ Auf diese Weise wurde ein gutes Zeugnis gegeben, nicht nur dem Lehrer, sondern auch der ganzen Klasse.

Durch ihr gutes Verhalten können Kinder ihre Eltern ermuntern, auf der Seite der Wahrheit Stellung zu beziehen. Mit einer Frau und ihren beiden Töchtern wurde ein Bibelstudium abgehalten. Diese beiden Mädchen nahmen jedoch immer noch am Religionsunterricht teil. Eines Tages erklärte der Geistliche die Hölle. Eines der beiden Mädchen, das elfjährige, konnte nicht widerstehen zu sagen, daß die Hölle der Bibel das Grab ist. Das gefiel dem Geistlichen nicht, und er sagte ihm, es solle den Mund halten. Als es nach Hause kam, erzählte das Mädchen seiner Mutter, was geschehen war. Die Mutter verstand, daß es an der Zeit wäre, eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin hatte sie dies noch nicht getan, weil ihr Mann dagegen war, der sich nicht von den anderen Leuten unterscheiden wollte. Entschlossen, an biblischen Grundsätzen festzuhalten, erklärte die Mutter ihrem Mann, in welcher Lage die Kinder seien. Schließlich schrieb sie mit der Zustimmung ihres Mannes dem Geistlichen, daß ihre Kinder den Religionsunterricht nicht mehr besuchen werden. Drei Wochen später kam der Geistliche, um einen Besuch zu machen. „Glauben Sie nicht, daß ich gekommen bin, Ihre Kinder wieder zum Religionsunterricht zurückzuholen. Sie haben richtig gehandelt, daß Sie sie herausgenommen haben“, sagte er. Offenbar ist er selbst mit den Lehren der katholischen Kirche nicht mehr einig. Seither hat diese Frau gute Fortschritte gemacht und nimmt mit ihren beiden Töchtern jetzt aktiv am Felddienst teil.

Mehr als je zuvor verlassen die „Schafe“ Babylon die Große, um sich dem Volke Gottes anzuschließen. Eine Schwester schreibt uns die folgende Erfahrung: „Mit fünfzehn Jahren ging ich in ein Kloster, genannt ,Haus der Reue‘. Ich wurde jedoch von meinen Vorgesetzten, die mir angst machten, sehr betrogen. Nach sechs unglücklichen Jahren verließ ich diesen Ort. Später heiratete ich und wurde Mutter von drei Kindern. Eines Tages sprach eine Dame bei mir vor, eine Zeugin Jehovas. Da ich sehr voreingenommen war, maß ich dem, was sie sagte, keine Bedeutung bei. Dann zog ich in eine andere Gegend, und wieder wurde ich von den Zeugen besucht. Diesmal stimmte ich einem Heimbibelstudium mit Hilfe des Wahrheits-Buches zu. Sehr schnell bekam ich die Gegnerschaft meiner Familie und meiner Bekannten zu spüren. Ich verschob daher das Studium auf später. Da ich im Zweifel war, schrieb ich dem Priester einen Brief und bat ihn um Rat. Über seine Antwort war ich sehr überrascht. Er äußerte sich nicht nur zustimmend zu meinem Studium mit Jehovas Zeugen, sondern ermunterte mich, dieses Studium mit ihnen fortzusetzen, und sagte, Jehovas Zeugen hätten die Wahrheit. An einem Sonntag, als ich mit meinen Kindern allein war, betete ich zu Jehova und bat ihn darum, mir einen der Zeugen zu schicken, weil ich das Bedürfnis verspürte, mit ihnen zu studieren. Mein Gebet wurde beantwortet, denn am gleichen Morgen noch klopfte ein Zeuge an meine Tür. Dann wurden Vorkehrungen getroffen, das Studium mit der ganzen Familie durchzuführen. Das Wahrheits-Buch enthielt die Antworten auf alle unsere Fragen, und ich verstand schnell, was Gott von seinen Dienern verlangt. Meine ganze Familie besucht die Zusammenkünfte der Versammlung, und diese sind uns ein Quell des Trostes. Ich bin glücklich, daß ich dem wahren Gott dienen darf und mit seinem Volk verbunden bin, jetzt als eine ,Schwester‘ — eine Schwester in der Wahrheit.“

ALGERIEN Bevölkerung: 12 150 000

Verkündiger-Höchstzahl: 74 Verhältnis: 1 zu 164 189

Die Brüder in Algerien haben wie ihre Brüder in der ganzen Welt im letzten Dienstjahr viel Eifer und Mut bekundet. Sie standen großen Schwierigkeiten gegenüber, und im Dezember wurden etwa zwanzig Verkündiger des Landes verwiesen. Trotz dieses Widerstandes bewahren die Brüder, die immer noch in Algerien verblieben sind, ihre Lauterkeit und erfüllen treu ihren Predigtauftrag in Übereinstimmung mit Matthäus 24:14.

Ausharren im Nachbesuchsdienst zeitigt oft Ergebnisse. Ein Verkündiger erhielt die Mitteilung über ein abgelaufenes Abonnement und machte umgehend den Nachbesuch. Unglücklicherweise war der Verkündiger trotz beharrlicher Bemühungen nicht in der Lage, mit dieser Person in Verbindung zu treten. Seine häufigen Besuche machten den Mieter des früheren Abonnenten neugierig, und er fragte, ob er diesem früheren Abonnenten irgendeine Nachricht zukommen lassen könnte, um dem Verkündiger die Mühe zu ersparen wiederzukommen. Es erübrigt sich zu sagen, daß dem Mieter ein gründliches Zeugnis gegeben wurde, der Verkündiger begann sogar ein Heimbibelstudium. Dieser Mann erkannte auch die Wichtigkeit der Zusammenkünfte und begann, gemeinsam mit der Frau, mit der er zusammen lebte, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen. Angesichts der gespannten Lage dort betreffs des Königreichswerkes und für den Fall, daß er selbst des Landes verwiesen werden könnte, stellte der Verkündiger diesen Mann anderen Brüdern vor. Es kam auch so, dieser Verkündiger wurde ausgewiesen, und das Studium wurde unterbrochen. Dank der Voraussicht des Verkündigers kannte jetzt glücklicherweise dieser freundlichgesinnte Mann einen anderen Verkündiger. Er ging hin und trat mit diesem Verkündiger an dessen Arbeitsplatz in Verbindung, um das Studium fortzusetzen.

Obgleich er ein Verkündiger werden wollte, war dies nicht möglich, denn er lebte in wilder Ehe. Wegen einer früheren Ehe war es schwierig, diese Angelegenheit zu erledigen. Mit Jehovas Hilfe war es ihm schließlich möglich, die Frau, mit der er zusammen lebte, zu heiraten, und so können sich jetzt beide an der Erfüllung von Matthäus 24:14 beteiligen.

TUNESIEN Bevölkerung: 4 500 000

Verkündiger-Höchstzahl: 34 Verhältnis: 1 zu 132 353

In Tunesien wird das Werk des Verkündigens des Königreiches nicht so frei durchgeführt wie in Ländern, wo das Werk gesetzlich anerkannt ist. In der Tat, die Brüder werden streng überwacht, aber dies hält sie nicht davon zurück, an ihrer Lauterkeit festzuhalten.

Ein freundlichgesinntes Ehepaar versäumte nicht, seinen Eltern, Freunden und Nachbarn ein Zeugnis zu geben. Einige von ihnen stimmten einem Heimbibelstudium zu, während andere Gegnerschaft bekundeten und dabei sogar so weit gingen, daß sie mit der katholischen Geistlichkeit zusammenarbeiteten.

Um dieses Ehepaar nun zur katholischen Kirche zurückzubringen, organisierte ein Jugendfreund (ein strenger Katholik) eine Diskussion in Gegenwart des katholischen Priesters. Während der Diskussion wandte sich der Priester dem Freund des Ehepaares zu und sagte: „Ich bin mehr für Jehovas Zeugen als für die Katholiken!“ Selbstverständlich war diese Person, die so an ihrer Religion hing, durch diese Bemerkung enttäuscht worden. Was den Priester betrifft, er kam mit diesem Ehepaar später bei einer anderen Gelegenheit zusammen, um über die Bibel zu diskutieren. Er erklärte offen, daß er die Handlungsweise der katholischen Kirche im Laufe ihrer Geschichte, ihre Lehren, ihre Toleranz gegenüber der Unsittlichkeit usw. nicht gutheiße. Er fügte hinzu: „Sie sollten zu meinen Oberen gehen und ihnen sagen, weshalb Sie aus der Kirche austreten. Diese verdienen es wirklich.“ Am Ende der Besprechung gratulierte der Priester dem Ehepaar, nahm das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? entgegen und versprach, sich darüber zu äußern, wie es ihm gefallen habe, nachdem er es gelesen hätte.

Das Ehepaar ist glücklich darüber, daß es sieht, wie die Wahrheit triumphiert, und es bereitet sich auf die Taufe beim nächsten Bezirkskongreß vor.

WESTDEUTSCHLAND Bevölkerung: 60 184 000

Verkündiger-Höchstzahl: 86 252 Verhältnis: 1 zu 698

Ein jugendlicher Verkündiger von sechzehn Jahren berichtete, daß er seinem Biologielehrer das Evolutions-Buch angeboten habe, nachdem er kurz den Inhalt erklärt hatte. Der Lehrer sagte, er wolle Stoff aus dem Buch verwenden, wenn die Evolutionstheorie zur Betrachtung käme. „Als das Thema in unserem Studienprogramm zur Sprache kam, war ich sehr überrascht, als er meinen Klassenkameraden das Buch zeigte und sogar Auszüge daraus vorlas. Er empfahl dieses Buch und erwähnte, daß es von einem anderen Standpunkt aus geschrieben sei und daß es jungen Leuten behilflich wäre, sich ihre eigene Ansicht zu bilden. Die zwei Bücher, die ich bei mir hatte, gingen danach sofort weg. Da mein Lehrer die Klasse ermuntert hatte, konnte ich am nächsten Tag fünfzehn Evolutions-Bücher abgeben. Mein Biologielehrer unterrichtet auch noch drei andere Klassen in Biologie, und er zeigte diesen das Evolutions-Buch ebenfalls. Am nächsten Tag kam der Lehrer zu mir und erkundigte sich, ob ich ihm weitere neununddreißig Bücher beschaffen könnte. Ich freute mich natürlich, dies zu tun. Der Lehrer bezahlte diese Bücher und kassierte das Geld von den Schulklassen selbst ein. Auf diese Weise war ich in der Lage, in einer Woche vierundfünfzig Evolutions-Bücher abzugeben. Ich möchte noch erwähnen, daß ich in diesem Monat Ferienpionier war und reich gesegnet wurde.“

Zufolge ihres guten, christlichen Verhaltens und ihrer ordentlichen Erscheinung haben jugendliche Verkündiger viele wunderbare Erfahrungen gemacht. Eine Schwester konnte mit einer Frau, die angeblich nie Zeit hatte, ein Bibelstudium beginnen. Nach dem ersten Studium war sie sehr beeindruckt, und beim zweiten Besuch brachte sie ihre große Freude über folgendes Erlebnis zum Ausdruck. Sie erzählte, wie zwei junge Verkündiger an ihrer Tür geläutet hatten; wie üblich sah sie zum Fenster hinaus und wollte sie schnell loswerden, indem sie sagte, sie habe keine Zeit. Aber sie mußte doch staunen, wie korrekt und ordentlich sie gekleidet gingen. Besonders gefiel ihr der vernünftige und nette Haarschnitt. Sie hatte das Gefühl, sie könnte diese beiden ordentlichen Jugendlichen nicht einfach wegschicken. So ging sie zu ihnen hinunter und nahm zwei Zeitschriften. Sie erwähnte auch eine Schwester, die vorher in ihrer Straße gewohnt hatte. Bei ihr hatte sie dieselben guten Eigenschaften festgestellt. Sie dachte, wenn Jehovas Zeugen alle solche sauberen Menschen sind, dann müßte sie sie einmal einladen, zu ihr zu kommen. Das tat sie, und jetzt studiert sie eifrig die Wahrheit des Wortes Gottes.

Eng mit Jehovas Organisation verbunden zu bleiben ist für uns gewißlich ein Schutz. Ein Bruder, der oft auf Geschäftsreise ins Ausland geht, hatte Probleme zu überwinden, weil er öfters zwei oder drei Tage fort war und keine Zusammenkünfte besuchen konnte. Es ist jedoch sein Wunsch, bei allen Zusammenkünften zugegen zu sein, und so hat er oft mit seinem Arbeitgeber darüber gesprochen. Im allgemeinen ist es möglich, die Angelegenheiten so zu regeln, daß er bei den Zusammenkünften sein kann. In der letzten Zeit nahmen jedoch die Schwierigkeiten zu, und es gab häufig Diskussionen darüber mit seinem Arbeitgeber. Am 9. Februar mußte seine Firma mit einem wichtigen Kunden ein Geschäft abwickeln, und es war geplant, daß er am Sonnabend, dem 21. Februar, in den Vorderen Orient fliegen sollte. Die Reise sollte fünf oder sechs Tage dauern. Was sollte er tun? Er wußte, daß der Kunde diesen Termin verlangt hatte, aber auch, daß er die Zusammenkunft am Sonntag versäumen müßte und in der darauffolgenden Woche nicht in der Versammlung wäre, wenn der Kreisdiener käme. Der Bruder war entschlossen, diese besondere Woche mitzumachen. Er legte die Sache dem Arbeitgeber vor, aber sein Antrag wurde abgelehnt, die Flugkarten wurden gekauft, und der Termin für den Abflug wurde festgelegt. Der Bruder sagt: „Ich weigerte mich zu fliegen und machte einen weiteren Versuch, meinen Arbeitgeber zu veranlassen, seine Ansicht zu ändern. Obgleich die Atmosphäre sehr gespannt war, wurden Telegramme hin und her geschickt, und ein neues Datum für den Flug wurde festgelegt. Ich war Jehova sehr dankbar, daß er mir die Kraft gab, standhaft zu bleiben. Zwei Tage später hörte ich im Radio, daß das Flugzeug, mit dem ich hätte fliegen sollen, zufolge eines Sabotageaktes abgestürzt war. Wenn ich nicht entschlossen gewesen wäre, meinen Arbeitgeber zu veranlassen, den geplanten Termin abzuändern, wäre ich nicht am Leben, um diese Erfahrung zu berichten.“

WEST-BERLIN Bevölkerung: 2 141 000

Verkündiger-Höchstzahl: 5 396 Verhältnis: 1 zu 397

Jehovas Geist kann nicht durch Stacheldraht oder Mauern, die von Menschen errichtet werden, zurückgehalten werden. In der „Mauer“-Stadt West-Berlin ist der Geist Jehovas sehr aktiv und stärkt die Prediger der guten Botschaft, jung und alt. In West-Berlin gibt es eine große Anzahl älterer Verkündiger, und sie bekunden trotz ihres Alters und ihrer Gebrechlichkeit großen Eifer im Dienst für Jehova. Die älteste Verkündigerin ist hundert Jahre alt und immer noch ein sehr eifriger Zeuge für Jehova. In einem Monat war sie einmal sehr beunruhigt, weil sie zufolge ihres Gesundheitszustandes nicht wie gewohnt am Predigtdienst teilnehmen konnte. Als der Kreisdiener sie besuchte, brachte sie ihre Unzufriedenheit über ihren Bericht zum Ausdruck und sagte, daß sie sich nicht wohl fühle, weil sie in diesem Monat nur acht Stunden hätte predigen können. Sonst hat sie viel mehr Zeit im Dienst zugebracht.

Der Kongreß in Berlin vermehrte das Zeugnis, das im letzten Jahr in dieser Stadt gegeben wurde. Während der Kongreßvorbereitungen rief ein Arzt im Kongreßbüro an und beschwerte sich, daß er seine bestellten Eintrittskarten noch nicht erhalten habe. Der Kongreßdiener erklärte ihm, daß er offenbar die falsche Nummer gewählt habe. Er fragte, ob dies das Kongreßbüro wäre; dies wurde bestätigt, aber es wurde gesagt, daß es das Wachtturm-Kongreßbüro sei, das den Kongreß, der von Jehovas Zeugen in Berlin abgehalten würde, vorbereite. „O nein!“ erwiderte der Arzt, „das sind doch die Leute, denen ich immer die Tür vor der Nase zuschlage.“ Er erklärte, er wäre aus der Kirche ausgetreten und möchte mit keinem, der von der Kirche komme, mehr etwas zu tun haben. Es wurde ihm taktvoll erklärt, daß Jehovas Zeugen nicht zu den Kirchen der Christenheit gehören, was ihn sehr überraschte. Eine interessante Diskussion entwickelte sich dann, und verschiedene Fragen wurden beantwortet. Schließlich erkundigte sich der Arzt, was der Bruder von dem Namen Esther halte, da dies ja ein biblischer Name wäre. Was war also angebrachter, als ihn zu dem biblischen Drama am Freitagabend einzuladen, da er auf diese Weise eine gründliche Erklärung darüber erhalten könne, wer Esther war und was für vorzügliche Eigenschaften sie bekundete? Der Arzt sagte bereitwillig zu und schloß ab: „Dann habe ich auch für die Theaterkarten keine Verwendung mehr.“

GHANA Bevölkerung: 8 545 561

Verkündiger-Höchstzahl: 14 223 Verhältnis: 1 zu 601

Der Zustrom von Neuinteressierten verlangsamte sich im letzten Jahr nicht, sondern nahm zu. Von überallher berichten die Kreisdiener von überfüllten Königreichssälen. „Versucht, einen größeren Saal zu finden.“ „Untersucht, was getan werden kann, um euren Königreichssaal zu vergrößern.“ Solche und ähnliche Kommentare erscheinen häufig in den Berichten der Kreisdiener über die Versammlungen. So haben wir zunehmende Sorgen — aber freudige!

Es sind viele vortreffliche Erfahrungen gemacht worden, beinahe alle in Verbindung mit unserem Kongreß oder dem Wahrheits-Buch. Es freut uns, daß wir euch einige davon berichten dürfen. Da der ghanaische Zweig der Gesellschaft auch das Werk an der Elfenbeinküste und in Obervolta beaufsichtigt, möchten wir euch erzählen, wie es den Zeugen dort ergeht.

Ein Bruder in Mem Chemfe ist nahezu fünfzehn Jahre mit Jehovas Volk verbunden. In dieser ganzen Zeit hat seine Frau nicht auf die Königreichsbotschaft gehört. Als die Zeit kam, den Kongreß „Friede auf Erden“ in Accra zu besuchen, lud der Bruder seine Frau ein, mit zur Hauptstadt zu kommen, um sich die Stadt anzusehen, während er jeden Tag die Zusammenkünfte besuchen wollte. Die Frau lehnte ab. Sie sagte: „Ich kenne niemand dort und kann nicht allein in der Stadt umherlaufen.“ Der Bruder versprach seiner Frau, er werde ihr Zeit widmen und sich an einigen der Kongreßtage mit ihr die Stadt ansehen, und so gingen sie. Auf dem Kongreßgelände angekommen, sah sie die Tausende von Leuten, die dort schon einen Tag vorher angekommen waren, und rief aus: „Sind das alles Zeugen Jehovas?“ Sie war wahrhaftig beeindruckt, denn in ihrem Dorf gibt es nur sehr wenige Zeugen. Am nächsten Tag lud der Bruder seine Frau ein, eine Stadtrundfahrt zu machen, aber sie sagte: „Nein, ich will zum Kongreß gehen und mehr sehen.“ Sie wurde über das Kongreßgelände geführt, durch alle Abteilungen und schließlich durch die Cafeteria-Küche. Wie überrascht war sie, die vielen glücklichen Arbeiter zu sehen, jung und alt, Männer und Frauen, die alle freiwillig arbeiteten. Später fand sie der Bruder, wie sie ebenfalls freudig in der Cafeteria mitarbeitete. Sie vergaß ihre Stadtrundfahrt bis nach dem Kongreß. Die zwei machten dann noch eine kleine Rundfahrt durch Accra und kehrten nach Hause zurück, wo sie jetzt glückliche Gefährten im Predigen des Königreiches sind.

Bekanntmachung lohnt sich, wie die Versammlung Tema feststellte. Zur Vorbereitung für die Feier des Abendmahls des Herrn errichtete die Versammlung eine große elektrisch beleuchtete Ankündigung vor ihrer Versammlungsstätte mit dem Wort GEDÄCHTNISMAHL. Tausend gedruckte Einladungszettel wurden in der Öffentlichkeit und bei Interessierten verbreitet. Die Versammlung machte besondere Anstrengungen, daß alle Interessierten an diesem Tag besucht wurden, und um 16.30 Uhr begannen sie sich zu versammeln, um vor der Feier eineinhalb Stunden lang Königreichslieder zu singen. Mit welchem Ergebnis? Diese Versammlung von etwa einhundert Verkündigern hatte die Freude, neunhundertsechsundsechzig Personen an diesem Abend beim Gedächtnismahl zugegen zu haben. Viel Interesse wurde geweckt, dem man jetzt durch Heimbibelstudientätigkeit fleißig nachgeht.

Eine der Versammlungen von Koforidua machte eine außergewöhnliche Erfahrung. Der Aufseher dort erhielt einen Brief von einer privaten Lehranstalt, der besagte, daß die Schüler eine ihrer Zusammenkünfte besuchen wollten. Gerade vor dem wöchentlichen Wachtturm-Studium erschienen etwa hundert Schüler mit ihrem Schulleiter. Sie erfreuten sich des Studiums und stellten nachher den Brüdern viele Fragen. Allen wurde das Traktat Möchtest du gern die Bibel verstehen? überreicht, und den Interessierten wird weiterhin geholfen. Die Besucherzahl bei der Zusammenkunft an diesem Tag war 235 Personen.

Ein Vollzeitverkündiger stieß beim Bibelstudium mit einem interessierten Freund von ihm auf einige Schwierigkeiten. Es schien, als ob ihm der Mann absichtlich aus dem Wege gehen würde, um nicht das Kapitel „Warum man seine Religion prüfen sollte“ im Wahrheits-Buch studieren zu müssen. Sieben Besuche wurden gemacht, und immer war der Mann nicht da. Der Pionier sagt: „Ich entschloß mich, eines Morgens sehr früh zu dem Haus zu gehen — so gegen 5 Uhr. Er schlief noch, als ich an seine Tür klopfte. Er kam heraus, und nach der Begrüßung sagte ich ihm, ich wäre gekommen, um mit ihm nur die Absätze 2, 3 und 4 dieses Themas zu studieren. Es war ihm klar, daß ich dies für sehr wichtig hielt, und so war er einverstanden.“ Während die Besprechung voranging, war er erstaunt, zu lernen, wie viele verkehrte Lehren in seiner Kirche gelehrt werden. Dies ebnete den Weg, daß das Studium des Wahrheits-Buches weitergehen konnte. Nach kurzer Zeit begann er, die Zusammenkünfte zu besuchen, und ging bald mit in den Dienst. Er bereitete sich auch auf die Wassertaufe vor. Die Beharrlichkeit des Pioniers und seine Anpassungsfähigkeit brachten die gewünschten Resultate.

ELFENBEINKÜSTE Bevölkerung: 4 100 000

Verkündiger-Höchstzahl: 431 Verhältnis: 1 zu 9 513

Es war ein sehr gutes Jahr der Mehrung und Ausdehnung an der Elfenbeinküste. Die Versammlungen sind von sieben auf zehn angewachsen. Die Missionare haben hart gearbeitet, um in der Hauptstadt, Abidjan, Versammlungen zu gründen, und jetzt breiten sie sich nach den im Inneren gelegenen Orten aus, wo wenig Zeugnis gegeben worden ist. Guter Erfolg war beschieden, und viele Aufrichtiggesinnte werden gefunden.

Eine deutsche Schwester, die als Missionarin dient, begann mit einem jungen Mann ein Heimbibelstudium. In einer Woche führten sie das Studium durch; in der nächsten sagte er: „Kommen Sie nicht wieder.“ Ein paar Tage später kam er dann zum Missionarheim und bat darum, daß das Studium wiederaufgenommen werde. Häufig stellte er Fragen über Spiritismus und Fetischismus, die gar nicht zu dem Thema gehörten, das gerade betrachtet wurde. Als er damit begann, Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen, saß er immer mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck für sich allein in der äußersten Ecke.

Nach dreimonatigem Studium kamen sie zu dem Kapitel „Gibt es böse Geister?“ Nun kam das Problem ans Tageslicht. Dieser junge Mann hatte, obwohl er Katholik war, Zauberei praktiziert und war ein starker Unterstützer des Fetischismus. Er hatte immer die Zusammenkünfte besucht, und zwar, wie er sagte, „ausgerüstet mit Zaubergegenständen in meiner Tasche“. Er sagte sogar der Schwester: „Mehrmals versuchte ich meine Zauberei bei Ihnen, jedoch ohne Erfolg. Gott ist groß!“ Schließlich vernichtete er alle Anhängsel der Dämonenanbetung, und von da an machte er ausgezeichnete Fortschritte.

Er ließ sich als Studierendensprecher in die Predigtdienstschule eintragen. Allmählich wurde er freundlicher. Seine ganze Persönlichkeit veränderte sich zum Guten. Innerhalb von sechs Monaten nach dem ersten Studium schloß er sich der Versammlung im Predigtdienst von Haus zu Haus an. Kürzlich begann er den Ferienpionierdienst mit dem Ziel, den allgemeinen Pionierdienst als Vollzeitprediger für Jehova Gott aufzunehmen.

OBERVOLTA Bevölkerung: 4 955 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 Verhältnis: 1 zu 1 651 667

Letztes Jahr berichteten wir von der Tätigkeit eines nichtgetauften Verkündigers, der in Ouagadougou, der Hauptstadt von Obervolta, arbeitete. Er hat seinen Dienst fortgesetzt und Erfolg gehabt. Er hatte das Vorrecht, bei einem Kongreß in Abidjan (Elfenbeinküste) dabeizusein, und wurde dort getauft.

GRIECHENLAND Bevölkerung: 8 750 000

Verkündiger-Höchstzahl: 14 622 Verhältnis: 1 zu 598

Daß der griechische Wachtturm in der hiesigen Druckerei der Gesellschaft wieder gedruckt werden konnte, war für uns ein Anlaß zu großer Freude und trug sehr zum Fortschritt der Brüder bei. Nach einer Unterbrechung von zwei Jahren und neun Monaten wird jetzt, seit Februar 1970, der Wachtturm auf unserer Presse wieder gedruckt, sehr zur Freude unserer Brüder, von denen jetzt jeder sein eigenes Exemplar erhält und sich der reichhaltigen geistigen Speise erfreut, die Jehova durch seine heilige Organisation beschafft. Es ist nicht mehr nötig, daß die Brüder die Hauptartikel des Wachtturms für ihre Studien mit der Hand oder mit Schreibmaschine abschreiben. Es ist auch nicht mehr notwendig, daß eine Gruppe, nachdem sie das Studium beendet hat, ihre Exemplare einer anderen Gruppe weitergibt, damit diese sich gleichfalls dieser geistigen Speise erfreuen kann. Zufolge der Fürsorge Jehovas haben wir jetzt alle unsere persönlichen Exemplare, und wir alle studieren in unseren Zusammenkünften gleichzeitig denselben Artikel. Trotzdem, diese unsere bittere Erfahrung hatte den Nutzen, daß die Wertschätzung unserer Brüder für den Wachtturm und für die Notwendigkeit, daß jeder sein eigenes Exemplar hat, gestiegen ist.

Auf einer großen Insel Südgriechenlands sprach eine Sonderpionierschwester bei einem jungen Mädchen vor, das wissen wollte, was Jehovas Zeugen glauben. Die Schwester gab ihm zwei Zeitschriften und begann sofort ein Heimbibelstudium mit dem Buch „Dinge ...“. Das Mädchen bat die Schwester, ihm zu helfen, die Wahrheit zu finden. „Wenn ich davon überzeugt bin, daß dies die Wahrheit ist“, sagte das Mädchen, „dann wird es nichts geben, was mich davon abhalten kann.“ Das Studium wurde fortgesetzt, und die junge Interessierte machte sehr gute Fortschritte. Aber dann machte sich Widerstand bemerkbar. Heftige Verfolgung entstand von seiten ihrer Angehörigen, besonders ihres Verlobten, der sie in der unflätigsten Form beleidigte und sie bewußtlos schlug. Aber unerschüttert fuhr sie mit ihrem Studium fort. Wenn sie abends nach Hause kam, warteten drei Priester der Gemeinde, ein Theologe und zwei Nonnen auf sie, alle in dem Bemühen, dieses „irregeführte“ Mädchen wieder auf den „geraden Weg“ zurückzubringen. Als sich diese Methode als erfolglos erwies, brach der Verlobte des Mädchens in das Haus ein, in dem die Sonderpionierschwester das Studium abhielt, ergriff seine Verlobte und schlug sie, während er auch die Schwester beschimpfte und bedrohte. Als sie schrie, erschien eiligst die Polizei, und zufolge von Falschanklagen wurde schließlich die Sonderpionierin vor Gericht gebracht. Aber die Interessierte wandte jetzt die Erkenntnis an, die sie durch das Studium der Wahrheit erlangt hatte, und so konnte sie ihre Eltern veranlassen, einen anderen Lauf einzuschlagen und ihren Fehler einzusehen. Jetzt besuchen alle die Zusammenkünfte, drei sind getauft, vier Bibelstudien werden in ihrer Wohnung abgehalten, und zufolge dieses Abenteuers sind insgesamt sieben Personen zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen. Ihr früherer brutaler Verlobter, jetzt ihr Mann, ist ebenfalls ein Verkündiger.

Verfolgung veranlaßt manchmal ehrlichgesinnte Personen, zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu kommen. In einem Ort in Thessalien wurden dreizehn Brüder ins Gefängnis geworfen, weil sie sich zu einem Bibelstudium versammelt hatten. Als der leibliche Bruder eines Zeugen Jehovas — er war vorher ein Gegner der Wahrheit und sogar ein Freund des Priesters gewesen — von dieser ungerechten Gefängnisstrafe hörte und erfuhr, daß der Priester am Ort dies veranlaßt hatte, begann er Interesse für die Wahrheit zu bekunden. Trotz der Gegnerschaft des Priesters studiert er jetzt regelmäßig und besucht die Zusammenkünfte. Ferner begann auch die weltlichgesinnte Tochter eines der eingesperrten Brüder zu studieren, und sie bekennt: „Nun ist mein Sinn frei, um die Dinge zu unterscheiden.“ Sie fährt jetzt fort, die Zusammenkünfte zu besuchen.

Ein Bruder ging mit seiner Frau von Athen auf eine Insel im Ägäischen Meer, um dort zu dienen, wo dringend Hilfe benötigt wird. Der Same der Wahrheit begann Frucht zu tragen. Ein ehrlicher Mann bekundete Interesse, und sofort wurde ein Heimbibelstudium mit ihm begonnen. Doch die Sache wurde bekannt. Als der Bruder gegangen war, kam auf Betreiben des Priesters der Polizist, um sich zu erkundigen, was dieser Mann mit seinem Besucher aus Athen besprochen habe. „Er hat mir gute Dinge erzählt“, antwortete der interessierte Mann. „Sagen Sie mir, was er gesagt hat, damit ich ihn anzeigen kann“, sprach der Polizist. „Nein, er ist ein guter Mann“, sagte der Interessierte. Beim nächsten Besuch machte dieser interessierte Mann den Bruder auf das aufmerksam, was geschehen war. „Haben Sie keine Angst“, sagte der Bruder, „sie können nichts gegen uns tun, wenn Sie ebenfalls erklären, daß Sie ein Zeuge Jehovas sind.“ Der Priester, der beobachtet hatte, wie der Bruder zum Haus des Interessierten ging, benachrichtigte den Polizisten, der eine Stunde Autofahrt entfernt war. Als er kam, um den Bruder wegen Proselytenmacherei zu verhaften, erklärte der interessierte Wohnungsinhaber dem Polizisten freiheraus, er sei ein Zeuge Jehovas, sehr zum Erstaunen des Polizisten und des Priesters. So hatten sie keinen Anklagegrund gegen den Bruder. Am nächsten Tag wurde den Dorfbewohnern bekannt, daß der Polizist bei seiner Rückkehr zur Polizeistation hingefallen war und sich die Hand gebrochen hatte. Der Priester fiel ebenfalls hin und brach sich den Fuß. Er ging nach Athen zur ärztlichen Behandlung seines Fußes und kehrte dann auf die Insel zurück, um die Verfolgung fortzusetzen. Aber innerhalb kurzer Zeit bekam er einen Herzschlag und starb.

GUADELOUPE Bevölkerung: 300 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 435 Verhältnis: 1 zu 209

Wahre Christen sind solche, die den Geboten Christi gehorchen. Gerade dies haben unsere Brüder auf den französischsprachigen Inseln Guadeloupe und Martinique sowie im südamerikanischen Französisch-Guayana freudig getan.

Ein erfreuliches Ereignis fand auf Guadeloupe statt, als auf dem Grundstück der Gesellschaft in Pointe-à-Pitre ein neuer Königreichssaal der Bestimmung übergeben wurde, zu dem auch ein Lager- und Versandraum für Literatur gehört. Im Gehorsam gegenüber dem Gebot Jesu gemäß Matthäus 24:14, die gute Botschaft auf der ganzen bewohnten Erde zu predigen, ist das Werk jetzt auf eine andere kleine Insel, La Désirade, vor der Küste von Guadeloupe ausgedehnt worden. Auch dort möchten die Menschen die gute Botschaft hören, und es bestehen gute Aussichten auf weitere „Menschen guten Willens“.

Daß Gott die Gebete aufrichtiger Menschen erhört, ist aus folgender Erfahrung ersichtlich. Eine Ferienpionierin traf eine Frau an, die einer Sekte der Christenheit angehörte. Die Pionierin hielt ihre Predigt und wollte dann gehen. Aber die Frau sagte: „Gehen Sie nicht. Bleiben Sie bitte. Ich habe Ihnen viele Fragen zu stellen. Wissen Sie, ich bin jetzt seit zwei Jahren in meiner Religion getauft, aber ich glaube, daß uns die Bibel nicht erklärt wird.“ Daraufhin fand eine auferbauende Unterhaltung über das Vorhaben Gottes mit der Erde und der Menschheit statt. Viele Fragen der Frau wurden an jenem Tage beantwortet. Ihre eigene Tochter war bereits interessiert und wohnte sogar den Zusammenkünften bei. Stellt euch ihre Freude vor, als sie von dem Interesse ihrer Mutter für die Wahrheit erfuhr. Diese sagte zu ihrer Tochter: „Wußtest du, daß wir, dein Vater und ich, gerade einen Tag bevor die Zeugen Jehovas an unsere Tür kamen, niedergekniet waren und zu Gott gebetet hatten, indem wir ihn baten, jemand zu uns zu senden, um uns sein Licht für sein Wort zu geben? Gott hat unser Gebet erhört, und schon am nächsten Tag kamen zwei seiner Zeugen an unsere Tür und brachten uns das Licht, das wir so sehr benötigen.“ Sie fügte hinzu: „Meine Tochter, sage doch bitte der Frau, sie möge früher kommen als vereinbart, damit wir die Bibel studieren können. Ich kann nicht bis zur nächsten Woche warten!“ Das Studium verläuft jetzt ausgezeichnet, und die Leute machen gute Fortschritte.

Laß dich nicht so leicht von Schwierigkeiten übermannen, denn dein Ausharren kann zu seiner Zeit Frucht tragen. Eine Schwester schreibt: „Ich traf eine Frau an, die in wilder Ehe lebte. Sie hatte zwei Kinder im Alter von neunzehn und elf Jahren. Nach einigen Nachbesuchen und nachdem allerlei Argumente überwunden worden waren, fing sie an zu studieren. Dann erkannte sie schnell, daß sie, um Gott wohlzugefallen, ihre Lebensweise ändern mußte. Doch Schwierigkeiten und starker Druck kamen bald von dem Mann, mit dem sie zusammen lebte. Selbst ihre Tochter war gegen sie.“ Dies hielt eine Zeitlang an, da der Mann seine Geliebte nicht verlieren wollte. Er entwickelte auch einen tiefen Haß gegenüber der Verkündigerin und sagte der Schwester viele unfreundliche Worte. Die Schwester begann entmutigt zu werden, aber sie sagte: „Ich betete zu Jehova, er möge mir helfen, er möge mir seine Kraft geben, damit ich nicht zu denen gehörte, denen es an Ausharren fehlte, und damit ich jener Frau helfen konnte. Mein Ausharren wurde belohnt. Bald bezog meine Schülerin fest für die Wahrheit Stellung, indem sie ihr Leben in Ordnung brachte. Ihre Tochter und ihr Sohn bekamen ebenfalls Interesse und studieren jetzt. Ja noch mehr als das: Jetzt sind dies drei eifrige Verkündiger! Ich schätze es wirklich, daß ich unter Druck nicht aufgegeben habe. Ich sehe nun die guten Früchte des Ausharrens.“

FRANZÖSISCH-GUAYANA Bevölkerung: 40 000

Verkündiger-Höchstzahl: 129 Verhältnis: 1 zu 310

Unsere Brüder in Französisch-Guayana haben während des vergangenen Dienstjahres hart gearbeitet. Sie sind im Dienst sehr eifrig gewesen, und Jehova hat ihre Tätigkeit reich gesegnet. Sie haben gesehen, daß sich während des Dienstjahres siebenundzwanzig Personen taufen ließen. Es gibt nur eine Versammlung, und zwar in der Hauptstadt Cayenne. Unsere Brüder haben die Notwendigkeit empfunden, dem Gebot Christi zu gehorchen und anderswo Jünger zu machen. Daher haben sie während des Jahres wirklich Anstrengungen gemacht, die gute Botschaft von Gottes Königreich in anderen Gebieten zu predigen. Sie haben bereits gute Ergebnisse erzielt. Jetzt ist in Kourou eine kleine Gruppe gegründet worden. Außerdem werden ziemlich viele Heimbibelstudien durchgeführt. Zweifellos bestehen für unsere Brüder im neuen Dienstjahr gute Aussichten.

MARTINIQUE Bevölkerung: 330 000

Verkündiger-Höchstzahl: 604 Verhältnis: 1 zu 546

In Sprüche 19:20 heißt es: „Höre auf Rat und nimm Unterweisung an, damit du weise seiest in der Zukunft.“ Einer unserer jungen Brüder hat erfahren, wie wahr dieser Spruch ist. Dieser junge Bruder schrieb folgendes: „Die Gesellschaft hat immer empfohlen und uns dazu ermuntert, mit unseren Schulkameraden über die biblischen Wahrheiten zu sprechen. Eine Zeitlang zögerte ich, dies zu tun. Ich fürchtete, verspottet zu werden. Aber schließlich zog ich den biblischen Gedanken: ,Höre auf Rat‘ ernsthaft in Erwägung. Eines Tages sprach ich mit meinem besten Schulfreund. Ich sagte ihm, daß ich die Bibel studierte. Zuerst war er überrascht, aber er zeigte etwas Interesse. Dies ermutigte mich, noch weiter zu gehen, und ich sprach immer mehr über das Vorhaben Gottes. Sein Interesse nahm zu, und er fing an, viele Fragen über mein biblisches Wissen zu stellen. Er interessierte sich schließlich wirklich für die Zeitschrift Erwachet! Ich ging noch weiter und schlug vor, mit ihm ein Heimbibelstudium anhand des Wahrheits-Buches durchzuführen. Er stimmte gern zu. Aber es war eine Schwierigkeit zu überwinden. Seine ungläubigen Eltern waren nicht damit einverstanden, daß er die Bibel studierte. Außerdem ließen ihm Schule und Hausaufgaben nicht viel Zeit. Aber wir schauten uns unseren Stundenplan an und stellten fest, daß es eine Pause gab, die wir für unser Bibelstudium verwenden konnten. Wir studieren jetzt seit vier Monaten. Er macht sehr gute Fortschritte und sieht der Zeit entgegen, in der er den Zusammenkünften beiwohnen kann, da seine Eltern es zur Zeit nicht erlauben. Er ist sogar schon so weit, daß er fest für die Wahrheit einsteht. Er sagte zu mir: ,Satan wird mich nicht von der Wahrheit abbringen. Ich bin überzeugt, daß Jehova meine Gebete erhören wird und daß ich diese Schwierigkeiten mit der Zeit überwinden werde. Wer weiß, vielleicht werden meine Eltern eines Tages ebenfalls das Angebot eines Bibelstudiums annehmen.‘ “ Unser junger Verkündiger ist jetzt voller Freude über sein Erlebnis. Er sagt: „Ich bin sehr dankbar, daß ich auf den weisen Rat Jehovas gehört habe. Ich ermuntere euch Jugendliche, die ihr noch zur Schule geht, euch nicht davor zu fürchten, mit euren Schulkameraden über die Wahrheit zu sprechen, da auch ihr einen so großen Lohn empfangen könnt wie ich!“

Versäume nicht, deine Nachbesuche zu machen, wenn du die Anschrift eines Interessierten erhältst. Gib auch nicht so leicht auf. Du könntest schließlich ein „Schaf“ finden. So erging es einer Schwester, die eine solche Adresse erhalten hatte. Sie ging dorthin, aber vergebens. Sie ging wieder hin und traf die Frau an, doch diese sagte, sie sei zu beschäftigt. Aber die Schwester gab nicht auf. Sie ging wieder hin, und der Unterhaltung entnahm sie, daß die Frau offensichtlich nach der Wahrheit suchte. Es wurden ihr viele Fragen über die verschiedenen Lehrpunkte der katholischen Kirche beantwortet. Mehrere Nachbesuche waren erforderlich, um ihr zu helfen. Bald erkannte sie, daß ihre Religion nicht mit der Bibel, dem Wort Gottes, übereinstimmte. Besonders als sie erfuhr, daß Petrus nicht der erste Papst war, gingen ihr die Augen auf. Sie sagte: „Wenn das so ist, ist meine katholische Kirche wertlos, und ich muß von vorn anfangen.“ Nach einigen Studien erfuhr sie, wo die Wahrheit zu finden ist. Sie wurde völlig überzeugt, nachdem die „Missionspater“ zu einer „Mission“ in ihrem Dorf gewesen waren. Vor Enttäuschung weinte sie, als die Schwester zum Studium kam. Sie gab zu, in welch einem geistigen Hungerzustand sie aufgrund ihrer Religion gewesen war. Nach einiger Zeit ging sie zum Priester des Ortes und sagte ihm, sie habe sich entschlossen, aus der Kirche auszutreten. Er sagte zu ihr: „Warum? Haben Sie es sich gründlich überlegt? Waren Sie kürzlich bei der ,Mission’?“ Sie erwiderte: „Ihre Mission? Statt mich zu halten, hat sie ja meinen Entschluß, die Kirche zu verlassen, noch gefördert!“ Er versuchte, sie zu überreden nicht auszutreten, aber ohne Erfolg. Jetzt ist sie selbst eine eifrige Verkündigerin, und auf dem letzten Kreiskongreß hat sie sich taufen lassen.

GUATEMALA Bevölkerung: 5 169 732

Verkündiger-Höchstzahl: 2 250 Verhältnis: 1 zu 2 298

Vor zehn Jahren gab es im ganzen Land weniger als tausend Verkündiger, aber im Mai 1970 gab es allein in der Hauptstadt tausend Lobpreiser Jehovas. Einige Brüder, die hierher gekommen sind, wo Hilfe dringender benötigt wird, sind bereitwillig in die heißen Küstengebiete und an andere abgelegene Orte gezogen, und sie sind gesegnet worden, indem sie viele hörende Ohren gefunden haben. Für einige dieser Brüder ist es nicht die gewohnte Lebensweise, daß es nur einige Stunden am Tag elektrischen Strom gibt und daß sie kein trinkbares Wasser haben, aber den Ausgleich für diese Unannehmlichkeiten gibt ihnen die Wertschätzung, die die Neuen, die die Bibel studieren, für ihre wöchentlichen Besuche bekunden, und sie danken Jehova für die Einladung, ‘ihre Netze in anderen Gewässern auszuwerfen’.

Ein kanadischer Bruder berichtet, was er erlebte, als er nach Guatemala umzog: „Jehova hat uns in seiner Güte in eine kleine Stadt versetzt, wo man wirklich billig leben kann. Wir essen gut und dürfen gute Werke tun. Meine Gesundheit, die jahrelang schlecht war, hat sich merklich gebessert, vielleicht durch die reine Luft und durch das Freisein von Sorgen. Das Gebiet ist ausgezeichnet; die kleine Versammlung ist freundlich und liebevoll; die Landschaft ist überaus schön, und es gibt reichlich zu tun. Möge meine Seele Jehova wegen seiner gütigen Führung, wegen seiner Liebe und wegen eines an Segnungen so reichen Lebens preisen! Ob wir große Probleme zu überwinden hatten? Zum größten Teil waren es selbstgeschaffene Befürchtungen, die es erforderten, daß wir ernsthaft, ja jeden Tag oft beteten. Wie haben Durchschnittsmenschen wie wir hierherziehen und anscheinend bleiben können? Offensichtlich nur deshalb, weil es Jehovas Wille ist, daß es heute in den Reihen seines Volkes viel Bewegung gibt. Was kann seinem Willen widerstehen? Sein Wille kann nicht darin versagen, uns alle zu erhalten.“

Entgegen den Anmaßungen der bedeutendsten Kirche der Christenheit hat diese nicht die „Schafe“ geweidet, wozu Jesus Petrus in Johannes 21:17 beauftragte. In einem Sonderpioniergebiet, in dem wegen der Unwissenheit der Angehörigen der katholischen Kirche dringend Hilfe benötigt wird, wurde ein Paradies-Buch gegen acht Pfund guatemaltekische schwarze Bohnen eingetauscht. Der Sonderpionier berichtet über das Ergebnis: „Als ich den Nachbesuch machte, traf ich einen Jungen, der das Buch las, und so richtete ich ein Bibelstudium bei ihm ein, aber als ich zum dritten Mal vorsprach, sagte er, er sei katholisch und wolle sich zu nichts verpflichten. Ich erklärte, er verpflichte sich zu nichts, und das Studium ging weiter. Als er lernte, daß die Bilderverehrung Jehova nicht wohlgefällt und daß es auch nicht richtig ist, Statuen zu verehren, erklärte er dies seinem Vater, der der Küster der katholischen Kirche war. Im November half der Junge seinem Vater, ihre eigenen Bilder zu verbrennen, und im März gab der Vater seine Stellung bei der Kirche auf. Im Juni symbolisierte der Junge seine Hingabe an Jehova und begann ein Bibelstudium mit seinen Angehörigen, die dadurch sehr glücklich geworden sind und jetzt den Zusammenkünften beiwohnen. Er hat auch mit einer anderen Familie studiert, was dazu geführt hat, daß sich einige Glieder dieser Familie Jehova hingegeben haben.“ Der „Same“ des Wortes Gottes im Tausch gegen buchstäblichen Samen fiel „auf den guten Boden“ und brachte viel Frucht hervor.

Ein Kreisdiener berichtet: „Als ich 1962 eine Versammlung besuchte, war dort ein dreizehnjähriger Bruder sehr eifrig im Dienst, wohnte allen Zusammenkünften bei und beteiligte sich daran. Zwei Jahre später erlebte ich jedoch die unangenehme Überraschung, daß er sich nicht mehr am Predigtdienst beteiligte und auch nicht den Zusammenkünften beiwohnte, und während meines Besuches hörte er nur draußen vor dem Königreichssaal zu. Die Ursache? Vielleicht weil sein Vater, früher ein eifriger Zeuge Jehovas, einen verkehrten Lauf eingeschlagen hatte und nicht mehr in der Wahrheit wandelte. Dies hatte dazu beigetragen, daß der Junge seinen Eifer und seine geistige Gesinnung verloren, weltliche Kameraden gesucht und eine weltliche Ausbildung zur wichtigsten Sache in seinem Leben gemacht hatte. Aber da war noch ein anderer Faktor: Seine Mutter, eine treue Zeugin Jehovas, gab trotz Schwierigkeiten nie auf, immer zu Jehova zu beten, daß ihr Sohn zur Wahrheit zurückkehren möge. Reife Brüder besuchten den untätigen Jugendlichen und versuchten, ihn aufzuerbauen und ihm erkennen zu helfen, daß er in den Augen Jehovas in keinem günstigen Zustand war. Die Hilfe war so beständig und so gut, daß der Bruder wiederbelebt wurde. Durch erneutes Studium, regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte und erneute Tätigkeit im Dienst wurde er angeregt, den Ferienpionierdienst aufzunehmen, und als er sich später eine Teilzeitbeschäftigung beschaffte, konnte er allgemeiner Pionier werden. Eine wahre Überraschung kam für mich, als mir ein anderer Kreis zugeteilt wurde. Ich besuchte eine alleinstehende Verkündigergruppe in einem abgelegenen Teil Guatemalas und stellte fest, daß dieser Bruder einen Monat zuvor zum Sonderpionier ernannt worden war. Als ich meine Freude darüber zum Ausdruck brachte, ihn wieder so Jehova dienen zu sehen, erwiderte er: ,Ich mußte wählen zwischen der Befriedigung in der Welt, die mir nicht mehr als ein vorübergehendes Vergnügen bieten konnte, und dem Dienst für Jehova, in dem ich die Freude, jetzt seinen Namen zu preisen, und die Hoffnung auf ewiges Leben im neuen System der Dinge habe.‘ Da dachte ich an den Text: ,Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.‘ “ — Pred. 12:1.

Während des Jahres hatten die Brüder die Freude, reichlich Wahrheits-Bücher, Zeitschriften, Bibeln und andere benötigte Schriften zu bekommen, und sie schätzen die harte Arbeit der Brüder in Brooklyn.

GUYANA Bevölkerung: 710 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 079 Verhältnis: 1 zu 658

Jehova hat uns hier in Guyana auf vielerlei Weise gesegnet, während wir uns im vergangenen Dienstjahr am Werk des Jüngermachens beteiligt haben. Zwar gab es zahlenmäßig keinen Fortschritt, doch hat sich unsere Wertschätzung für heilige Dinge vertieft, und unsere geistige Gesinnung ist gewachsen.

Für viele hier ist die Gelegenheit, Guyana zu verlassen, um in die Vereinigten Staaten, nach Kanada oder Großbritannien zu gehen, ein verlockendes Angebot. Ein Bruder, der ein solches Angebot erhielt, besprach die Sache mit einigen reifen Brüdern, studierte sorgfältig die Hauptartikel des Wachtturms vom 15. März 1969 (deutsch 15. Juni 1969) und weiteren Stoff und entschloß sich trotz ausgeübten Drucks, das Angebot nicht anzunehmen, obwohl es einen finanziellen Nutzen für ihn bedeutet hätte. Er sagte: „Ich danke Jehova, weil er durch seine sichtbare Organisation für solchen Stoff gesorgt hat. Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich traf sie mit der Hilfe Jehovas. Ich denke jetzt, daß ich meinen Glauben unter anderem sehr gut durch vermehrte Tätigkeit im Dienst Jehovas stärken kann. Ich möchte allgemeiner Pionier werden.“

In dem Bewußtsein, daß man durch treues Ertragen einer Krankheit seine Stellung vor Gott festigen kann (2. Kor. 4:16, 17), hat eine Schwester, die an multipler Sklerose leidet, während des Jahres monatlich durchschnittlich 60 Stunden, 51 Nachbesuche und 3 Bibelstudien berichtet. Diese Schwester nahm 1957 den Missionardienst auf und erreichte die verschiedenen Ziele, bis sie durch die erwähnte Krankheit gelähmt wurde. Sie dient Jehova weiterhin freudig und hat sogar im vergangenen Jahr dazu beigetragen, einen Jünger zu machen. Sie sagt: „Es ist für einen Kranken unmöglich, ohne die liebende Fürsorge und Mitarbeit anderer auszukommen. Durch die Hilfe meines Mannes und vieler Brüder bin ich daher in der Lage, durchschnittlich 60 Stunden im Monat tätig zu sein, bei Studierenden und Nachbarn Literatur und Zeitschriften abzugeben, mit der Schreibmaschine einige Briefe zu schreiben, am Telephon mit Menschen zu sprechen und in unserer Wohnung Bibelstudien durchzuführen.“

Eine Schwester, die Witwe und Mutter von sechs Kindern ist, eine Lehrerin, erkannte die Dringlichkeit der Zeit und machte, nachdem sie auf dem Kongreß „Friede auf Erden“ einen Ruf nach mehr allgemeinen Pionieren gehört hatte, Pläne, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen. Im Januar 1970 trat sie in den Pionierdienst ein, und die monatlichen Durchschnitte ihrer Tätigkeit betragen 103 Stunden, 52 Nachbesuche, 6 Bibelstudien und 147 Zeitschriften. Auch ließen sich während des Dienstjahres zwei ihrer Kinder taufen, und ein weiteres hat angefangen zu verkündigen. Sie sagte: „Es ist nicht leicht, denn es gibt viele andere Dinge, mit denen ich meine Zeit verbringen kann, aber Jehova wohlzugefallen ist von größter Wichtigkeit, und die Segnungen, die einem jetzt und in der Zukunft daraus erwachsen, daß man ihm dient, übertreffen bei weitem die Vorteile, die diese Welt bietet. Außerdem dient es als Schutz, die ganze Zeit im Dienst zu stehen, denn der größte Teil meiner Zeit wird dadurch ausgefüllt, daß ich reichlich im Werk des Herrn beschäftigt bin.“

Wir hier in Guyana hoffen, mit allen anderen Brüdern in der Welt weiter voranzugehen, während Jehova unser Werk segnet. Wir sind auch dankbar für die Hilfe, die uns andere Zweige gewähren, um das Sonderpionier- und Missionarwerk hier in Guyana zu unterstützen.

HAITI Bevölkerung: 4 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 049 Verhältnis: 1 zu 1 952

Ein Wandel, der der guten Botschaft würdig ist, kann dazu führen, daß eine gleichgültige Person die Wahrheit aufmerksamer betrachtet und sie annimmt. Ein Sonderpionier erzählt uns folgendes: „In meinem Predigtdienst gehörte zu meiner Zeitschriftenroute ein Mann, der im Polizeipräsidium als Sekretär arbeitete. Sein junger Sohn las eifrig die Zeitschriften, ohne aber aufgrund des Gelesenen etwas zu unternehmen. Eines Tages entschloß er sich jedoch von selbst, zu studieren und in den Königreichssaal zu kommen. Übrigens war er sonst jeder Gelegenheit zum Bibelstudium, die ihm geboten wurde, ausgewichen. Als er tatsächlich eine Kehrtwendung machte, widerstand er den materialistischen Angeboten der Christenheit. Worauf war diese Änderung zurückzuführen? Der Interessierte sagte folgendes: ‚Ich hatte einen guten Freund, mit dem ich gemeinsam an weltlichen Dingen teilnahm, der einem Bibelstudium mit Jehovas Zeugen zustimmte. Anfangs versuchte er vergeblich, mich für das Studium zu interessieren, aber etwas an ihm brachte mich zum Nachdenken. Sein Benehmen, seine Sprache — kurz gesagt, in jeder Hinsicht bestand ein Gegensatz zwischen meinem Freund von früher und dem Menschen, den ich nun vor mir hatte, und dies beeindruckte mich sehr. Daher nahm ich die Wahrheit an. Auf sehr heimtückische Weise wurde jedoch, allerdings vergeblich, versucht, mich vom rechten Pfad abzubringen. Ein Adventist kam zu meinem Vater und sagte: „Ich sehe, daß Ihr Sohn mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert; das ist Zeitverschwendung, denn diese Organisation hat ihren Gläubigen noch nie materielle Sicherheit für die Zukunft geboten. Es wäre besser, wenn er ins Seminar der Adventisten käme. Dort kann er Buchhaltung lernen und dann eine Stelle finden.“ Dieses Angebot überzeugte mich davon, daß diese Menschen nicht die Wahrheit haben. Mehrere Tage später stellte sich mir ein Protestant vor, um mir zu sagen, wie sehr er meine gute Bibelkenntnis schätze und daß ich sie zu meinem eigenen Vorteil ausnutzen könnte. Er versprach, mich zu einem protestantischen Geistlichen mitzunehmen, der mir die nötige Ausbildung geben würde, so daß ich ebenfalls ein protestantischer Geistlicher werden könnte. „Unter der Mitarbeit der Gläubigen werden Sie eine Kirche bauen können, und durch Ihre Methode“, sagte er weiter, „werden Sie eine Zunahme der Gläubigen erreichen, die Ihnen ihre Spenden bringen werden. Dann können Sie weitere Kirchen bauen, und ich werde Ihnen helfen, sie durch einen ausländischen Geschäftsfreund zu verkaufen, und dann können Sie ins Ausland gehen.“ Weit davon entfernt, solche Angebote als vorteilhaft anzusehen, sah ich eine Schlinge darin und lehnte sie ab. Ich ließ mich vielmehr in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen, und in derselben Woche hielt ich die zweite Studierendenansprache. Am darauffolgenden Sonntag ging ich mit dem Bruder, der mich unterwies, in den Felddienst. Jetzt sind wir, mein Freund und ich, tätige Verkündiger, und wir machen in unserer geistigen Gesinnung weiterhin Fortschritte.‘ “

HAWAII Bevölkerung: 748 182

Verkündiger-Höchstzahl: 3 340 Verhältnis: 1 zu 224

Vor einigen Monaten gab eine elfjährige Schwester Zeitschriften bei einer Frau ab, der die Zeitschriften bekannt waren und die interessiert zu sein schien. Sie erzählte dieses Erlebnis ihrer Mutter, die sie zu dem Nachbesuch begleitete. Es wurde ein Studium anhand des Wahrheits-Buches eingerichtet, und schnelle Fortschritte waren die Folge, als die Interessierte täglich die Bibel sowie andere Veröffentlichungen der Gesellschaft las. Diese Frau gab etwas von ihrer Erkenntnis an ihren Mann weiter. Er bekundete Interesse für die Botschaft der Bibel, und es wurde ein Studium bei ihm eingerichtet. Nach eineinhalb Monaten besuchten sowohl der Mann als auch die Frau die Zusammenkünfte. Nachdem weitere eineinhalb Monate vergangen waren, nahmen sie beide den Predigtdienst von Haus zu Haus auf. Sie sprachen mit ihren Verwandten über die Wahrheit und richteten für die Verkündiger und Pioniere vier Bibelstudien ein.

Der Vater der interessierten Frau war anfangs nicht an der Wahrheit interessiert. Nachdem er jedoch ein erschreckendes Erlebnis mit den Dämonen gehabt und von seinem Schwiegersohn erfahren hatte, daß die Dämonen für sein böses Erlebnis verantwortlich waren, war er bereit, das Wahrheits-Buch zu studieren, und es wurde mit dem siebenten Kapitel, „Gibt es böse Geister?“ begonnen. Er studierte am Mittwochabend, und am nächsten Abend kam er zu seiner ersten Zusammenkunft in den Königreichssaal. Nach vier Studien nahm er den Predigtdienst auf. Jetzt studieren seine Frau, seine beiden Söhne und seine Tochter. Sein Sohn nahm nach zweimonatigem Studium den Predigtdienst auf. Während des Jahres haben dieser Mann, sein Sohn, seine verheiratete Tochter und deren Mann ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert.

Viele gute Ergebnisse waren nach dem internationalen Kongreß „Friede auf Erden“ zu beobachten, der im November in Honolulu stattfand. Dieser Kongreß half einem ehemaligen Gegner, nach der Wahrheit zu suchen und sie schnell zu finden, wie dies aus folgender Erfahrung hervorgeht. Ein Diakon mittleren Alters von der Southern Baptist Church gab Sonntagsschulunterricht in japanischer Sprache, und er konnte auch gut Englisch. Seine Frau studierte die Wahrheit, aber er wandte sich aufrichtig gegen die Bemühungen seiner Nichte und ihres Mannes, ihm zu einer Erkenntnis der Bibel zu verhelfen. Trotzdem wohnte er mehreren Veranstaltungen auf dem internationalen Kongreß in Honolulu bei, war günstig beeindruckt, und bald wurde ein Studium anhand des Wahrheits-Buches begonnen. Nachdem er das zweite Kapitel des Wahrheits-Buches gelesen hatte, äußerte er sich darüber mit den Worten: „Dieses Kapitel hat mir deutlich gezeigt, daß die Baptisten falsche Lehren vertreten.“ Er begann sogleich, den Zusammenkünften beizuwohnen. Weniger als einen Monat später reichte er der Baptistenkirche eine schriftliche Austrittserklärung ein. Als ihn der Geistliche und ein anderer Diakon besuchten, zeigte er ihnen das Wahrheits-Buch und sagte: „Ich habe durch dieses kleine Buch die Wahrheit kennengelernt. Viele, viele Jahre lang habe ich Ihre Kirche besucht, und alles, was mir beigebracht worden ist, waren falsche Lehren wie die von der Dreieinigkeit! Hier, nehmen Sie dieses Buch, lesen Sie es, und Sie werden dann ebenfalls die Wahrheit finden!“ Dann erzählte er die Erfahrung aus dem Jahrbuch 1970, die von einer ganzen Baptistengemeinde handelte, deren Glieder Zeugen Jehovas geworden waren, und fragte den Geistlichen, wie so etwas möglich sei. Der Geistliche erwiderte: „Nun, äh, einige Kirchen sind stärker als andere. Wenn Sie meinen, Sie hätten die Wahrheit gefunden, Herr ..., dann ist das gut für Sie!“

Jetzt, nach viermonatigem Studium, steht er regelmäßig im Predigtdienst. Auf seinem ersten Kongreß meldete er sich für die Arbeit in der Cafeteria. Seine Frau und seine Tochter besuchen jetzt mit ihm regelmäßig die Zusammenkünfte, und sein Sohn, der die Universität von Hawaii besucht, studiert ebenfalls. Frau und Tochter sind jetzt beide regelmäßige Verkündiger.

GUAM Bevölkerung: 98 580

Verkündiger-Höchstzahl: 83 Verhältnis: 1 zu 1 188

Die Abgabe von Literatur ist weiterhin sehr gut, wie dies aus der Erfahrung von fünf Verkündigern hervorgeht, die gemeinsam mit dem Wagen hinausfuhren, um am Spätnachmittag Zeugnis zu geben. In nur zwei Stunden gaben sie insgesamt 300 Zeitschriften ab! Nachbesuche bei Personen, die Schriften entgegengenommen haben, zeitigen Früchte in Form von Studien und gesteigertem Versammlungsbesuch. Dem wöchentlichen Wachtturm-Studium wohnen durchschnittlich einunddreißig Interessierte bei.

Während des Jahres hatten wir zwei ausgezeichnete Kreiskongresse und einen Bezirkskongreß. Die Besucherzahlen auf diesen Kongressen waren außergewöhnlich, besonders auf dem Bezirkskongreß, als 291 Personen bei dem am Freitagabend aufgeführten Drama zugegen waren. Die Missionare von den Palauinseln, von Yap und Saipan, mit denen Personen kamen, bei denen Bibelstudien durchgeführt werden, wurden durch das Programm und die nette Gemeinschaft auf dem Bezirkskongreß auf Guam ebenfalls gestärkt. Unter den Brüdern herrscht ein guter Pioniergeist, und wir freuen uns, erwähnen zu können, daß während des Jahres vier Verkündiger den allgemeinen Pionierdienst aufnahmen. Viele Verkündiger haben im Ferienpionierdienst gestanden, und die Aussichten auf weitere allgemeine Pioniere sind sehr gut.

MARSHALLINSELN Bevölkerung: 19 328

Verkündiger-Höchstzahl: 55 Verhältnis: 1 zu 351

Ein Grund zur Freude während des Jahres war die schöne Zunahme an Ferienpionieren, und eine beträchtliche Zahl von ihnen nahm den allgemeinen Pionierdienst auf. Unter den Brüdern hier herrscht ein guter Missionargeist und eine wirkliche Bereitschaft, auf Außeninseln zu ziehen, um den dortigen Bewohnern zu predigen. Während des Jahres verließ eine Familie Majuro und zog auf das äußere Atoll Ailinglapalap, wo Hilfe dringender benötigt wird. Dies bedeutete, daß sie ihr Haus aufgeben und ein neues auf einem anderen Atoll bauen mußte. Diese Brüder erzielen gute Ergebnisse in der Bibelstudientätigkeit, und es wird viel Interesse erweckt, was zu sehen war, als siebzig Personen bei dem öffentlichen Vortrag zugegen waren, den der Kreisdiener während des Jahres hielt. Es wurde große Wertschätzung für die deutlichen Erklärungen aus der Bibel bekundet, und viele baten um ein Bibelstudium. Eine weitere Familie plant, dieses Jahr auf ein anderes äußeres Atoll zu ziehen, um dort zu dienen, wo Hilfe benötigt wird. Der Vater der Familie hat vor, allgemeiner Pionier zu werden.

Auf der Insel Ebeye, die zur Kette der Marshallinseln gehört, traf ein Missionar eine Familie, mit der er ein Bibelstudium vereinbarte. Der Fortschritt war sehr langsam, und oft waren die Frauen während des Studiums abwesend. Es stellte sich heraus, daß diese beiden Frauen religiösen Versammlungen beiwohnten, in denen Dämonismus und Gesundbeten gepflegt wurde. Sie fanden daran nichts Verkehrtes, denn Angehörige anderer Kirchen waren auch dabei. Nachdem sie den biblischen Standpunkt zu solchen Bräuchen kennengelernt hatten, gingen sie nicht mehr zu diesen Versammlungen, die einen dämonischen Hintergrund hatten; sie wohnten von da an regelmäßig den Zusammenkünften der Versammlung bei und machen jetzt gute Fortschritte. Diese beiden Frauen unternahmen mit dreizehn anderen Personen von Ebeye eine teure Flugreise, um den Kreiskongreß auf Majuro zu besuchen. Eine dieser Frauen hat beantragt, daß ihr Name aus der Mitgliedsliste der protestantischen Kirche gestrichen wird.

PALAUINSELN Bevölkerung: 12 291

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 819

Eine Missionarin kam mit einer frommen Diakonin der Adventisten des Siebenten Tages zusammen und vereinbarte ein Bibelstudium. Während des Studiums prüfte die Frau sorgfältig anhand der Heiligen Schrift die Beweise, und zunächst fiel es ihr schwer, die Wahrheit hinsichtlich vieler Lehren anzunehmen. Als sie die Wahrheit über die Lehre von der Dreieinigkeit erfuhr, war sie entsetzt, daß ihre Kirche diese heidnische Lehre vertrat. Als sie erfuhr, daß wahre Christen den Namen Gottes gebrauchen müssen, erwiderte sie: „Wir [Adventisten] gebrauchen den Namen Jehova nicht, und ich weiß nicht, warum nicht.“ Als sie ihren Pastor dieserhalb befragte, erwiderte er, der Name Gottes sei zu heilig, um ausgesprochen zu werden, und wir seien nicht würdig, ihn auch nur zu erwähnen. Sie anerkannte schnell die Wahrheit über das Weihnachtsfest und andere weltliche Feiertage heidnischen Ursprungs. Dazu, daß ihre Kirche solche Feiern gestattete, sagte sie: „Unsere Kirche sagt, wir seien anders als die Welt, aber jetzt kann ich sehen, daß wir nicht wirklich anders sind.“ Sie und ihre beiden Töchter fingen an, den Zusammenkünften beizuwohnen, und haben sie weiter besucht, obwohl ihre Bekannten aus der Kirche sie verspottet haben. Während des Besuchs des Kreisdieners brachte diese Frau sechs Personen mit zu den Zusammenkünften, und drei von ihnen studieren jetzt. Der Pastor ihrer Kirche hat sie oft besucht und sie angefleht, nicht mehr zu den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas zu gehen, aber vergebens. Der Pastor sagte: „Sagen Sie mir die Wahrheit. Studieren Sie mit diesen Leuten, bloß um zu erfahren, was sie lehren, oder glauben Sie ihnen?“ Sie sagte: „Ich sage Ihnen die Wahrheit: Ich glaube ihnen, weil das, was sie lehren, vernünftig ist und weil es für ihre Lehren Beweise in der Bibel gibt.“ Sie hat alle Verbindungen zur Kirche abgebrochen, den Felddienst aufgenommen und den Wunsch zum Ausdruck gebracht, sich als Zeugin Jehovas taufen zu lassen.

Eine Krankenschwester, die der katholischen Kirche angehörte und gegen die Wahrheit war, erklärte einer Missionarin, sie sei mit der katholischen Kirche unzufrieden, da deren geistige Nahrung sie nicht befriedige. Nach ihrem ersten Studium fing sie an, den Zusammenkünften beizuwohnen. Auch bekam sie viel Widerstand zu verspüren. Zunächst wurde ihr an der Arbeitsstelle im Krankenhaus Widerstand geleistet. Andere Angestellte versuchten, ihr vom Studium abzuraten, aber ihre bestimmte Antwort lautete: „Ich liebe meinen Gott, Jehova, ich habe mein Bibelstudium gern, und ich habe die Zusammenkünfte gern, warum also sollte ich aufhören?“ Als nächstes brachten ihr ihre Nachbarn Widerstand entgegen; sie wurde nämlich immer von vielen Bekannten besucht. Dann kam Widerstand von ihrer Mutter, als diese ihr sagte, sie solle lieber zur katholischen Kirche zurückkehren, denn sie mache einen Fehler. Die größte Prüfung kam jedoch, als ihr Mann anfing, Widerstand zu leisten. Eines Abends, als sie sich fertigmachte, um eine Zusammenkunft zu besuchen, drohte ihr Mann, sie umzubringen. Während er in die Küche lief, um ein Messer zu holen, floh sie zur Zusammenkunft und blieb dann bei Verwandten, bis sich der Zorn ihres Mannes gelegt hatte. Etwa zwei Wochen später drohte er wieder, sie umzubringen, und diesmal hatte sie keine Gelegenheit zu entkommen. Sie sagte zu ihm: „Bevor du mich tötest, möchte ich gern noch beten. Ich möchte Jehova bitten, dir zu helfen.“ Daraufhin ging er aus dem Haus, und diesmal war er es, der die Nacht in der Wohnung des Verwandten verbrachte. Welch eine Freude, ihn später in einer Zusammenkunft zu sehen! Jetzt ist er beim Familienstudium dabei und stellt viele Fragen. Er hat seiner Frau erlaubt, den nächsten Kreiskongreß zu besuchen. Zuletzt kam für diese Frau Widerstand vom katholischen Priester. Nach einer dreistündigen Diskussion bei ihr daheim sah er, daß sie entschlossen war, Jehova zu dienen, und er ermunterte sie, ihr Studium mit Jehovas Zeugen fortzusetzen, aber er sagte ihr, sie solle die Neue-Welt-Übersetzung benutzen statt der King-James-Bibel, da diese zu viele Fehler enthalte. Nach sechs Monaten predigte diese Frau von Haus zu Haus, führte zwei Bibelstudien durch und gab Bekannten, Nachbarn und Verwandten gelegentliches Zeugnis, manchmal bis 3 Uhr früh. Es ist ihr Wunsch, sich bald taufen zu lassen.

PONAPE Bevölkerung: 20 093

Verkündiger-Höchstzahl: 62 Verhältnis: 1 zu 324

Ein neugetaufter Bruder nimmt sich der alleinstehenden Verkündigergruppe auf dieser Insel gut an. Eine einheimische Familie, die aus drei allgemeinen Pionieren, der Ehefrau, die oft Ferienpionierdienst verrichtet, und ihren Kindern besteht, zog von der Insel Ponape nach Kusaie, wo Hilfe noch dringender benötigt wird. Während des Kreisdienerbesuches im Frühjahr waren mehr als fünfzig Anwesende zugegen. Der Höhepunkt des Kreisdienerbesuches war die Gedächtnismahlfeier, der die erstaunliche Zahl von 275 Personen beiwohnten. Dies bedeutet, daß jeder fünfzehnte Bewohner der Insel zugegen war! Gewiß haben diese abgelegen wohnenden Brüder viel Arbeit vor sich, und zweifellos wird der Segen Jehovas diese „Menschen guten Willens“ weiterhin begleiten.

Während des Jahres wurden zwei erfreuliche Kreiskongresse auf der Insel Ponape abgehalten, und auf beiden gab es neue Besucher-Höchstzahlen. Die Broschüre „Diese gute Botschaft ...“, die wir auf dem internationalen Kongreß in Honolulu in der Sprache von Ponape erhielten, ist bei der Bearbeitung des Gebietes eine ausgezeichnete Hilfe gewesen. Zufolge der häufigen Bearbeitung des Gebietes bekunden jetzt Personen, die früher nicht hören wollten, mehr Interesse und bitten uns wiederzukommen. Unter den Brüdern herrscht ein freudiger und eifriger Geist.

SAIPAN (Marianen) Bevölkerung: 10 299

Verkündiger-Höchstzahl: 15 Verhältnis: 1 zu 687

Eine Frau ging zur Kirche und gab sich Gott gewissermaßen im Gebet hin; natürlich war es ein Gebet ohne genaue Erkenntnis. Sie betete, Gott möge sie durch den Tod für seinen Dienst annehmen. Als ihr dann klar wurde, daß dies wahrscheinlich nicht der rechte Weg sein würde, da sie Kinder hatte, betete sie, es möge ihr doch gezeigt werden, wie sie Gott dienen könne. Sie betete wieder. Während des Betens erschien über dem Bild, das sich in einer Nische in der Wand befand, ein Licht, und eine Stimme sagte: „Opfert, liebt einander, liebt euren Nächsten.“ Hiernach war sie jedoch immer noch nicht mit ihrer Religion zufrieden. Sie besuchte die Gottesdienste vieler verschiedener Glaubensrichtungen. Sie hörte sich alle religiösen Programme an, die es im Rundfunk gab. Sie besorgte sich eine Bibel, studierte sie, besuchte religiöse Studiengruppen, hatte aber immer noch nicht das Gefühl, den Weg gefunden zu haben. Dann machte sie sich auf, um die Missionarschwester zu finden, die vor langer Zeit mit ihr gesprochen hatte. Ein Studium wurde vereinbart, und sie machte in geistiger Hinsicht Fortschritte. Als sie gefragt wurde, ob man abends ihren Mann besuchen könne, erklärte sie, er hätte studiert, um katholischer Priester zu werden, und es sei am besten, wenn sie selbst ihm die Dinge eine Zeitlang erklärte, um zuerst seine Vorurteile abzubauen. Dies gelang ihr gut, und einige Wochen später studierte die ganze Familie. Nach sechs Wochen Studium wohnte die Familie dem Kreiskongreß auf Guam bei. Die Frau und ihr Mann sind jetzt beide getauft. Als diese Frau sich Gott richtig hingab und dies durch die Wassertaufe symbolisierte, gab es keine Lichter und übernatürlichen Stimmen, sondern den ‘Frieden Gottes’, „der alles Denken übersteigt, ... durch Christus Jesus“. — Phil. 4:7.

TRUKINSELN Bevölkerung: 27 453

Verkündiger-Höchstzahl: 11 Verhältnis: 1 zu 2 496

Ein eifriger Pionier von Ponape, der die auf den Trukinseln gesprochene Sprache beherrscht, wurde dieses Jahr den Trukinseln (und zwar der Insel Moen) als Sonderpionier zugeteilt. Früher hatte dieser Bruder auf den Trukinseln eine protestantische Missionsschule besucht. Als er seine neue Zuteilung aufnahm, besuchte er viele seiner früheren Freunde und hatte Gelegenheit, ihnen Zeugnis zu geben. Einer seiner früheren Freunde war Besitzer eines Restaurants. Es wurde ein Bibelstudium bei ihm eingerichtet und während der Geschäftszeit durchgeführt. Kamen während des Bibelstudiums Gäste in das Restaurant, so erklärte ihnen der Besitzer alle Gedanken, die er aus der Bibel kennengelernt hatte. Wenn er zu Besuch auf seiner Heimatinsel ist, teilt er anderen die neugewonnene biblische Erkenntnis mit. Er studiert regelmäßig und hat angefangen, den Zusammenkünften beizuwohnen.

Auf der Insel Tol, neunundzwanzig Kilometer von der Insel Moen entfernt, wo sich das Missionarheim befindet, predigt ein einzelner Interessierter anderen das, was er von der Wahrheit weiß. Wenn er zu Besuch auf der Insel Moen ist, besucht er immer die Missionare und stellt viele biblische Fragen. Jede Woche schreibt ihm einer der Missionare einen Brief mit einer Predigt aus dem Wahrheits-Buch, die er in der folgenden Woche verwenden kann. Sein Vater, eine hochgestellte Persönlichkeit in der protestantischen Kirche, sagte vor kurzem zu seinem Sohn, er wisse, daß dieser die Wahrheit habe, aber er solle doch die Botschaft mäßigen, da er befürchte, sie werde bewirken, daß die Menschen nicht mehr in seine Kirche kämen. Dieser Interessierte predigt den Menschen weiter und läßt so die Warnung hinsichtlich der Dringlichkeit der Zeit und der Notwendigkeit, aus Babylon der Großen zu fliehen, ertönen.

YAP Bevölkerung: 7 017

Verkündiger-Höchstzahl: 8 Verhältnis: 1 zu 877

Ein junger verheirateter Mann, der Röntgentechniker im Krankenhaus ist, begann während des Jahres, mit einem der Missionare zu studieren. Als er für die Wahrheit Stellung bezog, begegnete er vielem Widerstand und Spott an der Arbeitsstelle von seiten seiner Kollegen sowie hartem Widerstand von seinen Angehörigen. Er und seine Frau setzten das Studium fort und hielten mit Jehovas Hilfe dem Druck stand. Schließlich nahm der Widerstand von seiten der Angehörigen ein solches Ausmaß an, daß er, seine Frau und seine Kinder aus einer netten Wohnung in eine unbequeme Wohnung ohne elektrischen Strom und ohne die nötigen Annehmlichkeiten ziehen mußten. Während des Kreisdienerbesuches ließ sich dieser Mann taufen, und seine Frau nahm zum erstenmal am Felddienst teil. Später besuchte sie den Bezirkskongreß auf Guam, und dort symbolisierte sie ihre Hingabe, den Willen Jehovas zu tun. Widerstand und Einschüchterungsversuche gehen weiter. Nach der Taufe der Frau sagte ihnen der Hausbesitzer am Freitagabend, daß sie am Sonnabend ausziehen müßten. Die Frau sagte früh am Sonnabendmorgen zu ihrem Mann: „Vielleicht sollten wir nicht in den Dienst gehen, sondern versuchen, eine Bleibe zu finden.“ Er erwiderte: „Nein, wir haben Vereinbarungen getroffen, heute morgen hinauszugehen. Um unsere Wohnung werden wir uns am Nachmittag Gedanken machen.“ Als sie aus dem Dienst zurückkehrten, teilte ihnen der Hausbesitzer mit, daß sie weiter in seinem Haus wohnen könnten.

HONDURAS Bevölkerung: 2 582 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 341 Verhältnis: 1 zu 1 925

Die Leiterin einer katholischen Schule und Frau eines Bankdirektors bemerkte, daß einer der Schüler das Wahrheits-Buch hatte. Sie nahm es ihm weg und sagte: „Du weißt nicht, wie man lesen muß. Laß mich das lesen.“ Nachdem sie das Buch gelesen hatte, schrieb sie an die Gesellschaft und bat um ein Exemplar der Neuen-Welt-Übersetzung, die auf der letzten Seite des Buches angeboten wurde. Bald danach bemühte sich ein Pionier vom Ort, ein Bibelstudium bei dieser Frau einzurichten, aber sie erklärte immer, sie sei zu beschäftigt. Zur Überraschung des Pioniers fragte dieselbe Frau etwa fünf Monate später: „Wann können wir mit dem Studium beginnen?“ Das Studium wurde sogleich eingerichtet, und von Anfang an gab es ausgezeichnete Fortschritte. Bald wohnte diese Frau den Zusammenkünften der Versammlung bei und beteiligte sich daran, und begeistert gab sie ihren Bekannten Zeugnis von dem, was sie lernte. Dank ihren Anstrengungen begannen drei ihrer Bekannten, darunter zwei andere Lehrer derselben katholischen Schule, zu studieren. Jetzt möchte sich diese Neuinteressierte auf unserem nächsten Bezirkskongreß taufen lassen. Zur Zeit unternimmt sie Schritte, um ihre Stellung an der katholischen Schule aufzugeben, damit sie eine wahre Jüngerin Christi werden kann.

Eine andere Frau betrieb eine Taverne und hatte einen schlechten Ruf. Sie hatte immer eine Pistole bei sich, so daß sich viele vor ihr fürchteten. Auch schmückte sie ihr Haus mit vielen Bildern, und sie erlernte Zauberei. Dennoch war die Frau tief in ihrem Innern unglücklich und suchte nach etwas Besserem im Leben. Als ihr die Gelegenheit geboten wurde, die Bibel anhand des Wahrheits-Buches zu studieren, nahm sie das Angebot bereitwillig an, und während das Studium Fortschritte machte, zog sie eine neue Persönlichkeit an. Sie vernichtete ihre Bilder und begann den Zusammenkünften beizuwohnen. Sogenannte Freunde entmutigten sie jedoch, indem sie Jehovas Zeugen falsch darstellten und sie in ein schlechtes Licht rückten. Aber die Schwester war geduldig bemüht, den Glauben im Herzen der Frau zu fördern. Die Frau bekam wieder Vertrauen in die Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit der Zeugen Jehovas und machte nun wirklich Fortschritte. Bald ging sie mit einer Bibel statt mit einer Pistole in der Hand von Tür zu Tür. Gegenwärtig führt sie selbst sieben Bibelstudien durch, und sie will sich auf dem nächsten Kongreß taufen lassen. Inzwischen führt einer von denen, mit denen sie die Bibel studiert, ebenfalls zwei Bibelstudien durch, und eine dieser Personen besucht bereits die Zusammenkünfte im Königreichssaal.

Was würdest du tun, wenn du feststelltest, daß jemand, mit dem du studierst, selbst die einfache Erklärung der Wahrheit, wie sie im Wahrheits-Buch enthalten ist, nicht begreift und dieses Buch offenbar nicht in kurzer Zeit zu Ende studieren wird? Würde es dir schwerfallen, das Studium fortzusetzen, und würdest du es vielleicht aufgeben? Einem Sonderpionier fiel auf, daß Personen mit geringer oder gar keiner Schulbildung anfangs nicht einmal die einfache Erklärung begreifen, die im Wahrheits-Buch gegeben wird, aber es fiel ihm auch auf, daß einige dieser Leute wirklich nach Gerechtigkeit dürsten. Wenn er diesem Problem begegnet ist, hat er versucht, die ersten paar Studien in Form von einfachen Unterhaltungen durchzuführen, indem er verschiedene allgemeine biblische Berichte erklärte und einige Gedanken und Bilder des Paradies-Buches als Gesprächsgrundlage verwandte. Wenn der Betreffende nicht lesen und schreiben kann, gibt er ihm auch wöchentlich anhand der spanischen Broschüre Lerne lesen und schreiben Unterricht. Wenn dann der Sinn des Neuen mehr auf den Gedanken, die Bibel zu studieren, eingestellt ist, wird das Studium anhand des Wahrheits-Buches fortgesetzt und gemäß dem sechsmonatigen Programm durchgeführt. Wozu hat diese Lehrmethode geführt? Eine Anzahl dieser Personen werden jetzt Jünger. Eine solche Person, die nicht lesen konnte, hatte zuvor zwei Jahre lang mit einem anderen Zeugen Jehovas studiert und keine Fortschritte gemacht. Der Sonderpionier wandte die oben beschriebene Studienmethode an, um der Frau zu helfen, sich auf das Bibelstudium einzustellen, und fing sofort damit an, ihr das Lesen beizubringen. Ihr Mann sagte dem Sonderpionier, er werde seine Frau überhaupt nie etwas lehren können. Doch in nur sechs Monaten lernte die Frau lesen, und, was noch wichtiger ist, sie lernte die Wahrheit kennen, die zu ewigem Leben führt. Auch sie will sich auf dem nächsten Kongreß taufen lassen.

HONGKONG Bevölkerung: 4 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 235 Verhältnis: 1 zu 17 021

Das Dienstjahr 1970 brachte uns allen in Hongkong viele Freuden und Segnungen. Hervorragend war der Kongreß „Friede auf Erden“, der im Oktober 1969 stattfand. Euer Besuch, Bruder Knorr und Bruder Franz, zusammen mit Delegierten aus fünfzehn verschiedenen Ländern wird lange in unserem Gedächtnis bleiben. Alle waren, als sie vom Kongreß abreisten, geistig erfrischt und entschlossen, an dem großen, noch zu verrichtenden Werk vollen Anteil zu nehmen. Diese gute Einstellung unter den Brüdern und das Wahrheits-Buch in chinesischer Sprache haben sehr zu dem ausgezeichneten Zeugnis beigetragen, das während des Jahres gegeben wurde. Wir möchten euch gern einige Erfahrungen unserer Brüder aus Hongkong und Makao mitteilen.

Eine Sonderpionierin hat fünf Jahre lang in einem schwierigen Gebiet ausgeharrt, indem sie viel Literatur abgab, Nachbesuche machte und Bibelstudien durchführte, aber wenig Früchte sah. Eines Tages gab sie zwei Zeitschriften bei einem Mann ab, der ein wenig Interesse bekundete. Da sie wegen der vielen Besuche, die sie zu machen hatte, nicht sogleich selbst wieder vorsprechen konnte, bat sie ihren Mann, dorthin zu gehen. Ihr Mann machte den Rückbesuch, gab ein Wahrheits-Buch bei dem Mann ab und vereinbarte ein Bibelstudium. Nach dem zweiten Studium fing dieser Mann an, dienstags abends dem Buchstudium beizuwohnen. Nach dem dritten Studium besuchte er die Zusammenkünfte, die sonntags stattfinden, und bald war er regelmäßig bei allen Zusammenkünften der Versammlung. In nur acht Monaten hat er sehr gute Fortschritte gemacht, und jetzt beteiligt er sich am Predigtdienst von Haus zu Haus. Wie wichtig ist es doch, dafür zu sorgen, daß allem Interesse nachgegangen wird, selbst wenn man mehr Besuche zu machen hat, als man schaffen kann.

Es bringt reiche Segnungen mit sich, wenn wir darauf bedacht sind, Anregungen zu befolgen, die wir durch Jehovas Organisation erhalten. Eine Verkündigerin beachtete den Artikel, der im Königreichsdienst über „Empfehlungen“ erschienen war. Obwohl ihre Zeit sehr vom Haus-zu-Haus-Dienst und von zwei Bibelstudien in Anspruch genommen war, sprach sie auf der Arbeitsstelle mit ihren Bekannten über unsere Vorkehrung eines sechsmonatigen Bibelstudiums. Sie konnte mit drei Arbeitskolleginnen vereinbaren, das Wahrheits-Buch mit anderen Verkündigerinnen zu studieren, und sie alle haben schnell Fortschritte gemacht. Nach einem Jahr beteiligten sie sich eifrig am Predigen der guten Botschaft. Zwei von ihnen haben sich taufen lassen, und die andere hofft, diesen Schritt auf dem kommenden Kreiskongreß zu tun.

MAKAO Bevölkerung: 375 000

Verkündiger-Höchstzahl: 7 Verhältnis: 1 zu 53 571

Makao ist eine portugiesische Kolonie, und die meisten Bewohner sind angeblich katholisch. Tatsächlich sind die meisten aber Atheisten. Trotz dieses starken gottlosen Elements gibt es einige Menschen, die nach der Wahrheit hungern und die bereit sind, standhaft zu bleiben. Eine junge Frau lernte die Wahrheit kennen und mußte angesichts des Widerstandes ihrer Familie einen festen Stand einnehmen. Man trug ihr viel Arbeit auf, zum Beispiel das Saubermachen und das Kochen für die große Familie, aber trotzdem fehlte sie nie bei ihren christlichen Zusammenkünften, noch vernachlässigte sie ihr persönliches Bibelstudium. Demzufolge wuchsen ihr Glaube und ihre Wertschätzung, und dieses Jahr wohnte sie dem Bezirkskongreß „Menschen guten Willens“ in Hongkong bei, wo sie sich taufen ließ. Nachdem sie nach Makao zurückgekehrt war, verbrachte sie einen freudigen Monat im Ferienpionierdienst.

ISLAND Bevölkerung: 203 442

Verkündiger-Höchstzahl: 132 Verhältnis: 1 zu 1 541

Das Wahrheits-Buch hat im Predigtwerk eine wichtige Rolle gespielt, und die Brüder haben es begeistert verbreitet. Ein elfjähriger Junge nahm das Buch mit in die Schule, um es seinen Klassenkameraden zu zeigen, und dies führte dazu, daß seine Schulkameraden zwanzig Bücher bei ihm bestellten.

Ein Neuinteressierter, der ein Exemplar des Wahrheits-Buches erhalten hatte, nahm dieses mit, als er für einige Zeit ins Krankenhaus mußte. Außerdem las er während seines Krankenhausaufenthaltes auch andere Schriften der Gesellschaft. Am Tag nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus fanden Wahlen statt, und viele seiner Freunde versuchten, ihn zum Wählen zu bewegen, doch er weigerte sich und sagte zu dem Sonderpionier, der ihn gefunden hatte, er werde sich nicht mehr an der Politik beteiligen. Er erklärte auch, er wolle so schnell wie möglich aus der Kirche austreten. Das Wahrheits-Buch im Krankenhaus zu lesen war also für ihn von großem Nutzen. Seither wird mit diesem Mann und seiner Frau ein regelmäßiges Bibelstudium durchgeführt.

Dieser Interessierte hat vier erwachsene Kinder, und er hat jede Gelegenheit wahrgenommen, mit ihnen über seine neue Religion zu sprechen. Von Anfang an bekundete ein Sohn etwas Interesse, und der Mann bat den Sonderpionier, bei diesem Sohn vorzusprechen. Bei ihm und seiner Frau wurde ein Studium eingerichtet, und sie fingen gleich an, den Zusammenkünften beizuwohnen; seither sind sie regelmäßig gekommen, und sie geben im Buchstudium und im Wachtturm-Studium Antworten.

Ein älterer Sohn war sehr gegen die Wahrheit, als der Vater anfing, ihm Zeugnis zu geben. Als dieser Sohn später seinen jüngeren Bruder daheim besuchte und feststellte, daß er ebenfalls das Bibelstudium mit Jehovas Zeugen aufgenommen hatte, machte er sich über ihn lustig, aber sein Bruder zeigte ihm verschiedenes aus dem Wahrheits-Buch, wodurch sich seine Ansicht über Jehovas Zeugen änderte, und am selben Abend kam er mit seinem Bruder in eine öffentliche Zusammenkunft in den Königreichssaal. Dort nahm er ein Wahrheits-Buch und ein Paradies-Buch entgegen, und am nächsten Morgen ging er in eine Buchhandlung, um sich eine Bibel zu kaufen. Er war nun sehr daran interessiert, festzustellen, ob das, was Jehovas Zeugen lehren, mit der Bibel übereinstimmt. Bald war er überzeugt, die Wahrheit gefunden zu haben, und als der Sonderpionier bei ihm vorsprach, freuten sich er und seine Frau, daß nun ein Bibelstudium mit ihnen durchgeführt werden konnte. Auch dieses junge Ehepaar macht gute Fortschritte und wohnt den Zusammenkünften im Königreichssaal bei.

Der Vater gab auch einer achtzehnjährigen Tochter Zeugnis, die zu Hause wohnte. Sie war sehr gegnerisch eingestellt und sagte zu ihrem Vater, sie würde von zu Hause fortgehen, wenn er nicht aufhörte, von diesen Zeugen Jehovas zu sprechen. Als sie sah, daß ihre beiden Brüder und deren Frauen studierten und die Zusammenkünfte besuchten, sagte sie, die ganze Familie werde verrückt. Eines Abends konnte sie nicht einschlafen und wollte lesen, aber das einzige, was sie finden konnte, war das kleine blaue Buch der Zeugen Jehovas. Nun, es war besser als gar nichts, und so fing sie an, das Wahrheits-Buch zu lesen. Und was geschah? Bald war auch sie davon überzeugt, daß dies die Wahrheit ist. Es wurde ein Studium bei ihr eingerichtet, und jetzt macht sie sehr gut mit und besucht jede Zusammenkunft.

Es haben noch weitere Glieder der Familie angefangen zu studieren, weil dieser Mann, der zuerst Interesse für die Wahrheit bekundete, sein Licht auf einen Leuchter stellte. Jetzt führen der Sonderpionier und seine Frau fünf Studien mit neun Interessierten aus derselben Familie durch. Wie ermunternd ist es doch, diese große Familie in den Zusammenkünften im Königreichssaal beisammensitzen zu sehen.

INDIEN Bevölkerung: 550 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 347 Verhältnis: 1 zu 164 326

Die Millionen, von denen es in Indien wimmelt, wohnen nicht in großen Städten. Es gibt sieben Städte mit mehr als einer Million Einwohnern, aber viele weitere Millionen wohnen in Flecken, Dörfern und Kleinstädten, die über riesige Gebiete verstreut sind, und dies ist das wirkliche Indien. Es überrascht daher nicht, daß wir nur 64 Versammlungen, aber 105 alleinstehende Verkündigergruppen haben, die über ihren Dienst berichten. Es gibt zwei ganze Staaten ohne einen einzigen Verkündiger, und in sechs Staaten gibt es nur alleinstehende Verkündigergruppen, die berichten. Die Ausdehnung findet hauptsächlich in den Landgebieten statt. Sehr gute Fortschritte sind während des Jahres auf den äußerst primitiven Andamanen und Nikobaren erzielt worden, während auf dem Festland eine ganze Reihe Verkündiger, die Landwirte sind, in neue Gebiete gezogen sind, was zur Gründung mehrerer neuer alleinstehender Verkündigergruppen geführt hat.

Eine solche Gruppe gab noch weiter von ihrer Siedlung entfernt etwas Zeugnis. Daraufhin besuchte ein Mann einen Kreiskongreß, der sechzig Kilometer entfernt stattfand. Er war so sehr beeindruckt, daß er heimkehrte und wirklich ernsthaft über die Wahrheiten sprach, die er lernte. Jetzt gibt es dort in jenem Gebiet eine neue Gruppe von etwa vierzig Personen, die das Wahrheits-Buch in Malajalam studieren. Der Priester des Ortes hörte davon und stellte Jehovas Zeugen vor seiner Gemeinde als Trinker und Rowdys hin. Eine Frau stand sogleich auf und rief: „Das ist nicht wahr. Mein Sohn war ein Trinker, als er Ihre Kirche besuchte, aber jetzt, wo er mit Jehovas Zeugen studiert, sieht man ihn mit einer Bibel statt einer Flasche in der Hand.“

Das Wahrheits-Buch hat gewiß viel dazu beigetragen, daß Menschen aller Arten aus Babylon der Großen fliehen. Wir haben das Buch jetzt in drei indischen Sprachen, und in drei weiteren wird es gedruckt. Ein Katholik nahm das Buch, las es durch, ehe der Verkündiger eine Woche danach wiederkam, und erklärte: „Dieses Buch benötigen alle Christen.“ Sofort wurde ein Studium eingerichtet. Man kam zu dem Thema: Gott mit Geist und Wahrheit anbeten. In der darauffolgenden Woche sah der Verkündiger, daß alle religiösen Bilder von den Wänden entfernt waren und statt dessen ein einfacher Bibeltext angebracht war: „Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!“

Die Kirchen der Christenheit in Indien werden immer noch gut besucht, ja sie sind übervoll. Aber immer mehr Kirchgänger sehen jetzt, daß mit ihren kirchlichen Organisationen etwas nicht stimmt. Besonders ist dies bei Katholiken der Fall, da jetzt in ihren Zeremonien viele Änderungen eintreten. Dies wird offiziell als „Anpassung“ der Kirche „an indische Verhältnisse“ bezeichnet, aber manche nennen es „Anpassung an den Hinduismus“.

NEPAL Bevölkerung: 10 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 4 Verhältnis: 1 zu 2 500 000

Nepal ist ein unabhängiger, souveräner Staat an der Nordgrenze Indiens und ist berühmt wegen seines Mount Everest. Während des Jahres zog eine vierköpfige Familie von Indien nach Katmandu, der Hauptstadt, und sie verrichtet dort, so, wie sie Gelegenheit hat, gute Arbeit. Es ist ein buddhistischer Staat mit starkem hinduistischem Einschlag. Christliche Proselytenmacherei ist verboten. Es sind jedoch mehrere Abonnements auf die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! aufgenommen worden, und es wurde in begrenztem Maße Zeugnis gegeben, hauptsächlich unter den dort arbeitenden indischen und anderen Volksgruppen. Es ist ein Staat, der langsam aus der sehr primitiven Vergangenheit herauskommt.

INDONESIEN Bevölkerung: 119 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 2 563 Verhältnis: 1 zu 46 430

Jehovas Zeugen in Indonesien reagierten begeistert auf die Aufforderung: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“ Jehova hat ihre eifrigen Anstrengungen gesegnet, während viele Jünger gemacht wurden, was dazu geführt hat, daß sich mehr als vierhundert Personen taufen ließen. Die Zunahme kam von den Angehörigen vieler Stämme und Rassen. Bis jetzt sind bereits Menschen aus mindestens zweiundzwanzig Stämmen unter den Personen, die in Offenbarung 7:9 erwähnt werden, und das Werk des Jüngermachens gedeiht. Sie kamen aus allen Lebenslagen und gehörten früher der protestantischen und der römisch-katholischen Kirche und anderen „christlichen Sekten“, dem Buddhismus und dem Islam an, und einige waren Animisten oder bekannten sich als Atheisten. In einem so tief in mystischen, Stammes- und Familientraditionen und abergläubischen Vorstellungen verwurzelten Land war eine gute Arbeit des Jüngermachens erforderlich, da sich Verhältnisse entwickelt haben, wie Jesus sie in Lukas 21:16, 17 vorhersagte, nämlich daß diejenigen, die zu Jüngern gemacht worden wären, von Verwandten und früheren Freunden überliefert würden und um seines Namens willen zum Gegenstand des Hasses aller Menschen würden.

Wie würdest du standhalten, wenn du jedesmal nach deiner Rückkehr von den Zusammenkünften im Königreichssaal oder vom Buchstudium ausgepeitscht und schwer geschlagen würdest? So erging es einer jungen Chinesin, die durch die Arbeit eines Sonderpioniers eine Jüngerin geworden war. Das, was im Wahrheits-Buch über die Seele, die Dreieinigkeit und die irdische Hoffnung dargelegt wird, überzeugte sie davon, daß ihre Kirche nicht die Wahrheit lehrte. Der Vater, ein fanatischer Buddhist, drohte, ihr das lange Haar abzuschneiden, wenn sie das Studium nicht aufgäbe, und er schlug sie wiederholt heftig. Das Mädchen setzte die Studien in der Wohnung einer Tante fort, ist aus der Kirche ausgetreten und will sich auf dem nächsten Kreiskongreß taufen lassen.

„Drei Jahre lang war mein Leben voll von Furcht und Geheimnisvollem. Auch war ich Mitglied einer verbotenen politischen Partei“, erzählt eine chinesische Mittelschülerin. Obwohl sie von einem Zeugen Jehovas das Wahrheits-Buch entgegengenommen hatte, nahm sie sich aus Furcht und Ungewißheit vor, sich zu verstecken, wenn der Bruder, wie versprochen, wiederkommen würde. Er erschien unerwartet. Seine Freundlichkeit und seine Einladung führten zu einem regelmäßigen Heimbibelstudium. Bald wurde sie von ihren Schulkameradinnen, ihrem Lehrer und ihrer buddhistischen Familie, die fanatisch am Spiritismus und an der Überlieferung festhielten, bedroht und herausgefordert. Da Überredungsversuche und Drohungen nichts nützten, weigerte sich die Familie, mit ihr zu sprechen, und schenkte ihr nur verächtliche Blicke. Das Mädchen erzählt: „Ich wußte, daß es um mein künftiges Leben ging, und setzte das Bibelstudium fort, obwohl meine Angehörigen behaupteten, dies würde mich hindern, das Lehrerseminar zu besuchen. Ich dachte an Jesu Worte, daß diejenigen, die ihm als wahre Diener folgten, Widerstand und Verfolgung erleiden würden. Dann beschloß ich, mich Jehova hinzugeben und mich taufen zu lassen, um Gott in Wahrheit zu dienen. Jetzt stehe ich voller Freude im Ferienpionierdienst. Ich verspüre keine Furcht mehr, denn ich weiß, daß Jehova immer da ist, um mir zu helfen.“

Ein Studium des Wahrheits-Buches half einer Schülerin nicht nur, die Wahrheit zu verstehen, sondern bereitete sie auch darauf vor, ihre Klassenkameradinnen zu unterweisen. In der islamischen Schule, die sie besucht, wird Religionsunterricht erteilt. Zum Mißfallen ihrer Klassenkameradinnen weigerte sie sich, dem Religionsunterricht beizuwohnen, denn sie sagte, sie habe nun, seit sie mit Jehovas Zeugen studiere, eine andere Religion. Wenn in der Schule kleine Veranstaltungen stattfanden, trug sie dazu bei, indem sie Königreichslieder sang, was bei einigen ihrer Klassenkameradinnen Interesse weckte. Mit fünf von ihnen wurde ein Studium begonnen, bei dem die Broschüre „Diese gute Botschaft vom Königreichverwendet wurde. Der Lehrer erlaubte ihr, ein leeres Klassenzimmer zu benutzen, während der islamische Religionsunterricht stattfand. Bald fingen zwei Klassenkameradinnen an, den Zusammenkünften beizuwohnen. Ein Lehrerwechsel bewirkte eine veränderte Haltung. „Ich möchte nicht, daß du in meiner Schule Christen machst“, sagte der Schulleiter. Das Mädchen erklärte taktvoll, es glaube nicht an die Lehren der „christlichen Sekten“ und es wolle nur ihren fünf Schülerinnen weiter Unterricht geben. Zögernd war der Lehrer einverstanden. Später entschuldigte er sich für seine Haltung und sagte, es stehe dem Mädchen frei, Unterricht zu geben. Das Mädchen hofft, sich auf dem nächsten Kreiskongreß taufen zu lassen.

„Lies den Koran täglich“, stand auf arabisch an den Wänden der Wohnung einer islamischen Familie. Ein Nachbesuch, der dort aufgrund einer Zeitschriftenabgabe durchgeführt wurde, führte zu einem Heimbibelstudium, bei dem das Paradies-Buch verwendet wurde. Jetzt steht an den Wänden: „Lies die Heilige Schrift täglich“, „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova“ usw. Nach dreimonatigem Studium stellte der Mann seine Wohnung für das Versammlungsbuchstudium zur Verfügung. Da er Musiker ist, brachte er seinen sieben Kindern Königreichslieder bei, und die ganze Familie macht jetzt gute Fortschritte.

Das Werk des Jüngermachens hat den Zorn der protestantischen Führer hervorgerufen. Sie verbreiten Flugschriften mit abfälligen Angaben über Jehovas Zeugen und versuchen, durch zivile und militärische Behörden das Werk der Zeugen Jehovas zum Stillstand zu bringen. Ein Bruder, der von Haus zu Haus arbeitete, gab einem Moslem, der Leiter des Militärgerichts in A. ist, Zeugnis. Nachdem dieser Mann das Zeugnis angehört hatte, erzählte er dem Bruder, daß die Führer der örtlichen protestantischen Organisation an ihn herangetreten seien, damit das Werk der Zeugen Jehovas eingestellt würde. Er hatte sie gefragt: „Haben sie einen anderen Gott als die Protestanten?“ „Ja“, hatten sie geantwortet, „Jehovas Zeugen haben nur e i n e n Gott, während wir einen dreieinigen Gott haben.“ Der Mann hatte erwidert: „Ich habe in Ihrer christlichen Bibel noch nie etwas von einem solchen Gott gelesen. Wenn Sie nun wünschen, daß Jehovas Zeugen Einhalt geboten wird, weil sie nur an e i n e n Gott glauben, dann sollten Sie eigentlich auch veranlassen, daß der moslemischen Religion Einhalt geboten wird, denn wir glauben auch nur an e i n e n allmächtigen Gott.“ Er hatte sie darauf hingewiesen, daß dieses Land kein christlicher oder protestantischer Staat ist, sondern daß unter den Gesetzen des Staates jedermann erlaubt ist, die Religion seiner Wahl auszuüben. Der Mann brachte außerdem seine Wertschätzung für die Lehrtätigkeit der Zeugen Jehovas zum Ausdruck und empfahl, daß sie zu den Lehrern gehen sollten, um ihnen zu helfen, die Kinder zu unterrichten, da die Kinder keine Achtung mehr vor den Lehrern und vor den Eltern hätten.

IRLAND Bevölkerung: 4 405 000

Verkündiger-Höchstzahl: 987 Verhältnis: 1 zu 4 463

Dieses Jahr hat es einen noch nie dagewesenen Fortschritt gegeben. Im September hatten wir eine neue Höchstzahl von 880 Verkündigern, was einer 7prozentigen Zunahme gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres entspricht, und hierauf folgten nacheinander acht weitere Höchstzahlen, so daß es schließlich 987 Verkündiger waren, eine 19prozentige Zunahme.

Zwei Sonderpioniere, die kürzlich in eine Stadt zogen, die vorher noch nie zugeteilt gewesen war, hatten eine nette Erfahrung, die zeigt, wie nützlich es ist, dort, wo niemand daheim ist, ein Bibelstudientraktat zurückzulassen. Nachdem sie eine Straßenseite im Predigtdienst von Haus zu Haus beendet hatten, kam ein junger Mann zu ihnen, der unter seiner Tür ein Traktat gefunden hatte. Er stellte sogleich eine Reihe von Fragen und war, sehr zur Überraschung der Brüder, gleich mit ihren Antworten einverstanden. Er erklärte weiter, er habe den Glauben an die katholische Kirche verloren und sieben Jahre lang habe er immer wieder sein Exemplar des Neuen Testaments der Douay-Übersetzung durchgelesen. Dadurch hatte er erkannt, daß die Dreieinigkeit, die Unsterblichkeit der Seele, die Verwendung von Bildern und anderes falsche Lehren sind. Daraufhin hatte er nach der Wahrheit gesucht, aber das Gefühl gehabt, er sei mit seinen Glaubensansichten allein. Begierig nahm er das Wahrheits-Buch entgegen. Drei Tage später suchte er nach den beiden Brüdern und fand sie, als sie mit dem Priester des Ortes sprachen. Der Priester sagte ihnen gerade, sie verschwendeten ihre Zeit, da niemand von seinen Gemeindemitgliedern auf sie hören würde, als der junge Mann direkt auf sie zukam und die beiden Sonderpioniere mit den Worten begrüßte: „Guten Tag, meine Brüder!“ Er sprudelte vor Aufregung über. Nachdem er das Wahrheits-Buch zweimal gelesen hatte, war er davon überzeugt, daß darin die Wahrheit gelehrt wird, und er fragte, ob er sich den Brüdern im Predigtdienst anschließen könne. Am nächsten Tag begleitete er sie als Beobachter und brachte große Freude und tiefe Wertschätzung zum Ausdruck. In seinem Eifer drängte er die Brüder, drei-, ja viermal in der Woche mit ihm die Bibel zu studieren. Die Studien im Wahrheits-Buch waren daher nach fünf Wochen abgeschlossen. Gleich von Anfang an brach er alle Verbindungen zur Kirche und zu einer örtlichen politischen Partei ab und fuhr elf Kilometer weit, um den Zusammenkünften beizuwohnen. Innerhalb des ersten Monats, nachdem er erreicht worden war, las er die meisten neueren Bücher der Gesellschaft, und er hielt in der Predigtdienstschule seine ersten Studierendenansprachen. Trotz großen Widerstandes von seinen Verwandten und von anderen Stadtbewohnern beteiligte er sich bald am Predigtdienst, und sieben Wochen nach der ersten Begegnung wohnte er dem Bezirkskongreß bei und ließ sich taufen. Ihr könnt euch vorstellen, welch eine Quelle der Ermunterung seine Ergebenheit und sein Eifer für die Sonderpioniere in ihrer abgelegenen Zuteilung gewesen sind.

Daß das Wahrheits-Buch die Wertschätzung für Jehova und für sein Wort vertiefen kann, geht aus folgender Erfahrung hervor, die auch zeigt, wie wirkungsvoll es ist, jemandem ein Buch der Gesellschaft zum Geschenk zu machen. Eine Interessierte hatte, nachdem mit ihr über ein Jahr lang die Bibel studiert worden war, nicht den Wunsch, nach dem Gelernten zu handeln. Dann wurde das Studium unter Verwendung des Wahrheits-Buches wiederaufgenommen. Nach einigen Wochen fing sie an, den Zusammenkünften beizuwohnen und sich am Predigtwerk zu beteiligen. Sie erklärte: „Dieses Buch hat mich ständig in die Enge getrieben, und es hat wirklich meine Wertschätzung für die Bibel vertieft.“ Trotz finanzieller Schwierigkeiten besuchte sie zusammen mit ihren zwei Kindern den internationalen Kongreß, der letztes Jahr in London stattfand. Auf dem Kongreß beschaffte sie sich ein Exemplar des Buches Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?, um es ihrem Mann anläßlich ihres Hochzeitstages zu schenken. Ihr Mann hatte kein Interesse für die Bibel bekundet und war Jehovas Zeugen gegenüber nicht günstig eingestellt. Da er jedoch die Begeisterung seiner Frau sah, las er das Buch, sehr zu ihrer Überraschung, an einem Abend durch. Dadurch wurde sein Glaube an die Bibel als an das Wort Gottes so sehr gefestigt, daß er der nächsten Zusammenkunft der Versammlung beiwohnte und darum bat, daß ein Bruder das Wahrheits-Buch mit ihm studierte. Durch das Studium bekam er schnell eine tiefere Wertschätzung, und nach drei Monaten ging er in den Felddienst. Sowohl er als auch seine Frau sind jetzt getauft und führen mit einem anderen jungen Ehepaar ein Studium anhand des Wahrheits-Buches durch.

ISRAEL Bevölkerung: 3 923 600

Verkündiger-Höchstzahl: 167 Verhältnis: 1 zu 23 495

Dadurch, daß die Verkündiger neue Veröffentlichungen in einigen der vielen Sprachen erhielten, denen sie sowohl im Gebiet als auch unter den Gliedern der Versammlungen begegnen, sind sie ausgerüstet worden, einen wirkungsvolleren Dienst zu leisten. Als besonders wertvolle Hilfen haben sich unser erstes gebundenes Buch in Hebräisch, Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt, sowie das Wahrheits-Buch in Arabisch erwiesen. Sowohl in der Literaturverbreitung als auch in anderen Zweigen des Predigtdienstes wurden neue Höchstzahlen erreicht.

Ständige Berichte über Grenzzusammenstöße sowie die Unsicherheit über den Ausgang der Lage lenken den Sinn der Menschen von geistigen Dingen ab und fördern starke nationalistische Gefühle und — unter den Jugendlichen — eine Philosophie, „für heute zu leben“. Einige erkennen jedoch die Notwendigkeit, sich der Bibel als einer Informationsquelle hinsichtlich der Zukunft zuzuwenden, statt sie lediglich als Buch zu betrachten, das über die Geschichte ihrer Nation und ihres Landes berichtet. Die einheimischen Verkündiger setzen ihr Werk ruhig fort und beteiligen sich eifrig an allen Zweigen des Predigtdienstes, und einige Menschen sind für die „gute Botschaft“ empfänglich gewesen.

Am meisten geben wir jüdischen Familien Zeugnis. Hierbei ist es erforderlich, die Menschen anders anzusprechen, aber im Grunde machen wir dieselben Erfahrungen. Auch hier wird der Predigtdienst vom Himmel her unterstützt, da die Engel die Verkündigung der ‘ewigen guten Botschaft’ leiten.

Da ist der Fall von einem Mann, der früher sehr gläubig war, der aber feststellte, daß er seinen Glauben an Gott verlor. Er betete zu Gott, daß ihm jemand zeigen möge, wie er wahren Glauben erlangen könnte, und er hielt Ausschau nach jemandem, der ihm hätte helfen können, die Bibel zu verstehen. In einer zufälligen Unterhaltung mit einem Nachbarn aus demselben Wohnviertel, einem Lehrer, fragte er: „Sie sind doch Lehrer. Kennen Sie jemand, der mir Bibelunterricht geben könnte?“ Dieser Lehrer ist ein Bruder, der der Ortsversammlung angehört. Er erwiderte: „Ganz gewiß, aber ich glaube nicht, daß es genau das ist, was Sie im Sinn haben.“ Er erklärte unsere Studienmethode, und ein regelmäßiges Heimbibelstudium wurde eingerichtet. Statt den Kurs der orthodoxen jüdischen Unterweisung zu erhalten, den dieser Mann ursprünglich gesucht hatte, hat er jetzt erkannt, daß Jesus der Messias ist, und er hat eine Reihe falscher traditioneller Gedanken aufgegeben. Er sieht diesen Kurs wirklicher Bibelstudien als Erhörung seines Gebetes um Hilfe an.

Wie in anderen Ländern wirkt auch hier die Botschaft der Wahrheit wie ein „Schwert“, das Familienglieder voneinander scheidet, aber wenn der neue Gläubige standhaft ist, bringt das Segnungen mit sich. Eine junge Pionierschwester, die in einer Wohnung wieder vorsprach, deren Bewohner zuvor nicht daheim gewesen waren, traf eine Hausfrau an, die Interesse bekundete. Es wurde ein Studium eingerichtet und trotz des von Anfang an einsetzenden Einspruchs und Widerstandes ihres Mannes regelmäßig durchgeführt. Ihrer ersten Zusammenkunft wohnte sie trotz der Drohung bei, dies würde das Ende ihrer Ehe bedeuten. Sein Widerstand war so stark, daß sie eine kurze Zeit lang die Wohnung verlassen mußte. Während der ganzen Zeit war der Mann nicht mit den Verkündigern zusammengetroffen, aber der Versammlungsdiener und seine Frau suchten ihn auf, um eine Versöhnung herbeizuführen. Sie gingen freundlich und vernünftig vor, und bald wurden Mißverständnisse geklärt. Auch der Mann fing an zu studieren! Dann hatte er mit Widerstand von seinen Verwandten zu kämpfen, aber er hat gute Fortschritte gemacht. Jetzt steht das Ehepaar fest als geeinte Familie da. Die Frau hat sich kürzlich taufen lassen, er hat entschlossen Stellung für die christliche Neutralität bezogen, und beide sind regelmäßig im Dienst und in den Zusammenkünften.

Aus dem Lebensbericht eines jungen Mannes, der in den seit 1967 von Israel besetzten Gebieten wohnt und in den letzten Monaten ausgezeichnete Fortschritte in der Wahrheit gemacht hat, kann man eine Lehre ziehen. Sein Vater war viele Jahre in der Wahrheit, aber lange Zeit ziemlich allein. Er versäumte es, seine Familie „in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas“ zu erziehen. Einer seiner Söhne wurde ein leidenschaftlicher Kommunist und ausgesprochener Atheist. Wegen Betätigung in der kommunistischen Partei wurde er für sieben Jahre in ein Gefangenenlager in der Wüste verbannt. Während der Jahre hatte er gelegentlich einige Schriften der Gesellschaft gelesen und gehört, wie sein Vater Zeugnis von einem neuen System der Dinge gegeben hatte. Mit der Zeit war er von dem kommunistischen Versprechen eines „Paradieses“ enttäuscht, und er verabscheute die politischen und kommerziellen Elemente dieser Welt. Nach dem Tode seines Vaters zogen er, seine Frau und seine Kinder aus der elterlichen Wohnung in eine Stadt, in der sich eine Versammlung befindet, und er nahm die Bibliothek seines Vaters mit den Schriften der Gesellschaft mit. Hier besuchten ihn bald Jehovas Zeugen; sie begannen Gespräche und dann ein regelmäßiges Studium, das ihm half, Glauben an Gott, an die Bibel und an die Königreichsbotschaft zu entwickeln. Er machte schnell Fortschritte, ließ sich auf seinem ersten Kongreß taufen und dient bereits als Ferienpionier. Während des ersten Monats, den er in diesem Dienst verbrachte, traf er eine sehr interessierte Familie, und jetzt führt er selbst ein Bibelstudium durch. Er dient den Brüdern in der kleinen Versammlung gewiß sehr zum Ansporn, da die ganze Familie den Zusammenkünften beiwohnt und für alles Begeisterung zeigt. Sein Vater wäre besonders glücklich gewesen, eine solche Änderung der Anschauung zu sehen! Und zu lernen ist daraus folgendes: Es genügt nicht, die Literatur nur daheim zu haben und von Zeit zu Zeit mit den Kindern zu sprechen, sondern ein regelmäßiges Heimbibelstudium mit der ganzen Familie ist unerläßlich, um die Kinder auf dem Weg der Wahrheit zu erziehen und sie vor den Enttäuschungen weltlicher Propaganda und den Gefahren unheilsamer Gesellschaft zu schützen. Unser neuer Bruder ist davon überzeugt, daß ihm dies geholfen hätte!

Unter den Brüdern in den Versammlungen herrscht ein glücklicher und geeinter Geist, und sie sind frei von jeglichen schlechten Gefühlen der Rassen untereinander und von dem Mißtrauen, das die politische Lage hier hervorruft. Die Wahrheit bringt wirklich Freiheit!

ITALIEN Bevölkerung: 54 033 652

Verkündiger-Höchstzahl: 18 636 Verhältnis: 1 zu 2 899

Dies war für Jehovas Zeugen in Italien ein besonderes Jahr der Tätigkeit. Zum erstenmal gab es in einem Jahr mehr als 3 000 neue Verkündiger. Außer dem Werk in Italien leitet das Zweigbüro in Rom die Tätigkeit der Zeugen Jehovas auch in Libyen, San Marino und Somalia, und nachstehend finden sich die Berichte aus diesen Ländern.

Der internationale Kongreß, der 1969 in Rom stattfand, hat eine Menge Früchte gebracht. Zufällig betrat ein Mann den Sportpalast, in dem der Kongreß stattfand, und hörte einem Vortrag zu. Da er ihm gefiel, blieb er während der ganzen Veranstaltung. Aus dem, was er zum erstenmal auf diesem Kongreß hörte, erkannte er, daß er die Wahrheit gefunden hatte. Dann kam er ins Zweigbüro und fragte, wie er Jehovas Zeugen besser kennenlernen könnte. Es wurde dafür gesorgt, daß ihn jemand besuchte. Er nahm Literatur entgegen, und ein Bibelstudium wurde eingerichtet. Nach einigen Besuchen fing er an, mit Freunden und Verwandten über die Wahrheit zu sprechen. Bald wohnte er den Zusammenkünften bei und gab Kommentare. Seine Frau war gegen die Wahrheit und war dem Bibelstudium nicht günstig gesinnt. Aber ohne zu streiten, veranlaßte er sie, am Studium teilzunehmen, und nahm sie mit zu den Zusammenkünften. Jetzt sind beide in die Theokratische Predigtdienstschule eingeschrieben, besuchen alle Zusammenkünfte und gehen regelmäßig in den Dienst von Tür zu Tür.

Wenn die Wahrheit ins Herz eines Menschen dringt, bewirkt sie, daß der Betreffende, selbst wenn er sehr krank ist, anderen die gute Botschaft mitteilt. Ein junger Mann bekam in jungen Jahren eine schwere Lähmung. Er konnte kein einziges Glied bewegen und auch nicht sprechen, und er konnte sich nur durch Zungenbewegungen äußern. Als dieser junge Mann dreißig Jahre alt war, war er so weit, daß er alles haßte. Ein Priester der Christenheit, mit dem seine Familie sehr eng verbunden war, konnte ihm auch nicht die geringste Hoffnung geben. Eines Tages besuchte ihn ein Zeuge Jehovas. Gleich von den ersten Besuchen an bemerkten seine Verwandten die Änderung, die mit ihm vor sich ging. Er zeigte seine Freude über die Wahrheit, die er kennenlernte, und über die wunderbare Hoffnung, die Jehova gibt. Er wollte anderen die gute Botschaft mitteilen, aber wie konnte er dies tun, da er nicht einmal selbständig den Kopf bewegen konnte? Er bewegte nur seine Zunge. Wer mit ihm sprach, sagte alle Buchstaben des Alphabets auf, bis der Mann seine Zunge nicht bewegte und so anzeigte, daß es der richtige Buchstabe war. Diesen Buchstaben schrieb man dann auf, und der Sprecher fing wieder mit allen Buchstaben des Alphabets von vorn an, bis der Mann seine Zunge wieder nicht bewegte und so einen anderen Buchstaben anzeigte. Natürlich erforderte es ziemlich viel Zeit, ein einziges Wort zu bilden, aber mit gewaltiger Anstrengung diktierte der junge Mann buchstabenweise Predigten und Briefe an Nachbarn, Freunde und Verwandte und war so in der Lage, ein Verkündiger der guten Botschaft zu werden! Einige Monate nach seiner Taufe starb dieser junge Mann an Grippe; aber er starb mit der wunderbaren Hoffnung auf die neue Ordnung, in der er in der Lage sein wird, sich hörbar zu äußern.

Kinder, die von ihren Eltern richtig im Worte Gottes unterwiesen worden sind, können ein gutes Zeugnis über die Wahrheit geben. Ein Junge, der von einem Elternteil richtig erzogen wurde, wußte von der zweiten Grundschulklasse an von der Notwendigkeit, sich von allem fernzuhalten, was mit Babylon der Großen in Verbindung steht. Sein Vater ließ ihn von der Religionsstunde befreien. Als die Lehrerin meinte, es sei nichts verkehrt daran, wenn er sich am Schulgebet beteilige, sagte der Junge, als ein Zeuge Jehovas könne er unter keinen Umständen Kompromisse eingehen. In der Schule benahm sich der Junge beispielhaft, und dies fiel der Lehrerin auf, die, als sie eines Tages denen, die sich am besten geführt hatten, Preise verlieh, auch diesen jungen Zeugen Jehovas mit einem Preis auszeichnete, indem sie ihm ein Abzeichen mit einem Kreuz darauf gab. Der Junge dankte ihr höflich, sagte aber, er könne es nicht annehmen, da das Kreuz ein heidnisches Symbol sei. Hierauf sagte die Lehrerin, das sei nicht möglich, worauf der Junge sagte, wenn die Lehrerin es wünsche, würde er seine Mutter bitten, zu erklären, was die Bibel über das Kreuz und andere Gegenstände lehre. Aufgrund des Besuches, der dann folgte, wurde bei der Lehrerin ein Studium eingerichtet, und jetzt ist sie eine Gott hingegebene, getaufte Zeugin Jehovas, und auch ihr älterer Sohn ist ein Zeuge Jehovas und außerdem Diener für die Predigtdienstschule in der Versammlung, während der jüngere Sohn ein regelmäßiger Verkündiger der guten Botschaft ist.

LIBYEN Bevölkerung: 1 803 000

Verkündiger-Höchstzahl: 41 Verhältnis: 1 zu 43 976

Der Anfang des letzten Dienstjahres fiel in diesem Land mit dem Sturz der Monarchie durch einen Rat junger militärischer Nationalisten zusammen. Unter der vorherigen Regierung war das theokratische Werk bereits verboten, und der Regierungswechsel hat keine Änderung für uns gebracht. Die Brüder haben jedoch jahrelang unter schwierigen Bedingungen gearbeitet, und so vertrauen sie auf Jehova und auf seine Organisation und fahren fort, das Werk so gut durchzuführen, wie sie können.

Manchmal bringen Kinder es fertig, ein Zeugnis zu geben, wo sich die Bemühungen Erwachsener als erfolglos erwiesen haben. Die Nachbarin einer Familie von Zeugen Jehovas, die das Land verlassen mußte, kam, um sich von dieser Familie zu verabschieden. Der vierjährige Sohn der Brüder sagte traurig: „Wissen Sie, ich habe Sie gern, aber warum studieren Sie nicht die Bibel?“ Die Nachbarin hatte nie auf die gute Botschaft hören wollen, obwohl sie die letzten siebzehn Jahre in der Nähe gewohnt hatte. Nun sagte sie tief bewegt zu dem Kind: „Du hast recht; ich möchte auch die Bibel lesen!“ Die Brüder schenkten ihr ein Exemplar und ermunterten sie, es zu studieren. Als die Nachbarin aus dem Haus ging, traf sie eine Freundin, die in demselben Gebäude wohnte und die sie fragte, was für ein Buch sie da habe. Als sie hörte, daß es eine Bibel war, sagte sie: „Wie kommt es denn, daß Sie die Bibel lesen?“ Nachdem die Nachbarin erklärt hatte, wie sie sie erhalten hatte, ging sie mit ihrer Freundin zurück in die Wohnung der Brüder, um ein weiteres Exemplar zu bekommen, und die Brüder gaben es ihr sogleich.

SAN MARINO Bevölkerung: 18 000

Verkündiger-Höchstzahl: 21 Verhältnis: 1 zu 857

Während des Jahres wurde in der Republik San Marino ziemlich frei ein gutes Zeugnis gegeben. Man setzte die Methode in die Tat um, das Gebiet aufzuteilen und die verschiedenen Gegenden getrennt zu bearbeiten, um keine Schwierigkeiten heraufzubeschwören.

Obwohl es Italienern verboten ist, in diesem Gebiet zu predigen, dürfen die einheimischen Zeugen Jehovas von San Marino den Predigtdienst durchführen und können nicht aus der Republik hinausgejagt werden.

Folgende Erfahrung zeigt, wie Jehova das Werk überwacht, so daß diejenigen, die es wünschen, zu einer Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. Bei der Tätigkeit von Haus zu Haus wurde eine Frau gefunden, die die Zeugin nach deren einleitenden Worten fragte, ob sie eine Zeugin Jehovas sei, und sie dann hereinbat. Sie sagte, ihr Mann habe in Belgien mit Jehovas Zeugen studiert. Sie hörte mit großem Interesse zu und sagte dann: „Ich suche die Wahrheit. Ich weiß, daß mir die Religion meiner Eltern nicht genügt, aber ich weiß nicht, wo ich die Wahrheit finden kann. Gestern abend habe ich an eine Bibelgesellschaft geschrieben und um ein Bibelstudium gebeten. Heute hat Gott Sie zu mir gesandt.“ Es wurde sofort ein Bibelstudium vereinbart, und am nächsten Tag kam die Verkündigerin wieder, um auch mit dem Mann zu sprechen. Er sagte, er habe Jehovas Zeugen aus den Augen verloren und interessiere sich jetzt für Politik, aber er wisse nicht, ob er auf dem rechten oder auf dem verkehrten Weg sei. Das Studium wurde auch mit ihm aufgenommen und macht weiterhin ausgezeichnete Fortschritte. Der Mann weiß jetzt, welches die richtige Einstellung gegenüber der Welt ist, und sowohl er als auch seine Frau wohnen bereits den Zusammenkünften bei und bringen auch seine Schwester und seinen Schwager mit.

Der treue und keusche Wandel von Ehefrauen kann die Ehemänner für die Wahrheit gewinnen, wie es in folgendem Fall geschah. Ein Ehemann betrachtete Jehovas Zeugen als komische Leute und leistete seiner Frau in jeder Hinsicht Widerstand, damit sie die Verbindung mit Jehovas Zeugen abbrechen sollte. Aber sie erhielt die Verbindung aufrecht, und der Mann bemerkte allmählich ihren Wandel, und dies brachte ihn auf den Gedanken, daß an der Religion seiner Frau etwas Gutes sein müsse. Er bat um ein Bibelstudium und erkannte schnell die Notwendigkeit, anderen das Gelernte mitzuteilen. Aber es tauchte eine Schwierigkeit auf; aufgrund seiner Arbeit stand er drei Jahre lang als Musiker in Regierungsdiensten, und er war verpflichtet, im Fall einer Invasion die Waffen zu ergreifen. Da sein Vertrag einige Monate später ablief, entschloß er sich, ihn nicht zu erneuern, sondern Jehova ganz zu dienen.

SOMALIA Bevölkerung: 2 745 000

Verkündiger-Höchstzahl: 1 Verhältnis: 1 zu 2 745 000

Das Licht der Wahrheit scheint weiterhin in Somalia. Die Schwester, die seit einigen Jahren der einzige Verkündiger in diesem vorwiegend mohammedanischen Gebiet ist, widmet sich weiterhin mit Eifer und Entschlossenheit der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich. Eine gewisse Anzahl von Personen hört auf die Wahrheit. Die örtliche Lage ist für Abendländer nicht sehr gut, und viele Leute, die Interesse bekundet haben, sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Schwester nahm auch die Gelegenheit wahr, den Schülern der italienischen Schule während der Religionsstunde Zeugnis zu geben, obwohl der Mönch, der sie eingeladen hatte, seine Einladung aus einleuchtenden Gründen nicht wiederholte. Die gute Botschaft wird auch in diesem Gebiet, in dem wirklich dringend mehr Verkündiger benötigt werden, weiter gepredigt.

JAMAIKA Bevölkerung: 1 954 000

Verkündiger-Höchstzahl: 5 556 Verhältnis: 1 zu 352

Der Apostel Paulus gab einem Gefängnisaufseher Zeugnis und erzielte befriedigende Ergebnisse. (Apg. 16:16-34) Wir haben heute Fälle, in denen Gefängnisaufseher ihren Gefangenen mit denselben Ergebnissen Zeugnis geben. Einen solchen Fall gibt es auf Jamaika. Ein junger Mann geriet in schlechte Gesellschaft, was zu Diebstahl führte. Er war unter denen, die gefaßt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Ein Gefängniswärter, ein Diener Jehovas, gab dem Gefangenen Zeugnis und gab schließlich eine Broschüre „Siehe!...“ bei ihm ab. Dadurch änderte sich seine Lebensanschauung. Als er aus dem Gefängnis entlassen wurde, sprach ihn eine Schwester an, die im Zeitschriftendienst tätig war. Der Mann bat sie, sie solle kommen, um ihm zu helfen, die Bibel zu verstehen. Es wurden Vereinbarungen getroffen, daß der Aufseher der Versammlung ein Heimbibelstudium durchführen sollte, das im Mai vergangenen Jahres begann, und im November symbolisierte dieser Mann seine Hingabe und erlangte wahre Freiheit von der Knechtschaft, in der ihn die falsche Religion gehalten hatte.

Ein dreizehnjähriger Verkündiger fragte sich immer: „Kann ich, da ich noch so jung bin, ein Studium durchführen?“ Er erhielt die Antwort, als er mit dem Kreisdiener arbeitete. Die beiden richteten ein Heimbibelstudium ein, das der junge Verkündiger zusätzlich zu zwei weiteren Studien durchführt, die er danach selbst eingerichtet hat.

Unserem Gott, Jehova, kann man keinen Lobgesang darbringen, indem man die religiösen Lieder der Christenheit in den Schulen verwendet. Eine junge Verkündigerin wurde von der Schulleiterin nach den Liedern gefragt, die das Volk Jehovas bei seiner Anbetung singt. Die Schülerin nahm eines unserer Liederbücher, „Singt und spielt dabei Jehova in euren Herzen“, als Geschenk für die Lehrerin mit und wies sie auf die Texte aus 1. Korinther 8:5; 2. Mose 6:3 und Psalm 83:18 hin, die sie über das Thema des Liedes 112 geschrieben hatte. Die Schulleiterin fragte ihre Sekretärin, ob sie irgendeines der Lieder kenne, und diese kannte natürlich keines. Die Schülerin wurde gebeten, eine der Melodien zu singen, und sie wählte Lied 112 aus: „Wem gehören wir?“ Die Zuhörerinnen waren über den Text und über die Melodie erfreut und dankten der Schülerin für das Geschenk. Später konnte man die Sekretärin bei ihrer Arbeit die Melodie summen hören.

Bei vielen Menschen ist der Name der Zeugen Jehovas nicht beliebt, und oft liegt dies daran, daß sie nicht wissen, wer der wahre Gott ist. Eine junge Frau stellte fest, daß Jehova der Name Gottes ist, und sie folgerte, wenn das sein Name wäre, dann müßten Jehovas Zeugen sein Volk sein. Es trug sich wie folgt zu: An einem Sonntagmorgen sprachen Jehovas Zeugen in ihrem regulären Predigtdienst von Tür zu Tür die Mutter dieser Frau an. Nach dem Gespräch erzählte die Mutter der Tochter, sie habe erfahren, daß Jehova der Name Gottes sei. Dies war für beide interessant. Die Tochter nahm sich die Bücher vor, die bei ihrer Mutter abgegeben worden waren, und las sie mit Freuden, und als die Zeugen ihren Rückbesuch machten, waren sowohl die Mutter als auch die Tochter auf ein Studium der Bibel vorbereitet. Das war im März. Die Tochter erklärte, ihrer Meinung nach sei es Zeit, daß sie anfange, zu lernen, was die Bibel lehre, damit sie Gott dienen könne. Es war ihr wirklich ernst, denn sie begann an jenem Abend, den Zusammenkünften beizuwohnen, und richtete es so ein, daß sie alle anderen Zusammenkünfte regelmäßig besuchen konnte. Während der besonderen Zusammenkünfte im April hörte sie, daß Neue ermuntert wurden, sich am Predigtdienst zu beteiligen, und sie wollte damit anfangen. Sie zögerte nicht, denn sie wußte bereits, daß die Tätigkeit von Tür zu Tür wichtig ist, da sie heute nicht in der Wahrheit wäre, wenn Jehovas Zeugen nicht in ihre Wohnung gekommen wären. Und sie meint, daß es noch andere gibt, die gefunden werden müssen, Menschen, die Jehova nicht kennen, ebenso wie es bei ihr der Fall gewesen ist. Im August ließ sie sich taufen.

Ein Aufseher richtete ein Heimbibelstudium bei jemandem ein, der wiederum andere dazu einlud. Bei den Studien waren schließlich durchschnittlich achtzehn Personen zugegen. Nach neun Monaten symbolisierten acht von ihnen ihre Hingabe, Jehova zu dienen.

CAYMANINSELN Bevölkerung: 9 754

Verkündiger-Höchstzahl: 14 Verhältnis: 1 zu 697

Die Brüder auf den Caymaninseln hatten im Mai dieses Jahres ihren ersten Kreiskongreß. Da die Versammlung aus vierzehn Verkündigern besteht, war es nötig, das Programm und die Beteiligten von Jamaika zu „importieren“. Es wurde ein Flugzeug gechartert, und vierundneunzig Brüder brachten ihren Wunsch zum Ausdruck, diesen Kongreß zu besuchen, sich daran zu beteiligen und auch am Felddienst teilzunehmen. Die Aufregung, die entstand, ließ sich mit derjenigen vergleichen, die beim Besuch eines großen Kongresses entsteht. Als ein Einheimischer von den Caymaninseln sah, wie die Brüder eifrig Plakate anbrachten, auf denen die öffentliche Zusammenkunft angekündigt wurde, bot er sogleich seine Mithilfe an und zeigte den Brüdern die besten Stellen für die Plakate, und er hängte sie selbst auf. Alle waren davon beeindruckt, so viele Menschen zu sehen, die ihr Heim verlassen hatten, um zu einem religiösen Kongreß auf diese Inseln zu kommen. Es war nichts Ungewöhnliches, daß Taxifahrer den Brüdern, wenn diese zur Kongreßstätte gingen oder sie verließen, anboten, sie im Taxi mitzunehmen, und, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten, nichts für die Fahrt annahmen, sondern erklärten, sie hätten sich gefreut, ihnen einen Gefallen zu tun.

JAPAN Bevölkerung: 103 100 990

Verkündiger-Höchstzahl: 9 478 Verhältnis: 1 zu 10 878

Zu Anfang des Dienstjahres hatten wir den großartigen Segen des internationalen Kongresses „Friede auf Erden“, der im Korakuen-Radrennstadion in Tokio stattfand. Es war begeisternd, zu sehen, daß 12 614 Personen den öffentlichen Vortrag von Bruder Knorr besuchten und daß eine Höchstzahl von 798 neuen Brüdern und Schwestern zu verzeichnen war, die sich taufen ließen. Innerhalb von neun Monaten haben 81 von ihnen den allgemeinen Pionierdienst aufgenommen. Ja, der lebhafte Pioniergeist ist ein bedeutender Faktor bei den Zunahmen gewesen, die es in der letzten Zeit in Japan gab. Die Zahl der Ferienpioniere hat gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent zugenommen, und in nur zwölf Monaten stieg die Zahl der allgemeinen Pioniere von 592 auf 1 111. Jeden Monat waren wieder neue Verkündiger-Höchstzahlen zu verzeichnen, und im Juli waren es drei volle Jahre, in denen es monatlich aufeinanderfolgende Höchstzahlen gegeben hatte. Die Höchstzahl von 9 478 Verkündigern im August bedeutet eine 38prozentige Zunahme gegenüber dem Durchschnitt des vergangenen Jahres. Von diesen ließen sich während des Jahres 2 245 taufen, mehr als das Doppelte der 1 023 im vergangenen Jahr Getauften.

In dem sechsgeschossigen Gebäude des Zweigbüros in Tokio, das, als es 1963 vollendet wurde, so sehr groß zu sein schien, kann nicht mehr all unsere Arbeit geschafft werden. Wie sehr freuten wir uns daher, als Bruder Knorr den Kauf eines neuen Grundstückes in Numasu, hundertzwanzig Kilometer südwestlich von Tokio im Gebiet des Fudschijama, genehmigte! Hier lassen sich neun in japanischem Stil erbaute Gebäude auf einem Grundstück von viertausend Quadratmetern gut für die Lagerung und den Versand von Literatur und Zeitschriften wie auch als Räumlichkeiten für einen Königreichssaal, für die Königreichsdienstschule und ein Missionarheim verwenden.

Die Kinder unter unseren Verkündigern schätzen die Zeitschriften sehr, wie dies folgender Brief zeigt, der von einem Elfjährigen einging: „Wir sind voller Freude, daß es im japanischen Wachtturm vom 15. Juli einen Artikel für Kinder gibt. Auch Vater und Mutter sind begeistert. Jeder von uns hat ihn gelesen und betrachtet, und dann haben wir ihn mit Mutter studiert. Er war sehr leicht zu verstehen. Ich bin jetzt im fünften Schuljahr und führe mit einem Freund ein Bibelstudium durch. Wir werden daher nun diesen Wachtturm-Artikel studieren. Auch zwei andere Schulfreunde haben gesagt, sie hätten den Artikel sehr interessant gefunden. Bringt doch bitte noch mehr von diesen Artikeln. Herzliche Grüße an alle im Bethel.“ Die Kinder dieser Familie treten in die Fußstapfen von Vater und Mutter, die beide Pioniere sind.

Die Tausende von jugendlichen Verkündigern leisten einen wertvollen Beitrag zum Werk. Der junge Sohn eines allgemeinen Pioniers befolgte das, was ihn seine Mutter über den guten Samariter gelehrt hatte. Als an einem heißen Sommertag eine Versicherungsvertreterin vorsprach, bestand er darauf, daß sie sich mit einem Glas Limonade aus dem Kühlschrank erfrischte. Die Frau hielt es für wichtig, wieder vorzusprechen, um sich nach der Erziehung des Jungen zu erkundigen, was dazu geführt hat, daß sie jetzt selbst eine getaufte Zeugin Jehovas ist und Ferienpionierdienst verrichtet, bis sie den allgemeinen Pionierdienst aufnehmen kann.

Auch andere Neue entwickeln schnell eine von Herzen kommende Wertschätzung für die Wahrheit und sind Jehova eifrig ergeben. Im März besuchte ein Student gerade einen Freund, während ein Zeuge Jehovas dort ein Bibelstudium durchführte. Er war sogleich interessiert. Ein Pionier richtete ein Studium bei ihm ein, und beim erstenmal wurde ein Viertel der Broschüre „Siehe! ...“ behandelt. Das Studium wurde auf zweimal in der Woche gesteigert, und die Broschüre wurde in der darauffolgenden Woche beendet. Das Denken des jungen Mannes hatte sich schon fast völlig geändert. Nach fünf weiteren Wochen war das Studium des Wahrheits-Buches beendet. Nun beteiligte sich der Studierende nicht nur begeistert an allen Zusammenkünften, sondern begleitete den Pionier jeden Tag in den Felddienst. Im April berichtete er 112 Stunden Dienst, gab 161 Zeitschriften ab, machte 41 Nachbesuche und führte selbst ein Heimbibelstudium durch. Im Juni ließ er sich taufen. Er hat sein ehemaliges Ziel, Lehrer zu werden, aufgegeben und geht einer Teilzeitbeschäftigung nach, während er sich auf den Pionierdienst, seine neue Aufgabe, vorbereitet.

Gegen Ende des Jahres richtete eine Schwester ein Studium bei einem Jugendlichen ein, der wie ein „Hippie“ aussah. Er kam zu allen Zusammenkünften, schien aber nichts Verkehrtes an seinem „Hippie“-Aussehen zu finden. Dann wohnte er dem Bezirkskongreß in Jokohama bei. Am ersten Tag war er noch ein richtiger „Hippie“. Aber am zweiten Tag hatte er sich das Haar kurz schneiden lassen. Und am letzten Tag sah er nett und sauber aus und hatte ein neues Hemd an.

Auf dem Kongreß „Friede auf Erden“ im Oktober waren unsere Brüder begeistert, viele Brüder aus anderen Ländern persönlich zu treffen und während des Programms Bruder Knorr, Bruder Franz und Bruder Suiter zu hören. Und als Bruder Franz so freundlich war und auf unserem Kongreß „Menschen guten Willens“ in Jokohama den öffentlichen Vortrag hielt und die Schlußworte sprach, wurden wieder alle Anwesenden sehr ermuntert. Alle fühlten sich angesprochen, dieses Zeugnis selbst „bis zum entferntesten Teil“ Japans zu geben.

KENIA Bevölkerung: 10 506 000

Verkündiger-Höchstzahl: 947 Verhältnis: 1 zu 11 094

Die Brüder, die unter dem Zweigbüro von Kenia wirken, predigen das Wort mit Dringlichkeit; sie haben stets außergewöhnlich hohe Durchschnitte im Dienst und beteiligen sich, wann immer möglich, am Pionierdienst. Ihre liebevolle Mühe ist mit einer Menge neuer Jünger überall im Gebiet, das sich aus Kenia, Burundi, Äthiopien, Rwanda, den Seychellen, dem Sudan, Tansania und Uganda zusammensetzt, reich gesegnet worden.

Bearbeitest du dein Gebiet gründlich, so daß niemand mit der Botschaft, die du überbringst, übergangen wird? Zwei Schwestern hatten einen Teil des Gebietes zu Ende bearbeitet und wollten gerade wieder nach Hause gehen, als eine von ihnen, lediglich um sich zu vergewissern, daß sie jedes Haus besucht hatten, um das letzte Haus herumging und zu ihrer Überraschung eine kleine Hütte fand. Bei der Familie wurde Literatur abgegeben und ein lebhaftes Studium eingerichtet. Nachdem das dritte Kapitel des Wahrheits-Buches zu Ende betrachtet worden war, wurden alle Bilder beseitigt. Die Familie bat um zwei Studien in der Woche, und in neun Monaten war der Stoff des Wahrheits-Buches sowie der Bücher „Dinge ...“ und Ewiges Leben ... behandelt. In dieser Zeit hatte die Familie Babylon die Große verlassen und verkündigte bereits. Diese Personen gaben sich Gott hin und ließen sich taufen, obwohl Verwandte Widerstand leisteten und Druck ausübten. Ein Glied dieser Familie sagte: „Ich danke Gott für den Tag, an dem ihr an unsere Tür geklopft habt. Denkt nur, wir hätten all dies versäumen können!“ Wie froh war die Schwester doch, daß sie an jenem Tag ihr Gebiet gründlich bearbeitet hatte!

Ein Bruder berichtet von ausgezeichneten Ergebnissen, die er erzielt hat, weil er die Wertschätzung derer, mit denen er die Bibel studiert, für die Zusammenkünfte fördert. Als ein junger Katholik die Wahrheit erkannte, trat er aus seiner früheren Kirche aus und fing an, allen Zusammenkünften beizuwohnen. Er mußte jedoch in mehreren Schichten arbeiten und sah, daß er jede dritte Woche in der Theokratischen Predigtdienstschule und in der Predigtdienst-Zusammenkunft fehlte. Er dachte darüber nach und beschloß, da er im Jahr dreißig Tage Urlaub bekommt, alle drei Wochen einen Tag von seinem Urlaub zu nehmen. Als er dies zweimal getan hatte, fragte ihn sein Vorarbeiter, warum er das tue. Er erklärte es. Jetzt hat sein Vorarbeiter dafür gesorgt, daß er eine andere Schicht bekommt und dadurch allen Zusammenkünften beiwohnen kann. Der junge Mann hat so weit Fortschritte gemacht, daß er verkündigt, und vor kurzem ließ er sich taufen.

Obwohl Pastoren im Widerstand gegen das Königreichswerk die Führung übernehmen, müssen einige von ihnen anerkennen, daß die Wahrheit das Leben eines Menschen zu ändern vermag. Als ein junger Mann anfing, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, wurde sein Vater, ein Pastor, sehr zornig. Im Laufe der Zeit beobachtete der Vater dann große Veränderungen im Leben seines Sohnes. Etwa zu dieser Zeit interessierte sich ein anderes Mitglied seiner Gemeinde zusammen mit seiner großen Familie für die Königreichsbotschaft, und während die Familie Fortschritte machte, fielen dem Pastor bemerkenswerte Änderungen hinsichtlich ihrer Reinlichkeit und Einstellung auf. Auch dies verwunderte ihn. Was ihn aber wirklich beeindruckte, war die Veränderung, die mit einem anderen seiner Söhne vor sich ging. Dieser ältere Sohn war sehr rebellisch, trank viel und mißhandelte seine Familie, und der alte Pastor hatte alles getan, was er konnte, um zu helfen, aber vergebens. Jetzt hat der jüngere Sohn einige Monate lang mit seinem Bruder studiert, und der Bruder hat in seinem Leben alles bereinigt. Dies hat den Pastor so sehr beeindruckt, daß er seinem Sohn jetzt ohne Widerstand gestattet, ihm Zeugnis zu geben.

BURUNDI Bevölkerung: 3 274 000

Verkündiger-Höchstzahl: 46 Verhältnis: 1 zu 71 174

Weitere schöne Fortschritte, die die Brüder in Bujumbura, der Hauptstadt, gemacht haben, haben es ermöglicht, dort eine gesunde Versammlung zu gründen. Die Zunahme hat trotz des Widerstandes, der dem Predigtwerk entgegengebracht wurde, 200 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres betragen. Sieben Brüder wurden eingesperrt, und ein Teil ihrer Strafe bestand darin, daß sie gezwungen wurden, zwei Tage lang sechzig Zentimeter tief im Wasser zu stehen. Sie fanden viele Gelegenheiten, Mitgefangenen zu predigen, und das hat dazu geführt, daß eine Reihe von diesen nach ihrer Entlassung die Zusammenkünfte besucht hat. Einige Brüder wurden ein zweites Mal verhaftet, und als sie entlassen wurden, sagte man ihnen, sie sollten das Predigen einstellen. Als Antwort wiederholten sie die Worte der Apostel Petrus und Johannes: „Wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“

ÄTHIOPIEN Bevölkerung: 25 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 498 Verhältnis: 1 zu 50 201

Dies war in der theokratischen Geschichte Äthiopiens ein hervorragendes Jahr. Wir hatten eine wunderbare Zunahme von über 25 Prozent, die durchschnittlichen Felddienstergebnisse betrugen fast das Doppelte der empfohlenen Ziele, und immer mehr Brüder haben den Vollzeitdienst aufgenommen.

Liebe zu Gott und zum Nächsten bewirkt, daß einige die Wahrheit nach vielen Jahren annehmen. Im Jahre 1963 hörte ein junger Mann die Wahrheit und suchte seinen Freund auf, um sie ihm mitzuteilen. Beide wurden von Angehörigen und Freunden verfolgt. Der Freund gab unter dem Widerstand nach und hörte auf zu studieren, aber der erste junge Mann blieb in seiner Lauterkeit gegenüber Jehova fest, obwohl er zunächst von der Schule gewiesen wurde, weil er sich weigerte, Pfadfinder zu werden, dann einige Tage ins Gefängnis kam, weil er von Tür zu Tür gepredigt hatte, und schließlich von seinen Eltern aus dem Haus gewiesen wurde. Er mußte anderswohin ziehen, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Im Laufe der Jahre dachte er ständig an seinen Freund und betete, daß er ihm doch eines Tages helfen könnte, Stellung zu beziehen. Schließlich, nach sechs Jahren, wurde er für sechs Monate wieder in seine Heimatstadt versetzt. Konnte er seinen Freund während jener Zeit die Wahrheit lehren? Er schreibt, jetzt, nach vier Monaten, seien sie mit ihrem Studium des Wahrheits-Buches nahezu zu Ende und sein Freund verkündige bereits. Auch andere Verwandte dieser beiden jungen Männer nehmen die Wahrheit an.

Es gibt Gelegenheiten, durch unser Beispiel der Ehrlichkeit ein Zeugnis zu geben. Ein Bruder ging zur Bank, um Geld von seinem Konto abzuheben. Als er sein Sparbuch überprüfte, stellte er fest, daß zusammen mit seinen Zinsen ein Betrag im Gegenwert von 100 Dollar zuviel ausgezahlt worden war. Er meldete dies dem Bankangestellten, der über eine solche Ehrlichkeit überrascht war. Er sagte, so etwas sei „unmöglich“. Der Bruder nahm die Gelegenheit wahr, zu erklären, daß er ein Zeuge Jehovas sei und daß es für ihn undenkbar wäre, Gottes Gesetz zu verletzen. Der Angestellte war so beeindruckt, daß er mit einem Bibelstudium einverstanden war.

RWANDA Bevölkerung: 3 110 000

Verkündiger-Höchstzahl: 3 Verhältnis: 1 zu 1 036 667

Im März dieses Jahres konnten zwei Sonderpioniere nach Rwanda kommen und in der Hauptstadt, Kigali, mit dem Predigtwerk beginnen. Sie haben festgestellt, daß die Menschen herzlich und für die Königreichsbotschaft empfänglich sind, und ein Interessierter hat bereits den Dienst aufgenommen. Die Pioniere haben schon zehn Studien bei den nicht so zahlreichen Menschen, die Suaheli sprechen, eingerichtet. Sie strengen sich jetzt sehr an, Kinyarwanda zu lernen, damit sie ein ausgedehnteres Zeugnis geben können.

SEYCHELLEN Bevölkerung: 49 981

Verkündiger-Höchstzahl: 9 Verhältnis: 1 zu 5 553

Vor drei Jahren wurde bei einem Mann, der großes Interesse für die Wahrheit zeigte, ein Bibelstudium eingerichtet. Nach einigen Studien anhand der Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ fand er auf einer der Außeninseln eine bessere Arbeitsstelle und zog mit seiner Familie fort. Jedesmal, wenn er auf die Hauptinsel kam, nahm er viele Bücher und Zeitschriften mit. Beim Lesen stellte er fest, daß er in seinem Leben Änderungen vornehmen mußte, und während er mit anderen über seinen neuen Glauben sprach, traten tatsächlich Änderungen ein. Er kehrte auf die Hauptinsel zurück und schloß sich der Gruppe an. Es wurde wieder ein Bibelstudium bei ihm und seiner Frau eingerichtet, die sich inzwischen ebensosehr für die Wahrheit interessierte wie er. Während des Kreisdienerbesuches ließen sich beide taufen, und wie groß war ihre Freude, unter den fünf zu sein, die die 2 000 Kilometer zum Kongreß „Friede auf Erden“ nach Nairobi reisten.

SUDAN Bevölkerung: 15 000 000

Verkündiger-Höchstzahl: 54 Verhältnis: 1 zu 277 778

In dem riesigen Gebiet des Sudans dringt die Wahrheit ständig weiter vor. Bis zu diesem Jahr hatte niemand im Süden des Sudans Interesse bekundet. Doch ein junger Mann aus dem Süden wohnte einem Studium bei, das mit seiner Hausbesitzerin durchgeführt wurde. Er zeigte lebhaftes Interesse, erwarb ein Wahrheits-Buch und las es bald. Er war als Redakteur einer katholischen religiösen Zeitschrift tätig. Da er den Wert unserer Veröffentlichungen erkannte, nahm er Stoff daraus in seine Artikel auf. Der Bruder, der das Studium durchführte, fragte ihn: „Ist es schön, wenn man gute Speise auf einem schmutzigen Teller anbietet?“ Der junge Mann verstand den Gedanken, und bald kündigte er, obwohl er daraufhin keine Arbeit hatte und der Priester das Angebot machte, sein Gehalt zu erhöhen. Er besucht jetzt alle Zusammenkünfte und predigt seinen Freunden.

Ein Pionier gibt Sprachunterricht; dies ist seine Teilzeitbeschäftigung. Er gab einem Lehrer Unterricht und stellte bald fest, daß dieser Mann in seinem Heimatland Verwandte hatte, die in der Wahrheit waren. Es wurde ein Studium anhand des Wahrheits-Buches vereinbart, und gleich von Anfang an war der Fortschritt ausgezeichnet. Nach dem zweiten Studium erkannte der Lehrer, daß er seiner Klasse nicht mehr beim Singen in der Kirche vorstehen konnte. Um von dieser Aufgabe befreit zu werden, mußte er die Sache dem Gemeindevorsteher vortragen. Ehe er dies tat, bat er den Bruder, das Kapitel „Wie beten, um von Gott erhört zu werden“ mit ihm zu studieren. Später erklärte er, er habe nämlich wissen wollen, wie er beten müßte, damit Jehova mit ihm sein und die Unterredung mit dem Vorsteher lenken würde. Seinem Wunsch wurde entsprochen, und jetzt besucht er regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung und hat viele Gelegenheiten, seinen Kollegen Zeugnis zu geben.

TANSANIA Bevölkerung: 12 231 342

Verkündiger-Höchstzahl: 1 222 Verhältnis: 1 zu 10 009

Die Bewohner von Tansania sind herzlich und freundlich und haben große Achtung vor dem Worte Gottes. Viele können es gar nicht verstehen, daß ihre Behörden es schon für ungesetzlich halten, wenn jemand ein Zeuge Jehovas ist, während diese wahren Christen doch so willig und bereit sind, ihnen zu helfen, die Bibel zu verstehen. Während des Jahres sind die Brüder an verschiedenen Stellen auf der Straße angehalten und dort und in ihren Wohnungen durchsucht worden, und man hat sie verhaftet, wenn man eine Bibel oder biblische Schriften bei ihnen fand. Gewöhnlich hält man sie eine kurze Zeit fest und läßt sie dann frei. In einigen Fällen sind sie jedoch ohne eine Verhandlung bis zu achtzehn Monaten im Gefängnis festgehalten worden. Ein Pionier, der eine solche Strafe abgesessen hatte, wurde bald nach seiner Entlassung wieder verhaftet, bloß weil er ein gedrucktes Schriftstellenverzeichnis besaß. Trotz dieser Behandlung ist die „gute Botschaft“ nicht aufgehalten worden; es hat vielmehr eine schöne Zunahme gegeben.

Da die Brüder daran gehindert wurden, ihre eigenen Kongresse abzuhalten, mieteten sich dreihundert von ihnen aus dem Süden Tansanias vier Autobusse für die Reise von 1 400 Kilometern nach Nairobi zum Kongreß „Friede auf Erden“, was mehr als 2 500 Dollar kostete, die von Brüdern bezahlt wurden, die wenig von den Dingen dieser Welt besitzen. Wie würde es ihnen an der Grenze ergehen? Ob man sie zurückschicken würde? Die Brüder überließen alles der Hand Jehovas. Schließlich hatte er sie zum Kongreß eingeladen! Die Brüder beantworteten wahrheitsgemäß und furchtlos die Fragen: „Wer seid ihr?“ und „Wohin fahrt ihr?“ Der Zollbeamte sagte freundlich: „Fahrt, und betet bitte für uns.“ Als sie wieder nach Hause kamen, wurden sie aufgefordert, zum Gebietskommissar zu kommen, der sie fragte, wer dieser Jehova sei, dem sie folgten. Die Brüder zeigten dem Mann anhand seines eigenen Wörterbuches, daß Jehova der Schöpfer ist, und er räumte ein, wenn er Christ wäre, dann würde Jehova sein Gott sein. Danach fragte er sie, woher sie das Geld für die Busse gehabt hätten. Die Brüder sagten ihm: „Von dem Mais und dem Kaffee, die wir anbauen. Wir geben kein Geld für unvernünftige Dinge aus und trinken nicht.“ Der Kommissar sagte, als er sie entließ: „Ich wollte, ich wäre einer von euch. Ihr scheint bescheidene und ordentliche Tansanier zu sein.“

Eine Schwester, die vor der Entbindung stand, wurde ins Krankenhaus gebracht, und man sagte ihr, sie würde sterben, wenn sie keine Bluttransfusion bekäme. Sie erklärte, sie würde lieber sterben, als Gottes Gesetz über das Blut zu verletzen. Obwohl sie kurz vor der Entbindung stand, wurde sie grob aus dem Krankenhaus gewiesen. Als sie im Krankenhaus der nächsten Stadt ankam, stand sie vor demselben Problem. Die Schwester blieb treu, und ehe der Arzt weiteren Widerstand leisten konnte, brachte die Schwester außerhalb des Kreißsaales ihr Kind zur Welt. Mutter und Kind waren wohlauf und benötigten keine außergewöhnliche ärztliche Hilfe. Wie glücklich die Schwester doch war, daß sie unter diesen äußerst schwierigen Umständen standhaft geblieben war!

UGANDA Bevölkerung: 9 528 717

Verkündiger-Höchstzahl: 97 Verhältnis: 1 zu 98 234

Während des Dienstjahres reiste der Kreisdiener fünftausendsechshundert Kilometer durch die abgelegenen Teile Ugandas. Auf einer sechswöchigen Fahrt wurden fast 500 Bücher abgegeben und eine Reihe Abonnements aufgenommen, und es wurde auch festgestellt, wo Sonderpioniere am meisten benötigt werden.

Überall im Gebiet waren die Menschen nett und außergewöhnlich gastfreundlich. Wie in anderen Teilen Ugandas mußte man auch hier feststellen, daß der Name Jehovas fast völlig unbekannt war. Aber als den Menschen der Name Gottes erklärt wurde, war es für den Kreisdiener eine Freude, zu sehen, wie sie eifrig mit ihren Nachbarn über das Gelernte sprachen. In einer Stadt hatte er die Freude, eine Frau zu treffen, mit der er sechs Jahre zuvor in Burundi studiert hatte. Während sie Erfrischungen zubereitete, kam er mit einem Bezirkshäuptling ins Gespräch, der ebenfalls in jenem Haus zu Besuch war. Es war eine Überraschung, zu erfahren, daß der Häuptling den Namen Jehovas und die Bedeutung dieses Namens kannte. Wer hatte ihn davon unterrichtet? Die Frau aus Burundi. Es wurde ein Buch bei ihm abgegeben, und auf der Rückfahrt wurde der reisende Bruder sehr herzlich im Haus des Häuptlings empfangen. Dieser hatte das Buch gelesen und erklärte, wie genau das, was er über die „letzten Tage“ gelesen hatte, seinen Erlebnissen entsprach. Er mußte viele Beleidigungen von jungen Leuten hinnehmen, die früher sehr respektvoll gewesen waren. Wir hoffen, mehr Sonderpioniere aussenden zu können, damit die Bedürfnisse solcher aufrichtigen Menschen befriedigt werden.

KOREA Bevölkerung: 31 726 867

Verkündiger-Höchstzahl: 12 267 Verhältnis: 1 zu 2 586

Das Dienstjahr begann mit einem hervorragenden internationalen Kongreß, der letztes Jahr im Oktober in Seoul abgehalten wurde, und es endete mit vier ausgezeichneten Bezirkskongressen, die im Juli und im August stattfanden. Das Besondere an diesen Kongressen waren die Taufen. Zu Anfang des Dienstjahres wurde auf dem internationalen Kongreß die erstaunliche Zahl von 1 511 Personen getauft, und das Jahr endete mit einer Gesamtzahl von 3 290 Getauften. Wenn man die 2 226 im Vorjahr Getauften hinzuzählt, bedeutet dies, daß die Hälfte unserer getauften Verkündiger in Korea in den letzten zwei Jahren untergetaucht wurde. Welch eine große Verantwortung haben wir, die zahlreichen Neuen zu lehren, zu schulen und ihnen beizustehen!

Man muß sich in acht nehmen, damit man nicht nur ihre Zahl sieht, denn jeder dieser Neugetauften hat seine eigene interessante Vergangenheit. Betrachte die aufregende Geschichte eines Bruders aus Inchon, der letztes Jahr im Oktober auf unserem internationalen Kongreß getauft wurde. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren hatte er sich in Nordkorea der kommunistischen Partei angeschlossen und war schnell befördert worden. Er wurde Leiter der Polizei seines Kreises, und nach Beginn des Koreakrieges wurde er in der Roten Armee Oberst mit der Aufgabe eines Regimentskommandeurs. Seine Enttäuschung über den Kommunismus kam zu einem kritischen Punkt, als er erfuhr, daß seine Angehörigen zufolge örtlicher Intrigen in seiner Heimatstadt von einem anderen Kommunisten umgebracht worden waren. Schließlich desertierte er, und nachdem sich die kommunistische Armee 187 Tage lang bemüht hatte, ihn gefangenzunehmen, wurde er schließlich von den amerikanischen Streitkräften im Meer gefunden, wo er drei Tage lang um eine unbewohnte Insel herumgeschwommen war. Nach seinem Übertritt zur Republik Korea erhielt er Sonderaufgaben sowohl beim koreanischen als auch beim amerikanischen Militär. Schließlich wurde er von allen Pflichten gegenüber der Regierung befreit, und er bekam eine Sonderkonzession für ein Geschäft, durch das er finanziell versorgt sein sollte. Aber mit der Zeit stellte er fest, daß er in dem ihm bewilligten Geschäft nur durch Bestechung und Unehrlichkeit Erfolg haben konnte, und so gab er es auf und war mit einem bescheidenen Leben zufrieden. Obwohl er den Kommunismus aufgegeben hatte, hatte er noch keine wahre Hoffnung für die Zukunft gefunden, die ihn gestützt hätte, und er hielt immer noch am Atheismus fest. Führer der falschen Religion hatten versucht, sein Interesse zu wecken, aber vergebens. Dann gab ihm eines Tages eine junge Schwester Zeugnis, und obwohl er nur zum Teil mit ihren Antworten zufrieden war, sagte er, er wolle sich, ehe er wieder mit ihr sprechen werde, eine Bibel kaufen und sie zum erstenmal ganz durchlesen. Als sie wiederkam, erfuhr sie, daß er eines seiner Schweine verkauft hatte, um die Bibel zu kaufen, und daß er sie nicht nur einmal, sondern zweimal von vorn bis hinten durchgelesen hatte. Sie stellte ihn einem reifen Bruder vor, mit dem er in einem Jahr die Bücher „Dinge ...“ und Ewiges Leben ... sowie das Wahrheits-Buch studierte. Er zeigte dem Bezirksdiener kürzlich, wie er dort, wo er jeden Tag aufhört, in der Bibel zu lesen, seinen kleinen Stempel hindrückt. Er hat den Beweis, daß er in den letzten zweieinhalb Jahren die Bibel fünfzigmal durchgelesen hat. Seine Frau war zuerst gegen seinen neuen Glauben, aber jetzt kommen sie und die Kinder mit ihm zu den Zusammenkünften. Er ist mit dem Glauben, den er jetzt hat, wirklich glücklich, aber er sagt, es tue ihm leid, daß es fast fünfzig Jahre seines Lebens erfordert habe, bis er diesen Glauben gefunden hätte.

Obwohl die Pioniere und Verkündiger durchschnittlich noch nie so wenige Studien durchgeführt haben, studieren sie in Wirklichkeit mit mehr Menschen, da sie die fruchtlosen Studien nach etwa sechs Monaten aufgeben. Sie verbringen jetzt ihre Zeit mit denen, die empfänglich sind. Dennoch berichten einige Pioniere, sie stünden unter Zeitdruck, wenn sie mit allen wirklich Interessierten, die sie finden, studieren wollten. Ein Sonderpionier in Yungdungpo, einem Teil von Seoul, berichtet, daß er, nachdem er systematisch alle fruchtlosen Studien ausgesondert habe, immer noch fünfzehn ausgezeichnete Studien hätte und jetzt nur dann ein neues anfangen könne, wenn er zwei seiner jetzigen Studien zusammenlege oder eines jemand anders übergebe. In den letzten fünfzehn Monaten hat er in seiner gegenwärtigen Zuteilung fünfzehn Personen geholfen, zur Taufe zu gelangen. (Seine Frau hat in derselben Zeit neun Personen geholfen, so daß sie sich taufen ließen.) Einer seiner Interessierten führt, obwohl er noch nicht so weit ist, daß er sich taufen lassen kann, mit jemand anders ein Studium durch und gibt monatlich sechzig Zeitschriften ab. Dieser Pionierbruder sagt, er bemühe sich gleich von Anfang an, das Herz anzusprechen und die Studierenden zu veranlassen, die Dringlichkeit der Zeit, in der wir heute leben, zu erkennen.

Ein Bruder, der Lehrer in einer Mittelschule für Mädchen in Chonju ist, lernte die Wahrheit durch einen Kollegen kennen, der seit einigen Jahren Gott hingegeben ist. Der neue Bruder wurde so schwer krank, daß anscheinend eine Operation nötig war. Als er die Operation ablehnte, sofern der Chirurg sich nicht bereit erklärte, sie ohne Blut vorzunehmen, nahmen seine Kollegen den ersten Bruder mit Gewalt mit ins Krankenhaus, damit er den neuen Bruder beeinflusse, Blut zu nehmen. Er erklärte, das sei eine Gewissenssache des kranken Bruders. Als die Mittelschülerinnen davon hörten, waren sie entschlossen, in einer Protestdemonstration aus der Schule zu ziehen, sofern sich der Lehrer nicht mit der Operation einverstanden erklärte. Er war als Lehrer beliebt, und sie wollten ihn nicht verlieren. Als es so aussah, als stehe er kurz vor dem Sterben, schrieb der Lehrer einen Brief, der den Lehrern und Schülerinnen im Falle seines Todes vorgelesen werden sollte, und übergab seinen Kollegen den Brief. Sie waren von seinem Brief ergriffen, denn er erklärte ausführlich, daß er sein Leben von Gott habe und es in Übereinstimmung mit Gottes Gesetzen verwenden müsse. Er hoffe auf die Auferstehung und er allein sei für seine Entscheidung verantwortlich, schrieb er. Der Arzt und die Krankenhausverwaltung wissen noch nicht, warum — aber der Zustand des Bruders besserte sich plötzlich, und er ist jetzt ohne Operation wieder gesund geworden. Nun sind sowohl die Lehrer als auch die Schülerinnen gleichermaßen sicher, daß der Glaube an Jehova diesem Bruder das Leben gerettet hat, während sie einige Wochen zuvor sagten, sein Glaube werde für ihn den Tod bedeuten.

Die Reihen der Pioniere wachsen weiterhin, und obwohl in der Tätigkeit der Sonderpioniere großartige Ergebnisse zu verzeichnen waren, verrichteten doch die allgemeinen Pioniere den größten Teil der Arbeit, und sie erzielen die meisten Ergebnisse. Viele dieser Pioniere sind Hausfrauen, wie zum Beispiel die Frau eines Lehrers aus Chochiwon. Sie hat drei Kinder, und es gibt für sie keine der in der westlichen Welt bekannten Annehmlichkeiten. Sie verrichtet ihre Hausarbeit frühmorgens oder spätabends und geht am Tage während der Schulstunden predigen. Zehn Monate lang war sie im Ferienpionierdienst, da sie die Pflichten des allgemeinen Pionierdienstes nicht übernehmen wollte, weil sie befürchtete, die erforderliche Stundenzahl nicht zu erreichen. Aber jetzt ist sie seit drei Jahren im allgemeinen Pionierdienst tätig, und sie hat von ihren Nachbarn zwei Spitznamen bekommen: „Waldkauz“, weil sie ihre Hausarbeit spätabends verrichtet, und „Düsenjäger“, weil sie immer in Eile ist und schnell in ihr Gebiet und zu den Bibelstudien geht. Sie sagt es mache ihr nichts aus, so bezeichnet zu werden, denn die letzten drei Jahre seien die glücklichsten ihres Lebens gewesen.

Ebenso wie anderswo in Jehovas wunderbarer Organisation tut sich hier etwas. Es war ein glückliches Jahr, in dem es viel zu tun gab, aber wir haben besonders deinen Besuch, Bruder Knorr, und die beiden Besuche, die uns Bruder Franz während des Jahres abstattete, geschätzt. Diese Besuche helfen unseren Brüdern, besonders den vielen neuen, sich mit der leitenden Körperschaft eng verbunden zu fühlen und zu erkennen, daß Jehova seine Organisation unterstützt. Wir erwarten, daß 1971 ein weiteres schönes Jahr sein wird, und beten täglich, daß Jehova sein Volk leiten möge.