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Fidschi- und benachbarte Inseln

Fidschi- und benachbarte Inseln

Fidschi- und benachbarte Inseln

FAST verloren in der unermeßlichen Weite der Südsee liegen zahllose Inselländer. Zwischen dem australischen und dem südamerikanischen Kontinent recken Hunderte von kleinen Inseln ihren Kopf über die Oberfläche des Ozeans. In friedlicher Abgeschiedenheit wirken die Inseln der Südsee mit ihrer üppigen Vegetation und der typischen Kokospalme in besonderer Weise einladend, so daß sie von Besuchern schon oft als „ein Stück Paradies“ bezeichnet wurden.

Einige dieser Inseln sind lediglich Atolle, die nur wenige Meter über den Meeresspiegel hinausragen. Auf größeren Inseln, die durch Vulkanausbrüche oder Verschiebungen in der Erdkruste entstanden sind, gibt es Berge, die über 1 800 m hoch sind und Flüsse mittlerer Größe. Kleine Dörfer der Eingeborenen gibt es in jeder Größenordnung — von einigen wenigen Familien bis zu Hunderten von Einwohnern. Sie liegen verstreut in den geschützten Küstengebieten, an Bächen oder Flüssen. Es gibt jedoch auch größere und kleinere Städte.

Was die Religion betrifft, so gibt es auf den Inseln vorwiegend Methodisten, Anhänger der Londoner Mission, Katholiken und Anglikaner. Die Missionare der Christenheit trafen im 19. Jahrhundert ein, und in neuerer Zeit begannen kleine protestantische Gruppen hier mit ihrer Tätigkeit.

DIE SÜDSEEINSULANER

Noch vor Jahren waren die Inseln von der übrigen Welt ziemlich abgeschnitten. Es verkehrten keine Flugzeuge. Die Verbindung zur Außenwelt wurde durch Passagier- und Frachtschiffe hergestellt, die vielleicht nur einmal im Monat oder noch seltener anlegten.

Die Inselbewohner sind von unterschiedlicher Abstammung — Melanesier, Mikronesier und Polynesier. Meistens zeichnen sie sich jedoch durch eine ähnliche Grundhaltung aus. Sie sind freundlich, unbekümmert und zwanglos in ihrer Lebensart, erfreuen sich jeden Tag des Lebens und sind mit wenigen Gütern dieser Welt zufrieden. Häufig wirkt die Lebensanschauung der Eingeborenen frustrierend auf Personen europäischer Herkunft, weil diese meistens auf materiellen Fortschritt bedacht sind.

DAS WERK IN EINEM WEIT AUSGEDEHNTEN GEBIET KOORDINIEREN

Das Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society in Australien leitete von seiner Gründung im Jahre 1904 an das Werk in der gesamten Südsee, und zwar bis 1958, als in Suva, der Hauptstadt der Fidschiinseln, ein Zweigbüro eingerichtet wurde.

Die Territorien, die nun unter der Aufsicht des neuen Zweigbüros standen, waren die Fidschiinseln, Neukaledonien, Vanuatu (früher die Neuen Hebriden), Westsamoa, Amerikanisch-Samoa, Tonga, Niue, Tahiti, Tuvalu (früher die Ellice-Inseln), Kiribati (früher die Gilbertinseln), die Tokelau- und die Cookinseln.

Ein Faktor, durch den der Fortschritt des Königreichswerkes in der Südsee behindert wurde, hängt damit zusammen, daß die Inseln so weit voneinander entfernt sind. Die Fidschiinseln, die im Verhältnis zu den anderen Inseln des zum Zweig gehörenden Gebietes zentral liegen, bilden sozusagen die Radnabe, wobei die anderen Inseln den Speichen eines riesigen Rades gleichen, die strahlenförmig vom Mittelpunkt wegstreben. Wollte jemand zum Beispiel von den Fidschiinseln aus in östliche Richtung reisen, so würde er nach etwa 700 Kilometern Tonga erreichen, nach 960 Kilometern Niue und nach 3 540 Kilometern Tahiti.

Würde man sich von den Fidschiinseln aus in nordöstliche Richtung begeben, so wäre man nach 1 350 Kilometern auf Samoa. Etwa 1 100 Kilometer nördlich der Fidschiinseln stößt man auf die Tuvalu-Inselgruppe, und legt man nochmals die gleiche Entfernung von Tuvalu aus in nördliche Richtung zurück, so gelangt man zu der Hauptgruppe der Kiribatiinseln. Reist man von den Fidschiinseln aus über 960 Kilometer nach Westen, so erreicht man Vanuatu, und nach weiteren 1 120 Kilometern Neukaledonien. Von Osten nach Westen erstreckt sich das Gebiet über 4 800 Kilometer. Da sich die Fidschiinseln im Bereich der internationalen Datumsgrenze befinden, sind Jehovas Zeugen hier jedes Jahr unter den ersten, die die Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu begehen, und die Brüder auf Samoa gehören zu den letzten, denn sie versammeln sich etwa 23 Stunden später.

Das Zweigbüro auf den Fidschiinseln hatte einmal die Aufsicht über das Königreichswerk in 12 Territorien. Das war die größte Anzahl von Territorien, die jemals von einem Zweigbüro beaufsichtigt wurden. Der Zweig wickelte Schriftwechsel in 13 Hauptsprachen ab. Die Kreis- und Bezirksaufseher reisten bis zu 4 800 Kilometer von einem Ende des Gebietes bis zum anderen, wobei sie ständig mit Einwanderungsbestimmungen fertig werden mußten.

Um einen Einblick in die Predigttätigkeit auf diesen Inseln zu erhalten, wollen wir uns ein wenig mit der Geschichte jeder Inselgruppe vertraut machen. Dann wollen wir sehen, wie das Predigen der guten Botschaft seinen Anfang nahm und welche Fortschritte das Werk bis zum heutigen Tag unter der Leitung Jehovas gemacht hat. Wir werden mit den Fidschiinseln — der größten Gruppe — beginnen.

DIE FIDSCHIINSELN

Die Fidschiinseln umfassen mehr als 300 Inseln, wovon etwa ein Drittel bewohnt sind. Sie machen insgesamt eine Landfläche von 18 275 km2 aus. Früher waren die Inseln eine britische Kronkolonie, aber seit 1970 bilden sie den unabhängigen Staat Fidschi. Die Inseln sind wunderschön — gebirgig und fruchtbar.

Die Ureinwohner, genannt Fidschianer, machen etwa 40 Prozent der Bevölkerung aus. Sie sind dunkelhäutig und von melanesischer Herkunft. Einst grimmige, kriegerische Kannibalen (die Fidschiinseln waren früher als Kannibaleninseln bekannt), sind sie jetzt zivilisiert, und die meisten sind heute dem Namen nach Christen.

Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Nachkommen von Arbeitern, die aus Indien hierhergebracht wurden, um auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Obwohl viele Inder noch auf den Zuckerrohrplantagen tätig sind, sind doch unzählige von ihnen jetzt Ladenbesitzer und Geschäftsleute. Es gibt auch eine im Schwinden begriffene europäische Bevölkerung sowie eine kleine Gruppe Chinesen, und man findet Volksgruppen von fast allen anderen Inseln der Südsee. Das macht die Fidschiinseln zu einem „Schmelztiegel“.

Suva, die Hauptstadt, entwickelt sich sehr schnell, und man schätzt die Zahl der Einwohner auf mehr als 100 000. Die Gesamtbevölkerung der Fidschiinseln beträgt mehr als 600 000. Etwa die Hälfte der Bewohner sind Hindus oder Moslems, die übrigen gehören 20 Sekten der Christenheit an.

DIE FIDSCHIINSELN HÖREN DIE GUTE BOTSCHAFT

Wie gelangte die gute Botschaft auf diese Inseln? Es scheint, daß einige Veröffentlichungen der Watch Tower Society schon im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Fidschiinseln erreichten. Der erste tätige Zeuge Jehovas traf im Jahre 1913 ein. Er war von seinem Arbeitgeber in Sri Lanka hierherversetzt worden. Als er Urlaub hatte, reiste er in die Vereinigten Staaten und besuchte einen Kongreß der Bibelforscher. Er brachte Das Photo-Drama der Schöpfung mit und führte es mehrmals vor vollem Haus auf den Fidschiinseln vor. Es wurden auch Vorträge ins Fidschi übersetzt, und überall — in Stadt und Land — gab es Vorführungen.

In einem Bericht über eine Vorführung schrieb die Fiji Times vom 28. Juni 1915: „Der zweite Teil einer Serie von religiösen Bildern wurde gestern abend im Universaltheater gezeigt. Ab 18.30 Uhr standen Hunderte von Menschen auf der Veranda des Postgebäudes und auf dem Bürgersteig. Andere hatten sich in Gruppen unter den Ivibaum [einheimische Kastanie] gestellt. Um 19.30 Uhr war Einlaß, und fünf Minuten später war der Saal gefüllt.“ Nach diesem Ereignis wurde 15 Jahre lang kein Predigtdienst berichtet.

ZWEI PIONIERE VERBREITEN VIEL LITERATUR

Im Jahre 1930 trafen Andy Auchterlonie und A. L. McGregor auf den Inseln ein. Nachdem sie in Suva von Haus zu Haus gearbeitet hatten, fuhren sie mit einem Boot auf die westliche Seite der Hauptinsel, Viti Levu (Großfidschi). Sie ließen überall auf der Insel viel biblische Literatur bei den Menschen zurück und gaben allen, zu denen sie sprechen konnten, Zeugnis.

Mit der Hilfe eines fidschianischen Führers reisten sie in einem Einbaum bis in das Innere von Viti Levu und verbreiteten Hunderte von Broschüren in Fidschi. Außerdem predigten sie auf der Insel Vanua Levu (großes Land), der zweitgrößten Fidschiinsel. Sie benutzten ein Boot und konnten auf diese Weise fast alle Dorfbewohner besuchen und viel Literatur zurücklassen.

FRÜCHTE HERVORGEBRACHT

Ein Besuch, der Früchte hervorbrachte, war der bei der Familie Leonard Heatley. Bruder Heatley berichtet: „Mein Vater, Edward, der teilweise fidschianischer Herkunft war, sprach ausgezeichnet Englisch und Fidschi und hatte Übersetzungsarbeiten für verschiedene Organisationen ausgeführt. Er war bereit, die Broschüre Hölle für Geld zu übersetzen. Zur Bezahlung kam es jedoch nicht, denn als mein Vater mit der Übersetzung der Broschüre fertig war, hatte er die Wahrheit angenommen. Er trat aus der katholischen Kirche aus und war bis zu seinem Tod im Jahre 1959 ein standhafter Unterstützer des Königreichswerkes.

Er übersetzte sechs Broschüren, das Buch Befreiung und viele Schallplattenvorträge von Bruder Rutherford ins Fidschi. Man stellte dann Schallplatten in Fidschi her und spielte sie auf Grammophonen Tausenden von Fidschianern in zahlreichen Dörfern vor.“ Leonard Heatley selbst war der erste Fidschianer, der die Gileadschule absolvierte.

Weitere Früchte wurden hervorgebracht, als Harry und Louisa Scott, die inzwischen beide verstorben sind, die gute Botschaft annahmen. Schwester Scott sagte: „Ein Freund meines Mannes, Ted Heatley, besuchte uns eines Abends und spielte uns die Schallplattenvorträge Bruder Rutherfords vor. Die Einfachheit und Klarheit der Botschaft überzeugten uns. Wir nahmen sie als die Wahrheit an.“ Die dritte Familie, die damals in die Wahrheit kam, war die Familie Marriott. Alle drei Familien, die Heatleys, die Scotts und die Marriotts, waren „die Früchte“ der beiden ersten Pioniere.

WEITERE PIONIERE TREFFEN AUF DEN FIDSCHIINSELN EIN

Nachdem Bruder Auchterlonie und Bruder McGregor in ihre Heimat zurückgekehrt waren, sandte der australische Zweig andere Pioniere auf die Fidschiinseln. Im Jahre 1933 bearbeitete ein Pionier fast das ganze Gebiet der Fidschiinseln zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu Pferde und mit dem Boot, und er verbreitete Tausende von Schriften und Büchern. Leider fiel dieser Bruder später von der Wahrheit ab, aber der Same der Wahrheit war weithin ausgesät worden.

Bruder Eric Ewins berichtet, wie er zum erstenmal mit der Botschaft der Wahrheit durch diesen Pionier in Berührung kam: „Für mich war es die schwierigste Zeit meines Lebens. Meine Frau war kurz zuvor gestorben, und ich mußte mich um meinen 12 Monate alten Sohn kümmern. Ich erinnere mich, daß ich einen Geistlichen nach dem Grund gefragt hatte, warum solche Dinge geschehen, und er hatte geantwortet, daß Gott meine Frau im Himmel benötige, und so habe er sie zu sich genommen. Die Situation bedrückte mich so sehr, daß ich Gott darum bat, mich sterben zu lassen, denn ich konnte unter diesen Verhältnissen keinen Sinn im Leben sehen.

Nur wenige Tage später kam ein mir unbekannter Mann in mein Büro, und nachdem er sich vorgestellt hatte, sagte er folgendes: ,Im Jahre 1914 brach Krieg im Himmel aus, Satan und seine Dämonen wurden zur Erde hinabgeschleudert. Seit der Zeit bereiten sie alle Nationen darauf vor, gegen Gott im Krieg von Harmagedon zu kämpfen. Sie werden aber vernichtet, und Gottes Königreich unter Christus wird für immer über die Erde herrschen.‘ Ich war sofort von der kraftvollen Botschaft beeindruckt, die sich so sehr von der der Kirchen unterschied.

Ich lud den Zeugen ein, einige Tage bei mir zu bleiben. Das tat er, und wir unterhielten uns bis in die frühen Morgenstunden über die Botschaft. Ich brauchte nicht lange, um mich davon zu überzeugen, daß dies die Wahrheit und Gottes Antwort auf meine verzweifelten Gebete war.“‘ Bruder Ewins schloß sich den ersten drei einheimischen Familien an, die Zeugen Jehovas geworden waren.

EIN LAUTSPRECHERWAGEN WIRD EINGESETZT

Im Jahre 1937 wurde die Tätigkeit in Verbindung mit einem Lautsprecherwagen auf den Inseln eingeführt, und für etwa 6 Monate war er auf der Insel Viti Levu im Einsatz. Noch nach Jahren trafen die Brüder Leute an, die sich an den Lautsprecherwagen erinnerten. In den 50er Jahren sagte ein Dorfältester: „Sie waren mutig. Gewöhnlich parkten sie ihren Wagen am Ufer des Flusses, und die Botschaft gellte zu uns herüber ins Dorf. Wir hörten jedes Wort: ,Der Teufel beherrscht sie alle! Die religiösen Führer lehren Lügen! Die Bibel lehrt die Wahrheit! Gottes Königreich ist die Hoffnung des Menschen! Es gibt kein Höllenfeuer!‘ Ja, wir hörten es in beiden Sprachen — in Englisch und in Fidschi.“

J. F. RUTHERFORD BESUCHT DIE FIDSCHIINSELN

Im Mai 1938 verbrachte der damalige Präsident der Gesellschaft, J. F. Rutherford, im Rahmen seiner Reise nach Australien, Neuseeland und durch den Pazifik auch einen Tag auf den Fidschiinseln. Die Stadthalle von Suva war schon Wochen im voraus gemietet worden, und der öffentliche Vortrag, den Bruder Rutherford halten sollte, war weithin bekanntgemacht worden. Aber am Tag seiner Ankunft verwehrten die Behörden den Brüdern den Zutritt. Obgleich es nicht möglich war, die Stadthalle zu benutzen, hielt Bruder Rutherford eine Zusammenkunft mit den wenigen einheimischen Brüdern ab, und so waren bei seinem Vortrag etwa 40 Personen in einer Privatwohnung zugegen. Wenngleich die Polizei Bruder Rutherford an diesem Tag überallhin folgte, gelang es ihm doch, die Brüder auf den Fidschiinseln sehr zu ermuntern.

BIBLISCHE LITERATUR WIRD VERBOTEN

Im Jahre 1936 hatte man auf den Fidschiinseln ein Gesetz erlassen, das die Einfuhr bestimmter biblischer Veröffentlichungen der Gesellschaft verbot. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, verbot die Kolonialregierung dann die gesamte Literatur der Gesellschaft. Nach dem Verbot wurden einige Bücher vernichtet. Im Januar 1939 vernichtete ein Zollinspektor zum Beispiel die gesamte Sendung, bestehend aus den Büchern Befreiung in Fidschi. Den Brüdern gelang es jedoch, etwas Literatur ins Land zu bringen und geistig gesund zu bleiben. Schwester Scott berichtete, wie dies unter anderem geschah:

„Bruder Ashcroft arbeitete als Gehilfe eines Arztes auf einem Passagierschiff, das zwischen Australien und Kanada verkehrte. In Sydney besorgte er sich einen Vorrat an Literatur, und als das Schiff in Suva festgemacht hatte, gingen einige Brüder, die Mäntel anhatten, an Bord, stopften die Innentaschen voll Broschüren und gingen die Gangway hinunter zu einem wartenden Auto. Nach einer Weile begaben sie sich erneut auf das Schiff, und das Ganze setzten sie so lange fort, bis Bruder Ashcrofts Vorrat erschöpft war.

Einmal kam Bruder Ashcroft mit einer großen Sendung, und wir konnten nicht in der gewohnten Weise die Literatur ausladen. So lieh sich Schwester Tupe Marriott ein chinesisches Marktboot und ruderte damit abends quer durch den Hafen zum Kai, wo die Niagara festgemacht hatte. Sie gab vor zu fischen und sagte mit lauter Stimme zu ihrem kleinen Sohn, der bei ihr war: ,Laß uns auf die andere Seite rudern (weg vom Kai), dort scheint es mehr Fische zu geben als hier.‘ Das war das Zeichen für Bruder Ashcroft, die Literaturkartons an der Seite des Schiffes herunterzulassen. Danach ruderte Schwester Marriott mit einer ansehnlichen Ladung ,Fische‘ zurück.“

Das australische Zweigbüro hatte sich wiederholt bemüht, die Aufhebung der Einschränkungen zu erwirken. Im Jahre 1940 wurde Harold E. Gill auf die Fidschiinseln geschickt, und er wandte sich ohne Umschweife an den Gouverneur. Jedoch wurde das Werk bald darauf — wie in den meisten Teilen des Commonwealth zur damaligen Zeit — vollständig verboten.

EINSCHRÄNKUNGEN AUFGEHOBEN

Im Jahre 1945 wurde das Verbot der Predigttätigkeit aufgrund der von den Brüdern an die Regierung gerichteten Petitionen aufgehoben. Die Publikationen durften nach gründlicher Untersuchung und nach Genehmigung durch den Gouverneur und die Ratsversammlung auf die Fidschiinseln gebracht werden. Im Jahre 1959 trat dann eine weitere Lockerung der Einschränkungen ein. Literatur durfte eingeführt werden, solange ein Exemplar jeder neuen Publikation, die für die Inseln bestimmt waren, dem Polizeikommissar übergeben wurde. Im Jahre 1970 hob der Premierminister alle Einschränkungen auf.

GILEADABSOLVENTEN TREFFEN EIN

Obwohl in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg einiges für das Werk getan wurde, kam es doch im Zweiten Weltkrieg praktisch zu einem Stillstand. Im Jahre 1946 kam der Präsident der Gesellschaft, N. H. Knorr, und sein Sekretär, M. G. Henschel, auf die Fidschiinseln, und beide sprachen zu der kleinen Gruppe von Brüdern. Bruder Knorr teilte mit, daß die Gesellschaft Missionare von der Wachtturm-Bibelschule Gilead auf die Fidschiinseln senden würde. Am 5. April 1947 trafen William Checksfield, ein robuster Engländer, und Cecil Bruhn, ein Australier, auf den Fidschiinseln ein. Beide waren Absolventen der achten Klasse Gileads. „Angehörige der drei Familien, die die einzigen Zeugen auf den Inseln waren, begrüßten uns“, berichtete Bruder Bruhn. Bruder Ewins, der wieder geheiratet hatte und Kinder großzog, war nach acht Jahren Abwesenheit wieder auf die Fidschiinseln zurückgekehrt.

DIE ERSTE VERSAMMLUNG GEGRÜNDET

Im September 1947 wurde die erste Versammlung auf den Fidschiinseln in Suva gegründet. Sie bestand aus den zwei Missionaren, Schwester Connie Clark und Angehörigen der Familien Ewins, Heatley, Marriott und Scott.

Mit der Hilfe der Missionare verzeichnete die Versammlung in den darauffolgenden fünf Jahren eine Zunahme, und zwar stieg die Zahl der Verkündiger von 9 auf 37. Einer der Neuen war Foua Tofinga, ein Mann von Tuvalu. Er war der erste Bewohner von Tuvalu, der die Wahrheit angenommen hatte und sich taufen ließ. Er steht noch treu im Dienst Jehovas und gehört zu dem aus drei Gliedern bestehenden fidschianischen Zweigkomitee.

Bruder Bruhn berichtet, daß es den Missionaren damals nicht möglich war, die gute Botschaft auch auf den anderen Inseln zu verbreiten, doch Bruder Harry Scott half und verbreitete die Botschaft weit und breit. Wie war ihm dies möglich? Schwester Scott erklärte: „Mein Mann war der Kapitän der Adi Beti (Lady Betty), der staatlichen Jacht der Gouverneure auf den Fidschiinseln. Wo immer die Jacht vor Anker ging, dorthin gelangte auch biblische Literatur. So war die auf diese Weise verbreitete Literatur die einzige Verbindung, die die Menschen auf diesen weithin verstreuten Inseln der Fidschigruppe mit der Wahrheit hatten.“

Leider war Bruder Bruhn gezwungen, 1949 aus gesundheitlichen Gründen nach Australien zurückzukehren. Bruder Checksfield setzte jedoch seinen Dienst fort und wurde überall auf der Hauptinsel Viti Levu sehr bekannt. Es war ihm möglich, den Brüdern zu helfen und sie zu schulen, unter anderem auch die Jugendlichen Len Heatley und Eunice Marriott, die damals, als die Missionare einreisten, erst 12 Jahre alt war.

Im März 1951 statteten Bruder Knorr und Bruder Henschel Suva erneut einen Besuch ab und ermunterten die Brüder. In jenem Monat waren 30 Personen im Predigtdienst tätig — eine neue Verkündigerhöchstzahl.

DER ERSTE ALLGEMEINE PIONIER

Eunice Marriott war von diesem Besuch sehr beeindruckt, was zur Folge hatte, daß sie der erste allgemeine Pionier auf den Fidschiinseln wurde. Sie berichtet: „Zahllose Jugendliche, die von gottesfürchtigen Eltern in der Wahrheit erzogen werden, benötigen oftmals ein außergewöhnliches Erlebnis, so daß ihnen klar wird, was es mit der Wahrheit eigentlich auf sich hat. Im Jahre 1951 war ich sehr an einer höheren Schulbildung interessiert, und wie viele hier wollte ich aus diesem Inselstaat in ein größeres Land fortziehen. Meine Schwester und mein Schwager in Neuseeland trafen Vorbereitungen, damit ich dort eine höhere Schulbildung erlangen könnte. Während ich noch dabei war, die letzten Reisevorbereitungen abzuschließen, besuchten Bruder Knorr und Bruder Henschel die Fidschiinseln.

Bruder Knorr hielt eine Ansprache, in der über den in der Bibel beschriebenen mutigen Daniel gesprochen wurde, dessen Leben mich so sehr beeindruckte. Jung wie ich war, rutschte ich, wie ich mich erinnere, immer tiefer in den Sitz, um mich vor Bruder Knorr mit seiner gebieterischen Art und dem durchdringenden Blick — so schien es mir jedenfalls — zu verstecken. Nach dem Vortrag unterhielt sich Bruder Henschel mit mir auf ermunternde Weise über den Pionier- und Missionardienst. ,Bruder Henschel‘, sagte ich, ‚wenn ich nach Gilead ginge, möchte ich keine Zuteilung für so kleine Inseln wie die Fidschiinseln haben.‘ Er ging mit mir zu einer Landkarte an der Wand und sagte, man werde mich vielleicht nach Brasilien senden, wo es Millionen von Menschen gebe. Ich war so angespornt worden, daß ich den Pionierdienst zu meinem Lebensziel erklärte, alle Vorbereitungen für den Umzug nach Neuseeland abbrach und mit dem Pionierdienst begann.

Ich habe es nicht geschafft, die Gileadschule zu besuchen, da hier auf den Fidschiinseln Pioniere stets gebraucht wurden. Aber ich habe mich hier jeder Minute meines Dienstes erfreut. Nachdem ich 27 Jahre im Pionierdienst tätig gewesen war, hatte ich die Freude, meinen Mann (Don Clare) im Jahre 1978 nach Brooklyn zu begleiten, wo er einen besonderen Gileadschulkurs für Glieder des Zweigkomitees absolvierte. Wir Ehefrauen waren überglücklich, daß man uns erlaubte, täglich zwei Stunden bei den Bibelbesprechungen dabeizusein.“

Andere folgten dem Beispiel von Schwester Marriott, und im nächsten Jahr (1952) begannen Lydia Pedro und Len Heatley mit dem Pionierdienst. Diese drei jungen Pioniere, Lydia, Len und Eunice, arbeiteten zusammen mit Bruder Checksfield beim Aufbau der Versammlung in Suva. Die Zahl dieser drei Pioniere ist inzwischen allein in Fidschi auf 90 und im gesamten Gebiet des Zweiges auf 130 angestiegen. Zwei von den ersten drei Pionieren sind immer noch im Vollzeitdienst. Der dritte Pionier, Schwester Lydia Pedro, starb im Jahre 1969 in Neuseeland.

WEITERE MISSIONARE TREFFEN EIN

Don Clare, der gegenwärtig als Koordinator des Zweigkomitees dient, sah die Fidschiinseln zum ersten Mal im Jahre 1952 vom Schiff aus, als er mit 16 anderen zukünftigen Missionaren aus Australien auf dem Weg zur Gileadschule war. Bruder Clare berichtet: „Ich erinnere mich, wie ich auf dem Deck des Ozeandampfers stand und zum ersten Mal den Hafen von Suva erblickte. Er ist von lieblichen Hügeln eingerahmt, die von einem üppigen, in allen Grüntönen schimmernden Teppich bedeckt sind. Ich dachte: ,Welch ein herrlicher Ort für die Arbeit eines Missionars!‘ Wir verbrachten den Tag mit einer Gruppe von etwa 20 einheimischen Verkündigern und einem Missionar, Bruder Bill Checksfield. Es war ein ausgesprochen schöner Tag. Wir alle [17] waren uns einig: Die Fidschiinseln wären eine großartige Missionarzuteilung.“

Wie ging es weiter? Bruder Clare fährt fort: „Als sich unser Schulkurs im Juli 1952 dem Ende näherte, warteten wir gespannt auf die Bekanntgabe unserer Missionarzuteilungen. Welch eine freudige Überraschung war es, als vier von uns, nämlich Harold und Lena Cater, Clive Taylor und ich, erfuhren, daß wir den Fidschiinseln zugeteilt worden waren! Und nicht weniger überraschte es uns, zu erfahren, daß wir gebeten wurden, uns nach weltlicher Arbeit umzusehen, um eine Aufenthaltsgenehmigung für die Fidschiinseln zu erhalten.“

Warum war dies nötig? Nun, die Gesellschaft hatte schon einige Jahre lang versucht, Aufenthaltsgenehmigungen für Missionare zu erhalten. Die Regierung hatte die Anträge jedoch fortgesetzt abgelehnt. So mußte auf andere Weise versucht werden, diese vier Gileadabsolventen auf die Fidschiinseln zu bringen. Sie mußten als Touristen einreisen und sich dann um eine Arbeitsstelle bemühen. Das taten sie im März 1953. Sie wurden angewiesen, einige Monate lang die Zusammenkünfte nicht zu besuchen und nur außerhalb der Stadt Zeugnis zu geben, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Schließlich war es ihnen jedoch möglich, ihre theokratische Tätigkeit auszudehnen und den einzigen Missionar, Bruder Checksfield, zu unterstützen.

„Ich war immer davon überzeugt, daß es Jehovas Wille war, daß wir damals von der Gesellschaft auf die Fidschiinseln gesandt wurden“, sagte Bruder Clare. „Um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, die für die Ausübung des Missionardienstes nötig war, mußten wir auf den Fidschiinseln bleiben und fünf Jahre lang weltliche Arbeit verrichten. Jahre später kamen Brüder aus Australien, Kanada und England auf die Fidschiinseln, um dort zu dienen, wo Hilfe not tat. Aber sie alle hatten Probleme mit der Einwanderungsbehörde, wenn diese erfuhr, daß sie Zeugen waren. Die Folge war, daß die Brüder die Kolonie verlassen mußten, nachdem ihre Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen war.“

ZEUGNISTÄTIGKEIT AUF DEN FIDSCHIINSELN

Bruder Cater beschreibt die Tätigkeit zur damaligen Zeit: „Die Menschen waren freundlich und hielten es mit der auf den Inseln typischen Philosophie, genannt malua (,Morgen, morgen, nur nicht heute ...‘). Fast das ganze Jahr hindurch herrschte ein feuchtheißes Klima. Abgelegenen Gebieten war bis zum Zeitpunkt unserer Ankunft wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden, und so begannen wir, dort zu predigen. Zuerst war es schwierig, denn die meisten Menschen sprachen wenig Englisch, und wir lernten immer noch Fidschi. Bald konnte ich jedoch kurze Ansprachen in Fidschi halten. In den Dörfern machte die Tätigkeit in Verbindung mit den öffentlichen Vorträgen Fortschritte, und es gelang uns, einen fidschianischen Bruder zu ermuntern, uns zu begleiten. Man ging folgendermaßen vor: Zunächst wurde mit dem Häuptling des Dorfes Verbindung aufgenommen. Man gab ihm Zeugnis und ließ durch ihn festlegen, wo der öffentliche Vortrag gehalten werden konnte. Nach dem Vortrag gingen wir von einer strohgedeckten Hütte zur anderen. Hier gab es keine Türklingeln. Statt Stühlen wurden uns Matten auf dem Fußboden angeboten.“

MISSIONARE ERHALTEN EINE AUFENTHALTSGENEHMIGUNG

Nachdem die vier im Jahre 1953 eingetroffenen Gileadabsolventen fünf Jahre lang weltliche Arbeit verrichtet hatten, erhielten sie ihre Aufenthaltsgenehmigung. Bruder Clare und Bruder Taylor nahmen den Vollzeitpredigtdienst wieder auf. Bruder und Schwester Cater blieben noch einige Jahre und halfen den Brüdern, auf dem Weg zur Reife Fortschritte zu machen. Nach der Geburt ihres Sohnes kehrten sie im Jahre 1960 nach Australien zurück.

DORT DIENEN, WO HILFE NOT TUT

Zu Beginn der 1950er Jahre erging ein Ruf an die Brüder, dort zu dienen, wo Hilfe not tat — auf den Inseln. In den darauffolgenden Jahren folgten viele Brüder aus Australien dieser Einladung. Ihr Einfluß auf das Wachstum des Werkes war beträchtlich. Es gab eine Zeit, da waren 120 Brüder und Schwestern aus Australien auf den Fidschiinseln tätig. Viele von ihnen lernten Fidschi, so daß sie den Menschen auf die bestmögliche Weise helfen konnten. So wurden einige Versammlungen gegründet, in denen diese Familien den Grundstock bildeten. Im Jahre 1956 wurde in Lautoka eine zweite Versammlung gegründet. Später gab es dann eine Versammlung in Navua und 1958 eine in Mba (Ba). Gegenwärtig gibt es im gesamten Gebiet der Fidschiinseln 24 Versammlungen und auch noch einzelne Verkündiger auf einigen der abgelegeneren Inseln.

Es war für diese Brüder nicht einfach, dort zu dienen, wo Hilfe not tat. Außer den Problemen, die ein Umzug in ein anderes Land mit sich bringt, mußten sie noch mit Ausweisung rechnen, falls den Einwanderungsbehörden bekannt würde, daß sie Zeugen waren. Die Brüder waren gezwungen, sich sozusagen einige Monate lang unauffällig zu verhalten. Nachdem sie sich in ihrem weltlichen Beruf eingearbeitet hatten, begannen sie, sich allmählich mit den Zeugen am Ort zu versammeln und schließlich die Zeugnistätigkeit in vollem Umfang wiederaufzunehmen.

Die Mentalität der Insulaner verstehen zu lernen war eine weitere Schwierigkeit. Sie lieben das bequeme Leben. Ein Interessierter mag eine Verabredung treffen, die Bibel zu studieren, aber oft hält er sie nicht ein. Warum? Weil es auf der Insel so üblich ist. Sie leben für die Gegenwart. Die Vergangenheit ist vergessen, und die Zukunft lassen sie in ihrer Unbekümmertheit außer acht. Was immer es auch sein mag, sie folgen der Eingebung des Augenblicks und schenken jeder x-beliebigen Sache ihre Aufmerksamkeit, ungeachtet, wie nebensächlich sie sein mag.

Die Höflichkeit der Insulaner kann für Außenstehende ebenfalls ein Problem darstellen. Respektvolles Benehmen gehört noch zu der grundlegenden Lebensauffassung der Inselbewohner. So kann es manchmal geschehen, daß ein Insulaner dir etwas erzählt, wovon er glaubt, daß du es gern hören möchtest, anstatt das zu sagen, was er denkt. Das bedeutet, daß man ein guter Lehrer sein muß, der Einsicht und gutes Unterscheidungsvermögen besitzt.

Wenn Kreisaufseher Landgebiet bearbeiten, mag es sein, daß sie fragen: „Wie weit ist es bis zum nächsten Dorf?“ Der einheimische Bruder weiß, daß es — sagen wir — acht Kilometer (5 Meilen) sind. Doch der aus Europa stammende Kreisaufseher ist müde. Weil es dem einheimischen Bruder aber nun leid tut, seinen Bruder traurig zu sehen, bringt er es nicht übers Herz, die Wahrheit zu sagen, sondern in dem Bemühen, hilfreich zu sein und zu ermuntern, sagt er: „Etwa eine Meile [1,5 km].“ Viele Brüder aus Übersee haben auf diese Weise die längste „Meile“ ihres Lebens zurückgelegt!

ERSTE KREISAUFSEHERBESUCHE

Im Jahre 1955 ernannte der australische Zweig Len Helberg zum ersten Kreisaufseher auf den Fidschiinseln. Er besuchte auch Brüder in Westsamoa, Amerikanisch-Samoa und Neukaledonien, und er war außerdem in der Lage, Tonga und Tahiti für das Werk zu erschließen.

Der Kreisdienst auf den Inseln war mit häufigem Reisen in kleinen Booten verbunden, die man manchmal wegen der Vielfalt der Fracht, die sie beförderten, „Schweine- und Hühnerboote“ nannte. Die Passagiere suchten sich irgendwo zwischen Vieh, Holz und Nahrungsmitteln einen Platz. Einige Boote waren besser ausgerüstet als andere, aber sie fuhren nicht nach festem Fahrplan. So konnte es vorkommen, daß der Kreisaufseher einen Monat oder länger, abgeschnitten von der übrigen Welt, auf einer Insel auf das nächste Boot wartete.

Wenn der Kreisaufseher in Städten dient, wohnt er gewöhnlich in einem modernen Heim mit allem Komfort wie fließend warm und kalt Wasser, Toilette mit Wasserspülung und schläft in einem Bett. In der darauffolgenden Woche besucht er vielleicht ein Dorf, und hier besteht seine Schlafstätte aus einer Matte auf dem Fußboden. Zum Waschen geht er an einen kleinen Fluß oder übergießt sich im Freien mit einem Eimer Wasser.

DER ERSTE BEZIRKSKONGRESS AUF DEN FIDSCHIINSELN

Der erste Bezirkskongreß auf den Fidschiinseln mit dem Thema „Triumphierendes Königreich“ fand im Jahre 1956 in Suva statt. Zwei Tage vor dem Kongreß wurde Suva vor einem Wirbelsturm gewarnt. Wohnhäuser und Gebäude wurden mit Brettern vernagelt. Straßen waren überflutet und unpassierbar, und der gesamte Flugverkehr wurde eingestellt, während sich der Wirbelsturm näherte. Doch am Abend vor dem Kongreß drehte der Wirbelsturm von Suva ab, und freundliches Wetter erfreute die Besucher am Eröffnungstag.

Das Flugzeug, das Bruder Don Adams vom Hauptbüro der Gesellschaft auf die Fidschiinseln bringen sollte, hatte wegen des schlechten Wetters Verspätung. Nachdem es angekommen war, brachten die Brüder ihn in einem Fahrzeug mit Vierradantrieb nach Suva, und nachdem sie einen Hochwasser führenden Fluß — das Wasser ging ihnen bis an die Brust — durchquert hatten, kamen sie auf dem Kongreßgelände an — genau eine Stunde bevor Bruder Adams den öffentlichen Vortrag halten sollte!

Von da an führten die Brüder mit ziemlicher Regelmäßigkeit Kongresse durch, die auf außergewöhnliche Weise zum Wachstum des Werkes und zur geistigen Erbauung des Volkes Jehovas beitrugen.

ZUSAMMENKÜNFTE IN FIDSCHI

Alle Zusammenkünfte wurden damals in Englisch durchgeführt. Aber es war für einige Brüder nicht leicht, Vorträge in Englisch zu halten. So empfahl der Zonenaufseher im Jahre 1957, Fidschi in den Versammlungen zu verwenden, was dann auch im darauffolgenden Jahr geschah. Außerdem wurde jeden Monat eine Beilage des australischen Königreichsdienstes in Fidschi herausgegeben, was sich als sehr nützlich erwies.

EIN NEUES ZWEIGBÜRO WIRD ERÖFFNET

Am 1. September 1958 wurde die Aufsicht über das Königreichswerk in der Südsee dem neuen Zweigbüro in Suva (Fidschiinseln) übertragen. Len Helberg, der die 31. Klasse der Gileadschule absolviert hatte, wurde der erste Zweigaufseher. Len Heatley, der der erste einheimische Gileadabsolvent war, unterstützte ihn und diente auch als reisender Aufseher. Zu Beginn bestand das Zweigbüro aus nur einem Raum im Haus von Bruder Eric Ewins in Suva. Später wurde in Suva ein kleines Haus mit zwei Schlafräumen gemietet.

Im Jahre 1960 wurde Don Clare, der 1954 Eunice Marriott geheiratet hatte (sie war auf den Fidschiinseln der erste einheimische Pionier), Zweigaufseher. Gegenwärtig dient er als Koordinator des Zweigkomitees. Len Helberg mußte nach Australien zurückkehren, und Len Heatley steht bis heute im Vollzeitdienst und war in verschiedenen Dienstzweigen tätig.

PROBLEME, DENEN DIE BRÜDER IM NEUEN ZWEIGBÜRO GEGENÜBERSTANDEN

Stell dir die Probleme vor, mit denen die Brüder im neuen Zweigbüro fertig werden mußten. Es wurden damals acht verschiedene Inselgebiete betreut. Es gab unterschiedliche Währungen, man sprach viele verschiedene Sprachen und war durch die internationale Datumsgrenze getrennt. Dann stand jede Inselgruppe unter einer anderen Regierung. Außerdem kam noch erschwerend der schleppende Postdienst hinzu. Es dauerte bis zu 10 Wochen, bis aus manchen Gebieten des Zweiges eine Antwort auf einen Brief eintraf.

Dennoch wurde das Werk auf allen Inselgruppen unter der direkten Leitung des neuen Zweigbüros mit Hilfe des Geistes Jehovas sehr beschleunigt. Im ersten Jahr der Tätigkeit stieg die Zahl der Verkündiger auf den Fidschiinseln allein von 111 auf 176.

DIE WAHRHEIT BESIEGT DÄMONISMUS

Obwohl die meisten Fidschianer den Kirchen der Christenheit angehören, pflegen manche noch die alten dämonischen Bräuche wie das Gehen durchs Feuer.

Seremaia Raibe ließ sich nach Schulabschluß mit Dämonismus ein und schloß sich einer Gruppe mit Namen Vukea (Helfer) an. Diese Gruppe glaubte, ihr würde Macht über den Tod verliehen. Seremaia trank mit den anderen die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden Kava (ein einheimisches Getränk, das Sinn und Körper empfindungslos werden läßt), um Kontakt zu den Dämonen aufzunehmen und Macht über den Tod zu erlangen.

Eines Tages, im Jahre 1957, erhielt er den Besuch von Bruder Checksfield. Der Missionar erklärte anhand der Bibel den Grund für die kritische Weltsituation. Das interessierte Seremaia so sehr, daß er begann, die Bibel zu lesen, obwohl die Vukea versucht hatten, sie in Mißkredit zu bringen. Als er in Johannes 5:28 las, die Auferstehung werde durch Jesus Christus verwirklicht, erkannte er, daß die Lehren der Vukea falsch waren. Als der Führer der Sekte starb — etwas, was Seremaia für unmöglich gehalten hatte —, verließ er die Gruppe und wandte sich vom Dämonismus ab. Er wurde 1958 getauft, begann mit dem Pionierdienst und half, Niue für das Werk zu erschließen. Heute ist er ein Ältester in Neuseeland.

DAS EINSAMMLUNGSWERK WIRD DURCH DEN GEBRAUCH DER EINGEBORENENSPRACHE UNTERSTÜTZT

Da Fidschi in den Zusammenkünften gesprochen wurde, kamen mehr Fidschianer in die Wahrheit. Ab Juli 1961 kam Der Wachtturm monatlich in Fidschi heraus. Eine Anzahl von Broschüren wurde ebenfalls in der Sprache der Eingeborenen herausgegeben.

Bruder Aminiasi Cakau übernahm den Hauptanteil der Übersetzungsarbeiten. Obwohl er eine große Familie hatte, übersetzte er oft bis in die frühen Morgenstunden. In den letzten Jahren seines Lebens diente er als Glied des Zweigkomitees, und zwar bis zu seinem Tode im Dezember 1980.

Bruder Emosi Laucala, der gegenwärtig im Zweigkomitee dient, lernte die Wahrheit durch seine Tante kennen. Im Jahre 1960 begann diese Fidschianerin, während sie sich in Suva aufhielt, die Bibel zu studieren. Später kehrte sie in ihr Dorf zurück. Als ihr Vater starb, unterzogen die Dorfbewohner sie wegen ihres neuen Glaubens und weil sie die Toten nicht fürchtete, verschiedenen Glaubensprüfungen. Andere beobachteten, wie sie gemäß ihrem Glauben wandelte, und begannen auf das zu hören, was sie ihnen von der Bibel erzählte. Einer von ihnen war ihr Neffe, Emosi, der ein Siebenten-Tags-Adventist war. Er folgte ihr nach Suva, nachdem sie dorthin zurückgekehrt war, und wollte sich nur einmal ihre „Kirche“ näher ansehen. In der Woche, die er in der Stadt verbrachte, studierte er jeden Tag die Bibel, besuchte die Zusammenkünfte und kehrte später mit Publikationen der Gesellschaft nach Hause zurück. Im Jahre 1962 wurde er getauft.

VERLUST DES ERSTEN MISSIONARS, DER AUF DEN FIDSCHIINSELN TÄTIG WAR

Im Jahre 1962 starb während des Bezirkskongresses in Lautoka der erste Missionar auf den Fidschiinseln, Bruder Checksfield. Er hatte 15 Jahre lang treu seinen Dienst auf den Fidschiinseln durchgeführt und Jehovas Segen bei seinen Bemühungen verspürt. Zeitweise hatte er mehr als 20 Bibelstudien wöchentlich geleitet.

Im Laufe der Jahre hatten die fidschianischen Brüder befürchtet, Bruder Checksfield werde nach England zurückkehren, aber er antwortete stets, er spüre kein Verlangen zurückzukehren, denn für ihn gebe es keinen besseren Platz auf Erden als auf den Fidschiinseln. Welch ein ausgezeichnetes Beispiel eines Missionars, der treu in seiner Zuteilung ausharrte!

DURCH KONGRESSE WERDEN DIE BRÜDER ZUSAMMENGEFÜHRT

Gelegentlich werden Inselkongresse abgehalten, zu denen Brüder aus der gesamten Südsee zusammenströmen. Im Jahre 1963 fand der erste große internationale Kongreß in Suva statt. Dieser Kongreß gehörte zu einer Serie, die rund um die Erde ging und in 24 Ländern unter dem Motto „Ewige gute Botschaft“ durchgeführt wurde. Es kamen viele Besucher aus anderen Territorien, die dem Zweig unterstellt sind, und schlossen sich den Brüdern auf den Fidschiinseln an. Welch eine Freude, sich zum ersten Mal gegenüberzustehen, nachdem man so viel voneinander gehört hatte!

Alle fünf Tage des Kongresses erfreuten sich die Brüder einer Gemeinschaft in freundschaftlicher Atmosphäre. Wie begeistert waren sie doch, auch mit Bruder F. W. Franz und Bruder Grant Suiter vom Hauptbüro der Gesellschaft zusammenzusein! Den öffentlichen Vortrag, den Bruder Franz hielt, hörten 1 080 Personen, fast doppelt soviel Anwesende wie auf irgendeinem früheren Kongreß auf den Fidschiinseln. Fünfundzwanzig Personen ließen sich taufen — die Früchte des Dienstes, der in verschiedenen Territorien durchgeführt wurde. Das Programm wurde in vier Sprachen dargeboten: Englisch, Fidschi, Französisch und Samoanisch. Der Kongreß war ein herausragendes Ereignis in der Frühgeschichte des Volkes Gottes, denn von da an ging es auf den Fidschiinseln in theokratischer Hinsicht aufwärts.

ANGEHÖRIGE VON HÄUPTLINGSFAMILIEN NEHMEN DIE WAHRHEIT AN

In der fidschianischen Gesellschaft gibt es einige Häuptlingsfamilien, die ihre Auszeichnung vor vielen Jahren aufgrund von Heldentaten im Krieg erworben haben. Die Männer tragen Namen wie Ratu und Ro, und die Frauen werden Adi und Bulo genannt. Diese Namen werden über die männliche Linie von den Eltern auf die Kinder übertragen, und Personen, die einen solchen Namen tragen, stehen in hohem Ansehen.

Wenn nun Angehörige solcher Häuptlingsfamilien die Wahrheit kennenlernen, müssen sie viele Änderungen vornehmen, um in Einklang mit den Worten Jesu „Ihr alle [seid] Brüder“ zu leben (Mat. 23:8). Oftmals tritt heftiger Widerstand auf, wie dies die Erfahrung von Schwester Alisi Dranidalo zeigt:

„Meine Familie aus dem Dorf Lovoni auf der Insel Ovalau war mir feindlich gesinnt. Mein Vater leistete wegen seines Häuptlingstitels und weil er sehr in das religiöse Leben des Dorfes verstrickt war, besonderen Widerstand. Als ich im Jahre 1962 meine weltliche Arbeit aufgab, um auf den Ellice-Inseln [jetzt Tuvalu] Pionierdienst durchzuführen, enterbte er mich. Nahezu acht Jahre lang öffnete er keinen Brief von mir. Als ich einmal während der Ferien nach Hause fuhr, verhielt ich mich die 14 Tage meines Aufenthalts wie eine Fremde, nicht wie seine Tochter, und tat alle Dinge mit tiefem Respekt, wie es der fidschianische Brauch einem Fremden vorschreibt.

Doch aufgrund meines christlichen Verhaltens, nicht weil ich ihm Zeugnis gegeben hatte, bat mich mein Vater im Laufe der Zeit, mit der Familie die Bibel zu studieren. Einer meiner Brüder und eine Schwester von mir sind nun in der Wahrheit, und mein Vater ist sehr günstig eingestellt. Er hat seine Verbindung zur Kirche abgebrochen und besucht die Zusammenkünfte und Kongresse.“

Schwester Alisi Dranidalo ist derzeit Sonderpionier und verrichtet ausgezeichnete Arbeit im Predigtdienst und in Verbindung mit Übersetzungsarbeiten.

NEUES ZWEIGGEBÄUDE

Im Jahre 1965 besuchte Bruder Knorr die Fidschiinseln und diente dort auf dem Bezirkskongreß „Frucht des Geistes“. Damals genehmigte er den Erwerb eines Grundstücks in Suva, damit darauf ein Zweigbüro mit einem Königreichssaal gebaut werde. Es wurden Schritte unternommen, das Werk gesetzlich eintragen zu lassen, und dies geschah dann im Jahre 1966 unter dem Namen International Bible Students Association.

Ein passendes Grundstück war nicht leicht zu finden, aber schließlich erwarb man in der Nähe des Geschäftsviertels von Suva Land. Nach der Fertigstellung des Gebäudes im Mai 1969 trug es zu einem ausgezeichneten Zeugnis für alle bei. Bei der Bestimmungsübergabe drängten sich 632 Personen in den Königreichssaal, der nur für 250 Personen vorgesehen war. Die einheimischen Brüder waren sehr bewegt, als sie erfuhren, daß das Geld für das Grundstück von Brüdern aus Neuseeland stammte und daß die Mittel für den Bau selbst von Brüdern aus Australien gespendet worden waren. Das Zweiggebäude besteht aus einem dreigeschossigen Bau mit Zwischenstockwerken. Im obersten Stockwerk befinden sich das Büro und das Bethelheim, und der Königreichssaal lag vor dem Umbau ein Stockwerk tiefer. Im Erdgeschoß waren das Literaturlager und die Garage untergebracht.

DER BAU EINER KONGRESS-STÄTTE

In den vergangenen Jahren fanden Kongresse in verschiedenen öffentlichen Gebäuden statt, aber oftmals mußten die Brüder alle Kongreßräume selbst herstellen. Anläßlich des Bezirkskongresses „Menschen guten Willens“, der 1970 abgehalten wurde, bauten die Brüder aus dem westlichen Bezirk Fidschis die gesamten Kongreßanlagen in der Stadt Mba. Fast ausschließlich an Wochenenden errichteten sie zwei große Zuhörerräume mit Strohdächern und Bambussitzen sowie sechs andere kleinere Gebäude. Sie benötigten dafür drei Monate. Doch wie groß war ihre Belohnung, als 842 Personen beim öffentlichen Vortrag anwesend waren und 22 getauft wurden!

UNABHÄNGIGKEIT FÜR DIE FIDSCHIINSELN

Am 10. Oktober 1970 wurden die Fidschiinseln ein unabhängiger Staat, nachdem sie 96 Jahre lang eine britische Kronkolonie gewesen waren. Dieses Ereignis beeinflußte das Werk auf den Fidschiinseln, da das Ziel der neuen Regierung darin bestand, Einheimische in Positionen einzusetzen, die bis dahin von Ausländern besetzt gewesen waren. Viele Brüder, die hierhergekommen waren, um zu dienen, wo Hilfe not tut, und Arbeitsstellen bekommen hatten, mußten nun nach Hause zurückkehren, weil die Einheimischen ihre Stellungen übernahmen.

Einige Brüder, die schon viele Jahre lang auf den Fidschiinseln gedient hatten, mußten sich entscheiden, ob sie fidschianische Staatsbürger werden wollten oder nicht. Etliche nahmen die fidschianische Staatsbürgerschaft an. Unter ihnen war auch Bruder Clare, ein Gileadabsolvent, der noch heute im Zweigbüro dient.

WACHSTUM IN NEUERER ZEIT

Im Jahre 1970 betrug die Zahl der Anwesenden beim Gedächtnismahl 1 226, doch im Jahre 1983 stieg sie auf 3 061. Bis Ende der 70er Jahre waren in Suva und in anderen größeren Städten 10 Versammlungen gegründet worden. Aber als mehr einheimische Fidschianer die Wahrheit annahmen, wurden in den darauffolgenden 10 Jahren weitere 11 Versammlungen gegründet.

Im Jahre 1977 breitete sich das Werk mehr in Dörfern abgelegener Inseln aus. Sonderpioniere erschlossen vier neue Gebiete und gründeten drei Versammlungen. Es ist jedoch schwierig, das Werk auf alle 106 bewohnten Inseln auszudehnen. Wenn fidschianische Sonderpioniere einmal ihr eigenes Dorf verlassen, werden sie gewöhnlich in anderen Dörfern nicht willkommen geheißen, es sei denn, jemand aus dem betreffenden Dorf lädt sie ein.

Eines Tages kam ein älterer Mann ins Zweigbüro und bat darum, daß ein Prediger von Jehovas Zeugen auf seine Insel geschickt werde. Er war früher Methodistenprediger, jedoch dann mit seiner sowie mit anderen Religionen, die er kennengelernt hatte, unzufrieden. Er war auf der Hauptinsel mit Jehovas Zeugen in Berührung gekommen und der Meinung, es handle sich dabei um die beste Religion, die er bis dahin kennengelernt habe. Da er eine Unterkunft zur Verfügung stellte, wurde ein Sonderpionierehepaar beauftragt, die Insel zu besuchen. Sie verbrachten zwei Wochen dort und gaben in acht Dörfern Zeugnis. Es stellte sich heraus, daß der ältere Mann der oberste Häuptling der Insel war, und er hatte seinen Leuten geboten, Jehovas Zeugen zuzuhören.

TREUER EINSATZ ZEITIGT ERGEBNISSE

Durch die Gemeindeordnung wird auf die Menschen in den Dörfern auf den Fidschiinseln starker Einfluß ausgeübt. Früher war es praktisch unmöglich, daß jemand ein Zeuge Jehovas wurde, es sei denn, er zog aus seinem Dorf weg. Die Lage ändert sich stetig. In der Vergangenheit liefen die Leute in den Busch, wenn sich Jehovas Zeugen einem Dorf näherten. Doch der hohe Sittenmaßstab der Brüder, ihre reinen Lebensgewohnheiten und die Beständigkeit, mit der sie predigen, bewirkt nun, daß viele günstig reagieren.

Ein Beispiel dafür ist die Erfahrung von Schwester Losavati Rokomarama. Sie lernte die Wahrheit in Suva kennen. Ihr Mann war mit ihrem neuen Glauben nicht einverstanden und kehrte bald danach in sein Dorf auf die Insel Ngau zurück. Die Familie wohnt dort im größten Dorf der Insel.

In den darauffolgenden Jahren bewahrte Losavati ihren starken Glauben und verbreitete die gute Botschaft durch informelles Zeugnisgeben. Jeden Monat sandte sie ihren Bericht an das Zweigbüro. Sonntags studierte sie mit ihren kleinen Kindern den Wachtturm, und das trotz des Spottes der Dorfbewohner, denn diese gingen alle in die Methodistenkirche. Die Zeit verging, ihr Mann beteiligte sich am Wachtturm-Studium und nahm allmählich die Wahrheit an. Als Folge des informellen Zeugnisgebens traten dann ihr Schwager und ihre Schwägerin aus der Kirche aus, und zusammen mit den Kindern versammelten sich die vier zum wöchentlichen Studium.

Einmal wurden zwei Sonderpionierbrüder in dieses Gebiet gesandt, die dann bei Schwester Losavati Rokomarama und ihrem Mann wohnten. Aufgrund der eifrigen Zeugnistätigkeit wandte sich das ganze Dorf gegen sie, und der Prediger versammelte alle Dorfbewohner in der Kirche. Dann befahl er dem Mann von Schwester Rokomarama, der nun interessiert war, die Sonderpioniere aus dem Haus zu weisen. Er weigerte sich, dies zu tun, und erklärte allen unerschrocken, er habe die Pioniere eingeladen und sie würden bei ihm bleiben.

Obwohl keine Sonderpioniere mehr auf diese Insel gesandt werden, versammelt sich die kleine Gruppe weiterhin regelmäßig, und sechs Personen berichten jeden Monat ihren Predigtdienst.

EINER ABGELEGENEN INSEL WIRD AUFMERKSAMKEIT GESCHENKT

Auf einer großen Insel, etwa 120 km von der Hauptinsel Viti Levu entfernt, wohnen drei Verkündiger. Sie werden regelmäßig von Kreisaufsehern besucht, obwohl es länger als einen Tag dauern kann, um dorthin zu gelangen. Der Kreisaufseher besteigt einen kleinen Frachter, der ihn zur Insel bringt, auf der es weder Straßen noch Elektrizität gibt. Nachdem er ein Ende der Insel erreicht hat, dauert es noch Stunden, bis er am Ziel ist, denn das Schiff legt in unzähligen Buchten entlang der Küste an, wo Güter geladen und entladen werden und Personen ein- und aussteigen. Am Ziel angelangt, klettert er in ein kleines Beiboot, das ihn ans Ufer bringt. Dann kämpft er sich mit seinem Gepäck durch die schlammigen Untiefen, arbeitet sich einige Kilometer durch den Urwald und erreicht schließlich die Hütte eines Bruders.

Seine Bemühungen werden jedoch reich belohnt, wenn er die Wertschätzung und die Freude der Brüder bei den Unterhaltungen spürt oder wenn sie im Predigtdienst tätig sind und Zusammenkünfte abhalten. Ein Kreisaufseher erinnert sich noch gern an einen Abschied von der Insel, und zwar stand die ganze Familie (alles Brüder) im Meer — ja das Wasser reichte ihnen bis zur Hüfte — und winkte, bis das Boot außer Sicht war.

So wird die gute Botschaft auf verschiedenste Weise überall auf den Inseln verkündet, selbst wenn die Umstände es nicht erlauben, überall dort Pioniere einzusetzen, wo sie benötigt werden.

BRÜDER VON WIRBELSTÜRMEN BETROFFEN

Jedes Jahr von November bis April werden die Fidschiinseln von tropischen Stürmen (Orkanen) heimgesucht, die unter den Einheimischen als Wirbelstürme bekannt sind. Im Laufe der Jahre haben sie viel Schaden verursacht und Menschenleben gefordert, und natürlich wurden auch die Brüder nicht verschont.

Viele Male wurden Hilfsgüter unter die Brüder verteilt, die ihr Heim und ihre Ernten durch Überflutungen und Erdrutsche verloren hatten. Die einheimischen Brüder haben gelernt, bei solchen Katastrophen füreinander zu sorgen.

SEIT 1947 ERSTE AUFENTHALTSGENEHMIGUNG FÜR EINEN MISSIONAR

Das Jahr 1978 erwies sich für das kleine Zweigbüro als besonders bedeutend. Aufgrund einiger Änderungen und weil Bruder Manoa Baro, der als Kreisaufseher diente, gestorben war, trat in Verbindung mit reisenden Aufsehern eine Notlage ein. Einheimische Brüder waren für den Kreisdienst nicht geschult worden. So entschied man sich, bei der Regierung vorstellig zu werden und eine Aufenthaltsgenehmigung für einen erfahrenen Kreisaufseher aus Übersee zu beantragen. Das Zweigbüro hatte sich schon viele Male zuvor bemüht, doch über 30 Jahre lang war Missionaren keine Aufenthaltsgenehmigung erteilt worden.

Wie dankbar war man doch Jehova, als in Erfahrung gebracht wurde, daß für Bruder Vaughan Guy und seine Frau Jeanne eine Aufenthaltsgenehmigung für die Fidschiinseln erteilt worden war, und zwar für drei Jahre. In dieser Zeit sollte er als reisender Aufseher dienen. Nun konnten die einheimischen Brüder gründlich geschult werden, und einige neue Kreisaufseher haben inzwischen den Dienst aufgenommen.

ZEUGNISTÄTIGKEIT UNTER INDERN

Viele Inder, die als Arbeiter auf die Fidschiinseln gekommen waren, sind geblieben und haben viele Kinder großgezogen. Die meisten praktizieren die Religion der Hindus, und die übrigen sind Moslems. Überall auf den Fidschiinseln sind die Inder führend im Geschäftsleben, und nicht wenige haben Land gepachtet und bauen Zuckerrohr an. Verhältnismäßig wenige Inder haben die Wahrheit angenommen, so daß fast ausschließlich einheimische Fidschianer und Bewohner nahe gelegener Inseln die Verkündiger ausmachen.

Der Inder ist jedoch sehr gastfreundlich. Besonders wenn in abgelegenen Gebieten Zeugnis gegeben wird, wird der Verkündiger ins Haus eingeladen. Stets wird ihm entweder ein kühles Getränk oder warmer, milchiger, süßer Tee angeboten. Der indische Wohnungsinhaber wird fast immer Literatur entgegennehmen, denn er glaubt, man dürfe zu niemandem unhöflich sein, der über Gott spricht. Der Inder ist fleißig, ehrgeizig und hält gewöhnlich an einer festgefügten Familienordnung fest. Das ist ein anderer Grund, der es jungen Indern sehr schwer macht, die Wahrheit anzunehmen.

Auch der Hinduismus, zu dem sich die meisten Inder bekennen, stellt für diejenigen, die die Wahrheit kennenlernen wollen, ein Hindernis dar. Oft hört man Inder sagen: „Alle Religionen sind gut und Gott wohlgefällig.“ Doch gibt es einige Personen indischer Abstammung, die die Wahrheit angenommen haben und treu ihren Dienst in den Versammlungen durchführen, wie zum Beispiel Hari Narain, der nun ein Ältester ist.

In der Stadt Tavua, die im westlichen Bezirk liegt, haben ein Bruder (der früher ein Moslem war) und seine Frau viel Freude an Bibelstudien mit Indern. Im Jahre 1980 wurde auf dem Bezirkskongreß in Lautoka ein Ehepaar getauft, das früher dem Hinduismus angehörte. Also auch unter der indischen Bevölkerung ist Fortschritt erreicht worden, so daß beim Programm der beiden letzten Bezirkskongresse außer Englisch und Fidschi sogar Vorträge in Hindi gehalten wurden. Es waren 255 Personen anwesend, die den öffentlichen Vortrag auf dem Bezirkskongreß „Königreichswahrheit“ in Hindi hörten.

JEHOVAS SEGEN IST OFFENKUNDIG

Der Beweis dafür, daß Jehovas Segen im Verlauf der Jahre auf dem Predigt- und Lehrwerk ruhte, ist deutlich zu sehen. Von 12 Verkündigern im Jahre 1947, als die ersten Gileadabsolventen eintrafen, hat sich die Wahrheit so sehr verbreitet, daß im Juni 1983 eine noch nie dagewesene Höchstzahl von 819 Verkündigern erreicht wurde. Der Bezirkskongreß „Königreichswahrheit“ war der größte, der jemals abgehalten wurde, denn es waren 2 905 Personen anwesend, und 47 wurden getauft, verglichen mit 50 Getauften im gesamten Dienstjahr 1982. Großartige Aussichten auf Mehrung verrät die Zahl der 3 061 Anwesenden beim Gedächtnismahl 1983, denn es waren mehr als dreieinhalbmal soviel wie die Höchstzahl der Verkündiger.

Um mit der Ausdehnung Schritt halten zu können, zogen die Versammlungen aus dem Königreichssaal des Zweigbüros in Suva aus, und 1983 wurde der Saal in drei Büros und eine Literatur- und Versandabteilung umfunktioniert. Die ehemalige Versandabteilung dient nun als Anmeldung und Übersetzungsbüro.

Die ausgezeichnete Mehrung und die übrigen Entwicklungen können einzig und allein unserem himmlischen Vater, Jehova Gott, zugeschrieben werden, der diejenigen, die ausgesandt wurden, das Wort zu predigen, mit Kraft und Mut erfüllt hat.

Laßt uns nun unsere Aufmerksamkeit einem anderen Teil der Südsee zuwenden, und zwar den Samoainseln.

WESTSAMOA

Die Samoainseln gehören zu den schönsten in der Südsee. In den vergangenen zwei Jahrhunderten hatten jedoch auch sie ihre Probleme, als sich die Weltmächte um sie stritten. Die Folge waren wirtschaftliche und soziale Verhältnisse auf diesen Inseln, wie man sie in einem echten Paradies nicht erwarten würde.

Westsamoa ist zwar nur wenige Meilen von Amerikanisch-Samoa entfernt, und die Einwohner sind von gleicher Abstammung, doch leben sie unter verschiedenen Regierungen. Seit 1962 ist Westsamoa ein selbständiger Staat, einer der kleinsten der Welt.

Die beiden großen Inseln (Upolu und Savai’i) haben eine Größe von nur 2 934 km2, doch die Einwohnerzahl beträgt etwa 160 000. Sie sind gebirgig, aber sehr fruchtbar und von dichtem Tropenwald bedeckt, der von Ackerland und Palmenhainen unterbrochen wird. Es gibt malerische Dörfer, deren Häuser, sogenannte fales, runde Strohdächer haben und wegen des warmen Klimas an den Seiten offen sind. Bei Regen läßt man Blenden aus Palmblättern herab. Die Hauptstadt Apia hat 35 000 Einwohner.

Vorherrschende Religionsgemeinschaften sind hier die Kongregationalisten (Congregational Christian Church, von der Londoner Mission stammend), die Methodisten, die Katholiken, die Mormonen, die Siebenten-Tags-Adventisten und Gruppen von Pfingstlern.

Die Samoaner sind Polynesier; sie sind freundlich und gastfrei. Sie haben eine hellbraune Hautfarbe, und ihre Gesichtszüge sind fast europäisch. In ihrem dörflichen Leben richten sie sich nach einem Gesellschaftssystem aus, in dem mehrere Familien einen Klan bilden; das Haupt des Klans ist ein sogenannter Matai. In jedem Dorf gibt es mehrere Matai. Was ihre Stellung betrifft, so unterscheiden sie sich in ihrer Bedeutung und Autorität. Matai, die Redner und Häuptlinge sind, haben einen höheren Rang, und gewöhnlich gibt es einen Oberhäuptling, der die höchste Autorität im Dorf ist.

Wie man sich vorstellen kann, können die Angehörigen eines Klans, wenn alle ein und derselben Religionsgemeinschaft angehören, es einem anderen Angehörigen, der von Babylon der Großen freizukommen sucht, sehr schwer machen.

ZEUGNISGEBEN IN WESTSAMOA

Besucher werden aber in fast jedem samoanischen Dorf freundlich aufgenommen. Wenn sich ein Verkündiger der guten Botschaft einer Wohnung nähert, bleibt er respektvoll auf dem niedrigen steinernen Vorplatz stehen, auf dem das fale steht, und wartet auf ein Willkommenszeichen. Da ist es: Ein Mädchen breitet im Inneren eine Matte aus. Jetzt tritt der Verkündiger wortlos ein, zieht aber vorher die Schuhe aus. Wenn er sich mit gekreuzten Beinen bequem auf der Matte niedergelassen hat, wartet er höflich.

Nun ist die Wohnungsinhaberin an der Reihe. Sie sagt, wie sehr sie sich freue, daß der Besucher in ihre Wohnung gekommen sei; sie hoffe, daß die Arbeit des Verkündigers gesegnet werde. Ihr Haus sei zwar bescheiden, doch da die Sonne heiß sei, sei der Verkündiger, wie sie abschließend erklärt, willkommen. Er dankt ihr daraufhin und erkundigt sich, wie es der Familie geht. Erst dann kann er mit der Königreichsbotschaft beginnen.

FRÜHES KÖNIGREICHSWERK

Es war im Jahre 1952, als die gute Botschaft von Jehovas Königreich in Westsamoa Wurzel schlug. Ein Bruder aus England, John Croxford, organisierte eine kleine Studiengruppe, die aus Interessierten bestand. Er war bei der Fluggesellschaft T.E.A.L. angestellt (heute Air New Zealand) und arbeitete in einem Büro in der Beach Road in Apia. Dort lernte er einen Büroangestellten namens Fuaiupolu Pele kennen.

Wie Pele sagt, sei Bruder Croxford der freundlichste Mensch gewesen, den er je kennengelernt habe. Bruder Croxford habe ihm später erzählt, er habe, als er die Leute am Sonntag, weiß gekleidet und mit der Bibel in der Hand, in die Kirche gehen sah, nicht gewußt, wo er anfangen sollte. Doch er fing an und erzielte gute Ergebnisse. Pele erzählt uns, wie er damals dachte:

„Ich wußte, daß er [Bruder Croxford] mit mir sprechen wollte, doch ich vertröstete ihn, weil ich damals keine Zeit dafür hatte. Als Vorsitzender des Vereins ehemaliger Schüler staatlicher Schulen war ich sehr beschäftigt. An einem Samstagabend kam er jedoch zu mir nach Hause zum Essen, und wir unterhielten uns bis in die frühen Morgenstunden. Ich stellte ihm viele Fragen, und jede Antwort, die er mir darauf gab, las er aus der Bibel vor. Ich war absolut davon überzeugt, daß dies die Wahrheit war, nach der ich lange gesucht hatte.“

Pele freute sich zwar, die Wahrheit kennenzulernen, doch fürchtete er entstehende Konsequenzen. Er und seine Angehörigen genossen in der Kirche Ansehen; einige aus seiner Familie waren Pastoren. Er selbst war aufgrund seiner Aktivität in Verbindung mit der Schule, dem Sport und der Kirche ziemlich gut bekannt. So fragte er sich immer wieder, was wohl der Verein ehemaliger Schüler von dem neuen Glauben halten würde, den er angenommen habe, und was die Schirmherren des Vereins, Ihre Hoheiten Malietoa Tanumafili II. und Tupua Tamasese III., von ihm denken und über ihn sagen würden.

Nach samoanischem Brauch üben Matai mit hohem Rang großen Einfluß aus. Es ist fast undenkbar für einen Samoaner, besonders für einen ohne Titel oder hohen Rang, gegen die Bräuche und die Religion seiner Vorväter Stellung zu beziehen. In dieser Lage befand sich Pele, als er die Wahrheit annahm.

PELE TRIFFT SICH MIT PERSONEN VON HOHEM RANG

Pele erzählt uns, was geschah: „Ich betete wie nie zuvor und bat Jehova, mich auf dem Weg zu leiten, den ich gehen sollte. In den wenigen Monaten, die noch vergingen, studierte ich unaufhörlich bis spät in die Nacht. Eines Tages erhielt ich einen Brief von dem obersten Häuptling unserer Familie, mit dem ich zu einer Abendversammlung in Faleasiu gerufen wurde, auf der man über die ‚neue Kirche‘ sprechen wollte. Taime Solomona, ein weiterer Familienangehöriger, der sich für die Wahrheit interessierte, war ebenfalls zugegen. Sobald ich eintraf, eröffnete der oberste Häuptling die Versammlung. Zu dieser Familienversammlung waren 6 Häuptlinge, 3 Redner, 10 Pastoren, 2 Religionslehrer, der oberste Häuptling, der den Vorsitz führte, und ältere Männer und Frauen der Familie erschienen. Sie überhäuften uns mit Flüchen und warfen uns vor, Unehre auf den Namen der Familie und den Namen der Kirche unserer Vorfahren gebracht zu haben.

Dann sagte der Vorsitzende: ‚Es wäre besser, wir würden darüber debattieren. Ihr nennt eure Glaubenslehren, wir die unsrigen, und dann werden wir sehen, wer recht hat.‘ Ich fühlte mich wie Jeremia; es brannte in mir, und ich konnte es nicht erwarten zu reden. Wenn auch einige schrien: ‚Laß die Bibel verschwinden! Weg mit der Bibel!‘, beantwortete ich doch alle ihre Fragen an Hand der Bibel und widerlegte ihre Argumente. Wie dankbar war ich, daß ich Gottes Wort wie nie zuvor studiert hatte!

Das dauerte die ganze Nacht hindurch bis 4 Uhr morgens. Schließlich gaben sie weder ein Wort noch den geringsten Ton mehr von sich. Sie ließen den Kopf hängen. Dann sagte der oberste Häuptling mit schwacher Stimme: ‚Du hast gewonnen, Pele.‘ Ich antwortete: ‚Entschuldigen Sie bitte, Sir. Ich habe nicht gewonnen. Sie haben die ganze Nacht hindurch die Botschaft vom Königreich gehört. Ich hoffe in aller Aufrichtigkeit, daß Sie sie beachten werden.‘ Als wir auseinandergingen, sahen wir uns nach einem Bus um, der uns heimbringen würde — müde, aber glücklich über den Sieg der Wahrheit Gottes. Der Same der Wahrheit hatte auf Upolu Wurzeln geschlagen.“

DIE STUDIENGRUPPE WÄCHST

Eines Nachmittags im Juli hörte ein junger Mann namens Maatusi Leauanae, wie sich zwei Männer über die „neue Wahrheit“ unterhielten. Maatusi fragte sie: „Wo ist diese neue Wahrheit zu finden?“ Der eine Mann arbeitete im Hospital und erklärte, dort gebe es eine Bibelstudiengruppe, die sich jede Woche gerade an diesem Tag im Hospital versammle. Maatusi war sehr daran interessiert, etwas über diese „neue Wahrheit“ zu erfahren. So ging er ins Hospital und sah hinein. Als er die große Gruppe erblickte, die sich versammelt hatte, wandte er sich scheu ab und wollte wieder gehen. An der Pforte traf er John Croxford, der gerade eintraf, um das Studium zu leiten. Bruder Croxford forderte ihn auf, dem Studium beizuwohnen, was Maatusi tat. Dort wurde er Fuaiupolu Pele vorgestellt und mehreren anderen, davon zwei oder drei Ärzten, einem Zollbeamten, einigen Büroangestellten und einem Mann aus dem Landwirtschaftsministerium. Dann folgte ein einstündiges Studium des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“.

Im Jahre 1952 symbolisierten Pele und seine Frau Ailua ihre Hingabe an Jehova durch die Taufe. Maatusi Leauanae gefiel das, was er kennenlernte, doch während einiger Monate besuchte er die Zusammenkünfte nur dann und wann. Als er wieder regelmäßig dem Studium beiwohnte, überzeugten ihn die Liebe und das Interesse, das ihm die Gruppe entgegenbrachte, sowie das, was er von der Wahrheit schon gehört hatte, davon, daß er die wahre Religion gefunden hatte. Bald schloß sich ein weiterer Regierungsangestellter, Siemu Taase, der Gruppe an. Er und Maatusi wurden im Jahre 1956 getauft.

John Croxford verließ 1953 Westsamoa, doch hatte er den Samen der Wahrheit auf guten Boden gesät. Viele der bereits erwähnten Personen dienen immer noch loyal im Werke Jehovas. Weitere sollten noch hinzukommen.

ERSTE VERSAMMLUNG GEGRÜNDET

Anfang 1953 genehmigte die Gesellschaft die Gründung der ersten Versammlung in Westsamoa. Im Mai 1953 trafen Ronald und Olive (Dolly) Sellars, ein Sonderpionierehepaar aus Australien, ein. Sie halfen mit, die Versammlung zu organisieren. Da die Behörden ihre Aufenthaltsgenehmigung aber nicht verlängerten, gingen sie im Januar 1954 nach Amerikanisch-Samoa.

Bruder Pele erzählt uns: „Als Bruder Croxford abreiste, dachten alle, dies sei das Ende der ‚neuen Kirche‘. Aber wir zählten gewöhnlich mehr als 40 Anwesende. Bruder Ted Jaracz besuchte uns, als er 1953 vom Kongreß in New York nach Australien zurückkehrte. Wir versammelten uns am Abend in meiner Wohnung, und er hielt einige Ansprachen, die ich übersetzte.“

Bald danach nannte Bruder Pele seinen neugeborenen Sohn nach den drei Brüdern, die nach Westsamoa gekommen waren: John Croxford, Ron Sellars und Ted Jaracz. Der Name lautet auf samoanisch Uitinesesioneronitete oder zu deutsch Zeuge-John-Ron-Ted.

DORT DIENEN, WO HILFE NOT TUT

Mehrere Zeugen kamen aus Australien, um dort zu dienen, wo Hilfe not tat. Richard und Gloria Jenkins, Bill und „Girlie“ Moss sowie andere leisteten vorzügliche Arbeit. Immer wieder wurden Anträge auf Einreisegenehmigungen für Missionare der Gesellschaft abgelehnt. Daher boten die Brüder, die dort dienten, wo Hilfe not tat, den einheimischen Brüdern, denen es damals an Standhaftigkeit und an reifen Aufsehern mangelte, die nötige Hilfe.

Ein Bruder, ein Eingeborener Westsamoas, der in Neuseeland die Wahrheit kennengelernt hatte, entschloß sich, seinen Brüdern „in der Heimat“ einige Zeit Hilfe zu leisten. So kamen Charles Pritchard und seine Frau Judy im Jahre 1960 mit ihren beiden Kindern nach Westsamoa zurück. Sie blieben 5 Jahre und konnten gute Hilfe leisten, da Charles selbst Samoaner war und wußte, was die Brüder benötigten und wie man es ihnen in ihrer Sprache klarmachen konnte. Dann gingen sie nach Neuseeland zurück, wo sie 15 Jahre blieben. Seit April 1981 dienen Charles und Judy Pritchard zusammen mit ihrem Sohn Paul als Missionare in Westsamoa.

GILEADABSOLVENTIN ERHÄLT EINREISEERLAUBNIS

Im Jahre 1958 absolvierte Schwester Tia Aluni, eine Eingeborene Westsamoas, die in Neuseeland gelebt hatte, die Gileadschule und erhielt als Zuteilung das nahe gelegene Amerikanisch-Samoa. Da sie die Einreisegenehmigung für Westsamoa erhalten konnte, bat die Gesellschaft sie, zu wählen, ob sie in Amerikanisch-Samoa Missionardienst verrichten oder nach Westsamoa als Sonderpionier gehen wolle. Sie entschied sich für das letztere und arbeitete drei Jahre lang (1961—64) auf Savai’i, der größten Insel, mit einer einheimischen Sonderpionierin zusammen. So begann das Werk auf Savai’i.

Dort diente ein Missionarehepaar in einer kleinen Versammlung in Fogapoa; doch jetzt besuchen die beiden die Versammlung einmal im Monat von der Insel Upolu aus. Das Werk geht langsam voran, da die Leute wegen der Bräuche, Traditionen und religiösen Glaubensansichten davor zurückschrecken, ihre alte Lebensweise aufzugeben. Die Verkündiger am Ort berichten treu jeden Monat.

DIE EINSAMMLUNG GEHT WEITER

Fagalima Tuatagaloa, ein Körperbehinderter, der schlecht sehen konnte, erkannte die Wahrheit. Im Jahre 1953 ließ er sich taufen und begann sofort mit dem Ferienpionierdienst (heute Hilfspionierdienst genannt). Er lernte die Wahrheit so gut kennen, daß er viele Schriftstellen auswendig wußte. Ein Kreisaufseher, der mit ihm von Haus zu Haus ging, bemerkte, daß er ohne Brille Schrifttexte korrekt vorlas, und fragte, ob sich sein Sehvermögen bessere. Fagalima antwortete, er habe seine Brille verloren und tue nur so, als ob er aus der Bibel vorlese. Eigentlich zitiere er aus dem Gedächtnis.

Fagalima nahm den Vollzeitpredigtdienst auf und diente viele Jahre als Sonderpionier. Er wohnte lange Zeit bei Peles Familie. Als er 1977 ernsthaft an Krebs erkrankte, pflegte sie ihn bis zu seinem Tode im Jahre 1979.

KREISDIENST TROTZ HINDERNISSEN

Als Len Helberg, der erste Kreisaufseher auf den Fidschiinseln, im Jahre 1957 abreiste, um die Gileadschule zu besuchen, übernahm Paul Evans den Kreis, der sich damals von Tahiti im Osten über die Samoainseln, Niue, Tonga und die Fidschiinseln bis nach Neukaledonien im Westen erstreckte. Im Jahre 1958 wurde ein zweiter Kreis gebildet, in dem Don Clare als Kreisaufseher diente. Ein dritter Kreis kam 1960 hinzu. Diese Kreise schlossen die 12 Territorien ein, die unter der Aufsicht des Zweigbüros auf den Fidschiinseln standen. Dreizehn Jahre lang bereiste Bruder Evans in Begleitung seiner Frau einige dieser Territorien als Kreisaufseher. Wenn sie nicht unterwegs waren, waren sie in Amerikanisch-Samoa als Missionare tätig.

Nach Westsamoa zu kommen war nicht leicht, nicht einmal zu kurzen Besuchen als Kreisaufseher. Bruder Evans erinnert sich: „Zweimal dienten wir der Versammlung, als wir mit einem Schiff vorbeikamen. Auf der ersten Reise verbrachten wir nur drei Nächte und zwei Tage bei den Brüdern. Das nächste Mal waren die Umstände günstiger. Wir buchten eine Überfahrt auf einem kleinen Frachter von den Fidschiinseln aus, der dienstags in aller Frühe in Westsamoa eintraf. Da dieses Schiff von der westsamoanischen Regierung für eine 7tägige Reise zu anderen Inseln gechartert worden war und uns eigentlich nicht mitnehmen durfte, mußten wir in Apia 7 Tage an Land gehen. Das war genau das richtige für uns, und wir konnten während dieser in geistiger Hinsicht nützlichen ‚Wartezeit‘ der Versammlung dienen.“ Im Jahre 1959 mußte Bruder Evans drei Versuche unternehmen, bevor er die Erlaubnis erhielt, Westsamoa zu betreten.

GRÜNDE FÜR DEN LANGSAMEN FORTSCHRITT

Es bereitet zwar Freude, den Samoanern im Predigtdienst Zeugnis zu geben, doch Ergebnisse stellen sich nur schwerlich ein. Man kann Bibelstudien beginnen, aber sie regelmäßig durchzuführen und Fortschritte zu erzielen ist eine andere Sache. Die Brüder haben indes gute Arbeit geleistet, wenn man berücksichtigt, daß sie viele Jahre keine Hilfe von Missionaren hatten. Ein weiterer Grund für den langsamen Fortschritt ist die beschränkte Anzahl von Publikationen in ihrer Sprache.

LÄUTERUNG DER VERSAMMLUNG

Etwas, was dem Fortschritt in den frühen Jahren im Weg stand, war der Umstand, daß einige Brüder die theokratische Einrichtung wahrscheinlich aus Stolz nicht bereitwillig anerkannten. Es gab einige, die sich nicht demütigten, und so kam es im Jahre 1958 zu einer Sichtung. Einige Zeit lang hatten eine Handvoll rebellisch Eingestellte versucht, die Versammlung zu spalten und selbst eine kleine Organisation zu gründen. Nach mehreren Jahren ständiger Unruhe erreichte dieser Zustand seinen Höhepunkt, als diese äußerst stolzen Personen die Versammlung verließen.

Von der Läuterung war ein Viertel der Verkündiger betroffen; einigen davon wurde die Gemeinschaft entzogen. Jehova bewies unzweideutig, daß er seine Organisation unterstützte, indem er diejenigen segnete, die ihre Lauterkeit höher einstuften als ihren persönlichen Stolz. Die Versammlung wuchs weiterhin und erfreute sich im Jahre 1959 einer Zunahme von 35 Prozent, da ein wirklich herzlicher Geist der Liebe und Zusammenarbeit herrschte. Bruder Pele blieb zusammen mit seiner Frau und mehreren Angehörigen standhaft und setzt sich immer noch in dem Maße ein, wie es sein Alter und seine Gesundheit zulassen. Er und seine Familie sind jetzt mit einer samoanischen Versammlung auf Hawaii verbunden.

Die Läuterung der Versammlung umfaßte jedoch noch mehr. Einer großen Anzahl Brüder und Schwestern wurde die Gemeinschaft wegen geschlechtlicher Unsittlichkeit entzogen. Unsittlichkeit wird in Westsamoa offen praktiziert, und mehrere Sonderpioniere und Diener mußten wegen solcher Verfehlungen von ihrem Dienst entbunden werden.

GANZHERZIGER DIENST

Die Bevölkerung Westsamoas hat zwar einen Überfluß an physischer Nahrung, doch ist sie in finanzieller Hinsicht arm. Die Brüder setzen jedoch das ein, was sie haben, um im Königreichswerk voranzudrängen, und Jehova hat sie entsprechend gesegnet. Stell dir beispielsweise vor, welche Anstrengungen Bruder Fagalima Tuatagaloa unternahm, um einen Kongreß auf den Fidschiinseln zu besuchen. Er war nicht jung, sondern alt; nicht stark, sondern kränklich; hatte keine gesunden Glieder, sondern einen Klumpfuß; konnte nicht gut sehen, sondern war auf einem Auge blind. Um den Kongreß besuchen zu können, benötigte er Geld, und um dieses zu haben, mußte er Kokosnüsse sammeln. Er schleppte etwa 15 auf einmal ca. 4 km weit, wo er sie schälte, das Fleisch herausschnitt und zum Trocknen ausbreitete. Dann verkaufte er das Kokosnußfleisch oder die Kopra.

Vier Wochen lang arbeitete er ganz allein auf der anderen Seite der Insel. Dann wollte er seine Fahrt bezahlen, mußte aber feststellen, daß der Preis gestiegen war. Er beklagte sich nicht und war nicht entmutigt; er bat auch nicht um Hilfe. Wieder machte er sich an die Arbeit und stellte noch mehr Kopra her, um das zusätzliche Geld zu verdienen. All das tat er, um einem Kongreß beizuwohnen, der in zwei Sprachen abgehalten werden sollte, die er nicht verstand. Welch eine Belohnung für ihn, als er bei seiner Ankunft herausfand, daß die Gesellschaft Vorkehrungen getroffen hatte, daß der größte Teil des Programms auch in seiner Sprache dargeboten wurde!

Aufgrund dieses ganzherzigen Dienstes und des Segens Jehovas stieg die Verkündigerzahl von 37 im Jahre 1958 auf 109 im Jahre 1971, eine Höchstzahl, an. Im März 1983 erreichte man eine noch nie dagewesene Höchstzahl von 161 Verkündigern. Gewiß ist in Westsamoa noch eine große Zunahme zu erwarten, worauf die Zahl von 594 Anwesenden beim Gedächtnismahl im Jahre 1983 hindeutet.

MISSIONARE ERHALTEN EINREISEERLAUBNIS

Jahrelang war es Missionaren aus dem Ausland nicht erlaubt, sich in Westsamoa aufzuhalten. Im Jahre 1970 gab es jedoch einige personelle Änderungen in der Regierung. So wandte sich die Versammlung Apia an den Premierminister, unter dessen Aufsicht die Einwanderungsbehörde stand, und beantragte für Paul und Frances Evans eine Aufenthaltsgenehmigung für die Zeit von drei Jahren mit der Möglichkeit einer Verlängerung nach Ablauf dieser Zeit. Wie begeistert die Brüder doch waren, als der Antrag genehmigt wurde — nach 19 Jahren unaufhörlichen Bemühens!

Bruder Evans diente zu jener Zeit in Westsamoa im Kreisdienst. So wechselte er mit seiner Frau einfach vom Kreisdienst zum Missionardienst über. Sie sind immer noch in Westsamoa und arbeiten nun angestrengt an der Übersetzung von Schriften ins Samoanische.

Dadurch war es mit der Tätigkeit der Missionare nicht ein für allemal vorbei. Bruder M. G. Henschel von der leitenden Körperschaft besuchte im Januar 1977 Westsamoa und verschaffte sich einen Überblick über die Situation. Die Folge war, daß mehr Missionare in das samoanische Feld gesandt wurden.

GRUNDSTÜCK GEKAUFT

Im November 1977 diente Robert Kawasaki aus Hawaii in Westsamoa als Zonenaufseher. Er erkundigte sich nach einer Möglichkeit, Land zu kaufen, auf dem die Gesellschaft bauen könnte. Man sagte ihm, daß in der Gegend von Sinamoga, ungefähr 3 km von Apia aus landeinwärts, etwas Land zu haben sei. Es war etwa einen Morgen groß; darauf standen drei Häuser und ein altes Gebäude aus Zementblöcken. Bruder Kawasaki empfahl der leitenden Körperschaft, daß die Gesellschaft dieses Grundstück kaufe. Im Oktober 1978 wurde der Kauf getätigt, und die Missionare zogen vorübergehend in eines der Häuser. Im Jahre 1979 wurden zwei Gebäude abgerissen, und ein großes zweigeschossiges Haus wurde renoviert und sollte als Missionarheim dienen. Doch im Jahre 1981 baute man, 19 km von Apia entfernt, auf einem Grundstück, das von einem Bruder aus Faleasiu gepachtet wurde, ein völlig neues Missionarheim. Brüder reisten von Australien, Hawaii, Neuseeland und von den Vereinigten Staaten auf eigene Kosten an, um sich mit den einheimischen Brüdern am Bau dieser Missionarheime zu beteiligen.

LITERATUR IN SAMOANISCH

Im Dezember 1957 diente Bruder Earl Stewart vom Zweigbüro auf den Philippinen als Zonenaufseher auf Samoa. Er empfahl der Gesellschaft, den Wachtturm in Samoanisch zu drucken. Bruder Pele übernahm die Führung bei der Übersetzungsarbeit, und die erste vervielfältigte Ausgabe erschien im Mai 1958.

Zuvor wurden einige Traktate und die Broschüre „Diese gute Botschaft vom Königreich“ ins Samoanische übersetzt. Weitere Broschüren folgten. Anfang 1972 traf dann die samoanische Ausgabe des Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt ein. Viele Tausende Exemplare des Wahrheits-Buches sind im Laufe der Jahre verbreitet worden und werden überall dort zur Durchführung von Bibelstudien verwendet, wo samoanisch sprechende Personen angetroffen werden. Die Übersetzung des Buches Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben ins Samoanische macht gute Fortschritte. Dieses Buch wird ein wunderbares Hilfsmittel für das samoanische Gebiet sein.

Einige Jahre wurde der samoanische Wachtturm in Brooklyn (New York) als eine 16seitige Ausgabe gedruckt. Seit Januar 1981 erscheint er mit 24 Seiten. Exemplare davon werden nach Neuseeland, Hawaii und an die Westküste der Vereinigten Staaten gesandt, wo es unter größeren samoanischen Bevölkerungsgruppen Versammlungen gibt.

FORTSCHRITT IM LAUFE DER JAHRE

Das Werk des Volkes Jehovas in Westsamoa hat unter Gottes Leitung langsam, aber sicher Fortschritte gemacht. Die Zahl der Verkündiger ist von nur einem im Jahre 1952 bis heute auf 161 gestiegen. Zehn Missionare, fünf allgemeine Pioniere und Sonderpioniere außer den Versammlungsverkündigern sind jetzt im Predigtdienst tätig, und viele Menschen hören die Königreichsbotschaft. Etwa 270 Personen besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte, was zeigt, daß noch viele da sind, die Diener Jehovas werden könnten.

Verlassen wir aber die Samoainseln nicht vollständig, sondern setzen wir über nach Amerikanisch-Samoa, und lernen wir dort einiges über den Fortschritt des Königreichswerkes kennen.

AMERIKANISCH-SAMOA

Nur etwa 80 km trennen die beiden samoanischen Staaten voneinander. Amerikanisch-Samoa ist seit 1899, als die Kolonialmächte die Samoainseln aufteilten, Territorium der Vereinigten Staaten. Es wird von etwa 32 000 Menschen bewohnt, die auf 6 kleineren Inseln wohnen. Die größte davon, Tutuila, hat fast 30 000 Einwohner.

Der Hafen von Tutuila, als Pago Pago bekannt, ist das bekannteste Wahrzeichen von Amerikanisch-Samoa. Er liegt in dem Krater eines erloschenen Vulkans und ist bis zu 122 m tief. Die über das blaugrüne Wasser bis zu 550 m steil aufragenden grünen Hänge bieten einen herrlichen Anblick. Innerhalb von 50 Jahren sind in dieser Bucht jährlich im Durchschnitt über 5 m Regen gefallen. Die Luftfeuchtigkeit ist mit ungefähr 84 Prozent im Durchschnitt enorm hoch, doch die Temperatur übersteigt gewöhnlich nicht 32 °C.

Wie in Westsamoa gehen auch hier die Leute, die Anhänger der verschiedenen Religionsgemeinschaften der Christenheit sind, zur Kirche. Es ist üblich, daß die Dorf-Matai am Abend einen Gong erschallen lassen als Signal dafür, daß sich alle im Dorf zum Gebet in die Häuser begeben sollen. Um diese Zeit darf niemand draußen herumlaufen. Nach 10 oder 15 Minuten erschallt erneut ein Gong, der das Ende der Zeit des Gebets anzeigt.

DIE WAHRHEIT ERREICHT DIE INSEL TUTUILA

Im Jahre 1938, als sich J. F. Rutherford, der Präsident der Watch Tower Society, und seine Begleiter auf der Rückreise aus Australien befanden, legten sie in Amerikanisch-Samoa an und brachten etwas Literatur der Gesellschaft an Land. Es liegt kein Bericht darüber vor, ob damals irgend jemand die Königreichsbotschaft annahm. Noch viele Jahre sollten vergehen, bevor das Werk in diesem Gebiet der Südsee voranging.

Schwester Lydia Pedro besuchte im Jahre 1952 ihre Verwandten in Amerikanisch-Samoa und erzählte ihnen von der guten Botschaft. Das Ergebnis dieser Reise war, daß Uaealesi (Wallace) Pedro, ihr Cousin, die Wahrheit kennenlernte.

FEST FUSS GEFASST

Am 5. Januar 1954 kamen Ronald und Olive (Dolly) Sellars, gebürtige Australier, auf die Inseln; sie hatten ein einmonatiges Probevisum für die Einreise als Missionare. Als der Justizminister erfuhr, daß ihnen die Aufenthaltsgenehmigung für Westsamoa verweigert worden war, sagte er: „In Amerikanisch-Samoa haben wir Religionsfreiheit, und ich werde dafür sorgen, daß Sie wie jede andere Religionsgemeinschaft in den Genuß dieser Freiheit kommen.“

Schließlich teilte das Büro des Justizministers in einem Schreiben mit, es sei nichts dagegen einzuwenden, daß die Watch Tower Society in Amerikanisch-Samoa eine Organisation gründe. Bruder und Schwester Sellars erhielten Visa für einen unbefristeten Aufenthalt. Später wurde weiteren Missionaren die Einreiseerlaubnis erteilt. Von all den Ländern, die unter der Aufsicht des Zweigbüros auf den Fidschiinseln stehen, ist Amerikanisch-Samoa das einzige Land, das seit Jahren neuen Missionaren die Einreiseerlaubnis erteilt.

EIN JUNGER MANN TRITT FÜR DIE WAHRHEIT EIN

Die Ankunft der Missionare regte Wallace Pedro an, in der Wahrheit Fortschritte zu machen. Er erzählt uns seine Erfahrung: „Von der Zeit an, als die Missionare eintrafen, konnte ich die Notwendigkeit erkennen, mich mit Jehovas Volk zu versammeln. Wir waren nur 7 Personen, die die Zusammenkünfte im Missionarheim besuchten. Am 30. April 1955 ließ ich mich als erster in Amerikanisch-Samoa taufen. Meine Angehörigen waren nicht sehr erfreut darüber, besonders nicht, als ich im Predigtwerk sehr aktiv wurde.

Als ich eines Tages vom Versammlungsbuchstudium zurückkam, tagte der Familienrat. Man stellte mich vor die Wahl: Löse entweder die Bindungen zu Jehovas Zeugen, oder verlasse das Haus! Obwohl ich noch ein Jahr zur höheren Schule gehen mußte und keine finanzielle Unterstützung hatte, entschied ich mich standhaft für die Wahrheit. Meine Angehörigen enterbten mich dann und setzten mich vor die Tür; ich hatte nichts weiter als die Kleidung, die ich trug. Jehova sorgte liebevoll dafür, daß ich eine Bleibe hatte: das Missionarheim. Und Brüder aus den Vereinigten Staaten sandten mir Kleidung.“

Wallace Pedro blieb einige Zeit bei den Missionaren und schloß seine Schulausbildung ab. Dann wurde er Pionier und später Sonderpionier. Er diente ungefähr bis 1960 im Land und wanderte dann in die Vereinigten Staaten aus. Im Jahre 1979 kehrte Bruder Pedro mit seiner Frau und vier Kindern wieder nach Amerikanisch-Samoa zurück. Und wie steht es mit seinen Angehörigen, die ihn enterbten? Einer seiner Brüder, seine Schwester und eine seiner Nichten sind Zeugen geworden. Im Jahre 1980 ließ sich dann seine Mutter im Alter von 72 Jahren taufen. Sogar sein Vater studierte vor seinem Tod noch die Bibel. Dadurch, daß dieser junge Mann standhaft für Jehova und die Wahrheit eingetreten war, wurden er und seine Familie gewiß sehr gesegnet.

ERSTER BESUCH DES KREISAUFSEHERS

Im Jahre 1955 erhielt die kleine Gruppe vorzügliche Hilfe, als Bruder Len Helberg als erster Kreisaufseher Amerikanisch-Samoa besuchte. Während seines Aufenthalts wurde der Film der Gesellschaft Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit auf der ganzen Insel gezeigt; bei den Vorführungen waren insgesamt 3 227 Personen anwesend. Dadurch wurde ein wunderbares Zeugnis gegeben, denn die Menschen konnten erkennen, daß Jehovas Zeugen ein weltweites Werk verrichten.

Zwei Monate nach diesen Filmvorführungen wurde mit 3 Verkündigern und den 6 Missionaren offiziell eine Versammlung gegründet.

Obwohl in Amerikanisch-Samoa viel mehr Leute Englisch verstehen als in Westsamoa, ist Samoanisch dennoch die Hauptsprache. So war es für die neue Versammlung eine große Hilfe, als sie eine Sendung von 16 000 Broschüren „Diese gute Botschaft vom Königreich“ in Samoanisch erhielt.

WEITERE PIONIERE UND MISSIONARE TREFFEN EIN

Viele Verkündiger, Pioniere und Missionare haben auf den Inseln gedient und haben die Brüder durch ihre treue und liebevolle Unterstützung erbaut. Einmal gab es auf der kleinen Insel Tutuila 9 Missionare und 3 allgemeine Pioniere. Das Ergebnis: 118 Anwesende beim Gedächtnismahl im Jahre 1960.

SIE VERSÄUMTEN KEINEN BEZIRKSKONGRESS

Im Jahre 1960 hatten die Brüder die Freude, sowohl einige Zeugen von den Fidschiinseln als auch ihre Brüder aus Westsamoa zu Gast zu haben. Das war anläßlich des Bezirkskongresses, der unter dem Motto stand: „Jage dem Frieden nach“. Ein anderer Bezirkskongreß, der im Jahre 1966 stattfand, zog fast 300 Delegierte aus 8 Ländern an, die unter der Aufsicht des Zweiges standen, sowie Delegierte aus Australien und Neuseeland. Damals gab es nur 26 Verkündiger in ganz Amerikanisch-Samoa. Die hohe Anwesendenzahl trug daher zu einem großartigen Zeugnis bei.

Die Brüder aus Amerikanisch-Samoa haben einige Bezirkskongresse auf den Fidschiinseln und einige in Westsamoa besucht. Obwohl gewöhnlich weite Reisen zu machen sind, freuen wir uns, sagen zu können, daß die Kongresse seit 20 Jahren regelmäßig stattgefunden haben und die Brüder stets anwesend waren und die geistige Speise dankbar aufnahmen.

SCHLECHTER GESUNDHEITSZUSTAND KEIN HINDERNIS

Im Jahre 1962 nahm Tafia Pula, der damals 66 Jahre alt war, die Wahrheit an. Obwohl er wegen Filariasis, einer Krankheit, die sowohl seine Arme als auch seine Beine in Mitleidenschaft zog, fast ans Haus gebunden war, verbrachte er viele Stunden im Dienste Jehovas. Weil seine Glieder stark geschwollen und schwer waren, konnte er selbst mit Hilfe eines Stockes kaum gehen. Dennoch drängte ihn sein Eifer für Jehova dazu, mehr zu predigen als einige, die jünger waren als er.

Er wollte sich taufen lassen, aber seine Angehörigen befürchteten, er könne sterben, wenn er im Meer untergetaucht werde. Er sagte zu ihnen: „Wenn ich während der Taufe sterbe, dann freue ich mich, weil ich sterbe, während ich den Willen Gottes tue.“ Er ließ sich taufen und starb nicht.

Im Jahre 1972, dem letzten Jahr seines Lebens, sagte er zu einem Bruder, mit dem er in den Dienst ging: „Geh bitte weiter, denn ich halte dich nur auf. Ich glaube, es ist besser, daß ich zum Auto zurückgehe und denen Zeugnis gebe, die des Weges kommen.“ Als sich der Bruder umsah, sprach Bruder Tafia Pula mit Passanten. Er hatte eine Botschaft bekanntzumachen, und er machte sie bekannt bis zuletzt. Als er zwei Tage vor seinem Tod ins Krankenhaus kam, rief er seine Tochter an und bat sie, ihm seine Predigtdiensttasche zu bringen, damit er sie neben seinem Bett habe und jederzeit davon Gebrauch machen könne.

WAS DEN FORTSCHRITT BEEINTRÄCHTIGT

In den 60er Jahren ging das Werk langsam voran. Die durchschnittliche Verkündigerzahl stieg von 22 im Jahre 1961 auf 44 im Jahre 1970. Es gab mehrere Rückschläge, da einige Verkündiger, darunter sogar Sonderpioniere, der Unsittlichkeit zum Opfer fielen und aus der Versammlung ausgeschlossen werden mußten. Das ist auf den Inseln wie in vielen anderen Teilen der Welt ein ständiges Problem.

Ein weiterer Grund für das anscheinend langsame Wachstum besteht darin, daß Samoaner leicht in die Vereinigten Staaten einreisen können. Oft wandern Neue, die soeben den Predigtdienst aufgenommen haben, in die Vereinigten Staaten aus. Viele solche Personen haben sich mit den samoanischen Versammlungen auf Hawaii und an der Westküste der Vereinigten Staaten verbunden und dienen dort Jehova.

DIE GUTE BOTSCHAFT WIRD GEPREDIGT

Da es auf der Hauptinsel von Amerikanisch-Samoa eine festgegründete Versammlung gibt, ist die Königreichsbotschaft an die Ohren fast aller Menschen dieses Gebiets gedrungen. Während in Westsamoa das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Verkündigern der guten Botschaft und Einwohnern immer noch etwa 1 zu 1 000 beträgt, beläuft es sich in dem kleineren Amerikanisch-Samoa auf etwa 1 zu 400.

Auch die als Manua Islands bekannten drei Inseln Tau, Ofu und Olosega haben die Botschaft gehört. Im Jahre 1980 haben zum Beispiel der Kreisaufseher John Rhodes, seine Frau Helen und fünf weitere Verkündiger 5 Tage damit verbracht, auf diesen kleinen Inseln Zeugnis zu geben. Sie bearbeiteten alle Dörfer und gaben 159 Bücher, 126 Broschüren sowie 268 Zeitschriften ab und nahmen 66 Abonnements auf. Jetzt besuchen die Verkündiger der Versammlung auf Tutuila diese entfernten Inseln zweimal im Jahr.

Bei einer Verkündigerhöchstzahl von 81 im letzten Dienstjahr und einem Durchschnitt von 167 Anwesenden bei den öffentlichen Vorträgen bestehen gute Aussichten auf weiteres Wachstum. Jehova Gott gebührt der Dank dafür, daß er die Bemühungen gesegnet hat, die wahre Christenversammlung auf diesen herrlichen Inseln in der Südsee fest zu gründen.

Gehen wir nun vom äußersten Osten des unter der Aufsicht des Zweiges stehenden Gebiets nordwärts in Richtung Äquator zu den Inselgruppen Kiribati und Tuvalu (früher Gilbertinseln und Ellice-Inseln), um einiges über die dortige Entwicklung des Königreichswerkes zu erfahren.

KIRIBATI UND TUVALU

Diese beiden Inselgruppen unterstanden ursprünglich ein und derselben Kolonialregierung, die ihren Hauptsitz seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf Tarawa hatte, das zu den Gilbertinseln gehört. Da die Inselbewohner zwei verschiedenen Rassen angehören und jede ihre eigene Sprache spricht, wurden die Inselgruppen 1975/76 verwaltungsmäßig getrennt. Danach wurden sie von Großbritannien unabhängig. Die Gilbertinseln bildeten dann die Republik Kiribati und die Ellice-Inseln den Staat Tuvalu.

Kiribati, der größere der zwei Inselstaaten, besteht aus 33 Inseln, die sich über ein Gebiet von 5 Millionen km2 erstrecken. Darin eingeschlossen sind 16 Gilbertinseln, 8 Phönixinseln, 8 Line Islands und Ocean Island. Wenn man die 9 Inseln von Tuvalu noch hinzuzählt, beträgt die gesamte Landfläche nur etwa 745 km2. Die meisten Inseln Tuvalus sind ringförmige Koralleninseln, die Lagunen umschließen.

Fast alle Inseln sind sehr klein und ragen kaum aus dem Wasser heraus; tatsächlich erhebt sich nirgends in Tuvalu das Land höher als 4,6 m über dem Meeresspiegel. Wegen des kargen Bodens wächst nur sehr wenig, was als Nahrung dienen könnte, ausgenommen die Kokospalme, der Schraubenbaum und der Brotfruchtbaum sowie knollenartige Feldfrüchte, die als Hauptnahrungsmittel gelten und als pulaka und Taro bekannt sind.

Die Einwohnerzahl dieser Inseln beträgt 60 000, und somit gehören sie zu den am dichtesten besiedelten Inseln des Pazifiks. Tuvalu hat 8 000 Einwohner und 2 300 leben auf Funafuti, der Hauptinsel. Die meisten Tuvaluer sind Polynesier und sprechen Tuvalu; viele beherrschen aber auch die englische Sprache. Die Mehrheit der Bewohner Kiribatis sind Mikronesier und sprechen Gilbertese, obwohl viele von ihnen auch Englisch sprechen.

RELIGION UND BRÄUCHE

Um die Mitte der 1850er Jahre wurden protestantische Missionen gegründet und später auch eine katholische. Zuerst waren die Bewohner nicht sehr empfänglich, aber die Missionare gewannen sie für sich, indem sie ihnen Kleidung und Tabakwaren schenkten.

Schließlich gelang es den Kirchen, die Menschen unter ihren Einfluß zu bekommen und Land zu erwerben. Das Buch Kiribati, Aspects of History berichtet: „Einige Leute, die an Tabakwaren interessiert waren, gaben den Missionaren für ein paar Zigaretten Land. Auf diese Weise kam die katholische Mission in Nonouti zu Grundbesitz, auf dem sie ihre Station baute.“ Die LMS (Londoner Mission) und die katholische Mission kontrollierten verschiedene Teile Kiribatis, aber Tuvalu kam allein unter die Herrschaft der LMS-Gruppe.

Inwieweit die Mission über die Inselbewohner herrschte, kann an dem, was in Tuvalu geschah, erkannt werden. Die samoanischen Pastoren kamen und begannen den Menschen die samoanische Sprache und auch ihre Bräuche aufzuzwingen. Um die Mitte der 1940er Jahre übten die Kirchen einen starken Einfluß auf fast alle Gebiete des Insellebens aus. Die strohgedeckten Hütten eines jeden Dorfes waren rund um die imposanten Kirchen gebaut. Einige Pastoren erlangten so viel Macht, daß sie den Genuß von Alkohol und das Fahrradfahren an Sonntagen verboten.

DAS KÖNIGREICHSWERK BEGINNT IN KIRIBATI UND TUVALU

Bill Checksfield, der in Suva (Fidschiinseln) Zeugnis gegeben hatte, konnte nicht ahnen, welche Folgen der erste Rückbesuch bei einem Tuvaluer namens Foua Tofinga haben würde. Nachdem Herr Tofinga vier Jahre lang die Bibel studiert hatte, wurde er im Jahre 1951 getauft — der erste Tuvaluer, der in die Wahrheit kam. Seine Frau Selepa ließ sich 1957 taufen. Nach einiger Zeit wurde Bruder Tofinga ein Ältester in der Versammlung Suva und dient gegenwärtig als ein Glied des fidschianischen Zweigkomitees.

Obwohl es Bruder Tofinga nicht möglich war, nach Tuvalu zurückzukehren, begann sich doch die Wahrheit von seiner Wohnung in Suva aus bis nach Kiribati und Tuvalu auszubreiten. Bruder Tofingas Vater und sein Schwiegervater waren Pastoren der LMS-Kirche, und als dann Bruder Tofinga und seine Frau die Wahrheit annahmen, herrschte ein beträchtlicher Aufruhr in der Gemeinde der Tuvaluer.

Gemäß einem Inselbrauch besucht fast jeder Tuvaluer, der auf die Fidschiinseln kommt, auch die Familie Tofinga. Natürlich hat dies zu vielen Gelegenheiten geführt, den Tuvaluern Zeugnis zu geben. So drang die Königreichsbotschaft immer mehr nach Kiribati und Tuvalu vor.

Um dies zu veranschaulichen, beachte die Erfahrung von Saulo Teasi, einem Tuvaluer. Als Arbeiter auf einem Schiff kam er gegen Ende der 40er Jahre auf die Fidschiinseln und stellte fest, daß ihm in Suva eine Woche Zeit verblieb. Er besuchte Schwester Tofingas Mutter, die zu der Zeit begonnen hatte, sich für die Wahrheit zu interessieren. Als Bruder Checksfield ebenfalls in dieser Wohnung einen Besuch machte, saß Saulo schweigend im Hintergrund und hörte der biblischen Unterhaltung zu. Es beeindruckte ihn, daß Bruder Checksfield bei der Beantwortung jeder Frage stets die Bibel benutzte. Als Saulo erfuhr, daß dieser Missionar einige Tage später zurückkehren würde, entschloß er sich, anwesend zu sein. Nach Schluß der zweiten Bibelbetrachtung ging Saulo mit einem Exemplar des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ nach Hause und war davon überzeugt, die wahre Religion gefunden zu haben.

Inzwischen interessierten sich auch andere für die Wahrheit; unter ihnen war Schwester Tofingas leibliche Schwester Lise. Diese interessierten Personen waren nach Tarawa (Kiribati) gezogen, und schon bald gab es eine kleine Studiengruppe von etwa 10 Personen auf Tarawa. Obwohl keiner von ihnen getauft war, machten sie trotz ständigen Widerstandes weiter. So bildeten sie die Grundlage für den Beginn des Werkes in Kiribati und Tuvalu.

In der Mitte der 50er Jahre, nachdem Saulo einen Arbeitsvertrag erfüllt hatte, traf er auf Tarawa ein, und während er auf ein Beförderungsmittel nach Tuvalu wartete, fand er im Heim von Lise eine Unterkunft. Er und seine Familie hatten viele Gelegenheiten, mit Lise über biblische Themen zu sprechen, und kurz darauf entschied er sich, auf Tarawa zu bleiben und dort zu arbeiten. Saulo freute sich sehr, daß das, was er lernte, mit dem übereinstimmte, was er von Bruder Checksfield auf den Fidschiinseln gehört hatte. Schon bald schlossen sich Saulo und seine Frau Uto der kleinen Gruppe an.

DIE GRUPPE IN KIRIBATI ERHÄLT UNTERSTÜTZUNG

Diese Gruppe erhielt im Jahre 1961 große Unterstützung, als eine vierköpfige Familie aus Neuseeland eintraf. Bruder Huia Paxton wurde von der Regierung in Kiribati als Chemiker eingestellt. Zusammen mit seiner Familie trug er sehr zur Ermunterung der einheimischen Brüder bei. Sie lernten sogar Gilbertese sprechen, und zwar fließend. Die Familie stand nicht nur mit interessierten Personen in Briefwechsel, von denen einige auf Ocean Island wohnten, sondern sie hatte sich auch eine kleine Jacht gekauft, um nahe gelegene Inseln zu besuchen. Als der Kreisaufseher, Fred Wegener, diese Familie im Jahre 1965 besuchte, hatten sich ihr vier Familien angeschlossen, und zwar 15 Erwachsene mit ihren Kindern.

Nachdem Bruder Paxtons Arbeitsvertrag im Jahre 1967 abgelaufen war, kehrte er mit seiner Familie nach Neuseeland zurück. Auf der Rückreise machte ihr Schiff auf Ocean Island halt, wo es ihnen möglich war, einige zu begrüßen, mit denen sie in Briefwechsel standen, und sie zu ermuntern. Als der Kreisaufseher sechs Monate später Tarawa besuchte, stellte er fest, daß die Gruppe gewachsen war, sich regelmäßig versammelte und dabei das Buch „Vergewissert euch aller Dinge ...“ in Englisch verwandte. Damals gab es noch keine Publikationen in Gilbertese.

Obwohl die Brüder keine Unterstützung von Missionaren oder Pionieren erhalten, setzt die kleine Versammlung des Volkes Jehovas die Verkündigung der guten Botschaft von der Hauptinsel Tarawa aus fort. Seit dem 1. September 1980 steht Kiribati unter der Aufsicht des neuen Zweigbüros in Guam, das die Arbeit in ganz Mikronesien beaufsichtigt.

FORTSCHRITT IN TUVALU

Als Saulo Teasi Anfang der 60er Jahre nach Funafuti, der Hauptinsel Tuvalus, zurückkehrte, war er überrascht, dort eine kleine Gruppe vorzufinden, die zusammen den Wachtturm studierte. Uili Opetaia (Willy O’Brien), ein ehemaliger Arzt, kümmerte sich um die Gruppe. Uili, der die Wahrheit während seines Medizinstudiums in Suva kennengelernt hatte und auf Samoa getauft worden war, verbreitete nun das, was er gehört hatte. Bald gesellte sich zu dieser Gruppe Apelu Teagai und seine Frau Lumepa. Genauso wie Saulo war auch Apelu in Suva mit der Wahrheit in Berührung gekommen.

Damals begann Saulos Frau Uto ihrem Mann starken Widerstand entgegenzusetzen, obwohl sie zuerst Interesse bekundet hatte. Jeden Sonntag gab es Streit, weil Saulo nicht mit ihr in die Kirche gehen wollte. Es sollte jedoch eine erfreuliche Wende geben.

Im Mai 1962 wurden Schwester Lydia Pedro und Schwester Alisi Dranidalo, beide Sonderpioniere von den Fidschiinseln, nach Tuvalu geschickt. Schwester Pedro war in Tuvalu geboren und Schwester Dranidalo stammte von den Fidschiinseln. Die dortige Regierung war mit dem Aufenthalt dieser beiden Schwestern nicht einverstanden, und so mußten sie im Januar 1963 Tuvalu verlassen. Während ihres Aufenthalts jedoch führten sie einige Bibelstudien durch, wenngleich es ihnen nicht erlaubt war, von Haus zu Haus zu predigen. Die beiden Sonderpionierinnen halfen besonders Uto, Saulos Frau, sich für die Wahrheit zu entscheiden. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit zeigten sich, als der Kreisaufseher 1964 nach Tuvalu kam und feststellte, daß Saulo und Apelu getauft werden konnten. Im darauffolgenden Jahr wurde auch Uto getauft, und zwar zusammen mit Uilis Frau Melapa.

KREISAUFSEHER BESUCHEN TUVALU

Mitte der 60er Jahre bis Ende der 70er Jahre setzte diese kleine Versammlung ihre Tätigkeit trotz Widerstand fort. Mit der Zeit war es einfacher für einen Kreisaufseher, Tuvalu zu besuchen. Die Kreisaufseherbesuche — eine Vorkehrung Jehovas — wurden von den Brüdern sehr geschätzt.

Es war für reisende Aufseher nicht leicht, sich an das Leben auf den Inseln zu gewöhnen. Ein Bruder, der auf Funafuti zu Besuch war und sich von einem Denguefieberanfall erholte, beschloß, in der wunderschönen Lagune schwimmen zu gehen. Nach einer Weile sah er etwas Seltsames an sich vorbeischwimmen und dachte: „Das kann doch nicht wahr sein!“ Später sah er noch mehr davon und bemerkte die Toilettenhäuschen auf Pfählen über dem Wasser. Es versteht sich von selbst, daß er das letzte Mal in der Lagune gebadet hatte.

Ein anderer Bruder und eine Schwester, die in Kiribati auf einem mit Kies bedeckten Fußboden unter einem Moskitonetz schliefen, wurden plötzlich durch ein eigenartiges Geräusch aufgeschreckt. Der Bruder leuchtete mit der Taschenlampe und stellte fest, daß mehrere Taschenkrebse versuchten, das Moskitonetz zu durchdringen. Später, als sie Tuvalu erreichten, bemerkten sie, daß die meisten Wohnstätten durch den Wirbelsturm „Bebe“ zerstört worden waren. So hielten sie sich bei einem Bruder und seiner Familie in einer kleinen Hütte auf. Hier wurden sie die ganze Nacht durch den Lärm, den spielende Ratten auf der behelfsmäßigen Decke des Raumes verursachten, wach gehalten.

Diese Brüder haben es gelernt, sich den verschiedensten Umständen anzupassen. Als zum Beispiel einmal in Kiribati Wassermangel herrschte und plötzlich ein Regenschauer niederging, sah man einen Kreisaufseher in Badehose unter einer undichten Regenrinne duschen. Er verstand es, den Regenschauer richtig zu nutzen!

Obwohl es für die Brüder, die die Versammlungen auf diesen Inseln besuchten, um den Brüdern zu dienen, nicht immer leicht war, wurden ihre Bemühungen doch reich gesegnet.

TREUE UND REINHEIT BEWAHREN

Ob die Wahrheit in einem Land wirklich fest gegründet ist, zeigt sich, wenn Brüder selbst unter heftigster Verfolgung standhaft an der Wahrheit festhalten. Betrachte das Beispiel von Schwester Lumepa, die im März 1970 starb. Sie litt zwei Jahre lang an inneren Blutungen und hätte operiert werden müssen. Man sagte ihr jedoch, daß dies nicht ohne Bluttransfusion geschehen könne. Zwei Jahre lang versuchten Ärzte, das Krankenhauspersonal, Freunde und enge Verwandte sie zu überreden, eine Bluttransfusion zu akzeptieren, doch sie hielt standhaft an Jehovas Gesetzen fest und starb als eine treue Zeugin. Selbst auf einer abgelegenen Insel kann Jehovas Geist diejenigen stärken, die ihr Vertrauen in ihn setzen.

Wie schon erwähnt, trugen die Missionen der Christenheit dazu bei, daß das Rauchen auf den Inseln populär wurde. Nahezu alle Inselbewohner sind heute dem Rauchen versklavt. Einige haben jedoch ein gutes Beispiel gegeben und das Rauchen sofort aufgegeben, nachdem sie Jehovas Anforderungen kennengelernt hatten (2. Kor. 7:1).

BRÜDER AUS ÜBERSEE TREFFEN EIN

Im Oktober 1978 trat in der Tätigkeit des Volkes Jehovas in Tuvalu ein Wendepunkt ein. Zunächst einmal gelang es Lon Bowman, einem Australier, der in Papua-Neuguinea gedient hatte, in Tuvalu Arbeit zu finden. Dann gewährte die Regierung von Tuvalu zwei australischen Missionaren eine Aufenthaltsgenehmigung für zwei Jahre — und sie dienen immer noch in Tuvalu.

Bruder Bowman half den Brüdern, die Zusammenkünfte und die Bibelstudientätigkeit regelmäßig durchzuführen. Als die Missionare Geoffrey und Jeanette Jackson einige Monate später eintrafen, stellten sie fest, daß in der kleinen Versammlung alles ordnungsgemäß funktionierte.

Innerhalb kurzer Zeit führte diese kleine Gruppe von Brüdern und Schwestern über 40 Bibelstudien durch. Als Bruder Bowman und seine Familie fortzogen, gab es 12 Verkündiger der guten Botschaft. Im Jahre 1982 erreichte die Versammlung eine Höchstzahl von 22 Verkündigern.

BESUCH VON KONGRESSEN

Aufgrund der Entfernung und der hohen Reisekosten ist es nur wenigen Brüdern von Tuvalu gelungen, einen Kongreß des Volkes Jehovas zu besuchen. Im Jahre 1979 jedoch unternahmen die Brüder und Schwestern große Anstrengungen, um den Kongreß auf den Fidschiinseln zu besuchen. Sie nahmen jede Arbeit an, angefangen von der Herstellung und dem Verkauf von Schokolade bis zum Transport von Sand. Zusätzliche Hilfe von Brüdern aus Übersee machte es ihnen möglich, mit einer Delegation von acht Brüdern und Schwestern dem Kongreß beizuwohnen. Unter ihnen war auch Schwester Uto Teasi, die, obwohl sie schon 1965 getauft worden war, noch nie einen Kongreß besucht hatte. Obwohl sie weder Englisch noch Fidschi sprach (Sprachen, in denen das Programm dargeboten wurde), war sie doch begeistert, mit über 1 300 Personen auf dem Kongreß Gemeinschaft pflegen zu können. Eine zusätzliche Freude für sie war das Zusammentreffen mit Schwester Alisi Dranidalo, die ihr im Jahre 1962 geholfen hatte, die Wahrheit anzunehmen.

ANDERE INSELN WERDEN ERREICHT

In den letzten Jahren hat nicht nur die Hauptinsel Funafuti ein gründliches Zeugnis erhalten, sondern die Missionare haben mit anderen Verkündigern der Versammlung regelmäßig die entlegeneren Inseln der Tuvalugruppe besucht. Mit vielen Interessierten auf diesen Inseln werden nun Bibelstudien brieflich durchgeführt.

Gelegentlich stellt die Versammlung auf Funafuti ein 15minütiges Radioprogramm zusammen, das überall im Bereich der Tuvalugruppe gehört werden kann. Wenn die Missionare die abgelegenen Inseln besuchen, hören sie von vielen Personen Äußerungen der Wertschätzung über die biblischen Wahrheiten, die sie über Rundfunk kennenlernen.

Die Geistlichkeit übte jedoch Druck auf die Regierung aus, um die Sendungen zu verhindern. Anläßlich eines Treffens, zu dem der Intendant der Radiostation eingeladen hatte, hörte Bruder Jackson einen Pfarrer ärgerlich ausrufen: „Die Leute haben zu viele Fragen, nachdem sie das Programm gehört haben. Wir können das nicht zulassen!“ Die Geistlichen baten darum, ein Kirchenkomitee damit zu beauftragen, alle Radioprogramme vor der Sendung zu prüfen. Aber später wurde ein neuer Intendant und ein neuer Programmgestalter ernannt, und diese fürchteten sich nicht vor der Geistlichkeit. So dringt die gute Botschaft mit Hilfe der Radioprogramme weiterhin auf die abgelegenen Inseln.

LITERATUR IN TUVALU BEWIRKT FORTSCHRITT

In all den Jahren haben die Brüder auf Funafuti bei ihren Zusammenkünften Literatur in Samoanisch benutzt. Einige der älteren Anwesenden verstehen Samoanisch, aber für die meisten in der Versammlung war es zu schwierig. So ging man mit vereinten Kräften daran, einige der Veröffentlichungen für die Einheimischen zu übersetzen, und die leitende Körperschaft hat dem Drucken von Literatur in Tuvalu zugestimmt.

So fahren die Zeugen auf diesen Inseln fort, die gute Botschaft zu verkündigen. Während sie das tun, freuen sie sich auf weitere Mehrung, die durch die 155 Anwesenden beim Gedächtnismahl 1983 schon erkennbar ist. Allein 68 waren auf der Insel Funafuti anwesend, das heißt jeder 34. Bewohner der Hauptinsel.

Wenden wir nun unsere Aufmerksamkeit dem einzigen noch verbliebenen Königreich der Südseeinseln zu, nämlich Tonga.

TONGA

Das Königreich Tonga besteht aus etwa 200 kleinen Inseln, von denen nur wenige bewohnt sind. Es gibt drei Hauptinselgruppen: Tongatapu, Haapai (Gruppe niedriger Atolle) und Vavau, die gebirgig ist. Die Landfläche beträgt 670 km2. Nukualofa ist die Hauptstadt und befindet sich auf der größten Insel, Tongatapu, die etwa 700 km südöstlich von Suva (Fidschiinseln) liegt.

Der britische Forscher Captain James Cook besuchte die Inseln im Jahre 1773 und nannte sie die Freundschaftsinseln. Und die Bewohner — die meisten sind Polynesier — sind wirklich freundliche Menschen. Ihre Sprache ist Tonga, aber heute lernen die meisten Schulkinder auch Englisch. Es leben mehr als 90 000 Menschen auf diesen Inseln, und die meisten von ihnen sind sehr religiös.

Tonga war einst ein Protektorat Großbritanniens, bis es im Jahre 1970 seine Unabhängigkeit erlangte. Die Regierung ist eine konstitutionelle Monarchie, das heißt, es gibt einen König, ein ihn beratendes Kabinett, ein Parlament und einen Staatsrat.

REAKTION AUF DIE WAHRHEIT

Die Wahrheit gelangte durch einen der ersten Pioniere, die vom australischen Zweigbüro ausgesandt worden waren, nach Tonga. Der Pionier, der auf den Fidschiinseln arbeitete, verteilte Broschüren an alle, die er traf. Ein Tongaer, der als Kapitän auf einem Segelschiff fuhr, nahm die Broschüre Wo sind die Toten? entgegen. Nach seiner Rückkehr nach Tonga gab er die Broschüre einem Freund mit Namen Charles Vete, der beim Fernmeldeamt arbeitete. Das war im Jahre 1932. Charles las die Broschüre und war davon überzeugt, die Wahrheit gefunden zu haben. Bis zu jener Zeit war er ein Mitglied der Methodistenkirche gewesen, aber nun, obwohl er keine Verbindung zu Jehovas Zeugen hatte, zog er sich von der Kirche zurück und machte die Botschaft der Bibel bekannt.

Charles schrieb an das Hauptbüro der Gesellschaft in Brooklyn und bat um weiteren Aufschluß. Er erhielt mehrere Büchersätze. Außerdem fragte der damalige Präsident der Gesellschaft, J. F. Rutherford, ob Charles die Broschüre Wo sind die Toten? ins Tonga übersetzen würde. Er nahm die Zuteilung an, und zu gegebener Zeit traf eine Ladung von 1 000 Broschüren ein. Charles fühlte sich gedrängt, einen Betrag für sie einzusenden, und verteilte dann die Broschüren. Viele Staatsbeamte, mit denen er zusammen arbeitete, hörten auf diese Weise von der Wahrheit. So begann im Jahre 1933 die Zeugnistätigkeit im Königreich Tonga.

Etwa 25 Jahre lang war Charles Vete bei der Verkündigung der guten Botschaft in Tonga ganz auf sich gestellt. Seine Arbeit führte ihn auf die Inseln Vavau und Niuatoputapu, nördlich von der Hauptinsel Tongatapu mit der Hauptstadt Nukualofa. Er verbreitete auf diesen Inseln viele Broschüren. Obwohl einige Personen Interesse zeigten, war kein großer Fortschritt zu verzeichnen, weil es keine Versammlung gab, der sich die Interessierten hätten anschließen können. Aber die Broschüre Wo sind die Toten? wurde weit verbreitet. Selbst heute, wenn Verkündiger von Haus zu Haus gehen, treffen sie noch Personen an, die sich an diese Broschüre und an die Verbreitung durch Charles Vete erinnern. In all den Jahren, in denen er predigte, wurde er als Zeuge Jehovas bekannt, obwohl er sich erst im Jahre 1964 taufen ließ.

Beginnend mit März 1955, statteten Kreisaufseher den Inseln kurze Besuche ab, aber wegen des starken Einflusses der Methodistenkirche und der katholischen Kirche durften keine Missionare der Zeugen Jehovas das Land betreten, und auch ausländische Brüder, die für die einheimischen Verkündiger eine Hilfe gewesen wären, durften nicht einreisen. So waren die Zeugen in Tonga, was die Entwicklung des Werkes betraf, größtenteils auf sich selbst gestellt.

DIE INITIATIVE ERGRIFFEN

Dadurch, daß die Brüder die Initiative ergriffen, gab es Fortschritt. Hier ist ein Beispiel ihres Eifers: Im Jahre 1964 wurde ihnen das Manuskript des Sondervortrags zugesandt. Obwohl der Bruder, der für die Gruppe verantwortlich war, noch nie einen Vortrag gehalten hatte, bereitete er sich vor und hielt ihn. Jehova segnete seine ernsthaften Bemühungen, so daß 22 Personen zum Vortrag erschienen.

Ein anderes Zeichen dafür, daß die Brüder wirklich den Wunsch hatten, in der Wahrheit Fortschritte zu machen, hing mit ihren Bemühungen zusammen, Übersetzungen von Wachtturm-Studienartikeln herzustellen. Bruder Charles Vete übersetzte die Artikel ins Tonga; dann wurden Abschriften von Hand gemacht und in der Gruppe als Studienmaterial benutzt. Das gleiche geschah mit dem Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies.

Als im Jahre 1965 der Kreisaufseher Fred Wegener und der Bezirksaufseher Donald Clare Nukualofa besuchten, waren sie beeindruckt, wie gut die Organisation ohne Hilfe von außen funktionierte, was auf die fleißigen Bemühungen der Brüder zurückzuführen war. Ein Jahr später schrieben die begeisterten Brüder der Gesellschaft, daß sie gerade einen Königreichssaal auf einem Stück Land, das Bruder Osaiasi Tovi ihnen von seinem ihm zugeteilten Land zur Verfügung gestellt hatte, fertiggestellt hatten. Er bietet Platz für maximal 30 Personen.

HILFE VON AUSSEN

Im Laufe der Jahre wurden einige Regierungsbeamte durch andere ersetzt, die gegenüber den Zeugen eine freundlichere Haltung einnahmen. So gaben die Einwanderungsbehörden nach fast 14 Jahren im Jahre 1969 bekannt, daß Vertreter der Gesellschaft sechs Monate im Lande bleiben dürften. Daraufhin sandte die Gesellschaft für zwei Monate den Kreisaufseher Len Helberg und seine Frau Rita nach Tonga. Welch eine freudige Zeit der Schulung dies doch war!

Mehrmals in der Woche versammelten sich die Brüder in Bruder Vetes Wohnung, um in versammlungsorganisatorischen Angelegenheiten geschult zu werden. Der Besuch des Kreisaufsehers kam zu einem Höhepunkt, als 53 Personen das Gedächtnismahl besuchten, und ein Kreiskongreß trug dazu bei, das Band der Liebe und der Einheit zu stärken. Die Brüder bereiteten die täglichen Mahlzeiten auf den heißen Steinen eines Erdofens zu und aßen unter einem großen Schutzdach, das hinter dem Königreichssaal an den Zweigen der Bäume befestigt war. Auf den am Boden liegenden Matten standen niedrige Eßtische, die der König von Tonga Bruder Tovi, der für ihn als Chauffeur arbeitet, geliehen hatte. In jenem Monat erreichte Tonga eine neue Höchstzahl von 18 Verkündigern.

GRÜNDUNG EINER VERSAMMLUNG

Als im Jahre 1970 eine Höchstzahl von 20 Verkündigern erreicht wurde, wurde die Versammlung Nukualofa gegründet. Seither hat jeder Kreisaufseher die Brüder in der theokratischen Verfahrensweise sowie im Predigtdienst geschult. Es war auch Mehrung zu verzeichnen, denn im April 1983 war die Zahl der Verkündiger auf 41 angestiegen.

Gegenwärtig ist es Missionaren immer noch nicht erlaubt, Tonga zu betreten. Obwohl man anerkennt, daß Jehovas Zeugen keine neue Religion auf der Insel darstellen, sind doch einige Regierungsvertreter nicht daran interessiert, die Wahrheit zu fördern.

DIE KÖNIGREICHSBOTSCHAFT ERREICHT DIE MENSCHEN

Da die Mehrheit der Bevölkerung auf der Hauptinsel Tongatapu lebt, wo sich die Versammlung Nukualofa befindet, hören viele von der Königreichsbotschaft. Die erste einheimische Schwester begann mit dem Sonderpionierdienst im Jahre 1978, und gegenwärtig gibt es vier Sonderpioniere. Selbst auf Haapai, im Norden, macht eine kleine Gruppe die gute Botschaft bekannt. Die Brüder und Schwestern strengen sich sehr an, zum Besuch des Kreisaufsehers nach Nukualofa zu kommen, denn gleichzeitig versammeln sich auch die Brüder der einzigen Versammlung zum Kreiskongreß.

Im Jahre 1970 kamen einige Brüder nach Tonga, um zu dienen, wo Hilfe not tut. David Wolfgramm und seine Familie aus Neuseeland verbrachten einige Jahre hier und arbeiteten mit der Versammlung zusammen. Da er ein Tongaer ist, konnte er ins Land einreisen. Hilfe tut auf den Tongainseln wirklich not, denn das Verhältnis der Zeugen zur Bevölkerung ist 1 zu 2 198.

Doch wenn es Jehovas Wille ist, wird dort noch mehr getan werden, bevor die „große Drangsal“ den „Tag der Rettung“ Jehovas beenden wird (Mat. 24:21, 29; 2. Kor. 6:1, 2). Es gibt Personen, die auf die Königreichsbotschaft hören. Die Aussichten für eine Zunahme sind gut, wenn man an die 164 Anwesenden beim Gedächtnismahl 1983 denkt. Bruder und Schwester Wolfgramm kamen im Mai 1983 wieder nach Tonga und ließen sich auf der Insel Vavau nieder, um dieses Gebiet für das Werk zu erschließen. Zwei Sonderpioniere wurden ernannt, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Jehovas Zeugen in Tonga hoffen sehr, daß die wiederholten Bemühungen, für Missionare eine Einreiseerlaubnis zu erwirken, noch Erfolg haben werden. Ungeachtet ob sich die Hoffnung erfüllt oder nicht, wird die treue Schar von Brüdern und Schwestern fortfahren, den freundlichen Menschen im Königreich Tonga Jehovas Wort zu verkünden.

Etwa 480 km nordöstlich von Tonga liegt eine höchst ungewöhnliche Insel mit Namen Niue.

NIUE

Dieses Land ist nur eine kleine Insel, etwa 19 km lang und 16 km breit, was insgesamt eine Landfläche von nur 259 km2 ausmacht. In der ganzen Südsee gilt die Insel Niue als einzigartig. Sie besteht aus Kalkstein, und überall auf der Insel sind in den Kalksteinfelsen, die einst von Wasser bedeckt waren, Muscheln und Korallen zu erkennen. Im Gegensatz zu den anderen Inseln gibt es hier keinen Strand. Hohe Felsen ragen steil aus dem Ozean auf; die Landschaft im Anschluß daran ist fast eine Hochebene. Mit einer Unmenge von Höhlen ist Niue ein Paradies für Amateurforscher.

Im Jahre 1974 wurde Niue von Neuseeland die Selbstverwaltung zugestanden, doch die Bewohner genießen weiterhin den Schutz Neuseelands als dessen Bürger. Die Verfassung bestimmt eine freie Assoziation mit Neuseeland. Sie sieht eine gesetzgebende Versammlung vor, die aus 20 Gliedern besteht, von denen 14 aus Dorfwahlbezirken und 6 von einer allgemeinen Liste gewählt werden. Die Verwaltung der Inseln liegt in den Händen eines vierköpfigen Kabinetts. Die Kommunalverwaltung besteht aus Dorfräten, 14 an der Zahl, die für drei Jahre gewählt werden. Älteste jeder Gemeinde haben in Angelegenheiten des Dorfes Mitspracherecht.

Die Bewohner von Niue sind eine Mischung aus Samoanern, Tongaern und Bewohnern der Cookinseln, die sich vor Jahrhunderten hier ansiedelten. Sie sind im Laufe der Zeit zu einer Volksgruppe verschmolzen. Ihre Sprache ist eine Mischung aus Samoanisch und Tonga. Im Gegensatz zu den meisten anderen Südseeinsulanern haben die Bewohner von Niue keine Häuptlinge, die ihr Amt ererben, sondern jedes Familienhaupt übernimmt selbst die Führung.

Etwa 9 000 Bewohner Niues sind in neuerer Zeit nach Neuseeland gezogen, so daß viele Häuser in den Dörfern leer stehen. Die vorherrschende religiöse Gruppe ist die Ekalesia Niue, die sich aus der Londoner Mission entwickelt hat.

DIE WAHRHEIT ERREICHT NIUE

Die theokratische Geschichte Niues begann im Februar 1960, als die Schwestern Tia Aluni und Ivy Kawhe, Missionare, die in Amerikanisch-Samoa dienten, gebeten wurden, einen Monat auf Niue zu verbringen. Zu der Zeit verkehrte zwischen den Inseln monatlich nur ein Schiff, so daß jemand, der an Land ging, einen Monat lang auf das nächste warten mußte. Da es Missionaren von Jehovas Zeugen nicht gestattet war, Niue zu betreten, baten die Schwestern um Erlaubnis, Verwandte auf der Insel zu besuchen. Schwester Aluni hatte eine Tante auf der Insel, und so wohnten sie bei ihr.

Die Schwestern verbreiteten dort in einem Monat mehr Literatur als während eines ganzen Jahres in ihrem eigenen Gebiet. Das Interesse war groß, aber es kam auch beträchtlicher Widerstand auf. Samuel Makatongia war eine der Personen, denen Zeugnis gegeben wurde. Er war ein Mitglied der Londoner Mission, doch zeigte er tiefes Interesse für die Wahrheit; einige Jahre hatte er schon den Wachtturm abonniert. Obwohl die Schwestern 20 km mit dem Fahrrad zurückzulegen hatten, um ihn zu finden, wurden sie doch sehr belohnt. Dieser Besuch wirkte sich für das Werk auf Niue segensreich aus, denn der Bruder erwies sich als die Hauptstütze des dortigen Werkes und ist gegenwärtig der vorsitzführende Aufseher der Ortsversammlung.

EIN FIDSCHIANISCHER PIONIER LEISTET HILFE

Nicht lange nachdem die Schwestern die Insel wieder verlassen hatten, traf das Zweigbüro Vorkehrungen, Seremaia Raibe, einen eingeborenen fidschianischen Pionier, nach Niue zu senden. Dies war möglich, weil Bruder Raibe einen Arbeitsvertrag mit dem Ministerium für öffentliche Dienste abschließen konnte. Er nutzte die Abende und die Wochenenden, um den einheimischen Brüdern zu helfen.

Nachdem Bruder Raibe einige Monate dort gewohnt hatte, forderte ihn der ortsansässige Regierungskommissar, der unter dem Druck der religiösen Führer stand, auf, einem Interview beizuwohnen. Bruder Raibe, ein großer, stämmiger Fidschianer, wurde vom Kommissar gefragt, warum er als „Arbeiter“ eingereist sei, wenn er doch in Wirklichkeit gekommen sei, um zu predigen. Bruder Raibe erwiderte, anscheinend wisse jedermann auf der Insel, daß er ein Zeuge Jehovas sei, und hätte ihn der Kommissar am Tag seiner Ankunft danach gefragt, hätte er bestätigt, daß er ein Zeuge sei. Dann teilte der Kommissar dem Zeugen mit, daß es, um den Frieden auf der Insel zu gewährleisten, das beste sei, er würde nicht mehr von Haus zu Haus gehen, obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garantiere. Nicht lange danach wurde Bruder Raibes Aufenthaltsgenehmigung aufgehoben, und er kehrte auf die Fidschiinseln zurück. Im September 1961 stimmte die gesetzgebende Versammlung von Niue einem Gesetz zu, das besagte, keinem Zeugen Jehovas die Einreise ins Land zu gestatten.

Als er noch auf der Insel wohnte, organisierte Bruder Raibe jedoch regelmäßig Zusammenkünfte. Der Teufel nutzte seine alte Methode der Einschüchterung und hetzte die Dorfbewohner auf, das Haus, in dem die Zusammenkünfte stattfanden, mit Steinen zu bewerfen. Doch diese Belästigungen verfehlten ihren Zweck. Die Anführer der Gruppe begannen, sich für die Wahrheit zu interessieren, und besuchten die Zusammenkünfte.

WEITERE HILFE TRIFFT EIN

Inzwischen hatte Bruder William Lovini, der aus Niue stammte und verheiratet war, in Neuseeland die Wahrheit kennengelernt. Im Jahre 1961 kehrte Bruder Lovini nach Niue zurück, um dort zu dienen, wo Hilfe not tut. Er war bei der Regierung von Niue angestellt, und einige Jahre lang übernahm er die Führung in der Versammlung. Die Zahl der Verkündiger stieg auf 34.

Der Kreisaufseher Paul Evans verbrachte einmal etliche Stunden auf Niue, als das monatlich zwischen den Inseln verkehrende Schiff dort anlegte. Er sprach zu den Brüdern, behandelte ihre Probleme, untersuchte ihre Tätigkeit und machte Vorschläge — alles in einem Zeitraum von etwa sechs Stunden. Dann fuhr das Schiff weiter. Im Jahre 1966 wurde Bruder Evans und seiner Frau Frances dann erlaubt, sechs Wochen lang auf Niue zu verbringen — unter der Voraussetzung, sich nicht am Haus-zu-Haus-Dienst zu beteiligen. In dieser Zeit hatten sie gute Gelegenheiten, die Brüder zu erbauen.

TROTZ AUSWANDERUNG VON BRÜDERN GEHT DAS WERK WEITER

Beginnend mit dem Jahr 1965, ging die Zahl der Verkündiger zurück, so daß schließlich nur noch neun berichteten. Wie erklärt sich dies? Die meisten Brüder, auch Bruder Lovini, siedelten aus verschiedenen Gründen nach Neuseeland über.

Diejenigen, die zurückblieben, hatten wenig Erfahrung in organisatorischen Angelegenheiten und nur eine begrenzte Kenntnis der englischen Sprache. Sie versammelten sich jedoch weiter und sandten regelmäßig ihren Predigtdienstbericht an das Zweigbüro. Im Februar 1967 erhielten sie den einmonatigen Besuch des Kreisaufsehers Len Heatley. Ein verkürztes Programm der Königreichsdienstschule wurde durchgeführt, und am letzten Wochenende seines Besuchs hielt man einen kleinen Kongreß ab.

Im Jahre 1968 freuten sich die Brüder erneut über einen einmonatigen Kreisaufseherbesuch, und danach wurden sie regelmäßig jedes Jahr besucht. Jeder dieser Besuche endete mit einem Minikreiskongreß, wodurch die Brüder ermuntert wurden, im Königreichswerk voranzudrängen. Anläßlich des Kreisaufseherbesuches im Jahre 1970 waren die Brüder außer sich vor Freude, als sie beim öffentlichen Vortrag 92 und beim Gedächtnismahl 111 Anwesende zählten.

Seit der Zeit hat sich praktisch nichts geändert. Die einheimischen Brüder geben den 3 200 Bewohnern Niues, die dort noch leben weiterhin Zeugnis; und das Verhältnis der Verkündiger zur Einwohnerzahl beträgt 1 zu 359.

Weitaus bekannter als Niue ist Tahiti. Wir wollen sehen, wie das Königreichswerk auf der größten Insel Französisch-Polynesiens begann.

TAHITI

Tahiti ist die berühmteste Insel der unter dem Namen Gesellschaftsinseln bekannten Gruppe in Französisch-Polynesien. Es liegt ungefähr 3 540 km östlich der Fidschiinseln. Tahiti hat die Form einer Acht und ist gebirgig, mit Erhebungen bis zu 2 237 m. Die Insel wird durch Regen und Flüsse gut bewässert und bietet einen traumhaften Anblick. Die einzige größere Stadt ist Papeete mit einer interessanten, gemischten Bevölkerung, die Tahitisch, Französisch, Chinesisch und zunehmend auch Englisch spricht. Was die Religion betrifft, so gehören die Bewohner in der Hauptsache der katholischen und der französischen protestantischen Kirche an.

DIE WAHRHEIT ERREICHT TAHITI

Zwei reisende Aufseher begannen mit dem Predigtwerk auf Tahiti. Der erste, Len Helberg, verbrachte in den Jahren 1956/57 zwei Monate dort. Er besuchte Leute, die Abonnements auf die Zeitschriften der Gesellschaft abgeschlossen hatten. Auch führte er fünfmal den Film Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit vor. Diesen Film sahen insgesamt 618 Personen. Der zweite reisende Aufseher war Paul Evans. Er verbreitete im Jahre 1957 über 70 Bücher und Bibeln. Doch erst im darauffolgenden Jahr wurde eine Grundlage für eine Versammlung gelegt.

Agnes Schenck, eine Bürgerin Tahitis, lebte mit ihrem Mann und ihrem Sohn in den Vereinigten Staaten, als die Familie zur Wahrheit kam. Im Jahre 1957 besuchte sie einen Kongreß, auf dem Bruder Knorr bekanntgab, daß Tahiti — ein Land, in dem das Königreichswerk verboten war und Missionare nicht einreisen durften — zu den Ländern gehörte, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Earl und Agnes Schenck entschlossen sich, mit ihrem 11jährigen Sohn dorthin zu gehen. Im Mai 1958 verließen sie Kalifornien mit dem Schiff.

Einer der Brüder, die diese Familie ermuntert hatten, nach Tahiti zu gehen, war Clyde Neill. Nach dem internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“, der 1958 in New York stattfand, reisten er und seine Familie sowie David Carano und dessen Familie noch im selben Jahr mit einem Touristenvisum, das auf drei Monate befristet war, nach Tahiti. Um nicht die Aufmerksamkeit der Behörden zu erregen, führten die Brüder das Wachtturm-Studium jede Woche an einem anderen Ort durch. Die gastfreundlichen Tahitier servierten hinterher Erfrischungen, wodurch noch eher der Eindruck erweckt wurde, daß die Brüder Touristen waren.

Bald wurden einige Bibelstudien begonnen, obschon die Sprachschranke ein Problem war. Die Brüder lösten es dadurch, daß sie zwei Bücher verwendeten — ein französisches und ein englisches. Viele Male half Schwester Schenck den anderen mit Französisch und Tahitisch aus.

Wenn ein Zeuge mit einem interessierten Tahitier zusammen unterwegs war, wurden sie oft von einem Freund oder einem Verwandten des Tahitiers angehalten und nach der neuen Religion gefragt. Einmal erspähte ein Busfahrer seinen tahitischen Freund zusammen mit einem Zeugen. Er hielt seinen Bus kurzerhand mitten auf der Straße an, ließ die Fahrgäste sitzen, stieg aus und unterhielt sich mit den beiden. Man vereinbarte auf der Stelle ein Heimbibelstudium.

NEUE LASSEN SICH TAUFEN

Der Höhepunkt des Aufenthalts dieser Brüder auf Tahiti kam, kurz bevor sie die Insel nach drei geistig erbauenden Monaten verlassen mußten. Es war die Taufe von acht Personen — die Erstlingsfrucht Tahitis! Dann mußten die Familien Neill und Carano wieder in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Familie Schenck und die Neuen konnten das Königreichswerk auf Tahiti fortsetzen.

Im Jahre 1959 wurde in Papeete eine Versammlung gegründet. Obwohl die Tätigkeit von Missionaren verboten war, kam Don Clare als Bezirksaufseher nach Tahiti und hielt bei jedem Besuch einen Kreiskongreß ab. Im Jahre 1960 gab es bereits 28 Verkündiger.

Das Jahr 1960 war ein denkwürdiges Jahr, denn die Regierung anerkannte eine im Land gegründete Vereinigung der Zeugen Jehovas. Dadurch erhielt das Werk eine gesetzliche Grundlage, und die Vereinigung konnte Grundbesitz erwerben.

EINE ZEIT DER PRÜFUNG

Wie aus 1. Johannes 2:19 zu erkennen ist, gibt es Personen, die „nicht von unserer Art“ sind. Tahiti bildete diesbezüglich keine Ausnahme, was bestimmte Vorkommnisse im Jahre 1961 bewiesen. Ein französischer Pionier, Claude Bonhomme, erhielt von der Gesellschaft als Zuteilung Tahiti. Aufgrund seiner Reife und seiner Erfahrung wurde er als Aufseher eingesetzt und sollte den einheimischen Bruder ablösen, der bis zu dieser Zeit als Aufseher gedient hatte. Der Einheimische wurde eifersüchtig, und so entstand in der Versammlung Zwietracht. Einigen wurde die Gemeinschaft entzogen, andere besuchten nicht mehr die Zusammenkünfte. Diese Vorfälle wirkten zwar lähmend, doch das Werk ging unaufhaltsam weiter, und im Jahre 1963 war die Zahl der Verkündiger auf 68 angestiegen.

WEITERE AUSDEHNUNG

Höhepunkt des Jahres 1963 war die Fertigstellung eines Königreichssaals, der in einer für die Insel typischen Art errichtet wurde. Die Zeugen freuten sich, beim Gedächtnismahl 198 Anwesende zu zählen. Im darauffolgenden Jahr veranstalteten 78 Verkündiger in dem Saal ihren Kreiskongreß, bei dem 220 Personen anwesend waren.

Große Änderungen im Leben dieser liebenswerten Inselbewohner waren nötig, damit sie den für Christen gültigen biblischen Anforderungen entsprachen. Eine 42jährige Frau hatte zum Beispiel 14 außereheliche Kinder geboren, bevor sie die Wahrheit kennenlernte. Sie lebte mit einem Mann zusammen, mit dem sie nicht verheiratet war. Sie entschloß sich, ihr Leben in Ordnung zu bringen, obwohl Schwierigkeiten auftauchten, da ihre Kinder nicht alle den gleichen Nachnamen hatten. Die Angelegenheit mußte vor Gericht behandelt werden, was ein Jahr in Anspruch nahm.

Als die Sache schließlich geklärt war, heiratete sie den Mann. Im darauffolgenden Monat ließ sie sich zusammen mit einer ihrer Töchter taufen. Jetzt verkündigen ihre anderen Kinder und ihre Enkelkinder ebenfalls die gute Botschaft.

In Papeete gab es damals die einzige Versammlung in ganz Französisch-Polynesien, und sie wuchs schnell. Die Gesellschaft sandte zwei Sonderpioniere, die der Versammlung helfen sollten. Es waren Bruder und Schwester Inaudi, die in Frankreich als Sonderpioniere gedient hatten. Schon bald wurde Bruder Inaudi zum reisenden Aufseher ernannt und führte Besuche in Französisch-Polynesien, Neukaledonien und auf den Neuen Hebriden (heute Vanuatu) durch.

Die Tahitier sind dafür bekannt, daß sie Besuchern Girlanden überreichen — bei der Ankunft Blumengirlanden und zum Abschied Girlanden aus Muscheln zur steten Erinnerung. Dieser Brauch hat schon oft Gelegenheit zum Zeugnisgeben geboten. Bruder Don Clare berichtet zum Beispiel: „Bei meinen Besuchen auf Tahiti waren bei der Ankunft und bei der Abfahrt oft 100 Brüder und interessierte Personen zur Begrüßung bzw. zur Verabschiedung auf dem Flughafen. Jedesmal erhielten wir hundert Blumen- bzw. Muschelgirlanden. Touristen im selben Flugzeug, die nur eine Girlande hatten und gesehen hatten, daß wir mit Seemuscheln so beladen waren, daß wir beim Einsteigen kaum sehen konnten, wo wir hintraten, fragten gewöhnlich, ob ich der Gouverneur der Insel sei. Das führte zu vielen schönen Gesprächen.“

DIE AUSWIRKUNG DES ERSTEN INTERNATIONALEN KONGRESSES

Der internationale Kongreß „Friede auf Erden“, der im November 1969 stattfand, war ein Wendepunkt. Damals gab es nur 124 einheimische Verkündiger. Welch eine Freude für sie, mit 210 Delegierten aus 16 verschiedenen Ländern zusammenzusein! Die Zahl von 488 Anwesenden beim öffentlichen Vortrag löste bei den Brüdern Begeisterung aus. Zum ersten Mal wurden Jehovas Zeugen in der Lokalzeitung erwähnt.

Daß Bruder F. W. Franz auf dem Kongreß anwesend war, erwies sich als sehr anregend, und die Brüder wurden durch seine Ausführungen angespornt, das noch vor ihnen liegende Königreichswerk auf den 62 bewohnten Inseln in Französisch-Polynesien durchzuführen. Bruder Franz war das erste Glied der leitenden Körperschaft, das Tahiti besuchte, und von welchem Nutzen dieser Besuch und der Kongreß war, ist an der 15prozentigen Zunahme an Verkündigern im Jahre 1970 zu sehen. Im Jahre 1971 wurde eine neue Versammlung gegründet.

WEITERE BRÜDER TREFFEN EIN

Im Jahre 1971 schrieb Bruder Sicari aus Frankreich an das Zweigbüro auf den Fidschiinseln, daß er dort dienen wolle, wo Hilfe dringender benötigt werde. Man ermunterte ihn, nach Tahiti zu ziehen. Die Vorbereitungen für die Reise nahmen einige Monate in Anspruch. Die Familie verkaufte ihre Möbel und das Auto, um die Tickets bezahlen zu können. So trafen Bruder und Schwester Sicari im Mai 1972 zusammen mit ihren beiden Töchtern, der neunjährigen Elizabeth und der sechsjährigen Helene, auf Tahiti ein. Bruder Sicari, der jetzt im Zweigkomitee dient, freut sich, daß er den einheimischen Brüdern mit beistehen durfte, weitere Fortschritte zu machen. Schwester Sicari nahm trotz der beiden Kinder den allgemeinen Pionierdienst wieder auf. Dadurch wurden die einheimischen Schwestern angeregt, ihrem Beispiel zu folgen. Sie ist immer noch Pionier, und ihre ältere Tochter, Elizabeth, hat sich ihr im allgemeinen Pionierdienst angeschlossen.

NEUE KÖNIGREICHSSÄLE UND WEITERER FORTSCHRITT

Der in Papeete in tahitischem Stil errichtete Königreichssaal mit einem Dach aus Palmblättern mußte renoviert werden und vor allem Seitenwände erhalten, damit die Hühner aus der Nachbarschaft nicht die Nächte darin verbrachten. So wurde im Februar 1973 in Papeete ein neuer Königreichssaal eingeweiht. Im September jenes Jahres übergab die Versammlung Punaauia ihren Königreichssaal der Bestimmung. Im Hinblick auf künftiges Wachstum ist dieser Saal so gebaut worden, daß er 500 Personen aufnehmen kann und auch Kreiskongresse darin stattfinden können.

Im Jahre 1973 beschlossen zwei tahitische Familien, die in Frankreich die Wahrheit kennengelernt hatten, nach Tahiti zurückzukehren. Bruder Colson Dean ließ sich mit seiner Familie auf Tahiti nieder, während Bruder und Schwester Jamet, die früher in Frankreich als Sonderpioniere tätig waren, auf die Insel Raiatéa gingen, wo es eine Versammlung von 24 Verkündigern gibt, die damals nur einen Ältesten hatte. Bruder Jamet wurde bald zum Kreisaufseher ernannt und ersetzte Bruder Inaudi, denn die Inaudis erwarteten Nachwuchs.

Bis zum Jahre 1973 war die Zahl der Versammlungen auf 4 gestiegen, und 1974 wurde mit der Unterstützung einer tahitischen Familie, die auf die Insel Bora Bora zog, eine weitere Versammlung gegründet. Zum Gedächtnismahl im Jahre 1974 waren 740 Personen anwesend — ein bemerkenswertes Ergebnis, wenn man es mit der Zahl von 199 Verkündigern vergleicht.

BRUDER KNORR UND BRUDER FRANZ BESUCHEN TAHITI

Die Brüder freuten sich, als sie erfuhren, daß Bruder Knorr und Bruder Franz auf ihrer Dienstreise um die Welt im Jahre 1975 Tahiti besuchen würden. Für Bruder Knorr war es die erste Reise nach Tahiti. Über 700 Personen lauschten den ermunternden Ansprachen der beiden Brüder. Sie luden die Aufseher ein, mit ihnen zusammenzukommen, und unterrichteten sie davon, daß die Gesellschaft die Eröffnung eines Zweigbüros in Französisch-Polynesien in Betracht zog. Die überraschten Ältesten stimmten einmütig zu, daß ein eigenes Zweigbüro dringend benötigt wurde, wenn man das Ausmaß des Gebiets in Betracht zog. Bei dieser Zusammenkunft wurde Bruder Alain Jamet empfohlen, als Aufseher für das neue Zweigbüro zu dienen, das am 1. April 1975 eröffnet werden sollte. So ging damals die Aufsicht des Werkes in diesem Teil des Pazifiks vom fidschianischen Zweigbüro auf das Zweigbüro auf Tahiti über.

Jehova hat die Tätigkeit der Brüder in diesem abgelegenen Gebiet der Erde wirklich gesegnet, so daß es auf Tahiti heute mehr als 500 Verkündiger gibt. Aber über den begeisternden Fortschritt auf Tahiti als eigenem Zweig der Gesellschaft wird bei einer anderen Gelegenheit berichtet werden.

Wenden wir uns jetzt einem weiteren französischsprachigen Gebiet zu, das mit Fortschritt auf theokratischem Gebiet gesegnet worden ist: Neukaledonien.

NEUKALEDONIEN

Neukaledonien, ein französisches Überseeterritorium, besteht aus ungefähr 25 Inseln, die 1 500 km östlich der nordaustralischen Küste liegen. Der Name Neukaledonien ist von der Hauptinsel des Territoriums übernommen worden, die eine der größten Inseln im Pazifik ist. Sie ist etwa 400 km lang und 50 km breit und zählt ungefähr 145 000 Einwohner. Die Neukaledonier sind französische Staatsbürger. Die Hälfte von ihnen lebt in dem Gebiet von Nouméa, der modernen französisch geprägten Hauptstadt des Territoriums.

Die eingeborenen Neukaledonier sind Melanesier, doch jetzt gibt es fast ebenso viele Europäer. Wie auf anderen Inseln sind die Bewohner Neukaledoniens stark gemischt, und auf der Hauptinsel werden ca. 35 verschiedene Sprachen gesprochen. Zur Verständigung jedoch bedient sich jedermann der französischen Sprache.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch den Kannibalismus. Als um das Jahr 1840 Missionare der Christenheit eintrafen, reagierten die Eingeborenen ziemlich gewalttätig: Man tötete mehrere Missionare und verspeiste sie. Doch mit der Unterstützung des französischen Heeres wurden auf der Hauptinsel katholische Missionen eingerichtet, die heute noch einen großen Einfluß haben. Die Londoner Mission richtete auf den Inseln Maré und Lifou Missionsstationen ein, was zu großem Blutvergießen führte, da Religionskriege ausbrachen. Die Katholiken versuchten, die Protestanten zu vertreiben, und umgekehrt. Heute gehören rund 90 000 Personen der katholischen Kirche an und etwa 34 000 den protestantischen Kirchen.

UNSCHEINBARE ANFÄNGE DES KÖNIGREICHSWERKES

Im Jahre 1954 trafen John und Ellen Hubler aus Australien ein, um dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wurde. „Wir begannen mit einem Touristenvisum für einen Monat“, berichtet Bruder Hubler, „und mit dem absoluten Vertrauen darauf, daß Jehova uns helfen würde.“

Das australische Zweigbüro hatte Bruder Hubler geraten, so bald wie möglich eine Stelle anzunehmen, da man hoffte, sein Arbeitgeber würde ihm bei der Verlängerung der Visa behilflich sein. Bruder Hubler erhielt eine Arbeitsstelle, doch zu der Zeit liefen ihre einmonatigen Visa bereits ab. Er wandte sich an seinen Arbeitgeber, der für ihn Bürgschaft leistete, so daß sie eine sechsmonatige Verlängerung erwirken konnten. Bruder Hubler erinnert sich: „Am Ende des ersten Monats, als das Schiff nach Australien zurückfuhr, bestand unsere größte Freude darin, daß wir, am Kai stehend, es ohne uns ablegen sahen. Wir waren glücklich in dem Bewußtsein, den ersten Teil unserer Anweisungen erfolgreich ausgeführt zu haben.“

Sie begannen mit dem zweiten Abschnitt ihrer Tätigkeit und besuchten Außengebiete auf der Insel, um mit den Menschen über die Wahrheit zu sprechen. Sie hatten keine Veröffentlichungen bei sich und gebrauchten nur ihre englischen Bibeln. Schon bald bemerkten sie, daß das, was sie predigten, mit großem Interesse aufgenommen wurde. Daher planten sie, Rückbesuche durchzuführen.

Da sie keine Literatur hatten, die sie bei interessierten Personen zurücklassen konnten, forderte Bruder Hubler einige Veröffentlichungen vom australischen Zweigbüro an. Sie erhielten die Mitteilung, daß ein Ingenieur eines Frachtschiffes ein Paket mitbringe und daß dieser interessierte Neukaledonier es bei ihnen abliefern werde. So traf der erste Vorrat an französischen Veröffentlichungen ein. Später brachte der Dirigent eines Orchesters, das auf einem Passagierschiff spielte, weitere Literatur mit. Das Schiffsorchester gastierte damals an einem Abend in der Stadthalle. So mußten Hublers auf den Ball gehen, um die Literatur in Empfang nehmen zu können. Schließlich bestellte Bruder Hubler etwas Literatur, die auf dem Postwege gesandt werden sollte, und er hatte keine Schwierigkeiten, sie durch den Zoll zu bekommen.

ANDERE TREFFEN EIN, UND DIE VERSAMMLUNG WÄCHST

Nach der ersten Feier des Gedächtnismahls in Neukaledonien, bei der nur Bruder und Schwester Hubler zugegen waren, trafen allmählich weitere Personen ein, die dort dienen wollten, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Einige Familien aus Australien konnten nur wenige Monate bleiben, doch andere blieben mehrere Jahre. Diese eifrigen Brüder verrichteten ausgezeichnete Arbeit und legten die Grundlage für eine Versammlung.

Im Jahre 1956 wies das Zweigbüro die Hublers an, mit dem Predigen direkt in Nouméa zu beginnen, während die anderen Brüder die Außengebiete bearbeiten sollten. Bald kamen in Nouméa Interessierte zu den Zusammenkünften der Versammlung, die im August jenes Jahres gegründet worden war. Die neue Versammlung begann mit 9 Verkündigern, wuchs schnell auf 14 an, dann auf 21 und 26 und hatte am Ende des Jahres 32 Verkündiger.

Im Jahre 1957 besuchte der Kreisaufseher zum ersten Mal die Versammlung und blieb einen Monat lang. Bald nach dem Besuch wurden die Brüder angewiesen, ihre Bemühungen auf Nouméa zu konzentrieren. Im April 1958 nahm der erste Einheimische den Predigtdienst auf und ließ sich dann taufen.

Am 1. September 1958 wurde die Tätigkeit in Neukaledonien der Aufsicht des neuen Zweigbüros auf den Fidschiinseln unterstellt. Die Brüder waren begeistert, noch im selben Jahr ihren ersten Kreiskongreß zu haben, obwohl sie nur eine kleine Versammlung mit einer Höchstzahl von 41 Verkündigern waren.

WIEDER IM VOLLZEITDIENST

Als Bruder Hubler nach Neukaledonien ging, mußte er den Pionierdienst aufgeben, aber er hatte stets den Wunsch, wieder mit dem Vollzeitdienst zu beginnen. So beantragte er eine Aufenthaltsgenehmigung als ein Vollzeitprediger. Er suchte einen Beamten auf, der der Wahrheit gegenüber wohlwollend eingestellt war, nämlich den Sekretär des Gouverneurs, und erhielt die Auskunft, es sei nichts dagegen einzuwenden. So begann Bruder Hubler im Jahre 1959 mit dem Sonderpionierdienst.

„Eines Tages rief mich der Sekretär in sein Büro und fragte mich, wann mein Visum erneuert werden müsse“, berichtet Bruder Hubler. „Ich sagte ihm, das habe noch fünf Monate Zeit. Dann erklärte er mir, er werde auf eine Mission weggesandt, rechne aber damit, bis dahin wieder zurück zu sein, und in der Zwischenzeit habe sein Assistent Anweisung, uns jede nötige Hilfe zu bieten. Es kam aber nicht so, wie er es erwartet hatte. Er kehrte nie zurück. Seinen Platz nahm ein Mann ein, der ein Mitglied der Katholischen Aktion war. Von da an lehnten die Behörden Visumerneuerungen für australische Brüder ab.“

Als die Zeit herankam, eine Verlängerung des Visums zu beantragen, erhielten die Hublers umgehend die Antwort: „Es wird nicht verlängert.“ So mußten sie nach fünf Jahren das Land verlassen — die letzten von 31 Brüdern und Schwestern, die dorthin gegangen waren, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Bruder Hubler steht immer noch als reisender Aufseher in Neuseeland im Vollzeitdienst.

PLÄNE DER GEGNER DURCHKREUZT

Als die Australier nicht mehr da waren, dachten die Geistlichen, die Zeugen seien am Ende. Sie verkündeten sogar von der Kanzel, die einheimischen Zeugen kämen bald zur Kirche zurück. Doch sie wurden enttäuscht. Das Königreichswerk nahm statt dessen zu.

Im Jahre 1960 wurden alle Veröffentlichungen der Gesellschaft verboten, aber die Brüder setzten ihre Tätigkeit fort, indem sie nur die Bibel verwendeten. Dann wurde das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies gedruckt. Als dessen Herausgeber war die International Bible Students Association (Internationale Bibelforschervereinigung) angegeben, und es wurde im Predigtdienst verwendet. Einige Zeitschriften kamen immer noch an, obgleich viele von Postbeamten vernichtet wurden. Um das Verbot des Wachtturms zu umgehen, ließen die Brüder die Zeitschriften ohne Titelseite drucken, und dann konnten sie sie problemlos verbreiten.

Unterdessen bemühte sich die Gesellschaft darum, daß das Verbot der Veröffentlichungen aufgehoben wurde, und 1963 hatte sie damit vor Gericht Erfolg. Der Staatsrat hob demgemäß das Verbot aller Veröffentlichungen mit Ausnahme des Verbots der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! auf. Das Verbot der Zeitschrift Erwachet! wurde 1969 aufgehoben, doch auf die Aufhebung des Verbots des Wachtturms mußten die Brüder bis 1975 warten.

DAS KÖNIGREICHSWERK GEHT VORAN

Während des Jahres 1962 ging das Königreichswerk weiter voran, und 37 Verkündiger berichteten über ihre Predigttätigkeit. Im Jahre 1966 stieg die Zahl der Verkündiger auf 104, und das Werk breitete sich auf der Insel weiter aus, da einige einheimische Brüder zu Sonderpionieren ernannt wurden. Die ersten Gileadabsolventen, Bruder und Schwester Fosset, konnten 1975 freudig willkommen geheißen werden.

Mehrere Jahre wurden die Zusammenkünfte der Versammlung in der Garage von Bruder Jonvaux abgehalten; es handelte sich dabei um eine Flugzeughalle aus dem Zweiten Weltkrieg. Bis 1975 wurde sie auch für Kreiskongresse verwendet. Dann kaufte die Versammlung Anse Vata in Nouméa ein Grundstück und begann im Jahre 1975 mit dem Bau des ersten richtigen Königreichssaals in Neukaledonien. Er wurde innerhalb eines Jahres fertiggestellt und im Juni 1976 der Bestimmung übergeben.

Im selben Monat eröffnete die Gesellschaft in Neukaledonien ein Zweigbüro, und dieser neue Zweig übernahm jetzt die Aufsicht des Werkes auf den Inseln von Vanuatu und Wallis et Futuna. Die Zahl der Verkündiger in Neukaledonien war von 1954, als nur die zwei Australier tätig waren, auf 315 im Jahre 1975 gestiegen. Gegenwärtig hat Neukaledonien über 500 Verkündiger, und zum Gedächtnismahl 1983 hatten sich 1 456 Personen versammelt. So wird in einem weiteren Teil des Pazifiks die gute Botschaft vom Königreich eifrig gepredigt.

Aber nun wollen wir unsere Aufmerksamkeit Vanuatu (früher die Neuen Hebriden) zuwenden und sehen, wie das Predigtwerk dort begann.

VANUATU

Vanuatu besteht aus einer Kette von ungefähr 80 Inseln, die sich in Y-Form über mehr als 800 km im südwestlichen Pazifik erstrecken. Doch 90 Prozent der Landfläche nehmen allein die 10 größten Inseln ein. Vanuatu liegt etwa 960 km westlich der Fidschiinseln. Die Hälfte der Inseln sind kleine Eilande oder aufragende Felsen; die andere Hälfte ist gebirgig, und die Inseln in der nördlichen und mittleren Region sind von üppigen Tropenwäldern bedeckt. Starke Regenfälle und ein feuchtes, tropisches Klima sind die besonderen Merkmale des Landes. Die Bewohner sind melanesischer Herkunft, und die meisten von ihnen wohnen in Dörfern.

Da die 125 000 Einwohner dieser Republik über 100 Sprachen sprechen, hat die Notwendigkeit, sich miteinander zu verständigen, zur Entwicklung einer Mischsprache geführt, dem sogenannten Bichelamar, das eine Kombination aus hauptsächlich englischen Wörtern und melanesischer Grammatik ist. Die meisten Einheimischen sprechen neben Französisch und Englisch Bichelamar. Französisch und Englisch hatten sich auf den Neuen Hebriden als Folge der gemeinsamen Herrschaft Frankreichs und Großbritanniens eingebürgert. Dieser Status ging am 30. Juli 1980 zu Ende, als die Neuen Hebriden unabhängig wurden und den Namen Vanuatu erhielten.

Im Laufe der Jahre kamen Werktätige aus Malaysia, Vietnam, China sowie von Wallis, Kiribati, Tonga und den Fidschiinseln. In den beiden größten Städten, Vila, der Hauptstadt (auf der Insel Efate), und Santo (auf der Insel Espiritu Santo), sind daher auf der Straße viele Rassen zu sehen.

BRÄUCHE UND RELIGION

Das Leben der Einheimischen Vanuatus dreht sich immer noch in einem gewissen Ausmaß um die Ahnenverehrung. Die Leute leben in Furcht vor den Geistern ihrer verstorbenen Ahnen. Der Spiritismus hat somit großen Einfluß auf ihre Glaubensansichten, und das hat sogar zu Kannibalismus geführt. Wer zum Beispiel auf der Insel Ambrim einer spiritistischen Gemeinde beitreten wollte, mußte einen Menschen töten und essen.

Obwohl einige der frühen Missionare der Christenheit getötet wurden, erlangten die Kirchen doch allmählich Einfluß und Macht und teilten die Inseln unter sich auf. Die Anglikaner übernahmen die nördlich gelegenen und die Presbyterianer die südlich gelegenen. Heutzutage mischen sich die Kirchen weitgehend in die Politik ein und stärken so ihren Einfluß auf das Volk. Die Presbyterianer zählen etwa 50 000, die Katholiken 20 000 und die Anglikaner 17 500 Mitglieder.

Zieht man diese Umstände in Betracht, so versteht man, warum das Werk der Zeugen Jehovas in diesem Teil der Erde langsam vorangegangen ist.

DAS LICHT DER WAHRHEIT BEGINNT ZU LEUCHTEN

In den 30er Jahren segelte Bruder George Winton von Insel zu Insel und streute den ersten Samen der Wahrheit aus. Selbst ein Schiffbruch bei Paama konnte ihn nicht aufhalten. Um 1940 wurde er wegen des Predigens der guten Botschaft anscheinend deportiert. Ein anderer Bruder, Alfred Rice, war unter der Bevölkerung tätig, doch er starb auf Paama an Malaria.

Im Jahre 1958 trafen Lewis Newton und seine Frau aus Australien ein, um dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wurde. „Als wir in den Hafen von Vila einfuhren, waren wir von der Schönheit der Bucht, in der hier und dort unter üppigem Blattwerk Häuser sichtbar wurden, überwältigt“, erinnert sich Bruder Newton. „Überall sah man die leuchtenden Farben des Hibiskus, der Bougainvillea und der bunten Blätter. In der Stadt gab es etwa ein Dutzend kleinere Läden und zwei größere Geschäfte.“

Bruder Newton konnte sechs Monate bei dem Besitzer einer Kokosnußplantage arbeiten; dann zogen er und seine Frau in ihr neues Heim auf der anderen Seite der Insel. Die Newtons versuchten, mit dem Predigen zu beginnen, und ließen dabei Vorsicht walten. Sie sollten — was sie damals noch nicht wußten — 25 Jahre bleiben und erst 1983 nach Australien zurückkehren.

Als die Newtons im Jahre 1959 nach dem Besuch eines Kongresses auf den Fidschiinseln nach Hause kamen, stellten sie fest, daß der Plantagenbesitzer nun gegen sie war und sie wegen der Wahrheit entlassen hatte. Sie hatten ihr ganzes Geld für die Reise zum Kongreß ausgegeben und konnten nicht einmal die Bürgschaft bezahlen, um im Land bleiben zu können. Aber zwei Plantagenbesitzer, die sie nur flüchtig kannten, boten sich an, ihnen das Geld zu leihen. Nach einer Woche fand Bruder Newton auf der anderen Seite der Insel eine Stelle bei einem französischen Plantagenbesitzer.

ERMUNTERUNG DURCH DEN KREISAUFSEHER UND ANDERE

Durch diesen Umzug wohnten sie nun nur 20 km von Vila entfernt, wohin sie mit einem geborgten, klapprigen Wagen fuhren, um etwas Predigtdienst zu verrichten. „Wir wurden sehr ermuntert“, sagt Bruder Newton, „als uns im April 1960 der Kreisaufseher, Len Helberg, besuchte.“

Im Jahre 1961 trafen Bruder Robert Hinsche und seine Frau aus Kanada ein. Sie konnten einige Monate bleiben, bis das Einwanderungsamt sie zur Abreise zwang. Solange die Brüder noch auf dieser Insel waren, gaben sie viele Exemplare des Buches Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies ab, und die Einheimischen nahmen diese auf ihre Inseln mit. So wurde der Same der Wahrheit ausgesät. Einmal wurde Audrey Newton, als sie im Wagen saß, von einer Gruppe Einheimischer umringt, die einen bedrohlichen Eindruck auf sie machten. Wie erleichtert war sie doch, als sie feststellte, daß all diese Leute ein Exemplar des Buches wünschten!

Die Newtons waren begeistert, als im Jahre 1963 die fünfköpfige Familie Bates aus England eintraf. Vier Personen waren Verkündiger. Zum ersten Mal in fünf Jahren waren die Newtons beim Gedächtnismahl mit anderen zusammen. Nun waren sechs Verkündiger auf der Insel Efate tätig.

DER ERSTE EINHEIMISCHE VERKÜNDIGER

Einmal gab Schwester Jeanne Bates Leuten Zeugnis, die auf dem Grundstück der katholischen Mission wohnten. Eines der Bibelstudien, das sie dort begann, führte sie mit Helen Pita, einer einheimischen Frau, durch, die weder lesen noch schreiben konnte. Es erforderte viel Geduld und Geschicklichkeit, mit ihr zu studieren, nicht nur, weil sie eine Analphabetin war, sondern auch, weil sie unter schwierigen Verhältnissen lebte. Ihr Mann vertrank das ganze Geld, und sie hatte 10 Kinder aufzuziehen. Sie machte langsame, aber stetige Fortschritte und war der erste einheimische Verkündiger, der sich im Jahre 1967 taufen ließ. Sie dient Jehova immer noch loyal nach besten Kräften.

Ein wesentlicher Schritt vorwärts wurde im Jahre 1964 gemacht, als alle Zusammenkünfte in die Stadt verlegt wurden. Dort kamen regelmäßig 10 bis 20 Personen zusammen. Da die Regierung es aber ablehnte, den Vertrag mit Bruder Bates zu erneuern, mußte er im Jahre 1966 nach einem dreijährigen Aufenthalt in Vanuatu mit seiner Familie nach England zurückkehren.

KREISKONGRESSE UND WACHSTUM

Die kleine Gruppe in Vanuatu freute sich über ihren ersten Kreiskongreß, der im August 1967 stattfand, und zwar im Vorgarten des Hauses der Newtons. (Sie waren inzwischen in die Stadt gezogen.) Len Helberg, der Kreisaufseher, zeigte vor etwa 40 Personen den Film Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit.

Im Jahre 1970 gesellten sich Bruder Allan Taylor und seine Familie aus Australien zu den Brüdern, wodurch die Gesamtzahl der Verkündiger im Dienstjahr 1971 auf 15 anstieg. Diese Familie arbeitete bis 1975 treu mit den anderen zusammen und zog dann nach Fidschi. Zu der Zeit, als die Taylors eintrafen, ermunterte das Zweigbüro französisch sprechende Brüder, dorthin zu ziehen, und so kamen mehrere Familien aus Frankreich.

Auf dem Kreiskongreß im März 1971 wurden die wenigen einheimischen Brüder sehr dadurch ermuntert, daß sie ungefähr 40 Brüder aus Neukaledonien begrüßen konnten. Der Autoschuppen, den sie für die Zusammenkünfte benutzten, war zum Bersten voll, als einmal 147 Personen zur Vorführung eines Films der Gesellschaft erschienen, zu dem der Kommentar gleichzeitig in Französisch und in Bichelamar gesprochen wurde.

Den Brüdern gelang es 1972, am Rande der Stadt ein Grundstück zu kaufen, wo sie dann mit dem Bau eines Königreichssaales begannen. Als die Pfähle standen und das Dach fertig war, benutzten sie es schon für den nächsten Kreiskongreß. Dabei dienten Palmblätter als Seitenwände. Um bei der Finanzierung des Saals mitzuhelfen, schnitzten die einheimischen Brüder kleine Boote, die sie an Touristen verkauften.

VERÖFFENTLICHUNGEN UND MISSIONARE GESANDT, UM DEN BEDÜRFNISSEN ZU ENTSPRECHEN

Als im Juni 1976 in Neukaledonien ein neues Zweigbüro eröffnet wurde, wurde Vanuatu seiner Aufsicht unterstellt. Die leitende Körperschaft genehmigte, daß nach Vanuatu Missionare gesandt wurden, doch alle Bemühungen, für britische Missionare eine Einreiseerlaubnis zu erlangen, schlugen fehl. Die ersten, denen erlaubt wurde, das Land zu betreten, waren Bruder und Schwester Casteran aus Frankreich. Das war im Jahre 1977. In diesem Jahr begann man auch mit der Übersetzung des Wachtturms ins Bichelamar, und seither finden alle Zusammenkünfte hauptsächlich in dieser Sprache statt.

In Vila gab Bruder Casteran einem alten Mann namens Jonah Sak-Sak Zeugnis. Mit ihm wurde drei Monate studiert. Er besuchte den Bezirkskongreß im Jahre 1978 und kehrte dann auf seine Heimatinsel Ambrim zurück. Der Wachtturm in Bichelamar wurde ihm per Post zugesandt. Später entschlossen sich einige Brüder, Jonah zu besuchen. Wie überrascht sie waren, als sie feststellten, daß er regelmäßig in einem schönen Königreichssaal, den er errichtet hatte, Zusammenkünfte abhielt! Allein durch das Lesen des Wachtturms verstand er die Notwendigkeit, regelmäßig Zusammenkünfte durchzuführen und sich am Predigtwerk zu beteiligen. Als dieser Bericht verfaßt wurde, versammelte sich in seinem Dorf eine Gruppe von 19 Personen zum Wachtturm-Studium, und eine andere Gruppe, die er organisiert hatte, traf sich in einem anderen Teil der Insel. Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes und obschon Jonah noch nicht getauft ist, leitet er 40 Bibelstudien.

Die 38 Verkündiger, die im Jahre 1975 berichteten, sind in vier Jahren auf eine Zahl von 57 Verkündigern angewachsen. In einem Monat im Jahre 1979 berichteten 64 Verkündiger — eine Höchstzahl — über ihren Predigtdienst, und zum Gedächtnismahl waren in jenem Jahr 159 Personen anwesend.

DIE UNABHÄNGIGKEIT UND IHRE AUSWIRKUNGEN

Die Brüder freuten sich, als sie Anfang 1980 das Wahrheits-Buch in Bichelamar erhielten. Das war gewiß eine zeitgemäße Vorkehrung. Warum? Weil das Land angesichts der bevorstehenden Unabhängigkeit von Großbritannien und Frankreich am Beginn einer neuen Epoche stand. Am 30. Juli 1980 wurde das Land unabhängig, und damit mußten viele Europäer, auch viele Brüder, in ihr Heimatland zurückkehren. Im November lehnte es dann die Regierung ab, das Visum aller in Vanuatu tätigen Missionare der Zeugen Jehovas zu verlängern, und bis Ende Januar 1981 waren sie alle in andere Gebiete abgereist. So blieben die einheimischen Brüder Vanuatus mit nur wenigen europäischen Brüdern, die eine Aufenthaltsgenehmigung erhielten, allein zurück.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit gab es in Vanuatu nur noch 34 Verkündiger, die in zwei gefestigten Versammlungen übriggeblieben waren. Aber Jehovas Werk ging voran, und heute gibt es über 50 Verkündiger, die sich über die 211 Anwesenden beim Gedächtnismahl 1983 freuten.

IN DER SÜDSEE WIRD DIE GUTE BOTSCHAFT GEHÖRT

Trotz ihrer einzigartigen, abgeschiedenen Lage hören die Inseln im Pazifik immer noch die Botschaft von Gottes Königreich. Brüder und Schwestern, die dort dienten, wo Hilfe dringender benötigt wurde, und von denen die meisten aus Australien kamen, haben in außerordentlichem Maße zu der gegenwärtigen geistigen Wohlfahrt beigetragen. Jetzt wird das Predigtwerk in der Südsee von sechs verschiedenen Zweigen beaufsichtigt: Australien, Fidschi, Guam, Neukaledonien, Neuseeland und Tahiti. Das ist nicht einfach. Angesichts so vieler verschiedener Regierungen, der ständigen Bemühungen von Beamten, das Werk zu behindern, und der Schwierigkeiten, die beim Reisen und bei der Kommunikation auftreten, ist es nur der Macht Jehovas zuzuschreiben, daß das Königreichswerk bis jetzt so gut gediehen ist.

Aufgrund der Weite des Pazifischen Ozeans ist der Kontakt mit den Brüdern begrenzt, und reisende Aufseher spielen eine besonders wichtige Rolle dabei, die Verbindung der Brüder untereinander und mit Gottes Organisation aufrechtzuerhalten. Innerhalb eines Jahres führte ein Bezirksaufseher Buch über 48 000 km, die er bei dem Besuch zerstreut wohnender Gruppen zurückgelegt hatte. Das war mit beträchtlichen Kosten verbunden, und die Brüder, die in jenem Teil der Welt leben und im allgemeinen in materieller Hinsicht arm sind, sind den Brüdern andernorts für ihre großzügige Unterstützung dankbar, durch die das Predigtwerk dort ermöglicht wird. So kommt es, wie der Apostel Paulus sagte, zu „einem Ausgleich“ (2. Kor. 8:14).

Die Ergebnisse dieser Tätigkeit zeigen sich jetzt in Form einer „großen Volksmenge“, die sich an dem lebenrettenden Werk des Predigens und Lehrens beteiligt. Alle Arten von Männern und Frauen, die unterschiedlichen Rassen angehören, verschiedene Sprachen sprechen und aus verschiedenen Ländern kommen, haben Gottes Weg der Rettung eingeschlagen (Offb. 7:9, 10). Erwartungsvoll blicken die Zeugen dort wie überall der Zeit entgegen, wo jeder unter dem Königreich Jehovas im Schatten seiner stattlichen Palme sitzen und die Fülle der Königreichssegnungen genießen kann — auch die Schönheit der Inseln in der Südsee.

[Karte auf Seite 162]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Südsee

MASS-STAB AM ÄQUATOR

KM 0 500 1000

ÄQUATOR

OCEAN ISLAND

KIRIBATI

PHÖNIXINSELN

TUVALU

TOKELAUINSELN

WALLIS ET FUTUNA

WEST-SAMOA

AMERIKANISCH-SAMOA

COOKINSELN

TAHITI

NIUE

TONGA

FIDSCHIINSELN

VANUATU

NEUKALEDONIEN

[Bild auf Seite 170]

William Checksfield blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1962 treu in seiner Missionarzuteilung auf den Fidschiinseln

[Bilder auf Seite 175]

Foua Tofinga war einer der ersten, mit denen Bruder Checksfield die Bibel studierte. Er ist nun ein Glied des fidschianischen Zweigkomitees.

Einige der ersten Verkündiger auf den Fidschiinseln (etwa 1956)

[Bild auf Seite 176]

Donald Clare, der gegenwärtig als Koordinator des Zweigkomitees dient, und seine Frau Eunice, die der erste Pionier auf den Fidschiinseln war

[Bild auf Seite 183]

Leonard Heatley und seine Frau Clara. Er war der erste Gileadabsolvent von den Fidschiinseln und steht immer noch im Pionierdienst.

[Bild auf Seite 188]

Das fidschianische Zweigbüro in der Robertson Road Nr. 66 in Suva

[Bild auf Seite 199]

Fuaiupolu Pele und seine Frau gehören zu den ersten einheimischen Zeugen in Westsamoa

[Bild auf Seite 202]

Königreichssaal in Apia (ohne Seitenwände)

[Bild auf Seite 207]

Paul Evans, der in Begleitung seiner Frau, Frances, als Kreisaufseher ein weites Gebiet in der Südsee bereiste und die Brüder ermunterte

[Bild auf Seite 215]

Missionare, die 1961 in Amerikanisch-Samoa dienten

[Bild auf Seite 223]

Saulo Teasi (hier mit seiner Frau und seinem Sohn) half beim Aufbau des Werkes in Kiribati und Tuvalu mit

[Bild auf Seite 229]

Der erste Königreichssaal Tongas, der in Nukualofa gebaut wurde; davor eine Gruppe einheimischer Brüder

[Bild auf Seite 237]

Das geistige Paradies breitet sich auf Tahiti und den Nachbarinseln aus