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Puerto Rico und die Jungferninseln

Puerto Rico und die Jungferninseln

Puerto Rico und die Jungferninseln

PUERTO RICO gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Erde. Abgesehen davon, locken die weißen Sandstrände und das angenehme Klima viele Touristen an. Das reizvolle Landschaftsbild hat mit den Bergen im Landesinnern, dem sanften Hügelland und den fruchtbaren Ebenen an der Küste viel Abwechslung zu bieten. Allerdings handelt es sich bei Puerto Rico nur um ein verhältnismäßig kleines Fleckchen Erde, das sich von Osten nach Westen über etwa 180 Kilometer erstreckt und von Norden nach Süden über 64 Kilometer.

Diese Insel der Karibik hat etwa 3,5 Millionen Einwohner, von denen 1 Million in der Hauptstadt San Juan und Umgebung leben. Größere Bevölkerungsgruppen haben sich in Ponce an der Südküste, in Mayagüez im Westen, in Arecibo im Norden und in Caguas mitten in den Bergen angesiedelt.

Die indianischen Ureinwohner sind von den spanischen Eroberern praktisch ausgerottet worden. Doch von wem wird dieses Land heute bewohnt? Die meisten sind Nachkommen von Spaniern und von Sklaven, die man aus Afrika hierher verschleppt hatte. Aufgrund dieses Erbes ist Spanisch die vorherrschende Sprache, und viele der Bewohner sind katholisch. Doch im Jahre 1898, nach Beendigung des spanisch-amerikanischen Krieges, wurde die Insel den Vereinigten Staaten überlassen, was verschiedenen protestantischen Gruppen den Weg bahnte.

Der erste spanische Gouverneur nannte die ursprüngliche koloniale Ansiedlung zu Beginn des 16. Jahrhunderts Puerto Rico, was „reicher Hafen“ bedeutet, denn man verschiffte viel Gold. Vor nicht allzulanger Zeit jedoch kamen Menschen hierher, die es nicht auf die Reichtümer des Landes abgesehen hatten, sondern den Bewohnern persönlich helfen wollten, aus Reichtümern Nutzen zu ziehen, die den Wert des Goldes bei weitem übersteigen.

DAS KÖNIGREICHSWERK KOMMT IN GANG

Auf einer Reise durch Lateinamerika kam Robert Montero Anfang der 30er Jahre auch nach Puerto Rico, um herauszufinden, was in bezug auf die Verkündigung der kostbaren guten Botschaft von Gottes Königreich getan werden könnte. In seinem Bericht an das Hauptbüro der Watch Tower Society in New York schrieb er, daß Puerto Rico ein fruchtbares Feld für das Predigtwerk sei, und empfahl der Gesellschaft, Vollzeitverkündiger des Königreiches, das heißt Pioniere, auf die Insel zu schicken. Er erwähnte, daß es dort nur einen Zeugen gab: John Dahlberg, der etwa 70 Jahre alt und in Puerto Real an der Ostküste im Fischereigewerbe tätig war. Bruder Dahlbergs Predigttätigkeit war damals wegen seiner begrenzten Spanischkenntnisse allerdings ziemlich eingeschränkt, doch er bot jedem Zeugen Jehovas, der nach Puerto Rico käme, um die Königreichsbotschaft zu verbreiten, seine volle Unterstützung an.

Die ersten, die günstig auf die Einladung reagierten, in Puerto Rico zu dienen, waren Bruder Colin McLarty und seine Frau — ein Ehepaar Anfang 70. Sie trafen im Winter 1932 ein. Ausgerüstet mit bibelerklärenden Schriften, die Gottes Königreich bekanntmachten, sprachen sie in der Villa des Gouverneurs vor und besuchten die Polizeihauptwache; bei einem Richter des US-Bezirksgerichts ließen sie Literatur zurück, und in den Schulpausen gaben sie Lehrern Zeugnis. Etwa 4 bis 5 Monate lang suchten sie Menschen zu Hause und am Arbeitsplatz auf. Mit ihren geringen Spanischkenntnissen und etwas Zeichensprache waren sie bestrebt, Interesse für die Wahrheit des Wortes Gottes zu wecken. Doch als sie sich auf ihre Abreise vorbereiteten, berichteten sie, daß das, was sie tun konnten, nichts sei im Vergleich zu dem Werk, das noch getan werden müsse.

ZWEI PIONIERSCHWESTERN TREFFEN EIN

Im Jahre 1935 kamen zwei Pionierschwestern, Lillian Carr und Marie Hawkins, aus Rochester (New York), um den warmherzigen Puertoricanern die lebengebende Königreichsbotschaft zu verkündigen. In der für sie neuen Umgebung arbeiteten sie zunächst zusammen. Später konzentrierte sich jede auf ein anderes Gebiet. In Aguadilla und Mayagüez an der Westküste sowie in Ponce im Süden verbreitete Schwester Carr in erster Linie biblische Literatur, da sie sich nicht in Spanisch unterhalten konnte. Doch auf diese Weise wurde während 15 Jahren viel „Samen“ von der Königreichswahrheit ausgesät.

Schwester Hawkins arbeitete unterdessen zehn Jahre in San Juan und anderen Städten in den nördlichen und östlichen Teilen der Insel. Sie verfügte wie Schwester Carr nur über sehr begrenzte Spanischkenntnisse. Aber sie bemühte sich, bei Personen wieder vorzusprechen, die Interesse zeigten, und führte nach bestem Vermögen Bibelstudien durch.

DIE ERSTEN PUERTORICANISCHEN ZEUGEN

Schwester Hawkins gab Ambrosio Rosa García, der in der Nähe von Arecibo wohnte, nicht persönlich Zeugnis, gab aber eine Broschüre bei einem seiner Freunde ab. Im Jahre 1938 erhielt Herr Rosa von seinem Freund die Broschüre Weltweiter Krieg nahe. Obwohl er Spiritismus trieb, war er vom Inhalt dieser Schrift sehr beeindruckt. Sogleich bestellte er weitere Literatur beim New Yorker Büro der Gesellschaft. Bald war er davon überzeugt, daß das, was er las, die Wahrheit war, und begann damit, die erlangte Erkenntnis an andere weiterzugeben.

Als er erkannte, daß die katholische Religion falsch war, erlaubte er seiner ältesten Tochter nicht, in der Kirche die Erstkommunion zu empfangen. So kam es, daß ihn der Ortsgeistliche besuchte. Aber Ambrosio konnte das, was er glaubte, verteidigen, indem er guten Gebrauch von der aus der Bibel erlangten Erkenntnis machte.

Er erkannte, daß er die gute Botschaft anderen verkündigen mußte. Daher ging er von Haus zu Haus, obwohl es für ihn bedeutete, diese Tätigkeit allein zu verrichten und ohne dafür geschult zu sein. Er war ein Mann des Glaubens, der eine tiefe Liebe zu Jehova hatte. Soweit er wußte, war er der einzige Diener Jehovas auf der Insel. Aber er war bereit, voranzugehen und andere das zu lehren, was er über Gottes Vorsätze wußte. Als er erfuhr, daß in den Vereinigten Staaten die Wahrheit mit Hilfe biblischer Vorträge auf Schallplatten verbreitet wurde, bestellte er bei der Gesellschaft ein tragbares Grammophon und einige Schallplatten in Spanisch. Und er machte guten Gebrauch davon.

Als er einmal in Arecibo auf der Straße gegenüber der katholischen Kirche eine Schallplatte abspielte, bat ihn ein Mann, den Vortrag „Schau den Tatsachen ins Auge“ aufzulegen. Darin wurde unter anderem die politische Tätigkeit der katholischen Kirche angeprangert. An der Stelle, die von den Praktiken der Kirche während des spanischen Bürgerkrieges handelte, holte der Mann den Priester des Ortes. Der Priester beschuldigte Bruder Rosa, zur „fünften Kolonne“ zu gehören und gegen die Amerikaner zu sein. Aber Bruder Rosa kannte die Tatsachen. Durch Jehovas Geist gestärkt, konnte er darauf hinweisen, daß in Wirklichkeit die Priester zur „fünften Kolonne“ gehörten und gegen die Amerikaner waren, weil sie Hitler und Mussolini unterstützten. Auch fragte er den Priester, warum er sich von den Leuten mit „Padre“ (Vater) anreden lasse, wenn doch die Bibel so etwas verbiete (Mat. 23:9). Der Priester zog sich zurück, aber jetzt drohte ein Polizist Bruder Rosa damit, ihn zu verhaften. Erneut behauptete er sich, indem er erklärte, daß er ein verfassungsmäßiges Recht habe, auf dem öffentlichen Platz Gottes Wort zu predigen. Der Priester und der Polizist berieten sich daraufhin und verschwanden.

In Arecibo gab Ambrosio unter anderem auch Santiago Rodríguez sen., einem Verkäufer in den Vierzigern, Zeugnis. Zuerst erklärte ihm Santiago, er habe seine eigene Religion und sei wirklich nicht interessiert. Aber nach einer Weile überredete Ambrosio ihn, für sechs Monate die Zeitschrift Der Wachtturm in Spanisch zu abonnieren. Santiago las die Ausgaben, wie sie nacheinander eintrafen, und erkannte bald, daß das, was er daraus lernte, die Wahrheit war. Schon bald ging er mit Bruder Rosa zusammen predigen.

Jehova segnete ihre Anstrengungen, und eine kleine Gruppe interessierter Personen begann sich mit ihnen zu versammeln. Zu jener Zeit erkannten die beiden Männer die Notwendigkeit, sich Jehova zu „weihen“ (oder sich ihm hinzugeben) und sich taufen zu lassen. Aber wer konnte sie taufen? Sie kannten keinen anderen Zeugen in Puerto Rico. Was sollten sie tun? Nachdem sie die Sache gebetsvoll erwogen hatten, versammelten sie die Gruppe. Dann gingen sie zu einem kleinen Fluß in der Nähe von Arecibo. Dort taufte Ambrosio zuerst Santiago und danach Santiago Ambrosio. So waren sie die ersten einheimischen getauften Zeugen Jehovas in Puerto Rico. Diese Taufe fand am 18. Januar 1940 statt. Später wurden andere, die zu der Gruppe gehörten, getauft, und am 8. Juni jenes Jahres wurde die Versammlung Arecibo gegründet.

EIN ZEUGE ZU SEIN WAR NICHT LEICHT

In der Zwischenzeit entwickelte sich eine weitere Gruppe von Dienern Jehovas in Santurce, einem größeren Viertel der Hauptstadt San Juan. Als Marie Hawkins in jenem Gebiet tätig gewesen war, hatte sie mit Frau Leonor Román ein Studium durchgeführt, und auch diese Frau begann, die gute Botschaft zu verbreiten. Ihr Mann schloß sich ihr an, indem er zu Hause Bibelstudien durchführte. Die sechsjährige Tochter begleitete ihre Mutter im Predigtdienst. Diese kleine Gruppe wurde im Mai 1940 zu einer Versammlung organisiert. Als aber Schwester Román erkrankte, kam die Tätigkeit zum Erliegen. So wurde diese kleine Versammlung am 1. September 1941 von der Liste gestrichen.

Drei Jahre später wurde in San Juan eine andere Versammlung gegründet. Aber auch sie gedieh nicht, weil es damals an der nötigen Führung mangelte.

Einige waren aber offensichtlich bereit, sich im Dienst Jehovas zu verausgaben, wenn es auch nur sehr wenige Zeugen gab. Zwei Männer, die im Hinterland lebten, reichten eine Bewerbung um den Pionierdienst ein. Sie erhielten als Zuteilung den gesamten Distrikt Guayama an der Südseite der Insel. Ihre Tätigkeit bestand größtenteils in der Verbreitung von Schriften. Das war zweifellos für einige eine Hilfe, mit der Wahrheit in Berührung zu kommen. Doch leider bestand das Motiv dieser beiden im Verkauf von Büchern. Daher stellten sie nach einiger Zeit ihre Tätigkeit ein.

Ein Diener Jehovas zu sein war nicht leicht. Häufig gab es nur wenig Ermunterung durch andere. Jeder einzelne mußte einen harten Kampf für den Glauben kämpfen.

GILEADABSOLVENTEN TREFFEN EIN

Bald brach eine neue Ära in Puerto Rico an. Einige der ersten Missionare, die die Wachtturm-Bibelschule Gilead absolviert hatten, wurden Puerto Rico zugeteilt. Als im März 1944 der China Clipper auf dem Flughafen Isla Grande in San Juan landete, stiegen vier Missionare aus: Leo und Eunice Van Daalen, Leos Bruder Emil und ihr Cousin Donald. Schwester Hawkins holte sie vom Flughafen ab; sie war begeistert, daß jetzt reife Brüder helfen konnten, das puertoricanische „Feld“ zu bestellen.

Welche Einstellung und welche Bräuche fanden diese Missionare in Puerto Rico vor? Allgemein waren die Menschen freundlich, großzügig und gastfrei; sie gaben sich mit einer Schlafstelle, mit Nahrung und Kleidung zufrieden. Sie waren auch religiös und gehörten meist der katholischen Kirche an. Es war nichts Außergewöhnliches, daß die Statue eines „Schutzheiligen“ in einer Prozession von Priestern und anderen Verehrern des Bildes mit Gesang durch die Straßen getragen wurde. In vielen Wohnungen standen kleine Altäre, geschmückt mit Statuen oder Bildern von „Heiligen“, vor denen ständig Kerzen brannten. Überall trieb man Spiritismus, doch im allgemeinen waren die betreffenden Personen auch gute Katholiken. Es gab auch ziemlich viele sogenannte „evangélicos“, die sich vom Katholizismus getrennt und protestantischen Sekten angeschlossen hatten, die von Nordamerikanern eingeführt worden waren.

MISSIONARE BEGINNEN ZU PREDIGEN

Die Menschen waren meist für die Königreichsbotschaft zugänglich, als die Missionare bei ihnen vorsprachen. Die Tür wurde ihnen nicht vor der Nase zugeschlagen; auch gab es keine barschen Antworten; statt dessen bat man sie beinahe an jeder Tür einzutreten. Doch bevor sie die Königreichsbotschaft darbieten konnten, mußten sie häufig bestimmte Fragen beantworten, um die Neugier des Wohnungsinhabers zu befriedigen: „Woher kommen Sie?“ „Sind Sie verheiratet?“ „Haben Sie Kinder?“ Dann konnten sie mit dem Zeugnis beginnen. Oft endete die Unterhaltung mit Kaffee oder sogar mit einer Einladung zum Essen.

Die Missionare konnten nur sehr wenig Spanisch. Glücklicherweise wurde damals gerade das tragbare Grammophon im Predigtdienst benutzt. Deshalb lud man den Wohnungsinhaber nach der Begrüßung ein, einer kurzen Botschaft auf Schallplatte sein Ohr zu leihen. Doch zumindest e i n Missionar stieß dabei auf eine Schwierigkeit. Nachdem er das Grammophon aufgestellt und das Angebot gemacht hatte, eine Schallplatte über die Bibel vorzuspielen, sagten die Wohnungsinhaber gewöhnlich „¡Como no!“ Da er sich in Spanisch nicht weiter unterhalten konnte, packte er immer dann, wenn er das Wort „no“ hörte, das Grammophon wieder ein und ging an die nächste Tür. Das ging einige Zeit so, bis er herausfand, daß „¡Como no!“ in Wirklichkeit „Warum nicht!“ bedeutete und der Wohnungsinhaber ihn eigentlich aufforderte, die Schallplatte vorzuspielen. Aber die Leute waren im allgemeinen freundlich und halfen den Missionaren, soweit sie konnten, das richtige Wort zu finden.

Es wurde viel Literatur verbreitet, besonders in Geschäften. Doch die Missionare wollten „lehren“. Als sie die Sprache besser verstanden, bemühten sie sich, Rückbesuche zu machen und an Hand des Buches Kinder Bibelstudien zu beginnen. Sie waren überglücklich, als sie eines Tages auf José Sosa stießen, der in Arecibo mit Ambrosio Rosa studiert hatte, aber nach seinem Umzug nach San Juan den Kontakt zu den Brüdern verloren hatte. Er ging mit den Missionaren sofort in den Predigtdienst und war ihnen beim Erlernen der spanischen Sprache eine große Hilfe.

WEITERE MISSIONARE TREFFEN EIN

Damals gab es auf der Insel über zwei Millionen Menschen, und es war klar, daß mehr Arbeiter benötigt wurden. Wie sich die Brüder doch freuten, als weitere Missionare eintrafen! Im Laufe der Jahre haben hier über 100 Missionare gedient; einmal waren es 60 zur gleichen Zeit. Es waren willige Arbeiter, die eifrig darauf bedacht waren, alles ihnen mögliche zu tun, um die Königreichsbotschaft zu verbreiten. Sie haben mitgeholfen, in den meisten größeren Städten und in zahllosen Ortschaften mit dem Werk zu beginnen.

Ihr Interesse beschränkte sich jedoch nicht darauf, Samen auszusäen. Sie wollten auch das pflegen, was gesät worden war. (Vergleiche 1. Korinther 3:6-9; Apostelgeschichte 15:36.) Einige Verkündiger aus San Juan beschlossen, ihre Brüder in Arecibo zu besuchen, um sie im Glauben zu ermuntern. Da es sich zeigte, daß für die Zusammenkünfte und die Predigtdienstvorkehrungen die Hilfe reifer Brüder nötig war, wurde dafür gesorgt, daß Emil Van Daalen und sein Cousin Donald die kleine Gruppe in Arecibo unterstützten. Nach einiger Zeit kam auch noch Arthur Van Daalen hinzu.

In San Juan stieg die Zahl der Zeugen. Einige, die zur Wahrheit kamen, machten gute Fortschritte und erwiesen sich wirklich als treue Brüder. Zu ihnen zählte Miguel Bari. In der Altstadt von San Juan, wo er ein winziges Zimmer hatte, wohnten die Menschen sozusagen im Korridor. Wer ein Haus betrat, sah den Herd, den Tisch und andere Möbel im Korridor stehen; die Leute hatten vielleicht noch einen ganz kleinen Raum, wo sie schliefen. Unter solchen Verhältnissen arbeitete Bruder Bari als Schneider. Er verfügte über wenig materiellen Besitz, doch wies er die Eigenschaften auf, die ihn bewogen, bis zu seinem Tod in Treue Gottes Wort zu predigen.

José Feliciano war ein anderer der frühen Zeugen, die bis zu ihrem Tod treu dienten. Ángel Figueroa, der damals auf der Straße Orangen verkaufte, wurde ebenfalls unser Bruder. Menschen aller Schichten wurden zu „Menschen guten Willens“.

UNSER ERSTER KONGRESS

Kongresse spielen im Leben des Volkes Jehovas eine bedeutende Rolle. Und 1945 war es soweit, daß in Puerto Rico der erste Kongreß der Anbeter des wahren Gottes stattfand. Gleichzeitig wurden in 300 Städten überall in den Vereinigten Staaten Kongresse abgehalten. In der Altstadt von San Juan bekam man einen kleinen Versammlungssaal, der in der Nähe der Einfahrt zur Fortaleza (der Villa des Gouverneurs) stand. Die Missionare mußten sich mit ihren begrenzten Spanischkenntnissen auf alle Ansprachen vorbereiten. Beim regulären Programm war die Zuhörerschaft natürlich klein.

Der öffentliche Vortrag „Die Sanftmütigen werden die Erde ererben“ war für Sonntag um 15 Uhr im Kongreßsaal der Schule für Tropenmedizin, unweit des Parlamentsgebäudes, vorgesehen. Um ihn anzukündigen, wurden auf den Straßen 10 000 Handzettel verteilt; Ankündigungen erfolgten auch über Radio und in Zeitungen. Über der Ponce-de-León-Avenue wurde ein breites Stoffbanner aufgehängt. Es war etwas entmutigend, als zu Beginn des Vortrages nur etwa 20 Personen anwesend waren, und zwar hauptsächlich Brüder. Doch gegen Ende des Programms wurden 250 Anwesende gezählt.

DIE ERMUTIGENDEN BESUCHE VON BRUDER KNORR UND BRUDER FRANZ

Als im März 1946 weitere Missionare eintrafen, kamen auch N. H. Knorr, der Präsident der Watch Tower Society, und F. W. Franz, der damalige Vizepräsident, auf ihren Reisen durch die Karibik nach Puerto Rico. Welch eine freudige Zeit das war!

Es wurden Vorkehrungen für einen zweitägigen Kongreß getroffen, der im Ateneo Puertorriqueño, unmittelbar vor der Altstadt von San Juan, stattfand. Den öffentlichen Vortrag mit dem Thema „Seid fröhlich, ihr Nationen!“ hielt Bruder Knorr, und F. W. Franz übersetzte ihn. Der Vortrag war mit 65 000 Handzetteln angekündigt worden, die man in der ganzen Stadt von Haus zu Haus und auf den Straßen verteilt hatte. Unter den Zuhörern waren alle Bevölkerungsschichten vertreten. Auch Brüder aus Arecibo waren anwesend. Insgesamt zählte man 260 Personen. Welch eine Zeit der Freude für die 35 Königreichsverkündiger, die damals in Puerto Rico tätig waren! Sie konnten sehen, daß die Wahrheit nun hier Fuß gefaßt hatte.

Bruder Knorr und Bruder Franz kamen während ihres Besuchs mit den Missionaren zusammen und umrissen Pläne für eine künftige Ausdehnung. Damit die Missionare dem Königreichswerk ihre volle Aufmerksamkeit schenken konnten, wurde eine Vorkehrung ins Leben gerufen: das Missionarheim. Dies bedeutete, daß die Gesellschaft ein Heim einrichtete und den Missionaren Obdach und Verpflegung bot, denn die meisten von ihnen hatten ihr Zuhause und ihre Angehörigen verlassen, um in einem fremden Land zu dienen. Wie sehr jene eifrigen Arbeiter diese Vorkehrung schätzten! Bruder Knorr kündigte auch an, daß am 1. April 1946 in Puerto Rico ein Zweigbüro der Watch Tower Society eröffnet würde. Das zweigeschossige Gebäude, das daraufhin in Santurce, Calle Lafayette 704 gekauft wurde, diente in den nächsten 20 Jahren als Zentrum theokratischer Tätigkeit in Puerto Rico.

DIE VERBREITUNG DER GUTEN BOTSCHAFT DURCH ZUSAMMENKÜNFTE FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT

Eine Methode, die mit gutem Erfolg genutzt wurde, um die Königreichsbotschaft zu verbreiten, waren die Zusammenkünfte für die Öffentlichkeit. Diese Zusammenkünfte fanden wirklich in aller Öffentlichkeit statt, denn sie wurden meist in öffentlichen Parks oder auf öffentlichen Plätzen veranstaltet. Da sich Puerto Rico das ganze Jahr hindurch eines warmen Klimas erfreut, konnten sie fast jede Woche abgehalten werden. Doch großer Glaube und ein williger Geist waren nötig, um Vorkehrungen für solche Zusammenkünfte zu treffen. Wieso?

Nehmen wir zum Beispiel vier Vorträge, die im Juli 1946 auf der Barrio Obrero Plaza in Santurce gehalten werden sollten. Wer waren die Redner? Da die einheimischen Brüder alle zu neu in der Wahrheit waren, mußten eben die Missionare mit ihren begrenzten Spanischkenntnissen ihr Bestes geben. Viele von ihnen lasen ein Manuskript vor, das sie sich selbst ausgearbeitet hatten, indem sie aus verschiedenen Publikationen Absätze abschrieben und sie so aneinanderreihten, wie es zum Thema paßte. Als ein Missionar seinen Vortrag vorgelesen hatte, trat ein Interessierter an ihn heran und stellte ihm eine Frage. Aber der Missionar verstand kein Wort von dem, was der Mann sagte, und mußte ihn an jemand verweisen, der Spanisch sprach. Mit der Hilfe des heiligen Geistes war es jedoch diesen willigen Brüdern möglich, einen Anteil am Predigen der guten Botschaft zu haben.

Diese Vorträge fanden in vielen Parks und auf vielen Plätzen statt, unter anderem auch auf dem Marktplatz von San Juan, gegenüber dem Rathaus. Wie man sich denken kann, fanden die Geistlichen keinen so großen Gefallen daran wie die Bevölkerung im allgemeinen. Sie setzten die Bürgermeisterin unter Druck, um sie zu veranlassen, Jehovas Zeugen die Freiheit zu verwehren, auf diese Weise an die Öffentlichkeit zu treten. In der Presse erschien eine Mitteilung, daß der Marktplatz nicht für „Gottesdienste“ benutzt werden sollte. Die Brüder wandten sich deswegen an einen Anwalt, der ihnen riet, einige Zeit verstreichen zu lassen und dann wieder einen Antrag zu stellen. Das tat man mit guten Ergebnissen. Offensichtlich erkannte die Bürgermeisterin, daß sie dieses Recht nicht legal verwehren konnte.

Die Brüder aus San Juan hielten auch Vorträge auf dem Marktplatz nahe gelegener Orte. Als die Zeugen an einem Spätnachmittag gerade mit dem Vortrag in Juncos zu Ende waren, wollte ein Prediger der Pfingstgemeinde über das Mikrofon einige Fragen stellen. Als ihm diese Bitte nicht gewährt wurde, fing er an zu schreien und widersprach dem, was der Redner gesagt hatte. Obwohl treffende Antworten, gestützt auf die Bibel, zeigten, daß seine Ansicht falsch war, gab er nicht nach. Es kam eine große Menschenmenge zusammen, die der Diskussion lauschte. Nach etwa einer Stunde waren sie seiner arroganten Haltung überdrüssig geworden und forderten ihn auf zu schweigen. Daraufhin bezeichnete er sie wütend als „Sünder“. Ein Mann aus der Menge rief, alle, die in dem Streit für den americano seien, sollten die Hand heben, woraufhin alle bis auf vier oder fünf der mehr als hundert Anwesenden die Hand hoben.

In Bayamón, einem Vorort im Westen von San Juan, lehnte der Bürgermeister es ab, Vorträge auf dem öffentlichen Platz zu genehmigen, indem er sagte, die Menge würde die Grünanlagen beschädigen. Als jedoch die Brüder feststellten, daß eine andere Organisation den Park benutzte, beschlossen sie, mit ihrer Serie von Vorträgen zu beginnen. Als die Einladungszettel für den ersten Vortrag auf der Straße verteilt wurden, kam der Bürgermeister vorbei, und erhielt auch einen Einladungszettel. Kurz danach wurde der Missionar auf die Polizeiwache gerufen. Dort bestand der Bürgermeister darauf, daß der Vortrag nicht gehalten werden dürfe. Doch als der Bürgermeister weggegangen war, erklärte der Polizeichef den Brüdern, sie sollten ruhig weitermachen; er würde ihnen Polizeischutz gewähren. Als die Lautsprecheranlage aufgestellt wurde, forderte der Bürgermeister einen Polizisten auf, den Redner zu verhaften. Der Polizist weigerte sich jedoch und sagte, die Zeugen hätten das Recht, ihre Vorträge zu halten. In der darauffolgenden Woche stellten die Brüder fest, daß der Strom für die Lautsprecheranlage abgeschaltet war. Sie hatten aber ein Notstromaggregat dabei. So konnte der Vortrag ohne Panne gehalten werden.

Viele, die heute Zeugen Jehovas sind, kamen durch einen solchen biblischen Vortrag unter freiem Himmel zum ersten Mal mit der Wahrheit in Berührung.

EIN GRÖSSERES ZEUGNIS DURCH EINHEIMISCHE PIONIERE

Durch das Beispiel der eifrigen Missionare wurden einheimische Zeugen ermuntert, den Vollzeitdienst aufzunehmen. Einer der ersten, die Pionier wurden, war Theódulo Otero (gewöhnlich Teo genannt), ein Bruder Ende 20. Er lernte die Wahrheit kennen, indem er das Buch Kinder las, und in derselben Straße, wo er wohnte und arbeitete, wurde mit ihm im Haus gegenüber ein Bibelstudium durchgeführt. Schnell erfaßte er die biblischen Lehren und ließ sich auf dem ersten Kongreß, der 1945 in Puerto Rico stattfand, taufen. Im Jahre 1946 gehörte er zu den glücklichen Delegierten, die den internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas in Cleveland (Ohio, USA) besuchten. Noch im selben Jahr wurde er zum allgemeinen Pionier ernannt. Da er keine familiären Verpflichtungen hatte, die seine Möglichkeiten, irgendwo zu dienen, eingeschränkt hätten, wurde er nach Cayey zugeteilt, das in einem grünen Tal hoch in den Bergen südlich von San Juan liegt. Ungefähr zehn Jahre zuvor hatte Ramón López Núñez, ein Friseur aus Cayey, einige Schriften von Marie Hawkins erhalten. Danach löste er seine Bindungen zur falschen Religion. Als er 1946 aus den Bergen kam, um in San Juan einen Kongreß zu besuchen, freuten sich die Brüder sehr, zu erfahren, daß es in Cayey einen Interessierten gab. Deshalb sandte man Theódulo Otero dorthin, um ihm beizustehen. Gemeinsam arbeiteten sie von Haus zu Haus, und bald konnte eine Versammlung gegründet werden.

Mittlerweile war Santiago Rodríguez sen. aus Arecibo Pionier geworden. Er hatte für seine Frau und seine zehn Kinder zu sorgen, weshalb er sorgfältig planen mußte. Doch mit Hilfe seiner kleinen Rente kam er finanziell klar. Nicht damit zufrieden, nur in Arecibo zu predigen, begab er sich wie der Apostel Paulus in weitere Gebiete. Diesen großen, tatkräftigen Bruder konnte man in Barceloneta, Manatí, Hatillo, Camuy, Quebradillas, Lares und Utuado predigen sehen. Um diese Orte zu erreichen, hatte er 24 bis 32 Kilometer auf gewundenen Bergwegen zurückzulegen.

Bruder Rodríguez war 52 Jahre, als er allgemeiner Pionier wurde, und er verrichtete den Vollzeitdienst bis kurz vor seinem Tod im Alter von 83 Jahren. Die Leute in dieser Gegend waren gewohnt, ihn schnellen Schritts von Haus zu Haus gehen zu sehen. Mit Chago, wie er genannt wurde, im Predigtdienst zusammenzuarbeiten war ein Erlebnis. Man mußte fast laufen, um mit ihm Schritt halten zu können. Seine Gesten und sein Gesichtsausdruck ließen erkennen, daß er seine ganze Seele in seine Tätigkeit legte. Menschenfurcht kannte er nicht. Er predigte jedem und überall.

DIE KÖNIGREICHSWAHRHEITEN ERREICHEN DIE AMERIKANISCHEN JUNGFERNINSELN

Unmittelbar östlich von Puerto Rico liegen die Jungferninseln. Im Jahre 1917 kauften die Vereinigten Staaten von Dänemark die Inseln Saint Thomas, Saint John und Saint Croix. Früher trieb man hier in beachtlichem Maße Landwirtschaft. Die Felder wurden gewöhnlich mit Hilfe von Sklaven bestellt. Auf dem Lande sind noch überall Ruinen alter Gutshäuser zu finden, größere Gebäude, die von Lehmhütten umgeben waren, in denen die Sklaven hausten. Gewisse Orte tragen immer noch die Namen dieser Güter, wie zum Beispiel Estate Carlton oder Estate Richmond. Doch mit der Zuckerindustrie ist es vorbei; die Zuckerfabriken stehen still. Mittlerweile ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen geworden.

Im Januar 1947 wurden Bruder Theophilus Klein und seine Frau, ein Missionarehepaar, auf diese Inseln gesandt, um dort das Königreichspredigtwerk zu eröffnen. Sie fanden erstaunlich guten Widerhall. In den ersten vier Monaten konnten sie 750 neue Abonnements auf die Zeitschriften der Gesellschaft aufnehmen. Schon bald beteiligten sich Einheimische am Predigtwerk. Ja, nach acht Monaten predigten bereits 29 Verkündiger die gute Botschaft, und zwar nicht nur von Haus zu Haus, sondern auch mit den Zeitschriften auf der Straße. Samstag vormittags boten in der Hauptstraße von Saint Thomas oft viele Verkündiger die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! an.

Eine Journalistin, die früher für die Zeitschrift Life schrieb, schilderte ihre Eindrücke so: „Was uns zuerst auffiel, als wir durch die Straßen von Saint Thomas gingen, waren die vielen Männer und Frauen, die an den Straßenecken standen und Segeltuchtaschen mit der Aufschrift DER WACHTTURM trugen ... Der beflissenste von ihnen, ein gutgekleideter, wohlhabend aussehender Mann Mitte Vierzig hatte mich einmal an Bord der Love Junk angesprochen und gefragt, ob er sich einige Minuten mit mir unterhalten dürfe. Aber ich hatte gerade vollauf mit einem Essen zu tun, das auf dem Feuer stand, und schickte ihn weg; daher hatte ich keine Ahnung vom Wachtturm.

Ich war deshalb etwas überrascht, als ich ihn, makellos gekleidet wie üblich — weißer Anzug, Hemd mit steifem Kragen und Krawatte —, mit Harry über die Maschine gebeugt sah. ... Während die Zeit verstrich, ohne daß der Mann ging, begann ich mich zu fragen, was wohl mit meinem gut presbyterianischen Mann geschehe. Wenn er sich schon bekehren ließ, so fragte ich mich, dann zu welchem Glauben? Womöglich käme es auch noch zu einer Taufe durch Untertauchen; immerhin befanden wir uns ja an einem idealen Ort dafür. ... Doch die Worte des Wachtturm-Mannes waren alles andere als eine Feuer-und-Schwefel-Predigt; er sprach so sanft, daß ich absolut nicht feststellen konnte, was er sagte. Seine Gesten verrieten noch weniger. ... ‚Was macht er da, John-Thomas‘, fragte ich. ... ‚Bekehrt er gerade Mister Harman?‘ ... ‚Ich glaube nicht. ... Der Wachtturm-Mann hält den Schraubenschlüssel für den Chef.‘ ... Jetzt war mir alles klar. Der Wachtturm-Mann war nicht nur ein Missionar, sondern auch ein sachkundiger Psychologe. Es gab gerade keinen direkteren Weg zu Harrys Seele als über seine Maschine.

Schließlich kam der Wachtturm-Mann heraus. ... Ich hielt es nicht länger aus und begab mich in den Maschinenraum, um mit Harry zu reden. ‚Ein netter Junge‘, lautete sein Kommentar. ‚Er bot sich an, einmal in der Woche zu kommen und mit mir die Bibel zu studieren.‘ ‚Wer ist das?‘ fragte ich. ‚Er ist ein Zeuge Jehovas‘, erwiderte Harry. ‚Ich bewundere wirklich seine Hingabe. ... Ich mußte auch ihm etwas Gutes tun; Spenden nahm er keine.‘ ‚Was hast du gesagt, Harry, was du für ihn tun wolltest?‘ fragte ich. ‚Oh, ich habe für ein Jahr Erwachet! abonniert.‘ “

VON EINER SCHLECHTEN GEWOHNHEIT BEFREIT

Eine Gruppe von Missionaren, die 1946 eintraf, wurde nach Ponce zugeteilt, der damals zweitgrößten Stadt Puerto Ricos, die an der Südküste liegt. Das Gebiet erwies sich als fruchtbar, und in weniger als einem Jahr konnte dort eine Versammlung gegründet werden.

Im Jahr 1948 wurde mit einer grauhaarigen Dame namens Susana Mangual ein Studium begonnen. Nach einigen Monaten erfuhr sie, daß in San Juan ein Kongreß stattfinden würde. Obwohl sie so gut wie nie außer Haus gegangen war, bevor sie sich mit der Wahrheit befaßte, entschloß sie sich, den Kongreß zu besuchen. Auch wollte sie sich taufen lassen, aber es bestand noch ein großes Problem. Sie war eine starke Raucherin, und es war ihr klar, daß sie diese unreine Gewohnheit zuerst aufgeben mußte (2. Kor. 7:1). Würde sie davon loskommen? Auf dem Weg zum Kongreß faßte sie den festen Entschluß, das Rauchen aufzugeben. Und mit der Hilfe Jehovas schaffte sie es auch. Sie hatte stets mit einem Raucherhusten zu kämpfen gehabt, doch jetzt ging es mit ihr gesundheitlich bergauf. Sie wurde allgemeiner Pionier und verrichtete diesen Dienst bis zum Alter von 86 Jahren.

Susana predigte einfach überall. Sie konnte sich nicht an Gebietszuteilungen und -karten gewöhnen. Man sah diese liebenswerte grauhaarige Dame überall dort die gute Botschaft verkündigen, wo es ihr gefiel. Sie war nicht nur in Ponce gut bekannt, denn sie predigte auch in anderen Städten, so zum Beispiel in Guayanilla und Peñueles. In diesen beiden Städten gibt es heute blühende Versammlungen.

SOLDATEN LERNEN DIE WAHRHEIT KENNEN

Die Königreichsbotschaft berührte das Herz aller Arten von Menschen. Miguel Quirós, ein Soldat, der 1947 in der Kaserne von Cayey stationiert war, hatte eine Ausgabe der Zeitschrift Erwachet! erworben und bat die Gesellschaft daraufhin um weiteren Aufschluß. Als er das Buch „Die Wahrheit wird euch frei machen“ erhielt, zeigte er es Pedro Hernández, einem anderen Soldaten. Sie erkannten, daß es sich dabei um die Wahrheit handelte, und unterhielten sich mit Samuel Delucca darüber, der ebenfalls als Soldat diente. Alle drei studierten sodann gemeinsam.

Schon bald fanden sie heraus, daß es in Cayey einen Friseur gab, der ein Zeuge Jehovas war. So kamen sie mit Ramón López in Kontakt und durch ihn mit Teo Otero, der in diesem Gebiet als Pionier diente. Sie besuchten sogleich die Zusammenkünfte und gingen in Zivil von Haus zu Haus und verkündigten die Königreichsbotschaft.

Bald erkannten sie jedoch, daß sie im vollständigen Sinne „kein Teil der Welt“ sein durften, wenn sie im Einklang mit Gottes Wort leben wollten (Joh. 17:16; Mi. 4:1-3). Da sie sich weigerten, sich an bestimmten Aktivitäten des Heeres zu beteiligen, wurden sie zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Sie kamen in ein Militärgefängnis in Fort Buchanan in der Nähe von San Juan. Änderte sich dadurch ihre Einstellung zum Dienst Jehovas? Keineswegs. Sie setzten ihr Bibelstudium im Gefängnis fort. Elf weitere Gefängnisinsassen zeigten Interesse, und mit ihnen führten sie ein ausgezeichnetes Studium durch — das heißt, so lange, bis der Militärgeistliche davon erfuhr.

Eines Tages kam ein Oberst ins Gefängnis, und natürlich grüßten ihn alle Gefangenen mit militärischem Gruß — ausgenommen die drei Brüder. Wütend begab er sich ins Büro des Gefängnisdirektors. „Nun, was soll ich denn tun?“ fragte der Direktor. „Diese Männer befinden sich bereits in Haft, weil sie draußen keine Offiziere grüßen. Soll ich denn ein Loch unter dem Gefängnis ausheben, um sie noch tiefer einzusperren?“

Als die Brüder ihre Strafe abgesessen hatten, wurden sie aus der Armee entlassen. Jeder von ihnen ging an seinen Heimatort zurück und begann dort mit dem Predigtdienst.

DIE WAHRHEIT NACH SAINT JOHN GEBRACHT

Edmead George diente ebenfalls in der Armee, als er in den Vereinigten Staaten mit Jehovas Zeugen in Berührung kam. Sein geistiger Appetit wurde so sehr angeregt, daß er mit dem Zweigbüro der Gesellschaft Kontakt aufnahm, als er nach Puerto Rico zurückkehrte. Durch ein regelmäßiges Bibelstudium wurde sein Glaube gestärkt.

Nach seiner Entlassung aus dem Militär ging er zurück nach Saint John, einer der Jungferninseln, und brachte die Liebe zur biblischen Wahrheit mit. Er wohnte in einem winzigen Dorf mit dem Namen East End (Ostende) — ein wirklich passender Name, denn an dieser Stelle der Insel liegt es auch. Voller Eifer erzählte er Freunden und Nachbarn von den guten Dingen, die er kennengelernt hatte. In seiner Predigttätigkeit wurde er im Jahr 1949 noch unterstützt, als die Sibia, der Schoner der Gesellschaft, mit vier Missionaren an Bord der Insel Saint John einen Besuch abstattete. Die Besatzung bestand aus Gust Maki, Arthur Worsley, Stanley Carter und Ronald Parkin. Sie hatten den Auftrag, die Königreichsbotschaft auf den Kleinen Antillen zu verbreiten. Welch ein herzliches Willkommen ihnen doch bereitet wurde, als sie bei East End anlegten! Während ihres Aufenthalts erhielten die 1 000 Einwohner von Saint John ein gründliches Zeugnis.

DIE PROTESTANTISCHE GEISTLICHKEIT SCHÜRT DEN WIDERSTAND

Im Jahr 1949 wurden vier Missionare nach Mayagüez zugeteilt, das als Sultana del Oeste (die Sultanin des Westens) bekannt ist. Schon bald hielten sie im vorderen Raum des kleinen Missionarheims Zusammenkünfte ab, und im darauffolgenden Jahr konnte eine Versammlung gegründet werden.

Diese Vorgänge blieben der Geistlichkeit nicht verborgen. Peggy Maykut (später die Frau von Bruder Arthur Van Daalen) begann ein Studium mit Lolita Merle, die in der presbyterianischen Kirche als eine Säule galt. Sie zeigte so viel Interesse, daß sie mit den Zeugen aus Mayagüez einen Kongreß auf Saint Thomas besuchte. Bei ihrer Rückkehr machte man ihr große Schwierigkeiten. Der Geistliche besuchte sie, um sie von der Gemeinschaft mit den Zeugen abzubringen. Nach einer längeren Diskussion vereinbarte sie mit ihm, er solle in ihrer Wohnung mit der Missionarin, die mit ihr studierte, über die Dreieinigkeitslehre diskutieren. Aber er ließ sich nicht blicken. Statt dessen wurde Lolita brieflich aufgefordert, vor dem Presbyterium (Kirchenvorstand) zu erscheinen. In ihrem Antwortbrief erklärte sie ihren Kirchenaustritt. Sie dient immer noch treu Jehova, obwohl sie heute blind und schon über 90 Jahre alt ist.

Nachdem Schwester Merle aus der presbyterianischen Kirche ausgetreten war, trat von seiten dieser Glaubensgemeinschaft beachtlicher Widerstand auf. Die protestantischen Kirchen hatten in einem Abkommen die Insel unter sich aufgeteilt. Die Geistlichen beschuldigten daher die Zeugen, in ihre Weiden einzudringen und ihre „Schafe“ zu rauben. „Warum geht ihr nicht zu den ‚Ungläubigen‘, zu denen, die keiner Religion angehören?“ fragten sie. In ihrer Sorge, das zu beschützen, was sie als ihr Privatreich betrachteten, ließen sie außer acht, daß diejenigen, die wirklich „Schafe“ sind, dem Herrn Jesus Christus gehören und nicht irgendeiner Glaubensgemeinschaft der Christenheit (Mat. 25:31-33; Joh. 10:16).

Trotz dieser Gegnerschaft wuchs die Versammlung in Mayagüez ständig. Im Jahre 1955 erhielten die Missionare andere Zuteilungen, und die einheimischen Verkündiger gingen dazu über, in anderen Orten dieses Gebiets Zeugnis zu geben. Heute gibt es in Mayagüez selbst acht Versammlungen und viele weitere in nahe gelegenen Gemeinden.

EIN FRÜHERER BOXER WIRD EIN EIFRIGER KÄMPFER FÜR DIE WAHRHEIT

Im Jahr 1950 zählte die Versammlung in Ponce etwa 70 Verkündiger. Die Missionare hatten das Missionarheim und den Königreichssaal in die dritte Etage eines Gebäudes im Herzen der Stadt verlegt.

In jenem Jahr begann Lillian Kammerud ein Bibelstudium mit Francisco Torruellas (unter dem Namen Paco bekannt) und seiner Frau Leonor. Paco war Berufsboxer und Baseballprofi gewesen und betrieb gerade eine Autoreparaturwerkstatt. Am Studium nahmen alle in der Familie teil. Er machte zuerst nur langsam Fortschritte, doch dann beschlossen sie, zum letzten Tag eines kleinen Kreiskongresses zu gehen, der im April 1950 in Mayagüez stattfand. Paco war so sehr von dem Kongreß und der Gemeinschaft beeindruckt, daß er sich sogar anbot, Taufbewerber mit seinem Wagen zur Taufstätte an den Strand zu bringen.

Nach diesem Kongreß bekundete er Feuereifer im Dienst Jehovas, und wenn die mit ihm verabredeten Brüder ihn nicht abholten, ging er sogar allein predigen. Er gab seinen Freunden, seinen Nachbarn und seinen Angestellten Zeugnis und führte in diesem Personenkreis viele Studien durch. Insgesamt waren bei drei seiner Studien 35 Personen anwesend, und 14 davon nahmen die Verkündigung der guten Botschaft auf. Im Juli wünschte er, getauft zu werden, weil er nicht mehr bis zum Bezirkskongreß im Oktober warten wollte. Deshalb wurde für zehn Personen eine besondere Taufe vorgesehen. Bei den Taufbewerbern handelte es sich um seine Familienangehörigen und Personen, mit denen er Studien durchgeführt hatte. Er trat eifrig für die Wahrheit ein, diente als „Versammlungsdiener“, als Stadtaufseher von Ponce und auf dem Kreiskongreß als Kongreßaufseher. Seit seiner Pensionierung ist er auch allgemeiner Pionier.

SIE TATEN BEREITWILLIG, WAS SIE KONNTEN

Ein Ort, an dem es kein Missionarheim gab, war Jayuya, eine kleine Gemeinde hoch in den Bergen im Innern der Insel. Doch die Wahrheit gelangte auch an diesen abgelegenen Ort. Wie? Durch Aurea Cortés, die die Wahrheit in der Dominikanischen Republik kennengelernt hatte. Nach ihrer Rückkehr in ihren Heimatort Jayuya tat sie alles, was sie nur konnte, um anderen die gute Botschaft zu übermitteln. Sie sprach mit ihren Bekannten und Verwandten, die in der Nähe des Ortes auf dem Land lebten. Dazu zählte die große Familie Pierluissi. Am meisten Interesse bekundeten die Kinder. Bald wurden im Haus Zusammenkünfte durchgeführt, die Joaquín, einer der Söhne, leitete. Er und Ángel, sein Cousin, nahmen den Predigtdienst auf.

Auch andere Orte erhielten ein Zeugnis, da Verkündiger in andere Gebiete zogen, so zum Beispiel Alfonso López und seine Frau, die die ersten Zeugen in Arecibo waren. Sie zogen nach Las Marías, einem Städtchen in den Bergen östlich von Mayagüez. Ihr Haus lag etwa 3 Kilometer außerhalb der Stadt, ungefähr 1 Kilometer von der Landstraße entfernt, an einem zuweilen sehr schlammigen Weg. Sie hatten nur zwei Möglichkeiten, andere Orte zu erreichen: entweder zu Fuß oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel. Die beiden Eheleute waren bereits im vorgerückten Alter, taten aber, was sie nur konnten, um die gute Botschaft zu verbreiten. Sie säten viel Samen aus, und etwas davon trug später Früchte. Schließlich wurden zwei Sonderpioniere zugeteilt, und heute gibt es dort eine Versammlung mit etwa 50 Verkündigern. Zu ihnen gehören ein früherer Kirchenvorsteher einer protestantischen Kirche, Jaime Custodio, und der frühere Bürgermeister mit seiner Familie. Ihnen allen hatte Bruder López Zeugnis gegeben. Schwester López tut in ihrem hohen Alter im Dienst Jehovas immer noch so viel, wie sie kann.

WO ZUNÄCHST NUR LANGSAME FORTSCHRITTE ZU VERZEICHNEN WAREN

Die Missionare, die 1949 nach Caguas gesandt wurden, waren fleißig tätig und hielten bald im Vorderzimmer ihres Missionarheims Zusammenkünfte ab. Doch zunächst waren nur langsame Fortschritte zu verzeichnen. Viele, die zu Anfang mit ihnen Gemeinschaft pflegten, erwiesen sich in ihrem Herzen nicht als die richtige Art von Boden und gaben daher nach einiger Zeit den Dienst für Jehova wieder auf. Bei anderen jedoch brachte der Same, der bei ihnen Wurzeln schlug, viel Frucht hervor.

Als zum Beispiel Dolores Vázquez mit der Wahrheit in Berührung kam, konnte mit ihr und ihrer ältesten Tochter, Carmen, ein regelmäßiges Studium durchgeführt werden, an dem zuweilen auch ihre drei ältesten Söhne teilnahmen. Dolores machte gute Fortschritte und besuchte schon bald die Zusammenkünfte. Sie wünschte die Anerkennung Jehovas nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre ganze Familie. So kam es, daß im Laufe der Jahre fast alle ihre Söhne und Töchter und deren Familien das Vorrecht ergriffen, dem allein wahren Gott zu dienen. Von ihren Söhnen, Töchtern und Enkelkindern sind insgesamt mehr als 30 Personen getaufte Diener Jehovas oder beteiligen sich zumindest am Predigen der guten Botschaft. Zwei ihrer Söhne und ein Enkel dienen jetzt als Älteste.

Viele Jahre lang waren in Caguas Missionare tätig, und mit ihrer geduldigen Hilfe begann die Versammlung zu wachsen. Heute gibt es in Caguas 13 Versammlungen und noch weitere in Nachbarorten.

In Bayamón, westlich von San Juan, vergingen mehrere Jahre, bis sich eine Zunahme bemerkbar machte. Im ersten Jahr, in dem Missionare in dieser für die Rinderzucht bekannten Gegend tätig waren, berichteten neun Verkündiger. Innerhalb von vier Jahren stieg die Gesamtzahl auf 66. Aber schon im darauffolgenden Jahr ging sie wieder auf 31 zurück. Dann begann sich die Stadt durch die Realisierung neuer Wohnbauprojekte auszudehnen. Viele von denen, die nun zuzogen, hatten keine Verwandten in ihrer Nähe. Wer auf die Königreichsbotschaft hörte, machte sich daher weniger Gedanken darüber, ob andere damit einverstanden wären. Aus der Stadt von 15 000 Einwohnern ist eine Großstadt geworden, die etwa 200 000 Einwohner zählt. Heute gibt es in Bayamón 21 Versammlungen und noch viele weitere in Nachbarorten.

IN EINE FESTUNG DES SPIRITISMUS EINGEDRUNGEN

Auch der Ciudad de los Brujos (Hexenstadt) wurde Gelegenheit gegeben, die Königreichsbotschaft zu hören. Dort in Guayama, an der Südküste, hat der Spiritismus die Menschen fest in seiner Gewalt. Einige bekannte Geschäftsleute und führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind Spiritisten.

George Snodgrass, ein Missionar, machte die Bekanntschaft des Präsidenten der dortigen Spiritistenbewegung, der ihn einlud, vor den Anhängern der Bewegung im Spiritistentempel über den Standpunkt der Bibel zum Spiritismus zu sprechen. Da George damals nur über wenig Spanischkenntnisse verfügte, bat er Ivan Truman, einen Missionar, der in Caguas diente, die Ansprache zu halten. An einer Stelle des Vortrages wurde einer der Spiritisten sehr ärgerlich und unterbrach den Redner, indem er seinen Aussagen entschieden widersprach. Doch der Vorsitzende beruhigte ihn, und Bruder Truman durfte bis zum Ende weitersprechen. Es wurde ein gutes Zeugnis gegeben.

Die Versammlung der Zeugen Jehovas in Guayama begann langsam zu wachsen. Pablo Bruzaud, ein älterer Bruder, der die Wahrheit in der Dominikanischen Republik kennengelernt hatte, kehrte in seine Heimatstadt zurück und diente viele Jahre lang bis zu seinem Tod als Pionier. Kurze Zeit danach kehrte auch Randy Morales, der die Wahrheit in New York kennengelernt hatte, nach Guayama zurück und wurde ebenfalls Pionier. Später besuchte er die Gileadschule, und jetzt dient er als ein Glied des Zweigkomitees in Puerto Rico.

DIE VERBREITUNG DER GUTEN BOTSCHAFT MIT HILFE DES RUNDFUNKS

In Puerto Rico machte man zur Verbreitung der guten Botschaft ausgiebigen Gebrauch vom Rundfunk. Häufig wurden öffentliche Vorträge, die auf Kongressen gehalten wurden, gesendet, so daß die ganze Bevölkerung der Insel die biblische Botschaft hören konnte, wenn sie es wünschte.

Einmal waren es nicht weniger als 16 Rundfunkstationen, über die die Königreichsbotschaft gesendet wurde. Dadurch konnten besonders Menschen in Landgebieten die Wahrheit kennenlernen. Als die Zeugen nach und nach in abgelegene Gebiete gelangten, zeigten sich die Leute für die Botschaft empfänglich, weil sie bereits über Rundfunk davon gehört hatten. Doch aufgrund steigender Betriebskosten waren nach und nach beinahe alle Stationen immer mehr an bezahlten Sendungen interessiert. Daher beschlossen wir, unsere Mittel so einzusetzen, daß wir die Menschen auf einer persönlicheren Ebene erreichen konnten.

EIN TRAGISCHER UNFALL

Leo und Eunice Van Daalen, die unter den ersten Missionaren in Puerto Rico waren, wollten gleich nach dem Gedächtnismahl 1952 ihre Verwandten in den Vereinigten Staaten besuchen. Für Mark, ihren Sohn, der etwa zwei Jahre alt war, sollte es die erste Reise sein. Doch beim Start des Flugzeuges, ja noch ehe es vom Flughafen Isla Grande abhob, traten Probleme auf, und innerhalb weniger Minuten stürzte die Maschine ungefähr 8 Kilometer von der Küste entfernt in den Atlantischen Ozean. Leo und Eunice verloren ihr Leben. Man berichtete, daß Eunice ertrank, nachdem sie ihren Rettungsgürtel einer Frau gegeben hatte, die nicht schwimmen konnte. Erstaunlicherweise trieb ihr zweijähriger Sohn auf den Wellen und wurde gerettet. Er wurde später von seiner Tante in den Vereinigten Staaten adoptiert und ist bis heute ein treuer Zeuge.

Die Van Daalens waren in Puerto Rico sehr bekannt. Deshalb berichteten viele Zeitungen, was ihnen zugestoßen war. Mit vielen Menschen konnte man daraufhin über die biblisch begründete Auferstehungshoffnung sprechen, die auch Bruder und Schwester Van Daalen gehegt hatten.

HEFTIGE GEGNERSCHAFT IN COROZAL

An mehreren Orten leistete man der Tätigkeit der Zeugen Jehovas heftigen Widerstand. Aber das konnte ihr Werk nicht aufhalten. Auch in Corozal, einer Stadt in den Bergen südwestlich von San Juan, war das der Fall.

Bevor Rosaura Fuentes das kennenlernte, was die Bibel über die Bilderverehrung sagt, hatte sie einer katholischen Gruppe die Erlaubnis gegeben, an ihrem Haus ein Marienbild anzubringen, das der Marienverehrung dienen sollte. Als sie erfuhr, wie Gott über diesen Brauch denkt, teilte sie der Gruppe schriftlich mit, daß das Bild nicht angebracht werden sollte (1. Kor. 10:14). Als das dem Priester zu Ohren kam, besuchte er sogleich Rosaura und riet ihr von einem weiteren Bibelstudium mit den Zeugen ab. Um sie einzuschüchtern, stellte er dann auf einem nahe gelegenen Haus einen Lautsprecher auf, über den er die Zeugen angriff und die Frau öffentlich verurteilte. Sie kapitulierte nicht, sondern nahm an Erkenntnis über Gott zu. Kurz danach wurde sie von Soledad González, einer Sonderpionierin, besucht, die sie stärkte und in den Predigtdienst mitnahm.

Dann wurde beschlossen, auf dem Marktplatz in Corozal, unmittelbar vor der Kirche, mehrere biblische Vorträge zu halten. Das brachte den Priester in Rage. Er kam aus der Kirche heraus, ging auf den Redner zu und fuchtelte ihm mit der Faust vor dem Gesicht herum. In der darauffolgenden Woche hielt der Priester auch einen Vortrag. Er beschimpfte darin die Brüder und versuchte mit Hilfe seines voll aufgedrehten Lautsprechers, den Bruder zu übertönen, der gerade einen öffentlichen Vortrag auf dem Marktplatz hielt. Durch all das wurde unsere neue Schwester nur noch mehr gestärkt. Zwar waren die Menschen in dieser Stadt im allgemeinen furchtsam, doch einige hörten zu. Zu ihnen zählte eine Familie, von der zwei Töchter später den Sonderpionierdienst aufnahmen. Heute gibt es in Corozal einen Königreichssaal, von dem aus zwei Versammlungen ihren Predigtdienst verrichten.

MAN KONNTE DEN UNTERSCHIED SEHEN

Im Jahr 1952 gab es auf der Insel 19 Versammlungen, und noch weitere sollten entstehen. In gewissem Sinne trugen die damaligen landesweiten Gouverneurswahlen dazu bei. Wie kam es dazu? Es tobte ein leidenschaftlicher Wahlkampf, und auch die katholische Kirche griff ganz offen ein, indem sie eigens eine Partei gründete, die sogenannte PAC (Katholische Aktionspartei). Zwei Bischöfe sprachen sich für einen der Kandidaten aus und waren gegen die regierende Demokratische Volkspartei.

Viele Katholiken verwarfen diese Einmischung der Religion in die Politik entschieden und unterstützten die Demokratische Volkspartei, die dann bei weitem die Stimmenmehrheit für sich verbuchen konnte. Wegen dieser Vorgänge im Wahlkampf traten mehrere aufrichtige Katholiken aus der Kirche aus. Einige von ihnen schenkten der Wahrheit Gehör und wurden Diener Jehovas. Sie konnten den Unterschied erkennen zwischen denen, die sich wirklich von der Welt getrennt halten, wie Jesus es von seinen wahren Nachfolgern erwartete, und denen, die es nicht tun (Joh. 17:16). Andere, die sich früher den Zeugen gegenüber unfreundlich verhalten hatten, waren nun zugänglicher.

DIE SIBIA KOMMT NACH TORTOLA

Ab September 1952 beaufsichtigte das Zweigbüro in Puerto Rico auch das Predigen des Königreiches auf den britischen Jungferninseln, die nordöstlich der amerikanischen Jungferninseln liegen. Bei den britischen handelt es sich um etwa 30 größere und kleinere Inseln, von denen nur die größeren bewohnt sind: Tortola mit etwa 9 000 Einwohnern, Virgin Gorda mit zirka 1 000 sowie Jost Van Dyke, Anegada, Peter und Salt mit jeweils einigen hundert Einwohnern. Sie sind eine britische Kolonie mit einem von der Krone eingesetzten Gouverneur. Doch den Großteil ihres Handels wickeln sie mit den Vereinigten Staaten ab, zu denen auch die meisten Verbindungen bestehen.

Gepredigt wurde auf Tortola bereits viele Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber im Krieg verbot die britische Regierung die Schriften der Gesellschaft. Später, im Jahre 1949, legte der Schoner der Missionare, die Sibia, im Hafen von Road Town an. Etwa zwei Monate lang predigten die vier Brüder, die sich an Bord des Schoners befanden, den Menschen auf der Insel. Sie verließen ihr Boot am frühen Vormittag und waren oft bis zu zehn Stunden tätig, bevor sie wieder zurückkehrten. Gegen Abend hielten sie in verschiedenen Orten öffentliche Vorträge, mitunter an jedem Abend. Gewöhnlich fanden diese Vorträge unter einem Baum im Freien statt; eine Gaslaterne spendete Licht. Manchmal stand der Redner auf einem Musikpodium. Die Zuhörerschaft ging in die Hunderte, und die Beantwortung der anschließenden Fragen dauerte häufig länger als der Vortrag selbst.

Die Sibia stattete Tortola noch zwei weitere Besuche ab, und zwar in den Jahren 1950 und 1951. Natürlich war die Geistlichkeit sehr verärgert und versuchte Streitgespräche zu entfachen. Als Bruder Parkin es ablehnte, mit einem Prediger der Siebenten-Tags-Adventisten zu streiten, wurde dieser so wütend, daß er Bruder Parkin buchstäblich auf den Rücken sprang und versuchte, ihn zurückzuzerren und die Diskussion mit ihm fortzusetzen. Unsere Brüder waren vernünftig genug, solche Debatten zu vermeiden.

HILFE DURCH MISSIONARE AUS DER DOMINIKANISCHEN REPUBLIK

Als im ersten Jahrhundert Christen aus Jerusalem durch heftige Verfolgung in andere Gegenden zerstreut wurden, brachte dies eine Ausbreitung der guten Botschaft mit sich (Apg. 8:1, 4). So trug das Verbot des Werkes der Zeugen Jehovas in der Dominikanischen Republik und die Ausweisung der Missionare zu einer Ausdehnung im puertoricanischen Feld bei.

Am 3. August 1957 trafen zehn Missionare auf dem Flughafen Isla Verde in San Juan ein. Es waren vier Ehepaare — Lennart und Virginia Johnson, Raymond und Rhudelle Johnson, George und Nellie Droge, Roy und Juanita Brandt — sowie zwei ledige Schwestern — Kathryn Glass und Dorothy Lawrence. Sie alle wurden sofort verschiedenen Städten auf der Insel zugeteilt, und neue Missionarheime wurden eröffnet.

Einer dieser Missionare, Raymond Johnson, war nur kurze Zeit in seiner neuen Zuteilung in Caguas. Er machte mit seiner Frau an einem Vormittag den letzten Besuch von Haus zu Haus. Als er das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“ abgegeben hatte, setzte er sich auf einen Stuhl und erlag einem Herzinfarkt. Zu seinem Begräbnis erschienen 192 Personen, und es konnte ein gutes Zeugnis gegeben werden, so wie auch er zeit seines Lebens treu Zeugnis gegeben hatte.

AUF ZUM INTERNATIONALEN KONGRESS „GÖTTLICHER WILLE“

Im Jahre 1958 war in Puerto Rico viel los. Besonders freuten sich die Brüder darüber, daß drei einheimische Pioniere die Gelegenheit hatten, die Missionarschule Gilead zu besuchen. Die drei gehörten zu der Klasse, deren Abschlußfeier auf dem internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ im Yankee-Stadion in New York stattfand. Doch sie waren nicht die einzigen, die aus diesem Teil der Welt dem Kongreß beiwohnten.

Rund 400 Brüder und Schwestern aus Puerto Rico und von den Jungferninseln reisten zu diesem historischen Kongreß nach New York. Das war damals etwa ein Fünftel aller hiesigen Verkündiger. Für ihre Reise wurden mehrere Flugzeuge gechartert. Die Brüder kehrten voller Begeisterung zurück und waren eifrig bestrebt, ihren Teil des Predigtwerkes zu tun.

Puerto Rico hatte seinen eigenen Kongreß „Göttlicher Wille“, der im September in Caguas stattfand und auf dem an sechs Tagen im wesentlichen das gleiche Programm dargeboten wurde wie in New York. Danach waren die Verkündiger eifrig mit der Verbreitung der besonderen Resolution beschäftigt, die auf dem Kongreß angenommen worden war. Diese Resolution enthielt prägnant formulierte Wahrheiten, von denen alle Menschen Kenntnis erhalten sollten. Insgesamt wurden in Puerto Rico etwa 200 000 Exemplare verbreitet.

AUCH AUF SAINT CROIX WIRD JEHOVA GEPRIESEN

Die größte der Jungferninseln ist Saint Croix, 64 Kilometer südlich der Hauptgruppe gelegen. Als sich Edwin Bobb mit seiner Frau auf die Insel begab, um die Königreichsbotschaft zu verkündigen, zeigten einige Personen Wertschätzung dafür, und im Jahre 1949 wurde dort die erste Versammlung der Zeugen Jehovas gegründet. Später bauten auch Ted Klein und seine Frau auf dieser Grundlage weiter auf. Es kamen noch andere Brüder aus den Vereinigten Staaten, um das Werk zu unterstützen. Heute gibt es schließlich vier Versammlungen, zwei englischsprachige und zwei spanischsprachige, die vereint Jehova preisen.

ÄNDERUNGEN IN EINER WACHSENDEN ORGANISATION

Ende der 50er Jahre stand die Organisation hier auf festen Füßen. Die Missionare waren sehr beliebt, und ihre Arbeit wurde sehr geschätzt. Doch es kam die Zeit, da sie von Puerto Rico abgezogen und vorteilhafterweise in andere Gebiete geschickt werden konnten. Daher wurden einige Argentinien zugeteilt, andere gingen in die Dominikanische Republik, da das Verbot aufgehoben worden war und es dort noch viel zu tun gab.

Änderungen erfolgten auch in der Zweigorganisation. Donald Elder war der Gehilfe des Zweigaufsehers gewesen, doch wegen gesundheitlicher Probleme seiner Frau mußte er im April 1960 Puerto Rico verlassen. Er wurde durch Ronald Parkin ersetzt. Als Bruder Parkin im Jahre 1962 den besonderen zehnmonatigen Gileadkurs besuchte, wurde Lennart Johnson ins Zweigbüro gerufen, um Emil Van Daalen zu unterstützen, der das Werk in den zurückliegenden acht Jahren beaufsichtigt hatte. Nachdem Emil im Jahre 1963 den besonderen Gileadkurs besucht hatte, erhielt er eine neue Zuteilung, und zwar auf den Bahamas, und Bruder Parkin wurde die Verantwortung für den puertoricanischen Zweig übertragen.

BLUTTRANSFUSIONEN AUF GERICHTLICHE VERFÜGUNG

Viele Zeugen Jehovas in Puerto Rico haben Glaubensprüfungen durchgemacht, weil sie das biblische Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’, befolgt haben (Apg. 15:28, 29). Die meisten hielten an ihrem Entschluß, dem Gebot Jehovas zu gehorchen, standhaft fest. Einige wenige gingen Kompromisse ein. Vielen wurde eine Bluttransfusion durch eine gerichtliche Verfügung aufgezwungen. Wie kam es dazu? Der Arzt oder ein Verwandter ging gewöhnlich zu einem Richter, um eine Verfügung zu erwirken, daß trotz der Einwände des Patienten oder der für ihn Verantwortlichen Blut verabreicht würde. Dazu kam es, obwohl der Patient in einer von ihm unterzeichneten Erklärung darum gebeten hatte, daß ihm kein Blut verabreicht würde, und er das Krankenhaus und die Ärzte von jeglicher Verantwortung für Komplikationen befreite, die auf seine Ablehnung zurückgeführt werden könnten.

Vor einer solchen Situation stand Ana Paz de Rosario. Als sie im Jahre 1961 schwanger war, erklärte ihr Arzt, sie müsse sich operieren lassen, sonst würden sie und ihr Baby sehr wahrscheinlich sterben. Während sie nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus auf die Operation wartete, wurde ihr Arzt wütend, als er erfuhr, daß sie eine Bluttransfusion ablehnte. Man nahm sogleich telefonisch Verbindung mit Dr. Basilio Dávila auf, der einwilligte, den Fall zu übernehmen. Obwohl Anas Blutwerte sehr niedrig waren, verlief die Operation erfolgreich. Doch später starb das Baby.

Als unsere Schwester zu Hause war, traten bei ihr Komplikationen auf. Sie mußte wieder ins Krankenhaus. Ihr Cousin entschied, daß sie Blut benötigte. Er wandte sich über einen Rechtsanwalt an einen Richter. Ohne den für diesen Fall verantwortlichen Arzt zu Rate zu ziehen, ordnete der Richter durch einen Gerichtsentscheid eine Bluttransfusion an und schickte sogar einen Polizisten, um sicherzustellen, daß der Entscheid befolgt wurde. Man beantragte jedoch einen weiteren Gerichtsentscheid, um dem Entscheid des ersten Richters entgegenzuwirken. Doch dieser rechtliche Schritt war überflüssig, da, wie der Arzt sagte, keine Bluttransfusion erforderlich war. Ana erholte sich gut.

Als sie 15 Jahre später, im Jahre 1976, erkrankte, ließ sie sich im Krankenhaus untersuchen. Die Untersuchung ergab Dünndarmgangrän. Die erkrankte Stelle mußte entfernt werden. Der Arzt erklärte sich einverstanden, ohne Bluttransfusion zu operieren. Der Eingriff wurde vorgenommen, und sie befand sich bereits auf dem Wege der Genesung, wiewohl ihr Zustand noch ernst war.

Als derselbe Verwandte, der schon vor 15 Jahren einen Gerichtsentscheid erwirkt hatte, von ihrer Krankheit erfuhr, unternahm er die gleichen Schritte wie damals, um ihr eine Bluttransfusion aufzuzwingen. Man trat wieder an den Richter heran, und es wurde ohne Konsultation des Arztes ein Gerichtsentscheid ausgestellt. Der Arzt erklärte zwar, daß er die Operation bereits ausgeführt hätte und keine Transfusion mehr nötig sei, doch wurde Haftbefehl gegen ihn erlassen. Obwohl er den Verzicht auf Blut begründete, wurde das Krankenhaus durch einen weiteren Gerichtsentscheid aufgefordert, ungeachtet der Wünsche der Patientin Blut zu verabreichen. Zur Ausführung des Entscheids wurden fünf bewaffnete Polizisten ins Krankenhaus geschickt. Als Schwester Rosario die Männer sah, schrie sie: „Tun Sie mir das nicht an! Ich bin kein Verbrecher!“ Aber sie wurde schnell überwältigt und an Händen und Füßen an ihrem Bett festgebunden. Dann zwang man ihr eine Transfusion auf, indem man ihr den Hals aufschnitt, um die Halsschlagader freizulegen, weil man die Transfusion am Arm nicht vornehmen konnte. Dabei erlitt sie einen Schock und erlangte nie mehr das volle Bewußtsein.

Einzelheiten über diese gemeine Verletzung der Gewissensfreiheit und der Würde des Menschen wurden in der Zeitschrift Erwachet! vom 22. Mai 1977 (deutsch: 22. August 1977) veröffentlicht. Allen Ärzten, Krankenschwestern, Anwälten und Richtern in Puerto Rico wurden Exemplare davon persönlich übergeben, und auf der ganzen Insel wurden viele Exemplare dieser Ausgabe verbreitet.

Einige wenige der hiesigen Ärzte sind bereit, ohne Blut zu operieren. Das Zweigbüro verfügt über eine entsprechende Liste und verweist die Brüder, die in dieser Hinsicht um Beistand bitten, an diese Ärzte. Dennoch wird — häufig auch in der Presse — von Fällen berichtet, in denen trotz der Einwände des Patienten eine Bluttransfusion auf einen Gerichtsentscheid hin vorgenommen wird. Vielfach handelt es sich dabei um Minderjährige, die in den Augen vieler Ärzte und Richter kein Verfügungsrecht über ihren eigenen Körper haben; aber oftmals sind davon auch Erwachsene betroffen. Um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, geben viele Zeugen eine eidesstattliche Erklärung ab, bevor sie ins Krankenhaus gehen, damit das Krankenhauspersonal ihren Wunsch, kein Blut zu erhalten, respektiert.

HINDERNISSE, DIE SICH ALS SEGEN ERWIESEN

Im Jahre 1963 herrschte große Aufregung; denn viele Brüder bereiteten sich auf den Besuch eines weiteren internationalen Kongresses vor, der im Yankee-Stadion in New York stattfinden sollte. Diesmal war es rund 500 Brüdern möglich, diesem großartigen Ereignis beizuwohnen. Vom 3. bis 6. Oktober wurde dann das gleiche Programm auf einem Kongreß in Ponce dargeboten.

Eigentlich sollte der Kongreß eine Woche früher stattfinden. Aber eine einflußreiche Organisation von Kaffeefarmern hatte ebenfalls um den Baseballplatz von Ponce gebeten und erhielt ihn irrtümlich zum selben Termin zugesagt wie die Zeugen. Die Verwaltung bat die Zeugen, ihren Kongreß zu verlegen. Mit der Änderung und der Mitteilung an die Brüder war viel Arbeit verbunden. Doch interessanterweise zog an dem Wochenende, an dem der Kongreß der Kaffeefarmer stattfand, ein kleinerer Hurrikan nahe an Ponce vorüber, und die Straßen waren unpassierbar. In der darauffolgenden Woche hatten wir ausgezeichnetes Wetter für unseren Kongreß.

Dann erfuhren wir, daß der Gouverneur von Puerto Rico für Donnerstagabend ein besonderes Baseballspiel angesetzt hatte. Nun, auch das brachte zusätzliche Arbeit für uns mit sich. Das Abendprogramm wurde auf Freitagvormittag verlegt. Nach dem Nachmittagsprogramm wurde das Podium abgebaut, und die Brüder säuberten das Stadion. Etwa gegen 18 Uhr rammte ein großer Lastwagen einen Lichtmast in der Nähe, wodurch der Transformator außer Betrieb gesetzt wurde. Auf dem Baseballplatz gab es am Donnerstagabend keinen Strom. Daher fand auch kein Spiel statt, und für uns erübrigte es sich, hinterher eine Unmenge von Abfall zu beseitigen.

DORT DIENEN, WO HILFE DRINGENDER BENÖTIGT WIRD

Im Jahre 1964 berichteten in Puerto Rico 60 Versammlungen. Viele davon wurden aufgrund der Tätigkeit der Sonderpioniere gegründet. In den 1960er Jahren nahmen viele Puertoricaner, und zwar sowohl Schwestern als auch Brüder, den Sonderpionierdienst auf. Da sie unter den Einheimischen aufgewachsen waren, wurden sie in einigen Gemeinden bereitwilliger akzeptiert als die Missionare. Diese Sonderpioniere wurden kleineren Städten zugeteilt, wo keine Missionare waren, und in einigen Fällen ersetzten sie Missionare, die eine andere Zuteilung erhielten. So konnten Versammlungen gegründet werden in Isabela, Yauco, Arroyo, Ceiba, Dorado, Corozal, Naranjito und vielen anderen Städten.

Um diese neuen Versammlungen zu stärken und weitere zu organisieren, wurden Verkündiger aus größeren Städten ermuntert, an Orte zu ziehen, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Diese Einladung nahm unter anderen auch Bruder Bonifacio Ríos an, der mit seiner Frau von San Juan nach Aguas Buenas zog, eine Stadt, die im Gebirge westlich von Caguas liegt. Durch ihre gemeinsame Arbeit konnten sie eine Buchstudiengruppe aufbauen; dann wurden Vorkehrungen für ein regelmäßiges Wachtturm-Studium getroffen. Im November 1963 konnte eine Versammlung gegründet werden.

Schwester Ríos war bereits Pionier. Auch Bruder Ríos bewarb sich um diesen Dienst, und schließlich wurden sie als Sonderpioniere auf der Insel Vieques südöstlich von Puerto Rico eingesetzt. Jetzt stehen sie im Kreisdienst.

Auch Manfredo Vencebí wünschte dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Er und seine Frau verließen daher zusammen mit ihren kleinen Söhnen New York, wo sie die Wahrheit kennengelernt hatten, und ließen sich in Guayanilla nieder. Obwohl Bruder Vencebí eine Familie hatte, war es ihm möglich, als Sonderpionier zu dienen. Nach der Gründung einer Versammlung in Guayanilla zogen sie nach Guánica, um dort zur Stärkung der Versammlung beizutragen. Als Manfredo wegen größerer familiärer Verpflichtungen gezwungen war, den Sonderpionierdienst aufzugeben, setzte er seinen Dienst als allgemeiner Pionier in der Versammlung Yauco fort. Von hier zog er mit seiner Familie nach Canóvanas, um die dortige Versammlung zu stärken. Die drei Söhne sind heute erwachsen und haben alle im Bethel Brooklyn gedient, und einer von ihnen dient mit seiner Frau immer noch dort. Was Manfredo betrifft, so ist er immer noch von dem Wunsch beseelt, dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Obwohl er eine Tochter im Teenageralter zu erziehen hat, dient er als Kreisaufseher.

WELCHE STÄTTE WÄRE FÜR EINEN INTERNATIONALEN KONGRESS GEEIGNET?

Als das Jahr 1966 anbrach, gab es in Puerto Rico und auf den Jungferninseln große Aufregung. Warum? Weil Puerto Rico als Ort für einen der internationalen Kongresse ausgewählt worden war, die in Mittel- und Südamerika stattfinden sollten. Der für Puerto Rico geplante Kongreß sollte im Januar 1967 abgehalten werden.

Doch welche Stätte wäre dafür geeignet? Es gab nur zwei, die ausreichend Platz boten. Die eine war das neue Hiram Bithorn Municipal Stadium. Bei der anderen handelte es sich um das verfallene Stadion Sixto Escobar. Man versuchte, das Hiram Bithorn Municipal Stadium zu bekommen. Alles schien gutzugehen, bis es sich herausstellte, daß in derselben Woche, in der der Kongreß anberaumt war, auch die Finalkämpfe im Baseball stattfinden sollten. Daher bemühte man sich um das andere Stadion. Als der Stadionverwalter davon erfuhr, lehnte er ab. Es war seiner Meinung nach nicht passend, Leute aus der ganzen Welt in ein Stadion einzuladen, das man dem Verfall überlassen hatte.

Im Vertrauen auf Jehova machte man schließlich noch einmal den Versuch, das Stadion Sixto Escobar zu erhalten. Nach einem Gebet zu Jehova griff Bruder Parkin zum Telefon und rief den Direktor der Stadionverwaltung an. Als das Telefon dort klingelte, stand gerade der Direktor, Julio Monagas, daneben. Die Sekretärin übergab ihm den Hörer; als er diese unsere letzte Bitte vernommen hatte, gab er seine Einwilligung. Welch eine Freude im Zweigbüro herrschte! Aber es kostete noch viel Arbeit, das Stadion zu säubern, um es den erwarteten Brüdern und Schwestern in einem repräsentablen Zustand vorstellen zu können.

Dieser Kongreß war der bis dahin größte, der in Puerto Rico veranstaltet worden war. Aus den Vereinigten Staaten reisten dreitausend Besucher an und auch einige aus Ländern der Karibik. Sie alle zu versorgen war eine große Aufgabe. Das gesamte Programm wurde in Englisch und in Spanisch dargeboten. Zum ersten Mal standen biblische Dramen auf dem Programm. In beiden Sprachen wirkten bei der Aufführung der Dramen ein und dieselben Darsteller mit. An den fünf Tagen lief alles reibungslos ab, und am Schlußtag freuten sich alle über die Gesamtzahl von 8 604 Anwesenden. Diese waren von 19 Ländern und Inseln gekommen.

AUSDEHNUNG ERFORDERT NEUE ZWEIGGEBÄUDE

Kongresse sind Meilensteine in unserer theokratischen Geschichte. Auf dem Kongreß im Jahre 1968 erhielten wir eine Veröffentlichung, die sich als ein machtvolles Werkzeug erwiesen hat, ehrlichgesinnten Menschen zu helfen, die Wahrheit anzunehmen. Es war das Lehrbuch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt. Dieses Buch, das die Brüder als „la bomba azul“ (die blaue Bombe) bezeichneten, wurde von Geistlichen der Christenheit sehr gefürchtet. Nach der Freigabe dieses Buches stieg die Bücherabgabe innerhalb eines Jahres von 64 000 auf 167 000, und im Durchschnitt hatte jeder Verkündiger ein Heimbibelstudium. Es gibt fast keine Wohnung in Puerto Rico, wo dieses Buch nicht zu finden ist.

In Puerto Rico traf so viel Literatur ein aus der Druckerei der Gesellschaft in Brooklyn, daß einfach nicht genug Platz war, um sie so lange zu lagern, bis sie an die Versammlungen weiterversandt werden konnte. Die Garagen hinter dem Bethelheim waren bereits zu einem Lagerraum umgebaut worden, doch jetzt bot auch dieser nicht mehr genug Platz. Selbst im Eingang des Zweigbüros waren Bücherkartons gestapelt. Deshalb erteilte das Hauptbüro der Gesellschaft die Genehmigung, nach einem Grundstück zu suchen, auf dem ein neues Zweigbüro und Bethelheim mit Königreichssaal gebaut werden könnte.

Das neue Gebäude wurde ausschließlich von Brüdern errichtet. Bestimmte Brüder arbeiteten Tag für Tag auf der Baustelle; an Abenden und Wochenenden kamen Hunderte von Freiwilligen. Sechzehn Versammlungen wechselten sich darin ab, für das Mittagessen der Baumannschaft zu sorgen. Nach sieben Monaten harter Arbeit konnte das Zweigbüro am 29. April 1969 die größeren Räumlichkeiten beziehen. Wenige Tage danach kam Bruder Knorr, um bei der Bestimmungsübergabe mitzuwirken.

KÖNIGREICHSSÄLE FÜR ZUSAMMENKÜNFTE

Da die Versammlungen ständig wuchsen und neue gegründet wurden, entstand immer größerer Bedarf an geeigneten Zusammenkunftsstätten. Zuerst kamen die Versammlungen in Privatwohnungen zusammen. Als die Versammlungen größer wurden, mietete man Säle. Einige davon befanden sich in sehr schlechtem Zustand, und es kostete viel Arbeit, sie ansprechend herzurichten. In Mayagüez wurde ein Saal über einem Schuhgeschäft mit dem Namen La Gloria (Die Herrlichkeit) gemietet. Diese Zusammenkunftsstätte wurde deshalb unter dem Namen Los altos de la Gloria (Über der Herrlichkeit) bekannt.

Schließlich begannen Versammlungen, ihre eigenen Königreichssäle zu bauen. Der erste von Brüdern erstellte Saal in Puerto Rico war wahrscheinlich der in Saint Just, der Saal einer Landversammlung in der Nähe von Carolina. Seither haben andere Versammlungen entweder eigene Säle gebaut oder Wohnhäuser und andere Gebäude renoviert und sie zu schönen, ansprechenden Zusammenkunftsstätten umgebaut. Bis heute sind von den Brüdern in Puerto Rico und auf den Jungferninseln annähernd 140 Königreichssäle gebaut worden. Vor kurzem wurden auf einem Grundstück in Levittown zwei Säle im rechten Winkel zueinander gebaut, die von je zwei Versammlungen benutzt werden. In Ponce wurde ein großes zweigeschossiges Gebäude umgebaut, so daß es jetzt in jedem Geschoß einen Königreichssaal gibt. In den beiden Sälen kommen weitere vier Versammlungen zusammen. In Bayamón ist jetzt auf einem großen Grundstück ein Komplex von drei Königreichssälen gebaut worden, die den Bedarf der Zeugen in dieser Gegend decken sollen.

INTERNATIONALER KONGRESS IM JAHRE 1973

Im Jahre 1973 wurde ein Vertrag über die Benutzung des Hiram Bithorn Municipal Stadium für den internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas abgeschlossen. Die meisten Besucher kamen in 13 gecharterten großen Düsenmaschinen der Fluggesellschaft Pan American aus den Vereinigten Staaten. Weitere kamen von verschiedenen Inseln der Karibik. Die Brüder vom Flughafen in ihre Hotels und von dort täglich zum Kongreß und wieder zurück zu bringen war eine gewaltige Aufgabe. Es wurden auch besondere Besichtigungsfahrten organisiert, so daß die Besucher einige der interessanten Dinge in San Juan und auf dem Lande sehen konnten. Eine dieser Touren führte zu dem berühmten Berg El Yunque, der eine jährliche Niederschlagsmenge von 5 100 mm aufweist und eine solch üppige Vegetation gedeihen läßt, wie es sie sonst nirgendwo auf der Erde gibt.

Soweit man es feststellen konnte, waren über 7 000 Besucher gekommen. Außer dem regulären Programm fanden besondere Zusammenkünfte in Englisch statt, in denen Brüder von den verschiedenen Inseln der Karibik, die auf dem Kongreß vertreten waren, und Brüder aus Puerto Rico ein interessantes Programm boten, um die Besucher mit dem bekannt zu machen, was in den betreffenden Ländern zur Förderung des Königreichspredigtwerkes getan worden war.

Trotz des schweren Regens am Schlußtag war dies der größte Kongreß, der bis dahin in Puerto Rico stattgefunden hat. Ein wolkenbruchartiger Regen ließ sogar das Drama über die Tage Noahs noch realistischer erscheinen. Das Stadion verfügt über 15 000 Sitzplätze, doch waren im Stadion und in den Räumlichkeiten, die für das englische Programm benutzt wurden, zusammen 30 840 Personen anwesend. Doch vor wenigen Jahren, nämlich 1983, benötigten wir selbst ohne die großen internationalen Delegationen gleichzeitig drei Stadien, um die große Menge unterzubringen, die zu dieser Zusammenkunft des Volkes Jehovas erschien.

PHÄNOMENALE ZUNAHME AN VERKÜNDIGERN

In den 70er Jahren zeigte sich eine gewaltige Zunahme der Zahl der Königreichsverkündiger. Das Dienstjahr 1970 begann mit 5 530 Verkündigern. Im März 1971 waren es 8 000. Zur Zeit des internationalen Kongresses 1973 gab es 11 206 Verkündiger. Jeden Monat wurden neue Versammlungen gegründet. Im Juni 1977 wurde die Höchstzahl von 16 761 Verkündigern erreicht. Doch dann trat ein gewisser Rückgang ein.

Offensichtlich hatten eine Anzahl Verkündiger in ihrem Dienst für Jehova nicht die Ewigkeit im Sinn, sondern das Jahr 1975. Als sich die Erwartungen, die sie mit diesem Jahr verbanden, nicht erfüllten, erkaltete ihre Liebe zu Jehova, und sie verließen seine Organisation. Im August 1978 sank die Zahl auf 14 775 Verkündiger — ein Rückgang von fast 2 000 innerhalb eines Jahres. Diese rückläufige Tendenz hielt drei Jahre lang an. Es kamen zwar Neue in die Wahrheit, doch mehr wandten sich von der Wahrheit ab. Außerdem gingen viele wegen der in Puerto Rico herrschenden schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in die Vereinigten Staaten. Aber im Januar 1982 wurde wieder eine neue Verkündigerhöchstzahl erreicht.

Seither hat das Königreichswerk neuen Schwung erhalten. Die Zahl der Verkündiger ist auf fast 21 700 angestiegen. Und es wird intensiver Zeugnis gegeben, da die Zahl der Pioniere gestiegen ist. Seit 1982 hat sich die Zahl der allgemeinen Pioniere mehr als verdoppelt. Einschließlich der Hilfspioniere haben wir in Puerto Rico einen monatlichen Durchschnitt von 1 535 Vollzeitdienern erreicht. Auf den Jungferninseln stehen fast 10 Prozent der Verkündiger im Pionierdienst, und die eifrige Verkündigerschar auf diesen Inseln setzte im vergangenen Jahr beinahe 110 000 Stunden ein, um ihre Zuversicht, daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung für die Menschheit ist, öffentlich bekanntzumachen.

DER BEDARF AN PASSENDEN KONGRESS-SÄLEN

Schon seit vielen Jahren sind Kreiskongresse ein fester Bestandteil des Königreichswerkes. In der ersten Zeit wurden kleinere Säle dafür gemietet. Als wir zahlenmäßig zunahmen und die Versammlungen größer wurden, benutzten wir kleinere Baseballplätze. Diese findet man in Puerto Rico fast in jeder Stadt. Wir konnten sie zwar kostenlos benutzen, doch war ungeheure Arbeit damit verbunden, sie für unsere Kongresse herzurichten. Häufig mußten Stühle gemietet und zu dem Platz transportiert werden, damit genügend Sitzplätze zur Verfügung standen. Eine Cafeteria mußte eingerichtet werden. Mehrere Tage vor einem Kreiskongreß gab es für die Brüder immer viel zu tun. Mitunter wurden größere Säle gemietet, doch gewöhnlich hatte man dann nur ein Dach über dem Kopf; alles andere mußte herbeigeschafft werden. Einmal fand ein Kongreß auf einem Marktplatz statt — das Rathaus auf der einen Seite und die katholische Kirche auf der anderen. Oftmals unterbrach Regen unsere Kongresse.

Mit der Zeit wurde es immer schwieriger, selbst solche Örtlichkeiten zu erhalten. Nachdem eine Zusage für einen Baseballplatz gemacht worden war, erfolgte in vielen Fällen ein Widerruf, um einer Sportveranstaltung den Vorzug zu geben. Daher dachten die Brüder ernsthaft über den Bau eigener Kongreßsäle nach.

An der Südküste, zwischen Ponce und Mayagüez, erwarb man Land. Einige Jahre lang, während die Brüder die nötigen Mittel zusammensparten und den Saal bauten, versammelten sie sich auf dem Baugelände unter einem Blechdach zum Kreiskongreß, ungefähr so wie sonst auf den Baseballplätzen. Aber sie brauchten nicht mehr alles aufzubauen und es nach jedem Kongreß wieder abzureißen. Jetzt haben sie einen schönen Kongreßsaal, in dem über tausend Personen Platz finden.

Östlich von Arecibo pachteten die Brüder Land, auf dem sie vorübergehend Räumlichkeiten für Kongresse schufen, bis sie bauen konnten. Doch das Land erwies sich für eine ständige Kongreßstätte nicht als passend. Daher suchte man nach einem anderen Grundstück. Man fand es schließlich im Jahre 1976 in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Caguas, unmittelbar an der damals noch im Bau befindlichen Hauptverkehrsstraße, die Ponce mit San Juan verbindet. Mit der Zeit entstand ein gut ausgestatteter Kongreßsaal mit 1 500 Sitzplätzen.

Diese beiden Kongreßsäle stehen nun für alle Kreiskongresse in Puerto Rico zur Verfügung. Die Anwesendenzahl ist in der Regel sehr hoch; im Durchschnitt beträgt sie 160 Prozent der Gesamtzahl der Verkündiger.

VORSCHAU

Die Versammlungen wachsen schnell. Die Königreichssäle sind nicht nur voll, sondern überfüllt. Neue Versammlungen werden gegründet. Neue Säle werden gebaut und der Bestimmung übergeben. Im Jahre 1986 wohnten der Feier des Abendmahls des Herrn 57 328 Personen bei.

Zur Zeit kommen 164 Einwohner auf einen Verkündiger. In Puerto Rico und auf den Jungferninseln wird bis in die äußersten Winkel regelmäßig Zeugnis gegeben. Einige Gebiete werden etwa jede Woche bearbeitet. Es gibt kein nichtzugeteiltes Gebiet. Wie viele noch günstig auf die Königreichsbotschaft reagieren werden, wissen wir nicht. Aber die Tür steht noch offen, und die hiesige Organisation des Volkes Jehovas ist auf Mehrung eingestellt.

Puerto Rico hat sich tatsächlich für 21 700 Menschen als ein „reicher Hafen“ erwiesen, für Menschen, die den wahren Reichtum gefunden haben, nämlich den, der zu ewigem Leben führt. Mögen noch viele weitere diesen Reichtum finden, bevor Jehova die Tür der Gelegenheit schließt, wenn die „große Drangsal“ hereinbricht.

[Karte auf Seite 81]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

PUERTO RICO UND DIE JUNGFERNINSELN

San Juan

Arecibo

Aguadilla

Bayamón

Corozal

Mayagüez

Caguas

Ponce

Cayey

Guayama

VIEQUES

ANEGADA

VIRGIN GORDA

TORTOLA

SAINT THOMAS

SAINT JOHN

SAINT CROIX

[Bild auf Seite 71]

Ambrosio Rosa García, einer der ersten einheimischen getauften Zeugen in Puerto Rico, hier mit seiner Frau Lydia

[Bild auf Seite 82]

Theophilus und Doris Klein, die hier seit 1947 als eifrige Missionare dienen

[Bild auf Seite 98]

Ronald Parkin, Koordinator des Zweigkomitees in Puerto Rico, mit seiner Frau Maxine

[Bild auf Seite 111]

Kongreßsaal in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Caguas